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Lohnt sich Onlinejournalismus ueberhaupt noch?

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Formal Metadata

Title
Lohnt sich Onlinejournalismus ueberhaupt noch?
Subtitle
Das Problem der Monetarisierung
Title of Series
Number of Parts
126
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CC Attribution - ShareAlike 3.0 Germany:
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Abstract
Der Wettbewerb zwischen klassischen Onlinemedien und Blogs ist auch in Deutschland voll entbrannt und immer mehr Medienkanäle buhlen um die Aufmerksamkeit der Leser. Ähnlich sieht es bei den Vermarktern aus, die immer noch die klassische Displaywerbung als Allheilmittel ansehen. Kann man grosse und komplexe Medienkanäle ueberhaupt noch kostendeckend betreiben und wenn ja, wie?
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MicrosoftWordScientific modellingOnline-MedienBlogInternetNumberBlock (periodic table)Computer animationLecture/ConferenceMeeting/Interview
BlogBootingBlock (periodic table)Scientific modellingNumerisches GitterMeeting/Interview
BlogContent (media)Scientific modellingSchwarze Zahlen <Programm>State of matterMotherboardMach's principleSage <Programm>Domain nameNeWSWEBNetbookBewegtes BildScratchProduct (category theory)Google BloggerSwitch <Kommunikationstechnik>Eigenvalues and eigenvectorsBlock (periodic table)YouTubeLecture/ConferenceMeeting/Interview
InformationContent (media)Direction (geometry)Meeting/Interview
Physical quantityBlock (periodic table)KommunikationMittelungsverfahrenForceFacebookCurveMeeting/Interview
Grand Unified TheoryBlock (periodic table)Scientific modellingParallelenSet (mathematics)Online-MedienEigenvalues and eigenvectorsActive DirectoryGoogleMeeting/Interview
File formatBlogGoogle BloggerMobile appSet (mathematics)Block (periodic table)Mathematical structureGroßes SystemLecture/ConferenceMeeting/Interview
NumberPortable communications deviceTransmitterSummationDigital mediaMeeting/Interview
Bündel <Mathematik>InternetInformationSmartphoneMobile appMeeting/Interview
Content (media)InternetMeeting/Interview
InternetScientific modellingModule (mathematics)CrossmediaStudent's t-testInformationFacebookContent (media)Meeting/Interview
Game theoryNumberContent (media)Web pageInternetMomentumBlogSage <Programm>Gebiet <Mathematik>FacebookBlock (periodic table)Meeting/Interview
Scientific modellingWeb browserContent (media)Plug-in (computing)VERKAUF <Programm>
FreewareData conversionContent (media)CodePasswordMeeting/InterviewXML
PayPalGrand Unified TheoryBlock (periodic table)BlogNumberTable (information)Hand fanSummationSummierbarkeitSkypeZähldatenMeeting/Interview
Web browserPasswordSmartphoneBlogMeeting/InterviewLecture/Conference
FreewareData conversionContent (media)Systems <München>Diagram
Link (knot theory)File formatMeeting/Interview
Scientific modellingContent (media)FacebookNumberGoogle BloggerCountingMeeting/Interview
PowerPointApple KeynoteBlogProgram flowchart
Block (periodic table)BlogContent (media)Flattern <Technik>SummationTwitterMeeting/Interview
Scientific modellingGoogleContent (media)Meeting/Interview
NumberBlogTwitterContent (media)Meeting/Interview
Power (physics)MoistureSimilarity (geometry)Meeting/Interview
Google BloggerFlattern <Technik>WEBContent (media)Meeting/Interview
Hausdorff spaceBlogSummationGoogle BloggerBlock (periodic table)Meeting/Interview
ForceScientific modellingMeeting/Interview
QuoteGoogleYouTubeMeeting/Interview
Moment (mathematics)Power (physics)Grand Unified TheoryWeb serviceMeeting/Interview
Object (grammar)Power (physics)Meeting/Interview
Content (media)Google BloggerZusammenhang <Mathematik>MittelungsverfahrenMeeting/Interview
Moment (mathematics)Meeting/Interview
Meeting/Interview
MatroidMeeting/Interview
Plug-in (computing)Content (media)Beta functionWordPressPayPalAndroid (robot)Apple <Marke>PasswordMeeting/Interview
Meeting/Interview
MicrosoftComputer animation
Transcript: German(auto-generated)
So, danke für die Einleitung, für die freundlichen Worte. Ich werde hier versuchen, durch die nächste Stunde zu führen.
Ein bisschen was kurz zum Ablauf. Wir werden erst ein paar Thesen hier präsentieren, ein bisschen was erfahren, wie die Leute hier auf dem Podium ihre Blogs betreiben, wie da so Finanzierungsmodelle sind. Aber ich würde vorschlagen, dass wir dann auch recht bald, so nach einer halben Stunde, auf Handzeichen von euch gerne auch Fragen entgegen.
Nehmen ist immer schwer zu entscheiden, ob ihr jetzt fotografiert oder die Hand hebt, aber ich glaube momentan sind das noch Fotos. Genau, und wir versuchen in der nächsten Stunde so ein bisschen ein paar Modelle auszubreiten. Wie finanziert man Online-Medien? Geht das überhaupt noch? Ich habe mir aufgeschrieben, hat es sich jemals gelohnt? Also der Titel ist ja, lohnt sich On Journalism noch?
Ich frage mich, ob er sich jemals gelohnt hat. Ja, meine Gäste hier auf dem Podium sind glaube ich wortreich vorgestellt worden. Das reicht. Ich wollte so ein bisschen als Intro mal ein kleines Gefühl geben. Ich habe mir einfach mal geguckt die neuesten Zahlen, nochmal kurz rausgesucht, die dann so aussehen. Online-Journalismus in Deutschland, Mensch, die machen richtig Geld.
Bild.de 45 Millionen Euro Umsatz, Spiegel Online 30 Millionen. Die Gewinne kennt man nicht genau, aber wir wissen, dass zumindest die ersten 3-4 durchaus signifikantes Geld verdienen mit ihrem Online-Journalismus. Und auch die Werbebrutto-Umsätze in letztes Jahr sind leicht gestiegen, aber immerhin doch gestiegen im Internet.
Das sieht man. Sascha, da fragt man sich, wo ist das Problem? Läuft doch alles super, Geld kommt rein, Werbung funktioniert. Warum müssen wir uns die Frage stellen, ob On-Journalismus noch zu finanzieren ist? Ich glaube, das ist schon ganz gut richtig angesprochen. Wir wissen ja nicht, wie die Gewinne aussehen und das geben sie ja auch so selten bekannt.
Wenn ich das zum Beispiel vergleiche, ich kann mich noch gut daran erinnern, 2010 habe ich mal auf der Republika eine Session gehabt, wie monetarisiere ich meinen Blog. Und was damals für viele vielleicht noch so ein bisschen so aussah, wie irgendwie ein bekloppter amerikanischer Fernsehprediger oder ein QVC-Verkäufer.
Und wo ich immer wieder vielleicht auch ein bisschen spitz und polarisierend gesagt habe, wie viel ich eigentlich mit meinem Blog verdiene. Diese Zeit ist glaube ich auch so diese Goldgräberstimmung, wo man sich sehr, sehr schnell positionieren konnte, ist so ein bisschen vorbei. Also organisches Wachstum in dem Blogbereich wird sehr, sehr schwierig.
Das liegt vor allen Dingen auch daran, dass viele Mainstream-Medien sich eigentlich die Werkzeuge und die Art und Weise zu berichten von Blogs zu Nutze gemacht haben. Wenn wir heute Google News aufmachen, was sehen wir da? Live-Blogs ohne Ende, das hat es vor vier, fünf Jahren gar nicht gegeben. Ich bin in einer Nische mit Tech drin.
Vor fünf Jahren hatte ich doppelt so viele Leute auf einer Messe in Las Vegas wie Springer und Spiegel und Stern zusammen. Mittlerweile haben die auch alle ihre entsprechenden Ressorts da. Das heißt, der Wettbewerb ist stärker geworden. Und von daher natürlich auch, obwohl du zeigst es ja auch hier, die Brutto-Werbe-Umsätze steigen zwar leicht, aber dennoch ist es ein stärkerer Wettbewerb geworden.
Und wir haben natürlich auch so Dinge, ich habe mal über so etwas geschrieben, was nennt sich AdBlog Plus, die uns ein bisschen auch an den Umsätzen rumknabbern. Über das Werbemodell werden wir gleich noch mal ausführlicher reden,
wenn du mal ein bisschen erzählst, wie das bei Mobilegeeks so funktioniert. Vorhin noch mal an Claudia die Frage, siehst du das ähnlich, dass quasi jetzt die Platzhirsche, die wir hier sehen, Spiegel Online, Focus, Bild.de, dass die sozusagen alles abräumen und Leute, die halt Nischen bedienen, sich quasi über Werbung zumindest gar nicht mehr finanzieren können, wenn sie das je konnten?
Also ich glaube, wir sind jetzt in der Phase, wo sich die ersten Ergebnisse der Professionalisierung im Web sichtbar deutlich und bemerkbar machen. Denn wenn man sich anschaut, was passiert, all die Angebote, die früher von Leuten wie Sascha entwickelt wurden, werden jetzt ganz eindeutig von den großen Marken und von den großen Medienhäusern, die anders finanziert sind, besetzt.
