Vom Gemeinschaftsblog zum Gemeinschaftsfilm
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Formal Metadata
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Title of Series | ||
Number of Parts | 126 | |
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Identifiers | 10.5446/33446 (DOI) | |
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Abstract |
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MicrosoftBlock (periodic table)Grand Unified TheoryBlogScalar potentialComputer animationLecture/Conference
02:02
Hausdorff spaceLecture/Conference
03:10
BlogAlgebraic closureBlock (periodic table)EckeFacebookHand fanTransmitterStatisticsContent (media)WebsiteMeeting/Interview
10:45
Field extensionBlogComputing platformMiranda <Programmiersprache>BlogHand fanEigenvalues and eigenvectorsComputing platformBlock (periodic table)Computer animation
13:37
HypermediaComputing platformNetbookYouTubeComputer animationMeeting/Interview
14:37
FacebookYouTubeFacebookHand fanSet (mathematics)Student's t-testComputing platformYouTubeTwitterStatistikerPoint of saleLecture/Conference
17:17
Computer animation
17:50
TwitterYouTubeTRAMO <Programm>Eigenvalues and eigenvectorsCasting (performing arts)Meeting/Interview
19:05
Casting (performing arts)Casting (performing arts)Hand fanEckeData typeComputer animation
20:18
PlanningBlogYouTubeForceEigenvalues and eigenvectorsComputing platformScalar potentialBlock (periodic table)Saddle pointInternet der DingeGroup actionLecture/Conference
26:36
MicrosoftComputer animation
Transcript: German(auto-generated)
00:16
Ja, schönen guten Tag, ich bin der Joab. Vielen Dank für die Ankündigung.
00:27
Sehr schön hier zu sein. Man sieht euch nicht so gut. Und das ist auch für uns beide das erste Mal mit Kopfhörern zu sprechen. Und ohne, dass man euch so wirklich hört. Aber wir sind gespannt. Ja, Notes of Berlin. Einige von euch kennen vielleicht den Blog.
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Kurze Frage an euch, obwohl ich euch nicht so gut sehe. Wer von euch hat einen eigenen Blog? Vielleicht einfach mal kurz die Hand hochheben. Ja, ich würde sagen, das ist vielleicht knapp die Hälfte. Wer von euch ist vielleicht zufällig in der Filmbranche tätig? Wow, gar nicht so schlecht. Ich hätte mit weniger gerechnet oder wir.
01:02
Wer ist in beiden Branchen tätig? Blog und Film? Das sind jetzt drei, vier, fünf. Vielleicht da hinten noch jemand. Vielleicht könnten wir uns darauf einigen, da ist vielleicht noch Potential vorhanden, dass sich diese zwei Branchen noch mehr vernetzen. Deswegen stehen wir heute hier, vom Gemeinschaftsblog zum Gemeinschaftsfilm.
01:23
Was ist Notes of Berlin? Damit möchte ich anfangen. Und ja, Notes of Berlin ist eine Hommage an all die Zettel, an all die Notizen, die Berlin tagtäglich im Stadtbild hinterlässt. Ihr kennt es, ihr steht an einer Kreuzung, da ist ein Laternmast, der ist zugekleistert mit Zetteln.
01:40
Oft ist es wahnsinnig langweilig, was da draufsteht, nur halt nicht in Berlin. Und genauso viel gibt es auch natürlich Zettel an Pin-Wänden, in Copyshops oder in Universitäten, an Bäumen, an Stromkästen. Eigentlich ist die ganze Stadt zugekleistert, wenn man darauf achtet. Und ich möchte euch mal ein Beispiel geben, wie das dann so aussehen könnte.
02:02
Steuererklärung im Sturm verloren. Wer kennt das nicht? Vorsicht, alter Mann spuckt vom Balkon. Ein Zettel, der in Schöneberg aushing. Ja, Notes of Berlin wurde im Oktober 2010 gelauncht.
02:23
Und mit der Idee dahinter, den öffentlichen Charakter der Hauptstadt einzufangen über eben solche Zettel, die überall hier aushängen. Denn diese Zettel sind nicht nur reine Informationsträger, sondern eigentlich, wenn man genau hinguckt, dann geben sie durchaus auch Aufschluss darüber, wie die Menschen hier in so einer Großstadt ticken.
