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Music Tech in Berlin- Wie sich die Stadt und der Blick auf sie verändert

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Title
Music Tech in Berlin- Wie sich die Stadt und der Blick auf sie verändert
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234
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CC Attribution - ShareAlike 3.0 Germany:
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Abstract
In Berlin gestalten urbane Freiräume Musik und Musik wiederum formt diese Räume. Aus diesen Strukturen erwuchsen Innovationen. Die Wahrnehmung Berlins, als einzigartiger Ort der Musiktechnikentwicklung entstand genau vor diesem Hintergrund. Unsere Paneldiskussion beschäftigt sich mit unterschiedlichen Sichtweisen auf dieses wachsende Mikroklima. Die PanelistInnen bewegen sich an den Schnittstellen von Musik zu Kultur, Politik und Wirtschaft.
RoundingKommunikationMoment (mathematics)Lattice (order)Plane (geometry)Professional network serviceComputer animationJSONXMLUMLMeeting/Interview
Spoke-hub distribution paradigmMeeting/Interview
Direction (geometry)MittelungsverfahrenGRADEComputer networkInterface (chemistry)Programmer (hardware)INVESTOR <Programm>Content (media)ALT <Programm>Computing platformMETAL <Programm>Meeting/Interview
WhiteboardMeeting/Interview
Interface (computing)Programmer (hardware)Hausdorff spaceLinieMeeting/Interview
Lattice (order)LinieProgrammer (hardware)Process (computing)
Computing platformRoute of administrationCountingKommunikationSet (mathematics)Lecture/ConferenceMeeting/Interview
Mainframe computerZugriffBroadcasting (networking)Computing platformLecture/Conference
Mathematical structureLösung <Mathematik>SoftwareSoftware developerComputing platformBeta functionFactorization
Lattice (order)YouTubeFocus (optics)Lecture/ConferenceMeeting/Interview
LinieLattice (order)Internet service providerSoftwareSoftware developerKommunikationIMPACT <Programmierumgebung>Web serviceMeeting/InterviewLecture/Conference
Set (mathematics)Lattice (order)Ende <Graphentheorie>SurfaceIndexMeeting/InterviewLecture/Conference
SurfaceWordLecture/ConferenceMeeting/Interview
Point (geometry)Direction (geometry)Meeting/Interview
Raum <Mathematik>Physical quantityOperateurSet (mathematics)Direction (geometry)
Single-precision floating-point formatSoftwareDirection (geometry)Lecture/Conference
Meeting/Interview
EckeMeeting/Interview
Decision theoryLecture/ConferenceMeeting/Interview
Sage <Programm>FactorizationMobile appPhysical quantityLecture/Conference
SoftwareMobile appPlane (geometry)LinieProgrammer (hardware)Lecture/ConferenceMeeting/Interview
Mobile appInterface (computing)Meeting/Interview
Software developerMeeting/Interview
Software developerFile formatSpeciesComputing platformSummierbarkeitZugriffProgrammer (hardware)Web servicePhysical quantityMobile app
Computing platformMusical ensembleAgent <Informatik>Lecture/ConferenceMeeting/Interview
Programmer (hardware)Focus (optics)CiscoMathematical structureInterface (chemistry)Lecture/ConferenceMeeting/Interview
Software developerFocus (optics)Lecture/Conference
Hausdorff spaceMeeting/Interview
Lecture/ConferenceMeeting/Interview
Meeting/Interview
Freifläche <Technik>Software developerSurfaceLecture/ConferenceMeeting/Interview
Content (media)Physical quantityEckeLevel (video gaming)Point of saleMeeting/Interview
PlatteMotion (physics)INVESTOR <Programm>Parameter (computer programming)Meeting/InterviewLecture/Conference
DigitizingAsset <Informatik>Lecture/ConferenceMeeting/Interview
Mischung <Mathematik>Meeting/InterviewLecture/Conference
Direction (geometry)Meeting/Interview
Product (category theory)Computing platformEigenvalues and eigenvectorsFocus (optics)Lecture/ConferenceMeeting/Interview
Lecture/ConferenceMeeting/Interview
List of anatomical isthmiGRABE <Programmiersprache>Meeting/Interview
KommunikationLecture/Conference
Route of administrationProcess (computing)KommunikationSupremumLattice (order)RollbewegungMeeting/InterviewLecture/Conference
Lecture/ConferenceMeeting/InterviewComputer animation
Transcript: German(auto-generated)
Ich bin hier in der Runde angekommen, weil ich mich mit dem Thema Musiktechnologie
in den letzten Jahren vor allem aus dem Bereich Crowdfunding heraus viel beschäftigt habe. Aber ich habe einen Hintergrund in Club und Kultur betrieben und habe daher den Zugang zum Musik und zum Musikbetrieben im Endeffekt. Ich habe mal irgendwann Clubs gemacht, die BA25 war das letzte, danach bin ich aus dem ganzen Thema Nachtleben ausgestiegen und habe mich versucht,
eben eher von der inhaltlichen Seite damit zu beschäftigen und nicht mehr die ganze Nacht, sondern nur noch privat und zum Spaß. Ich bin im Laufe des letzten Jahres auf das Thema Musiktechnologie in Berlin und wie wir davon profitieren,
dass es Unternehmen gibt in Berlin, wie die Unternehmen davon profitieren, warum es überhaupt dazu gekommen ist, dass Berlin zu einem Standort für so viele Unternehmen geworden sind, die weltweit eine Rolle spielen, aber auch von so vielen kleinen Unternehmen, die in den letzten Jahren sich hier entwickelt haben und Inspirationen aus dem Nachtleben gezogen haben
und Inspirationen in das Nachtleben wieder reingeben oder auch in das tagsüber musikalische Leben. Da ich vor allem aus dem elektronischen Musikbereich komme, spielt sich das schon meistens nachts an oder fängt nachts zumindest an. Da fand ich es sehr spannend zu gucken, wie man verschiedene Player aus dem Bereich zusammenbringen kann in einem Business-Netzwerk
und eine Sichtbarkeit für Unternehmen und die Kommunikation antreiben kann. Deswegen bin ich jetzt ein bisschen in der doppelten Rolle. Ich habe mit Matthias zusammen gerade die Initiative einer Musiktechnologie-Standort- und Kommunikationsnetzwerke aufzubauen.
Also Musiktech Berlin heißt es im Moment noch, wird sich aber noch ändern, es wird ein bundesweiter Verband werden. Dazu fragen wir gleich Matthias Strobl für den Musiktech-Verband, die Ebene Verband hier repräsentieren.
Dann haben wir den Bereich Musiktechnologie international Musikunternehmen mit Michael Stangel von Boiler Room. Dann den Bereich Kultur und Kulturpolitik mit Katja Luka vom Musikbord, die Musikbeauftragte des Landes Berlin. Und für den neu entstehenden Musiktechnologie-Hub The Venue von Axel Springer, der diese Woche, dann werden wir gleich Nachrichten dazu bekommen,
aufmacht ist Hendrik Hungerhoff hier, der das Thema Musik auch privat da reinbringt und aus dem Bereich Musik auch kommt, aber eben mit dem Chef von Axel Springer zusammen das Thema Musik auch da positionieren möchte, bzw. auch aus den Bereichen Inkubatoren da kommt.
Ich würde gerne mit dem Thema Wirtschaft auch anfangen, weil den Blick auf Berlin, das Thema Inkubatoren, wir haben da eine Weile drauf gewartet,
das ist der erste Inkubator, es gibt das Thema Inkubatoren im Startup-Technologie-Bereich schon sehr. Warum und warum jetzt wird es von Axel Springer diese Initiative geben mit The Venue anzufangen
und wie sehr siehst du die Einbindung von einem Hub nicht nur in dem Technologiebereich, sondern auch im kulturellen Bereich verortet und was habt ihr da vor allem vor? Also kurz mal eine kleine Vorstellung von The Venue und dann das Thema vor allem, wie seht ihr euch in der Stadt?
Vielen Dank erstmal für die Einladung Konrad, ich freue mich hier zu sein. Was wir probieren und was diese Woche eröffnet ist ein Ort, wir denken, obwohl wir natürlich auch im digitalen Field sprechen, erstmal ein Ort der Begegnung, also tatsächlich ein Ort, wo sich Menschen treffen und wir haben am Mehringdamm neben unserem Verlag, der Rolling Stone, den Metal Hammer und Musikexpress beheimatet,
eine Fläche gefunden mit 300 Quadratmetern und dort ziehen wir verschiedene Themen zusammen, da will ich jetzt aber gar nicht ins Detail einsteigen, es sei denn da kommen gleich von Ihnen, von euch Nachfragen. Ein Teil davon, den hattest du angesprochen Konrad, ist das Thema Acceleration.
