Urheberrecht 2037
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Identifiers | 10.5446/21391 (DOI) | |
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re:publica 201237 / 72
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Grand Unified TheoryHigh availabilityPerspective (visual)ZeitraumBusiness modelNumberMoment (mathematics)Computer animation
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InternetRaum <Mathematik>ForceGrand Unified TheoryWeb servicePseudonymizationBusiness modelContent (media)Plane (geometry)Physical lawXMLUMLLecture/Conference
08:56
InternetradioContent (media)Concurrency (computer science)AgreeablenessComputing platformWeb serviceScreening (medicine)Mechanism designMusical ensembleComputer animation
11:19
Direction (geometry)Set (mathematics)InternetContent (media)Business modelLecture/Conference
12:04
Web serviceContent (media)Business modeliTunesProduct (category theory)Boom barrierInternetHausdorff spaceComputer animationLecture/Conference
13:15
Product (category theory)Set (mathematics)Soundtrack <Programm>Power (physics)Content (media)Computer animationLecture/Conference
13:46
Service (economics)Physical lawDirection (geometry)Spring (hydrology)Product (category theory)Systems <München>InformationContent providerCafé <Programm>Computer animationLecture/ConferenceMeeting/Interview
15:24
Physical lawVERKAUF <Programm>Content (media)FluxSmart cardARCHIVE <Programm>Computer animationLecture/Conference
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InternetSystems <München>
17:33
InternetState of matterZugriffSystems <München>ZugriffskontrolleBusiness modelInternetdienstOnline-MarktComputer animationLecture/Conference
19:18
Computer animationLecture/Conference
19:47
AutoregulationInternetComputer animationLecture/Conference
21:14
Plane (geometry)Control engineeringDynamic rangeYouTubeForcePlatteRun-time systemScreening (medicine)Meeting/Interview
23:20
Server (computing)Meeting/InterviewLecture/Conference
23:51
Computer animationLecture/Conference
24:22
Length of stayRun-time systemMoment (mathematics)Sound effectMeeting/Interview
27:15
Lecture/Conference
28:00
Lecture/Conference
28:34
Systems <München>MassPlane (geometry)InternetMeeting/Interview
29:33
PredictionSoftware developerLecture/Conference
30:28
Lecture/Conference
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MetreLecture/Conference
31:41
PredictionPlane (geometry)Meeting/Interview
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Diagram
Transcript: German(auto-generated)
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Herzlich willkommen, schön, dass ihr entweder gekommen oder geblieben seid. Ich habe eine halbe Stunde, das heißt, die große Vision muss sehr schnell durchgezogen werden.
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Und ich habe mich entschlossen, das mal so zu machen wie David Lynch. Das heißt, ich gebe die Erkenntnisse nicht vor, sondern verlasse mich darauf, dass ihr alle was mitnehmt daraus und euch eure eigenen Gedanken macht. Und darüber diskutieren sollten wir dann möglichst bald an anderer Stelle.
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Ich habe es genannt, Urheberrecht 2037, eine Vision. Und habe das noch ergänzt, eine Vision wieder dem Kulturpessimismus, was im Prinzip schon aussagt, dass ich alles andere als pessimistisch bin auf die Entwicklungsperspektive in den nächsten 25 Jahren. 25 Jahre, warum? Das werde ich mal wieder gefragt.