02:40
Das heißt also, was beschäftigt wen, wo, wie und warum. Man könnte das auch pathetisch formulieren und sagen, sie geben eigentlich einen tiefen Einblick in die Seele der Stadt. Denn sie sind ja alle von den Bürgern, die hier wohnen, selbst verfasst. Und da habt ihr ein weiteres Beispiel. In meiner dunkelsten Alkoholstunde in der Nacht zum Freitag
03:00
hast du mich in den dritten Stock nach Hause getragen. Es war bestimmt kein Spaß. Dafür, liebe französische Mädchen, danke. Ja, das war übrigens in Neukölln, in der Panierstraße. Auch das kennt vielleicht der andere von euch. Der DHL-Boote klingelt nicht und man muss wieder zur Post laufen. Lieber DHL-Boote, wenn du, fauler Sack, nicht langsam lernst,
03:23
uns Abholzettel zu hinterlassen, kriegen wir bald Probleme miteinander. Liebsten Gruß. Ja, Berlin ist das Mecker dieser Zettelwirtschaft, zumindest hierzulande. Vielleicht sogar europaweit. Und was es dafür braucht, ist natürlich erstmal den urbanen Ballungsraum,
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wo sich diese ganzen Zettel notwendigerweise nach außen kehren. Denn Stichwort Anonymität der Großstadt, manchmal möchte man mit seinen Nachbarn vielleicht auch nicht kommunizieren. Und manchmal, wenn man jemand in der U-Bahn gesehen hat und den wieder sehen will, bleibt einem gar keine andere Möglichkeit, als ein Zettel zu schreiben, um vielleicht wieder die Person treffen zu können.
04:03
Was die Zettelwirtschaft aber auch ausmacht, ist das Klientel, was in Berlin vorhanden ist. Das heißt, wir haben hier vergleichsweise mit anderen Städten ein Clash von Kulturen, ein Clash von Zugezogenen, Alteingesessenen, jung, alt, arm, reich. Viele internationale, viele junge Leute, kreative.
04:21
Viele Leute kommen nach Berlin auf der Suche nach etwas. Auch da gibt es unheimlich viele Zettel, die das portraitieren. Und was es vielleicht auch braucht, ist die Berliner Schnauze, die sich auf den ein oder anderen, der hier lebt, überträgt. Das heißt, ich nehme kein Blatt vorm Mund. Was ich denke, sage ich. Ich teile es mit. Ich gestalte den öffentlichen Raum dadurch mit. Ich hinterlasse eine Spur.
04:40
Und was es vielleicht auch noch braucht, ist ein tolerantes Ordnungsamt oder ein komplett überfordertes, man weiß es nicht. Denn im Vergleich zu anderen Städten bleiben diese Zettel in Berlin vergleichsweise länger hängen. Das Ordnungsamt kommt dem also nicht ganz hinterher. Ja, wir haben gesagt, vom Gemeinschaftsblog zum Gemeinschaftsfilm. Was heißt Gemeinschaftsblog im Fall von Notes of Berlin?
05:02
Gemeinschaft im Sinne von der Community. Der Zettel lebt davon, dass die Leser des Blogs tagtäglich die Zettel, die sie finden, einsenden. Das sind bis zu 10 Mails, die der Blog täglich erreicht, aus allen Ecken der Stadt. Bislang sind über 6000 Einsendungen eingetroffen.
05:20
Davon wurde bislang immer ein Viertel ungefähr veröffentlicht. Die Facebook-Seite von Notes of Berlin, die hat 84.000 Fans. Das ist also quasi eine messbare Statistik für die Community. Der Blog hat Seitenaufrufe von 20.000 bis 30.000 Klicks pro Tag. Das ist viel, gemessen daran, dass eigentlich nicht viel darauf passiert. Denn es werden pro Tag maximal zwei, manchmal in seltenen Fällen,
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auch drei Zettel veröffentlicht. Warum ist das so? Es gibt viele Blogs, da passiert mehr. Da geht man mit den Inhalten viel mehr in die Tiefe. Man kann jetzt sagen, ja, die Zettel sind lustig. Sie sind skurril, sie sind unterhaltsam. Aber sie sind vor allem eins, pure Alltagskultur.