Ich habe gestern auch einen Vortrag gehört von Klaus Strunz, früher Chefredakteur vom Hamburger Abendblatt, jetzt Leiter Bewegbild Abteilung beim Springer Verlag, der sagt, der Springer Verlag kann zum ersten Mal in seiner Firmengeschichte, die ja kurz nach dem zweiten Weltbrücke begann,
alle Bewegbild-Formate in eigenen Produktionsstätten produzieren. Und Bewegbild gehört zur Kernkompetenz im Springer Verlag. Ein klassisches Medienhaus, das eigentlich Printprodukte ursprünglich publiziert hat. Und wenn man sich anschaut, was passiert ist in den letzten zwei Jahren, Springer hat seine Ursprünge verkauft, also die fünf großen Medien, mit denen alles angefangen hat und dementsprechend sind natürlich
die eigentlichen Domänen der Blogger, die professionelle Journalisten nur in anderen Medienformaten sind und Waren sind einfach weggebrochen. Und es findet jetzt eine Marktbereinigung statt, wo sich alle neu positionieren, nicht nur die großen Medienhäuser, sondern natürlich auch Leute, die das professionell waren wie Sascha
und die dafür gesorgt haben, dass überhaupt die großen Medienhäuser auf die Idee gekommen sind, sowas zu machen, was sie heute machen. Und Richard, du bist primär Journalist beim öffentlichen Rechner Rundfunk, hast aber auch ein erfolgreiches Blog, guccia.bis. Ich glaube, du bist so derjenige, der dieser Top-Level-Domain so das Renommee gegeben hat.
Ich wusste immer nicht, wer macht unter dieser Domain was, aber ja, genau. Ich war die einzige, die noch frei war mit meinem Namen. Sag mal, glaubst du denn, dass, so wie Sascha sagt, mit Werbung alternative Medien unabhängig von den großen nicht mehr zu machen sind? Ich bin mir da nicht so ganz sicher.
Ich glaube, nur weil es heute noch manche Dinge nicht gibt, heißt es ja nicht, dass es sie nicht in Zukunft geben könnte. Und nur weil einer mal irgendwie versucht hat, etwas zu lancieren, und es hat nicht ganz geklappt, heißt es ja nicht, dass es dann vielleicht nicht im zweiten oder im dritten Anlauf klappt. Ich glaube, es ist absolut richtig. Wir erleben gerade wirklich so eine Zeitenwende,
dass die Leute auch bereit sind, im Netz Geld zu zahlen. Ich hatte gestern eine große Veranstaltung von Sky Deutschland, und die haben ja auch in diesem Jahr zum ersten Mal wirklich mit PayTV, da würde sich Leo Kirch im Grabe rumdrehen, dass das jetzt ausgerechnet seine Nachfolger geschafft haben, nach 25 Jahren Versuche in Deutschland PayTV einzuführen,
zum ersten Mal schwarze Zahlen geschrieben. Und ich glaube, der Zug ist nicht mehr aufzuhalten, der rollt jetzt los, und das wird immer schneller. Und ich glaube, diejenigen, die also auch hier in der Berliner Verleger-Szene am meisten, am lautesten jammern, die werden in fünf bis zehn Jahren vor Geld nicht mehr laufen können. Bevor wir zu diesen, soll man mal, ich würde mal sagen,
neuen innovativen Modellen kommen können, die vielleicht so diese Stimmung aufnehmen, ja, die Leute wollen vielleicht tatsächlich für Inhalte zahlen und ihnen werden auch bessere Angebote gemacht. Noch mal ganz kurz zu dir, Sascha. Die Mobilegeeks, die du machst, das ist ein Tech-Blog, du sitzt in Taiwan, machst gute Reiseempfehlungen für Taipei,
ich wollte da immer schon mal hinkommen, aber habe ich noch nicht geschafft. Aber was du halt machst, du baust halt primär auf Werbung. Dein Einkommen, du lebst von Werbung auf dem Blog mit YouTube-Einnahmen, mit YouTube-Filmen, die du machst. Erzähl mal ein bisschen, wie viele Leute arbeiten bei dir, damit mal deine Unternehmung, die losgelöst funktioniert,
von einem der großen Verlage, aber trotzdem ein kleines Unternehmen ist, was dich finanziert und auch ein paar Mitarbeiter. Erklär mal ein bisschen, wie du das machst. Generell, die Geschichte fing 2001 an. Ich habe angefangen, über Tech zu schreiben. Das waren ganz langweilige Geschichten. Da habe ich Testberichte über Motherboards von 14 Seiten veröffentlicht, wo ich mir mal dachte, wer liest das überhaupt?
Das haben ein paar gelesen. Wahrscheinlich nur immer die erste und die letzte Seite, wie das dann so häufig ist. Dann in den Staaten gelebt, habe EPC News Ende 2007 gegründet, hatte das Glück gehabt, dass dieses Blog innerhalb von vier Wochen auf einmal 10.000 tägliche Besucher so from scratch gehabt hat, dass ich auch sehr schnell monetarisieren konnte.
Die ersten zwölf Monate EPC News habe ich komplett alleine gemacht. Drei, vier Artikel am Tag hat so etwa zwischen 130.000 und 150.000 Euro eingebracht vom scratch, also im ersten Jahr, was ziemlich cool war. Und ich dann auch meinen Job in einem Start-up aufgegeben habe dafür. Ich bin dann nach Taiwan gezogen und dann hatte ich jetzt einmal Netbook News.
Dann war das einfach nicht generisch genug. Wir sind auf Mobile Geeks umgestiegen, um ganz einfach eine Oberkategorie dazu zu besetzen in dem Bereich. Und das war im August 2012. Mittlerweile arbeiten für Mobile Geeks ein Festangestellter hier in Deutschland, zwei 400-Euro-Blogger hier in Deutschland, fünf Festangestellte in Taiwan,
eine Freie in Peking und zwei Freie in den USA. Also das heißt, es ist ein kleines mittelständisches Medienunternehmen, wie auch immer man das jetzt definieren mag. Unser YouTube-Kanal war, ich habe den Vertrag jetzt gekündigt, drei Jahre lang im Teil des Discovery Channel Networks gewesen.
Also wir haben uns schon ganz gut damit positioniert. Und haben uns vor allen Dingen, wie du das gerade sagtest, komplett nur über Werbung finanziert. Weil ich habe niemals die Idee gehabt, irgendetwas hinter eine Paintball zu packen. Und will jetzt nicht den abgedroschenen Spruch, der Information möchte frei sein und irgendwelche electronic-frontier-aktivistischen Sachen hier raushauen.
Aber es ist ganz einfach so. Für mich ist das sehr, sehr wichtig, dass Content frei ist. Übrigens habe ich meinen Content auch im Jahre 2009, nachdem mir gerne deutsche Mainstream-Medien den immer wieder unterm Hintern weggerippt haben, ohne irgendwie drauf zu gelinken, habe ich meinen Content auch komplett frei gemacht. Unser Content ist copyright-frei.
Den kann sich auch jeder schnappen. Ich weiß, dein Aktienbörsengang steht erst noch bevor, aber vielleicht kannst du trotzdem mal ein bisschen umsatzgewinn sagen. Was kommt da bei dir rein? Wir wachsen nach wie vor besser als die Werbeumsätze, glaube ich, generell, ja. Ich denke mal, dass wir so in diesem Jahr etwa 500.000 US-Dollar umsetzen werden.
So in der Richtung. Aufgrund der Steuersituation in Taiwan ist das okay. Und sag mal, spürst du denn jetzt was? Also überlegst du sozusagen angesichts deiner These am Anfang auch, es wird enger gerade so in diesem Tech-Bereich, große Verlage springen drauf,
haben die Werkzeuge, die früher nur Blocks benutzt haben, haben Mittel und Wege gefunden, ihre Leser, Leserinnen anzusprechen, einzubinden, personalisiertes Kommunikation zu machen. Spürst du, dass das bei dir eng wird? Überlegst du was anderes? Also es wird nicht eng. Es wird, glaube ich, eng für diejenigen, die meinen, heute noch organisch wachsen zu können.
Du kannst heute, glaube ich, in den größten Themengebieten nur noch besetzen mit viel, viele Millionen an Investitionskapital. Bestes Beispiel ist dafür, wenn man sich anschaut, was Sinhal Shrader gerade mit Curve.de macht. Das ist eigentlich ein Corporate-Block von der E-Plus-Gruppe,
wo was unten im Presse noch ein bisschen versteckt ist. Die nehmen ein paar Mios in die Hand, hauen entsprechendes Targeting über Facebook raus und erreichen dann die Leute aus sehr schnell. Aber das jetzt selber so aus der Hüfte zu schießen, insbesondere da Mainstream-Medien Nischen auch bezogen. Wer heute auf Google News geht, der denkt doch eigentlich, dass die deutsche Medienlandschaft auf drei oder vier Seiten besteht.
Das ist Fokus, Spiegel, Zeit, Stern und Süddeutsche. Okay, es sind fünf, aber mehr passiert da nicht. Und die besetzen jedes Themengebiet. Ja, Sport bis runter zum jährlichen Treffen der Kanickelzüchter von Süder Barup. Da muss man sich fragen, wo ist da meine Nische, wo kann ich mich überhaupt noch einsetzen? Das finde ich, ist ein ganz interessanter Stand,
weil du sagst, organisches Wachstum, das heißt sozusagen neu anzufangen, ist gerade schwer. Wenn du jetzt groß dabei bist, du hast deine Leser, deine Kunden, sagst du, das läuft erst mal weiter. Aber was ja auch gerade zu beobachten ist, sagen wir mal, viele sind ja eben mit dem Zustand meinetwegen des Online-Journalismus in Deutschland nicht zufrieden, weil es eben diese fünf großen Platzhirsche gibt.
