Tracking und Targeting
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Formal Metadata
Title |
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Title of Series | ||
Number of Parts | 234 | |
Author | ||
License | CC Attribution - ShareAlike 3.0 Germany: You are free to use, adapt and copy, distribute and transmit the work or content in adapted or unchanged form for any legal purpose as long as the work is attributed to the author in the manner specified by the author or licensor and the work or content is shared also in adapted form only under the conditions of this | |
Identifiers | 10.5446/33112 (DOI) | |
Publisher | ||
Release Date | ||
Language |
Content Metadata
Subject Area | ||
Genre | ||
Abstract |
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00:00
Video trackingComputer animationJSONXMLUMLLecture/Conference
00:24
InternetVideo trackingPhysikInformationLecture/ConferenceComputer animation
00:50
SmartphonePhysikLecture/ConferenceMeeting/Interview
01:20
CCSWeb browserPerimeterCNNMenu (computing)Spur <Datentechnik>HypermediaGoogleInternetIP addressLecture/ConferenceComputer animation
01:55
InformationIP addressFacebookDatabaseKommunikationLecture/ConferenceMeeting/Interview
02:32
KommunikationPerimeterFacebookSmartphoneGoogleComputer animationLecture/Conference
03:03
System administratorVideo game consoleAxiomRow (database)InternetRow (database)AxiomComputer animationLecture/Conference
03:28
Web pageLecture/Conference
04:08
GoogleWeb pageComputer animationLecture/Conference
04:43
GoogleLecture/ConferenceComputer animation
05:10
Lecture/Conference
05:54
Lecture/ConferenceComputer animation
06:25
Web pageLecture/Conference
06:53
InformationComputer animationLecture/Conference
07:25
BruchteilAktion <Informatik>InformationAxiomLecture/Conference
07:57
Computer programmingCorrelation and dependenceStatisticsComputer animationLecture/Conference
08:30
Correlation and dependenceLecture/Conference
09:02
EmailIP addressEmailIP addressYouTubeTypInternet der DingeComputer animationLecture/Conference
09:30
EmailWeb browserIP addressWeb browserIP addressEmailComputer animationLecture/Conference
09:58
InternetVideo trackingWeb browserWeb pageSearch engine (computing)Lecture/ConferenceComputer animation
10:37
Web pageBeam (structure)Sierpinski triangleGoogleFacebookSpur <Datentechnik>InternetLecture/Conference
11:05
InternetWeb pageScripting languageSpur <Datentechnik>Computer animationLecture/Conference
11:27
Product (category theory)Lecture/Conference
11:56
InternetHTTP cookieGoogleContent (media)MIDIProduct (category theory)Video trackingHTTP cookieComputer animationLecture/Conference
12:20
HTTP cookieGoogleContent (media)HTTP cookieSpur <Datentechnik>Terminal equipmentInformationSequenceLöschen <Datenverarbeitung>Computer animationLecture/Conference
12:53
InformationFingerprintFacebookWeb browserLecture/Conference
13:18
FacebookSoftwareOperating systemTime zoneInformationWeb browserIP addressComputer animationLecture/Conference
13:42
Video trackingVideo trackingLecture/ConferenceComputer animation
14:11
Video trackingLecture/Conference
14:43
InternetSubsetComputer animationLecture/Conference
15:25
Computer animationDiagramLecture/Conference
15:47
Video trackingHTTPOnline service providerLecture/ConferenceComputer animation
16:11
HTTPLecture/Conference
16:39
Video trackingUser profileHTTPUser profileOnline service providerComputer animationLecture/Conference
17:02
HTTPInformationLecture/Conference
17:25
Video trackingVirtuelles privates NetzwerkInternetdienstHTTPInterface (chemistry)Video trackingComputer animationLecture/Conference
17:55
Data conversionVideo trackingLecture/ConferenceComputer animation
18:30
GoogleLecture/Conference
18:53
Reading (process)Video trackingSmartphoneGoogleLecture/ConferenceComputer animation
19:27
Service (economics)FacebookGoogleVideo trackingLecture/Conference
19:59
Video trackingVideo trackingLecture/ConferenceComputer animation
20:27
