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Anxiety related procrastination

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Formal Metadata

Title
Anxiety related procrastination
Subtitle
Wenn die Dinge die wir bewegen
Title of Series
Number of Parts
234
Author
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CC Attribution - ShareAlike 3.0 Germany:
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Genre
Abstract
Wie kann man angstbedingtes Zögern und Prokrastination überwinden und Dinge bewegen? Diese Session erklärt den Hintergrund und Mechanik von anxiety related procrastination und wie wir trotzdem aufstehen, eingreifen, und für Dinge die uns am Herzen liegen einsetzen können.
RoundingComputer animationJSONXMLUMLLecture/ConferenceMeeting/Interview
BerechnungEngineering drawingLecture/ConferenceMeeting/Interview
Lecture/Conference
Run-time systemMeeting/Interview
Moment (mathematics)Lecture/ConferenceMeeting/Interview
Engineering drawingLecture/Conference
Presentation of a groupMoment (mathematics)Color spaceMeeting/Interview
Lecture/Conference
PredictionPassig, KathrinMeeting/InterviewXML
AnalogyLecture/Conference
Hausdorff spaceMeeting/Interview
StatisticsStatistikerLecture/Conference
Meeting/InterviewLecture/Conference
ForceMeeting/Interview
Aktion <Informatik>EnergieLecture/ConferenceComputer animationMeeting/Interview
Algebraic closureLecture/ConferenceMeeting/Interview
Mechanism designComputer animationMeeting/Interview
Lecture/Conference
Smart cardMeeting/Interview
Sound effectCasting (performing arts)Lecture/ConferenceComputer animationMeeting/Interview
Casting (performing arts)Eigenvalues and eigenvectorsLecture/ConferenceComputer animation
Lecture/ConferenceMeeting/Interview
Lecture/Conference
Meeting/Interview
Loop (music)Lecture/ConferenceMeeting/Interview
Lecture/Conference
Meeting/Interview
WritingComputer animationMeeting/Interview
Lecture/Conference
Lecture/ConferenceMeeting/Interview
Lecture/Conference
Meeting/Interview
Passig, KathrinLecture/ConferenceComputer animation
Lecture/Conference
Lecture/Conference
Lecture/Conference
ArmLecture/Conference
Lecture/Conference
ForceDemosceneLecture/Conference
Computer fileLecture/ConferenceComputer animationMeeting/Interview
TOUR <Programm>Lecture/ConferenceComputer animation
Lecture/ConferenceMeeting/Interview
NormaleHausdorff spaceComputer animationMeeting/Interview
Lecture/Conference
HypermediaMeeting/InterviewLecture/ConferenceComputer animation
Transcript: German(auto-generated)
Also ich sehe ja schon, wie auch Shari angemerkt hat, wir sind in großer Runde und wir haben
alle so ein bisschen ein ähnliches Problem. Also willkommen zum monatlichen Prokrastinationstreffen, mein Name ist Sina und ich werde jetzt euch ein bisschen was darüber erzählen. Und ja, ich denke mal, ungefähr so kennen wir das alle ein bisschen und woher kommt
eigentlich diese Angst? Und sei es für einen Vortrag oder ihr sitzt da und müsst den noch fertig kriegen, heute Abend ist Deadline, morgen müsst ihr präsentieren, ist jetzt vielleicht auch gerade so ein bisschen für mich situationspezifisch.
Ihr habt eine Rechnung, ihr habt einen Brief vom Finanzamt, ihr müsst zum Zahnarzt gehen und ihr kriegt das einfach nicht geregelt irgendwie, ja, euch aufzuraffen, dahin zu gehen, euch hält Angst zurück, aber warum eigentlich? Weil das sind ja eigentlich Dinge, die voll gut sind und voll wichtig und die eigentlich gemacht werden müssen.