Und dazwischen gibt es halt jede Menge guter Blogs, die aber auch, wie zum Beispiel das Bildblog, jetzt nach zehn Jahren sagen, ja, wir haben zehn Jahre gute Arbeit gemacht, das hat Spaß gemacht, es sind im Monat 500 oder was Euro reingekommen. Aber ehrlich gesagt, uns geht langsam die Luft aus. Und ich beobachte das bei so vielen Projekten, die so 2003, 2005 angefangen haben. Nebenher, Journalisten machen das nebenher,
oder Aktivisten machen das nebenher. Gute Sachen, die jetzt aber nach zehn Jahren sagen, ey, wir können nicht mehr. Und da stellt sich so die Frage, Claudia, was haben die für Optionen, wenn man Werbung nicht will vielleicht, weil man dann irgendwie auf Klicks optimieren muss, weil man Fotostrecken machen will, weil man einfach keinen Bock hat, Werbung auf der Seite zu haben,
aus diversen Gründen. Was schwebt dir so vor, wie kann man diese in Deutschland ja doch recht bunte Landschaft erhalten an alternativen Medien, abgesehen von den großen? Und wie kann man vielleicht auch dazu sagen, okay, da sind Lücken, da sollen neue Leute rein. Was für Ideen hast du, außer zu sagen,
wir machen Google Ads oder schalten uns in ein Netzwerk rein? Was gibt es da für Ideen? Also ich glaube, durch die Neupositionierung der klassischen Medienhäuser im Online-Bereich, Springer ist der eine, auch die ARD, ZDF, ProSieben mit dem großen Social-TV-Angebot im Connect-Bereich, da gibt es ganz viel neue Technologie, die aufgenommen wurde,
sodass diese großen Plätze eigentlich besetzt sind. Das heißt, wir brauchen komplett neue Ertragsmodelle und Monetarisierungsmodelle, wo die Vielfalt erhalten bleibt. Nun haben wir in Deutschland das Problem, wir haben auch noch GIZ. Und wenn jemand wie du zum Beispiel jetzt parallel zu dem ganz klassischen Job, den du beim Deutschlandradio mit Breitband, woher ich dich ja auch sehr lang schon kenne,
wenn du jetzt was Eigenes aufziehen willst, um deine Spezialthemen weiter auszubauen im Podcast-Bereich, dann bräuchtest du Geld, genauso wie es Geld gibt für technische Innovationen. Journalismus gehört aber zum Kreativbereich, der eigentlich sehr gewollt ist, aber wofür man dankbar sein muss, wenn man eine Tasse Kaffee bekommt,
statt vernünftig bezahlt zu werden. Das ist ein offenes Geheimnis und für den journalistischen Nachwuchs sicherlich auch an manchen Stellen nicht besonders motivierend. Nun kann man zwei Modelle ansetzen. Medienhistorisch hat es immer die Umbruchphasen gegeben. Und auch ein Egon Erwin Kisch, die große Reporterlegende aus den 20er Jahren, wird sicherlich nicht nur das Honorar
hinterher geworfen bekommen haben, sondern musste auch sich was einfallen lassen. Es gibt natürlich die Möglichkeit, sogenannten Online-Kiosk einzurichten, wo sich sozusagen die Blogs dann anmelden und wo sozusagen ich erst meine 20 Cent oder meine 30 Cent pro Artikel bezahle. Also so ein App-Store für Blogs. Ja, sowas in der Art, aber so, dass ich nicht für das ganze
Abo bezahlen muss, wie z.B. bei der Süddeutschen oder bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, wenn ich das online lesen will, sondern wo ich wirklich Artikel weise. Und wo dann die Blogger entsprechend entweder nach dem Genossenschaftlichen Modell entlohnt werden, also honoriert werden, oder wo sie pro Artikel. Wie man das macht, ist sicherlich eine Überlegung wert, die etwas länger dauert als eine halbe Stunde Diskussion.
Das andere, und da kann ich natürlich sagen, hängen wir uns sehr weit aus dem Fenster, bzw. polarisieren auch ein bisschen, wenn wir das GEZ-Modell, was ja ohnehin umstritten ist, und wenn ich meine Timeline angucke jeden Sonntag beim Tatort, dauert das eine halbe Stunde, bis die ersten GEZ-Rands auftauchen. Nun kann man natürlich sagen, auch im Online-Bereich
beim öffentlich-rechtlichen System passiert eine ganze Menge, aber es wird auch eine ganze Menge Geld verschleudert einfach dadurch, dass man in den klassischen Strukturen arbeitet. Und eigentlich wäre es ganz schön, einen Teil des Geldes, was jedes Jahr gezahlt wird, in so einen Inkubator zu stecken, wo dann Leute, die schon mit Ideen kommen, die also auch ein entsprechendes Konzept haben,
ein Jahr oder zwei Jahre lang finanziert werden, mit ein oder zwei Mitarbeitern, ähnlich wie andere Start-ups. Auch Couchfunk TV, also die App für Social TV, hat Geld bekommen, damit sie das entwickeln können, was sie heute bieten. Auch Joyce TV, die ja hier präsent sind, haben Geld bekommen, um sich zu entwickeln zu können und von Zürich, also von der Schweiz,
nach Berlin im letzten Jahr zu expandieren. Aber das war privates Geld, was Sie bekommen? Ja, es ist privates Geld. Aber wenn man im öffentlich-rechtlichen System einen Inkubator einrichtet, um dann solche Spezialthemen zu unterstützen, kann man sagen, es werden Formate entwickelt, die nach dem gleichen Prinzip wie im Start-up-Bereich entwickelt werden
und wo man dann nach ein oder zwei Jahren sagt, funktioniert oder funktioniert nicht und wird in das große System übernommen. Okay, bitte Applaus. Das sind zwei Punkte. Einmal sozusagen Gebührengelde abzweigen, um neue alternative Ansätze zu fördern. Zudem bezahlen pro Artikel. Kann Richard gleich noch ein bisschen was erzählen?
Du hast ein paar Erfahrungen gesammelt, zu denen du auch gleich ein paar Ergebnisse präsentieren wirst. Aber erst mal, du arbeitest auch mit GEZ-Geldern. Du wirst auch bezahlt von, also GEZ, mit Rundfunkgebührgeldern. Hättest du das für eine praktikable Möglichkeit zu sagen, hey, wir zweigen Summe X von den Gebühren ab und bezahlen davon neue Medienideen?
Ich tue mir so ein bisschen schwer, weil es ist immer leicht, immer neue Gelder zu verlangen und die Hand aufzuhalten und zu sagen, wir brauchen noch einen Sender und wir brauchen jetzt auch noch hier ein bisschen mehr Geld dafür und dort. Ich glaube, das Geld ist gar nicht mal so das Problem.
Ich glaube, das Geld ist nämlich da. Wenn du dir überlegst, dass heutzutage in Deutschland immer noch rund 3 Milliarden Euro für Kurznachrichten auf Mobilgeräten ausgegeben werden, obwohl es WhatsApp gibt, obwohl es die ganzen Messaging-Services gibt und so weiter, dann glaube ich nicht, dass das Problem ist,
dass die Leute sagen, ich möchte Journalismus im Netz nicht bezahlen. Ich glaube, das Problem ist ein anderes. Ich glaube, das wird ihnen einfach so verdammt schwer gemacht, Zahlen zu dürfen. Ich weiß nicht, wie es ihnen geht, aber mein Medientag beginnt eigentlich schon morgens im Bett.
Da greife ich zum Smartphone und lese schon mal gut und gerne 10 oder 12 Artikel quer. Ich lese die nie ganz durch. Klar, das habe ich bei der Süddeutschen vor 20 Jahren auch nicht gemacht, aber ich nehme schon mal einen ordentlichen Schwung an Informationen auf. Und oft ist da irgendwas dabei, wo ich sage, Mensch, klasse geschrieben oder tolle Info
oder hat mich zum Lachen gebracht, hat mich zum Weinen gebracht, hat mich über die Recherche gemacht. Ich würde den Journalisten oder dem Haus gerne etwas dafür zahlen, allein ich darf es nicht. Was ich darf, ist, ich soll einen Monats- oder gar einen Jahres-Abo abschließen und mich also festlegen, dass ich jetzt auch in den folgenden 30 Tagen des Monats
diese Zeitung online konsumiere. Und das mache ich nicht. Die Verlage tun immer noch so, als hätte es das Internet und seine Link-Kultur und seine Empfehlungskultur nicht gegeben. Sie versuchen immer noch, die alte Bündelung uns aufzuzwingen. Und so arbeitet, glaube ich, keiner mehr von uns,
noch nicht einmal die Verleger selber. Die kriegen nämlich auch immer ihre Presse-Mappe schön säuberlich ausgedruckt, wo sie was zu lesen haben, und das geht alles querbeet. Das ist Geld, was nicht abgerufen wird. Und deswegen glaube ich schon, dass es eine Lösung dazwischen gibt, also zwischen Knebelvertrag, ja, du musst jetzt einen ganzen Monat hier abonnieren, und zwar nur uns,
und nicht die anderen, weil mit denen kooperieren wir nicht, die haben ein anderes Paysystem, und da musst du eine andere App dir runterladen, und da musst du einen anderen Mädchen-Namen deiner Mutter dir ausdenken, weil der ist schon belegt. Also das ist alles, wie soll man sagen, sehr, sehr, sehr kundenfeindlich. Und ich glaube, genau da sind wir jetzt angekommen. Die Leute, sie wollen zahlen, es gibt das Geld,
aber niemand macht es ihnen möglich, tatsächlich schnell, einfach und fair, nur das zu bezahlen, was man auch wirklich konsumiert und liest, und nicht gleich das ganze Jahresabo abzuschließen. Ganz kurz, was ich da einhaken möchte, das funktioniert für gewissen Content, Richard.
