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Tabu-Bruch in konservativen Gesellschaften durch soziale Medien

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Formal Metadata

Title
Tabu-Bruch in konservativen Gesellschaften durch soziale Medien
Title of Series
Part Number
144
Number of Parts
177
Author
License
CC Attribution - ShareAlike 3.0 Germany:
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Publisher
Release Date
Language
Production PlaceBerlin

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Subject Area
Genre
Abstract
Erehenmord, Religionkritik oder auch Gleichberichtigung zwischen Mann und Frau sind fast Tabu-Theman in den arabischen bzw. islamischen Gesellschaften. Die Sozialen Medien haben den jungen Menschen eine neue Möglichkeit über solche Themen zu sprechen und sie auch zu thematisieren.
XMLComputer animation
Lecture/Conference
Computer animation
Meeting/Interview
Meeting/Interview
Google BloggerFinite setMeeting/Interview
InternetGoogle BloggerMeeting/Interview
Meeting/Interview
Lecture/Conference
Meeting/Interview
Propositional formulaMeeting/InterviewLecture/Conference
Propositional formulaLecture/ConferenceMeeting/Interview
Meeting/Interview
Field (mathematics)Group actionComputer animation
Lecture/ConferenceMeeting/Interview
Lecture/Conference
Computer animationLecture/ConferenceMeeting/Interview
Meeting/InterviewLecture/Conference
Web serviceMeeting/InterviewLecture/Conference
Lecture/ConferenceMeeting/Interview
Lecture/ConferenceMeeting/Interview
Lecture/Conference
InternetLecture/ConferenceMeeting/Interview
Lecture/Conference
Lecture/ConferenceMeeting/Interview
Multitier architectureLecture/ConferenceMeeting/Interview
Lecture/ConferenceMeeting/Interview
Google BloggerLecture/ConferenceMeeting/Interview
Uniformer RaumProfessional network servicePhysical quantityLecture/ConferenceMeeting/Interview
Lecture/ConferenceComputer animation
Transcript: German(auto-generated)
Guten Abend, Tabubruch in konservativen Gesellschaften bzw. vielleicht in den arabischen Ländern,
in den islamischen Ländern, das ist jetzt mein Thema und wenn ich sage Tabubruch, dann denkt der eine oder andere, der wird bestimmt über Religion und vielleicht auch über das Sexualleben in diesen Ländern, wie die Leute mit diesen Themen überhaupt
umgehen. Das ist auch eigentlich das eigentliche Thema, worüber ich gerne mit euch oder euch präsentieren möchte. Und vielleicht am Ende auch etwa zehn Minuten für die Diskussion, für die Fragen, wenn ihr auch Fragen habt.
Die Religion zu kritisieren bzw. religiöse Führer zu kritisieren in den arabischen Ländern ist ein Thema, das auch unter Tabu gilt, weil wenn man diese Leute, wenn man Imam bzw. Muftis bzw. religiöse Führer kritisiert, dann gilt das, als ob der Mann
die Religion selber kritisiert hätte, was eigentlich bei vielen Fällen nicht der Fall ist. Sitten und Bräuche, ich werde nachher auch Beispiele zeigen, sind auch in vielen
Hinsicht ein Tabuthema, das ist je nachdem, was und wie, dazu gibt es auch Beispiele und Meinungsfreiheit, Bristefreiheit, vor allem wenn es jetzt um die Sexualleben von jungen Menschen geht. Ich werde auch jetzt ein Beispiel nehmen in meiner Diskussion zu diesem Thema auch.