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Das ist natürlich ein fiktiver Zeitraum. Ich habe das deshalb so gemacht, weil ich meine, dass wenn man in kurzen Zeiträumen denkt, man viel zu sehr in seinen eigenen Denkmustern verhaftet ist. Wenn man längere Zeiträume hat, dann kann man eben sehr viel besser sich über das, was man eigentlich immer für wahrgehalten hat, hinwegsetzen
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und dann auch frei denken und sich von Konventionen und Denkmustern, die man vorher hatte, frei machen. So, was mache ich? Ich sage jetzt erstmal tatsächlich, was ich meine, wie es in 25 Jahren aussieht im Bezug auf verschiedene Aspekte und dann sage ich, wie es dazu gekommen ist, wie ich meine
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und dann sage ich, was wir tun müssen, jetzt tun müssen, um diese Vision wahr werden lassen zu können. Zur kulturellen Realität. Gute Nachricht 2037 erreicht die Anzahl verfügbarer kreativer Güter einen absoluten Höchststand
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und diese Zahlen, die steigen auch weiterhin, weil der Zugang zu Kreativgütern, den bis dahin nahezu alle Menschen haben und zwar immer und überall ungemein inspiriert und dazu anreizt, selbst kreativ tätig zu werden. Dabei sind 90% aller kreativen Güter frei im Netz verfügbar,
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was erstmal überraschen mag, aber auf die Frage, ob immer noch Geld verdient wird, damit komme ich gleich noch. Im Übrigen wird sich das gar nicht mal so sehr ändern. Ich weiß zwar nicht genau, es gibt wahrscheinlich auch keine Studien konkret darüber, wie viele es im Moment sind, aber es sind im Moment auch schon sehr, sehr viele.
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Allerdings hat man im Jahr 2037 längst gelernt, diese freie Verfügbarkeit als Chance und nicht als Gefahr oder Verhinderung von irgendwas aufzufassen und zu sehen und diesen Vorteil eben dann auch entsprechend zu nutzen. Noch eine gute Nachricht, der Anteil der Creative Economy am Bruttosozialprodukt
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ist so hoch wie nie zuvor und noch nie haben so viele Menschen mit kreativem Schaffen ihr Geld verdient und Unternehmen auch und das heißt, nicht nur es wird viel verdient, sondern möglicherweise anders als in den 80er Jahren, viele verdienen viel.
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Das sind die guten Nachrichten. Warum ist das so gekommen? Wie hat sich das zugetragen? Erstmal Ursachenforschung, erster Punkt, der Wandel von Märkten und Geschäftsmodellen. Der erste Punkt ist vielleicht der wichtigste hierbei. Ich würde sagen, so im Jahr 2019 spätestens haben sich die meisten Menschen,
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die in diesem Bereich irgendwas machen, seien es Politiker, seien es Gewerbetreibende oder eben auch Kreativschaffende von der Kontrollidee, die ja auch dem Urheberrecht sehr stark unterliegt verabschiedet und die normative Kraft des Faktischen,
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wie man so schön sagt, hat sich durchgesetzt. Was bedeutet das? Es hat natürlich in der Zwischenzeit, wie auch jetzt, lange Zeit Menschen gegeben, die diesen Fortschritt aufhalten wollten, die es verhindern wollten, dass es das Internet gibt und die versucht haben, diese Kontrolle, die man einst vermeintlich hatte, jedenfalls wieder zurückzugewinnen,
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die haben sich aber nicht durchgesetzt. Es ist nicht gelungen, die Vergangenheit zu zementieren. Genauso wenig wie die Weber mit dem Maschinensturm die Industrialisierung aufgehalten haben, haben halt die, naja, ich will jetzt keinen mal einen Namen nennen, sagen wir mal die Verlagslobbyisten das Internet aufgehalten und das, was sich da so tut.
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Das heißt, der Kampf für eine Kontrolle eines Raumes, der per Design, per Definitionen, per Konstruktion unkontrollierbar ist und sein soll, der wurde verloren. Verloren wurde auch der Wettlauf zwischen diesen,
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der Idee, man könnte mit technischen Schutzmaßnahmen und derartigen Dingen gegen Umgehungstechnologien einen Wettlauf gewinnen. Auch das hat sich als nicht realisierbar herausgestellt. Genauso wenig wie man es geschafft hat, Anonymisierungstechniken dadurch zu unterlaufen,
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dass Identifizierungstechnologien eben daran vorbeigezogen sind und jetzt auf einmal alles, was gemacht wird, kontrolliert werden kann, abgerechnet werden kann und registriert werden kann. Was leider auch verloren wurde, ist der Kampf gegen die illegalen Anbieter, die sich immer wieder irgendwo im Internet niedergelassen haben
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und dafür gesorgt haben, dass die ganze Welt mit Kopien versorgt wird, weil die ganz einfach aus dem rechtlichen und technischen Einflussbereich eben entschwunden sind, wie es ja auch heute schon ist. Wenn man fünf Jahre braucht, um Kino.to lahmzulegen und es zwei Tage braucht, bis das Pendant am Start ist,
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dann sieht man eben, wie eingeschränkt die Möglichkeiten sind, da irgendwas gegen zu unternehmen. Das Ergebnis war, dass alle registriert haben, dass diese Kontrollidee, die Idee, dass man die Inhalte im Netz kontrollieren kann, sich als Illusion herausgestellt hat und das an einem bestimmten Zeitpunkt hat dann endlich dazu geführt, dass man umdachte.