Du kannst zum Beispiel nicht eine News monetarisieren, wo ein Flugzeug runtergerauscht ist, die mache ich da die Paidball vor, dann liest der Leser das auf 50 anderen Seiten. Nochmal, wenn heute auf Google News geht, der Content ist austauschbar und beliebig, und letztendlich ist 80 Prozent des Contents, den ich auch selber erstelle, da muss ich ganz ehrlich sein, Trivial-Content,
den ich einfach anders als über eine Display-Werbung nicht monetarisieren kann. Aber genau das ist doch unser Problem. Ich meine, wenn du dich umschaust, tatsächlich, die Seiten sehen mittlerweile alle gleich aus. Da kannst du auf spiegel.online gehen, auf süddeutsche.de und mittlerweile auch auf Zeit. Da ist im Prinzip immer das Gleiche drauf. Und dann wird es nochmal ein bisschen umformuliert und so.
Klar, dass du damit keine Kohle machst, da musst du nicht studiert haben. Ja, aber wir wollen doch auch News sehen und lesen. Ja, aber ich glaube, mit News, mit richtigen Journalismus, in Anführungszeichen, wurde noch nie wirklich Geld verdient. Das wurde alles quersubventioniert. Und man muss doch nicht so tun, als wäre im Internet irgendwie die Welt ganz anders
als damals vor 100 Jahren, als man auch mit Kleinanzeigen, als man auch mit irgendwelchen Extra-Geschäften, sozusagen, die harte News, das Graubrot, was keiner wirklich kauft an sich, sozusagen zu subventionieren. Und solche Modelle müssen wir uns im Internet halt auch suchen. Wolltest du was sagen? Ja, vielleicht nochmal zu die Leute, die wollen bezahlen.
Ich glaube, das ist in unserer Generation, die wir aufgewachsen sind, noch mit dem ganz klassischen System sicherlich selbstverständlich, dass man irgendwann anfängt, für Qualität bezahlen zu wollen. Ich habe vorab, also ich unterrichte in Hamburg Studenten, die zukünftig in Medien und Marketing eine Rolle spielen wollen und vielleicht auch sollen. Die sind alle Anfang 20, die sogenannten Digital Natives.
Und die habe ich, ich habe die 16 Studenten, die ich aktuell im Cross-Media-Modul unterrichte, schon mal gefragt, würdet ihr für Content im Internet bezahlen? Und nur so nur die Antwort nein. Warum? Diese Generation ist gewohnt, dass es alles im Internet frei gibt. Vielleicht nochmal für WhatsApp, einmal 76 oder 79 Cent. Und dann ist sie auch frei. Aber sie sind nicht gewohnt, für Inhalt zu bezahlen.
Und eine Studentin hat mir vorab nochmal das ganz persönlich per Facebook-Message geschrieben, wie man heute so kommuniziert mit Studenten. Und hat mir geschrieben, dass sie gar nicht einsieht, darüber zu bezahlen, weil es so viel Gratis-Informationen gibt. Das Einzige, wofür wir sie bezahlen würden, wäre für Special-Interest-Topic. Sie befasst sich gerade mit Storytelling und ist jetzt auf den immer wieder zitierten Fall
oder auf dieses Musterbeispiel für modernen Journalismus Snowfall von der New York Times gestoßen. Und dafür würde sie auch gern bezahlen, aber das wurde ihr ja gar nicht angeboten. Vielleicht kann ich mal um ein Handzeichen bitten. Wer hier im Publikum hat so spontan das Gefühl, ach, ich könnte durchaus mehr für meine Medien, für meine Internetkonsum, Medienkonsum bezahlen.
Das sind 87,5. Ich muss dir widersprechen, weil die Kids, die geben Geld aus ohne Ende. Das waren früher die Klingeltöne, das sind heute die In-App-Purchases bei irgendwelchen Games. Der Games-Markt ist wirklich eine Goldruhe ohne Ende. Musik funktioniert auch,
aber sorry, das kannst du nicht mit ganz so einem Artikel... Also ich glaube, das Bezahlen selber ist nicht das Problem. Genau, das darf ich auch. Nein, und du hast auch einen sehr wichtigen Punkt gesagt. Natürlich, dieser Copy- und Paste-Journalismus, da würde ich auch wirklich keinen Cent hinterher werfen. Aber Special Interest oder Dinge, wo man erkennt, da steckt eine Leistung dahinter.
Ich glaube, gerade wir Deutsche haben ein wahnsinniges Gerechtigkeitsempfinden und sagen auch irgendwie, das ist etwas, was ich auch honoriere, wo ich auch erkenne, da ist eine Leistung dahinter. Aber Copy und Paste ist keine Leistung, sorry. Und googeln kann ich selber. Ja gut, aber was für mich da jetzt ein bisschen hin bleibt, auch die Bitkom habe ich auch gerade mal nachgeguckt. Die haben jetzt irgendwie eine Umfrage gemacht,
wonach irgendwie ein Viertel der Deutschen bereits für journalistische Inhalte Geld ausgibt und tendenzsteigend wohl auch mehr machen will. Dass News querfinanziert werden, das ist ja auch heute so, wenn man sich zum Beispiel die Umsätze von Springer anguckt, die machen irgendwie 30-40% Umsatz im Internet. Aber wenn man mal hinguckt, was das genau ist, dann sind es Immobilienbörsen, Autobörsen, Reisemarkt,
Anzeigenvermarktung etc. Also da findet auch schon so eine Quersubventionierung statt, auch wenn sie versuchen, natürlich mit den Einnahmen mit Paywalls da Geld zu machen. Aber ich denke, und es scheint ja auch im Publikum deutlich zu sein, für das, was du sagst, was auch bei dir rauskommt, also sozusagen eigener Inhalt, der erstellt wurde und den ich nicht bei Google News auf 1000 anderen Webseiten auch finde,
da bin ich durchaus bereit dafür zu zahlen. Du hast ein Experiment gemacht auf deinem Blog, was ich gerne nochmal jetzt zeigen würde. Stichwort, du hast deine Leser des Blogs gebeten, nicht komplett den Artikel zu bezahlen, aber doch sie gebeten, für deine Inhalte,
für bestimmte Inhalte zu bezahlen. Sag mal, was du gemacht hast und was dabei rausgekommen ist. Ich vertrete die These, dass wenn etwas so einfach funktioniert, wie das Liken bei Facebook, ja, es muss einfach sein. Es darf uns nicht aufhalten. Es muss auch auf mobilen Geräten schnell mit dem Daumen möglich sein,
das zu bezahlen. Diese One-Click-Purchases von Amazon haben es uns ja vorgemacht, wie großartig einkaufen im Internet ist. Wenn es uns gelingt, das auf den Journalismus runterzubrechen, dann glaube ich tatsächlich, haben wir eine Chance. Also These 1, es muss einfach sein, weil die Leute sind faul, sie sind auch abgelenkt.
Du hast ein kurzes Fenster, ein kurzes Window of Opportunity, wo die Leute impulsiv etwas haben wollen. Und je länger es dauert, je mehr hinderungs-technische Hürden dazwischen sind, desto weiter rückt der Kaufwille und dieser Impuls. Und irgendwann mal ist er weg. Das heißt, du musst diese technische Hürde den Leuten nehmen.
Punkt 1. Und Punkt 2, es muss ein nachvollziehbarer Preis sein. Wenn du kannst dir heute schon einzelne Artikel bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung runterladen, die wollen dafür dann zwei Euro haben. Zwei fucking Euro. Und da sag ich, so viel kostet die ganze Zeitung. Das ist nicht, da geht mir das Messer in der Tasche auf.
Und deswegen habe ich gesagt, was ist dann ein richtiger Preis eigentlich für das, was ich da mühevoll recherchiere und nicht einfach per Copy und Paste von irgendwelchen Dritt- oder Viertblocks abschreibe. Und hier hinten sehen wir beispielsweise jetzt so ein Angebot, was ich jetzt seit vier Wochen teste. Ein Münchner Startup mit dem Namen Laterpay
hat die Technologie bereitgestellt. Wir haben zusammen, Cosmin sitzt hier vorne, das ist der Gründer dieses Startups, wir haben zusammen einen WordPress-Plugin entwickelt. Und jetzt zeige ich Ihnen mal ganz kurz, wie einfach einkaufen ist, wenn man diese technischen Hürden abbaut. Sie sehen also hier da oben, da ist jetzt also ein Preis.
Ich weiß nicht, ob meine Inhalte 19 Cent wert sind. Ich habe keine Ahnung. Aber es gibt nur eine Möglichkeit, das rauszufinden. Man muss es einfach mal machen. Aber das, was man jetzt sieht, ist frei aufrufbar. Im Browser ist der Text zu sehen. Genau, es gibt zwei unterschiedliche Modelle. Ich habe also ein In-App-Purchase, ein sogenanntes Premium-Modell.
Das heißt, man kann den Text gratis lesen, aber den Zusatzinhalt, wenn ein Video da ist oder wenn ich einen Transkript zu einem Interview mache, das ist scheiß viel Arbeit, mal so zehn Minuten Interview abzutippen. Jeder unter den Journalisten weiß das. So, und das will ich bezahlt wissen. Und da will ich auch keine Almosen haben, sondern da mache ich einen Preisschild drauf und sage,
wenn du das Transkript zu dem Interview auch noch haben willst, das kostet dann halt 10 Cent, 20 Cent. Ab 5 Cent kannst du schon Sachen verkaufen. Und jetzt machen wir mal kurz den Kaufvorgang. Jeder Klick auf der Fernbedienung ist quasi ein Realklick bei diesem Paysystem. Ich sehe jetzt da oben also den Button 19 Cent. Ich drücke einmal drauf und dann passiert Folgendes.