06:00
Und ich vermute mal, dass die meisten Menschen, auch ihr euch hier drin, mit diesen Zetteln irgendwie identifizieren können. Man hat eine eigene Meinung zu sowas. Vielleicht ist es einem selber schon mal passiert. Oder man hat vielleicht auch eine eigene Vorstellung davon, was die Geschichte dahinter hätte sein können. Oder wie sie sich zugetragen hat. Und das ist vielleicht auch ein Grund, warum die Leserschaft von Notes of Berlin sich nicht nur aus Berlin generiert.
06:24
Ca. 35% der User stammen vielleicht von hier. Man kann es ja nicht immer genau messen. Der Blog wird quasi überregional gelesen. Denn Liebeskummer gibt es natürlich auch in Erlangen. Und Wut oder Ärger mit den Nachbarn hat man auch in München.
06:41
Und wenn einem das Fahrrad geklaut wurde, das passiert natürlich auch mal in Zwickau. Deswegen hat der Blog sich auch über die Jahre erweitern können. Es gibt seit eineinhalb Jahren ein Buch über den Blog, damals im Uhlstein Verlag erschienen. Es gibt Ausstellungen in Cafés, in Bars. Es gibt eine Kooperation mit Radio Flux FM hier in Berlin, wo die Zettel von Studiegästen eingelesen werden.
07:03
Und es gibt auch ab jetzt eine Kooperation mit dem neuen Zeitmagazin Webauftritt. Also man kann zusammenfassen, die Notes haben ein Potential, weil sie so vielseitig verwendbar sind. Und was bewirken sie beim Betrachter? Man hat eine eigene Meinung dazu, eine eigene Vorstellung,
07:22
eine ähnliche Erfahrung vielleicht auch mal gemacht. Und wenn man das Ganze jetzt mal sich mit diesem Zettel näher führt, Achtung, ihr zugezogenen Öko-Fotzen, haltet euer scheiß Maul, verpisst euch aus Berlin. Ich muss jetzt nicht alles vorlesen. Das ist der meistkommentierteste Zettel auf dem Blog bislang.
07:42
Über 200 Kommentare auf dem Blog, dann noch mal, ich glaube, 300 auf Facebook waren es. Das längste Kommentar, ich habe es mal mitgebracht. Ich will es jetzt nicht entrollen, es sind zweieinhalb Seiten, wo sich einfach jemand mal diesbezüglich äußern wollte. Und dann gab es auch eine Antwort dazu. Eine Seite direkt auf dieses Kommentar bezogen.
08:01
Und was zeigt das? Das zeigt, dass die Leser dieses Blogs was zu sagen haben. Und der Blog, das alles so in seiner einfachen Struktur, wie er eben gebaut ist, gar nicht bedienen kann. So ein Kommentar geht dann oft unter, man kann schwer darauf antworten. Man kann es irgendwie nicht kenntlich machen. Das ist eigentlich sehr schade, weil da sind sehr gute Gedanken drin.
08:22
Wie spannend wäre es also, wenn man die Community von diesem Blog, und sie ist da, sie schläft nicht, sie likes, sie shares, sie kommentiert, noch viel intensiver einbinden kann. Vom Gemeinschaftsblog zum Gemeinschaftsfilm quasi. So kam die Idee von Marie-Josephine Schneider,
08:43
Regieabsolventin der DFFB, Deutsche Film- und Fernsehakademie hier in Berlin. Daraus könnte man einen wunderbaren Episodenspielfilm machen. Und dann hatte Martin die Idee, man könnte das Ganze mit einem kostmedialen Ansatz verbinden. Und dann habe ich gesagt, das ist natürlich eine geile Idee, das machen wir. Wir binden also quasi die User so aktiv ein wie möglich.
09:04
Und wie das passieren kann, und wir haben schon teilweise konzeptionell vorgearbeitet und vorgedacht, aber sind noch längst nicht am Ende angelangt. Das wird euch jetzt mal Martin genauer erläutern. Ja, total gerne. Marie ist noch Studentin der DFFB. Es wird also der Abschlussfilm sein von ihr.
09:21
Ich habe deswegen extra meinen Abschluss gemacht, damit ich den Film selbst produzieren kann. Da war die Schule so freundlich, mir den Abschluss anzuerkennen. Ich glaube, warum ihr hier sitzt, ist vielleicht, weil ihr vielleicht euren eigenen Blog gerne verfilmt sehen wollt oder irgendein Produkt damit herstellen wollt. Und da ist natürlich das allererste Thema für mich als Produzent, wie kann ich so ein Projekt finanzieren?
