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Radiochemistry and the Fission of Uranium

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Formal Metadata

Title
Radiochemistry and the Fission of Uranium
Title of Series
Number of Parts
340
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CC Attribution - NonCommercial - NoDerivatives 4.0 International:
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NobeliumChemistUraniumStress (mechanics)General chemistryRadiumRadionuclideOrganische ChemieGermanic peoplesSt John's wortMineralMixtureComputer animation
NobeliumMeilerThoriumPeriodensystemAnreicherungSalt (chemistry)Process (computing)TodChemical reactionElementanalyseSeparation processIsotropyPrecipitation (chemistry)MineralSeltenerdmetallCell nucleusMineralVorkommenRadiumCapsule (pharmacy)UraniumRadiumComputer animation
NobeliumComputer animation
Transcript: German(auto-generated)
Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich glaube, ich darf im Namen der anderen Preisträger
hier zunächst mit einem Wort unseren herzlichen Dank aussprechen für die sehr liebenswürdigen Worte des Herrn Grafen und für die freundlichen Worte auch des Herrn Kultusminister und des Herrn vom Deutschen Bundestag.
Uns Wissenschaftler hat natürlich vor allem sehr gefreut, was wir heute gehört haben. Und der Graf Bernhard Dott hat vielleicht am Anfang geglaubt, wir fühlen uns moralisch verpflichtet, hierher zu kommen, weil wir eingeladen sind. Meine Damen und Herren, wir fühlen uns nicht moralisch verpflichtet, sondern wir haben
uns wie die Kinder gefreut, als wir die Einladung bekommen, in diese wunderbare Stadt vorwand zu haben, in diese wunderbare Stadt zu kommen und hoffentlich diesen Besuch recht oft wiederholen zu dürfen.
Und dem Herrn Kultusminister Schwalbe, er musste leider weggehen, fürchten wir im Namen der Chemiker der Deutschen unseren Dank aussprechen, dass der Leerstuhl der Nobelpreisträger Adolf von Bayer, Richard Wildstetter, Heinrich Wieland nun endlich wieder so aufgerichtet wird, dass er dem Ruhm, den die deutsche Chemie München zu
verdanken hat, auch später wieder gleich kommt, dass das wieder hergestellt wird. Das war ja sehr schwierig die letzten Jahre. Aber ich will jetzt nicht mehr sehr viel sagen, sondern mich also herzlich bedanken auch für die Einladung, dass ich selbst hierher kommen durfte, zu der
Preisträgergruppe der Chemie. Und in der Einladung steht als Leitgedanke für diese Tagung neben dem Gedankenaustausch und dem Anknüpfen neuer Beziehungen zwischen Fachgelehrten des In- und Auslandes,
die Möglichkeit, einem großen Auditorium die Möglichkeit zu geben, moderne Forschungsergebnisse aus berufendem Mund zu hören. Von diesem schönen Gesichtspunkt aus sollen also Vorträge hier gehalten werden. Und da muss ich nur gleich mit etwas schlechten Gewissen hier antreten, denn neue
Forschungsergebnisse der letzten Zeit kann ich leider nicht berichten, sei ich seit etwa sieben oder acht Jahren nicht mehr wissenschaftlich arbeiten kann, sondern mehr Organisator oder Schreibtisch-Professor geworden bin. Aber vielleicht darf ich dann doch heute deshalb auf etwas Früheres zurückgreifen
und da ist es naheliegend, die Arbeit etwas näher zu besprechen, die die Ursache für meine heutige Anwesenheit hier ist, nämlich die Zerspaltung des Urans. Aber auch da ist es vielleicht ganz lehrreich, in großen Zügen den Weg zu skizzieren,
den Herr Strassmann und ich nach vielen Umwegen und so weiter gegangen sind und die uns dann schließlich gezwungen haben, diese damals sehr merkwürdige Reaktion der Zerspaltung des Urans zu behaupten.