Dann kommt dieses Fenster hier und fragt mich, will ich diesen Artikel jetzt für 19 Cent kaufen? Dann muss ich die Datenschutzhinweise noch zur Kenntnis nehmen. Die liest man ja immer. Und dann klicke ich hier drauf, zweiter Klick und gekauft.
Jetzt lädt sich im Hintergrund schon die Seite und ich kann den Content abrufen. Sie müssen sich nicht anmelden. Sie brauchen keinen Passwort. Sie brauchen keinen idiotischen Capture Code oder diesen ganzen Dreck. Sie können einfach jetzt lesen. Und der Artikel ist da halt, das ist schon zu viel. Wie kommt denn das Geld zu dir? Genau.
Das Problem ist die Transmission. Das Problem ist, wenn du bei PayPal zum Beispiel Micropayment machst. Ich habe immer wieder viele Leute und alles, was sie an Handzeichen jetzt gezeigt haben, spiegelt sich bei mir im Block wieder. Da kommen Leute, irgendwelche Kids, die sagen,
ich möchte dir was Gutes tun und die spenden mir dann über PayPal 50 Cent. Jetzt raten sie mal, wie viel von den 50 Cent, die irgendein Schüler mir gespendet hat, bei mir ankommt. Was? Nein, ganz so wenig. Ganz so krass ist es auch nicht.
14 Cent kommen von den 50 Cent bei mir. Den Rest nimmt sich der Zwischenhändler. Und je kleiner die Summen sind, umso größer prozentual ist die Marge, die sie sich nehmen. Und deswegen hat sich Micropayment noch nie durchgesetzt bei uns. Aber wie kommen denn diese 19 Cent jetzt zu dir? Genau. Was wir bei Laterpay machen, ist Folgendes.
Wir rechnen nicht sofort ab, sondern wir sparen eine größere Summe an. Sie kennen das vielleicht von Skype oder so, wenn Sie da Auslandstelefonate mitführen. Da laden Sie sozusagen erst mal 10 Dollar auf und dann können Sie da 10 Dollar abtelefonieren. Hier funktioniert es genau umgekehrt. Sie können sich das vorstellen wie in einer Kneipe mit einem Bierdeckel.
Sie trinken ein Bier, zwei Bier, drei Bier. Laterpay notiert sich das, kleine Strichlisten. Und wenn Sie 5 Euro erreicht haben, dann wird einmal abgebucht. Aber dazu muss ich vorher bei Laterpay meine Daten hinterlegt haben. Und vorher wissen die, wo die abbuchen müssen? Laterpay erkennt das Gerät, mit dem Sie unterwegs sind. Und wenn das Gerät auf 5 Euro angekommen ist,
dann kriegen Sie einen Hinweis bitte, hinterlegen Sie doch Ihre Zahldaten. Also der Prozess ist ein bisschen nach hinten verschoben. Was ist das, wenn du gerade die Kneipe angesprochen hast, wenn ich den Bierdeckel habe, was ist, wenn ich einfach in die Tasche stecke und rausgehe? Also wenn ich dann einfach das wegklicke und sage, ja okay, jetzt habe ich mal die 5 Euro voll gemacht, aber ich bezahle trotzdem nicht. Ja, in der Regel wechselst du aber nicht alle 5 Euro dein Gerät.
Du schon? Wie funktioniert das technisch? Habe ich das dann andauernd im Browser drin? Nein, du hast im Prinzip, schau mal, wenn ich drei Geräte habe, ich habe drei Geräte. Ein Tablet, ich habe ein Smartphone und ich habe ein Mac.
Ja, so. Ich kann jetzt auf allen drei Geräten tatsächlich bis 5 Euro erstmal für Mao lesen. Ich kann die Geräte aber dann, wenn du dich einmal angemeldet hast, kann ich die koppeln und sagen, das gehört alles zu einem und demselben Konto. Und jetzt kommt der Gag. Wenn Laterpay das einmal diese Info hat, dass du mit diesen drei Geräten angemeldet bist, dann brauchst du nie wieder ein Passwort einzugeben.
Du wirst nie wieder nach irgendwie Mädchennamen deiner Mutter gefragt oder sonst was, weil das nämlich gehuckt ist an dein Gerät. Genau. Da sind sicherlich noch ein paar technische Fragen offen, die müssen wir jetzt hier nicht so in Detail diskutieren. Aber du hast das mal gemacht. Das ist ja das Interessante und das Wichtige. Leute haben das wahrgenommen.
Was ist da bei dir am Ende rausgekommen? Ja, also heute zum Premiere. Ich habe gestern Nacht zusammen mit Laterpay Kassenschlurz gemacht. Nach vier Wochen, seitdem dieses System jetzt auf meinem Blog drauf ist, haben wir also die ersten Ergebnisse. Und ich zeige Ihnen jetzt einfach mal so die Conversion Rate, die wir gehabt haben.
Ich habe Ihnen schon erwähnt, es gibt zwei Systeme, wie ich Laterpay einsetze. Auf der linken Seite sehen Sie Free to Read. Das heißt, das sind ganz normale Gratisartikel. Die können Sie lesen. Da ist keine Paywall, nichts. Ganz normal abrufbar. Sie zahlen nur den Bonus-Content.
Wenn ich zum Beispiel sage, ihr könnt die Fotos, die ich bei der NSA Zentrale gemacht habe, die könnt ihr euch runterladen und die dürft ihr dann auch verwenden. Also, die gehören euch dann. Dann haben wir auf der rechten Seite Pay Per Use, das ist tatsächlich ganz klassisch. Sie kriegen einen Teaser, lernen, worum geht es in dem Artikel.
Und dann sagen Sie, ja, den will ich wirklich kaufen. Und dann klicken Sie also, ja, den will ich haben. Und dann zahlen Sie sozusagen vorab. Wenn Ihnen der Artikel nicht gefällt, obwohl Sie gedacht haben, den wollten Sie unbedingt haben, dann können Sie mit Laterpay diesen Artikel im Nachhinein auch wieder zurückgeben. Sie kriegen Ihr Geld wieder. Das ist übrigens ganz interessant, wenn man das mal so vergleicht mit klassischer Display-Werbung
oder mit Affiliate-Werbung. Du liest so etwa zwischen 50 und 70 mal besser da mit der Konvertierung deiner Leser, als wir mit einem Banner-Ed. Was heißt Konvertierung? Wie viele Leute schauen sich das an und entscheiden letztendlich, sich dafür, für diesen Artikel
Geld zu bezahlen. Bei uns ist das dann so, mit der klassischen Display-Werbung ist, wie viele Page-Impressions habe ich, damit endlich mal da einer draufklickt. Und wir sind so bei den klassischen Werbeformaten, liest du so etwa bei 0,1 bis 0,2 Prozent, die da draufklicken. Und wenn du das mit Affiliate vergleichst, also der Klassiker Amazon, also jemand, der bei uns auf den Amazon-Link
klickt, da haben wir etwa eine Conversion-Rate zwischen 3 und 4 Prozent. Du liest also immer noch besser als selbst Amazon, der größte Online-Shop der Welt. Also nur um das noch zu übersetzen, Free to Read heißt, von 100 Leuten, die dieses Angebot wahrgenommen haben, haben 7,1 quasi bezahlt, dann gekauft, und damit hast du in dem Monat 77 Euro
eingenommen. Also man muss dazu sagen, es gibt so auch für den Premium-Inhalt gibt es eine Teaser-Seite und 7 Prozent von den Leuten, die sich den Teaser angeschaut haben, haben dann geklickt und haben gesagt, ja will ich haben. Und da sind jetzt in 4 Wochen 77 Euro runtergekommen. Das ist nicht viel, davon alleine kann man nicht leben, das ist mir schon klar. Aber ich habe gerade erst damit angefangen.
Wie viele von Ihnen kennen dieses System? Wahrscheinlich noch gar niemand. Ich bin der Einzige. Stellen Sie sich vor, da würden ein paar andere Blogger mit drauf springen und diesen Markt sozusagen mitbevölkern. Dann glaube ich, wären diese Zahlen sehr schnell, sehr viel höher. Und man muss eins bedenken, ich habe jetzt in den letzten 4 Wochen ungefähr
5 Artikel mit Pay-Angeboten bestückt. Ich könnte das natürlich auch ausdehnen, wenn die Zahlungsakzeptanz dann irgendwann mal größer ist. Ich wollte am Anfang die Leute nicht mit der Keule erschlagen, aber ich könnte jetzt jeden Artikel damit bedenken. Dann mögen vielleicht die einzelnen Zahlen ein bisschen runtergehen, aber in der Masse hätte ich dann mehr. Ich könnte mein Archiv versilbern
im Nachhinein, indem ich sage, passt auf Leute, ich habe ja immer noch so evergreen Artikel, so wie man sich die Daten bei Facebook runterlädt, da sind jetzt gerade wieder 50 Leute drauf, davon würden bestimmt 10 Prozent kaufen. Also Artikel, die ich vor 3 Jahren geschrieben habe. Und ich glaube, dann wird es so langsam spannend. Also ich finde das ganz interessant, als ein Versuch
quasi auf eine bestimmte Art, mit einer offenbar recht niedrigen Schwelle für bestimmte Inhalte Geld reinzubekommen. Angesichts der fortgeschrittenen Zeit würde ich aber gerne nochmal 1, 2, 3 andere Modelle ansprechen, die ich auch ganz interessant fand. Darf ich noch eines schnell sagen? Es gibt nämlich ganz viele Folien dazu, zu denen kommen wir jetzt nicht mehr. Aber etwas ganz
Spannendes, so sieht es übrigens im Backend aus, von diesem WordPress-Blog. Also da sehen Sie wirklich, das ist nur ein Beispiel, ich habe keine 3000 Euro damit gemacht, können Sie vergessen, das ist Wunschdenken. Du kriegst auch nichts von Laterpay oder so. Sie sehen jetzt hier tatsächlich, wie Sie im Backend nachvollziehen können, wer gerade bei Ihnen was eingekauft hat. Und
Sie müssen sich keine schlechten, verwackelten Fotos davon machen. Diese ganze Powerpoint-Präsentation habe ich für Apple Keynote und für Microsoft Powerpoint für Sie auf meinem Blog, dürfte jetzt online sein, können Sie für 5 Cent kaufen.