Lecture/Conference
21:00
Video trackingMeeting/InterviewLecture/Conference
21:31
FacebookGoogleLecture/Conference
22:10
Laden <Datenverarbeitung>GoogleInformationComputer animationLecture/Conference
22:47
Video trackingProduct (category theory)ForceSmart cardLecture/Conference
23:19
FingerprintLecture/Conference
23:45
Product (category theory)DisplaySet (mathematics)Lecture/Conference
24:50
Video trackingInternetPropositional formulaDatabaseWeb pageRoundingPerimeterLecture/Conference
25:50
POWER <Computerarchitektur>FlagZähldatenInformationSchaleLecture/Conference
27:48
Data conversionVideo trackingLaden <Datenverarbeitung>Smart cardLecture/ConferenceComputer animation
28:16
HypermediaLecture/ConferenceComputer animation
Transcript: German(auto-generated)
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Ja, herzlich Willkommen. Ich freue mich sehr, dass Sie so zahlreich erschienen sind zu meinem Vortrag über Tracking und Targeting. Ich denke, jeder von uns ist befasst oder betroffen von Online-Werbung oder kennt Online-Werbung. Und wir wollen jetzt in der nächsten halben Stunde Einblicke nehmen, wie Werbung funktioniert, welche Daten gesammelt werden
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und wie nachher die Zielgruppenauswahl erfolgt. Eine kurze Information über mich. Ich bin Forscher an der Universität Hamburg seit einem Jahr. Habe davor einen Masterabschluss in Physik abgeschlossen an der Universität Rostock.
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Und in Hamburg bin ich Koordinator für das APATS Forschungsprojekt. Das ist ein Forschungsprojekt, wo mehrere Universitäten und auch Unternehmen aus der Privatwirtschaft tätig sind. Und wir forschen daran, wie wir es für App-Entwickler leichter machen können, datenschutzfreundliche Techniken einzusetzen.
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Zunächst möchte ich beginnen mit einem kleinen Rückblick über Sachen, die Ihnen wahrscheinlich schon vertraut sind. Welche Daten werden denn überhaupt gesammelt, um verhaltensbasierte Werbung durchzuführen? Das ist sicherlich der Browser-Verlauf, also die Seiten, die ein Nutzer besucht hat.
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Suche an Fragen, beispielsweise bei Google, aber auch Finanzdaten und Kaufverhalten. Hier sehen wir die Datenschutzerklärung von Amazon, aus der deutlich hervorgeht, dass sie neben den eigenen Informationen, die sie aus dem Kaufverhalten und dem Zahlungsverhalten der Kunden gewinnen,
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halt auch Informationen von Dritten mit verwenden, aber auch Adress- und Standortdaten. In Deutschland führend ist da sicherlich die Deutsche Post. Welche eine sehr große Datenbank hierzu vorhält.
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Denn sicherlich Kommunikation und Sozialbeziehung. Wer von uns hat denn noch nicht die Adresse oder die Kontaktdaten seiner Freunde an Facebook oder einem anderen App-Anbieter weitergeladen? Oder wer verfügt denn nicht über ein Gerät, welches auch die Möglichkeit eines Sprachassistenten hat,
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wie viele Smartphones oder neuerdings auch Amazon Echo oder Google Home. Denn auch Gesundheitsdaten werden gesammelt. Sicherlich interessieren sich Krankenversicherungen dafür, aber auch die Werbebranche im Allgemeinen.
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Ein Beispiel für ein Unternehmen, welches besonders viele Daten sammelt oder angesammelt hat, ist das Unternehmen Axiom, die von sich selber sagen, dass sie im Prinzip von fast jedem US-Amerikaner auch einen Datensatz vorhalten. Insgesamt über 700 Millionen Verbraucher erfassen sie und zu jedem Datensatz haben sie circa 3000 persönliche Neigungen angehäuft.
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Und sicherlich wird da auch die Frage aufgeworfen, ob wir Datenlecks in diesen Datenansammlungen langfristig vermeiden können.