Und dafür gibt es natürlich viele Gründe und wie gesagt, ich möchte halt vor allem nicht nur um Prokrastination selber reden, weil das kennen wir alle ziemlich gut. Also ich glaube, wir können uns das alle ziemlich gut vorstellen und erinnern und so weiter. Insofern will ich darauf gar nicht so hart eingehen, sondern eigentlich mehr echt
auf die Angst. Warum haben wir diese Angst? Warum hält uns diese Angst zurück, Sachen einfach zu machen und geregelt zu kriegen? Ja, und so eine Angst hat natürlich vielerlei Gründe und es ist halt auch wichtig, darüber nachzudenken und dazu zu reflektieren. Prokrastiniert ihr, weil ihr Angst vor dem Versagen habt, seid ihr sehr perfektionistisch,
muss immer alles super perfekt sein, kommt ihr vielleicht aus einem Elternhaus oder einer Umgebung, wo immer alles perfekt sein muss und dann fühlt ihr auf einmal, dass dieser Standard nicht mehr für euch erreichbar ist und deswegen blockiert er komplett. Schätzt ihr euch total, sag ich mal, unterschätzt ihr euch selber, seid ihr schüchtern, seid
ihr, sag ich mal, ja habt ihr Impostor-Syndrom, also heißt das halt, dass ihr euch, sag ich mal, denkt, dass eigentlich alle eure Fähigkeiten vorgespielt sind und dass ihr die eigentlich gar nicht so fähig seid, obwohl ihr so fähig seid oder seid ihr vielleicht auch in der Tat Hochstapler und verkauft euch viel zu hoch über eurem
Wert oder was ihr eigentlich könnt und versprecht, ich weiß nicht was alles und dann auf einmal ist der Moment, wo, ja, jetzt muss ich das eigentlich können, aber ich kann das gar nicht und ich habe dieses und jenes versprochen und das kriege ich jetzt nicht hin, also mache ich am besten gar nichts, sind alles unterschiedliche Gründe, warum diese Angst in uns aufsteigen kann, aber der Punkt ist, dass es halt
auch immer mit schlechten Erfahrungen zusammenhängt, schlechte Erfahrungen, die wir gemacht haben, schlechte Erfahrungen, die wir übertragen, zum Beispiel, etwas anderes hat noch nie zuvor geklappt oder warst du nie gut
drin und dann auf einmal denkst du, okay, jetzt habe ich meinen Faden verloren, ich möchte übrigens auch zu anmerken, dass ich Präsentationsangst habe, deswegen ist es sehr gut, dass ich hier vorne stehe und mich in dem Moment aktiv meiner Angst stelle, also in dem Sinne, obwohl kassiere ich gerade nicht hart, sondern gehe dagegen vor, ja und Versagen oder eben halt
Prokrastinationen und Angst und zurückhalten bringt auch eine gewisse Sicherheit, Versagen bringt Sicherheit und dann fragt ihr euch, what the fuck, warum bringt Versagen Sicherheit, Versagen fühlt sich nicht gut an, ist nicht gut und warum gibt mir das Sicherheit und warum würde ich
danach streben, zu versagen und der Punkt ist, da so ein bisschen, naja, wenn ihr wisst, dass ihr versagt, ist das halt eine ziemliche Sicherheit und wenn ihr irgendwie nichts tut und ihr wisst, ihr versagt dadurch, dann ist es auch ein gewisser Punkt von Kontrolle und Menschen
gehen ziemlich auf Sicherheit und Kontrolle ab und vor allem halt auch unser Gehirn, insofern, ja, neigt man dann halt dazu in so einem Modus zu gehen von Sicherheit und Kontrolle und wenn dann eben halt sagen, das nächste Beste ist, was darauf zutrifft, dann strebt das Gehirn danach, aber wir wissen ja alle, dass das nicht besonders produktiv ist und
auch nicht besonders hilft und weil Prokrastinationen allgemein natürlich ein sehr interessantes Thema ist, aber ich eben halt nicht in Ergänzen darauf eingehen möchte, möchte ich ja noch dieses Buch empfehlen von Kathrin Passich und Sascha Lobo, Dinge geregelt kriegen und das ist
