Internet of Plants - Digitalisierung für die Luftreinhaltung
This is a modal window.
The media could not be loaded, either because the server or network failed or because the format is not supported.
Formal Metadata
Title |
| |
Title of Series | ||
Number of Parts | 234 | |
Author | ||
License | CC Attribution - ShareAlike 3.0 Germany: You are free to use, adapt and copy, distribute and transmit the work or content in adapted or unchanged form for any legal purpose as long as the work is attributed to the author in the manner specified by the author or licensor and the work or content is shared also in adapted form only under the conditions of this | |
Identifiers | 10.5446/33039 (DOI) | |
Publisher | ||
Release Date | ||
Language |
Content Metadata
Subject Area | ||
Genre | ||
Abstract |
|
re:publica 2017146 / 234
1
5
7
10
12
13
18
19
20
22
31
32
37
42
43
44
48
51
65
72
74
78
79
88
89
101
104
106
107
108
109
115
127
138
142
150
152
156
159
160
166
167
172
175
181
183
185
186
188
191
197
201
204
206
208
210
213
214
215
217
220
221
223
224
226
234
00:00
DigitizingComputer animationJSONXMLUMLLecture/Conference
00:34
DigitizingMeeting/InterviewLecture/Conference
01:08
Computer animationLecture/Conference
01:32
LebensdauerLecture/Conference
01:55
FactorizationLecture/Conference
02:18
InternetLecture/Conference
02:49
Sound effectLecture/Conference
03:14
MetreProzessorLecture/Conference
03:43
Lecture/Conference
04:09
FactorizationBoom (sailing)Lecture/Conference
04:33
Boom (sailing)Physical quantityRun-time systemComputer animationLecture/Conference
05:12
Parameter (computer programming)FactorizationLecture/ConferenceComputer animation
05:41
Interface (chemistry)Lecture/ConferenceComputer animation
06:12
Boom (sailing)Lecture/ConferenceComputer animation
06:38
MetreHöheLecture/Conference
07:05
Parameter (computer programming)MetreZahlComputer animationLecture/Conference
07:37
Lecture/Conference
07:59
Exact sequenceSound effectDeath by burningDiagramLecture/Conference
08:53
IMPACT <Programmierumgebung>Maximum (disambiguation)Mathematical analysisLecture/ConferenceComputer animation
09:23
Interface (chemistry)Lecture/Conference
09:49
Mathematical analysisMaximum (disambiguation)IMPACT <Programmierumgebung>MittelungsverfahrenBoom (sailing)Computer animationLecture/Conference
10:16
EstimationGateway (telecommunications)Lecture/Conference
10:49
InformationLecture/Conference
11:25
MittelungsverfahrenMoment (mathematics)FactorizationPhysical quantityComputer animationMeeting/Interview
12:08
DisplayComputer animation
12:30
Terminal equipmentSmartphoneDatenerhebungLecture/Conference
12:55
Gebiet <Mathematik>Smart cardLecture/ConferenceComputer animation
13:27
Lecture/Conference
13:54
DatenerhebungLecture/Conference
14:27
Software testingLecture/Conference
15:11
FactorizationMoment (mathematics)Lecture/Conference
15:42
Sound effectInformationLecture/Conference
16:22
Switch <Kommunikationstechnik>Lecture/Conference
16:47
Lösung <Mathematik>Lecture/Conference
17:15
InformationVERKAUF <Programm>Lecture/Conference
17:48
Lösung <Mathematik>Lecture/ConferenceMeeting/Interview
18:14
Run-time systemLecture/Conference
18:57
Lecture/Conference
19:22
Lösung <Mathematik>Lecture/Conference
20:04
MUSE <Lernprogramm>Lecture/Conference
21:13
Kapazität <Mathematik>Interface (chemistry)SurfaceLecture/Conference
21:58
Object (grammar)Lecture/Conference
22:36
ResonanceLecture/Conference
23:15
RoundingBerührung <Mathematik>Lecture/Conference
23:52
Sound effectService (economics)Lecture/Conference
24:15
Run-time systemLecture/Conference
24:41
MetreDistanceFactorizationLecture/Conference
25:28
Durchschnitt <Mengenlehre>MeasurementLecture/Conference
25:50
Abbildung <Physik>FactorizationMeasurementLecture/Conference
26:25
Interface (chemistry)Lösung <Mathematik>Lecture/Conference
27:16
Service (economics)Installation artExecution unitProjektion <Mathematik>Moment (mathematics)Lecture/Conference
27:59
Absolute valueMoment (mathematics)Lecture/ConferenceComputer animation
Transcript: German(auto-generated)
00:16
Schönen guten Morgen, vielen Dank für das Intro. Mein Name ist Peter Sänger, Gründer und CEO bei Green City Solutions.