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Aber nun möchte ich dazu übergehen, über die Anreize der Werbebranche zu sprechen, Daten zu sammeln. Sicherlich möchte man nachweisen, dass Werbung effektiv ist. Werbung ist definitiv effektiv, man kann die Effektivität von Werbung nachweisen, indem man sieht,
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die Impression einer Werbeanzeige führt dazu, dass nicht nur Kosten entstehen, sondern auch Klicks auf einer anderen Webseite erfolgen. Und da abgekürzt mit Conver, das sind Conversions und Conversions bedeutet, dass
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der Nutzer, wenn er auf die Folgeseite, auf der Seite danach ankommt, auch eine Tätigkeit durchführt, beispielsweise einen Nutzer-Account anlegt, einen Kauf abschließt.
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Und dann möchte man auch effizient nachweisen, man möchte vergleichen können, welche Werbung effizienter ist. Also das erkennt man an den Klickraten beispielsweise hier, oder man erkennt das an den Kostenklick mit Conversion-Verhältnissen,
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wo beispielsweise in diesem Beispielfall, wo auch realistische Kampagnen abgebildet sind, denn die Kampagne 2 am besten abschneiden würde, weil sie die beste Kostenklick mit Conversion-Rate besitzt. Und dann möchte man sicherlich auch Klickbetrug erkennen, denn man möchte wissen,
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dass da auch wirklich eine Person sitzt und sich diese Werbung ansieht und nicht nur ein automatisierter Computer. Jetzt, was interessant ist, ist, dass bei der Online-Werbung, beispielsweise bei Google AdWords,
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der Kunde oder der Werbende eigentlich wenig Möglichkeiten hat, die Effektivität und Effizienz der Kampagne nachzuweisen. Also er kann nicht nachweisen, wie viele Impressionen tatsächlich erfolgt sind,
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und er muss dem Anbieter des Werbeprodukts auch vertrauen. Jetzt möchte ich einmal darauf eingehen, wie Werbung versteigert wird, denn verhaltensbasierte Werbung wird versteigert.
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Wir sehen hier einmal die verschiedenen Akteure in diesem Modell, aber das ist wirklich ein vereinfachtes Modell, immer noch in der Realität kann das weitaus komplexer sein. Wir sehen den Nutzer, der eine Webseite besucht, den Publisher, beispielsweise Spiegel Online oder Wetter Online,
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und der Publisher arbeitet mit einem Einlieferer des Werbeplatzes zusammen, und diesen Einlieferer kann man sich ein Stück weit wie einen Makler vorstellen, der diesen Werbeplatz auf der Auktion anbietet.
07:03
Aber darüber hinaus macht der Einlieferer des Werbeplatzes auch noch mehr. Er sammelt nämlich die Information, welcher Nutzer betrachtet jetzt diesen Werbeplatz, und er muss dafür sorgen, dass diese Information, dieses Nutzerprofil, auch bei, also hier ist das Auktionshaus,
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die Auktionatoren, und dort der Anlieferer der Werbeanzeige, und dort muss eine möglichst präzise Information ankommen, um was für einen Nutzer handelt es sich, wie alt ist er, oder wie vorne bei Aktionen angezeigt,
07:42
die 3000 persönlichen Neigungen sollten dort ankommen. Anschließend erfolgt eine Versteigerung der Auktion, innerhalb von Bruchteilen der Sekunde ist der ganze Prozess abgeschlossen, und die Werbung kann in Echtzeit eingeblendet werden.
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Jetzt möchte ich darüber sprechen, wie die Zielgruppenauswahl erfolgt. Man hat die klare Absicht, die Konversionsrate zu optimieren, zu maximieren, und man verwendet dafür statistische Verfahren, wie den AB-Test, um relevante Nutzereigenschaften zu identifizieren.
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An diesem Beispiel sehen wir zwei Testgruppen, von denen man jetzt weiß, eine Testgruppe ist weiblich, eine Testgruppe ist männlich. Und nehmen wir jetzt ein gewisses Produkt an, welches beworben wird, und dann könnten wir testen,
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ob jetzt das Geschlecht als Nutzereigenschaft eine Auswirkung auf die Konversionsrate hat, auf die Effizienz der Werbung. Aber Targeting kann auch sehr viel genauer passieren.