Axel Springer betreibt seit 2013 ein Accelerator Programm, was heißt das? Im Prinzip ist es leicht erklärt, es gibt dreimal im Jahr etwa 10 Start-ups, die dort in der Markgrafenstraße runterkommen für jeweils 100 Tage und die dort im Rahmen von Workshops und Hilfestellung zum Thema Online-Marketing,
Recht oder auch einfach Ansprache von Investoren, also Suche nach Geld, 100 Tage lang in einem sehr intensiven Programm betreut werden, dafür noch 25.000 Euro bekommen und dafür allerdings einen kleinen Teil auch an ihrem Unternehmen, nämlich 5% dann abgeben
und dieses Programm entwickelt sich in den letzten Jahren sehr gut, wir haben da einige interessante Unternehmen, allerdings industrieübergreifend und für uns als sozusagen inhaltegetriebenes Unternehmen, im hauptsächlichen ja Journalismus und das ist auch unsere Verbindung bislang zu Musik, nämlich der Musikjournalismus, haben wir jetzt die Entscheidung getroffen, dass wir gerne einen Ort schaffen wollen,
in dem wir sozusagen den Musikjournalismus, von dem wir herkommen, eröffnen, auch in die Richtung Technologie und das dann eben verbinden mit unserem Axel Springer Plug & Play Acceleration Programm und das hat sicherlich auch den Hintergrund für uns gehabt, dass wir gesehen haben, sowas gibt es bisher noch nicht, zumindest nicht so zusammengezogen in Berlin, es gibt einige Programme in dem Bereich,
also weltweit, es gibt auch in Hamburg ein Programm seit einigen Jahren, es gibt allerdings sonst relativ wenig, es gibt in London zwei Accelerator Programme und jetzt ein sehr großes seit Februar in Kalifornien, Techstars und für uns ist der Bereich insoweit neu, dass wir mit Musiktechnologie bisher
nur manchmal über unser reguläres Programm Kontakt hatten in den letzten vier Jahren, allerdings haben wir sozusagen durch diese Warte der Journalisten sozusagen einen etwas herausgehobenen Blick und haben bisher den Eindruck, dass wir auch, weil wir einen sehr offenen Ansatz machen, also wir freuen uns über jeden, der auf uns zukommt und Sachen mit uns machen möchte,
solange da was hinter ist, da haben wir den Eindruck, dass wir sozusagen vom Journalismus her kommt auch eine Vermittlerrolle oder eine Vernetzungsrolle einnehmen können, das zeigt sich bisher ganz gut, weil wir eben nicht in einem der Silos stecken, also wir sind weder Label noch sind wir Musikpublisher,
noch sind wir Streamingplattform oder eine Verwertungsgesellschaft und vor diesem Hintergrund ist es gerade unser Ziel und insofern auch ein Aufruf an alle, wer interessante Ideen hat, wir haben dort vor Ort dann eben Startup-Unternehmen im Musik- oder Audio-Tech-Bereich, wir haben Radio-Entrepreneure dort sitzen, wir haben Journalisten dort sitzen, wir haben eine Bühne und ein kleines Studio
und aus dieser Gemengelage wollen wir gerne etwas entstehen lassen, genau das vielleicht so als kleinen Überblick. Danke, dann zu dem Thema, wie wird der Musikstandort gefördert, bevor wir das ganze Thema, was ist daran negativ, den positiven Bereich mal rangehen,
das ist jetzt die Initiative von Axel Springer, das ist eine privatwirtschaftliche Förderung, Katja, du bist mit dem Music Board seit 4 Jahren natürlich in der Förderung vor allem drin, es gab bisher wenige Förderungen für Musiktechnologieunternehmen, so etwas wie Ask Helmut wurde immer mal gefördert,
die Programme sind ja mehr im künstlerischen Bereich angelegt, der kulturelle Bereich natürlich mit Location-Förderung auch immerhin ein wichtiger Standpunkt, inwieweit siehst du Musiktechnologie-Förderung, wenn wir uns jetzt so private Unternehmensherangehensweisen
wie das von De Venio sieht, im Music Board auch zu Hause, was wird es da in Zukunft geben? Gar nichts, guten Tag erstmal, das ist ja gar nicht so, in der Form nicht unser Thema, wir können mal darüber reden, wo Schnittstellen sind,
unser Herz schlägt ja für die Künstlerinnen und Künstler, also in dem Fall in erster Linie Musikerinnen und Musiker, für Journalistinnen und so weiter natürlich auch sehr, aber wir sind und bleiben eine Fördereinrichtung des Landes Berlin und haben auch einen ganz klaren Auftrag und der ist in allererster Linie tatsächlich Künstler- und Kulturförderung,
das heißt alles, was wir an Programmen haben, zielt darauf ab, dass Leute, die auf dem Weg sind, aber auch sage ich mal junge Agentinnen, Agenten, Manager und Managerinnen und Konzertveranstalter sozusagen das Richtige tun können,
indem sie zum Beispiel eben auch Künstler und Künstlerinnen vernünftig für das bezahlen, was sie machen, das heißt alle unsere Programme sind darauf ausgelegt, gar nicht auf Startups in dem Sinne, kommt jetzt darauf an, wie man Startups definiert, wenn ein ganz junges Unternehmen eine wahnsinnig tolle Idee hat für eine innovative Konzertreihe,
kann es natürlich auch sein, dass wir die fördern oder dass sie gefördert werden, aber nicht im Sinne der sagen wir jetzt mal reinen Technologieförderung, weil das tatsächlich gar nicht unser Thema ist, das ist dann eher die Senatorverwaltung für Wirtschaft, würde ich jetzt mal vermuten, wobei ich mit Ramona Popp noch nicht darüber sprechen konnte, was sie für Ansätze jetzt hat als neue Senatorin,
aber letztlich ist das viel mehr so, weil auch das, was du beschrieben hast, natürlich viel mehr in den Wirtschaftsbereich geht, das heißt etwas wird getan mit dem Ziel, dass am Ende Profit generiert wird, der auch eventuell abgegeben werden muss bis zum Teil und das ist natürlich nicht der Sinn von
Kunstförderung, die eher viel zweckfreier ist tatsächlich, deswegen vergeben wir Stipendien und Residenzen an Musikerinnen und Musiker, was wie ein Preisgeld ist und was eben nicht darauf abzielt, dass wir sagen
und dann am Ende musst du bei Universal, Warner, Sony oder wo auch immer unterschreiben, weil das ist nicht der Zweck der Geschichte, sondern wir sagen ja gerade, wir wollen Leute in den künstlerischen Prozessen unterstützen in der Hoffnung, und das passiert ja auch sehr oft, dass sie dann irgendwann davon leben können, was sie tun,
aber nicht sozusagen aus wirtschaftlichen Aspekten, sonst wären wir eine Wirtschaftsförderung, was wir aber definitiv nicht sind. Und wenn du fragst, was tun wir, also wir reden manchmal Matthias und ich, also ich weiß schon so was ihr macht und so weiter und ich finde das gut, also ich finde das durchaus auch wichtig und interessant natürlich,
und vermittel auch gerne an den Stellen, wo ich es kann, würde aber denken und jetzt noch umso mehr, wo wir jetzt Teil der Senatverwaltung für Kultur und Europa sind, dass direkt sage ich jetzt mal Steuergelder aus unserem Bereich in Musiktechnologie,
Förderung, Hubs, Verbände wahrscheinlich nicht fließen werden, weil es nicht so sehr ein Kulturthema ist, es sei denn überzeugt mich hier jetzt gleich von was anderem.
Ich halte mich aber kurz, weil ihr habt euch ja noch gar nicht vorstellen dürfen, aber ich wollte nur kurz dazu noch sagen, also ich glaube schon, ich bin selbst ein erfolgloser Musiker, also ich spiele Bluegrass außerhalb der Industrie und ich glaube man hat heutzutage Möglichkeiten und da kommen im Prinzip alle die ich kenne aus der digitalen
Welt und sind letztlich dahinter stecken Startups oder jedenfalls digitale Firmen, die zum Teil auch schon größer geworden sind, Plattformen, die es uns als Musiker plötzlich ermöglichen, dass wir vielleicht unter Aussparung einiger der bisherigen, wie man so schön sagt, Stakeholder in der Musikindustrie überleben können und monatlich unser Geld verdienen.
Und insofern ist, glaube ich, Musiktechnologie auch ein Weg, dieses Thema Blockchain ist da eins von, aber das ist nicht das einzige, wo Initiativen, die aus der Musiktechnologie kommen, genau dort ansetzen, an dem Punkt, den du gerade beschrieben hast, nämlich die Musiker mit mehr Mitteln auszustatten.
Es geht ja nicht nur darum, sozusagen Zahlungen zu leisten, ich weiß, dass ihr viel mehr macht, aber ich denke, es gibt eine weitere Seite und die weitere Seite ist ja auch sozusagen, dass es Tools gibt, mit denen man überhaupt in der Lage ist, als Musiker die Schritte zu machen, wenn man nicht in zum Beispiel einem großen Label dann unter Vertrag ist und da kommt viel aus dem Musiktechnologiebereich und
insofern glaube ich, dass das ein wichtiger Bestandteil ist, unabhängig davon, ob er jetzt nochmal von euch förderungswürdig ist. An der Stelle ist natürlich wichtig, was als Musiktechnologie angesehen wird. Geht das Ding jetzt hier noch? Was sie gesehen hat, zum Beispiel bei Musikboard Club Kataster oder Ask Helmut
oder so Sachen, werden ja schon gefördert auch in kleinen Mengen, aber immerhin werden die mit sichtbar gemacht und es geht ja bei Musiktechnologie nicht unbedingt nur darum, dass es Produktionsmittel für die Musik sind, sondern alles, was im Streaming, im Veranstaltungsbereich und in der Kommunikation verwendet wird. Was in dem Musikbereich ist ja Musiktechnologie, also für mich als Definition und da ist
schon eine ganze Menge dabei, die auch vom Musicboard mit sichtbar gemacht und gefördert werden. Weiter mit Michael. Die Boiler Room wird jeder kennen hier wahrscheinlich. Für mich ist spannend zu sehen, wie du die internationale Sicht auf Berlin als Unternehmen siehst, was Musiktechnologie eben anwendet.