Ich möchte also zurückgehen auf eine Reihe sehr viel älterer Arbeiten aus unserem Institut und eigener Arbeiten, die sich dann später bei diesen neueren Arbeiten über das Oran als wichtig erwiesen haben und wir sehen dabei gleichzeitig, wie Arbeiten,
die ohne irgendwelche Absicht aus wirtschaftlichen Erfolg gemacht worden sind, schließlich doch zu einer großen praktischen Bedeutung sich auswirken können. Ich fange also so ein bisschen historisch an und bringe Ihnen einiges von früheren Arbeiten, die uns später von Nutzen gewesen sind bei unseren späteren Arbeiten.
Und das fängt schon im Jahr 1994 auf fünf an, als ich als junger organischer Chemiker nach England gegangen bin und bei Sir William Ramsay ein halbes Jahr in London in seinem Institut arbeiten durfte.
Damals gab mir Sir William Ramsay ein Radium, wie er glaubte, ein unreines Radium-Barium-Gemisch, mit der Aufgabe, das Radium daraus herzustellen, nach dem Vorbild der Madame Curie zu fraktionieren und dann eine Atom-Gemischbestimmung zu machen. Und merkwürdigerweise kann ich also diese Arbeit und habe durch einen absoluten
Zufall ein sogenanntes radioaktives Element darin gefunden. Es stellte sich nämlich dann später heraus, dass dieses rammesäge Radium, also unreine Radiumpräparat, was er aus einem Mineral gewonnen hatte, dass das gar nicht
aus einem reinen Uranmineral, in dem das Radium stammte, sondern aus einem torhaltigen Uranmineral. Und ich hatte da zufällig, konnte es gar nicht anders machen, als so ein Umwandlungsprodukt des Toriums gefunden. Und diese Zufallsentdeckung wurde dann mein, auf Vorschlag von Sir William
Ramsay, veranlasster Entschluss, von der organischen Chemie abzugehen und beim Radium zu bleiben. Und dann ging ich zur besseren Ausbildung nach Montreal zu Professor Rutherford, lernte dort das neue Gebiet etwas ausführlicher kennen, hatte dort auch das Glück, zwei neue Radioelemente, wie man es damals nannte, zu finden, das eine hieß Radioactinium,
aber wichtiger als das war damals mein Bekanntwerden mit dem sehr guten amerikanischen Radiochemiker Professor Balthwood, Bertram B. Balthwood. Wir zwei hatten nämlich schriftlich eine Kontroverse.
Ich behauptete, dass das von mir gefundene Radiotor mit irgendeiner gewissen Geschwindigkeit sehr viele abnehme in seiner Aktivität, Balthwood hatte Salze des Toriums und fand nicht die Zunahme und sagte, der Hahn muss falsch gearbeitet haben, während ich sagte, der Balthwood muss falsch gemessen haben.
Es gab eine Zusammenkunft, davor ich laufe von Rutherford, wir diskutierten, jeder behauptete Recht zu haben und dann machte ich die Hypothese, wir können uns krach miteinander vielleicht dadurch bereinigen, wenn ich eine Hypothese Ihnen vorlege, es gibt zwischen dem Torium und dem Radiotorium noch eine unbekannte längerlebige
Zwischensubstanz, die man eben jetzt bisher noch nicht kennt. Und Balthwood sagte mir, ja, wenn Sie das ernehmen, dann wird das schon. Und dann ging ich nach einigen Monaten nach Berlin zurück und hatte dann das Glück tatsächlich diese unbekannte Zwischensubstanz zu finden und nannte sie Mesothorium.
Ich sage das alles, weil das eine Beziehung hat zu den späteren Arbeiten, denn die Herstellung und die Anreicherung des Mesothoriums geschah dann nach den üblichen Methoden und es stellte sich sehr bald heraus, dass ich dieses Mesothorium nicht vom Radiom trennen konnte.