Okay, Claudia noch dazu. Aber dann würde ich das gerne gleich aufgreifen, weil Laterpay, ich finde, das ist ein Plugin, das habe ich schon lange gesucht für ein Experiment, was ich seit längerer Zeit in der Schublade habe. Und wenn man das kombiniert mit diesem Kiosk-Gedanken, das sozusagen über Laterpay alle möglichen Blogs sozusagen abrechnen, dann komme ich auch schneller auf 5 Euro, die abgebucht werden.
Und gleichzeitig habe ich qualitativ Backlinks, weil ich kann natürlich dann auch noch ein Feature einbauen bei Laterpay, wo dieses System sonst verwendet wird. Welche interessanten Blogs sonst damit sozusagen ihre Inhalte auch monetisieren wollen und gleichzeitig bekomme ich dadurch Lektüre-Tipps und ich glaube, das ist besser als so Push-up-Werbung,
die sowieso keiner mehr will. Ein verwandtes System, das wir nicht ganz auslassen können, ist Flatter. Das ist so ein bisschen ähnlich, also für die, die das nicht kennen, man kann halt als Inhalteanbieter einen Flatter-Button draufkleben und auf seine Inhalte. Und alle, die sich vorher bei Flatter angemeldet haben und gesagt haben, ja, ich würde gerne im Monat
10 Euro für meinen Online-Medienkonsum ausgeben, können auf so Flatter-Button klicken und wenn die dann eben 10 Mal auf einen Flatter-Button klicken, wird halt die Summe, die sie vorher definiert haben, durch 10 geteilt und jeder, den sie geklickt haben, bekommt halt ein Zehntel davon. Wenn sie 20 Mal klicken, werden halt die 10 Euro durch 20 geteilt, jeder, der geklickt wurde, bekommt halt ein
20. davon. Das galt mal eine Zeit lang. Habt ihr das verstanden? Deswegen funktioniert das auch so gut. Es gibt einen, bei dem es funktioniert, bei Tim Prittloff, bei allen anderen funktioniert das nicht. Die haben es auch nur für ihn gemacht. Okay, aber das ist sozusagen dieses Ding, ich spende
freiwillig für Inhalte. Die Taz macht das, kommt auf 500 oder so was, plus minus Euro im Monat und die Taz, die ja wirklich seit Jahren extrem proaktiv bewirbt, und wirklich jedem sagt, ihr könnt hier flattern. Die machen 500 Euro damit im Monat. Das heißt, das ist der Kaffeekonsum von denen wahrscheinlich. Okay, also Philipp,
ich will da, ich hab ja alles durch, ich hab mit Google AdSense-Werbung begonnen oder diesen schrecklichen Bannern, da kam Null raus, da hat sich Google alles gecashed, was ich da an Umsätzen gemacht hab. Dann hab ich Katschingel probiert, das war auch ein Rohrkrepierer. Dann flatter, ging am Anfang gut, geht immer schlechter, jeder der
bloggt weiß das, außer Tim Prittloff. So, und mein Hauptproblem mit diesen Modellen ist, ich will keine fucking Almosen haben. Wenn ich zur NSA Zentrale nach Utah fliege, auf eigene Kosten, um dort Fotos zu machen, um mich dort verhaften zu lassen, um darüber zu schreiben, dann möchte ich echtes Geld und dann möchte ich
das auch bestimmen, was ich dafür kriegen möchte und nicht einfach auf Zufall irgendwie von Leuten so hier hast du mal ein Euro, kauf dir mal eine warme Suppe. Nein, die Zeiten sind vorbei und noch einmal, ich glaube fest dran und diese Zahlen beweisen es doch. Das Geld ist nicht das Problem, es ist da.
Ganz, ganz wichtig, was ich unbedingt sagte, weil du hast gerade ein tolles Beispiel mit deiner Reise zur NSA Zentrale. Warum ich den Richard unbedingt auf diesen Panel hier haben wollte, war für mich eine der beeindruckendsten journalistischen Monetarisierungen, die ich jemals gesehen habe online, das war während der Revolution in Ägypten.
Als du dich aufgemacht hast und da zum Tahirplatz gefahren bist, während alle anderen westlichen Journalisten die Heimreise angetreten haben bzw. ausgeflogen wurden und du dann halt einen Aufruf bei Twitter gemacht hast bzw. auf deinem Blog und sagt das, ich bin hier am Rom mit meinem deutschen Mobiltelefon und ich glaube die Rechnung ist
irgendwie schon bei 200.000 Euro und wenn ihr weiterhin hier aktuellen Content haben wollt, hier unten ist mein Paypal-Account, dann bitte schickt mir was rüber. Ich glaube, das sollte man auch nicht unter Spenden laufen lassen. Letztendlich ist so ein Paypal-Button auch nichts anderes als der Later Pay-Button und etwas anderes Modell und das hast du glaube ich
vor drei Jahren schon vorgemacht, dass es funktioniert, dass Leute bereit sind für wirklich tolle journalistische Leistungen auch Geld entsprechend zu investieren. Genau. Du kriegst dein Geld nach. Aber ich finde den Einwand insofern hilfreich und gut und zum nächsten Aspekt sozusagen führend, weil
du hast dein Projekt gehabt, bist dann nach Ägypten gefahren, das hat Geld gekostet und du hast quasi gezeigt, was geht und was kostet und hast Geld eingesammelt. Ich fand ich stand Crowdfunding immer so ein bisschen skeptisch gegenüber, aus verschiedenen Gründen, aber es ist rumgegangen und hat für viel Aufregung gesorgt The Correspondent. Heißt, dieses Projekt
ist für die, die es nicht mitbekommen haben. In den Niederlanden sind Journalisten und eine Werbeagentur hingegangen, haben gesagt, pass mal auf. Also dieser ganze Online-Journalismus, das reicht uns nicht. Wir wollen was anderes machen, wir wollen einen Monatsmagazin machen und das soll so und so und so aussehen. Wir wollen uns nicht von Werbung finanzieren lassen, sondern wir gehen hin und sagen,
wir brauchen, ich glaube, 15.000 Abonnenten wollten Sie haben, die im Jahr 60 Euro bezahlen. Das Ding ist durch die Decke gegangen. Ich glaube, am Ende haben Sie 1,7 Millionen Euro eingesammelt, sind jetzt schon dabei, Ihr Produkt zu machen. Und auch in Deutschland wird es nächste Woche von prominenten deutschen
Medienjournalisten ein ähnliches Produkt geben, ähnliches Modell. Monatszeitung, Pi mal Daumen 60 Euro und eben Crowd-Gefunded. Und die Frage ist, und ich finde, dass eigentlich sozusagen das, was du in Ägypten gemacht hast, ein bisschen auf die Füße gestellt, heute zu sagen, hey, ich habe dieses Projekt, ich will
nach Ägypten fahren, kostet 10.000, 15.000 Euro. Ist Crowdfunding für euch ein valides Rezept, um nicht nur mal einen Artikel zu finanzieren oder eine Recherche zu finanzieren, sondern tatsächlich komplette Medien in Deutschland zu tragen und zwar dauerhaft? Eine Pauschal-Auslage da zu treffen, ist sehr, sehr schwierig. Das kommt immer auf das Medium
an sich an und welchen Kanal es befeuert. Ich glaube, ich habe in sieben Jahren Bloggen 20 Euro Spenden erhalten, ich habe aber auch nie nachgefragt. Und wir haben auch diese Flatter-Geschichte mal probiert und die war ähnlich erfolgreich, wie Katschengel.
Also gar nicht. Ich glaube, das ist ein ganz guter Punkt, den Richard hier gerade angesprochen hat. Dieses Almosending funktioniert nicht und ich glaube, dass Flatter und auch Katschengel diesen Anschein haben. Als würde ich mit dem Klingelbeutel rumgehen und jetzt pack noch mal 20 Cent da rein oder so. Das ist so konträr zu dem, was du verkaufen möchtest, nämlich ein Qualitätsprodukt.