00:28
Wir sind mittlerweile ein Berliner Start-up, gegründet 2014 und wir beschäftigen uns tatsächlich damit, wie die Digitalisierung auch im pflanzenbaulichen Bereich etwas beitragen kann, um Lebensverhältnisse zu verbessern.
00:44
Digitalisierung ist ein riesengroßes Thema. Es hilft uns, die Produktion, die Produktivität zu steigern. Es hilft uns, Milliarden Menschen miteinander zu vernetzen und wir haben uns überlegt, könnte Digitalisierung auch helfen, Umweltprobleme anzugehen. Und genau deswegen haben wir Green City Solutions gegründet, denn unser Slogan ist, we grow clean air in cities.
01:06
Und ganz einfach damit begründet, dass die Stadt, wo nahezu 80% der Menschen bis 2050 leben werden, die ist meistens ziemlich verdreckt. Luft ist durch Abgase, durch Feuer, durch Industrie stark mit Verschmutzern belastet und das
01:24
führt dazu, dass knapp 90% der Menschen, die dort leben, verschmutzte Luft tagtäglich einatmen. Das zu 3 Millionen etwa vorzeitigen Todesfällen jedes Jahr führt und das natürlich durch diese verlorene Lebenszeit von uns allen auch ein ökonomischer Schaden entsteht.
01:43
Und da die Städte, insbesondere die Europäische Kommission, sich diesem Problem sehr bewusst ist, wird es in Zukunft so sein, dass die Städte, die gegen ihre Auflagen zur Luftreinhaltung verstoßen, mit ziemlich großen Strafen belastet werden. Und die können mit einem gewissen Faktor bis zu 823.000 Euro pro Straftag hoch sein.
02:07
Das heißt also, das Bewusstsein ist da, irgendwas gegen Luftverschmutzung zu tun. Und hier kommen die Mose, wie angekündigt, ins Spiel. Denn es ist schon seit längerer Zeit bekannt, dass Mooskulturen im Unterschied zu ganz anderen
02:22
Pflanzen die Möglichkeit haben, Feinstäube und Luftverschmutzung aufzunehmen, diese festzuhalten und für uns unschädlich zu machen. Das ist ein bedingter Prozess, irgendwann hat sich das Moos gedacht, meine Wurzeln kann ich nicht dafür benutzen, Wasser und Nährstoffe aus dem Boden zu entnehmen, wie das die normalen Pflanzen tun, ich mach das alles über die Luft.
02:46
Und da trifft sich jetzt ganz gut, dass Feinstaub, der durch Dieselfahrzeuge imitiert wird, der am Hausbrand entsteht, das Moos eigentlich als Nährstoff verwenden kann. Das nimmt es auf über die Blattoberfläche, da laufen chemische Reaktionen ab und das Moos wächst dadurch.
03:04
Und genau diesen Effekt, der Aufnahme, den kann man nutzbar machen, indem man das mit IoT-Technologie verbindet. Und genau dieses System wenden wir in diesem Produkt an. Das ist der Citytree und das ist ein Trägermedium für unsere Mooskulturen, die wir ganz intelligent mit Sensoren und Prozessoren verknüpfen.
03:26
Dieses Produkt steht auch im Innenhof in der Relaxing Zone, das kann man sich nachher sicherlich gerne angucken. Und dieses Gebilde ist etwa 4 Meter hoch und 3 Meter breit und es lässt sich nahezu überall im Stadtraum platzieren, weil wir es nicht im Boden verankern müssen.
03:42
Und hilft von heute auf morgen durch die Grünfläche dort die Luftbelastung zu senken. Grundsätzlich geht es darum, PM, also Particulate Matter, Feinstaub aus der Luft zu nehmen. Ein großer Bestandteil, insbesondere in Deutschland, weil wir sehr viele Dieselfahrzeuge fahren, ist dort Black Carbon, also Ruß und NO2, was zunehmend zu einem Problem wird.
04:05
All diese Luftverschmutzungen können wir aufnehmen und sorgen dafür, dass, wenn die Luft durch das Produkt durchgegangen ist, frische und saubere Luft entsteht. Ein Citytree, wenn er richtig platziert ist, mit voller Leistungsfähigkeit, hat die Effektivität von 275 neu gepflanzten Stadtbäumen im urbanen Kontext.
