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Into the Kiez: Gefahrengebiet Lokaljournalismus

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Into the Kiez: Gefahrengebiet Lokaljournalismus
Title of Series
Number of Parts
126
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CC Attribution - ShareAlike 3.0 Germany:
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Subject Area
Genre
Abstract
Ist das nur alter Wochenblatt-Content in neuen Eingabemasken - oder findet im Hyperlokalen endlich die Medienrevolution statt, von der wir seit Blogbeginn träumen?
31
68
107
MicrosoftBlock (periodic table)Local ringComputer animationLecture/Conference
Block (periodic table)Local ringThermal expansionLecture/Conference
Programmer (hardware)FacebookPerspective (visual)Musical ensembleService (economics)InternetPhysical quantityBlock (periodic table)RoundingRun-time systemPrint <4->DemosceneNumberBlogMeeting/Interview
LengthNoten <Programm>BlogGoogle BloggerEigenvalues and eigenvectorsBlock (periodic table)InternetLebendigkeit <Informatik>DemosceneLecture/Conference
Musical ensembleScientific modellingHausdorff spaceNeighbourhood (graph theory)Absolute valueBlock (periodic table)MittelungsverfahrenFacebookNumberHand fanOnline-MedienBlogOLEMoment (mathematics)Google+Meeting/Interview
Print <4->Run-time systemConcurrency (computer science)Local ringContent (media)Business reportingWeb pageArmRoundingBlock (periodic table)Noten <Programm>Heat waveLecture/ConferenceMeeting/Interview
Moment (mathematics)Concurrency (computer science)Content (media)EmailLecture/ConferenceMeeting/Interview
BlogBlock (periodic table)Hausdorff spaceService (economics)Lecture/ConferenceMeeting/Interview
Block (periodic table)Content (media)Direction (geometry)BlogMeeting/InterviewLecture/Conference
Plane (geometry)Local ringBezahl-ContentOnline-MedienContent (media)Large eddy simulationAPPELL <Programm>Computer networkBlock (periodic table)Lecture/ConferenceMeeting/Interview
Scientific modellingInequality (mathematics)Mobile appPhysical quantityService (economics)Perspective (visual)Lecture/ConferenceMeeting/Interview
Moment (mathematics)Google BloggerHausdorff spaceService (economics)InternetBlock (periodic table)CLOU <Programm>Series (mathematics)Meeting/Interview
Atomic nucleusMobile appForced inductionMoment (mathematics)Set (mathematics)Lecture/ConferenceMeeting/Interview
MicrosoftComputer animation
Transcript: German(auto-generated)
Vielen Dank. Einen wunderschönen guten Tag. Ich stelle euch einmal ganz kurz vor, wer hier alles ist.
Mein Name ist Ole Reismann. Ich bin Redakteur bei Spiegel Online im Ressort Netzwelt. Liege jetzt vielleicht nicht ganz so nahe, warum erzähle ich oder frage hier gleich was zum Thema Lokaljournalismus. Aber ich habe vor, ich habe 2011 mal irgendwann angefangen, auch über Kiezblogs zu schreiben und zu berichten
und habe die Prenzlauer Berg Nachrichten entdeckt und verfolge seitdem so ein bisschen, was die so tun und machen. Und heute habe ich mir deswegen eingeladen auf dieses hervorragende Podium und bin sehr glücklich, dass Sie alle zugesagt und gekommen haben. Nathalie Tenberg von Flora Kiez, ein Lokalblog aus Berlin, was im Prinzip so
eine Straße abdeckt mit einem Einzugsgebiet von so um und bei 7000 Leuten. Wenn demnächst da noch ein Neubaugebiet hinzukommt, sind es vielleicht auch 8000 Leute, also da ist dann Raum für Expansionen. Sorry, danke. Als zweites haben wir hier sitzen, naja, oder so, Milane Wiedemann von den Prenzlauer Berg Nachrichten.
Prenzlauer Berg in Berlin, ein Einzugsgebiet von vielleicht 154.000 Leuten, also schon bedeutend größer. Dann haben wir hier sitzen Isabella David von Hamburg mittendrin. Hamburg mittendrin als Stadtteilbezirk, relativ groß, umfasst weite Teile des Hafenbeckens, wo keiner wohnt, aber
dann weite Teile der Innenstadt, wo dann um und bei 300.000 Menschen unterwegs sind. Und wir haben hier den Dinosaurier Annika Stenzel von der Taz Nord, also ein Printprodukt mit einem Einzugsgebiet, das von Pflänzburg bis Göttingen reicht. 13,2 Millionen Menschen könnten sich dafür interessieren, was die Taz Nord schreibt.
Und zwar werden wir ein bisschen anfangen mit einer lustigen Fragerunde, und dann aber relativ schnell, fände ich es interessant und nett, wenn auch Sie Fragen haben, diese Fragen stellen. Wir haben dann hier gleich zwei Mikros, melden Sie sich, dann kommen unsere freundlichen Helfer auf Sie zu und Sie können auch hier Fragen stellen, was das mit den Kiez und Blocks alles so auf sich hat.
Ich fange mal ganz kurz an und frage Nathalie, der aktuelle Aufmacher bei Flora Kiez, der ist, was macht der Bruder im Bauch der Mama? Was hat denn das aber mit der Flora Straße zu tun?
Also erstens, mich betrifft das nicht, möchte ich kurz noch dazu sagen, bevor Gerüchte aufkommen. Und zwar hat das mit der Flora Straße zu tun, weil nämlich am Freitag eine Lesung stattfindet im Buchsegler, das ist ein Kinderbuchladen bei uns auf der Flora Straße, der hat gerade eine Auszeichnung bekommen als bester Buchladen Berlins und die haben regelmäßig,
also freitags immer Lesungen und dieses Mal liest die Inhaberin aus einem Buch vor, wo das so heißt, was macht das Kind im Bauch der Mutter oder so ähnlich, ich hab's ehrlich gesagt, und eine Hebamme beantwortet dazu Fragen und das richtet sich nämlich nicht an die ganzen vielen Schwangeren und Stillenden,
die die Flora Straße hoch und runter promenieren, sondern an ihre Kinder, die natürlich auch wissen möchten, woher kommt das Geschwisterchen und das hat auch mit dem Welttag der Hebammen zu tun, der jetzt gestern war. Okay, also dicht dran an den Leuten, wir machen gleich mal weiter mit den Prenzlauer Berg Nachrichten, da ist der aktuelle Aufmacher, autofreier Helmholz Kiez, definitiv kein April-Scherz.
Ja, so hattet ihr euch den Prenzlauer Berg noch immer vorgestellt, irgendwas ohne Autos und mit Ökos und so, genau, das ist eine Idee, die wir uns der Stadtrat hatte und die wir jetzt berichtet haben und über dies, wenn ich das eben bei Facebook richtig gesehen habe, jetzt ordentlich diskutiert wird.
Dann machen wir weiter mit Hamburg Mitten drin, da ist der aktuelle Aufmacher, die FDP fordert Antrags- und Rederecht für Beiräte, wen interessiert denn sowas? Hoffentlich viele, nämlich alle, die meinen, dass Bezirkspolitik sie was angeht und das sind hoffentlich die meisten Bürgerinnen in Hamburg Mitte. Ja, es geht darum, dass wir eigentlich mitten im Wahlkampf sind, wir wählen nämlich
am 25. Mai in Hamburg nicht nur das Europaparlament, sondern auch die Bezirksversammlung neu. Und ja, die Bezirksversammlung ist bei uns quasi das Herzstück der Berichterstattung und die FDP hat, naja, hofft, dass sie nochmal reinkommt und hat eine kleine Forderung gestellt gestern und das haben wir dann weitergedreht.
Aber jetzt, Butter bei die Fische, wie viele hundert Leute wollen denn sowas lesen? Scheint ja zu funktionieren, sag ich mal. Also Politik ist unser Herzstück und da rücken wir auch nicht von ab. Also ich kann da jetzt nicht für so einzelne bezirkspolitische Artikel teilen, ich kann nur Gesamtzahlen nennen. Klar ist das für manchmal Demo-Berichterstattung deutlich mehr als für den bezirkspolitischen Artikel, klar.
Okay, Annika, die aktuelle Aufmacher der Tatzen Nord ist Strafen für sexuelle Gewalt, nein heißt nein, nur nicht hier. Worum geht's da? Das ist nicht der aktuelle Aufmacher. Der aktuelle Aufmacher ist ein Text über ein hooliganschiff in Bremen.
Wie rücken denn euch als etabliertes Printmedium, das den Lokalmarkt in Hamburg in der Umgebung beackert, jetzt diese neun jungen Kollegen von Hamburg mittendrin zur Leibe? Wie merkt ihr das? Na ja, die rücken uns nicht zur Leibe, sondern wir haben sie ja integriert, also mitgenommen. Was heißt das?