fast zehn Jahre alt, aber ich finde es immer noch sehr gut, geht halt auch um Prokrastination im gesellschaftlichen Aspekt und wie man damit umgeht, ob Prokrastination überhaupt Prokrastination ist, insofern, Empfehlung, gut, was können wir jetzt gegen Angst machen, was können wir dagegen machen,
dass wir nicht mehr prokrastinieren, ein Punkt ist auf jeden Fall einen guten Plan haben, aber wir sprechen jetzt auch nicht über Planung, deswegen empfehle ich diesen Talk vom letzten Jahr von Milena und Jan, wo es um Achtsamkeit und Planung und so weiter geht, weil ich könnte euch jetzt meinen
perfekten Plan aufzählen, wie ich Dinge geregelt kriege, aber das kann für euch halt total nicht zustimmen und bringt euch dann im Endeffekt gar nichts, also würde ich euch echt ein Herz legen, Planung ist super gut, aber sehr individuell und deswegen macht das bitte nach eurem Gusto, was sich für euch gut anfühlt und nicht was für Personen xy das allerbeste ist,
weil ihr seid nicht Person xy, ihr seid ihr und ihr wisst, was für euch am besten ist, es geht ein bisschen abhanden gerade hier, wir machen das schon, dementsprechend für die Menschen, die sich eben halt auch
interessieren, warum lasse ich mich überhaupt ablenken und warum will ich auf einmal vor der Klausur abends noch Tango lernen oder z.B. ich habe jetzt letztens eine Statistik Klausur gehabt und habe in der Nacht davor noch Lavendel gepflanzt, obwohl ich eigentlich für die Klausur hätte üben müssen, aber ich dachte wow, Lavendel pflanzen, das ist
jetzt top, bringt mir total viel für eine Statistik Klausur und weil das eben halt auch ein super interessantes Thema für sich ist, möchte ich euch diesen Ted Talk von Tim Urban empfehlen, Inside the Mind of a Master Procrastinator, sehr interessant und sehr lustig, guckt es euch
an, woher kommt also diese Angst, natürlich ist das auch ein physiologischer Prozess, der in euch vorgeht und dazu soll auch gesagt sein, einfach so als Hintergrund, weil ich will jetzt eben halt auch nicht euch
die perfekte Lösung auf einmal geben, also ihr werdet jetzt nicht aus dem Talk rausgehen und auf einmal den Plan haben, ich habe kein Blueprint, ich habe nicht irgendwie den versteckten Knopf unter der linken Achse gefunden, wo ihr drauf drückt und dann habt ihr keine Angst mehr und ihr prokrastiniert nie wieder, sondern ich möchte halt gerne schon so ein
bisschen Dialog öffnen, einfach über Angst sprechen, über Mental Health, über Sachen, die uns zurückhalten, die uns leben, weil ich das halt einfach sehr wichtig finde und weil es einfach noch einen riesen Stigma darum gibt, halt auch natürlich um Angst an sich, also wir haben unglaublich viel Angst in den Medien und was einfach verbreitet wird,
aber reden wir wirklich so über unsere eigene Angst, also sage ich mal was uns lehnt persönlich, nee nicht so unbedingt oder und deswegen, ja woher kommt diese Angst, also außer natürlich aus unserem Kopf heraus, ist es halt auch eine Reaktion einfach von eurem Körper auf Stress und da wird
wahnsinnig viel Cortisol ausgeschüttet, was dann halt auch ja zum Beispiel den Magen Darm so ein bisschen lahmlegt und die ganze Energiezufuhr um zu diesem einen Punkt bringt, warum ihr euch eigentlich stresst. Wenn ihr dann natürlich prokrastiniert, habt ihr