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Hier das Beispiel, wie man eine Person, die man targeten möchte, ganz gezielt ansprechen kann. Wenn ich von einer Person die E-Mail-Adresse kenne, dann kann ich diese E-Mail-Adresse zur Zielgruppenselektion nutzen. Das heißt, ein Nutzer, der mit seiner E-Mail-Adresse bekannt ist, besucht jetzt einen Publisher, in dem Fall könnte das YouTube sein,
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und der Wärmende kann über Google AdWords direkt dem Nutzer eine Werbeanzeige einblenden. Und für mich kommt da auch die Frage auf, ist das denn eigentlich Spam im Browser?
09:42
Weil der Wärmende könnte ja auch direkt an die E-Mail-Adresse des Nutzer eine Werbebotschaft senden, was wir vielleicht im Zweifelsfall als Spam bezeichnen würden, und jetzt wird das halt auf dem Browser übertragen. Jetzt möchte ich über Tracking sprechen.
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Hier sehen wir einen Browser rechts, und links sehen wir eine Browser-Extension, die Lightbeam genannt wird, und die ein bisschen sichtbar machen soll, was im Hintergrund passiert, während wir Webseiten aufrufen. Also als erstes wurde die Webseite Spiegel online aufgerufen, anschließend habe ich die Webseite Wetter online aufgerufen,
10:28
ohne eine Suchmaschine zu verwenden, und auf der Webseite Wetter online habe ich auf eine Anzeige geklickt. Und wir sehen hier, die roten Punkte sind die Webseiten, die ich besucht habe,
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und die vielen Dreiecke, die da drum herum sind, das sind die Tracker, die mich auf diesen Webseiten verfolgen. Und was zu erkennen ist, dass eine sehr geringe Anzahl an Tracker sehr genau nachvollziehen kann, auf welchen Webseiten wir uns befinden.
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Insbesondere sind das in diesem Beispiel Facebook und Google. Aber Google hat im Internet eine sehr große Reichweite. Auf über 80 Prozent der Top-1-Millionen-Webseiten sind Googleskripte eingebunden, die zum Schluss auch zur Nutzeridentifikation genutzt werden können.
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Und was wir auch sehen hierbei ist, dass zum Schluss, wenn jetzt jemand den Online-Shop besucht, die Tracker auch Kundendaten erhalten. Weil sie sehen, welcher Kunde interessiert sich jetzt für ein gewisses Produkt und können das im Nutzerprofil hinzufügen.
11:47
Aber das kann natürlich auch gegen das Interesse des Online-Shops sein, wenn viele andere Online-Shops wissen, welche Produkte in diesem Online-Shop gerne angesehen werden.
12:05
Jetzt spreche ich über die verschiedenen Methoden, mit denen man Tracking durchführen kann. Ich denke, jeder von uns hat schon mal eine Datenschutzerklärung für Cookies bestätigt. Und hier sehen wir mal, wie so ein Cookie aussieht.
12:22
Es ist im Prinzip nur eine zufällige Zahlenfolge, die relativ lang ist. Oder in diesem Beispiel ist es das. Cookies sind Informationen, die auf dem Endgerät des Nutzers abgespeichert werden und später vom Tracker wieder aufgerufen werden können.
12:41
Und so eine Identifikation eindeutig möglich ist. Der Nachteil der Cookies ist, dass der Nutzer sie löschen kann. Deshalb ist man bestrebt, auch Methoden einzusetzen, welche ein Löschen nicht erlauben. Und eine Methode, die das erlaubt, sind technische Fingerabdrücke,
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so genannte Browser-Fingerprints, manchmal auch als Canvas-Fingerprinting bezeichnet. Und hier sehen wir mal eine Illustration der Facebook-Datenschutzerklärung, welche Geräteinformationen sie sammeln. Also neben den Informationen wie Zeitzone, Sprache, Softwareversion, Browser, Betriebssystem, IP-Adresse, Handy-Nummer.
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Es sind einfach immens viele Daten, die dort von diesen Skripten, die das Fingerprinting durchführen, gesammelt werden. Und zum Schluss eine sehr eindeutige Identifikation der Nutzer ermöglichen.