Ein Qualitätsprodukt gibt es nicht für Almosen. Ja, aber das ist ja bei The Correspondent war es ja anders. Die haben gesagt, wir wollen ein Produkt machen. Ihr müsst dafür 60 Euro im Jahr zahlen. Hier bekommt ihr die Inhalte, die dann auch allen zur Verfügung stehen. Und die, die diese 60 Euro bezahlt haben, die kriegen natürlich, wie alle anderen, auch diese Inhalte. Aber sie sind
dabei, dass es dieses Produkt gibt, so ein bisschen dieser Genossenschaftsgedanke und sie kriegen als Abonnenten noch Add-ons wie bei dir. Weiß ich nicht, wegen irgendwelcher Transkriptionen oder so, die da halt die normalen Leser im Web jetzt erstmal nicht bekommen. Und das hat funktioniert. Also ich weiß nicht, wenn es jetzt nächste Woche so was geben könnte, in Anführungsstrichen würde, wer würde bei so was mitmachen, wenn es
heißt, 60 Euro im Jahr für echten Monatsmagazinen, Online-Journalismus, das nicht auf Werbung optimiert ist, das nicht auf Klick optimiert ist, sondern das für seine Leser Artikel schreibt, die nicht jeden Tag aktuell auf jeden Zug aufspringen, sondern nachhaltig mit zweimal durchatmen,
lang und gut recherchiert sind. Wer kann sich da vorstellen, 5 Euro im Monat, 60 Euro im Jahr hinzulegen? Na gut. Bedeutend weniger. Ich glaube, das ist ein ganz interessanter Anlass, als die generell bereit sind, im Netz Geld zu bezahlen. Übrigens, es gab mal einen ganz interessanten Anlass mit The Daily. Aber das war geschlossen.
Wenn du verlinkt hast, hast du einen JPEG. Die haben es ganz günstig versucht. 50 Cent oder einen Dollar im Monat, 10 Dollar irgendwo im Jahr, sind mit 150 Journalisten gestartet, mit wahnsinnig Investitionskapital und sind nach 12 Monaten sang und klanglos vom Markt gegangen. Was man da nicht unterschätzen,
das war Murdoch. Wenn jetzt aber 3, 4 wirklich bekannte, deutsche Medienjournalisten hingehen und sagen, hier sind wir, wir 4, wir wollen ein Unternehmen gründen, wir wollen ein gutes Produkt machen, unabhängig von ABC, dann darf man nicht unterschätzen, was das nochmal für eine Bewegung initiiert.
Etablierte Blogs können vielleicht weitermachen, aber wo entsteht das Neue, wie entsteht das Neue? Und da habe ich das Gefühl, dass das schon ein Weg ist. Du hast gerade etwas sehr Wichtiges gesagt, bekannte Journalisten und Blogger.
Denen in der Tat gibst du Vorschuss, Lohrbeeren. Ich erinnere an das großartige Projekt. Ausgerechnet ein damals, glaube ich, 87-jähriger Dieter Hildebrandt hat über Crowdfunding tatsächlich 120 fucking 1000 Euro eingesammelt, um seinen YouTube-Kanal zu starten. Und das
hätte er natürlich nie gekriegt, hätte er nicht schon diesen großen Namen gehabt. Ein Sascha Pallenberg würde so eine Summe vielleicht zusammen kriegen. Die großen, bekannten Namen, die kriegen diese Vorschuss, diesen Glaubwürdigkeitskredit. Jemand wie ich, der total unbekannt war, ich
musste tatsächlich erstmal aus eigener Tasche nach Egypten fahren und mich dort behaupten. Und dann haben die Leute nach und nach mitgekriegt, wow, das ist ja vielleicht sogar besser als das, was ich bei mir zu Hause in der Zeitung lese. Und dann haben die mich bezahlt. Es hätte nie funktioniert, meine Cairo-Reise hätte nie funktioniert, hätte ich vorher gesagt, pass auf, ich will morgen nach Cairo fliegen, bitte zahlt mir
5000 Euro. Aber heute könntest du das machen. Nee, nee. Oder Claudia, magst du noch kurz was sagen? Dann würde ich gerne fragen. Aber noch einmal was zum Thema Crowdfunding im Journalismus. Die Crowdreporter versuchen es ja schon länger und es gibt einzelne sehr gute Beispiele, wo es funktioniert. Aber wir reden auch in der heutigen Zeit vor dem Hintergrund, dass sich der Medienmarkt ändert über Entrepreneurship im
Journalismus. Wenn ich als Journalist so aktiv bin wie Richard und ich muss sagen, ich brauche ein bisschen mehr Schlaf als Richard. Ich würde manche Dinge schon deshalb nicht schaffen, weil mein Tag genauso wie seiner 24 Stunden hat und ich ein bisschen mehr schlafe. Der Punkt ist, Crowdfunding funktioniert bei einzelnen Projekten. Wenn ich es aber für meinen Lebensunterhalt als
allgemeines Modell für alle Journalisten, vor allen Dingen die, die anfangen, ansetze, dann funktioniert es nicht. Genauso wie in allen anderen Bereichen. Crowdfunding wird gehyped. Seitdem ist in Amerika über Kickstarter vor 5-6 Jahren angefangen, richtig erfolgreich zu werden. Und man darf nie vergessen, ungefähr 50% der Crowdfunding-Projekte sind erfolglos. Ich habe zwei
erfolglose Projekte. Deswegen wette ich jetzt nicht gegen Crowdfunding, sondern sage, es ist ein sehr gutes Modell, um herausragende Produkte, um einzelne Spezialthemen zu besetzen. Einen 3D-Drucker würde es heute nicht geben ohne Kickstarter. Ich glaube, man darf natürlich keinst dieser Modelle verallgemeinern, sodass es jetzt der heilige Gral damit werden kann. Übrigens, der Michael Seemann hat
sein letztes Buch, oder was er gerade schreibt, auch über Crowdfunding finanziert und das hat geklappt. Also es gibt immer Ausnahmen, gar keine Frage. Also habt ihr Fragen, Anmerkungen, die ihr loswerden wollt? Da hinten meldet sich jemand. Du glaubst, du bekommst ein Mikrofon, damit wir dich hören, damit alle anderen dich hören. Ich kann das ein bisschen im Gegenlicht hier schwer
erkennen. Sascha, wann steigst du auf Later Pay um? Ich finde das Modell super spannend. Was ihr jetzt hier übrigens gerade seht, ist die Monetarisierung, dass Richard Pro 1000 in Fresh also 17 Euro einnimmt. Wenn ihr das mit klassischer Display-Werbung
vergleicht, dann ist das wirklich sehr, sehr gut. Also über Google AdSense, wenn du dann mal 5 Dollar pro 1000 einblendung machst, dann ist das auch verdammt gut für AdSense. Das ist großartig. Das ist etwas, was dir eigentlich nur ein persönlicher Vermarkter bieten könnte. Ich werde das auf alle Fälle ausbinden,
weil es wird auch interessant zu sehen sein, wie neben mehr technikaffine Menschen das auf. Bei uns ist zum Beispiel, wir haben eine Adblock-Quote auf unserer Seite von weit über 50 Prozent. Unser Video-Revenue auf YouTube ist durch Adblocker in den letzten vier Jahren um 75 Prozent zurückgegangen. Damit man sich einfach mal ein bisschen vorstellen kann, was da gerade passiert. Wenn ich dann solche
Möglichkeiten hier sehe und ich denke mir, mein Gott, ab und zu einmal im Jahr oder zweimal hauen wir echt so Artikel raus, die 5, 6, 700.000 mal gelesen werden. Wenn ich dann da so eine Konvertierung habe von 7 Prozent, Richard, dann lade ich immer nach Taiwan ein. Du wolltest ja sowieso kommen. Das bezahle ich dann auch. Ich bezweifle das aber einfach im Moment.
Aber ich werde es mal ausverklären. Ich finde es spannend. Weitere Fragen bitte. Ich finde, wir reden hier die ganze Zeit über Inhalt und Leistung und dass man für Leistung bezahlt werden will. Die Frage ist, ob die Leute vielleicht nicht für den Inhalt zahlen wollen, sondern für die Leistung. Richard zeigt das gut auf. Er will seine Top-Tweets
oder seine Tipps. Man hat einen Anreißer und die Leistung, die dahintersteckt, will bezahlt werden. Und vielleicht nicht der Inhalt. Dass man einen umdenken. Die klassischen Medienverlager mit Paywalls, wie der Sascha zum Beispiel nicht will.
Aber andere versuchen mit einem anderen Modell, weg von einem Kiosk, weg von allem anderen. Ich zahle für einen Service, für eine Gewohnheit, wie das Konstantin Seibt heute Morgen gesagt hat, und nicht für den Inhalt. Wie seht ihr das? Du hast ein gutes Beispiel genannt. Ich habe vor 5 oder 6 Jahren mit dem Twitter angefangen. Ich glaube, ich habe jeden Fehler gemacht,
den man machen konnte in diesen 6 Jahren. Ich gebe den Leuten ein bisschen von meinem Wissen, das ich über die Jahre gesammelt habe, ab. Ich setze mich da hin und bringe das in Form. Die Karikaturen, die ihr bei dem Artikel übrigens seht, die habe ich auch selber gemacht.
Ich glaube schon, dass ich den Leuten etwas biete. Jedenfalls mehr als diese umgeschriebenen DPA-Geschichten. So wie ich das verstehe, ich bin nicht ganz sicher, ob ich das verstehe, aber der Trend zwischen dem Inhalt und der Leistung, das verstehe ich eher so, als man will vielleicht den Richard unterstützen, unabhängig davon, ob er jetzt 10, 15 oder 20 Tweets
oder Artikel am Tag publiziert. Verstehe ich da richtig? Nein, kann ich aber sofort ausschalten. Ich habe wirklich ... Ich kann an einem Tag mit einem Artikel wirklich irgendwie sämtliche Rekorde brechen und am nächsten Tag mit einem Artikel, wo ich auch sehr viele Leistungen reingesteckt habe, es interessiert das Thema die Leute, aber null.
Ja, und da kann ich noch so viel Mühe mir geben und kleine Marienkäfer dran kleben, die Leute werden es trotzdem nicht honorieren. Und insofern glaube ich nicht, dass es da sozusagen einen Mitleidsbonus gibt, sondern ich glaube, die Leute zahlen nur, wenn ich ihnen auch etwas biete, was einen Mehrwert für sie auch bietet.