Das gelang mir nicht. Trotz aller möglicher Versuche in den Mineralien, aus denen das hergestellt wurde, war sowohl Radiom als, das waren Uran- und Toriumminerale, also war sowohl die Auslandungsprodukte des Oranens, als auch des Toriums drin, fanden also dieses Mesothorium und konnte es vom Radiom nicht trennen.
Und dass sich vorher ein Radiotor in Balmremsee gefunden hat, kam dann da raus. Das wurde dann dadurch erklärt, dass in Wirklichkeit das Torium gar nicht vom Torium abgetrennt war, sondern von seiner Muttersubstanz Mesothorium. Ich glaube, dass Professor Sotti auf diese Entdeckungsgeschichten bei seiner wunderbaren
Entdeckung der Isotopie noch näher eingehen wird. Nicht nur gelang es uns nicht, das Mesothorium vom Radiom zu trennen. Es gelang mir auch nicht, das Torium vom Radiotorium zu trennen. Es gelang mir nicht, das von Voltwurt in der Zwischenzeit und von uns in
Tormineralien auch nachgemiesene Ionium vom Torium zu trennen. Und es war höchst seltsam, dass wir alle möglichen Elementengruppen hatten, von denen man gar nicht recht wusste, wie man sie auseinanderbringen sollte. Ich persönlich glaubte immer an kleine Unterschiede, ähnlich denen sehr
schwer trennbarer seltener Erden, hatte aber nicht den Mut, etwas anderes zu behaupten. Und dann machte Frederik Sotti den entscheidenden Weg und Schritt mit seiner Behauptung der Isotopie chemischer Elemente, womit mit einem Schlager alle Schwierigkeiten behoben wurden, die
vielen damals fast 40 in der Natur vorkommenden radioaktiven Umwandlungsprodukte im System der Elemente, im periodischen System einzuordnen. Immerhin hatten wir in meinem Institut bei den chemischen
Arbeiten zu Trennungen all dieser verschiedenen radioaktiven Substanzen doch allerhand Erfahrung gesammelt, wie man mit kleinen Substanzmengen arbeitet. Reihenherstellung der einen Präparat oder des anderen hat uns gezeigt, wie man Unreinlichkeiten vermeidet, wie man unliebsame
Assorptionen an oberflächenreichen Niederschlägen verhindern kann oder herstellen kann und so weiter. Und dadurch hatten wir doch mit allen damals bekannten radioaktiven Substanzen, zum Teil hatten wir selbst entdeckt, hatten wir eine erhebliche Erfahrung in der Anreicherung, Abreicherung,
Ankristallisation und so weiter radioaktiver Substanzen. Wir konnten von Trugschlüssen und das sind Arbeiten, auf die wir uns da beziehen konnten, die bis zu 30 Jahren zurücklagen und rücklegen. Und was wir damals mit dem Uran gemacht haben, das brauche ich nicht zu sagen, hatten wir noch im selben Monat 1939
auch beim Turium nachgewiesen. Auch das Turium wird zerspalten, das sind die zwei Elemente, die auch heute noch für diese Prozesse verfügbar sind. Dass sich dann die Zerspaltung des Urans und des Turiums zu so folgenschweren
Ergebnissen herausgestellt hat, ahnten wir, weder Herr Straßmann noch ich, absolut nicht. Und wir hätten es weder geglaubt, noch hätten wir es gewünscht, dass diese Ergebnisse dabei herauskämen. Nämlich, dass die Nutzbarmachung der Spaltenergie der Atomkerne schon nach wenigen Jahren
einen so drastischen Beweis ihrer Durchführbarkeit erbringen würden, wie es die Atombomben in Nagasaki und Hiroshima gezeigt haben. Und ich glaube, dass heute alle Menschen und alle Völker, die guten Willen sind, doch die Hoffnung haben, dass die segensbringenden Wirkungen, der in der
gesteuerten Maschine geregelten Kernenergie den Sieg davontragen möge, über die Schrecken der zur Zerstörung führenden, ungesteuerten Reaktionen, die zu den Bomben führen.