gar keine Erleichterung davon, sondern die Angst baut sich einfach noch mehr auf und deswegen ist vielleicht auch ganz gut, wenn ihr einfach da sitzt und auf einmal diese Angst habt, weil dieser eine Brief da ist, den ihr euch nicht traut zu öffnen, aber der eigentlich geöffnet werden muss oder die eine Rechnung bezahlt werden muss, versucht nicht sofort alles auf einmal hinzukriegen, wenn ihr auf einmal diese Angst kriegt, weil wie gesagt
dieses Cortisol in eurem Körper hat halt eine Peakzeit von 20 Minuten, das heißt, ihr braucht halt eine Weile, um runter zu kommen, also ihr werdet nicht auf einmal irgendwie die perfekte Übung haben und dann auf einmal fühlt euch wieder total entspannt und gibt euch also ein bisschen einfach ein
bisschen Ruhe und ein bisschen Zeit, wenn ihr diese Angst spürt und wisst einfach, dass es halt auch einfach ein ja einfach euer Körper ist, der Dinge tut und man muss man eben abwarten, ein bisschen gut zu sich selber sein, ruhig sein und dann nochmal an die ganze Sache drangehen und drüber nachdenken und wie gesagt, diese Angst ist halt auch euer
Körper, aber ihr seid nicht nur halt eure Körper und eure körperliche Reaktion. So und jetzt komme ich noch mal weiter zu dem Punkt von WTF, warum ist Versagen sicher und warum wollen wir Versagen, warum ist das
auch einfach ein Coping-Mechanismus? Coping-Mechanismus ist halt praktisch wie ihr mit Dingen umgeht und es gibt ganz viele verschiedene Coping-Mechanismen und unter anderem ist eben halt gibt es vermeidendes Coping, was dann eben halt Prokrastination ist und ihr tut aus Angst Dinge einfach nicht und
gesagt ihr könnt einfach, es ist für euren Körper, für euer Gehirn ist es einfach sicherer, sich auf einen sicheren Fail vorzubereiten, als tatsächlich den ganzen Aufwand zu machen, um vielleicht doch noch was
hinzukriegen, weil den Fail könnt ihr irgendwie wahrscheinlich abschätzen, wie es vielleicht sein könnte, wie hart euch das trifft, der Erfolg ist da nicht so gesichert, also lieber failen, weil ihr habt doch eh gewusst, dass ihr es nicht schafft und das kommt dann eigentlich bis zur Konditionierung,
weil das hat einmal geklappt, aber es ist einmal so, dann passiert es das zweite Mal und ihr wisst eigentlich schon, dass ihr immer Angst habt, wenn ihr eben halt diesen einen Vortrag habt oder irgendwie, keine Ahnung, ein Projekt bei der Arbeit vorstellen müsst und ihr hattet letztes Mal Angst und das vor dem Mal auch und es hat alles nicht so geklappt, es
war alles super stressig, also wird es dieses Mal auf jeden Fall auch wieder so sein und dann habt ihr einfach diesen, ich nenne es mal verfickten Feedback Loop, dass es wieder und wieder passiert und ihr automatisch einfach einsteigt in Aufgaben schon gleich mit dieser Angst, etwas nicht zu können. So und jetzt kommen wir zu meinem
allerliebsten Begriff, er nennt sich Effective Forecasting, das ist ein bisschen wie Weather Forecasting, nur das Weather Forecasting oder halt was ist also Effective Forecasting? Das ist ein, sage ich mal, dreht sich darum oder ist halt der Begriff in der Psychologie, wie sich Menschen in der
Lage sind, ihr eigenes Gefühl zu erleben, ihre eigene Wahrnehmung und halt auch ihre eigenen, wie sie mit Dingen einfach umgehen, in der Zukunft vorherzusagen, wie sie auf Dinge reagieren und dazu gibt es eigentlich relativ viel Forschung, wo eben halt auch in Langzeit-Forschung,
wo Menschen halt einfach durch ihr ganzes Leben hindurch begleitet werden und mit ihnen zusammen durch ihr Leben hindurch geforscht wird und halt gefragt, wie würdest du dich fühlen, wenn du deinen Job verlieren würdest, deinen Partner oder deine Partnerin mit dir Schluss macht oder jemand aus deinem näheren Umfeld stirbt, wie würdest du da reagieren?