Also ihr produziert keine Musiktechnologie, ihr produziert auch keine Musik in dem Sinne, sondern ihr seid Anwender und das Schaufenster für Menschen, die in den Untergrund gucken können, musikalischerweise oder aber auch einfach eine Möglichkeit haben, an Orten
Musik mitzubekommen und ein Gefühl für Musik zu bekommen, was eben vor 5-6 Jahren so noch nicht reproduziert worden ist. Und da ist für mich spannend, wie dein Blick auf Berlin im Vergleich zu Moskau, zu London,
mittlerweile gibt es noch viel mehr Orte, an denen Boiler Room auch präsent ist, siehst und ob es da noch einen Unterschied gibt in der Wahrnehmung von den Aktivitäten von Boiler Room in verschiedenen Städten oder ob das mittlerweile gleichbleibend ist, aber ich kann es ja gerne erst einmal kurz vorstellen. Ja, Michael Stangl, ich bin der Geschäftsführer von Boiler Room Deutschland, einer der Programmmacher weltweit
und auch einer der Moderatoren. Mein Mikrofon ist irgendwie überschnittlich laut im Vergleich zu deinem. Als Sohn. Okay. Und das Interessante ist, ich meine, obwohl wir uns vielleicht als Boiler Room nicht als Musiktechnologieunternehmen verstehen würden, einer der Gründe, warum wir überhaupt in der Lage waren, das zu machen, was wir machen, was
du gesagt hast, vor 5-6 Jahren war das so nicht dankbar, einfach weil der größte Teil der Technologie, die für Broadcasting notwendig war, einfach nicht zugänglich zu Amateuren, wie wir es damals waren. Also ich würde jetzt auch nicht behaupten, dass wir wesentlich besser wären darin, was wir zu machen, was wir machen, aber damals waren wir relativ amateurhaft, aber wir haben halt durch die Begriff Demokratisierung der Produktionsmittel relativ einfach Zugriff
finden können zu Technologien, die eigentlich vielleicht nicht dafür gedacht waren, in einen dunklen Technobunker in Berlin geschleppt zu werden, aber nichtsdestotrotz dafür angewandt haben und das dann auch dazu geführt hat, dass durch den Erfolg der Plattform auch durchaus Hersteller, die sonst nicht über Musikbroadcasting nachgedacht haben, angefangen haben technologische Lösungen für den Bereich zu finden.
Zum Beispiel Blackmagic ist eine Firma, mit der wir, die vermutlich jeder, der im Broadcastingbereich unterwegs ist, gut kennt und mit denen wir auch immer in engem Kontakt standen und die dann auch gute Lösungen entwickelt haben. Nichtsdestotrotz anschließend zum Anschluss daran, was ihr beide gesagt habt, man darf auch nicht vergessen, dass
Musik, Technologie, Wirtschaft auch ganz zum Großteil Szenewirtschaft ist, also viel Innovation, sei es im Softwarebereich, also Synthesizer, Plugins, irgendwelche Lösungen, sind ganz oft, also Ableton ist zum Beispiel ein sehr gutes Beispiel dafür, das ist ja ein Tool, das von Robert Henke damals Monolake entwickelt worden ist,
um live performen zu können, so wie er es möchte und daraus ist jetzt eins der wichtigsten, Digital Audio Workstations der Welt geworden. Und es gibt viele Beispiele in Berlin, die einem ähnlichen Schema gefolgt sind, Native Instruments ist bedingt so eins, dann gibt es relativ viele kleine Synthesizer Hersteller, aber nichtsdestotrotz kann man beobachten
und gerade ich beobachte das dadurch, dass ich jedes Jahr ungefähr fünf Monate unterwegs bin und gucke, was sich so neben der Musik auch in den verschiedenen Städten entwickelt, siehst du auch, dass Berlin gerade als Musiktechnologie Standort gerade dadurch so wichtig ist, weil es hier auch eine Infrastruktur gibt für das, was für diese Musiker, die
vielleicht ihr Geld auch, also nicht nur ihr Geld woanders verdienen, außer live zu performen, aber auch ihre Ideen anders umsetzen, nämlich in Software und Tool Generierung, für die ist ja diese Infrastruktur relativ wichtig, wenn du Software Synthesizer programmierst, willst du die testen können, wenn es viele Clubs gibt, in denen du das testen kannst, gibt
es auch viele Leute, in denen du deine Software verbreiten kannst, die quasi als Beta Tester das sofort anwenden, und man kann beobachten, dass genau diese Konzentration von Clubkultur, aber auch von Standort Faktor Berlin für elektronische Musik, glaube ich, einer der Hauptgründe ist, wieso es in Berlin relativ viel Entwicklung stattfindet, einfach weil das ein Miteinander
komplett verzahnt ist, das kann man gar nicht auseinanderzehren, das bedeutet, dass in Städten, wo es hier keine Clubinfrastruktur gibt und wo es keine Förderstrukturen gibt, wie Katja zum Beispiel es macht, ist relativ weniger Aktivität in dem, was von Clubkultur betrachtet so der laterale Geschäftsfeld des Musikers wäre, gibt es in den meisten Städten dann nicht, weil es einfach
diese andere Infrastruktur nicht gibt, du kannst einen Kobator aufs grüne Feld stellen, aber wenn es keine anderen Dinge gibt, die für Musiker und für Leute, die im Musiktechnologiebereich tätig sind, gibt, wird es dort nichts passieren und
das ist glaube ich, das beobachte ich, und du siehst auch zum Teil, dass Strukturen, die man sonst eher aus der Musik und aus der elektronischen Musik kennt, zum Beispiel das Label als Struktur, die es ermöglicht Musikern gehört zu werden, wird auch inzwischen im Softwarebereich angewandert, also Maus und Maas, Musiker, die vielleicht die Leute hier kennen, falls nicht, googelt bitte Maus und Maas, seit 20 Jahren mit
die besten Musiker, die Berlin zu bieten hat, sie haben einfach, dadurch, dass aus ihrem Umfeld relativ viel Software entsteht, haben sie einfach einen Boutique-Label für Musiksoftware, das ähnlich strukturiert ist, wie normales Musiklabel, aber das wenden sie einfach auf Softwarevertrieb an, mit dem selben kuratorischen Gedanken und der Unterstützung, also in Berlin ist es auf
jeden Fall relativ besonders, einfach weil so viele Dinge zusammenkommen, einfach der Club ist quasi auch gleichzeitig der Beta-Test, so, ja. Genau, das ist auf jeden Fall zum Thema Standort ein wichtiger Punkt, aber dazu würde ich gerne später nochmal wieder kommen, also die Entwicklung dazu, wo wir jetzt gerade sind.