Die Mittendrins bieten uns Texte an und wir nehmen die, wenn wir die interessant finden und arbeiten mit ihnen zusammen. Okay, Isabella, kannst du mir nochmal ganz kurz erklären, also wie funktioniert das genau? Ihr macht sozusagen Berichterstattung, schreibt es auf euer Blog und wenn ihr dann Glück habt,
kommt dann die große Printzeitung und kauft euch einen Beitrag ab. Nee, das funktioniert erst mal umgekehrt. Also natürlich suche ich mir schon aus, was ich also hab natürlich vielleicht auch schon ein Gefühl dafür, was könnte die überhaupt interessieren und biete das erst mal vorher auch an. Also wir sind ja dann auch schon, genau, die Tatsachen sind uns ja auch schon relativ früh angesprochen, ich glaube wirklich schon im Februar letzten Jahres oder auf jeden Fall Anfang letzten Jahres, da waren wir ja auch noch ganz frisch und jung und ja,
also das läuft dann so, dass wir einfach unterschiedliche Sachen anbieten und ja, dann hoffen, dass der jeweilige Chef vom Dienst dann sagt, hey, finde ich interessant, mach mal so und so viel Zeit. Aber ist es nicht jetzt für einen freien Journalisten total schwer, wenn er in Berlin lebt, in Vierteln wie Prenzlauer Berg oder in Hamburg Mitte,
wenn der jetzt einen Text schreibt und ein Medium anbietet, hat er immer das Pech, das steht ja alles schon dann irgendwie kostenlos bei euch. Na ja, man kann ja erstens Geschichten auch immer sehr, sehr unterschiedlich schreiben, wir haben ja dann doch noch ein paar andere Medien in Hamburg, wir haben ja dann auch nicht nur die Tats und uns,
so, da gibt es ja dann doch auch noch mal ein bisschen was breiter gefächertes und außerdem glaube ich auch, dass wir dadurch diese Bezirksberichterstattung auch schon sehr speziellen Blickwinkel haben, also es ist dann auch nicht das, also natürlich, wenn ich das jetzt fürs Abendblatt schreibe oder eben dann auch für die Tats, dann muss ich eigentlich auch immer eher eine Gesamthamburger Perspektive einnehmen und nicht nur eine für den Bezirk.
Juliane, wie ist das bei euch? Also ihr geht vor Ort auf die ganzen Termine hin, wo die großen Berliner Zeitungen, davon gibt es eine ganze Reihe, eigentlich nicht hingehen wollen und macht sozusagen deren Drecksarbeit oder wie darf ich mir das vorstellen? Also das Drecksarbeit würde ich das jetzt nicht bezeichnen, aber es ist natürlich so, also in Berlin es gibt irgendwie zwölf Bezirke,
eine davon ist Pankow und zu Pankow gehört Prenzlauer Berg, das heißt wir haben irgendwie zwölf Bezirksparlamente und da passieren wichtige demokratische Entscheidungen, wie sie halt passieren in Parlamenten, wo, ich sage es nochmal kurz, Pankow hat 400.000 Einwohner und die Berliner Zeitung schafft das halt nicht, in zwölf Bezirksparlamente jedes Mal zu gehen, was man verstehen kann,
aber das ist halt die Lücke, die wir gesehen haben und die wir füllen und wie gesagt nochmal auf das Wort Drecksarbeit, das sind, ich finde das sind total spannende, völlig unterschätzte Themen, die wir da aufdecken, also da geht es nicht um Bushaltestellenhäuschen, Mülleimer oder so, sondern tatsächlich um ganz große
Stadtentwicklungspolitische Themen, Themen der Beteiligung und Berlin ist halt groß, die Zeitungen haben sich aus diesem Kleinteiligen zurückgezogen und ich finde es, wie gesagt als Journalistin, also unter diesem demokratischen Aspekt total wichtig, dass da jemand hingeht und schreibt, guckt mal da fehlt im Bezirkshaushalt Geld, weil die da mit uns aber umgegangen sind und das ist unser Job.
Eine Frage einmal die ganze Runde, kennt ihr eure Leser, also wisst ihr wer das ist, sind das so Leute, die normalerweise auch dann so Zeitungen lesen oder erreicht ihr irgendwie jetzt auch mal mehr Leute, nicht nur die aussterbenden Printabonnenten? Also wir haben Leser, die Zeitung lesen, also wir kennen die sehr gut, das fing an mit unseren Nachbarn
und breitet sich im Kiez tatsächlich aus und die meisten Menschen sind irgendwie so, die wir treffen auf der Straße, aber manchmal erlebt man da auch Überraschungen, ich war neulich zum Beispiel auf einer Veranstaltung von einer Ausstellung, die eröffnet wurde und da war das Publikum wirklich 80 plus
und dann kam eine Omi zu mir und meinte, ja Flora Kietz, das lese ich auch, also auch ältere freuen sich über solche Angebote im Internet und das darf man dann auch nicht vergessen. Ja das ist bei uns eigentlich ähnlich, also ich habe auch schon einem älteren Herrn erklärt, wie er unsere Seite am besten ausdruckt, also das funktioniert dann so.
Ich merke aber über Facebook, bei uns kommen ziemlich viele Leser über Facebook und Facebook ist ja so ein Stalker-Programm, da kann ich sehr gut sehen, wer uns verfolgt und da sehe ich halt, dass das viele junge Leute sind, also zwischen 15 und ja definieren wir mal jung bis 45, das sind halt genau die Leute, die die klassisch gedruckte Tageszeit und wenn man sich die Zahlen mal anguckt, nicht mehr erreicht, die erreichen wir, aber wir,
das schließt halt nicht aus, dass auch ältere Leute uns interessant finden. Also wir kennen unsere Leser natürlich auch, da gibt es Studien drüber und die sind auch jung und alt und online natürlich ein bisschen anders als Print. Ja eigentlich ähnlich wie bei den Prenzlauer Bergnachrichten, wir hätten natürlich am Anfang auch erwartet, dass unsere Leser relativ jung sind, tatsächlich haben wir aber zuerst die Leute erreicht, die
sehr engagiert schon seit Jahren in den Stadtteilen sind, die in den Beiräten sitzen, die tatsächlich teilweise natürlich auch einfach selbst Bezirkspolitik machen und so weiter und so fort. Ja und da musste ich genau nämlich das natürlich erst mal dafür sorgen, dass die Druckfunktion dann noch ein paar mal verbessert wird, damit das auch alles sauber läuft und es kann dann passieren, dass man halt zum
Stadtteilbeirat kommt und Artikel dort, die den Stadtteil dann eben betreffend auch nochmal ausgedruckt findet oder dass es im Schaukasten vom Bürgerverein hängt, das sind so die Klassiker. Also es findet dann seinen Weg zurück in Print dann auch gerne mal wieder. Was noch dazu kommt ist, dass die Lokalzeitungen ja auch aus Journalisten bestehen und bei denen merkt man ja auch manchmal, dass Sie dann die eigene Seite nochmal lesen, insofern schwappt das
vielleicht dann doch nochmal über. Finde ich total interessant, was Sie gerade gesagt haben, dass jetzt eben auch nicht nur die üblichen Verdächtigen auf Eure Seiten gehen und das lesen, sondern dass ihr seht, dass irgendwie auch junge Leute, die möglicherweise mit Zeitungen nicht so viel Kontakt haben, bisher sich tatsächlich für diese Themen interessieren. Wir reden gleich noch ein bisschen weiter, was genau auf diesen
Seiten passiert, aber wir müssen einmal ganz kurz leider einen Schwenker machen zum Thema Geld. Denn es klingt gerade so ein bisschen so, als wärt ihr so die Lückenbüßer. Die Zeitungen haben irgendwie keine Lust auf Internet oder wissen nicht genau, was da passiert oder haben so Einnahmeprobleme. Und dann macht ihr sozusagen aus der Not heraus Eure eigenen
Seiten, geht dahin, wo es wehtut, in die Beiräte, besitzt euch den Hinternwund und guckt irgendwie genau hin, was da passiert, weil die Zeitungen irgendwie keine Lust drauf haben. Und die erste Frage muss natürlich dann an Annika gehen. Also ist das sozusagen machen, also warum macht ihr das nicht? Also wir würden das gerne machen, aber wir können das
natürlich nicht machen. Also wir beackern mit der Tatts Nord, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen, Hamburg und ein Stück von Mecklenburg-Vorpommern. Und wenn wir da in jede Bezirksversammlung reingehen, dann will ich nicht wissen, wie viele Leute wir bräuchten. Okay, aber dann jetzt an unsere Blogger die Frage oder an die Kiezjournalisten. Wie macht ihr das?
Warum rechnet sich das bei euch? Na ja, erst einmal steht natürlich ganz ehrlich ein idealistischer Gedanke dahinter. Deswegen ist natürlich Bezirkspolitik genau aus den Gründen, die du zum Beispiel eben auch schon gesagt hast, einfach eben ein Kernstück für uns, weil wir eben glauben, also wir sind ja irgendwie angefangen als zwei Politikwissenschaftler, eben auch einfach glauben, dass es wichtig ist, dass über diese Themen berichtet
wird und da einfach Transparenz zu schaffen. Es ist völlig klar, dass ich, um auch irgendwie ein breiteres Publikum anzusprechen, wir sind ja mittlerweile auch ein größeres Team, auch mich ein bisschen öffnen muss. Also wir haben natürlich eben dann auch diese Demo-Berichterstattung und so, die irgendwie jüngere Leute anspricht und auch so eine Rubrik, die nennt sich Stadtgespräch, viel über Konzerte und und so weiter und so fort. Hamburg-Mitte ist mit St. Pauli und St. Georg
mittendrin natürlich eben auch irgendwie ein sehr lebendiger Stadtteil. Ja und du wolltest was zum Geld wissen, also klar spreche ich damit natürlich einmal irgendwie breitere Lesenschaft an. Ja, das ist natürlich, da sind wir glaube ich noch alle noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen. Also ich habe kein Patentrezept dafür, wie man das finanzieren kann.
Es gibt natürlich die Möglichkeit, bei uns Werbeanzeigen zu scheiden. Aufgrund dessen, dass wir doch relativ schnell gewachsen sind, gab es lange bei uns niemanden, der sich wirklich mal darum gekümmert hat. Ich habe jetzt seit wirklich zwei Wochen jemanden, der sich intensiv in der nächsten Zeit um Anzeigenakquise kümmern wird, was natürlich sehr, sehr wichtig ist. Aber es war uns auch sehr wichtig, dass es natürlich einfach ausgelagert wird, dass das
jemand ist, der nicht redaktionell arbeitet. Und dann haben wir natürlich vor allem ja Geld, das wir bekommen über Kooperationen. Wie ich vorhin schon gesagt habe, eben schon die die Kooperation mit der Taz, die schon seit Langem besteht und ja seit rund einem Monat jetzt die Kooperation mit Zeit online, die eben den Hamburg-Teil gestartet haben.