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Jetzt möchte ich darüber sprechen, wie Geräteübergreifendes oder Nutzerübergreifendes Tracking stattfinden kann. Auf der linken Seite sehen wir Geräteübergreifendes Tracking, auf der rechten Seite Nutzerübergreifendes Tracking.
14:00
Geräteübergreifendes Tracking bedeutet, dass ich erkennen möchte, welches Gerät zu einem spezifischen Nutzer gehört. Nutzerübergreifendes Tracking bedeutet, dass ich erkennen möchte, welcher Nutzer jetzt ein Gerät benutzt, wenn möglicherweise mehrere Nutzer in Frage kommen.
14:26
Die einfachste Variante, wie man sowas erkennen kann, ist, dass der Nutzer sich auf dem Gerät einloggt. Aber das ist nicht immer gegeben, weshalb wir in unserer Arbeitsgruppe auch Experimente durchgeführt haben,
14:41
die darauf basieren, dass man unterstellt, dass jeder Nutzer ein charakteristisches Verhalten an den Tag legt. Wahrscheinlich werden Sie das von sich selbst kennen, dass Sie im Regelfall nur eine Onlinebank besuchen oder nur eine kleine Auswahl an Nachrichtenseiten konsumieren von der Vielzahl der Nachrichtenseiten, die im Internet zur Verfügung steht.
15:05
Und so reichen bereits eine kleine Teilmenge dieser sehr charakteristischen Verhaltens des Nutzers aus, um eine Identifikation zwischen mehreren Sitzungen durchzuführen.
15:21
Also in diesem Fall haben wir die Webseitenaufrufe auf verschiedenen Seiten an zwei Tagen eines Nutzers verglichen und das reicht bereits zur Identifikation. In unseren experimentellen Resultaten konnten wir feststellen, dass wir für eine Nutzergruppe von über 3000 Teilnehmern 85 Prozent ihrer Sitzungen eindeutig zuordnen konnten.
15:55
Denn eine Methode, die in Deutschland noch nicht weit verbreitet ist, aber in den USA,
16:02
insbesondere im Februar, März, heftig debattiert wurde, aber auch in Europa schon angekommen ist, Vorreiter sind hier Spanien und die Niederlande. Die Methode funktioniert so, dass der Nutzer eine Anfrage für einen Webseitenaufruf stellt
16:22
und anschließend seinen Internetzugangsanbieter, wie der Mobilfunkanbieter oder auch VPN-Dienste oder Proxys, also Intermediäre der Internetverbindung, einen Nutzerprofil über diesen Internetnutzer anlegen.
16:43
Bevor Sie die Anfrage weiterleiten, fügen Sie noch einen sogenannten Tracking-Header hinzu, was man sich bei der Post vielleicht als Poststempel vorstellen könnte. Und anschließend kann der Online-Dienst beim Mobilfunkanbieter unter diesem Poststempel das Nutzerprofil erfragen.
17:06
Also im Vergleich, wenn wir das mit der analogen Welt vergleichen, würden wir erkennen, dass das bedeutet, wir bringen einen Brief zu Post, und die Post stempelt diesen Brief, und mit dieser Stempelinformation kann ich zur Post hingehen und mir die Information einholen,
17:28
welche vergangenen Sendungen diese Person empfangen oder gesendet hat. Nun möchte ich darüber sprechen, wie Tracking in der Offline-Welt funktioniert,
17:40
und dazu habe ich noch eine kleine Frage. Sind Sie schon mal in ein Ladengeschäft gegangen und haben gedacht, okay, wenn ich jetzt mit EC-Karte bezahle, dann wird diese Bezahlung sicherlich mit meiner letzten Online-Werbeeinblendung verknüpft. Vielleicht können Sie mal die Hand heben, ob Sie denken, dass...
18:04
Ja, also mal so für den Stream, es waren sehr wenige Personen, vielleicht unter zehn Prozent. Also das wird auf jeden Fall schon gemacht, hier ein paar Beispiele, die es gibt.