Matthias, du hast die verschiedenen Musiktechnologie-Unternehmen begleitet, du hast fürs Music-Tech-Fest gearbeitet, das Thema Music -Tech ist in den letzten vier Jahren, letzten drei Jahren auf jeden Fall schon, wir haben uns kennengelernt, als wir eine leider erfolglose Crowdfunding-Kampagne für dein Projekt gemacht haben, für Nagua Sounds und das Thema
Music-Tech hat sich jetzt so weit manifestiert, dass du gesehen hast, dass eine Vernetzung fehlte und den Verband initiiert hat. Ja, also ich habe 2012 Nagua Sounds mitgegründet, was damals ein Music-Tech-Startup war und wir haben damals, wie Konrad
gerade schon gesagt hat, eine Crowdfunding-Kampagne gemacht, die furchtbar gefloppt ist, das war aber, weil wir da, glaube ich, der Zeit einfach voraus waren und das, was wir tun, ziemlich schwierig einzuordnen und zu verstehen ist, oder zu der Zeit war, heute ist es wiederum so, dass, also wir generieren aus Daten in Echtzeit Musik und das ist alles erstmal total abstrakt,
aber heute ist adaptive Musik oder generative Musik ein Ding, das angekommen ist in der Gesellschaft und auch angekommen ist in der Industrie und man sieht es am besten bei diesem Techstars Accelerator, den Henrik gerade vorhin mal kurz erwähnt hat, dass dort ein Startup dabei ist, das genau das Ähnliche macht, was wir damals gemacht haben, also das bedeutet, dass Musiktechnologie immer mehr in das Zentrum gerückt ist und ich würde
auch mal behaupten, dass es die Musikindustrie, wie es es heute noch gerade so ein bisschen gibt, in zehn Jahren nicht mehr gibt, wir werden dann wahrscheinlich eher eine Musiktechindustrie haben, mittlerweile hat sich eh die ganze Wertschöpfungskette schon total aufgebrochen, weil durch Technologie der Zugang für alle viel einfacher geworden ist und Leute, die früher große
Labels geschmissen haben, also der Gründer von Death Jam Records ist heute der Chef von Apple Music und der Gründer von Death Row Records ist heute der Chef von YouTube oder Head of Music da, also das bedeutet, dass die großen Innovationsmenschen, die Innovateure, die Leute, die damals wirklich krasse Sachen gemacht haben und Labels gegründet haben zu einer Zeit, wo jeder gesagt hat,
das funktioniert nicht, die gehen jetzt schon aus diesem alten oder diesen traditionellen Labelbusiness raus und gehen in die Musiktechindustrie, wenn man das mal so nennen will, deswegen glaube ich, dass es immer mehr zentraler Fokus wird und auch immer wichtiger wird für die ganzen Musiker, aber auch für die ganzen Technologiemenschen und da fängt es dann an, miteinander sich zu vermischen und da fängt es dann an, schwierig zu werden, um
eben Kulturförderung zu bekommen für Leute, die im Musiktech-Bereich unterwegs sind, es sind auf jeden Fall nicht, es gibt auch Künstler, die garantiert so eine Förderung verdienen und für die es wahrscheinlich auch einfacher ist, aber das Schöne ist ja, wenn du als jemand, der Musiktechnologie macht
und ihr sagt ja, ihr fördert in erster Linie Menschen, die quasi keine Profitabsichten haben, keine Gewinnabsichten haben, sondern ihr seid eher so ein bisschen zweckfreier, das ist ja die beste Voraussetzung, die jemand haben kann, um einfach ein Tool zu entwickeln für Musiker, ohne dass er sich dabei selber irgendwie wirtschaftlich bereichern möchte, sondern tatsächlich was zurückgeben möchte in die Musikindustrie und dadurch quasi eine Grundlage schaffen kann,
für all die Musiker da draußen, die eben diesen ganzen technologischen Kram nicht können. Das bedeutet, dass Musiktechnologie nicht immer nur Wirtschaft und Technologie ist, obwohl das ein ziemlich wichtiger Punkt ist, also gerade Ableton, Native Instruments und diese ganzen Firmen sind ja total wichtig auch für die ganze Infrastruktur hier in Berlin, aber auf der anderen Seite sind eben diese Technologiefirmen auch total wichtig für die ganzen Künstler, also da verbinden sich zwei Sachen und ich habe eben die
letzten sechs, sieben Jahre ganz viel in dieser Musiktech-Welt verbracht und habe gemerkt, dass es selbst innerhalb von Berlin oder selbst innerhalb von so eigentlich geschlossenen Ökosystemen ganz wenig Kommunikation untereinander gibt und das ist der Grund, warum wir jetzt diesen Verband gründen, um einmal ein Netzwerk zu schaffen, wo sich alle Musiktechnologie unternehmen, aber genauso freie Entwickler, Menschen, die Kunst machen
im Musiktech-Bereich, Ingenieure, Hardware-Hersteller, Service Provider, alle die Musiktech machen und Musiktech ist ein weiter Begriff, das fängt an bei Ticketing-Software bis hin zu Hardware-Controllern, also ein breites Feld, um die eben alle in einem Verband zu sammeln,
um eine stärkere Stimme zu haben, um den Leuten draußen mehr klarzumachen, dass Musiktechnologie nicht nur irgendeine nerdige Geschichte ist, sondern dass es tatsächlich auch einen Impact hat auf die ganze Industrie und auf die ganze künstlerische Seite von der Musikwirtschaft, deswegen gründen wir jetzt diesen Verband, um gemeinsam mit einer Stimme dann zu gucken, dass wir das ganze Ding nach
vorne treiben können und wir sind da in Deutschland oder in Berlin momentan als Verband die einzigen auf der Welt, aber in vielen Städten in Europa bewegt sich ganz viel was Musiktech angeht, also in Belgien gibt es jetzt in zwei Wochen ein Festival, das Valifornia Musictech heißt, was riesengroß ist, in Bergen, in Stockholm, überall fangen die Leute an Musiktech hoch zu hängen und Inkubatoren oder Co
-Working Places für diesen Bereich zu schaffen und Berlin muss sich da eben auch jetzt mal Gedanken machen, wie man sich denn in der Zukunft aufstellen möchte, damit die Leute weiterhin hierher ziehen und nicht irgendwie ab in den Norden gehen. Aber haben wir da nicht das Problem, dass wir uns da den Boden unter den
Füßen wegziehen, das ist so die nächste Frage, die ich gerne an alle stellen will, wir haben jetzt 20, 25 Jahre lang den Luxus gehabt, dass wir Flächen innerhalb des S-Bahn-Ringes für Aktivitäten zur Verfügung hatten, die sehr experimentell gewesen sind, haben sie intensiv genutzt, dabei wurden halt viele solche, also von Michael Robert Henke, mit dem haben wir in den 90ern Partys zusammen gemacht,
dann hat er angefangen sowas zu entwickeln, viele von den neuen Initiativen, Leute sind halt nach Berlin gezogen, machen eigene Projekte oder arbeiten für größere Unternehmen und probieren Sachen aus im kulturellen Umfeld, die sie dann im Startup-Bereich, ganz unabhängig
von Musik, auch in Inkubatoren, in Accelerator-Programmen zusammenbauen und damit auch dann Geld generieren. Aber wird es diese Möglichkeit des kulturellen Hintergrundes davon überhaupt noch geben in Zukunft oder verbauen wir uns alle Möglichkeiten,
in denen Innenstadtflächen nicht mehr für Musik nutzbar sind, weil es dann den Leuten zu laut wird oder wir keine Kulturbetriebe mehr haben, weil einem Watergate die Miete um, keine Ahnung, was das Dreifache erhöht wird, keine Ahnung, vielleicht reicht das ja trotzdem noch, oder weil Orte nicht mehr so gespielt werden können, weil die Nachbarn meinen, das war vorher leiser, wo sie vorher gelebt haben,
können wir Orte schaffen, die diese Sachen zusammenbringen, also ihr wollt einen Ort schaffen, wo man auch Musik dann auch hinterher auswerten kann, aber geht das wirklich am Mehringdamm oder braucht es dafür einen Ort, der dann doch wieder weiter draußen aus der Stadt ist,
also wie ist eure Sicht auf die Zukunft, auf das Gentrifizierungsproblem, sind Inkubatoren genau das, was das alles kaputt machen wird in Zukunft, oder hilft das auch Leute aus dem Umfeld von Musikkreationen in der Stadt zu behalten, oder gehen die dann nach Bergen,
oder nach irgendwo anders hin, wo Musiktechnologie als einen Punkt nicht von vielen gesehen wird, sondern als einen Punkt für Stadtmarketing, also wohin steuert das Ganze? Darf ich? Jetzt hast du sehr vieles da gefragt oder gesagt gerade, ich wollte nur ganz kurz auf Matthias eingehen,
weil jetzt so viele Sachen durcheinander gegangen sind, also man muss jetzt auch nicht das, wofür ihr vielleicht ein bisschen mehr steht, als ich alles als Kultur und Kunst jetzt drehen oder verkaufen, das ist schon ok, so wie es ist, finde ich, bloß ich sage halt das, was wir machen oder wofür wir stehen,
oder was wir dann eher sozusagen vertreten, und das ist überhaupt nicht dispektierlich zu sagen, dass Technologieunternehmen oder Axel Springer und so weiter halt in eine ganz andere Richtung arbeiten
und zum Teil ja auch Künstler und Künstlerinnen verdrängen, einfach weil dahinter viel mehr Geld steht, so viel zum Thema, wie das mit Raum ist, und ich wollte nur ganz kurz sagen, weil du sagst, die Musikindustrie wird das so bald nicht geben, die Musikindustrie kauft gerade das, was du beschreibst, also Universal ist ein großer Teil von Spotify, niemand weiß so ganz genau, wie viel und so weiter,
das heißt, im Geheimen laufen diese Dinge ja sowieso und dafür muss man keine Verschwörungstheoretikerin sein, um das zu wissen, dass natürlich, die sind ja nicht doof, die beteiligen sich natürlich darin, um maximal an den neuen Technologien zu partizipieren und bei Native Instruments sitzen natürlich auch nochmal eine ganze Menge andere Leute dahinter als die, die wir kennen,
von Angesicht zu Angesicht, aber wie gesagt, das ist alles nicht schlimm wirtschaftlich, das ist ein Industriezweig und trotzdem, und dafür sitze ich hier glaube ich auch, muss ich dann eben die Lanze brechen für Musikerinnen und Musiker, die unter Umständen wahnsinnig tolle Kunst machen, die erstmal tolle Kunst ist, egal, ob dahinter Technologie steht oder nicht,
es gibt wahnsinnig tolle Musiker, die Kunst machen, die technologiebasiert ist und manche gar nicht, ich habe aber noch nie tolle Kunst gesehen, deswegen, weil sie irgendwas mit Technologie zu tun hat. Bei Musik hat alles mit Technologie zu tun, du kannst keine Musik machen ohne Technologie, das geht nicht.