Und dann, zu guter Letzt, appellieren wir an die Solidarität unserer Leser und haben zum Beispiel ein Soli-Abo. Bevor ihr uns gleich noch erzählen müsst, ob bei euch der Idealismus überwiegt oder dann doch das Geld verdienen, noch ganz kurz eine Nachfrage zu der Kooperation mit der Zeit. Die Zeit hat gerade auch in der gedruckten Ausgabe einen Hamburg-Teil gestartet,
wo dann Journalisten, ich glaube, vier, sechs oder acht Seiten füllen mit wirklich Berichterstattung für Hamburg, weil da gesehen wurde, der Mediamarkt gibt es wohl her, da leben Leute, die auch irgendwie so das interessant finden könnten. Und dann haben sie sich überlegt, wir würden das gerne bekannt machen und auch im Internet, aber wir kommen ja
nur einmal die Woche raus und haben nicht so viele Texte und außerdem soll für die ja Geld bezahlt werden und dann haben sie sich Blogger besorgt und das unter anderem sind das die Blogger von Hamburg mittendrin, die dann dafür, ich vermute einfach mal, der spricht mir gerne, Dumping- Löhne dann jeden Tag die Seite füllen. Das ist hoffentlich nicht so. Erstmal fülle ich nicht deren Seite, sondern ich fülle meine Seite und
dann können sie mir gerne etwas abkaufen. Also das meiste, worum es geht und das betrifft auch alle anderen, die dabei sind, die machen zum Teil sogar nur Zweitverwertungen und bei uns gibt es teilweise Sachen, die dann auch die wir anbieten, genau eben wie für die Tats und dann eben gekauft werden, aber dort ist es immer ganz klar, es ist ein Thema, das für uns number one ist, wichtig ist, es geht zuerst bei uns hoch, wenn sie es dann haben wollen,
können sie sich das gerne, gerne ziehen, so, dann gibt es halt ein bisschen weniger Kohle, ansonsten, Sachen, die dann auch für den Blog direkt produziert werden von uns, also Sachen, die meinungsmäßig nochmal unsere Beiträge weiter drehen, werden wir dementsprechend auch entloht, was jetzt auch, finde ich, nicht so wenig ist.
Juliane, ihr seid schon ein bisschen länger dabei, euch gibt es seit 2010, wie sieht das bei euch aus gerade? Finanziell, ich glaube, ich muss mal vorwegschicken, dass, ich glaube, wer heute richtig viel Geld verdienen will, der geht nicht in den Journalismus, das ist gerade eine ganz schlechte Idee. Für mich, ja, ich muss es einfach nochmal so sagen, weil ich sehe, ich
muss es nochmal erzählen, ich war Volontärin bis vor vier Jahren und mein Volontärskollegen sind heute über 50% nicht mehr im Journalismus und aus diesen Gründen und ich wollte gerne Journalismus machen und da war die Möglichkeit gut, ich muss meine eigene Zeitung machen und das haben wir gemacht und die gibt es noch, das heißt, so schlecht steht es um uns nicht, aber es wäre auch gelogen zu sagen, dass wir hätten
jetzt irgendwie das, wie sagt man in den Stein der Weisen gefunden und würden jetzt ohne Ende mit Online-Journalismus Geld verdienen. So ist es nicht, wir verdienen damit so viel, dass wir irgendwie das weiter betreiben können und natürlich würde ich gerne weiter wachsen und würde gerne noch weitere zehn Leute einstellen, damit wir diesen Bezirk noch ein bisschen mehr beackern können, das ist gerade nicht drin, das muss man glaube ich auch so ehrlich
sagen. Natalie, wie ist das bei euch? Also du siehst seit 2010, probieren es Leute und es ist hart und du probierst jetzt was? Darum probieren wir es gar nicht erst, wir haben kein Geld und wir brauchen auch kein Geld, weil wir sind Journalisten von Hause aus, wir sind einfach neugierig, wir haben das, was wir eigentlich immer untereinander gemacht haben,
getratscht haben und geschrieben haben, gepostet bei Google plus oder Facebook, haben wir jetzt einfach irgendwie umgemodelt und stellen das auf die Seite rauf und versuchen das jetzt ordentlich zu machen, so dass Leute, die im Kiez wohnen, dann Gewinn draus ziehen, aber uns ist einfach kein Konzept eingefallen, wir haben auch nicht lange gesucht, wie wir Geld machen könnten und dann
haben wir gesagt, wir lassen uns einfach, denn uns war wichtig, eine Glaubwürdigkeit im Kiez zu haben, dass die Leute wissen, sie können uns ansprechen und wir machen diese Seiten für wenige Leute, das ist ich meine 7.000, 8.000 Leute, was soll man da bewerben, wie viel Geld soll man da einnehmen, dafür, dass wir 100 Euro am Ende des Monats bekommen, dafür bringt es das
nicht und uns ist wichtig, dass wir einfach sagen, also wir haben diesen Namen Flora Kiez gebunkert jetzt und wir sprechen nicht für den ganzen Kiez, aber wir wollen auch nicht, dass das eine Werbeplattform ist, sondern darum, wir drei machen das zu dritt, also Hanno, Kathrin und ich und
wir nehmen nichts ein, wir geben nichts aus und so läuft das bei uns. Aber ich muss da nochmal gegenfragen, weil für mich, ich kann die Prenzlauer Berg Nachricht nur machen, wenn ich damit Geld verdiene, weil ich meine Miete bezahlen muss, wie machst du das? Ja, ich muss meine Miete zum Glück nicht davon bezahlen und darum, also es ist so, ich war ja auch
lange im Print-Journalismus und habe mich da einfach immer wahnsinnig geärgert, wenn ich wieder mal Autoren sagen musste, ihr kriegt nur so und so viel für einen Artikel und fand einfach schon im Print-Journalismus diese finanzielle Würde, die man
den Leuten aufdrückt, fand ich echt heftig und dachte, wenn wir jetzt einen Kiezblock machen, dann zwinge ich aber auch nicht andere Leute dazu, für kleine Beträge Artikel zu schreiben, darum sind wir zu dritt, darum nehmen wir keinen Artikel von jemand anderen an, weil ich könnte den nicht bezahlen und ich will einfach nicht, dass Leute für mich für
lau arbeiten. Wenn jetzt mal eine andere Nachbarin kommt und sagt, komm, ich mach dir mal was, dann okay, aber im Grunde funktionieren wir einfach als, das ist unser Hobby und wir betrachten das als eine kleine Nachbarschaftsstelle, die wir machen, aber nichts, womit wir Geld verdienen können, was ein
Konzept hätte oder irgendwas. Das klingt ein bisschen so, als würden die Print-Zeitungen Autoren zwingen, für wenige Geld zu arbeiten, das ist ja nicht der Fall. Aber tatsächlich, also hier bahnt sich jetzt langsam endlich der Konflikt an, wir haben auf der einen Seite tatsächlich noch Journalisten,
die auch mit Lokalberäterstellung Geld verdienen wollen. Ich glaube, ich unterstelle das Isabella und ihren Leuten, ich unterstelle das der Prinzfrau Bergnachrichten jetzt gibt es aber die ersten Ansätze oder die ersten, die sagen, da gibt es eh so wenig Geld zu verdienen, wir machen das als Idealismus, wir müssen uns irgendwie ganz anders finanzieren. Mal angenommen, das geht jetzt so weiter und immer mehr Leute sagen,
was Idealismus, wir müssen das jetzt alles irgendwie selber machen, wir können es nämlich darauf verlassen, dass die Zeitung das tun. Was ist dann noch die Rolle einer Lokalzeitung wie der Tats Nord? Was ist die Rolle der Tats Nord? Die Rolle der Tats Nord ist in ihrem Berichtsgebiet eine saubere Berichterstattung zu machen und die
Leute zu informieren und das auch weiterhin gut zu tun und das unter Tats-Bedingungen so gut zu tun, wie es nur geht. Und natürlich würde ich viel mehr online machen, aber da haben wir natürlich irgendwie zu wenig Leute, zu wenig Geld und müssen mit dem klarkommen, was wir haben und versuchen da das Beste daraus zu machen. Ich denke noch
darüber nach, weil ich das echt ganz schön schwierig finde. Also natürlich, klar, ihr macht das als Idealismus, mache ich auch, ihr bezahlt mich selber auch noch nicht, ist klar, dafür aber meine Autoren, das ist mir auch ganz wichtig, so zumindest denen schon was kleines zu bezahlen zu können. Ihr seid nun wirklich auch Journalisten, die ausgebildete Journalisten, die angefangen haben, aber das, was Ole auch
gerade ansprach, wenn das natürlich dann, was natürlich auch, was es natürlich schon gibt, Leute machen, die halt eben nicht ausgebildet sind, wird es natürlich, ja, verschwimmen natürlich dann die Grenzen. Ist das dann wirklich noch Lokaljournalismus? Boah, ich glaube ich das natürlich, weil ihr da auch irgendwie, sage ich mal, Profis seid, aber wenn da dann immer mehr, sage ich mal, Bürger mit reinrutschen, was es ja auch ganz, ganz viele Blogs gibt, so finde
ich das als Journalist natürlich, es ist natürlich klasse, es ist gut, wenn es das gibt, Vielfalt ist immer klasse, aber das ist eben was anderes als eine Lokalzeitung und deswegen, mir ist es schon super wichtig, gerade weil wir auch so viele junge Kolleginnen ins Brot holen, ich muss die bezahlen können und das ist ganz essenziell, wir möchten, dass es uns lange gibt und dass wir langfristig über Bezirkspolitik
berichten können, zum Beispiel bei uns, gerade darüber und deswegen ist ganz klar, wir müssen Geld verdienen, ich will nicht irgendwie reich damit werden, ich möchte einfach nur, dass das funktioniert. Ich finde, das Lustige ist ja auch, dass in Berlin haben ja gerade die großen Zeitungen versucht, ins Hyperlokale zu gehen mit Bürgerjournalismus und das hat nicht richtig gut funktioniert, weil der Bürger halt kein ausgebildeter Journalist ist