09:42
Weil meistens scheitert es ja daran, gerade beim Film, weil Film so ein immens teures Produkt ist. Und wir hatten dann also die Schwierigkeit, dass wir kein Drehbuch haben. Wir haben kein Treatment, wir haben einen crossmedialen Ansatz, was in der Kinolandschaft, in der Filmförderungslandschaft eigentlich ein No-Go ist, um Filmförderung zu bekommen.
10:03
Wir haben an der Schule das Glück gehabt, dass wir ein Abschlussprogramm haben aus dem Medienboard Berlin-Brandenburg, also die Filmförderung und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg RBB, die uns die Höchstsumme in diesem Fonds zugesprochen haben, ohne dass wir das Drehbuch eingereicht haben. Also diesen Mut mit uns teilen, nicht zu wissen, wie genau der Film wird.
10:24
Was für euch für Optionen wären, ist eben, dass zum Beispiel jetzt beim Pistoliergeschehen eine News-Sendung im NDR entwickelt wird und ausgestrahlt wird, da hat man aber keinen Kinostart, da hat man als Produzent keine Erlöse, sondern lebt nur vom Auftrag. Man kann natürlich versuchen, einen Kinofilm zu produzieren,
10:40
dafür braucht man aber auf jeden Fall einen Kinoverleih und einen Sender, um überhaupt Filmförderung zu bekommen. Das ist natürlich immer sehr schwer für so ein crossmediales Projekt ohne Drehbuch. Man kann Crowdfunding, was ja hier auch viel besprochen worden ist, wo man aber noch sagen muss, für den Film ist Crowdfunding noch nicht so die Superoption, weil es eher als PR-Tool gesehen wird,
11:00
als jetzt als wirkliche Einnahmequelle, weil das kostet natürlich auch Geld, 10.000 oder 20.000 Euro zusammenzubekommen. Also auch das ist keine optimale Form, euren Blog in einen Film zu verwandeln, was mir überhaupt nicht gefällt, sind diese Sponsoring-Filme. Da gibt es jetzt ein Projekt von der Telefonica von O2, die machen ziemlich genau das, was wir machen.
11:21
You Can Do schreibt uns eure Geschichte von eurem Leben, wo es sich für euch verändert hat. Eine sehr lieblose Sache, wie ich finde, wo man ganz klar sieht, das ist nur PR, das ist Marketing, da steckt keine Geschichte dahinter. Wie können wir das machen? Also wir haben dieses Geld jetzt bekommen mit einem Exposé und jetzt stehen wir natürlich vor der Aufgabe, das so gut wie möglich zu machen,
11:41
auch unseren eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Und deswegen mal ganz kurz zu dieser Plattform, die Joab angesprochen hat. Also die Plattform ist so ein Intermediate zwischen Blog und Film. Hier wollen wir die Fans von Notes of Berlin einbeziehen, aber auch natürlich Fans von solchen Projekten. Es wird eine crowdbasierte Stoffentwicklung geben.
12:02
Also wir schreiben nicht mit der Crowd zusammen das Drehbuch, sondern wir lassen uns inspirieren. Wir inspirieren uns gegenseitig auf der Plattform. Die Leute können aus diesem ganzen Umfeld der Plattform eigene Geschichten einsenden hinter den Zetteln, aber dazu sage ich später mehr. Die Plattform ist sowas wie Fanfiction. Fanfiction funktioniert total gut.
12:22
Fans können zu ihren Lieblingsprodukten Sachen entwickeln, Geschichten erzählen. Die Plattform soll aber auch eine Unterhaltungsseite sein, die jetzt dieses Spektrum, was Joab angesprochen hat, was bei seinem Blog vielleicht noch ausbaubar ist, anbietet. Ja und deswegen haben wir uns gedacht, wir gründen diese Plattform vom Blog zum Film.