Doch, du kannst. Singen ist tatsächlich das einzige, wenn du ohne Mikrofon singst, ansonsten kannst du keine Musik machen ohne Technologie. Komponieren erst mal. Nutzt du Notationssoftware heutzutage? Nutzt du Papier mit der... Nein, nein, nein, nein, es gibt ja noch ganz viele andere Menschen, die das nicht so machen. Wie gesagt, ich finde, man muss das nicht alles in so eine Richtung drehen, auch wenn wir auf der Republik sind und ich bin auch nicht nur ein analoger Mensch,
ich finde nur, dass die Diskussion in eine komische Richtung geht, wenn wir jetzt sozusagen das Heil auf die, alles, was Technologie dahinter steht oder Axel Springer oder Universal oder Spotify, ist das geilste sozusagen, das ist ja Quatsch.
Und was die Räume anbelangt, wir haben diese Geschichte in Berlin ja mittlerweile, also die Stadt hat einfach sehr, sehr lange, sehr doll geschlafen, leider, und Kapitalismus getrieben, verkauft, was sie verkaufen konnte, und das Resultat sehen wir jetzt zum Teil und das ist verheerend. Ich glaube aber, dass sich da ein bisschen was bewegt gerade. Das ist das eine, dass wir Liegenschaften, die dem Land gehören, hoffentlich behalten können jetzt,
siehe alte Münze, das ist jetzt wieder eine landeseigene Liegenschaft, in der es um Kunst und Kultur in Zukunft gehen wird. Auf der anderen Seite haben wir, und so saß ich hier vor einem Jahr auf dem Panel, diese Thematik, dass natürlich da, wo mehr Geld dahinter ist, auch eher Raum gemietet,
genutzt werden kann und damit natürlich immer einhergeht, dass die, die nicht so viel Geld haben, verdrängt werden. Und das haben wir auch ganz doll in der Stadt. Und wir haben auch das Thema, dass Start-ups Künstler verdrängen. Ist so, ist einfach ein Punkt. Das passiert einfach und das ist Kapitalismus nennt man das.
Ich gebe dir da total recht, es ist sogar substanziell, dass es diese Räume für Kunst und Kultur gibt, um eben Leuten die Inspiration zu geben, um dann, das muss ja nicht mal ein Start-up sein, das kann auch einfach ein Projekt sein, das muss ja nicht mal irgendwie wirtschaftlich getrieben sein, das muss einfach nur, diese Räume sind in Berlin total wichtig.
Also ich bin da total bei dir. Ich finde auch absolut, dass diese Räume wichtig sind und dass sie gefördert werden sollten und dass Kunst generell eine Förderung verdient. Also ich meine, darum geht es ja. Ohne Kunst würden wir wahrscheinlich die Hälfte der ganzen Erfindung auf der Welt gar nicht haben, weil eben die Leute frei gedacht haben, rumgespielt haben und dabei dann was Cooles rausgekommen ist. Deswegen bin ich da total bei dir. Trotzdem glaube ich, dass Kunst und Technologie mittlerweile sich immer mehr miteinander verwachsen
und sobald der Aspekt Technologie dann dazu kommt, wird es immer ganz gerne in die Technologieecke gedrückt, obwohl es eigentlich trotzdem noch Kunst ist. Also das ist natürlich auch ein schwieriges Feld. Wo zieht man da die Grenze bzw. wo gilt dann welche Förderung? Also gehe ich als Kunstmensch, der Technologie macht, eher zu jemandem wie Henrik und sage so,
hey, ich würde ganz gerne irgendwie bei dir einen Platz und einen Raum zum Arbeiten haben oder gehe ich zu dir und sage, könnte ich irgendwie Geld haben, damit ich mir irgendwie ein Atelier mieten kann, damit ich dort meine Kunst machen kann. Also die Frage ist, wo gehe ich hin? Und das ist ja dann immer die schwierige Entscheidung, die dann derjenige hat, der das betreibt. Geht das zu dir oder geht das zu Henrik? Nee, immer dahin gehen, wo es das Geld gibt.
Also im Zweifelsfall zu beiden, das ist ja nicht weiter verwerflich. Sagen wir mal, was weiß ich, ein Künstler wie Arka zum Beispiel, der sehr technologiebasiert ist und auch live sehr viel Technologie einsetzt. Ein wahnsinnig toller Künstler, eines der besten Konzerte, was ich jemals in Berghain gesehen habe. Dieser Typ, der eben sehr, sehr, sehr stark, wie soll man das sagen?
Technik einsetzt, könnte man vielleicht sagen. Wahnsinnig toll, ohne jede Frage, wo der hingeht. Also der braucht keine Förderung, aber würde er welche brauchen, wo er hingehen? Keine Ahnung, der ist wahnsinnig großartiger Künstler. Die Frage stellt sich gar nicht.
Weil er ein großartiger Künstler ist. Ja, aber es gibt ja welche, die es noch nicht so weit geschafft haben und die noch nicht auf dem Level sind und da vielleicht gern hinkommen würden. Ich will damit nur sagen, dass Musiktech, glaube ich, einfach bis jetzt noch nicht irgendwie tatsächlich so einen Weg gefunden hat in die Wirtschaft oder in die Kultur, also generell in die Förderung. Egal ob es die Wirtschaftsförderung ist oder die Kulturförderung,
Musiktech ist immer ausgeklammert. Und Musiktech braucht natürlich auch Dinge, die normale Fintech-Unternehmen oder sonst irgendwelche Automotive-Unternehmen nicht brauchen. Und genauso brauchen sie Sachen, die normale Künstler, die keine Technologie im innovativen Sinne machen. Also die Musiktech ist immer ausgeordnet. Sag mal ein Beispiel.
Also keine Ahnung, wir fördern wahnsinnig viele Musikerinnen und Musiker, die ganz selbstverständlich natürlich sehr stark Technik einsetzen. Also die Jury wählt die nicht danach aus, ob sie Technik einsetzen oder nicht, sondern ob sie großartig sind oder nicht. Also es ist irgendwie, weiß ich nicht, guck dir mal an, wen wir so fördern. Oder sag mir ein Beispiel, wo du denkst, warum fördert ihr das nicht?
Wahrscheinlich weil die nicht zu euch herangetreten sind, aber wenn du einen Künstler hast, die interaktive Musikvideo-Apps produzieren oder wo Kunst ein großer Faktor spielt, wo dann quasi das ganze Album oder sagen wir mal das Cover auf einem Album dargestellt wird in einer interaktiven Form, in der Form von einer App.
Die Leute, die machen ja eigentlich Kunst, weil sie ein Album-Cover gestalten, die sind halt nicht im Old-Fashion-Kartons-Stil, sondern die bauen eben eine interaktive Software dazu, die über eine App gesteuert werden kann. Wo gehen die hin? Also die machen ja eigentlich Kunst und haben vielleicht auch erstmal gar keinen kommerziellen Profit-Gier dafür, sondern sind erstmal nur so, hey, wir wollen einfach was Neues schaffen,
was unser Album abhebt von den anderen. Da sind sie bei Henrik falsch und bei euch falsch. Also wir fördern einfach in erster Linie, also mit diesen Programmen, wenn es so direkt ist, Musikerinnen und Musiker, wenn das eine Musikerin ist oder ein Musiker, können die einen Antrag bauen, stellen, aber wir fördern eben keine Apps. Aber wie gesagt, ich weiß nicht, ob jemand von der Senatsverwaltung für Wirtschaft hier sitzt, aber die wehren es dann,
weil es ist dann natürlich eher Wirtschaft, beziehungsweise wenn das eine bildende Künstlerin wäre, gibt es dafür auch Töpfe und so weiter. Aber wir fördern halt, ganz simpel ist das. Wenn das jemand ist, die Musik macht oder der, sollen die sich auf ein Stipendium bewerben. Und dann können die auch mit dem Geld, was sie über das Stipendium bekommen, können sie auch ein Video gestalten.
Oder eine App produzieren ist halt mit unserem Geld schwierig, weil du darfst dann damit sozusagen danach kein Geld verdienen. Das ist aber nur bei uns so. Es gibt auch andere Förderinstrumente, die das durchaus erlauben. Aber ich glaube nicht, dass wir das nicht verstehen oder dass wir das innovative Schnittstelle Musik, Tech,
also wir sind ja nicht doof. Wir sehen ja Dinge, wie gesagt, aber es ist eben nicht, wir würden nie etwas fördern, bloß weil jemand mit etwas eine App macht. Das ist ja stinkend langweilig. Darf ich noch mal mich einschalten? Also ich glaube, das ist ja auch genau so richtig,
dass ihr künstlerische Kriterien anlegt und dann auch Dinge fördert. Mein Punkt, den ich am Anfang gemacht habe, ich glaube dazu hast du bisher noch nichts gesagt, ist die Entwicklung, die wir sehen, dass es gewisse technologische Entwicklungen gibt, die sehr dabei helfen, dass gerade diejenigen Künstler,
die vielleicht vor 10 Jahren nur die Möglichkeiten hatten, sich zum Beispiel für einen Fördertopf zu bewerben und dann kriegen die halt 10.000 Euro und machen ein Projekt und dann kommen sie sozusagen wieder in die Förderung. Und das soll ja auch da sein. Also ich bin ein großer Fan von unserem deutschen System, dass wir uns auch nicht nur in der Musik, sondern auch im Theater oder in anderen Bereichen
das auch leisten und auch zurecht leisten. Ich glaube aber, es gibt diese Entwicklungen, die wir sozusagen jetzt seit Jahren ja schon miterleben und da werden Künstler, die bislang eben nicht Weltstars sind, Möglichkeiten gegeben, in der jetzigen,
in der heutigen Welt Geld zu verdienen und zwar über neue Arten von Plattformen und neue Arten von Services, die vielleicht einige der alten etablierten Player der Musikindustrie aussparen. Und plötzlich kriege ich aber von meinem Fan direkt als nischige Musik vielleicht diese Summen pro Monat pro Fan, der dann dafür Zugriff hat auf meinen Katalog an Musik.