04:27
Wir vergleichen uns hier mit einer Platane, kann man sicherlich auch mit anderen Pflanzen und Bäumen machen, die wir hier im Stadtraum finden, dann ist der Faktor etwas anders. Aber im Großen und Ganzen kann man sagen, dass die Bäume, die wir pflanzen können, von der Natur aus nicht dafür
04:41
gedacht waren, Feinstaub aus der Luft zu nehmen, weil der in diesen großen Massen eigentlich erst seitdem anfällt, seitdem wir Sachen verbrennen. Und genau deswegen kann ein Baum im Stadtkontext nicht dazu beitragen, die Luftverschmutzung signifikant zu verringern. Natürlich kann er Sauerstoff produzieren und die Umgebung kühlen, ohne Frage, aber bei direkten
05:05
Verschmutzungen ist der Baum allein nicht die finale Lösung und genau dort wollen wir ergänzen. Grundsätzlich können wir die Leistungsfähigkeit an verschiedenen Parametern festmachen, das möchte ich bloß ganz kurz erklären. Wir haben eine Grünfläche von etwa 16,7 Quadratmetern beidseitig gepflanzt.
05:25
Im Gegensatz zu einem Stadtbaum hat er etwa 250 Quadratmeter, also der Faktor ist schon mal viel größer, aber es versteckt sich die eigentliche Sache in den Mooskulturen selbst. Die sind mit ganz ganz winzigen millionenfachen Blättern bestückt.
05:41
Das ist fast wie mit unserer Lunge zu vergleichen. Die Lungenbläschen einzeln, wenn man sie ausrollt, haben nahezu eine Fläche von einem Fußballfeld und bei den Mooskulturen ist das ähnlich. Sehr sehr viele kleine eng gestellte Blättchen haben eine gigantische Oberfläche und die ist deutlich deutlich größer als die Oberfläche von einem Baum. Und auf der anderen Seite haben wir die Möglichkeit Feinstäube deutlich effektiver aufzunehmen und dort auch festzuhalten.
06:06
Blätter von einem Baum, die können auch Feinstaub aufnehmen, letztendlich durch Wind, durch starken Regen, durch Umwelteinflüsse, diese aber auch wieder verlieren. Und dann sind die Sachen wieder zurück im System. Und auf der anderen Seite haben wir die Möglichkeit 365 Tage im Jahr grün zu sein.
06:25
Das Moos arbeitete ja rund, während unsere Bäume relativ bei 186 Tagen im Jahr grün sind und im Rest derzeit eher inaktiv. Und der letzte Punkt ist, dass man gemessen hat und im Stadtkontext feststellen konnte, dass
06:42
sich die größte Konzentration von Luftverschmutzungen im Bereich von 1 bis 4 Metern über Grund aufhält. Dort läuft der Verkehr, dort laufen die Leute, dort wird viel aufgewirbelt, dort akkumuliert sich besonders viel Luft. Und das ist Schadstoffe in der Luft. Und das ist problematisch, weil wir genau auf dieser Höhe atmen.
07:01
Und wenn man sich Stadtbäume anschaut, dann müssen die aufgrund von Durchfahrtshöhen und Baumschutzmaßnahmen immer auf 4,5 Metern gehalten werden. Die Krone darf darunter keine Blätter haben. Das macht die Sache ein bisschen kompliziert. Und genau aus diesen vier Parametern kann man eben die Zahl von 275 kalkulieren.
07:23
Das Moos hat, wie ich schon angeführt hatte, die Möglichkeit sich aufzuladen wie ein Mikrofasertuch. Und dementsprechend die Feinstaubpartikel, die negativ geladen sind, die positiv geladen sind, anzuziehen. Und dort werden die festgehalten. Ein Beispiel vom Winter. Also wie ich gesagt habe, auch hier sind wir grün, hier sieht man nochmal ganz gut,
07:46
dass hier wahrscheinlich nicht viel Reaktionsfläche da ist, um Feinsteuere aufzunehmen und davor zu verhindern, in unsere Lungen zu gehen. Währenddessen eben der City Tree auch zwar hier im Januar grün ist und seine Aktivitäten hat.
08:02
Es ist ganz, ganz wichtig vor allen Dingen diese Feinstaubpartikel und diese Rußpartikel aufzunehmen, denn diese haben einen ziemlich großen Effekt auch aufs Klima. Das kommt einfach daher, dass diese Rußpartikel schwarz sind und sich in Bodennähe sehr stark erwärmen können. Und dann hat man diesen Treibhauseffekt, der wahrscheinlich bekannt ist,
08:21
der dazu führt, dass es ziemlich heiß wird in der Innenstadt. Und das merken wir von Jahr zu Jahr eigentlich ein bisschen mehr. Wir haben eine dichte Bebauung, wir haben wenig Durchzug und wir haben diese starke Erhitzung, die uns bis in die Abendstunden immer weiter ziemliche Hitzeinseln in der Stadt bilden lässt. Und schafft man es, diese Rußpartikel aus der Luft zu nehmen,
08:41
kann man das wiederum vergleichen mit Tonnen CO2, die man einspart bei der Produktion, bei der Verbrennung, je nachdem. Das Produkt, wir hatten 2013 angefangen mit den ersten Studien, wie es aussehen müsste, unter welchen Kriterien man es produzieren müsste, dass es auch funktioniert.