und natürlich muss ich als Journalistin mich hier hinsetzen und sagen, es ist besser, wenn man Journalist ist und da objektiv rangeht und so und deswegen, ich finde das auch ein bisschen problematisch, wenn man das dann halt so verwässert, wenn man sagt, naja gut, wir machen das jetzt aus Idealismus, wir verdienen unser Geld wo anders, weil dann sind wir irgendwo an dem Punkt, wo man sagt, okay, Journalisten müssen ihr Geld immer woanders verdienen und das finde ich
natürlich problematisch, weil ich bin gerne Journalistin. Auf der anderen Seite sitzen jetzt hier gerade alles Leute, die mehr oder weniger mit der Taz verbundelt sind, also ich war da auch irgendwann mal Praktikant, Isabella schreibt für die Taz, Annika arbeitet dort, Juliane hat für die Taz geschrieben, du hast, Natalie hat für die Taz gearbeitet und geschrieben und da war das im Prinzip doch schon immer so, dass man da Geld verdienen konnte, aber es
war auch ganz gut, wenn man irgendwie einen Lebensgefährten hatte, der noch ein bisschen mehr verdient hat für die Miete oder man nebenbei mal ein Buch geschrieben hat. Also ist das muss es wirklich diesen Anspruch geben, dass man mit Lokal- und Kirchenjournalismus Geld verdient oder ist das nicht vielleicht auch zu Zeit zu sagen, naja, irgendwie da Online-Werbung, das dauert alles viel zu lange, das mit den Klicks, das wird auch nicht so richtig schnell was, wir wenden uns lieber anderen
Modellen zu und hoffen auf vielleicht einen Spender oder auf eine Stiftung oder machen Sozialismus und schreiben irgendwie nebenbei woanders. Also wir Lokaljournalisten sollen uns anders finanzieren, aber Spiegel Online, da darf man bitte schön weiter von Werbung leben können oder? Das ist ja ein Massengeschäft, das ist genau die Frage. Also bei Spiegel Online funktioniert es, weil es ganz Deutschland ist oder vielleicht
sogar noch andere Länder, aber je weiter man runtergeht, also natürlich, es ist ja schon schwer mit Online-Werbung dann in dem Moment Geld zu verdienen. Ich finde, wenn man eine Straße oder eine Gegend abdeckt wie wir, da kann man einfach, also wenn man einen ganzen Stadtteil abdeckt oder wenn man sagt, man hat irgendein Thema, dass man sich rausgreift und das macht man richtig gut, dann
klar, aber wenn man so einen Straßenzug beschreibt, wie will man da mit Geld machen und dann ist auch klar, dass das keine abendfüllende Veranstaltung ist. Ja, dass ich nicht den ganzen Tag an Flora Keats sitze, sondern immer einen Radar habe, da passiert was und Leute mich Affenschirm haben und mich ansprechen und wir das,
beziehungsweise meine Kollegen und das so regeln, aber das ist dann eben auch kein Haupterwerb. Ich probiere jetzt nochmal, Annika zu kitzeln. Und zwar haben wir gerade gehört, Hamburg mittendrin möchte groß werden, möchte nachhaltig sein und hat eine tolle Webseite. Die Taz hat auch eine tolle Webseite,
aber wenn man ehrlich ist, ist deren Kerngeschäft irgendwo immer noch die Zeitung und die Webseite von Hamburg mittendrin ist viel bunter und größere Bilder und auch mehr Inhalte. Also ihr seid schon so ein bisschen Konkurrenten oder habt ihr jetzt nicht Angst, dass ihr auch so ein bisschen eure künftigen Konkurrenten da ernährt? Nö, das haben wir überhaupt nicht. Also du musst schon auch unterscheiden, dass die Taz und die
Taz Nord zwei verschiedene Sachen sind. Also wir machen unser Online-Geschäft selber abgekoppelt von Taz.de, weswegen es bei uns auch ein bisschen anders aussieht. Ne, wir haben keine Angst vor denen. Die sind ein interessantes Projekt und wir finden das ganz spannend. Und Konkurrenz belebt ja auch das Geschäft und wir sind in unseren Sachen gut. Und das ganze Klein-Klein, was die
mittendrin machen, das ist für uns nicht immer interessant. Wenn ich dazu noch was sagen möchte, kann, im Grunde ist es ja so, es heißt ja Into the Wild und wir leben als Journalisten in so einer Art Wildnis, in der jeder versucht zu überleben und vielleicht ist so ein Kiez-Journalismus wie Julian oder ich machen gerade so einen
Biotop, weil ich habe bei der Taz irgendwann gekündigt, hätte natürlich auch gerne einen anderen Job, der mir viel Lohn einbringen würde, habe ich aber nicht. Insofern mache ich jetzt diesen überlebigt journalistisch vielleicht in meinem Kiez-Journalismus und mache das und mal sehen, was dann kommt.
Vielleicht kann ich kurz diese Sekunde noch mal ein Pädoyer für den Lokaljournalismus zu halten, weil das jetzt hier so aussieht, als ob man sich dahin zurückzieht und dann aus lauter Not, weil es irgendwie überregional nicht funktioniert, also so finde ich das nämlich überhaupt nicht. Ich finde das ein total spannendes Feld, weil einfach Lokaljournalismus alles bietet.
Du hast irgendwie Politik, Wirtschaft, du kannst Dinge aufdecken, du kannst die spannenden Leute treffen und du hast alles super direkt, du hast keine Pressesprecher, du musst keine Sachen freigeben lassen. Für mich als Journalistin ist das so direkt, das mache ich total gerne, diese Art von Journalismus. Dazu möchte ich noch sagen, es gibt ja diesen Journalismus-Roman-Scoop von
Evelyne Vaughan, der ist glaube ich von den 30ern, wo er für die Daily Beast nach Afrika fährt und da trifft der Hauptakteur jemanden, der fragt, wollen sie denn überhaupt in diesem Land, da gibt es ja nichts zu holen und da sagt er ja aber für jeden, für einen Journalisten gibt es in jedem Land Gold, also es
gibt überall Geschichten und das gleiche gilt auch für den Kiez, weil da gibt es auch, also wenn man Journalist ist, dann ist das auch interessant für einen. Ich wollte nochmal kurz zurück zu diesem, muss man sein Geld woanders verdienen. Momentan ist es bei uns ja natürlich schon noch so, dass die meisten natürlich irgendwie, viele studieren ja auch noch, natürlich auch noch andere Dinge machen, ich mache auch noch andere Dinge, wir arbeiten ja
aber darauf hin, dass das eben nicht mehr so ist, weil ich jetzt schon das Problem habe, dass ich eigentlich meistens für die anderen Dinge gar keine Zeit mehr habe oder dann sage, ich kann die Geschichte jetzt nicht machen, weil ich irgendwie zu meinem anderen Job muss und deswegen ist es für uns, ist es von dem Anspruch her und von dem Pensum, was wir jetzt schon an Artikeln an einem Tag auf der Seite haben, also wir haben ja schon eigentlich jeden Tag, also neben
Meldungen und so weiter zwei bis drei Aufmacher, also es ist einfach nicht möglich, so und ich möchte, ich habe den Traum, den Wunsch, dass wir das eben langfristig machen und dass wir das Vollzeit machen. Oh Applaus, Szenenapplaus, schade. Also wir haben so eine Startup-Kultur oder, also erstmal anfangen und Geld verdienen kommt dann entweder gar nicht oder später oder vielleicht
dann doch irgendwann mal, wenn die Nutzer erstmal alle da sind, das finde ich schon mal erstmal sehr spannend und jetzt nachdem wir diese Plädoyers gehört haben, für Lokaljournalismus, fürs in den Kiez rein, mit Menschen sprechen, vielleicht habt ihr noch eine Runde Tipps für Leute, die jetzt Lust haben auf Lokaljournalismus, was würdet
ihr denen raten und vor allem welchen Fehler hättet ihr gerne verminen? Macht nicht Lokaljournalismus, wie ihr glaubt, das Lokaljournalismus sein sollte. Ich glaube, der Lokaljournalismus hat ein ganz schön großes Imageproblem. Vielleicht hat man es eben gemerkt, ich war schon in dieser Verteidigungshaltung, hey, ich mache Lokaljournalismus und ich bin
trotzdem nicht dumm und das klingt ein bisschen albern, aber es ist tatsächlich so, ich muss es immer wieder erklären. Ich mache das, weil ich das gerne mache und nicht, weil ich es nicht geschafft hätte, überregional da irgendwie einen Fuß in die Tür zu bekommen. Und um noch, um jetzt darauf zurückzukommen, es gab lokaljournalistische Angebote, die
sind gestartet und wir haben versucht, das zu machen, was man heute als Lokaljournalismus versteht. Das heißt, sie haben Kitaeröffnungen berichtet, über den Tag der offenen Tür im Tierheim, über irgendwie Lese- Vorlese-Abende im Altenheim und so und das funktioniert schwierig. Also viele dieser Angebote sind wieder eingegangen. Wir versuchen, das ein bisschen anders zu machen, versuchen ein bisschen anders an Lokaljournalismus
heranzugehen und das funktioniert ganz gut. Deswegen wäre das mein erster Tipp. Denkt ganz neu, guckt nicht in die Lokalzeitung und macht genau das gleiche online, sondern macht das anders. Guckt die Themen, die sucht euch spannende Themen aus, macht die anders. Niemand muss über Checker- Übergaben berichten. Die ganzen Vereine haben alle eine Website, die können ihre Berichte über die Jahreshausversammlung da drauf
stellen. Man kann Lokaljournalismus ein bisschen anders machen. Und zweiter Tipp, wenn ihr Journalisten seid, sucht euch jemanden, der Anzeigen verkauft und macht das nicht selbst. Das ist dein eigener Beruf. Das ist für die, wie sagt man denn, das ist nicht gut für den Ruf, wenn man selber über schreibt und die Anzeigen verkauft. Das ist aber auch tatsächlich etwas, was ich nicht könnte und nicht gut machen kann.