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Man dachte nämlich endlich nicht mehr darüber nach, wie man Besitzstände, die schon längst verloren sind, bewahren kann oder wiederherstellen kann, sondern man hat sich mit der Frage auseinandergesetzt, wie gehe ich mit dieser Realität um?
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Das heißt, man ist zum eigentlichen Ziel zurückgekehrt und dieses Ziel ist, dass es Märkte gibt, die funktionieren, dass es Geschäftsmodelle gibt, die funktionieren, dass es Kreativschaffende gibt, die ihr Geld mit ihrer Arbeit verdienen und dass man sich auch auf rechtspolitischer Ebene nicht mehr dafür einsetzt, dass man irgendwelche ohnehin obsoleten Kontrolltechnologien
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oder Gesetze einführt oder durchsetzt, sondern ein rechtspolitisches Engagement für Mechanismen, die halt diese Art von Umgang mit dem Netz unterstützen. Und das sind dann, sage ich gleich noch, andere Mechanismen als die, die wir heute haben im Waverrecht und anderen Bereichen.
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Damit soll erreicht werden, dass Anreize gesetzt werden, dass Leute kreativ tätig werden, wenn man diese Anreize denn überhaupt braucht, weil es ja ein Grundbedürfnis ist, der Menschen sowas zu tun, dann kann man über verschiedene Möglichkeiten, verschiedene Wege, solche Anreize zumindest unterstützen. Was man auch tun muss, ist Anreize zu setzen für Investitionen in kreative Güter,
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weil es dann nun mal auch im Jahr 2037 immer noch Sachen gibt, die sehr, sehr teuer sein werden und man möchte natürlich auch gerne die Vergütung für die Kreativen garantieren. Elementar ist, dass in diesem Zeitrahmen
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sich diese Creative Economies fundamental wandeln werden, und zwar in verschiedener Hinsicht. Zunächst mal zurück, ich habe es zurück genannt, von der Copy Economy zur Creative Service Economy. Zurück deshalb, weil es hundertelang, jahrtausendelang in der Historie
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bei kreativen Inhalten und deren Vermittlung und den Geschäftsmodellen, die damit einhergehen, nicht darum ging, dass irgendjemand irgendwem irgendwelche Kopien verkauft hat. Das ist erst möglich, seitdem es Reproduktionstechnologien gibt, die solche Dinge überhaupt erst ermöglichen. Ich glaube, dass dieses Draht wieder zurückgedreht wird
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und es mehr um Service gehen wird, als um die Überlassung von Kopien. Das heißt, die Kopierindustrie, die jetzt darauf setzt, ich verdiene Geld damit, dass ich einer Person oder einem Personenkreis eine Kopie meines Werkes überlasse, ist im Wesentlichen Geschichte. Das Geld wird mit solchen Dingen nur noch sehr eingeschränkt verdient.