09:01
Und uns war es wichtig, das Produkt unter den Kriterien der Nachhaltigkeit zu produzieren. Wir haben uns überlegt, was kann man in der Stadt relativ schlecht machen? Und das ist grundsätzlich Löcher graben, Versorgung zu haben. Wir brauchen Wasser, wir brauchen Strom, um Pflanzen zu versorgen und können aber meistens nicht den Grund benutzen, weil er rückverdichtet ist,
09:21
weil dort Leitungen liegen, weil die U-Bahn drunter fährt. Und deswegen haben wir gesagt, wir bauen eine Solaranlage obendrauf, wir machen einen Wassertank hier unten rein, der uns es ermöglicht, knapp vier Wochen ohne jegliche Versorgung dort auszukommen. Zudem können wir selbstverständlich das Regenwasser nutzen. Von der Fläche her ist das jetzt nicht für das ganze Jahr von Vorteil,
09:42
aber wir können etwa zwei bis dreimal den Tank zusätzlich füllen. Und überlegt man sich, dass man den Citytree auch in Regenwasser-Nutzungsstrategien einbauen kann und zum Beispiel an große Dachflächen den Anschluss findet. Es ist ein probates Mittel, auch solche Starkregenereignisse, wie sie immer mehr zunehmen, abzumildern.
10:03
Die Frage ist, die wir uns auch selbst oft stellen müssen, wie kann man denn den Citytree in der Stadt platzieren, dass man auch den Nutzen davon hat? Viele Leute, insbesondere hier in Berlin, sagen, die Stadt ist grün, wir haben viele Bäume, so richtig brauchen wir das wahrscheinlich nicht. Und dann wird es natürlich schwierig zu argumentieren.
10:21
Genau deswegen machen wir, bevor wir in solche Gespräche gehen, eine Simulation. Und dann kann man hinterher sehen, wie man die Citytrees in der Straßenschlucht platzieren muss, oder an gewissen Plätzen. Denn es kann schon viel ausmachen, ob der Citytree parallel zur Straße oder eben gedreht zur Straße steht, wenn man sich schauen muss, wo kommt der Wind her, wo wird die Verschmutzung eingetragen
10:43
und wo hat man die aller effektivsten Plätze? Und dann kann man vorab schon eine gewisse Schätzung abgeben, wie viele Citytrees in diesem Stadtbild gebraucht werden, um die Verschmutzung signifikant zu senken. Und jetzt kommt der zweite digitale Part dazu.
11:00
Wir wollen das gerne sichtbar machen. Und wir haben letzte Woche unser Dashboard dazu fast fertiggestellt. Und genau dort kann der Nutzer jegliche Informationen sehen. Der Citytree kann mit bis zu 72 Sensoren ausgestattet werden, die von der Temperatur über den Wasserstand bis hin zur Luftverschmutzung sämtliche Daten erheben kann.
11:22
Und damit kann man ein relativ gutes Bild über das Mikroklima vor Ort rings um das Produkt schaffen. Und diese Daten sichtbar zu machen, nutzbar zu machen, hilft uns mehr zu verstehen, welche Situation wir vorfinden können und wie man das weiter Stück für Stück verbessern kann. Im Moment hat man die Situation, dass in der Stadt drei bis vier solcher großen Messcontainer stehen.
11:42
Und die stehen repräsentativ für einen sehr stark verschmutzten Ort, einen mittelstark verschmutzten Ort und einen Hintergrundort, wo man sozusagen die Einflüsse der Stadt versucht rauszurechnen. Und durch diese drei bis vier Messdaten versucht man, ein Bild für die Stadt zu erzeugen. Das ist natürlich ziemlich schwierig,
12:00
weil es auch von sehr vielen Faktoren abhängt. Genau deswegen wäre es sinnvoll, in Zukunft ein sehr viel kleineres Messsystem zu haben, um herauszufinden, wo die Belastungen sehr, sehr stark sind und wo es wahrscheinlich sehr ungesund ist, sich aufzuhalten, Sport zu machen, Fahrrad zu fahren. So soll das in Zukunft.