18:23
Da das noch anruft, Conversion Tracking, das erfolgt so, dass in der Werbeeinblendung eine Telefonnummer steht, und das ist nicht die Telefonnummer dieses Unternehmens direkt, sondern das ist die Telefonnummer, die in diesem Fall Google dazwischen schaltet als Rufweiterleitung,
18:45
und wenn man dort anruft, dann kann Google sehr genau tracken, ob jetzt Anrufe bei diesem Unternehmen stattgefunden haben und wie lange. Denn Conversion Tracking im Bezug auf besuchende Ladengeschäfte erfolgt so,
19:03
dass man zunächst eine Online-Werbung sich anschaut, und dann wird diese Impression dem Nutzerprofil zugeordnet, und wenn man dann mit seinem Smartphone in diesem Geschäft ist und die GPS-Daten synchronisiert wohnen,
19:24
dann kann danach Google bei diesen Werbetreibenden auch die Conversion einfordern. Aber es soll nicht der Eindruck entstehen, als ob nur Google das machen würde, auch Facebook bietet das an und andere Dienste.
19:45
Und wie ich schon angedeutet habe, gibt es auch Conversion Tracking der Ladenverkäufe, wo man halt einen Datenpartner mit einbeziehen muss, und dieser Datenpartner hat halt dann die Möglichkeit, insbesondere die EC-Kartenzahlung auszuwerten.
20:07
Ich komme schon zur Zusammenfassung. Also wir sehen, dass präzise Nutzerprofile auf jeden Fall die Wirksamkeit von Werbeeinblendungen steigern. Die Zielgruppenauswahl, die kann bis auf die einzelne Person genau erfolgen,
20:25
und Tracking ist in den Ladengeschäften angekommen. Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.
20:41
Ja, wir können auch gerne noch Fragen beantworten. Genau, also ich habe das Mikrofon, wenn jemand die Hand heben möchte, würde ich kommen. Ach, sehr schön. Guten Morgen. Hallo, mein Name ist Jerome. Ich habe eine Frage zur jetzt gerade veröffentlichten Studie von der TU Braunschweig zu Ultrahochfrequenztracking.
21:04
Hast du da eine Meinung zu, wie hoch du die Gefahr einschätzt, was dabei rausgekommen ist? Ja, es ist zum Schluss auch nur eine weitere Methode. Also, ja, aber ich denke nicht, dass damit noch mal viele, viel mehr Möglichkeiten möglich sind,
21:27
sondern es ist einfach noch eine weitere Methode, wie man Tracking durchführen kann. Weitere Fragen? Ja.
21:42
Ja, hallo. Reagieren Firmen wie Google, Facebook schon auf die Datenschutzgrundverordnung oder auf die Privacy-Richtlinieverordnung, die nächstes Jahr kommen wird? Das Geschäftsmodell wäre ja dann tot. Da bin ich leider der falsche Ansprechpartner, das kann ich nicht einschätzen, aber sicherlich werden sie Sorgen haben, was da kommt, aber ob ihr Geschäftsmodell ernsthaft in Gefahr ist,
22:03
das mag ich nicht zu bewerten. Ja. Hallo, beim Einkauf im Laden bekommt Google Informationen, was ich gekauft habe oder nur, dass ich etwas gekauft habe
22:20
und wenn ja, was wäre eine Gegenstrategie, nur noch im Flugmodus bar bezahlen oder was würdest du empfehlen? Als Gegenstrategie, ja, Barbezahlung funktioniert, aber es ist für mich auch nicht einfach wirklich nachzuvollziehen, wie die Dinge dort im Detail passieren.
22:49
Also ich habe dort keinen Zugang zu den Daten, die die Datenpartner verarbeiten. Also ich weiß nicht, ob da die einzelnen Produkte draufstehen, aber in meiner Vorstellung könnte ich mir vorstellen, dass auch Paybackkarten oder andere Bonussysteme dort eine Rolle spielen können.
23:10
Und ich glaube, einen Aspekt habe ich noch nicht gehabt. Flugmodus. Ach so. Ja, also Tracking kann natürlich auch so erfolgen, dass man das Gerät daran erkennt, dass es beispielsweise bestimmte WLAN-Signale sucht
23:28
oder dass das Gerät einen gewissen Fingerabdruck, so eine MAC-Adresse hat und dass die Zuordnung halt auch unabhängig der Zahlung erfolgen könnte.