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Dagegen werden meines Erachtens Cloud-Services und Streaming-Dienste und solche Dinge die Nutzer mit Inhalten versorgen und die Inhalte werden trotzdem gleichzeitig im Netz frei verfügbar sein. Anbieterstrukturen werden sich verändern. Es wird alte Marktteilnehmer, aber auch neue Marktteilnehmer geben
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und vor allem wird sich dieser Markt, also der Musikmarkt beispielsweise oder der Filmmarkt stark ausdifferenziert haben. Ich glaube, dass es möglich ist, auch mit regulativen Mechanismen die Bildung von Monopolen und Oligopolen in diesen Bereichen zu verhindern
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bzw. diese Tendenz dahin zu verringern, indem man die Markteintrittsöden in diese Märkte erleichtert und einer der Wege, der erforderlich ist, den man beschreiten muss, um das zu tun, ist, dass es einfach leichter sein muss, Lizenzen zu erwerben oder eben solche geschützten Werke,
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Kreativ-Inhalte zu nutzen. Das heißt, möglicherweise haben wir irgendwann mal die One-Click-Lizenz, wenn ich ein Webradio mache, dass ich eben nicht bei 1000 Rechteinhabern vorstellig werden muss oder mit 10 Verwertungsgesellschaften Verträge machen muss oder so, sondern eben über sehr viel effizientere Mechanismen. Außerdem haben die großen Medienkonzerne in diesem Zeitraum Konkurrenz bekommen,
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unter anderem befördert durch diese Vereinfachung und die Absenkung der Markteintrittshürde durch kleine, mittlere Unternehmen, dann Selbstvermarktungsmechanismen für die Kreativen über das Netz, glaube ich, werden zunehmend vorhanden sein,
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Plattformen werden Konkurrenz sein und bleiben, Informationsdienstleister, sowas wie Value-Added-Service-Anbieter und sowas werden da auch hinzukommen. Solche Diversifizierungstendenzen sind gut für den Markt. Die sind gut für die Anbieter und die sind gut für die Konsumenten. Wenn das nämlich ein großer Markt mit vielen Anbietern ist,
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dann gibt es viel mehr interessante Angebote, die so sind, wie es sich die jeweilige Person gerne wünschen würde. Und das wäre halt ein großer Unterschied zum bisherigen Modell. Was ich auch glaube, ist, dass sich die Einnahmequellen einfach diversifizieren. Dass es halt verschiedene Einnahmen gibt,
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sowohl für die Anbieter von kreativen Inhalten als auch für die kreativ Schaffenden. Und damit meine ich nicht nebenher Taxifahren oder sowas, sondern Einnahmen direkt aus der kreativen Leistung heraus sozusagen oder damit mittelbar jedenfalls verbunden. Da kann man sich eine Menge vorstellen,
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die dann letztlich dazu führen, dass man mit mehreren Geschäftsmodellen doch wieder gut verdienen kann. Und nicht nur darauf angewiesen ist, wenn die Plattenverkäufe einbrechen, dann verdiene ich überhaupt nichts mehr. Ich glaube, dass da eine Entwicklung absehbar ist, die in die richtige Richtung geht. Die Wirtschaft zum Beispiel wird bis dahin glaube ich verstanden haben,
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dass man im Internet auf das Einzige setzen muss im Rahmen der Geschäftsmodelle, was man nicht kopieren kann. Was man nicht kopieren kann, ist der Service. Den Inhalt kann man, wird man kopieren können und man wird es nicht verhindern, dass der Inhalt auch an anderer Stelle da ist. Das heißt, man muss die Leute dazu bewegen,
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die Inhalte freiwillig, für die Inhalte freiwillig zu bezahlen. Also für den Zugang zu den Inhalten. Und da schafft man mit gutem Service. Und das ist auch der Grund dafür, warum es iTunes gibt und trotzdem sämtliche Musik irgendwie frei im Internet vorhanden ist. Die Leute bezahlen für Service und Service kann man nicht kopieren. Da gibt es keine Piraterie.
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Was ich glaube auch immer noch ein Markt sein wird, der vielleicht dann auch nach dieser starken Abnahme jetzt wieder zunehmen wird, ist der Verkauf von Produkten, so Mehrwertprodukte, an Leute, die gerne Produkte haben möchten. Es ist heutzutage so, dass die Tendenz ganz klar ist, alle wollen es gerne in digitaler Form haben.