12:40
Ja, ich habe Filmproduktion studiert. Ich habe überhaupt keine Ahnung gehabt, wie man ein crowdbasiertes Projekt macht. Wir haben natürlich erst mal angefangen, so viel wie es geht, uns zu orientieren, was gab es eigentlich schon. Und es gibt in Deutschland sehr wenig. Es gibt weltweit auch nicht so super viel. Es gibt Projekte, die haben uns total überzeugt. Davon ist eins, was ich wirklich liebe,
13:02
ist Learning to Love You More. Vielleicht kennt ihr das von Miranda Julien und Harold Fletcher. Fünf Jahre lang konnten hier Menschen zu Aufgaben, zu Aufgabenstellungen Kunstwerke einsenden, Texte einsenden, Stories einsenden, irgendwelche Schnappschüsse einsenden, Footage einsenden. Und daraus ist ein wunderschönes Buch entstanden, was für uns wirklich Inspiration ist.
13:22
Weil hier wird sozusagen die Liebe von den Menschen zueinander abgebildet in dem Projekt. Und es geht genau darum und deswegen ist das Projekt so wunderbar. Ich hoffe, wir kommen da irgendwie ran. Das ist ein Bild von dem Buch, wo die Aufgabe war, dass man Sommersprossen verbinden muss. Hit Record ist in Amerika eine Plattform,
13:41
die von Joe Gordon-Levitt-Lewitt gegründet worden ist. Es ist eine Open Collaborative Production Company. Hier können die Leute Ideen einreichen. Man kann Ideen weiterverarbeiten. Also alle Ideen sind frei. Und dann gucken die, was können wir damit machen? Können wir eine Schallplatte produzieren oder einen Kurzfilm oder eine CD oder ein Buch?
14:04
The Tiny Book of the Tiny Stories gibt es jetzt schon in der dritten Auflage. Es ist ein Riesenerfolg. Und die Leute werden 50-50 am Profit beteiligt. Das funktioniert wunderbar in Amerika. Da ist jetzt auch schon die zweite Fernsehshow entstanden. Dann hat uns total inspiriert, Life in a Day von Ridley Scott,
14:20
wo halt aus YouTube Einsendungen, aus Footage Einsendungen, 4500 Stunden Material weltweit aus 192 Ländern ein wunderbarer Film entstanden ist, der jetzt schon 9 Mio. Mal angeschaut worden ist auf YouTube. Auch auf der Berlinale z.B. aufgeführt worden ist. Auch ein großer Anreiz von uns,
14:41
wo ich auch später darauf eingehen werde. Ja, wie wollen wir vorgehen? Wir haben erst mal gedacht, wir brauchen eine geringe Einstiegshürde, weil eine Geschichte zu schreiben online ist unheimlich schwierig und anspruchsvoll. Das kann nicht jeder. Und es will auch vielleicht nicht jeder machen. Deswegen haben wir gesagt, wir wollen erst mal so ein Recherchetool um die Notes anbieten.
15:01
Da werde ich nachher noch ein Beispiel bringen, was das sein könnte, aus dem man sich dann bedienen kann und Geschichten, Stories aufschreiben kann. Wenn diese Geschichten geschrieben sind, dann wird es vielleicht einen Contest geben, wo Geschichten auch, oder Belohnungen, wo Geschichten vielleicht auch hervorgehoben werden. Aus diesen ganzen Inspirationen,
15:21
wir haben ein Autorenteam von drei Autoren, die schreiben das Drehbuch. Und in diesem Drehbuch gibt es wieder Freistellen, wo dann später die ganzen Fans von dem Projekt wieder Bilder einschicken können und Filmaufnahmen aus Berlin einschicken können, die dann wieder in den Film reinkommen. Und ja, für den Dreh des Films, das ist Joabs Lieblingsthema,
15:41
da können Sie uns natürlich auch unterstützen, weil wir sind eine Low-Budget-Produktion. Wir haben 120.000 Euro. Das ist für einen Film nichts, aber für uns jede Menge Geld als Studenten. Und hier können Sie uns natürlich unterstützen. Sie können Schattisten sein, Sie können uns irgendwie ein Auto zur Verfügung stellen, Sie können uns Drehorte nennen oder Ihr Lieblingscafé.
16:00
So, das ist also auch bei der Herstellung des Films sind wir sehr angewiesen auf die Plattform. Was haben wir für Tools? Also es ist eigentlich relativ gewöhnlich, aber ich glaube, die Frage ist mal, wie nutzt man sie? Wir haben Facebook, Twitter, Story-Fi, YouTube und ganz wichtig Offline-Events. Also wir glauben, wir müssen ganz viel offline arbeiten. Also wir können uns nicht nur im Online-Bereich bewegen.