23:42
Aber ich möchte nicht sagen, dass das wirklich so erfolgt. Aber es gibt andere technische Möglichkeiten, wie man sowas machen kann, aber ich kann halt nicht nachweisen, dass das dann auch dafür gemacht wird. Hier war noch eine Frage und dann komme ich zu dir.
24:02
Ja, hallo. Mein Name ist Klaus. Du hast jetzt ein System oder ein Bild entworfen, das zeigt, dass wir praktisch ununterbrochen von der Werbeindustrie verfolgt werden, getrackt werden. Das alles, was wir digital tun, im Grunde von einer ganzen Menge Leute beobachtet wird.
24:20
Ich habe den Eindruck, ganz so ausgefuchst kann es ja eigentlich noch nicht sein. Ich möchte ein Beispiel schildern, das wahrscheinlich jeder von uns kennt. Ich kaufe etwas online und werde dann die nächsten drei Wochen mit Werbung verfolgt von einem Produkt, das ich schon seit drei Wochen besitze. Das heißt also, irgendetwas scheint ja dort auch nicht wirklich zu funktionieren.
24:41
Das heißt, ich werde mit Werbung gespammt für Produkte, die ich schon längst habe. Was geht da schief? Ja, sicherlich werden die einzelnen Datenhändler nicht das Interesse haben, ihre Datenbanken immer sofort miteinander zu synchronisieren, sondern auch sich einen gewissen Informationsvorteil einbehalten.
25:06
Also, ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, dass dieses Tracking jetzt allgegenwärtig ist. Die Methoden, die ich dort vorgestellt habe, in der Offline-Welt, das sind Methoden, die möglich sind, aber ich sage nicht, dass sie jetzt überall schon ausgerollt sind.
25:24
Es ist halt nur das, was technisch möglich ist und was auch gemacht wird. Aber über den Umfang, in dem es gemacht wird, möchte ich keine Aussagen treffen oder dafür habe ich keine Datengrundlage. Aber das Tracking im Internet selber auf den verschiedenen Webseiten, das ist sehr präsent.
25:43
Also, jede Webseite, die man besucht, ist fast immer mit einem Eintrag in ein Nutzerprofil verbunden.
26:03
Und die Diskussion beginnt. Hier ist noch eine Wortmeldung zur Wortmeldung. Hi, wenn dich sowas interessiert, liess mal The Power of Habit von Charles Duhigg. Da spricht er unter anderem darüber, wie Target diese Art von Punktesammelkarte benutzt,
26:25
um Daten zu sammeln und dann auszuwerten. Und da hat jemand ein Programm entwickelt, mit dem sie rausfinden konnten, dass Frauen schwanger waren, zum Teil, bevor die es irgendjemandem gesagt hatten oder es vielleicht selber noch nicht so ganz wussten.
26:42
Und die haben es nämlich dann so gemacht. Die standen dann da und ja, aber wenn wir denen jetzt nur diese Coupons für Babyzeug schicken, freaken die dann nicht total aus. Und dann haben sie sich bewusst dafür entschieden, noch andere Coupons dazwischen zu streuen,
27:02
damit es aussieht, als wenn sie nicht wirklich wüssten, was sie wüssten. Und ich denke, das könnte auch durchaus so sein, dass eventuell diese Information, dass du das schon gekauft hast, schon angekommen ist, aber sie wollen nicht, dass du das weißt.
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Vielen Dank. Wir kommen zur letzten Frage. Möchtest du deine Frage noch stellen? Ja. Ich habe das mit der Verknüpfung mit den EC-Kartenzahlungsdaten noch nicht ganz verstanden. Also wenn es über das Handy, GPS geht, klar, aber bei der EC-Zahlung müsste ja dann die Bank die Daten weitergeben, oder?
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Also dort wird ja gezeigt, dass mit einem Datenpartner zusammengearbeitet wird. Und wenn in dem Laden ein Datenpartner schon mit einem gebunden ist, der halt dann sieht, welche Daten dort zur Zahlung benutzt werden
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und diese Daten auch in einem Nutzerprofil hinterlegt sind, dann funktioniert das. Ja, dann bedanke ich mich für diese wundervollen Fragen und auch nochmal bei dir für diesen interessanten Vortrag noch meinen kleinen Applaus.