Ich fange an mit dem Thema Tabubruch, wenn man die Religion bzw. nicht die Religion, sondern auch religiöse Führer oder Sittenpolizei kritisiert, was Raif Badawi,
der Menschenrechtsaktivist und Blogger aus Saudi-Arabien getan hat, was er dafür viel bezahlt hat. Der Ersatz im Gefängnis wurde verurteilt für zehn Jahre Haft und tausend Beichen in der Öffentlichkeit, der hat 50 davon in der Öffentlichkeit bekommen, man dürfte
auch leider das nicht filmen, da gab es auch ein heimlich aufgenommener Video, das nicht deutlich war, deshalb habe ich das leider nicht mitgebracht oder ich
habe es nicht mitgebracht oder ich habe es nicht mitgebracht. Der Fall von Raif Badawi ist kein einziger Fall in den arabischen Ländern. Es gibt viele Journalisten, Menschenrechtsaktivisten, Blogger, viele Aktivisten, die jetzt im Gefängnis sitzen, weil sie ihre Meinung einfach offentlich gesagt haben. Die sozialen Medien, das Internet war auch die einzige Möglichkeit, dass solche
Stimmen laut werden. Der Fall von Raif Badawi ist international bekannt, aber viele Fälle sind leider nicht bekannt, weil sie diese Möglichkeit nicht hatten, also solange man bekannt ist
als Aktivist, hat man die Möglichkeit sein Netzwerk zu nutzen, dass sein Fall auch gehört wird oder seine Stimme. Raif Badawi hat die Sittenpolizei kritisiert, der hat auch die Menschenrechtssituation in Saudi-Arabien kritisiert und deshalb wurde er verurteilt.
Es gab auch andere Tabuthemen, ich weiß nicht ob ihr alle hier wisst, dass Frauen in Saudi-Arabien kein Auto fahren dürfen, das ist verboten und deshalb gab es auch Kampagnen von Frauen, die gesagt haben, wir werden Auto fahren in Saudi-Arabien,
läuft nicht, ich wollte ein Video zeigen eigentlich, also ein Video, wo die eine Frau, die auch nachher festgenommen wurde, gesagt hat, am 17. Juni werde ich ein Auto
fahren, allein. Viele Aktivisten haben diese Frau unterstützt und da gab es auch ein Interview mit dem verstorbenen König Abdullah und es ging auch um die Situation der Frau,
die hat auch deutlich gesagt, die Frau ist meine Tochter, die Frau ist meine Mutter, die Frau ist meine Frau, sie ist Teil der Gesellschaft, aber die hat auch nicht deutlich und klar gesagt, sie soll auch sich an politischem Leben beteiligen oder sie darf machen, was sie will oder sie bekommt ihre Freiheit, das einzige,
was die Frau bekommen hat in seiner Ära zum ersten Mal, dass die Frau in einem Berater- Komitee in Saudi-Arabien teilnehmen darf. Und wenn ich jetzt das andere Thema, das Sexualleben in den arabischen Ländern, das ist auch ein Tabuthema, letzte Woche
gab es eine Talkshow auf der deutschen Villa, und das heißt immer, Sex vor der Ehe, ist das erlaubt oder nicht erlaubt. Eine Regisseurin aus Ägypten, die jetzt im Libanon ist, Ines Daridi, hat gesagt, das ist eigentlich eine persönliche Sache,
keiner darf entscheiden, ob man oder Frau vor oder nach der Ehe machen kann, das ist eine persönliche Sache, jeder darf entscheiden, was er machen will in seinem Privatleben. Diese Aussagen führten dazu, dass viele sie nicht nur kritisiert haben,
sondern das Innenministerium aufgefordert, sie jetzt zu, also die Bürgerschaft zu ziehen. Viele haben auch gesagt, sie muss getötet werden. Solche Drohungen holen
wir oft, aber solche Fälle. Gestern gab es auch wieder eine Talkshow und es ging um Saudi-Arabien. Ein Aktivist aus Saudi-Arabien war auch Gast, geschaltet aus Saudi-Arabien, und es ging um Freiheit und die Veränderungen, die König Suleiman durchgeführt hat in