Und bei diesen Forschungen ist halt herausgekommen, dass Menschen unglaublich inakkurat sind, diese Sachen vorherzusagen, also halt wie sie sich später mal fühlen werden und zwar nicht nur bei, sage ich mal, negativen Sachen, sondern auch bei positiven Sachen. Also wir sind als Menschen, wir sind grundsätzlich alle schlechteren, vorherzusagen, wie wir uns fühlen,
wenn wir in einem halben Jahr unseren Job verlieren oder wie lange wir überhaupt dafür brauchen, um zu verarbeiten, wenn jemand mit uns Schluss macht oder Enttäuschungen und so weiter, daran sind wir einfach unglaublich schlecht und wir sind besonders schlecht, wenn es um negative Ereignisse und so weiter geht und das ist natürlich total nicht
hilfreich, ist aber evolutionär durchaus erklärbar, weil man will sich natürlich wieder irgendwie schützen und wenn man Worst-Case-Szenario macht, dann hilft das vielleicht und dann ist man wenigstens dafür gewappnet. Aber ich finde eben halt auch, dass es schon mal extrem hilft, wenn man
weiß, ich mache mir jetzt die totale Panik und ich habe die totale Angst, aber ich weiß auch, dass ich wahrscheinlich sehr inakkurat bin, einzuschätzen, wie ich mich dann halt fühlen werde oder wie das Ganze vonstatten gehen wird und insofern sage ich mal, diese ganzen
Katastrophenbilder und so weiter oder Ängste, die vielleicht hoch kommen, sind darauf begründet, dass wir ziemlich schlecht darin sind, vorherzusagen, wie eine Situation schlussendlich für uns ausstielen wird und dann kommen wir eben halt auch wieder zur Self-Fulfilling Prophecy. Das heißt, wir haben gefailt, also werden wir natürlich wieder
failen oder ich bin nervös und eigentlich bin ich nicht so gut in Vorträgen, also werde ich wahrscheinlich bei diesem Vortrag nicht gut abschneiden und dann habt ihr diesen Vortrag, ihr seid nervös, ihr habt euch zuviel Stress gemacht, weil ihr einfach gut sein wollt, weil ihr Leistung zeigen wollt und durch diese ganze Angst und Stress
performt ihr halt in der Tat schlecht und dann habt ihr wieder diese Bestätigung, ja, da hatte ich natürlich recht, ich bin schlecht in Vorträgen, ich habe jetzt schlecht vorgetragen, weil ich Angst habe und natürlich bin ich schlecht in Vorträgen und dadurch kriegt ihr einen ganzen Feedback Loop, der sich immer wieder und wieder holt und der Punkt ist, daraus müsst ihr ausbrechen,
ihr müsst aus dieser Angst allgemein rausbrechen. Und weil es einfach ist, es ist ein Neverending Feedback Loop. Insofern, ja, ich kann ich leider nicht so gut.
Durchaus oder auch zum Beispiel jemanden, dass du jemand anderen beobachtet hast, der, der das sag ich mal super Angst hatte und dann super schlecht hinbekommen hat und du dann natürlich denkst, vielleicht ist
das bei mir dann genauso, also du lernst natürlich auch solche Sachen durch Beobachtung oder weil die Leute das einreden. Also du kannst natürlich auch Eltern, Geschwister und Familie haben, die dich nicht wirklich unterstützen, bekräftigen und sehr kritisch sind. Und dann ist natürlich klar, dass man super unsicher ist und Angst hat, wenn man das natürlich angelernt bekommen hat.
Ja, ja, ja, ja, durchaus. Aber das sag ich mal, das benutzt man in der Psychologie, benutzt man das nicht so sehr mit Self-fulfilling Prophecy, da macht man das mehr so. Aber in der Tat, das kann man natürlich auch mit positiven Sachen haben.
So und wir haben halt diesen, ja, diesen, diesen Feedback-Loop und den müssen wir durchbrechen oder auch einfach diese Angst durchbrechen. Und da habe ich in der Tat eine Übung mitgebracht. Also eine Sache, wo ich sagen kann, probiert die mal aus. Die ist echt gut. Und zwar entstammt die aus der kognitiven Verhaltenstherapie
und best case scenario, worst case scenario, most likely case scenario. Und darum geht es, wenn ihr wirklich mit dieser Angst da sitzt, was es dann auch ist, atmet durch. Konzentriere ich euch, wer ihr seid, was ihr gerade macht und denkt dann OK, das ist meine Angst.
Wenn ich das jetzt doch mache, was ist das Allerbeste, was passieren kann, das Aller, Allerbeste? Und sag ich mal, es ist auch in der Tat hilfreich, wenn ihr echt richtig Angst habt und das richtig ein Problem für euch ist. Schreibt das mal auf.