Aber die eigentliche Leistung besteht ja auch in der Erfahrung, die Richard als Journalist über Jahre gesammelt hat, über die Grundqualifikation, die auch hier mitbezahlt wird, und zwar indirekt, weil sein Content einfach gut ist. Und damit wird natürlich seine Leistung honoriert. Aber weil er auch über Jahre hinweg für diese Qualifikation gearbeitet hat und dementsprechend sich wie viele erfahrene Journalisten dagegen wehrt,
immer nur mit Almosen honoriert zu werden, statt fair bezahlt zu werden, wie alle Spezialisten. Okay, weitere Fragen bitte. Ich habe keinen Überblick mehr, muss ich ehrlich sagen. Das muss sich Juliane überlassen. Ja, ich wollte einfach mal kurz fragen, wie ihr generell das Thema Bitcoin in dem Zusammenhang bewertet.
Weil von der Anwendung her ist es ja ähnlich leicht. Mit einem Klick kann man bezahlen und das Geld wird nicht erst später abgebucht, sondern kommt theoretisch sofort in die Wallet. Klar gibt es immer noch ein bisschen technische Herausforderungen, das umzusetzen. Aber ich meine, gerade im Bereich Mikropayment, es gibt keinen man in the middle,
der da irgendwie was abzweigt. Man hat eine kleine Gebühr, die geht ans Netzwerk. Man kann wirklich Mikropayment mit zwei, drei Klicks, ich sage jetzt mal, theoretisch durchführen und ist doch eigentlich das ideale Mittel, Bloggen zu finanzieren oder Online-Journalismus. Ich glaube, in den USA gab es mit der Chicago Sun Tribune
oder sowas eine Zeitung, die auch schon eine Paywall mit Bitcoin gemacht hat und da sehr erfolgreich war, soweit ich das verstanden habe. Heute kostet ein Artikel 10 Cent, morgen 18 Euro. Bitcoin ist mir eindeutig zu wertstabil. Ja, aber man kann es ja sofort umtauschen, theoretisch.
Man macht dann irgendwo wieder so eine Bitcoin-Bank platt und dann hauen die dir 50 Prozent am nächsten Tag im Schad runter. Sorry, bitte nicht böse sein, aber ich glaube, dass Bitcoin im Moment echt was für Zocker sind und ich zocke nicht. Dazu habe ich einfach zu viele Angestellte, als ich es mir erlauben könnte zu zocken.
Finde ich spannend, ist aber tatsächlich glaube ich der falsche Ansatz, weil man mit Bitcoin Geld transferieren kann und es dann mehr oder weniger sofort auch umtauschen wieder in reales Geld. Nur das Problem ist, wenn ich meine Mitarbeiter mit Bitcoin bezahle, dann haben die ein Problem damit, ihre Miete zu zahlen. Du musst sie ja gar nicht bezahlen mit Bitcoin.
Du musst sie doch gar nicht bezahlen. Deine Leser bezahlen dich in Bitcoin und du tauschst es sofort in Euro oder Dollar um und hast das Geld dann. Den einen Tag habe ich dann ein Bitcoin und würde dafür 1.000 Euro bekommen und am nächsten Tag sind es auch immer nur noch 500 Euro.
Wie soll ich das in irgendeiner Art und Weise in eine nachhaltige Kalkulation bringen? Das Ding ist sowas von Volatil. Sowas hat es noch nicht gegeben seit den 20er Jahren, seit der Inflation. Das hast du bei Bitcoin, das wird trotzdem gehyped. Wer ist denn 1920 mit dem Koffer Geld mit ein paar Milliarden mit der Gegend gelaufen und hat gesagt, setz auf deutscher Markt. Das ist das, was du überhaupt bekommen kannst.
Mich würde interessieren, wie ihr das niederländische Start-up Blendle bewertet, das ja auch auf Micro-Payments setzt. Ich kenne es nicht. Also das ist wirklich ein Ding, was wir natürlich bei Laterpay,
ich bin ja quasi mit im Boot, wo wir gesagt haben, Mensch, scheiße, da ist jetzt jemand uns zuvorgekommen, sind sie gar nicht. Wir sind vor denen noch an den Markt gegangen, aber ist egal. Aber dann haben wir uns gesagt, guck mal, in den Niederlanden klappt das und die haben alle Verlage mit im Boot. Also das ist sowas wie Laterpay.
Das ist so etwas im Prinzip, nur du machst es umgekehrt. Du zahlst eben schon vorher und lädst eine Art elektronische Geldbörse auf und die kannst du dann abtelefonieren sozusagen. Prepaid. Genau. Wir haben es halt umgedreht, weil wir gesagt haben, wir wollen eben nicht, dass die Leute sich erstmal anmelden müssen und abgeschreckt werden dadurch, sondern wir haben es im Prinzip umgedreht. Aber im Prinzip ist das
vom Gedanken her natürlich genauso genial. Ich wünsche denen alles Glück der Welt, weil je mehr Menschen das benutzen, umso schwerer tun sich die ganzen Platzhirsche, die genau das nämlich versuchen zu verhindern. Die deutschen Verlage sind nur an einem einzigen Ding interessiert. Die wollen euch alle in ein fixes
Abo irgendwie manövrieren. Und nichts gegen ein fixes Abo, das kann ja auch gerne in zwei oder drei Jahren kommen, genauso wie Spotify sich irgendwann mal angefangen hat zu rentieren. Aber am Anfang möchte ich doch erst einmal wissen, was verkonsumiere ich denn so im Monat an den einzelnen Artikeln, die ich so zusammen lese. Und erst wenn sich da so ein Gefühl
entwickelt hat, wo ich sage, okay, ich lese im Monat so für 20 Euro so querbeet, wenn mir dann jemand eine Flatrate anbietet, dann bin ich dabei. Aber dann möchte ich bitte keine fünf verschiedenen Flatrates von fünf verschiedenen Verlagen, sondern möchte ich ein einziges Konto haben. Und dann wollen die sich das untereinander teilen. Das ist mir wurscht. Aber ich will mich nicht fünfmal irgendwo anmelden müssen, nur weil ich heute bei der Bild lese und morgen beim Stern.
So, gibt es noch weitere Fragen? Du bist auch noch, ne? Genau. Hallo. Martin Grau ist mein Name. Zum einen wollte ich Richard Gutier da eben zustimmen, dass ich denke, das ist auch der Grund, warum bei der Frage von zu den 60 Euro bei dem Projekt nicht mehr so viele ihre Hand gehoben haben wie vorher, weil
auch da kaufe ich die Katze im Sack, ich zahle für einen Monat und weiß nicht, was ich bekomme. Zum anderen wird mich interessieren, was kostet mich Laterpay von der Seite des Produzenten, also von Seite des Inhalte Produzenten? Was muss ich zahlen, wenn ich dieses Plugin nutzen möchte? Also das Plugin ist bei mir jetzt gerade in der Mitte pro Meter, das heißt wir testen das gerade aus, ab Mitte
Juni, Ende Juni, vielleicht Anfang Juli, aber dann spätestens, wird das WordPress Plugin ausgerollt für alle, die es nutzen wollen. Gebühren gehen knapp bis zu 15% drauf, 15%, das heißt, wenn du 10 Cent verlangst,
dann kriegst du 8,5 Cent ausgezahlt. Ihr müsst euch das gegenwärtigen, Apple und Android und so weiter die nehmen immer 30% unisono, da sind 15% gerade für diese Micro-Payment- geschichten natürlich, glaube ich ein ganz, ganz, ganz, ganz... Das Besondere, wenn das über PayPal vergleicht. Das ist auf alle Fälle eine Ansage.
Letzte Frage, bitte. Ich möchte einfach nochmal einwerfen, ob wir uns nicht mehr Gedanken drum machen sollten, ob wir bislang immer das Modell gehabt haben, ich zahle eine Journalier und ich zahle aber eigentlich oder möchte eigentlich ja den Journalisten zahlen und zwar nicht nur online sondern generell auch. Also ich habe immer das Gefühl, das geht
darüber, dass wir Verlagen Geld geben für gute Qualität, aber eigentlich möchte ich dem einzelnen Journalisten Geld für gute Qualität geben und das unabhängig davon ob er online oder offline arbeitet. Das Gefühl habe momentan sind wir in einer Situation, wo der Journalist auch offline eigentlich nicht mehr wirklich gut davon leben kann. Also ich finde das ein richtig Hinweis und deswegen finde ich ja auch sozusagen hart, ich finde dieses
Crowdfunding-Ding, was da jetzt geplant ist, so sein Charme, weil das eben konkrete Journalisten sind, die ihr Ding machen und noch mal zu diesem Abo-Modell. Abo klingt erstmal ein bisschen blöd, aber in deren Kalkulation braucht es gar nicht so wahnsinnig viele von diesen Abos, um wirklich viel Geld rein zu
kriegen. Also die haben so 15.000 Leute, die im Jahr 60 Euro zahlen und dann können die ein Jahr mit, glaube ich, zehn Leuten oder so Journalismus machen. Und du hast völlig recht, man will, glaube ich, die Journalisten unterstützen, Journalistinnen, die konkreten Projekte machen, aber glaube ich, genau darin liegt auch die Chance.
So, wir müssen leider den Deckel drauf machen, die Zeit ist um. Ich danke Richard Gutjahr, Claudia Heidolf und Sascha Pallenberg fürs Kommen, ich danke euch für die Zukunft, für die Zeit, alles Gute, danke.