16:20
Wir machen zum Beispiel regelmäßig einen Stammtisch, wo man Geschichte mit uns diskutieren kann. Wir machen vielleicht einen Poetry-Slam, wo man zu den Notes Geschichten erzählt. Wir machen vielleicht einen Hip-Hop-Battle. Also es wird auch im Offline-Bereich viele Aktionen geben. Wie das jetzt bei Facebook funktionieren könnte, das habe ich mal privat ausprobiert. Das ist einer unserer Lieblings-Notes,
16:41
die hat die Regisseurin eigentlich inspiriert, die ist auch Hundebesitzerin. Diese tragische Geschichte von dem Hund namens Bade hat uns inspiriert. Und da wäre zum Beispiel in der ersten Phase eine Möglichkeit zu fragen, was ist das überhaupt für eine Hunderasse? Weil wir haben ja nur dieses Bild. Und unser Ziel ist schon ganz authentisch, zu diesen Notes die Geschichten zu entwickeln. Also wir erfinden keine Notes, wir schreiben sie nicht um.
17:02
Also wir versuchen, ihnen nahe zu kommen. Was ist das für eine Hunderasse? Ich habe das mal gefragt bei mir im Facebook und es gab sofort eine wunderbare, rege Diskussion, weil es ist nämlich dummerweise ein Mix. Es ist auch noch nicht ganz klar, was es für eine Hunderasse ist. Darauf könnte man dann weiter eingehen. Was hat diese Hunderasse, wenn man das rausgefunden hat,
17:20
was ist das für Eigenschaften? Also um Inspiration zu bekommen, was ist das für ein Hund? Daraus könnte man schließen, warum ist eigentlich der Hund alleine in die Trambahn gestiegen? Und wenn man dann rausgefunden hat, der ist in die Trambahn gestiegen, weil er so schlecht behandelt worden ist von seinem Hundepsychologen, könnte man wiederum fragen, was habt ihr für Erfahrungen gehabt mit eurem Tierpsychologen? Was habt ihr erlebt? Was habt ihr gehört? Wen kennt ihr? Und so geht das weiter.
17:42
Da sind wir jetzt gerade bei allen Notes, so Umfelder zu bauen, wo man eben solche Aufgaben machen kann. Hier streiten wir noch 140 Zeichen. Meine Idealvorstellung ist, dass man Bausteine von Geschichten, so Impressionen zu Notes, verfasst, wo man dann später selber aus den Tweets,
18:01
die sozusagen eingegangen sind, Custom Timelines entwickeln kann. Das heißt, so Bausteine kuratieren und aus den Tweets von allen Usern wieder eigene Geschichten zu bauen. Das könnte eine Lösung sein. Story-Fi ist ganz interessant, wenn man zum Beispiel einen Geo-Story-Fi macht, dass man zum Beispiel eine Location, die in dem Zettel erwähnt wird,
18:21
mal porträtiert und einfach Bilder, Impressionen usw. sammeln will oder auch einfach nur Recherche zu den Notes, dass man das kuratieren kann und darstellen kann. YouTube ist noch nicht so wirklich durchgeplant. Wir werden auf jeden Fall sehr viel auch von dem, was schon passiert ist,
18:40
gleich verfilmt. Jetzt stellen wir uns noch vor, wir haben diesen Tierpsychologendialog, dann schreiben unsere Autoren diese Szene, wir filmen die und geben die in die Kraut rein und dann können alle Leute den Monolog, den der Hund hat, wenn er zur Tram läuft, ihren eigenen Monolog z.B. reinschreiben und schon haben wir wieder eine spannende Welt um diesen Clip herum
19:01
aufgebaut auf YouTube. Das ist jetzt zum Beispiel, wie Geschichten entstehen könnten, was wir uns vorstellen. Das könnte ein spannendes Thema sein, Gentrifizierung, Wohnungsnot, ihr habt wahrscheinlich auch schon oft nach Wohnungen gesucht. Hier hat uns z.B. der User Mimi Mustache geschrieben, als ich reinkam, musste ich erst mal 5 Euro Anmeldegebühr
19:21
an der Tür zahlen, damit ich überhaupt den Flur sehen durfte. Oder User Jackie hat uns geschrieben, die hatten ein richtiges Casting organisiert und saßen da in der Küche wie der Bohlen und die anderen Typen, dann kamen Fragen wie, welchen Gegenstand hättest du Adolf Hitler gerne mal in den Kopf geworfen und warum. Also hier sieht man das Potenzial, wenn wir
19:40
bestimmte Fragen werden, was die Antworten sein könnten. Also wir haben das so ein bisschen für uns simuliert. Ja und wenn das geschehen ist, ihr fragt euch vielleicht jetzt ein bisschen, was wird das für ein Film? Also Kinoverleih ist total interessiert an dem Projekt. Es wird ein Episodenfilm, das ist ein anspruchsvolles Genre im Kino. Es wird wirklich eine Collage werden
20:00
aus diesen ganzen kleinen Schnipseln, die zusammenkommen und wird ein Portrait der Berliner Alltagskultur zusammen mit den Fans of Notes of Berlin, den Berlinern. Und es wird ein Berlin-Film, der Berlin beschreibt, wie es ist und wie es lebt in den Nischen und den Ecken und den Straßen und den Hausfluren. Ja, ansonsten das will ich noch ganz kurz sagen. Wie viel Zeit hab ich noch? Es geht dem Ende zu.