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Man möchte also nichts mehr in Schränke stellen oder sowas, aber die Renaissance der Schallplatte beispielsweise hat gezeigt, dass es auch Gegentendenzen wieder geben kann. Und vielleicht merkt man irgendwann, ach so eine Bibliothek zu Hause ist vielleicht doch ganz schön. Abgesehen davon, dass es meines Erachtens noch nie eine gute Idee war, den gleichen Inhalt in gleicher Form ohne irgendwas dazu,
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außer eine Schachtel drumrum und gespeichert auf einem Silberling, den Leuten für das doppelte Geld verkaufen zu wollen, kann man mit Produkten natürlich eine ganze Menge machen. Man kann also diese Produkte veredeln sozusagen und eben über den digitalen Inhalt, den reinen Inhalt hinaus, weitere Leistungen anbringen, wie zum Beispiel,
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ich mich die ganze Zeit schon frage, wenn ich eine Blu-ray von einem Film kaufe, den ich gut finde, warum dann nicht gleich der Soundtrack mit dabei sein kann, etwa. Oder ein Filmplakat oder ein Hologramm von Darth Vader, das wäre auch ganz großartig. Vielleicht kann man solche Sachen in Zukunft verkaufen, mit Sicherheit kann man daraus einen kleinen Teil zumindest von Einnahmen generieren.
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Dienstleistungen ums Produkt, das heißt, die Renaissance des Live-Auftritts in der Musik ist ja nun schon hinlänglich bekannt. Ich glaube, dass das auch in anderen Bereichen möglich sein wird, dass man damit eben zunehmend mehr Geld verdient. Dann glaube ich, dass man durch rechtliche Regulierung beispielsweise forcieren kann,
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dass Beteiligungen an Informations- und Sekundärmarktanbietern gewährleistet werden. Das heißt, es gibt da Informationsdienstleister oder House Content Provider und dann fließen halt Gelder in die andere Richtung und damit wird auch Geld verdient. Gesetzlich normierte alternative Kompensationssysteme,
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sowas wie Kulturflatrate, gesetzliche Pauschalabgaben für irgendwas, vielleicht sogar irgendwann die Kultursteuer, können dahin zukommen. Und nachher hat man eben zwar viele Quellen und nicht mehr so ein einseitiges Gesicht auf die Dinge, womit man Geld verdienen kann, aber man hat eben viele verschiedene Dinge. Das verkompliziert das Ganze vielleicht ein bisschen,
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kann aber nachher dazu führen, dass viel Geld verdient wird. Und ich sage, 2037 ist das der Fall. Was die Urheber anbelangt, die verdienen natürlich weiterhin damit, dass sie halt die Werke schaffen, zum Teil im Auftrag, wie es auch heute schon ist, jedenfalls aber die Werke dann anderen überlassen, dass die sozusagen, die auf den Markt bringen,
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das also wird sich natürlich erhalten. Dann halte ich es für ein ganz wesentliches Modell, dass die Urheber an der kommerziellen Verwertung zumindest wirtschaftlich beteiligt werden, und zwar effektiv, und zwar gestützt durch gesetzliche Regelungsmechanismen, wie zum Beispiel das Urhebervertragsrecht. Das ist halt das Präkariat der Kulturschaffenden,
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der Journalisten, der Übersetzer und so weiter überwunden werden kann, indem man die Gesetze da optimiert. Dann wird es weiterhin Einnahmen geben durch solche Sachen wie Schrankenbestimmungen, die vergütungspflichtig sind. Wenn zum Beispiel Museen, Archive, Universitäten, Werke nutzen,
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dann gibt es halt Mechanismen, die funktionieren, damit Geld eingesammelt und dann auch wieder ausgeschüttet werden wird. Und was besonders wichtig ist, glaube ich, sind diese Aspekte der Aufmerksamkeits- und Reputationsökonomie, die dann dahinterstehen. Jemand, dessen Inhalte ziemlich frei im Netz verfügbar sind,
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auf den können auch ziemlich viele Leute jedenfalls potenziell hinweisen oder stoßen und seine Sachen rezipieren. Sagen wir mal, der ist gut, dann werden viele Leute denken, der ist gut und das steigert dann seinen Marktwert. Seinen persönlichen Marktwert sieht man an Sascha Lobo zum Beispiel ganz prima. Wenn man berühmt ist, dann verdient man mit allen möglichen Sachen Geld
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und muss nicht mehr seine Inhalte verkaufen. So, kurzum, viele Flüsse speisen einen großen See. Das heißt nicht, wenn man einmal keine Platten mehr verkauft, dass es demnächst keine Musikwirtschaft mehr geben wird. 2037 werden das alle gemerkt haben. So, regulativ, der Wandel von Regulierungsansätzen,
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jetzt mal unabhängig vom Urheberrecht. Ich meine, dass auch hier die Regulierungssysteme sich vielfältiger gestalten, als das heutzutage der Fall ist. Und ich glaube insbesondere, dass die Bedeutung von gesetzlicher Regulierung für das Internet deutlich abnehmen wird weiterhin.