Deswegen sucht euch jemand. Ich habe eine ganz kurze Nachfrage. Wo kriegt man die? Gibt es da so Stellenbörsen? Im Zweifel hat man ja so eine Website, wo man im Zweifel auch Leser hat und seine eigene Anzeige schalten kann. Ja, also einmal möchte ich mich anschließen, macht es anders, macht es anders als irgendwie im Print. Also bei uns ist ja wirklich der
große Anspruch, auch irgendwie schneller zu sein als die Großen manchmal. Also das ist natürlich, plan ich das nicht, aber wenn es denn geht, dann freue ich mich. Allgemein überhaupt, ich muss nichts halten. Ich habe keinen, nicht den Druck, ich muss irgendwie das halten für Print, sondern ich kann das raushauen. Ich kann eine Eilmeldung raushauen, die ich verlängere. Ich kann wirklich das, was im
Nachrichtenjournalismus, nämlich auch wirklich bei Spiegel Online gemacht wird, auch im Lokalen machen. Das muss man sich auch einfach mal vielleicht bewusst machen, weil es nämlich sonst nicht so oft gemacht wird. Also das ist einmal das Ding. Und zweitens, ihr braucht irgendwie einen Anspruch, warum ihr das jetzt macht. Ihr müsst, also da muss Idealismus hinterstehen. Ihr müsst irgendwo die Spitze sehen, warum das, warum braucht es euch? Warum reichen die Magazine oder
Zeitschriften, die es dort gibt, nicht aus? Warum muss es dort ein anderes Angebot geben? Und diesen Idealismus werdet ihr auch brauchen, weil ja, es wird lange Durststrecken geben und man braucht, ja, es ist ein großes Ding an Selbstopferung, auch mal bei langen Sitzungen bis irgendwie 22 Uhr zu sitzen und auch wenn es mal nicht so spannend ist. Oder halt eben mal zu sehen, okay, da ist mal ein bisschen
knapp bei Kasse jetzt, da muss man natürlich da mal zurückstrecken. Also ohne den Idealismus ging es nicht, ganz einfach. Genau, da würde ich mich anschließen. Also man braucht den Idealismus und was ich immer raten würde, macht es nicht alleine. Denkt nicht, ich kann gut schreiben und ich sehe so viel und ich schreibe es auf. Nein, also macht das mit anderen Leuten zusammen, denn
man braucht immer mal wieder jemanden, der einen einnordet, der einem die Fehler raushaut, der die Artikel hinterfragt, sonst wird es echt käsig. Also man braucht jemanden, der noch mal nachschraubt und idealerweise nicht nur einen, sondern zwei andere. Anika, was passiert denn jetzt, wenn in Hamburg und Umgebung jetzt die nächsten Kiezblocks kommen?
Ist denn das Start-up-Förderungswerk Tats Nord bereit, dann auch denen unter die Arme zu greifen und Texte abzukaufen? Also dafür gibt es keine pauschale Antwort, weil wir uns natürlich angucken müssen, was machen die und wie gut machen sie das und ich würde jetzt Kooperationen nicht pauschal ausschließen, aber an sich machen wir unsere Berichte, also so wie wir mit
Freien arbeiten, kann man natürlich auch mit Freien von anderen Lokalblocks arbeiten. Da gibt es überhaupt keinen Unterschied. Bevor wir jetzt einfach nur noch weiter reden, würde ich das gerne öffnen. Also wenn Sie Fragen haben, melden Sie sich. Wir haben hier zwei Helfer, die dann zu Ihnen eilen und Fragen entgegen geben. Also wenn Sie immer schon mal wissen wollten, was Zeit online,
wie viel Euro die bezahlen für einen Blockbeitrag oder wer hier schon Stress mit Anwälten hätte oder sowas, dann genau. Mischen Sie sich ein, melden Sie sich und Sie kommen sofort ran. Bitte eine Sache. Wir eilen nicht zu euch, eilt ihr bitte zu uns. Okay, da eilt schon jemand.
Wir fangen einfach mal an. Ich habe eine ganz kurze Frage. Wie ist der Einfluss von Lokalpolitik auf den Lokaljournalismus? Wie läuft denn das? Na ja, ich kann nur sagen, das ist wie in jedem anderen Journalismus. Also ich schreibe was, dann ruft der Redakteur an und der entsprechende Politiker bei mir
an, schreit sehr laut. Dann sage ich Ja, es ist okay, das ist jetzt Ihr Job, dass Sie schreien. Mein Job ist das auszuhalten. Dann lege ich auf und dann rufe ich ihn zwei Stunden später zum nächsten Thema an. Das ist halt so im Journalismus. Also da gibt es auf jeden Fall einen Einfluss. Wir merken den nicht so, aber wir sehen das an Konkurrenzmedien, die dann zum Beispiel manche
Berichterstattung nicht machen, weil sie ihre Anzeigenkunden nicht verprellen wollen. Das ist bei uns nicht der Fall, weil wir so große Anzeigenkunden selten haben. Und also bei uns wird auch angerufen und mal gebrüllt, aber davon lassen wir uns natürlich nicht beeinflussen. Gebrüllt worden ist bei uns tatsächlich noch nicht. Ich frage mich ja tatsächlich warum, aber paar pöbelne E-Mails
oder Kommentare kriegt man dann schon mal. Ja, natürlich besteht ein Einfluss, weil man einfach irgendwie so eng zusammen in Anführungsstrichen, also nicht wirklich zusammenarbeitet, aber natürlich sich mit den gleichen Inhalten immer wieder beschäftigt und die natürlich gerade jetzt zum Beispiel bei uns im Wahlkampf ihre Interessen irgendwie auch bei uns lesen wollen, wenn sie sich falsch zitiert fühlen
oder irgendwie falsch dargestellt fühlen, dann beschweren sie sich natürlich, aber also ganz kurz noch irgendwie bei uns war es natürlich gerade am Anfang ganz interessant, weil in der Bezirksversammlung ist es bei uns so, da sah es vielleicht mal jemand von den großen Medien, wenn jetzt wirklich was ganz Großes, Schlimmes passiert ist, so dann ist da großer Medienauflauf sonst nicht. Das heißt, es war am Anfang erst mal musste sich erst mal einspielen,
die war natürlich erst mal ganz interessiert. Oh, was ist das denn jetzt? Was machen die denn jetzt? Gibt es die jetzt langfristig? Da gab es auch ganz interessante Gespräche dazu, sage ich mal, aber heute ist das ganz selbstverständlich. Natalie, wie ist das bei euch? Müsst ihr kuscheln, weil es bei euch dann die direkten Nachbarn sind, die oben drüber wohnen? Nein, wissen wir nicht. Zum Glück. Wir haben hin und wieder melden sie sich und
dann hier heißt es ja das und das, das war aber nicht so, aber wir wissen, es war trotzdem so und dann machen wir es natürlich bei uns. Wir haben im Moment noch so einen kleinen Bias, dass die Grünen und die SPD besonders viel mit uns sprechen und die CDU, aber ich glaube, die gibt es im Flora-Kiez einfach nicht und
darum meldet die sich nicht bei uns. Ja, ich habe zum einen eine ganz praktische Frage. Wie viel seid ihr jeweils in der Redaktion? Wie viele Journalisten arbeiten so mit euch zusammen? Und eine andere Frage an Juliane, du hast es als Vorteil auch genannt, dass man gerade auch viele Sachen aufdecken kann, investigativ sein kann. Vielleicht kannst du da zum einen noch ein paar
Beispiele nennen und vielleicht auch sagen, das sind ja Sachen, die einfach einen langen Atem erfordern, wo man richtig Zeit und rein investieren muss. Wie macht ihr das angesichts der Tatsache, dass ihr einfach auch im Blog schnelle Artikel liefern müsst oder einfach? Ja, das war eigentlich die Frage. Also vielleicht kann ich beide Fragen zusammen beantworten.
Wir haben eine ziemlich kleine Kernredaktion. Bei uns ist quasi jeden Tag ein Redakteur da und ich wechsle mich ab mit zwei Kollegen eigentlich und genau der lange Atem, den muss man sich dann irgendwie selber holen. Also bei uns sind, wie gesagt, ein Redakteur ist für einen Tag zuständig. Das heißt, wir haben wahrscheinlich meistens so einen Artikel pro Tag,
den wir schreiben. Also nicht diese zwei, drei, die ihr habt. Das haben wir einfach so runtergesetzt, um die Qualität halten zu können und die Recherche entsprechend machen zu können. Also mal sind es auch zwei Artikel, je nachdem, wie es sich so ergibt. Aber die Ansage ist, einmal am Tag wollen wir was Neues haben und das soll gut recherchiert sein. Ja, dieses Investigative ist ja heutzutage auch so ein bisschen.