20:23
Ich glaube, bei diesem Projekt, wir haben wirklich Chance, wir haben keinen kommerziellen Druck. Also es gibt keine Deadline, es gibt niemanden, der uns irgendwie was vorschreibt. Wenn wir das schaffen, so ein Projekt gut zu machen, habe ich das Gefühl, dass die Filmmindustrie wartet eigentlich auf solche Projekte, ist sich aber immer nicht mutig genug, so was zu machen. Das heißt, wenn ihr uns richtig gut unterstützt, später
20:42
wenn die Plattform online sein wird und das mittragt, bin ich mir ganz sicher, dass es viel mehr von solchen Projekten gibt, weil das Potential ist meiner Meinung nach riesig. Also es wäre toll, wenn ihr über uns bloggt, wenn ihr später sharet, wenn ihr mitmacht. Und natürlich auch gleich im Anschluss irgendwie noch Anregungen uns gibt. Vielleicht habt ihr von einem Projekt gehört oder ihr habt noch nicht was verstanden oder habt noch eine Kritik.
21:02
Freuen wir uns natürlich, wenn ihr das sagen könntet. Okay, vielen Dank. Vielen Dank. Die Zeit läuft uns leider davon. Allerdings denke ich, dass wir für eine oder zwei Fragen noch Zeit haben. Ich sehe schon da vorne.
21:22
Ja, hallo. Ich finde es eine super Idee, gefällt mir richtig gut, bin ganz begeistert. Ich habe nur eine Frage, weil das Einsenden von solchen Zetteln oder das generell Generieren von solchen Infos ja nicht immer ganz unproblematisch ist. Wie könnt ihr sicherstellen, dass das authentische Zettel sind und nicht, dass jemand so ein bisschen
21:42
also ich meine, wenn ich diese Sachen da sehe, finde ich, sind das so kuriose Zettel, dass ich natürlich als kreativer Kopf mich vielleicht auch selber inspiriert fühlen würde, sowas irgendwo hinzupinnen und mein eigenes kleines, kuriose Zettelchen da zu kreieren. Gibt es da irgendeine Möglichkeit, das ist ja ganz schwierig, sowas zu überprüfen, weil nur dann ist es ja eigentlich auch authentisch.
22:02
Also ich sage mal so, ich habe natürlich keine Garantie, dass alle Einsendungen echt sind, aber der Großteil mit Sicherheit, denn das kann ich aus Erfahrung sagen und ich habe mittlerweile ja 6000 Zettel angeguckt und man spürt das, es ist ein Bauchgefühl, ob jemand so ein Zettel faked und das kommt selten vor.
22:21
Wenn er es macht, dann ist er gut gefaked. Dann muss man damit halt umgehen, aber ich glaube, Nordwest Berlin funktioniert deswegen gut, weil die Leute spüren, dass es eine Echtheit hat, dass es authentisch ist und ich glaube, vielleicht ist eine Frage auch ein ganz bisschen darauf abgezählt, man muss natürlich gucken, dass man bei bestimmten Zetteln
22:41
nicht auf die Identität schließen kann, desjenigen, der da vielleicht gemeint ist. Da müssen wir wirklich jeden Zettel als Einzelfall betrachten. Es gibt Zettel, die ich auch schon vom Blog runternehmen musste, in Anführungszeichen, weil sie hingen öffentlich aus, das heißt, man darf sie ja nicht reproduzieren, ja, aber die Person hat sich da wiedererkannt und wollte nicht, dass das ganze Netz darüber diskutiert,
23:00
obwohl es gar nicht zum Nachteil war eigentlich der Person, aber das sind so Einzelfälle, die muss man immer beachten, aber ich glaube, wie gesagt, das Alleinstellungsmerkmal oder die Kraft dieses Blogs liegt darin, dass die Leute die Geschichten, ja, das sind einfach, man kann so was eigentlich schwer erfinden und ich hoffe, da hat deine Frage einigermaßen beantwortet.