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Es ist, wie ich gesagt habe, ein Umstand, dass rechtliche Regularien ganz schwer durchgesetzt werden können im Netz. Insofern verlieren sie faktisch an Bedeutung und wenn man das dann praktisch auch erkennt, dass dem so ist, dann kann man auch darüber nachdenken, ob diese Art von Regulierung der richtige Ansatz ist.
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Kurzum, ich glaube, dass die ordnungspolitische Rolle des Staates, insbesondere wenn es um Internetsachverhalte geht, sich grundlegend verändern wird. Da kann man dann damit rechnen, dass Regulierung über eine Vielzahl ineinandergreifender Systeme funktioniert. Das ist nämlich zunächst mal die Regulierung über den Markt.
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Wenn die funktioniert, im Jahre 2037 haben endlich alle erkannt, dass man eben Geschäftsmodelle braucht, um den Kunden, den Nutzer da abzuholen, wo er eigentlich hin möchte. Und das Ganze dann durch weniger Einschränkungen, weniger restriktive gesetzliche Regelungen erleichtert wird,
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dann kann man über den Markt eben sehr viel regulieren und da werden halt viele Sachen auftauchen und andere auch wieder verschwinden, aber das war auch schon immer so. Technische Regulierung kann in Grenzen jedenfalls eine Rolle spielen für den Online-Markt, sowas wie DRM-Systeme. Aber nicht im Sinne von Kopierschutz
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wird in 25 Jahren genau das sein, womit man kontrolliert, was die Leute machen, sondern eher im Sinne von Zugangskontrollen. Also bei diesen Diensten, wo man sich anmelden muss zum Beispiel, um da mitmachen zu dürfen, wo man ein Abonnement und dann auch einen Vertrag abschließen muss, da kann man technisch relativ gut absichern,
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dass nur die Leute Zugriff bekommen, die dann tatsächlich auch sich da angemeldet haben und andere ausgeschlossen werden. Es ist also deutlich leichter, als die einzelne Kopie zu schützen oder die Verbreitung der Kopie. Und noch mal zurück, die Leute kaufen ja nicht oder die bezahlen ja nicht dafür, dass sie halt diese Werke nutzen können,
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weil die können sie auch überall anders sehen, sie bezahlen dafür, dass der Dienst halt so toll ist und das kann man nicht kopieren und wenn man den Zugang beschränkt durch technische Maßnahmen, dann funktioniert das glaube ich auch. Ein weiterer wichtiger Punkt ist Softlaw. Ich glaube, dass das weiter zunehmen wird, insbesondere angesichts des Problems internationaler Rechtssetzung
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und Rechtsdurchsetzung. Wenn wir ein Urheberrecht haben, was in jedem Land anders ist, dann ist es naturgemäß sehr schwer, Internetsachverhalte in den Griff zu bekommen. Während solche Sachen wie Codes of Conduct, Selbstregulierung oder auch das Prinzip der regulierten Selbstregulierung,
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wo der Staat sagt, ihr einigt euch, wir geben euch eine bestimmte Zeit dafür und wenn ihr es nicht schafft, das Ganze euch zu einigen und eine sinnvolle Lösung zu finden, dann kommen wir und gucken und machen dann eine staatliche Regulierung. Da haben die Anbieter meistens so viel Angst vor,
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dass sie dann letztlich sich doch irgendwie einigen. So, Wandel des Urheberrechts. Urheberrecht 2037. Die Frage ist ja immer, spielt das noch eine Rolle? Ist das Urheberrecht tot? Ist das ein Instrument eben aus dem 19. Jahrhundert,
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was man in Zukunft oder auch heute schon überhaupt nicht mehr braucht? Ich glaube das überhaupt nicht. Ich glaube, dass das Urheberrecht ein wesentliches, ein ganz wichtiges Regelungsinstrument ist, wobei ich das Urheberrecht wahrscheinlich dann nicht mehr als Urheberrecht bezeichnen würde, sondern als mehr ein Regulierungsinstrument, ein Ausgleichsinstrument verschiedener Interessen,