Macht das wirklich echt so eine Übung, schreibt es auf und danach worst case scenario. Was ist das Allerschlimmste, was passieren kann? Das ist die totale Katastrophe, was? Weltuntergang, was auch immer. Was kann echt am Allerschlimmsten passieren? Wenn jetzt das doch irgendwie angeht, den Brief öffnet, diesen Vortrag haltet, was auch immer.
Und wenn ihr damit fertig seid, dann überlegt euch mal, was ist am realistischen und wahrscheinlichsten, was passieren wird? Denkt darüber nach und schreibt es auch mal auf. Und dann guckt euch einfach mal diese drei Szenarien an und dann.
Was am wahrscheinlichsten ist, habt ihr dafür noch Angst? Ist diese Angst berechtigt? Oder könntet ihr eigentlich in der Tat Dinge angehen und so ein bisschen ja durchaus probieren, eben halt das Problem anzugehen, die Aufgabe zu erledigen? Ist diese Angst begründet?
Und ein weiterer wichtiger Punkt ist Self-Care und Selbstbestimmung. Und ich meine, mittlerweile ist Self-Care ja auch super im Kapitalismus angekommen und wir werden zugepflastert mit Self-Care hier, Self-Care da, Wellness hier, Ruhe, Achtsamkeit.
Achtsamkeit ist ja sowieso das Hashtag des Jahres. Und Self-Care ist in der Tat um euch kümmern, um sich selber kümmern und auch gern mal irgendwie wie ein Burrito in der Decke einrollen und im Bett verkriechen. Aber Self-Care ist halt auch Dinge machen.
Es ist halt echt Dinge geregelt kriegen, gerade darauf achten, dass ihr nicht in so welche Angstsituation reinkommt, dass ihr wirklich Dinge anpackt. Dass ihr daran arbeitet, das ist sehr wichtig. Self-Care ist auch sehr viel Selbstarbeit, auch wenn es Care heißt, es ist auch viel Selbstarbeit und das ist wichtig für euch und das tut euch gut.
Und es ist nicht besonders einfach, aber es ist so sehr wert, gemacht zu werden. Insofern ist eben halt der Prozess von Self-Care nicht nur einfach irgendwie gucken, dass es euch körperlich und seelisch gut geht, sondern auch die Sachen, um euch herum geregelt zu kriegen. Jetzt was ist mit Selbstbestimmung? Das ist ja auch, kann man vielfach belegen.
Ich benutze das jetzt ein bisschen aus der Psychologie heraus und zwar, wie man eben eine Selbstbestimmung und Motivation arbeitet, um doch Dinge hinzukriegen und Dinge geregelt zu kriegen, um Kathrin Passig zu zitieren.
Und zwar wurden ja auch wieder über Jahre lang, Jahrhunderte, nein, nicht so lange, aber schon Jahrzehnte der Forschung so drei Hauptpunkte rausgefunden, die eben halt bei Motivation und Selbstbestimmung helfen. Und das ist einerseits Autonomie. Das heißt, dass du Sachen aus dir selber herausmachst.
Das ist dann halt auch, wenn ihr diese Angst habt, müsst ihr euch dann halt überlegen, inwiefern bin ich autonom gerade in dieser Aufgabe? Ist das eine Aufgabe oder eine Sache, die nur an mir liegt oder wo eben halt der Druck von außen kommt und ich eigentlich gar nicht so viel Autonomie habe?
Dann als zweites Kompetenz. Ist es etwas, was innerhalb meiner Fähigkeiten liegt, wo ich das Skillset für habe, wo ich denke, was ich eigentlich schaffen kann? Weil z.B. wenn ihr meint, oh ja, ich habe dieses Projekt, was eigentlich einen Monat dauert, aber ich habe gesagt, innerhalb einer Woche habe ich es fertig und ich präsentiere es.
Da habt ihr dann vielleicht nicht die Kompetenzen dafür. Aber z.B. wenn ihr furchtbar Angst habt, zum Zahnarzt zu gehen und schon alle in Angst habt, einen Termin zu kriegen oder überhaupt einen Termin zu machen und auch hinzugehen, kompetenzmäßig kriegt ihr das wahrscheinlich hin, anzurufen und hinzugehen. Und dann als drittes ist soziale Eingebundenheit.