12:24
Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Wir können das direkt über ein Display am Produkt anzeigen. Dann kann man hingehen und sich das anschauen. Andererseits kann man das über Smartphone und Endgeräte selbstverständlich auch anwählen und zeigen.
12:41
Wenn man ein bisschen weiterdenken, dann lassen sich sämtliche Datenerheber dort mit einspeisen. Es gibt ja verschiedene Startups, die auch in diesem Bereich schon etwas tun. Die versuchen, dass jeder Mensch mit dem Smartphone diesen Feinstaubgehalt der Luft gerade analysieren kann. Und diese ganzen Daten kann man auf Karten darstellen, um irgendwann, in naher Zukunft hoffentlich,
13:01
ein Gesamtbild für die Belastungssituation in der Stadt darzustellen. Es ist ganz wichtig, auf diesem Gebiet sehr viel wissenschaftliche Studien und Research zu betreiben. Denn es gibt die Grundannahme, dass Moos diese Fähigkeit hat, Feinstäube aufzunehmen und zu verdauen.
13:22
Aber es gibt keine Langzeitstudien. Und es gibt auch schlechte Vergleichswerte. Wir haben uns nahezu 500 Studien angeschaut, zu grünen im Stadtbild, die Leistungsfähigkeit und die Möglichkeit, Luftverschmutzung durch Begrünung in jeglicher Form dort zu unterstützen und zu verringern.
13:42
Aber es ist keine ganze Aussage zu treffen. Es gibt Annahmen von wenigen Mikrogramm bis hin zu Tonnen, die Pflanzen möglich sind, in einem Jahr aufzunehmen. Und es gibt kein einheitliches Bild. Deswegen versuchen wir jetzt, mit der Hilfe vom KIT beispielsweise, mit dem Troposphärenforschungsinstitut in Leipzig,
14:03
mit dem TÜV, als auch mit den Technischen Universitäten, wo wir unseren Background haben, dort immer weiter voranzugehen. Aktuell bauen wir in Italien einen CityTree auf, der dort mit einem Forschungsinstitut und europäischen Mitteln über zwei Jahre getestet wird. Mit umfangreichen Messergebnissen,
14:20
die wir dann wiederum verwenden können, um ein noch besseres Bild zu erzeugen. Es ist wichtig, dass man diese Daten und diese Erhebungen und Forschungen immer von neutralen Seiten betesten lässt, um die Qualität sicherzustellen. Das Problem ist, dass man immer über einen sehr langen Zeitraum messen muss. Und das ist ziemlich teuer. Und dementsprechend für ein Startup auch nicht immer ganz so einfach finanzierbar.
14:43
Und jetzt sind wir aber an dem Punkt, wo wir das tun können. Auf jeden Fall haben wir in ersten Labortests, in Gewächshaustests und in unseren allerersten Freilandtests die Reduktionsrate von Feinstaub und Stickoxiden bis hin zu 30 Prozent messen können. Und das übersteigt letztendlich alle anderen Maßnahmen,
15:02
die man bisher so kennt. Und es wäre sozusagen eine Alternative zu allen anderen Maßnahmen, die man sonst zutrifft. Ich habe Ihnen noch ein paar Bilder mitgebracht. Im Moment stehen etwa 25 Citytrees in ganz Europa und eine Forschungsanlage in Hongkong,
15:21
weil der asiatische Markt oder das asiatische Problem von Feinstaub natürlich um einige Faktoren höher ist als hier. Aber grundsätzlich haben wir das Problem, dass Luftverschmutzung nicht schmeckbar oder riechbar ist, sofern man nicht eine übermäßig große Verschmutzungsbelastungssituation hat.
15:41
Das heißt, ich weiß nicht genau, ob ich gerade gesunder oder dreckige Luft atme, wenn ich mich draußen aufhalte. Auf der linken Seite haben wir hier in Berlin mit der Deutschen Bahn in Kooperation Citytrees aufgestellt. Wir sind in Krefeld aktiv, in Skopje, in Brüssel,
16:01
in den Niederlanden, in Paris, in Oslo und werden versuchen, immer mehr Anlagen dort zu installieren. Denn machen wir uns nichts vor, mit einer Anlage wird man die Welt und die Stadt nicht retten können. Aber es ist wichtig erst mal zu zeigen, dass es mit einer Anlage funktioniert, dass man einen kleinen Effekt erzielen kann und auch basierend auf diesen Ergebnissen dann immer weiter vorangehen kann.
16:25
Das ist zum Beispiel in Brüssel. Also wir versuchen schon immer sehr in die urbane Situation zu kommen, wo sich sehr viele Leute aufhalten. Brüssel ist ein sehr gutes Beispiel, weil dort sehr, sehr wenig Grün in der Stadt ist, was die Möglichkeit hat, Feinstaub zu reduzieren.