Und man spart sich da sehr viel aus. Und ich glaube, diese Entwicklung ist was, was mit Kapitalismus verbunden ist. Also am Ende des Tages muss der Künstler auch seine Miete selbst zahlen. Ich glaube, wir sind alle ganz froh, dass wir nicht im Kommunismus leben. Also das sehe ich jetzt nicht sozusagen als Widerspruch, aber ich glaube, darum ging es jetzt gerade, dass wir gesagt haben, es gibt diese Entwicklung im technologischen Bereich und ihr solltet,
oder das sagst du ja gerade, ihr fokussiert eure Förderung unabhängig davon, ob Technologie in der Entwicklung der Kunst eine Rolle spielt. Das habe ich ja auch bei euch gesehen. Also eure Programme fördern das ja sogar. Also ihr habt ja sozusagen dezidiert, geht jetzt, glaube ich, euch ja nicht um, sagen wir mal, reine Konzertförderung, sondern ihr seid ja gerade interessiert an interessanten,
auch genreübergreifenden Formaten. Also sozusagen, ich glaube, das ist gar kein Widerspruch. Wenn ich es richtig verstehe, ist es nur so, und so sehen wir es auch, dass sich in diesem Bereich der Musiktechnologie was entwickelt, was unterstützenswürdig ist und wo es sich lohnt, hinzugucken, und zwar nicht für die großen, bösen Axel Springer und Universal,
sondern auch für die Künstler. Das ist so, wie ich das warne. Weil du sagst, ich habe darauf nicht geantwortet, antworte ich natürlich gern drauf. Klar, hast du recht, was es an Plattformen gibt und wie Künstler davon ganz eins zu eins profitieren, ist natürlich ohne jede Frage gut.
Also natürlich ist es gut, wenn du als Fan deine Band oder deinen Act direkt unterstützen kannst und so weiter. Letztlich ist es auch so, indem man ein Ticket kauft und in dein Konzert geht nichts anderes. Nämlich du kaufst ein Ticket und unterstützt damit, wenn es gut läuft und der Agent dir nicht alles wegnimmt, auch deine Band und der Künstler profitiert davon.
Also wie gesagt, wir verschließen ja nicht die Augen vor dem Innovativen. Natürlich ist das richtig und natürlich ist das auch wichtig. Die Frage ist dann eher nur, wer muss jetzt eigentlich, das wäre vielleicht so eine generelle Frage, wer muss jetzt eigentlich unterstützt werden? Also wer braucht jetzt eigentlich Unterstützung? Oder geht es eher um das Verständnis
in dem, sagen wir mal, Kulturbetrieb oder der Kulturpolitik allgemein? Oder wen müsste man davon überzeugen, eurer Meinung nach, dass das, wofür ihr jetzt vielleicht sehr steht, noch nicht genug wahrgenommen wird? Weiß ich nicht, wäre ja auch eine Frage.
Nee, ich glaube, dass jeder macht seinen Job, wie er ihn momentan macht, richtig. Also Kultur wird Kultur gefördert, Wirtschaft fördert Wirtschaft. Das Problem ist nur, dass Musiktechnologie, das was ich vorher schon gesagt habe, ist in so einem Zwischenraum. Das macht auf der einen Seite, machen die Leute was Kreatives, die erschaffen was, also machen Kunst am Anfang, worauf dann oft ein Projekt wird.
Auf der anderen Seite ist es Technologie und wo dann vielleicht später ein wirtschaftlicher Hintergedanke dahinter entsteht. Das heißt, das Thema ist ja heute auch eigentlich Berlin und die Stadt und Musiktech und nicht unbedingt die Förderlandschaft, aber es ist trotzdem so, dass mir so ein Ding ist, was ich jetzt schon ganz lange beobachte, dass es eben dort, also es gibt keinen richtigen Ansprechpartner und es gibt keine Instrumente für die Musiktechnologiebranche,
wo Leute hingehen können und sagen, das ist ein Programm, da bewerbe ich mich, das passt zu mir. Und das ist jetzt auch gar keine Kritik an dich oder eine Kritik an... Vielleicht hast du recht, vielleicht ist der Wirtschaftssenat derjenige, der sich für Musiktech-Unternehmen, die einen Profitgedanken haben, Programme überlegen muss.
Auf der anderen Seite ist es vielleicht auch für Künstler, die Musiktech einsetzen, interessant Programme zu haben, wo sie dann direkt andocken können. Also wenn ihr jetzt sagt, ihr macht ein Programm auf, wo Künstler, die Musiktechnologie in größerem Sinne einsetzen, sich dafür bewerben können, dass sie nicht mit den 500 anderen Künstlern, die auf das gleiche Programm sich bewerben würden, wenn es keinen Musiktech-Schwerpunkt hätte, sich messen müssen, dass die vielleicht eine größere Chance haben,
in dem Bereich dann auch was zu machen. Worauf dann oft wir... Also das war das beste Beispiel, das ist eben aus Dingen, die in der Klublandschaft entstehen, womit wir wieder bei den Räumen in Berlin sind, die ja so wichtig sind, um eben solche Dinge entstehen zu lassen, dass daraus dann eben danach dann vielleicht tatsächlich ein Geschäft werden kann, wo von der Künstler im besten Fall leben kann. Also mir geht es eigentlich eher darum,
dass diese Förderstrukturen generell sich verändern müssen und es einfach zugeschnittener werden muss für Leute aus dem Musiktechnologiebereich. Aber um deine ursprüngliche Frage zurückzukehren, ziehen wir uns selber den Teppich unter den Füßen weg. Wenn ich mir angucke, was zum Beispiel in Seattle oder in San Francisco oder gerade in Lissabon passiert, ja, also Seattle und San Francisco, klar,
das ist jetzt relativ historisch und lange. Also in Seattle ist, was ja ursprünglich das Zentrum von Indie-Musik war, das ist ja jetzt komplett durch gentrifiziert worden, einfach durch die großen Unternehmen, die jetzt vor jede Fläche aufkaufen. Dasselbe ist passiert in New York, was ja auch einer der Gründe ist, wieso so viele Musiker aus New York nach Berlin gezogen sind.
Ich meine, das ist mit einer der Gründe. Und in Lissabon passiert das gerade auch. Es war ja in den letzten Jahren. Also ich bin jetzt kein Start-up-Spezialist, aber aus den Schlagzeilen weiß ich, dass Lissabon ja ein relativ großer Fokus auf die Start-up-Kultur war, einfach als Wirtschaftsstandorte zu etablieren. Und das ist innerhalb von kürzester Zeit
ein großes Problem für die subkulturellen und Musikerstrukturen geworden. Also ich hab letztens einen Panel gemacht mit dem Nachtbürgermeister von Amsterdam und der Vertretung für Village Underground Lissabon. Und sie hat relativ nah, also dargestellt wie der Fokus auf Start-up-Kultur. Und das natürlich der Einfluss von relativ höheren,
also wesentlich mehr Geld als Musik generieren kann, direkt dazu geführt hat, dass jetzt das, was man gehofft hat, fördern wird eine Musikkultur, die Seite an Seite stehen kann, eher das Gegenteil bewirkt hat. Das ist noch viel schneller. Das ist vorhin dasselbe sehen wir gerade in Berlin. Also es gibt ja einen Fokus auch auf Start-up- und Technologiefokus.
Und darunter leidet die Musikszene massiv, weil einfach dort keine Schutzräume gibt. Also es gibt einen relativ großen, international sehr beliebten Inkubator, der einfach ein Gebäude jetzt übernommen hat, was aber dazu führte, dass viele Musiker ihre Studios verloren haben. Die sind jetzt alle auf der Straße, waren zum Teil auch Entwickler dabei.