der letzten Zeit, und es gibt jetzt auch die neue Generation sozusagen in der Königsfamilie, die in der Führung ist, in Saudi-Arabien, im Königsreich, und sie hat auch ihre Meinung
frei gesagt, sie hat gesagt, es gibt keine Meinungsfreiheit in Saudi-Arabien, und hat der Kollege Sie gefragt, aber du sitzt in Saudi-Arabien, du wohnst da, du lebst da und du sagst deine Meinung öffentlich, dann hat sie gesagt, vielleicht ist das der letzte Auftritt in der Öffentlichkeit für mich. Und sie hat auch uns gebeten,
Passagen von ihrem Interview rauszunehmen, weil sie ihre Meinung deutlich und klar gesagt hat, und hat gesagt, es gibt keine Meinungsfreiheit in Saudi-Arabien, sie hat auch Drohungen bekommen. Es gibt aber in anderen Ländern Aktionen, es gibt Journalisten,
die auch sagen, Leute, nein, das ist kein Tabuthema, wir machen das öffentlich, wie das Magazin aus dem Libanon, Jassad, und bedeutet Körper. Dieses Magazin, viele haben das natürlich kritisiert, wie ihr seht hier, Tute Wirtemann, der auch nackt
dargestellt wird, sie nehmen alles auf, es gibt keine Tabus für sie in diesen Ländern, sie haben auch deutlich und klar gesagt, wir nehmen kein Blatt vor den Mund, wir
leben, das ist unsere Entscheidung in dieser Hinsicht, und deshalb gibt es auch dieses Magazin, man kann auch dieses Magazin online sehen, das ist nicht nur offline, es gibt
aber auch andere Fälle, die ich auch zeigen möchte, Aliya El Mahdi, eine Ägypterin, die sich nackt online gestellt hat, und hat gesagt, das ist mein Körper und ich mach
was ich will, und sie hat auch nach der neuen Verfassung von den Muslimbrüdern in Ägypten, sich vor der ägyptischen Botschaft in Stukhol mit den beiden Damen auch nackt ausgezogen, sie hat den Tura, den Koran und die Bibel in der Hand
genommen und gesagt, okay das ist jetzt mein Privatleben, die Religion zählt für mich nicht, solche Fälle sind in der letzten Zeit auch, oder solche Stimmen sind lauter geworden, und trotzdem bleiben Tabuthemen in den konservativen Gesellschaften, in
den islamischen Gesellschaften, in den arabischen Gesellschaften, auch wenn man offentlich und frei über diese Themen spricht, wird man kritisiert und vielleicht werde ich auch selber kritisiert, demnächst, weil ich solche Bilder auch gezeigt habe, ich weiß es nicht, und damit wir auch die Zeit gewinnen können für die Diskussion,
wenn ihr Fragen habt, stehe ich gerne zur Verfügung, wir haben leider nicht viel Zeit.
Was sind die Hauptprobleme, vor denen du gestanden hast, während deiner Arbeit oder wegen deiner Researches, die Hauptprobleme oder die Hauptherausforderungen? Die Hauptprobleme, also die Leute oder in einer konservativen Gesellschaft sind solche
Themen sozusagen entweder Tabu, also haram oder ehe, was man nicht oder in der
traditionellen, und das ist jetzt in der Tradition, ich mache jetzt keine Forschung, das ist aber meine Erfahrung durch meine Arbeit als Journalist und Trainer für die Deutsche Wille Akademie, in den arabischen Ländern und durch meine Kontakte, auch durch die sozialen Medien, und ich weiß, was kann man sagen, was kann man nicht sagen, was kann man erzählen, was kann man nicht erzählen, worüber man reden darf
oder nicht reden darf, und es gibt keine Regeln, das kannst du, das darfst du, nicht, und was im Libanon-Tabu ist, ist in Palästina anders oder ist in Jordanien anders, in Saudi-Arabien ist es noch vielleicht schlimmer, also solche Themen hängen erstmal davon ab, wo man lebt und wie man sie anspricht, also sowas gilt als
Provokation für die Gesellschaft und Provokation für die religiösen Menschen auch.