Also was ist investigativ? Für mich ist ganz viel in der Hinsicht investigativ oder exklusiv, weil es einfach sonst niemand aufschreiben würde. Und ich habe schon so manchmal Sachen, wo mir die Leute sagen, es ist nicht bei uns ein Riesenthema. Es ist irgendwie das Thema Mauerpark. Der Mauerpark soll erweitert werden. Und da kriege ich dann halt mal die eine oder andere Info, die ich dann aufschreiben kann. Oder irgendwie mal so ein
Dokument zugesteckt. Das sind jetzt wirklich sehr kleinteilige und auch sehr, sehr lokale Sachen. Deswegen, ich habe jetzt noch nicht, das ist ja, dass die Leute vielleicht erwarten. Ich habe jetzt noch keinen Stadtrat entmachtet oder irgendwie so. Also so doll ist es nicht. Aber ich glaube, wir ärgern die schon ganz doll, weil wir Dinge aufschreiben, die sonst niemand aufgeschrieben
hätte. Wenn dann plötzlich steht, hier der Bezirk Pankow wollte sein Bezirksamt abstoßen. Und zwar bis Mitte des Jahres. Und jetzt schreiben wir eineinhalb Jahre später. Und das ist immer noch nicht passiert. Und ich schreibe es immer wieder auf. Und ich schreibe immer wieder auf, woran das liegt. Das nervt die. Und das ist mein Job. Ja, klar, da gleich einhaken. Das wollte ich noch mal kurz dazu einhaken. Das ist natürlich auch
manchmal gerade so bezirkspolitisch. Man muss ja diese Verwaltungssprache auch erst mal verstehen. Und dadurch, dass das so nah auseinandersetzt, dann bemerkt man eigentlich auch erst, was da irgendwie vielleicht schiefgelaufen sein könnte. Und das schreibt sonst meistens keiner auf. Deswegen ist das natürlich schon in irgendwie manchmal dann schon investigativ.
Ja, wir sind ein bisschen größeres Team, kann man sagen. Wir sind jetzt letzte Woche in unsere Redaktionsräume eingezogen oder sind gerade noch dabei, die einzurichten. Das heißt, wir gehen auch davon aus, dass sich ein kleineres Kernteam jetzt auch noch mal herauskristallisieren wird. Wir haben zu zweit angefangen, haben lange das zu zweit gemacht, haben immer mehr Freie Autoren einfach auch dazu geholt. Und ich würde schätzen,
so das Kernteam mit unseren Ressortleitern und so, sind wir ungefähr sechs Leute, die auch eben regelmäßig Chefchefin vom Dienst sind. Und dann aber an freien Autoren, freien Fotografen locker 20. So, das wird sich natürlich mal so ein bisschen auströpfeln jetzt die nächsten Wochen, Monate, denke ich. Ich muss noch einhaken.
Zum Vergleich, die Taz Nord. Also wir haben 15 Stellen auf 23 Personen für unsere vielen Bundesländer und die vier Seiten Print, die wir machen, aus am Wochenende, da machen wir zwölf und das sind die redaktionellen Stellen, muss man sagen. Es gibt noch Anzeigen und so weiter. Und wir sind drei Leute und machen das von zu Hause aus.
Wir schwenken wieder auf die Seite. Hallo, ich bin der Joop von Notes of Berlin. Ich habe also auch einen Blog, der die lokale Zettelwirtschaft in Berlin dokumentiert. Nicht so sehr Journalismus im weitesten Sinne, weil ich nur selten die Geschichten dahinter recherchiere. Frage an euch, also speziell eigentlich an Juliane und Isabella. Macht ihr Paid Content? Könnt ihr euch vorstellen,
hier ist mal ein schöner Store, der öffnet oder da ist man Restaurant und ihr macht da irgendwie so was wie, also mit Vergnügen, dass ihr auch mal eine Zeit lang gemacht hat. Oder ist es per se ausgeschlossen von eurer Seite her? Heißt aus meiner Sicht nicht gleichzeitig, dass es unseriös ist, wenn man es auch quasi kenntlich macht. Und dann, bevor ihr gleich antwortet, noch eine zweite Frage hinterher. Eigentlich sind es zwei.
Habt ihr Sponsoren und Partner oder habt ihr das von Anfang an konzeptionell so nicht mitgedacht und wolltet es so nicht mitdenken? Und Frage 2b quasi. Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, dass Blogs untereinander sich quasi auch gegenseitig mit Content austauschen könnten? Dann würde die Reichweite vielleicht steigen oder will man
das nicht mischen? Ihr sollt jetzt nicht meine Zettel posten, aber so quasi in der Richtung wird es mich interessieren. Also bei uns, wenn ich eben gesagt habe, wir sind eine Person, dann spreche ich von der Redaktion. Bei uns gibt es halt noch jemand, der die Anzeigen macht und der könnte diese ganzen Fragen besser beantworten. Ich weiß natürlich, wie wir uns finanzieren. Das ist über Anzeigen und das sind auch
über Partner. Sprichst du, wir haben das sogenannte Partnerprogramm. Das sind lokale Geschäfte in Prenzlauer Berg. Die können sich mit so einem kleinen Text bei uns auf der Seite vorstellen. Steht oben Anzeige drüber und genau diese Art von Texten werden, wenn man sich das mal anguckt, bei uns auf der Startseite laufen klassischerweise die Artikel so runter mit so kleinen Anreißern und dazwischen ist ab und zu auch mal so blau
hinterlegt. Steht Anzeige drüber, so eine Textanzeige. Sowas gibt es bei uns. Das ist alles gekennzeichnet mit Anzeige und genau. Und wir waren auch die Frage nach dem Austausch mit Inhalten. Bei uns machen nur Inhalte Sinn, die sich auf Prenzlauer Berg beziehen. Und wir haben das tatsächlich schon mal überlegt, irgendwie weit das irgendwie gar nicht um die Reichweite zu erhöhen,
sondern auch um einfach so ein bisschen mehr noch das Fenster zu öffnen, zu was es gibt es so in Prenzlauer Berg. Wir versuchen das über unsere Facebook-Seite, dass wir da nicht nur unsere eigenen Artikel verlinken, sondern auch andere Dinge, die für Prenzlauer Berge interessant sein könnten. Es könnte sich auch bei uns auf der Seite spiegen. Wir wussten nicht so richtig, wen wir da hätten nehmen können, weil wie gesagt, es macht nur Sinn, wenn es Prenzlauer Berg betrifft. Alles andere dafür ist die
Berliner Zeitung und der Tagesspiegel sind da zuständig. Also zum Paid-Content. Ich habe eben schon den Kopf geschüttet. Erstens, weil ich das nicht will. Und zweitens, an dem Tag, an dem wir das machen würden, dann würde ich lieber aufhören. Dann kann ich einfach auch lieber für andere Medien schreiben. Ich möchte das nicht. Ich finde das als Leser selber völlig grausam. Ich möchte das nicht sehen. So ich kann dem nicht
abgewinnen. Ich finde das. Ich weiß, dass viele sich darüber finanzieren, dass das auch funktioniert. Natürlich haben viele Lokale und so weiter ein Interesse daran. Ne, machen wir nicht. Und zum zweiten bin ich mir bei unserer Zielgruppe sehr sicher, dass wir ganz viele Leser verbrennen würden damit sofort. Ja, zu irgendwie Partnern oder wie auch immer Sponsoren.
Meine Sponsoren sind meine Leser und die versuche ich anzusprechen und die versuche ich davon zu überzeugen, dass sie nicht nur am Kiosk ihre Tageszeitung, die sie vielleicht noch kaufen oder vielleicht schon mittlerweile nicht mehr kaufen, dass sie mir das stattdessen überweisen. Und das funktioniert zum Teil so. Das wird nicht das sein, worüber ich mich auf lange Sicht komplett finanzieren kann. Aber der Appell ist erst mal da. Hey, du liest mich jeden Tag, du bist mehrmals am
Tag auf meiner Seite und beziehst dort deine Nachrichten. Also lass doch vielleicht auch mal was springen. Zum anderen von Anfang an so wir haben ja nie gedacht, dass wir irgendwie mal größer werden. Wir haben irgendwie mal zu zweit angefangen, irgendwas zu machen. Völlig planlos zugegeben ermaßen. Auch deswegen gab es da nie groß die Planung. Ja, so zu Content-Tausch, allgemein Vernetzung.
In Hamburg haben wir ja schon angefangen, uns mit unserem hyperlokalen Stammtisch auch sehr gut zu vernetzen. Grundsätzlich irgendwie, wenn das Sinn macht für meinen lokalen Leser, steht dem erst mal nichts entgegen, auch inhaltlich irgendwie einen Austausch zu machen. Aber es muss halt dann auch den Lesern Hamburg Mitte interessieren. Wir machen so einen Austausch
hin und wieder. Es gibt einen Lokalblock für den Wedding, der heißt Weddingvisor. Der ist auch Non-Profit und funktioniert, glaube ich, wie wir auf einer größeren Skala. Und hin und wieder haben wir dann eben dieses über den Tellerrand hinaus, ausblicken, weil der Flurakit sofort an den Wedding, bei der Gesundbrunnen anschließt und dann interessiert mir das mal irgendwie dieses
Wechselseitige. Eine Sache, die bei vielen Online-Medien sehr beliebt ist, auch zur Leserbindung und auch zur Klickgenerierung sind ja die Artikel, Kommentare und Diskussionsfohrene. Wenn ich mir das manchmal bei Spiegel Online zum Beispiel anschaue, ist das mehr Belastung als ein Mehrwert
bei manchen Themen. Und da ist eigentlich die Frage, ist das in dem lokalen Bereich, wo es direkt in die persönlichen Lebensbereiche der Leser reingeht, noch radikaler oder wesentlich entspannter? Und wie geht ihr allgemein damit um, gerade wenn ihr das als Idealismus macht und das ja doch ein ganz gehöriger Moderationsaufwand je nach Thema?