Und es gibt da einfach diese Schutzräume. Also den Fokus, das hat Katja gesagt, die Stadt hat relativ lange Fehler gemacht. Und jetzt ist der letzte Zeitpunkt, diese Fehler aufzuheben, weil sobald es keine Musiker mehr gibt, dann kann auch eine Musik... Also es kann dann irgendwelche FinTech-Standort werden, aber kein Musikstandort mehr,
weil einfach dann nicht diese Leute dafür da sind, für die das relevant sind, die das befeuern. Und das passiert in Berlin gerade. Also ich sehe das von den Beschwerden der Künstler, der Musiker, dass das genau dasselbe passiert wie in San Francisco über die letzten zehn Jahre. Und wo kann man da eingreifen? Also gibt es jetzt eine Möglichkeit, zum Beispiel mit einer Planung für die Münze,
House of Jazz, House of Berlin, House of Music, da zum Beispiel an einer ganz konkreten Stelle was zu bewegen? Also seht ihr da eine Möglichkeit, da eine positive Wendung noch hinzubekommen und hier kein San Francisco daraus zu machen, wo man dann irgendwie nach Auckland gehen muss
und selbst da noch nicht irgendwie einen Ort findet, wo man wirklich arbeiten kann, wenn man das halbwegs frei sieht, mit einem Atelierprogramm, keine Ahnung, was, Rotti-Fabrik in Tempelhof, da noch irgendwie Musik auch mit reinzubringen, gibt es solche Tendenzen? Ja, gibt es ganz viel jetzt mittlerweile. Also wir engagieren uns natürlich massiv die ganze Zeit
und ich glaube, das ist jetzt nicht so, also bei der Münze gibt es ja jetzt gerade gar kein Problem, außer dieses kleine Jazz-Thema. Naja, aber ansonsten ist ja die Münze ein safer Ort. Also das hat man ja jetzt geschafft. Wir sind ja da gestartet mit unserem Team 2013 und da hieß es noch, da sollte es schon fünf Mal, glaube ich, verkauft werden.
Das ist ja gestoppt, die wird ja nicht verkauft. Das ist eine landeseigene Immobilie und da wird Kunst, sage ich jetzt mal, im weitesten Sinne und freie Szene stattfinden. Aber das wird auch nicht entwickelt jetzt in dem Fall jetzt gerade. Das hat einen Sanierungsbedarf von 35 Millionen, hat man gerade nochmal festgestellt. Das braucht man jetzt erstmal, das Geld.
Und dann kann man überhaupt erst gucken, was man da macht, es wird noch Jahre dauern. Wichtiger sind andere Orte, wichtiger ist das Musik, genau wie du sagst, auch immer wieder eine Rolle spielt und da kann jeder sich einmischen und immer wieder die Fahne hochhalten, dass wir Freiraum in der Stadt brauchen. Das passiert ja schon sehr massiv, glaube ich,
wird schon sehr stark gemacht. Aber wie gesagt, wir müssen uns dafür alle weiterhin einsetzen. Also, ist so. Und man kann immer wieder alle Politikerinnen und Politiker, die man kennt, dazu ansprechen. Aber ich wollte noch ganz kurz zu der einen Geschichte was sagen apropos Wirtschaftssenat. Wir hatten halt einen Regierungswechsel und ich glaube, es macht sehr viel Sinn
oder auf dem nächsten Panel, das ihr organisiert, den neuen Staatssekretär Christian Rickards oder eben Ramona Popp einzuladen und mit ihnen diese Dinge zu besprechen, weil ganz ehrlich, ich kann es auch nicht so ganz genau sagen, aber theoretisch würde ich das, was du jetzt auch nochmal so gesagt hast, worum es euch geht, wirklich dort sehen und ich würde jetzt auch mal vermuten,
dass man da eher auf offene Ohren stößt und muss dann da mit den richtigen Leuten sprechen. Aber ich kenne ihr Programm jetzt auch noch nicht. Ich glaube durch den Regierungswechsel ist das wahrscheinlich auch alles noch sehr in der Mache, aber ich glaube schon, dass man da mit einer grünen Senatorin und dementsprechenden Staatssekretärin eher jetzt nicht gegen Wände läuft. Würde ich jetzt einfach mal vermuten
und es ist wirklich dort mehr angesiedelt. Das ist tatsächlich so, weil bei der Senatsverwaltung für Kultur und Europa liegt dieses Thema halt nicht so. Es ist halt einfach so. Aber das Thema Räume liegt schon dort. Das Thema Räume liegt da. Das ist jetzt gerade was mir aber im Herzen liegt. Also welche Räume werden erhalten?
Welche Räume sind als Experimentierflächen weiterhin vorhanden? Und welche kann es in Zukunft noch geben? Es gibt ja immer noch Freiflächen. Es gibt irgendwie die Entwicklung an der Dragona-Areal-Kaserne. Da kann was passieren, wo auch Musik eine Rolle spielen kann. Und mit dem Gretchen gibt es da ja schon einen Ort.
Aber es wird auch noch weitere Flächen, die frei werden. Also gibt es da... Also wird es da eine Tendenz geben? Und ist das für Flächen, die ihr zum Beispiel für Boiler Room benutzt, interessant, solche Flächen auch damit selber irgendwas zu machen? Oder geht ihr eigentlich nur in immer wechselnde Locations auch? Also für euch ist das Thema natürlich aber auch schwierig.
Oder schwieriger. Weil es gibt halt weniger Innenstadt-Locations, wo man einfach laut sein kann, die nicht fest bespielte Flächen sind. Also Experimentelflächen, Experimentierflächen gibt es immer weniger. Na ja, wir gehen immer dort hin, wo die Kultur passiert ist, hat das Vorteil, alles, was ich brauche, ist ein Internetanschluss und eine Kamera und schon habe ich Content.
Das ist der Vorteil, aber natürlich beobachte ich das. Watergate wurde ja schon erwähnt. Watergate wurde die Miete verdoppelt, weil das Gebäude wurde verkauft. Und das liegt vermutlich unter anderem da dran, dass ein relativ großes Technologieunternehmen ist ja ein Technologieunternehmen,
ist ja kein Einzelhändler, in der Region groß investieren möchte. Also ich würde es nicht überraschen, wenn jetzt aus dem Watergate-Räumen Konferenzräume für irgendein etabliertes Unternehmen werden würden, weil der Mietdruck einfach so groß ist in dieser Ecke, weil dort einfach kein Schutz.
Musiktechnologie im Konflikt zu anderen Technologieunternehmen ist dieselbe Konversation wie Indie-Musik gegen Pop. Du redest, wenn du die anguckst, die meisten Musiktechnologieunternehmen, über die wir reden, sind meistens verglichen zu, was sonst weltweit passiert. Die kriegen zwar übermäßig viel Aufmerksamkeit, weil es natürlich interessanter, hipper, kreativer ist, aber das sind alles
ganz, ganz kleine Nummern wie die meisten Labels in Berlin, die 500 Platten pressen. Das interessiert weltweit ja niemanden. Musikwirtschaftstechnisch, ist einfach prestigereicher, über eine Platte von Moritz von Oswald zu reden, also über das Katy Perry-Album für einen Journalisten, also einfach gehaltvoller. Aber dasselbe Konflikt findet hier auch statt, und im Endeffekt wird das
Geld gewinnen. Das sollten wir uns, glaube ich, keine Illusion machen. Auch in Berlin. Ja, aber genau dann wird Berlin wie Frankfurt oder München oder Lissabon oder all die Städte, die jetzt gerade verlieren. Das ist genau der Punkt. Jetzt kann man es guter noch rumreißen und ich glaube, dass man da
vielleicht in Zukunft sich mehr Gedanken machen muss, wenn man Gebäude oder Freiräume aufgibt oder hergibt oder den Leuten irgendwie die Möglichkeit gibt, es zu kaufen. Wenn sich in solchen Phasen alle an einen Tisch setzen, also wenn ich den Senat und den Immobilien mag und den Investor und die Kultur und aber auch die
junge Musiktechnologie Szene, wenn die alle sich an einen Tisch setzen, wenn solche Gebäude vergeben werden, dann kann natürlich am Ende der Investor kommen, kann sagen, ich leg noch mal 10 Millionen drauf und das kommt der Stadt dann zugute und dann hat man vielleicht den Senat überzeugt, aber auf der anderen Seite hat man dann noch andere Mitredner am Tisch, die dann vielleicht Argumente haben, um zu sagen, hey, wir sind genauso wichtig und wenn wir
nicht mehr da sind, dann kommen auch eure ganzen coolen, hippen Leute nicht mehr in die Stadt, weil ohne unsere Subkulturen, ohne Berlin, was jetzt ja den Ruf nach draußen hat, diese Freiräume noch zu haben, das ist ja einer der Hauptgründe, warum die Leute hier herkommen. Und das ist ja auch ein Argument, was für Investoren wichtig ist und für den Senat wichtig ist und für generell alle da draußen
wichtig ist, wenn die Stadt ihr Image verliert oder ihren Charme verliert oder ihr Freiräume verliert und man nicht mehr irgendwie inspiriert werden kann, dann wandern die Leute alle ab und dann haben wir hier tatsächlich nur noch große Konzerne und ich glaube, Musiktechnologie ist man darf Musiktechnologie auch nicht so eng fassen. Musiktechnologie ist jetzt nicht nur die Digitalisierung von der Musikwirtschaft, zu Musiktechnologie gehört viel mehr.