16:40
Und an solchen Orten ist der Citytree absolut gut einsetzbar, weil man hier überhaupt nichts penetrieren muss und von heute auf morgen eine Lösung hat. Dann kommt meistens die Frage der Finanzierung auf, weil Städte meistens sehr wenig Geld haben, um solche Lösungen durchzusetzen.
17:00
Und genau deswegen haben wir uns überlegt, wie kann man dort einen Anreiz geben, wie schafft man es, so viel Vertrauen zu erzeugen. Als Startup ist das häufig sehr schwierig, um mit den Städten in größeren Kontakt zu kommen. Dann gibt es die Möglichkeit, dass man sich mit großen Unternehmen, mit Instituten, mit Vereinen vor Ort zusammensetzt und überlegt, wie man solche Projekte finanziert bekommt
17:21
und kann als Gegenleistung eben sagen, okay, wir können hier verschiedene Informationen darstellen. Wir können sagen, hier, das ist ein Sponsoring mit der Company XY. Sie wissen, dass sie Luftverschmutzung erzeugen, weil sie produzieren das Gewerbesinn zum Beispiel, aber sie wollen etwas Ordentliches dagegen tun und beteiligen sich an solchen Vorhaben.
17:41
Das ist eine Möglichkeit, um diese Verkaufszyklen und die Realisierungszeiten deutlich zu verkürzen. Und das ist meistens das größte Problem, was junge Unternehmen haben, dass man an großen Projekten so lange arbeiten muss, dass das Geld nicht mehr reicht. Und genau diese Phase, die versuchen wir gerade zu überbrücken,
18:00
indem wir solche Projekte anstoßen, was auch ziemlich gut funktioniert. Diese Variante gibt es auch für Indoor-Lösungen, denn auch Indoor, wo wir uns nahezu 85 Prozent unserer Zeit aufhalten, gibt es Luftverschmutzung. Die ist wiederum anders zusammengesetzt, die wirkt anders, aber sie kann mindestens genauso sehr schädlich sein.
18:23
Und deswegen gibt es die Möglichkeit, den CityTree auch Indoors aufzustellen. Das ist am Hauptbahnhof in Berlin, wo man mit einer Variante ohne Bank für relativ schmale Situationen auch eine Lösung hat. Dort sind dann die Pflanzen anders, dort sind die Mooskulturen andere, weil eben die Verschmutzer andere sind und die Bedingungen Indoors anders als außen sind.
18:43
Da steckt ziemlich viel biologisches Verständnis dahinter, was wir über drei Jahre, vier Jahre entwickeln mussten, um herauszufinden, welche Pflanzen in welcher Umgebung besonders gut funktionieren. Weil letztendlich da der Schlüssel darin steckt, effektiv Luft zu reinigen. Das war in Essen.
19:02
Vielleicht bekannt ist die grüne Hauptstadt Europas für dieses Jahr. Auch dort haben wir es geschafft, die CityTrees zu implementieren. Das soll nochmal zeigen, dass egal, wo wir den CityTree aufstellen, erst mal Bereitschaft da ist. Es wird sehr positiv aufgenommen, weil Grün grundsätzlich positiv besetzt ist. Und wir damit in einer relativ guten Zeit
19:22
mit diesem Produkt am Markt sind. Vielleicht noch ganz kurz zu unserem Gründerteam, das sich 2013 zusammengefunden hat. Wir haben einen sehr diversen Hintergrund. Ich habe fünf Jahre Gartenbau und Biologie studiert. Mein Kollege Herr Splittgerber ist der Maschinenbauer,
19:40
der sich für die konstruktiven Problemchen und Lösungen jeden Tag seine Gedanken macht. Der Herr Wu kümmert sich um die ganzen digitalen Verbindungen. Und der Dennis hat Architektur und Städtebau studiert, um den CityTree bestmöglich in dieses Stadtbild zu integrieren, ohne dass es störend wirkt,
20:01
ohne dass man Vandalismus-Schäden großartig heraufbeschwört und dass er einfach gut aussieht. Und damit würde ich gerne schließen. Ich kann mir vorstellen, dass ich viele Fragen ergeben habe, die wir gerne noch besprechen würden. Ansonsten werde ich mich auch noch am Produkt in der Relaxing Zone aufhalten und dann gerne noch Fragen beantworten.
20:23
Vielen, vielen Dank. Bleibt gerne noch hier. Ja, wer freut sich nicht über frische Luft? Ich werde auf jeden Fall mich da hinten mal hinsetzen und ein paar Mal tief einatmen. Genau, ich habe gesehen, es gibt noch Fragen.