23:21
Diese kreative Breite, die ihr gerade beschrieben habt, die sich ergibt, hier vorne bin ich, falls du mich suchst, die ist ja unfassbar groß, also ich finde das total spannend. Du hast gerade gesagt, es gibt eigentlich keine Deadline, aber ich als Filmschafferin würde mich jetzt fragen, wann wollt ihr jemals mit dieser Sache fertig sein? Es gibt eine Deadline natürlich. Ja, natürlich gibt es eine Deadline, es ist auch eine
23:42
spannende Frage, wie ihr so über das Sommerloch nachdenkt, weil wir sind natürlich schon recht weit in unseren Planungen und merken jetzt, dass wir da so reinrutschen würden, weil ja, das ist die eine, das ist zum Beispiel eine Deadline, die man hat, so natürlicherweise, aus den Erfahrungen auch von Joop. Natürlich möchte ich nicht fünf Jahre an dem Projekt arbeiten und natürlich
24:01
gibt es auch in Absprache mit dem Medienboard, aber wir müssen nicht übermorgen fertig sein und wir haben einen längeren Zeitraum, wir hoffen natürlich, dass der Film auf der Berlinale Premiere feiern wird, weil Maries vorletzter Film lief auch auf der Berlinale und da ist unser Ziel 2016, das kann ich hier auch ganz offen und mutig sagen.
24:23
Also ich bin totaler Fan von euch schon ziemlich lange, finde es total super Idee. Was mir spontan als Kampagne für euch einfällt, ihr YouTube-Kanal, YouTuber. Also was wir hier gestern auch gesehen haben oder gehört haben, das funktioniert und das funktioniert bei euch 100 Prozent
24:41
und dann braucht ihr vielleicht auch gar keine Förderung, Schnick Schnack mehr machen oder sowas. Also weil dann gibt es eine Mediakraft, dieses Netzwerk, also wenn ihr wirklich einen coolen YouTuber-Kanal macht mit dem Material, ich könnte mir vorstellen, das würde funktionieren. It's just an educated tip. Du meinst, dass einzelne Menschen auf die Notes reagieren und das auf YouTube
25:02
darstellen oder? Ja. Ja, das ist so ein Hintergedanke, den wir für YouTube haben. Dass du eben auch über die Kommentare mit der Community in, also das ist ja wirklich das Wichtigste, was wir auch gestern in dem habt ihr das gesehen, das Panel. Könnt ihr euch nachher anschauen, das ist das
25:20
allerwichtigste, dass ihr mit den Leuten in Kontakt bleibt und so, die immer wieder das weiter aktiviert. Also YouTuber ist echt ein total unter underestimated Thema und ich glaube, bei euch wird das super funktionieren und ihr seid, das ist echt ein cooler Blog. Also unsere Idee ist, sowas zu machen, was so funktioniert wie People reacts on. Kennt ihr das? Das ist
25:42
wahnsinnig erfolgreich in Amerika. Ich weiß nicht, dass es jeder YouTube-Kanal ist, weil es ist alles Aktion, Reaktion. probiert es aus. Es gibt da unglaublich viele Hilfestellungen auch von den ganzen Geschichten. Es ist ein neues Medium und vielleicht ein bisschen ängstlich.
26:00
Ich kann euch auch gerne helfen, wenn es irgendwie ist, aber ich glaube, das würde funktionieren. Sehr gerne. Eine Frage könnten wir noch machen, falls jemand Keine weiteren Fragen? Ist das eine Frage? Nein.
26:22
Gut. Vielen, vielen Dank für die tolle Präsentation. Ich wünsche euch ganz, ganz viel Glück mit dem Projekt und nochmal einen Applaus. Supportet ihn.