Musiktechnologie sind auch Leute, die Instrumente bauen oder Tools bauen für Leute, die eine Behinderung haben und deswegen nicht musikalisch kreativ sein können. Denen werden Assets gegeben, die sie nicht haben, damit sie sich künstlerisch und kreativ ausleben können. Das ist auch Musiktechnologie. Musiktechnologie findet
im Bereich Fashion-Tech oder Awareness-Raising statt. Also Musiktechnologie ist nicht nur die Wertschöpfungskette der Musikindustrie, die aufgebrochen wird, sondern es geht in so viele vertikale Industrien mittlerweile rein, dass dadurch Nutzen für ganz viele Industrien gewonnen werden kann und das sind halt nun mal tatsächlich die Kleineren, die damit anfangen
und die meisten werden auch nicht so groß wie Ableton oder Native Instruments, das stimmt, weil die Leute eben vorher entweder nicht mehr die Möglichkeit haben weiterzukommen, weil ihnen das Geld ausgeht, oder weil eben sie dann aufgekauft werden oder mit irgendjemandem fustinieren, weil sie nicht den langen Atem haben. Also ich glaube, es macht mehr Sinn für die Stadt, die Freiräume zu erhalten und eine Mischung aus
Kultur und Musik und Musiktechnologie zu schaffen, wie große Einzelhandelskonzerne in ganze Gebäude zu setzen und die Musikindustrie bzw. die Musikschaffenden immer weiter nach außen zu drücken, aber auch die jungen kreativen Entrepreneure, die Musiktechnologie machen, weiter nach draußen zu drücken. Am Ende ist es dann immer noch eine Frage, was will die Stadt, will die Stadt
weiterhin wachsen und Geld verdienen oder will die Stadt weiterhin ihr Charme und die Image behalten und dadurch attraktiv sein für Leute von außerhalb. Vielleicht noch einen Satz, ich würde euch da so genau zustimmen, also die Zeit, ich bin ja auch nur zugezogener und bin jetzt seit 7 Jahren hier, aber du bist ja glaube ich schon sehr lange hier, Konrad. Du wirst da den besten oder einen sehr langen
Blick natürlich auch auf die Club-Szene haben. In der Zeit war es wahrscheinlich sehr gut und auch für euch und für alle, die hier waren, dass es sehr unreguliert ist und jetzt stellen sich aber andere Herausforderungen und ich glaube, es läuft eben in die Richtung, die du auch gerade geschildert hast, wenn man nicht aufpasst und wer ist denn Mann? Na ja, also die wirtschaftenden Unternehmen hier,
die werden eben weiter wirtschaften und sollen sie auch. Wir müssen ja auch Steuern zahlen und so weiter, das ist an sich gut, das heißt, ich glaube schon, dass Impulse vom Gesetzgeber, von der Politik kommen müssen und zwar sehr intelligent und gut gemacht und das ist auch ja, was du gerade erwähnt hast, dass das jetzt zunehmend passiert, denn ansonsten droht natürlich die Gefahr, dass sich das in eine Richtung entwickelt, die keinem von uns fünf und auch euch wahrscheinlich
oder ihnen keinen Spaß macht und dann verliert natürlich die Stadt hier das, was sie ausmacht jetzt gerade. Ich bin eigentlich Optimist und ich denke, dass man da jetzt noch nicht zu spät dran ist, aber die Gefahr sehe ich genau wie ihr. Welche Regulierungen wir da finden können,
da müssen wir nochmal das Ganze vertragen. Ich würde gerne nochmal ein Schlusswort von euch bekommen, vielleicht haben wir noch Zeit für Fragen, weiß ich gar nicht genau. Ich glaube, ja, okay, gut, von euch beiden vielleicht noch einen kurzen Kommentar dazu, wo das jetzt mit der Standortentwicklung in Attraktivität der Stadt in Bezug auf
Musiktechnologie hingehen kann. Also was wollt ihr, was könnt ihr mit euren Institutionen jeweils dafür tun, den Blick auf Musiktechnologie in Berlin zu erweitern und zu gucken, wer, was kann man fördern, wo geht's hin? Also aus meiner Sicht persönlich,
ich glaube, es wäre relativ, also es wäre relativ dankbar, wenn man einen Dialog zwischen dem, was zum Beispiel Katja macht, und was der Wirtschaftsenat macht, dass man eine Art speziellen Fokus darauf setzt, weil es gibt relativ viele Synergien zwischen Technologieunternehmen und den Künstlern dieser Stadt.
Wie du ja gerade beschrieben hast, es läuft, es gibt keine Plattform dafür, die das vielleicht hervorheben könnte. Für uns als Boyleum ist das natürlich relativ, also für uns ist es insofern interessant, dass wir über die Jahre relativ viel mit Technologieunternehmen aus Berlin zusammengearbeitet haben, einfach weil dort nicht nur Produkte generiert worden sind,
sondern kreative Möglichkeiten. Native Instruments ist ein Beispiel, Ritchie Hortons eigenes Unternehmen, das ist relativ basal, die bauen einfach einen Mixer, aber ein Mixer ist halt auch ein kreatives Tool, mit denen man damit zusammenarbeitet. Und es eröffnet einfach interessante Möglichkeiten, um anderen Blick auf die Stadt und Kreativität zu legen.
Das ist, glaube ich, sehr viel Potenzial da. In Boyleum haben wir klar, wir sind auch eine Musikplattform, aber auch ein Technologieunternehmer. Mit Katja haben wir einen sehr guten Dialog, mit dem Wirtschaftssenat gar keinen, obwohl wir relativ groß sind und wichtig, glaube ich, für die Musikszene in Berlin. Also es gibt, glaube ich, viel Potenzial, das hervorzuheben
mit einer speziellen Initiative. Ich glaube auch, das ist so ein bisschen, ich weiß nicht, wahrscheinlich in allen größeren Städten so. In Berlin ist es ganz massiv so, dass die Verwaltungen untereinander manchmal nicht so gerne miteinander reden wollten, sage ich jetzt mal in der Vergangenheit. Vielleicht können wir das
jetzt ändern. Also wie gesagt, diese Regierung ist ja noch sehr frisch und neu. Und teilweise macht das ganz viel Spaß, so wie es jetzt ist. Und ich glaube, habe auch eher Hoffnung, dass das gut ist. Und ich würde das genauso auch anregen, hast du vollkommen recht. Sprich, lasst, also, das müsstet ihr denn aber mitmachen, weil nur ihr könnt das so gut erklären. Aber ich bin da super
gerne dabei und moderiere das auch gerne und versuche auch diese Termine zu machen. Das sollte man wirklich tun, weil ich glaube, da geht es ganz viel um auch tatsächlich Aufklärung, ganz simpel. Wovon reden wir da eigentlich? Und ich finde auch immer, also weil ich ja auch immer oft ganz unterschiedliche Dialoge in dieser Stadt führe, ich finde es immer besser, Brücken zu bauen, denn Gräben zu ziehen.
Wir haben das alleine schon mit dem, was wir machen, gibt es schon so viele Mauern, Brücken, oftmals eben auch nicht, aber Gräben, die wir sozusagen versuchen wieder zuzuschütten und lieber eine Brücke zu bauen, weil selbst das, was wir machen, von manchen eben in der Stadt als Wirtschaftsförderung wahrgenommen wird und
viele Leute sagen, es ist doch gar keine, ihr fördert doch gar nicht Künstler, weil es ist doch Pop, es ist doch gar keine Kunst. Und dann sagen wir, aber guck mal unsere Stipendiaten an und guck mal, was da an elektronischer Musik, was da wirklich generiert wird und entsteht und so. Und selbst für viele in der Stadt sind wir dann sozusagen die Bösen, was du vorhin mit Universal Springer sind wir dann sozusagen die Pop-Bösen.
Das heißt, viele, viele Dinge müssen in der Stadt dann immer besprochen werden, was ist eigentlich Kunst, was darf sich überhaupt Kunst nennen und so weiter. Und diese Thematik werdet ihr eben auch haben, wenn ihr versucht in diesen eher Künstler-Kulturbereich zu gehen, weil die Verteilungskämpfe, das ist das Stichwort, sind so stark. Alle haben Angst, dass man ihnen
was wegnehmen möchte. Und deswegen muss man es sehr irgendwie behutsam und so einen Dialog führen. Das ist auf jeden Fall ein ganz gutes Schlusswort. Ich denke mal, der Musiktechnologie-Verband, der noch nicht gegründet ist, wird das Thema auf jeden Fall aufgreifen und wird uns alle in Kommunikation bringen. Und wir schauen, dass wir da vielleicht in den nächsten Jahren
hier über eben ganz sicher auf dem Weg dahin noch einige Gespräche führen werden, die da einiges zusammenbringen. Also eben was wir jetzt hier sitzen haben, ist ja schon ein sehr breites Spektrum an Musiktechnologie- oder Musikkultur- Anwendern und Initiatoren vor
gesellschaftlichen Prozessen. Also wir werden da weiter kommen. Ich weiß nicht, ob wir noch Zeit für eine Frage haben, ob es eine Frage gibt überhaupt. Hat jemand eine Frage an das Podium? Oder belassen wir es dabei und gehen dann in die Kommunikation danach? Nee, will niemand was wissen. Super Sache. Dann vielen Dank. Ich bin gespannt auf weitere Gespräche mit euch und mit dem
Musiktechnologie-Verein Verband. Da kann man sich gleich an Matthias und ich wenden. Wir werden da einiges ins Rollen bringen und haben auch schon viel Gespräche geführt. Also ich denke mal, da wird es spannende Themen geben in den letzten Monaten. Dankeschön.