Normalerweise bei, sage ich jetzt mal, normalen Artikeln ist es natürlich, klar muss ich das moderieren, aber da, sage ich mal, halten die Leute sich dann auch im Zaum. Das ist dann doch teilweise wirklich eine rege Diskussion, die da entsteht. Wenn man dann natürlich so ein Thema hat, wie wir gerade mit den Montagsdemonstrationen, dann kann da natürlich schon mal richtig Shitstorm auch entstehen. Und die haben uns natürlich richtig getrollt, wie alle
anderen, auch viele anderen Medien in Deutschland. Das heißt, da musste man dann schon nochmal gucken, was da wirklich irgendwie auch an YouTube-Links drin ist und auf welcher Ebene die Beleidigungen da mittlerweile gerutscht sind tatsächlich. Aber das war dann wirklich mal eine halbe Woche richtig, doch richtig viel Arbeit, ja. Also bei uns ist das tatsächlich Arbeit, weil, also die wir uns natürlich
gerne machen, weil auch ganz viele Leserkommentare ganz, ganz, ganz toll sind und weil das eine super Ergänzt und bereichert und und so. Wir haben allerdings tatsächlich, weil wir Prenzlauer Berg sind und wir ein gentrifizierter Kiez sind, haben wir das, da führt der Graben direkt durch unsere Kommentarspalte. Also Tötet Schwaben ist da noch das Harmlosere.
Und das sind halt, da muss man drauf gucken und da muss man aufpassen und das ist teilweise echt auch ganz schön traurig, wenn man sieht, so was manche unserer Leser leider so vor sich hindenken und dann auch aufschreiben. Also bei uns ist das mit den Kommentaren noch nicht so aufgewirbelt. Wir werden eher persönlich angesprochen. Also das wenn ich irgendwie
durch die Gegend gehe. Also ich bin eigentlich immer zu sehen auf der Straße und dann werde ich angesprochen. Hey, warum macht ihr das nicht irgendwie mal dazu? Also komischerweise, wir haben uns darauf eingerichtet, dass wir viel mehr Kommentare verwalten oder so müssten, aber das ist noch nicht.
Hi. Wie wichtig ist euch denn der Aspekt, dass ihr quasi einen Kontrapunkt setzt? Ich nenne es mal zu den Mainstream-Medien, auch wenn, was ist ich, Berliner Morgen Post, Hamburg Abendblatt, Mopo, Berliner Zeitung, auch Reichweite anbüßen. Also wie wichtig ist euch der Aspekt da einen Kontrapunkt zu setzen? Und gäbe es Bedingungen, unter denen ihr euch
vorstellen könnt, dass ihr eng zusammenarbeitet? Mit den etablierten Zeitungen vor Ort? Na ja, in gewisser Weise tue ich das ja, aber vielleicht nicht mit dem Abendblatt unbedingt. Also gar nicht, weil es nicht passen würde. Muss man ja einfach mal ganz ehrlich sagen. Ja klar, ist uns bewusst, natürlich berichten wir irgendwie aus einer anderen Perspektive, sind deutlich
weniger konservativ, als der Hamburger Presselandschaft einfach. Es ist natürlich auch einfach die Lücke, das ist ganz klar. Ehrlich gesagt, ist das aber nie eine wirklich bewusste Entscheidung gewesen, sondern wir haben halt, wie gesagt, einfach damit angefangen und gemerkt, irgendwie funktioniert, dass es gibt den Bedarf. Und war natürlich auch irgendwie der Gründungsidealismus dahinter
ein Stück weit klar. Jetzt habe ich auch den Faden verloren, aber das war so im Großen und Ganzen dazu. Also klar, eine Zusammenarbeit. Also was ich noch sagen wollte, genau, ist es halt natürlich nicht auf Zwang. Also ich setze natürlich nicht den Gegenpol, den erzwinge ich natürlich nicht. Wenn es den nicht gibt, so, dann kann ich den halt auch nicht erfinden
und hochschreiben. So das ist also, wenn eben, dann ist es aber auch die Sache, dass es manchmal Themen sind, sage ich jetzt mal aus dem Rater oder wie auch immer, die wir auch nur dann aufgreifen, wenn sie für uns besonders relevant sind. So und deswegen komme ich da dann gar nicht in diese Bredouille, sage ich mal, dass ich irgendwie das gleiche da dann groß Thema habe, wie das Abendblatt.
Das ist bei uns auch so, dass wir eigentlich so diese Themen haben, die ja für unseren Kids speziell sind und wir mehr als einen Kontrapunkt würden wir uns vielleicht freuen, wenn die Zeitung mal Themen aufgreifen, die wir beschreiben. Also es gibt bei uns ein Thema, das betrifft unseren Kids extrem und den Rest von Berlin kaum.
Das ist der Fluglärm. Also der jeden Tag von 6 Uhr morgens bis 11 Uhr abends über Pankow hinweg umdonnert und ja längst vorbei sein sollte. Und das ist zum Beispiel ein Thema, das wir kümmern uns darum und wir berichten regelmäßig darüber. Aber wir haben das Gefühl, dass das in den anderen Lokalzeitungen gar nicht so sehr aufgegriffen wird, weil
vielleicht auch die Leserschaft eher in anderen Bereichen wohnt oder sowas. Also da würden wir uns eher noch viel mehr wünschen, dass die Lokalzeitungen das aufgreifen würden. Ja, also ich bin immer so ein bisschen auf der Suche nach Vergleichen und Modellen und das war sicherlich vorhin auch von der Moderation so gewollt, dass ja doch so ein bisschen nochmal
gekitzelt wurde, wie du gesagt hast, so Idealismus auf der einen Seite, Geld auf der anderen Seite, dass das irgendwie so ein bisschen vielleicht auch so eine Wertigkeit hat, eine unterschiedliche. Und ich habe mir überlegt, es ist ja auch so ein bisschen Lokaljournalismus ja auch so ein bisschen Dienst an der Gesellschaft. Und was mir da als Vergleich einfiel, war so ein bisschen Feuerwehr zum Beispiel. Da gibt es ja auch Berufsfeuerwehr, freiwillige Feuerwehr, die
sich unterschiedlich finanzieren, die unterschiedliche, vielleicht gleiche Ansprüche haben natürlich irgendwie, aber unterschiedlich stark von vom Professionalitätsgrad und von wie viel Zeit die Leute da reinstecken. Haltet ihr das für einen Vergleich, der irgendwie zieht oder bin ich da völlig abwegig? Also mir geht es einfach darum, Ehrenamt ist ja eigentlich was, was in unserer Gesellschaft
ja auch wertgeschätzt wird. Und deswegen finde ich es schräg, wenn dann so wie du, wenn du jetzt sagst, du verdienst jetzt kein Geld damit, du machst das nebenher, wenn das dann irgendwie so abgestuft wird, als sowas, was weniger seriös ist. Ich muss einmal ganz kurz reingerätschen. Also tatsächlich, Hamburg mittendrin ist ja mittlerweile die Feuerwehr, oder? Die haben eine App bekommen, die man sich runterladen kann und da gibt es dann einen Button
und wenn man diesen Button drückt, bekommt die Redaktion eine Nachricht an diesem Ort mit dem Telefon, mit Ortsdaten geortet. Hier passiert gerade was, kommt vorbei und berichtet und dann rückt die Feuerwehr aus. Entweder ist es jetzt die Berufsfeuerwehr, weil das nebenbei noch verkauft wird, oder es ist die freiwillige Feuerwehr und guckt, was da los ist, oder? Ich wollte erst mal nochmal kurz sagen, dass ich die Arbeit
der Kolleginnen da überhaupt nicht abwerten wollte. Das war gar nicht damit gemeint. Ich wollte ja damit nur sagen, dass es mir halt sehr wichtig ist, unsere Leute bezahlen zu können, weil das eben auch gerade das Problem auch in der Branche ist, gerade für junge Journalisten, deswegen ich muss die bezahlen können und um auf lange Sicht eben auch irgendwie professionell arbeiten zu können, denke ich einfach, dass es sehr zentral und wichtig ist. Freiwillige Feuerwehr,
Berufsfeuerwehr, na ich weiß nicht. Da bin ich mir nicht so sicher, ob der Vergleich zieht. Hängt glaube ich auch so ein bisschen mit der Größe. Habe ich ja eben erzählt, Prenzlauer Berg, über 150.000 Leute, sobald wir über Verwaltungsdinge berichten, sind das 400.000. Da ist eine Berufsfeuerwehr schon angebracht, dass wenn man vielleicht, also auch, ich kann mich da nur anschließen, ich wollte es auch nicht abwerten,
natürlich nicht. Das ist bei so einer kleineren Straße, bei so einer kleineren Straße macht es vielleicht Sinn, dass man sagt, ok, ich habe das Lust, so als Hobby zu machen, aber natürlich ist das immer, so ist das ja, das ist ja generell eine Debatte, die wir als Journalisten führen. Wollen wir das als Hobby machen? Oder ist das ein Beruf? Und natürlich, ich bin Journalistin, ich muss meine Miete bezahlen, ich sage, es ist ein Beruf. Freiwillige Feuerwehr
alleine reicht nicht und ich habe gerade erzählt, wir sind eine Person pro Tag in der Redaktion. Wir könnten viel, viel mehr sein. Es gibt viel mehr Themen, es gibt viel mehr Sachen aufzudecken. Also bei uns definitiv angesagt wäre Berufsfeuerwehr, und zwar im großen Stil. Wenn ihr nur eine Person seid, wer macht dann bei euch das Redigat? Wir versuchen das immer gegenseitig, aber einer hat quasi am Tag