Und das ist natürlich, es ist, sag ich mal, sehr selbstprechend, dass man eben halt sich sozial eingebunden fühlt, dass man eben halt Dinge nicht allein macht, dass man sich irgendwo zugehörig fühlt. Und es ist eben halt gut, sich dann bei großen und bei kleinen Dingen
hinzusetzen, eben halt auch zu gucken, wie sieht es mit meiner eigenen Autonomie aus? Will ich das selber überhaupt wirklich? Oder will irgendjemand anders das von mir? Wie sind meine Kompetenzen dazu? Und dann eben halt auch, wie ist meine Eingebundenheit? Ist das eben halt was, wo ich ganz alleine dastehe und eben halt nicht mit alleine dastehen möchte?
Und wie gesagt, wenn es so was ist, wie zum Beispiel zum Zahnarzt gehen, geht man jetzt vielleicht nicht zu zweit, zu dritt als Gruppe, ist jetzt nicht so die Gruppenaktivität. Aber man könnte so Gruppenaktivität machen. Also es steht natürlich allen frei. Aber dann in der Tat kann man sich natürlich überlegen, wenn das für euch schwierig ist, holt euch jemanden,
holt euch einen Kompagnon, jemanden aus der Familie, Freunde, wer auch immer, der euch versteht, der euch zuhört, der eure Problematiken versteht und eure Ängste. Und dann nehmt ihr einfach mit zum Zahnarzt. Oder wenn ihr einen schwierigen Anruf machen müsst,
macht ihr das halt zusammen, dann sind die Personen neben dir und meinetwegen spricht ihr da vorher, wie ihr diesen Anruf machen wollt. Und dann sind die Personen neben dir und begleitet dich. Und dann hast du eben auch diese soziale Eingebundenheit und einfach jemanden, der dich unterstützt.
Und das ist im Grunde ein bisschen, wie man, sag ich mal, Dinge bewegen kann, die einen eigentlich lehnen. Ihr müsst eben halt gucken, wo liegt meine Angst? Warum habe ich diese Angst? Also es ist halt, wie gesagt, sehr viel Introspektion, sehr viel Reflektion. Es ist ein Heidenarbeit, aber es ist es halt total wert. Und wenn ihr gegen diese Angst angehen möchtet,
müsst ihr euch schlussendlich mit Sachen konfrontieren und dann auseinandersetzen. Ihr müsst daran arbeiten. Wie gesagt, es ist leider nicht so. Und jetzt sind wir alle angstfrei. Das ist leider, leider nicht so. Also guckt auch, wofür habt ihr die Ressourcen? Wofür habt ihr die Kraft, um Dinge zu machen? Und wenn ihr diese Kraft nicht selber aufbringen könnt,
gibt es Leute, die euch da unterstützen können, die euer Allies sein können, die euch begleiten können da drin. Und was ist für euch selber wichtig? Grundsätzlich, ich meine, wenn ihr die größten Dinge bewegen wollt, wenn ihr irgendwie den Start-up gründen wollt,
der die Welt rettet oder die größte Demo von Berlin anführen wollt, könnt ihr das gerne machen. Aber ihr solltet nicht die Angst haben, diese Sachen machen zu müssen oder dass ihr eben halt nicht vollwertig seid, wenn ihr nicht alles in Bewegung setzt und nicht immer alles könnt. Weil das ist nämlich schlussendlich total okay,
nicht immer alles zu können und vor Dingen Angst zu haben. Und es hilft halt wahnsinnig, sich damit zu konfrontieren und auseinanderzusetzen. Also sagt, was ist euch wichtig? Was könnt ihr und wen könnt ihr noch mobilisieren, um euch dabei zu helfen? Oder eben auch, wem könnt ihr zuhören? Wem könnt ihr helfen? Wen könnt ihr unterstützen dabei?