Es ist Social Media ja relativ klein verbreitet, manchmal auch, also wenn man sich auf Ägypten anschaut, hat man eine Analphabetenquote von etwa 40 Prozent,
also diese Tabubrüche sind ja möglicherweise relativ begrenzt, wie würdest du dann trotzdem den Einfluss beschreiben auf die aktuellen sozialen Umbrüche, die wir in der arabischen Welt haben, von solchen gezielten Provokationen?
Also wenn ich auch das Beispiel Ägypten nehme und wenn ich sage, in Cairo allein leben etwa 22 bis 24 Millionen von insgesamt 90 Millionen, in Alexandria vielleicht auch 5, 6 Millionen, also in den großen Städten leben die Mehrheit der Anwohner in Ägypten und das Internet ist relativ
verbreitet und sogar auch Mobilnetze sind relativ verbreitet und das ist auch günstiger als sogar in Deutschland. Ich habe diese Erfahrung selber gemacht. Das Internet ist verbreitet und ich meine, wenn man jetzt nicht online ist,
ist man auch online. Das Thema wird in den Medien, im Fernsehen auch angesprochen, aber nicht direkt, die Leute werden das kritisieren und dann ist das sozusagen eine Anregung für junge Menschen, dass sie im Internet suchen oder dass sie versuchen an diesen Themen ranzukommen.
Hallo, ich weiß nicht, ob das zu weit führt, ich würde jetzt mal von den Social Media-Karlänen mal weg, du bist ja Journalist, wie hast du das mit den Karikaturen, mit den Mohamed-Karikaturen aufgefasst, wie ist das für dich, wenn du hier lebst und das mitkriegst und eventuell ja Menschen hast, die das betrifft und die das verletzt, wenn so was ist?
Also du fragst nach meiner persönlichen Meinung. Genau oder deine Erfahrungen oder hast du in deinem Umkreis mitbekommen? Also meine Erfahrung mit den anderen Menschen, was die Leute sagen oder meine persönliche Meinung, ich kann auch dir beides sagen. Manche finden das
als normal, man darf das machen und manche finden das als Provokation für gläubige Menschen und für mich persönlich, ich sage wie gesagt, jeder kann leben wie er will, aber jeder muss auch die Leute respektieren. Ich respektiere deine Meinung, ich respektiere dich,
du sollst auch mich respektieren und das Geld für mich, das ist ein bisschen Provokation für religiöse oder für gläubige Menschen und das ist jetzt für manche verletzend, auch Leute, die hier in Deutschland leben und wie gesagt, also das ist, ich kann das bezeichnen als
Provokation für die anderen, aber nicht für mich. Danke. Ich habe eine Frage, bist du dabei ein Netzwerk aufzubauen in
Deutschland oder mit den Kontakten, die du im Ausland hast, um solche Themen, sagen wir, in einer größeren Gruppe behandeln zu können, auch weil du von Al-Badawi das Beispiel gebracht hast, dass er das Netzwerk hatte, viele andere Blogger in Saudi-Arabien nicht, also oftmals die Verbindung von technischem Know-how und die Risiken, die damit verbunden
sind, sind ja noch nicht verbreitet, also bist du dort dran? Also ein Netzwerk selber zu bauen nicht, aber ich bin Teil eines Projektes auch von der Deutschen Belästigung des Blogs, was auch sich um sowas kümmert und auch Meinungsfreiheit fördert in den
Gesellschaften oder auch durch Online-Medien, durch soziale Medien. Und wie gesagt, ich betreue dieses Projekt seit elf Jahren, The Bobs, aber dass ich selber ein Netzwerk baue, kann ich sagen nein. Aber ich unterstütze solche Netzwerke durch meine Arbeit und
durch meine Kontakte. Dann sage ich an dieser Stelle Dankeschön, Zeyra Laoui, großen Applaus. Vielen Dank.