den Hut auf und ist derjenige, der irgendwie die Facebook-Kommentare kontrolliert und dafür sorgt, dass am nächsten Tag ein Text auf der Seite steht. Vielleicht ist das der Unterschied zwischen der Freiwilligen Feuerwehr und der Berufsfeuerwehr, dass bei uns zum Beispiel mehrere Leute über einen Text rübergucken. Also das ist definitiv eine offene Flanke, das muss man einfach so sagen, weil wir ganz, ganz dünn besetzt sind
und wir versuchen natürlich gegenseitig darauf zu achten, dass das Vier-Augen-Prinzip greift, aber das greift nicht immer. Ansonsten, ich werde immer gefragt, wir sind doch Blogger, das ist nicht was anderes. Ich mache ganz normalen Journalismus und ob ich das jetzt in die Tats reinschreibe oder in die Prenzlauer Bergnachrichten oder von mir aus in irgendwelche Steinplattenmeißel, das ist für mich immer
genau der gleiche Job. Und den versuche ich gut zu machen und professionell. Sicher gibt es bei uns zum Beispiel auch noch ganz viele Baustellen und Dinge, die man auch journalistisch sicherlich verbessern kann, aber dazu mal ganz kurz mit dem Redigieren wirklich. Es ist so, dass bei uns mindestens bei einem Aufmacher eigentlich mindestens sechs Augen drüber geguckt haben sollten. Natürlich der Redakteur selber,
der entsprechende Chef vom Dienst und der Ressortleiter und am besten fallen auch jemand aus der Chefredaktion. Das funktioniert nicht immer und bei einer Einmeldung ganz sicher nicht, aber da sollte zumindest dann jemand zweites drüber geguckt haben. Genau. Also ich fühle mich auch jetzt nicht so angegriffen dadurch,
weil ich ja, wie gesagt, ich habe kein Büro mit, also wir machen das von zu Hause aus. Vielleicht sind wir eher die Freiwillige Feuerwehr und die, die das ehrenamtlich machen, aber es ist ein Ehrenamt, das wir gerne machen. Ich weiß nicht, also wir sind eben so klein
und wenn es irgendwie eine Chance gäbe, das anders zu machen und wenn es eine Chance gäbe, andere Leute in Lohn und Brot zu bringen und dafür, dass der Journalismus irgendwie gestärkt wird, dann würde ich das sofort machen. Aber ich habe bei der Taz so wenig verdient, dass ich jetzt auch wenig verdiene. Also es ist nicht so ein großer Unterschied,
aber wie gesagt, also ich finde es, fühle mich jetzt auch nicht herabgesetzt, aber ich finde es natürlich schön, wenn es jemand anerkennt, dass wir das irgendwie richtig machen. Also dass wir die Sachen, dass wir nicht einfach versuchen, irgendwie da was hinzuwuchsteln, sondern dass wir natürlich, also aus unserer Sicht berichten,
aber versuchen das, was wir jetzt machen, gut zu machen. Also das Feuer richtig zu löschen und nicht. Also ich musste einmal ganz kurz die Taz in Schutz nehmen, weil also klar werden wir nicht reicht durch die Taz, aber wir müssen auch nicht nur Toastbrot essen. Also man, es geht schon. Ich musste das.
Ich habe vor kurzem einen Düsseldorf-Blog aufgesetzt, in Düsseldorf gibt es zwei, drei Stadtteilblogs und ich habe mir auch Gedanken gemacht über die Finanzierung und ich sehe das eigentlich ähnlich wie die Natalie, dass man da sich, dass man seinen Lebensunterhalt nicht ernsthaft damit verdienen kann und deshalb angedacht,
das als Verein auch zu organisieren, sodass es auch irgendwie klar ist nach außen hin, okay, das funktioniert als Verein. Und die Idee war, sich dann noch irgendwann vielleicht die Gemeinnützigkeit so ein bisschen zu erschleichen, indem man vielleicht so ein bisschen auch Stadtrundgänge anbietet oder was macht, was jetzt halt kein Journalismus eine ist
oder auch nichts mit Bloggen zu tun hat. Es hat doch jahrelang Lokalzeitungen gegeben, die sich sehr gut finanziert haben und wir haben natürlich, wir stehen alle vor der Frage, wie finanzieren wir Journalismus im Internet? Das ist irgendwie im Moment das Problem, du hast es eben gesagt,
es geht gerade nur über Reichweite, weil die Anzeigenpreise so weit im Keller sind, dass man halt nur 150.000 Millionen Leser braucht und sonst funktioniert es nicht. Und vielleicht ändert sich das nochmal, vielleicht gibt es da noch andere Möglichkeiten. Ich sehe es halt wie Isabella, wir müssen da irgendwie unser Geld verdienen und unsere Miete mit bezahlen und deswegen müssen wir versuchen, damit Geld zu verdienen.
Und das kann ein Verein sein, bei uns gibt es auch so ein Solidaritäts-Abo, wo einfach unsere Leser mit bezahlen. Wir probieren das gerade alles aus, ehrlich gesagt probiert es aber auch der Springer-Verlag gerade noch aus und der Holzbring-Verlag und die wissen alle noch nicht so richtig, wie es geht. Ja, kann ich mich nur anschließen, es gibt das Patentrezept leider noch nicht und ich freue mich, wenn wir es auf ganz vielen Wegen probieren und natürlich haben wir auch
über sowas nachgedacht, ganz klar. Aber ja, da sehe ich es wie meine Kollegin, wir müssen unsere Autoren bezahlen, es muss finanzierbar sein. Ich sehe, die Relevanz ist da und der Wille der Leser ist da, das irgendwie auch als lokales Medium zu akzeptieren und dann muss es möglich sein, das auch zu finanzieren. Und momentan arbeiten wir halt mit so einem großen Puzzle- und Ausprobierspiel,
was irgendwie funktionieren könnte. Und ich glaube, der große Clou, den haben wir da alle einfach noch nicht gefunden. Isabella, gibt es irgendwie Bestrebungen, wenn ich mal reinkriege, euer Modell auf andere Städte in Deutschland umzusetzen? Also von unserer Seite aus jetzt. Ich glaube, ich muss erst mal das zum Laufen kriegen.
Dann bin ich auch dabei. Also ich kann sagen, dass wir mal überlegt haben und auch ein entsprechendes Domain reserviert haben für einen anderen Hamburger Stadtteil, in dem gerade kürzlich eine Lokalzeitung gestorben ist. Eine, bei der ich halt eben auch zum Beispiel Praktikum gemacht habe, bei der ich aus dem Stadtteil, aus dem ich komme, also eben Harburg. Das ist zwar alles reserviert,
aber ich habe mich dafür auch entschieden, dass wir das nicht tun, weil wir das zum Laufen bringen wollen. Und das ist unser Ding. Wir haben eine ganz schnelle Frage noch. Wir haben noch dreieinhalb Minuten und bitte. Ich mache in Hamburg auch einen Online-Magazin und da habe ich Erfahrungen wie jetzt auf der Bühne. Es gibt sehr wenige Kerle und sehr viele Frauen, die das machen.
Und da wäre die Frage, ob das eine Erfahrung ist, die ihr auch alle macht und ob ihr vielleicht eine Erklärung dazu habt. Ich habe letztlich irgendwo was gelesen, wo es hieß, die Frauen gehen jetzt zunehmend im Journalismus, weil die Männer sich zurückziehen, weil sie da kein Geld mehr verdienen und sich Männer irgendwie mehr am Geld orientieren. Und wäre die Frage, läuft Lokaljournalismus dann extrem,
genießt man nur noch mit Frauen? Und wie gut ist das? Also unsere Zeitung hat einen Mann gegründet und mein schreibender Kollege ist auch ein Mann, wenn dich das tröstet. Also bei uns ist das Geschlechterverhältnis recht gut ausgeglichen. Wir haben in der Tat relativ viele weibliche Redakteurinnen und wir haben es ja aber als Doppelgespann gegründet. Und die GBR, die wir sind,
besteht ja auch eben aus einem Mann und einer Frau. Und der momentan Redaktionsleiter ist eben auch ein Mann. Also genau. Und ich glaube, ja, kann irgendwie, natürlich irgendwie, ich freue mich darüber, dass sehr viele Frauen in die Branche einsteigen, aber ich glaube nicht, dass, also mir ist das echt das erste Mal gerade aufgefallen. Da muss ich mal einen Moment drüber nachdenken, Andreas.
Also bei uns ist es fast 50-50 und die Männer sind noch leicht drüber. Also ich bin schlecht vorbereitet, weil es nicht das Beispiel der Online ist, aber da arbeiten immer noch mehr Männer, würde ich sagen. Also es wird besser, aber es sind überall immer noch viel mehr Männer im Journalismus. Bei uns ist es zwei zu drei.
Also zwei Frauen, ein Mann. Aber ich glaube, es liegt einfach am Interesse. Ansonsten müssen wir nächstes Jahr darüber reden. Vielen, vielen Dank, dass Sie alle gekommen sind und sich dafür interessiert haben. Ich habe eine Menge gelernt. Ich hoffe, Sie nehmen auch was mit. Schauen Sie auf den Seiten vorbei. Besuchen Sie den Flora Kids. Schauen Sie die Prenzlau-Berg-Nachrichten an.
Läden Sie mal wieder die Taz und klicken Sie bei Hamburg mitten drinnen rein und laden Sie die App runter. Vielen, vielen Dank, dass Sie gekommen sind und eine wunderschöne Republik haben.