Und das dann hinkriegen, was eben halt auch ein ziemlich guter Punkt ist, was mir sehr hilfreich ist, wenn ich irgendwelche Deadlines habe, dass ich Leute habe, die mich bei den Deadlines begleiten. Und das ist dann in dem Sinne nicht mit Händchen halten und so weiter, sondern dass dann irgendwie ich mit Leuten eine Deadline festsetze, wo ich etwas fertig haben möchte.
Und die feedbacken das dann nochmal oder gucken nochmal drüber. Und das versuche ich dann schon natürlich vor der eigentlichen Deadline zu haben. Und dann hast du natürlich auch irgendwie das Gefühl und die Verpflichtung, du hast jemanden dabei, der weiß, dass du gerade irgendwie in diesem Prozess bist, was eben halt diese Deadline hinzukriegen, dieses Projekt, dieses Lernen, was auch immer.
Und wenn ich dich dabei begleite und mal irgendwie kurz checken oder du eben halt weißt, hey, ich muss eigentlich dann und dann fertig sein, weil ich möchte das gerne einem Freund oder Freundin geben, um drüber zu gucken. Das ist nämlich auch total hilfreich. Und es hilft halt echt enorm,
wenn ihr nur etwas Kleines macht und halt was Kleines für euch selber. Wie gesagt, ihr müsst halt nicht die Welt retten, sondern halt erst mal noch euch gucken und ja, ansonsten einfach empathisch und solidarisch sein.
Und manchmal macht man halt ein kleines Ding, wo man vorüber furchtbar furchtbar viel Angst hatte und dann klappt es auf einmal. Und das gibt euch einfach diesen enormen Boost, weiterzumachen und mehr auszuprobieren. Und wie gesagt, ich kann in dem Punkt, ich kann euch nicht irgendwie
das perfekte Konzept geben, wie ihr gegen eure Angst vorgeht. Aber ich habe halt großes Vertrauen drin, dass ihr das durchaus sage ich mal ja, dass ihr das könnt, dass ihr es in euch steckt und dass ihr gut seid. Und das ist wichtig, ist, dass ihr auch zu euch selber gut seid und zu euch selber gut sein heißt halt auch,
dass man Dinge angeht, die schwierig sind, die Angst machen. Aber ich habe großes Vertrauen, dass man das irgendwie hinkriegt. Und wenn man selber nicht so gut hinkriegt, mit etwas Hilfe. Und dann würde ich gern noch schließen mit einem wunderbaren Auszug aus eben halt Dinge geregelt kriegen,
weil es ist eine Liste von Dingen, die man machen kann, um um nicht zu prokrastinieren. Und das ist auch mal eingetränkt. Zwei Jahre vor Ablaufdatum austrinken. Schon hat man eine Aufgabe lange vor der Deadline erledigt. Und ich denke, das ist etwas, was ihr jetzt auf der Republika bestimmt hinkriegen könnt.
Normale Mathe schnappen oder ein Wasser oder eine Cola oder was auch immer. Und die austrinken und schon habt ihr eine Deadline geschafft. Von daher noch eine wundervolle Republika. Und natürlich genau, ich weiß gar nicht, wie wir in der Zeit sind. Genau, weil ich mir das eben halt eigentlich auch nicht unbedingt haben, dass ich hier vorne stehe und nur blablabla
mache und da geht ihr nach Hause, sondern eben halt auch so einen Dialog haben über die Angst, über Dinge nicht schaffen. Also insofern, wenn ihr irgendwas sagen möchtet, irgendwas fragen möchtet, irgendwas erzählen möchtet, ist das auch, sag ich mal, ja, fände ich das voll großartig.
Also es ist natürlich klar, dass nicht jeder sofort über Ängste oder so sprechen möchte. Aber gesagt, wenn ihr irgendwelche Fragen habt, irgendwas Anregung oder irgendwas sagen könnt, hey, das ist die allerbeste Idee gegen Angst oder der allerbeste Plan. Dann denke ich, hören wir das alle gerne. Tatsächlich haben wir gar keine Zeit mehr, Fragen zu stellen.
Tut mir wirklich leid. Aber ich denke, du hast nachher wahrscheinlich jetzt hier im Anschluss noch nicht draußen Zeit, mit vielen darüber zu reden. Vielen Dank, dass ihr dabei wart.