20:41
Bitte warten Sie doch kurz, bis ich mit dem Mikro dann bei Ihnen bin, damit auch alle mithören können. Ja, hallo. Erstmal klingt das noch eine tolle Idee. Ich habe noch eine Frage. Wie ist denn das? Wird die Feinstäube und auch die Gase, die richtig verstoffwechselt von den Mosen,
21:01
oder ist das mehr so ein Oberflächen-Effekt, sodass die praktisch irgendwann quasi zu sind? Weil man sagt, man muss alle paar Wochen, Monate oder so jetzt wieder neue Muse da reinsetzen. Das wäre ganz furchtbar. Dann könnte man ja wahrscheinlich auch einen Staubsauger installieren. Das wäre das Gleiche. Das Gute ist, dass Feinstäube so 70 bis 80 Prozent aus Stoffen bestehen, die an sich nicht schädlich sind.
21:21
Das sind Stickstoffverbindungen, das sind Salze. Das sind Sachen, die Pflanzen grundsätzlich als Dünger kriegen. Und sobald die sich auf der Oberfläche anlagern, in die Pflanze hinein diffundieren, werden die genau dort geteilt. Alles, was verwendbar ist, wird verwendet und in neue Biomasse umgewandelt. Und alles andere, was man nicht direkt verwenden kann, das sind meist organische Verbindungen,
21:42
die lagern sich ein und werden nach und nach erst verdaut. Das heißt, durch die Aufnahme des Feinstaubs wird neue Biomasse erzeugt, die wiederum neue Fläche für neuen Feinstaub bietet. Wenn man dieses System gut ausklügelt und die Kapazitäten sind sehr hoch, hat man nahezu einen endlosen Filtereffekt, ohne die Mose austauschen zu müssen.
22:08
Mein Name ist Fabian Dietrich und ich habe noch eine Frage zu einem Punkt, den du auch gerade angesprochen hast. Und zwar, es ist ja wahrscheinlich kein Geheimnis, dass es auch sehr viele Idioten gibt in so einer Großstadt, die auch die schönsten Objekte
22:20
zerstören, wenn sie mal irgendwie nachts betrunken dran vorbeilaufen. Und ich denke mir, so eine Mooswand lädt ja eigentlich dazu ein, dass man da ein bisschen was rausreißt. Wie geht ihr dagegen vor? Oder wie könnt ihr das euch da absichern? Das war eine der größten Vorgestellungen, die wir uns bei der Entwicklung natürlich gestellt haben. Was passiert, wenn wir das Ding in die Stadt stellen? Und wir mussten einfach testen. Grundsätzlich
22:41
ist die Resonanz erstmal positiv. Die Leute haben eher nicht so Freude an Pflanzen zu randalieren, weil man es sehr spät erst sieht. Also man kann viel rausreißen, aber wir haben 1682 Pflanzen daran. Da ist man eine Weile beschäftigt, bis man was sehen kann. Und wir versuchen uns so gut wie möglich
23:00
davor zu schützen. Also die Töpfe, die an unserer Wand sind, die bekommt man definitiv nicht runter, weil die zu fest mit der Konstruktion verbunden sind. Und vor den Pflanzen hängt noch ein leichtes Drahtgitter, das man dort eben nicht direkt rausziehen kann. Man kann es fühlen, berühren. Das ist ganz wichtig, dass man versteht, dass das lebende Organismen sind. Aber man kann sie nicht rausziehen.
23:22
Und die Oberflächen sind so beschaffen, dass man die relativ leicht reinigen kann. Also das ist glaube ich so wie jedes Stadtmöbel auch. Leute gibt, die dort Sticker ranmachen oder die dort mit der Sprühflasche drüber gehen. Das kann man wahrscheinlich nicht so richtig vermeiden. Wir können uns dagegen schützen, indem wir auch oft
23:41
Aufklärungsfolien auf den Seiten und auf den Rundungen machen, wo erstens Graffiti nicht hält und zweitens man auch mit Stickern nicht so richtig zu Werke geht. Und andererseits kann man die Pflanzfläche sehr schlecht besprühen. Das sieht man einfach nicht, weil es an den Blattern ganz schlecht hält. Also grundsätzlich ist es im Stadtraum wie jedes Möbel auch etwas, was man ab und zu
24:01
reinigen muss. Den Service bieten wir direkt mit an. Aber es ist deutlich weniger vandalismusanfällig als Sachen, die man eben sonst so sehen kann. Weil die tatsächlich die Leute einen positiven Effekt damit assoziieren. Das ist eine sehr positive Feststellung auf jeden Fall.
24:21
Hallo, ich bin Sebastian Sternemann. Ich habe eine Frage und zwar Sie sagten eben, man kann das nicht genau fühlen oder riechen, wie schlecht jetzt die Luft in der Umgebung ist. Wenn ich mir vorstelle, ich bin in einer großen Stadt, die halt mit viel Autoverkehr verseucht ist sozusagen, kann ich dann ungefähr den Umkreis berechnen,
24:41
wie viel Meter hinter und vor und um die City Trees herum ist eine verbesserte Luftqualität. Weil ich meine, dann könnte man ja einfach so einen Monitor dran machen und sagen, ja in 20 Metern wird die Luft schlecht oder so. Unser City Tree macht dir jetzt einen tollen Nachmittag. Eine sehr gute und
25:01
wichtige Frage. Man muss natürlich auch wissen, wie oft müsste ich jetzt im Abstand zueinander einen City Tree aufstellen, um eine grüne Bahn durch die Stadt zu ziehen. Ganz klar. Es hängt von sehr vielen Faktoren ab. Die Windrichtung ist da am meisten entscheidende Punkt dabei. Und würden wir jetzt davon ausgehen, dass der Wind frontal auf den City Tree trifft und dort zu 100
25:20
Prozent auftrifft, dann kann man etwa sagen, dass nach dem Produkt in 50 Metern die Luft deutlich besser ist. Das konnten wir schon feststellen. Nur hat man eben das Problem, dass der Wind sehr häufig dreht, schräg auf trifft oder es ist zu heiß, es regnet, es ist zu trocken. Und damit kann man da nicht sagen, dass es immer so ist oder dass es eine
25:41
Bubble um das Produkt gibt. Wir versuchen das mit vielen Messungen zu begleiten, dass man etwa sagen kann, so ist der Durchschnitt. Und davon kann man auf jeden Fall erstmal ausgehen. Aber diese Messungen, die brauchen eben auch wieder eine sehr lange Zeit, um alle anderen relevanten Faktoren ausschließen zu können. Aber so grundsätzlich kann man auf jeden Fall sagen, dass schon alleine durch die physische Gestalt
26:02
der City Tree die Luft abschirmt und wenn man auf der richtigen Seite sitzt, deutlich reduziertere Luftverschmutzung einatmen kann. Wir müssen leider zur letzten Frage kommen. Ich gebe noch einmal weiter. Hallo, Utilier Kruger, Stuttgart. Mich interessiert, was so eine Wand kostet,
26:20
die Sie jetzt zum Beispiel da auf dem Foto abbilden. Natürlich, eine sehr gute Frage und ich finde es immer sehr interessant eigentlich die Frage zurückzustellen, was man erwarten würde, was man bereit wäre für das Produkt auszugeben. Denn ich glaube, es ist kein Geheimnis, es wird relativ viel an Moos gearbeitet und es gibt Lösungen, die zielen darauf ab, dass man eine sehr
26:41
große Fläche mit so wenig wie möglich Quadratmeterpreis bestückt. Wir fokussieren uns darauf auf relativ kleiner Fläche durch den hohen Technikeinsatz das Produkt so effektiv wie möglich zu machen. Und daher hat es natürlich seinen Preis. Also wenn ich rumfrage, weichen die
27:01
Vorstellungen zwischen 5000 und 250.000 Euro pro Produkt ab. Und vielleicht eine ganz kurze Frage, was würden Sie sich denn vorstellen? Was könnte man denken, wenn man einen Citytree kaufen möchte? Wie schon gesagt, ich komme aus Stuttgart. Also da
27:20
müssten Sie die Stadt zuflastern. Ich würde jetzt mal sagen 100.000 Euro. Akzeptiert. Also nein. Ja, wird besser. 15.000 schlage ich vor. Also natürlich gibt es das Produkt in verschiedenen Varianten. Wir können sagen, mit Aufstellung und
27:40
Installation und Antransport 25.000 Euro. Für einen. Klar, wir zielen darauf ab, Projekte zu machen mit mehreren Einheiten, wo dann der Preis pro Einheit signifikant sinkt, weil man die Projektierungskosten sowieso hat. Aber grundsätzlich, wenn Sie es kaufen möchten, 25.000 Euro, steht das Teil schlüsselfertig sozusagen zur Verfügung.
28:01
Einen Moment bitte. Wir müssen leider ist die Zeit um, aber Peter, wir wissen ja, wo wir dich finden. Und ich denke, dass du wahrscheinlich auf dem Hof oder natürlich bei dem Produkt sein wirst und dann antwortest du ja sicherlich gerne noch Fragen. Absolut.