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das weniger auf diese sehr einseitige Idee des geistigen Eigentums setzt, sondern mehr auf die Idee, es gibt verschiedene involvierte Interessen und diese Interessen muss man in irgendeinen Ausgleich bringen. Und diese Interessen sind aber von Grund auf erstmal gleichwertig. Das heißt, es gibt nicht, ja, die Urheber müssen ihr Geld kriegen
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und alles andere spielt keine Rolle, sondern es gibt eben verschiedene Interessen, die halt entsprechend gewichtet werden müssen und in Ausgleich gebracht werden. Das ist ein ganz wesentlicher Unterschied zu dem Ansatz, den wir heutzutage haben. Ich glaube, dass das Urheberrecht oder dieses Recht, wie man es auch immer bezeichnen mag,
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dann mehr so der Schaffung eines Ordnungsrahmens dient, weil es nämlich dynamisiert werden muss. Die Regelungen werden eher offener als Rahmenregelungen, als noch konkreter, noch präziser, weil bis dahin auch der Letzte gemerkt hat, was viele heute schon gemerkt haben, aber bis dahin wird es auch der Letzte gemerkt haben, dass sehr detaillierte Regelungen schon dann immer outdated sind,
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wenn sie geschaffen werden, wenn sie in Kraft treten. Und die Reformprozesse auf rechtlicher Ebene viel zu lange dauern, um dynamische Umgebungen, dynamische Regelungsnachverhalte in den Griff zu bekommen. Deshalb braucht man offenere Regelungen, sowas wie zum Beispiel Fair Use. Also Dinge, die im Prinzip nicht sagen, was erlaubt ist,
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sondern nur den Gedanken dahinter unkonkret in den Raum stellen. Und man kann es durchaus so machen, da gibt es auch Beispiele, dass man die Konkretisierung, damit man nachher Rechtssicherheit hat und weiß, was man darf und was man nicht darf, Regulierungsinstanzen überlässt, die dann fachnah sind,
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ganz nah an der Materie, sehr viel spezieller als der Gesetzgeber selbst. Und die dann sagen, okay, die Mash-ups bei YouTube haben nach empirischen Forschungen keinen Schaden, richten keinen Schaden an für die Rechteinhaber, weil kein Mensch eine Madonna-Platte weniger kauft, nur weil der Song im Hintergrund läuft, während ein Kind im Vordergrund im Wohnzimmer rumtanzt.
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Also ist das ab jetzt erlaubt. Solche Sachen wären da durchaus möglich. Das Urheberrecht hat sich weiterhin von den Nutzungsvorgängen der Rezipienten, die man ja heute versucht, in den Griff zu bekommen, entfernt. Weil Urheberrecht nämlich bei diesen Cloud- und Streaminggeschichten im Verhältnis zum Endkunden, zum Endnutzer keine Rolle spielt.
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Das Urheberrecht hat vor Augen, dass irgendjemand Nutzungshandlungen in Form von er kriegt eine Kopie und macht dann damit irgendwas. Und dieser Ansatz, der funktioniert bei diesen ganzen Streaming-Sachen, wo alles nur noch auf einem Server liegt und ich nur noch hören kann oder sehen kann, nicht mehr.
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Es betrifft dann einfach dieses Verhältnis nicht mehr. Und ich glaube, das ist auch gut so, weil das nämlich endlich wieder dazu führt, dass die Privatperson im Alltag nicht mehr von der Komplexität des Urheberrechts abhängig ist und sich nicht ständig den Gedanken machen muss, darf ich das jetzt oder darf ich das nicht.
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Man hat, glaube ich, dann endlich auch erkannt, dass man zum eigentlichen Zweck staatlicher Regulierung zurückkommen musste, und zwar Rechtssetzungen zu betreiben, statt Rechtsdurchsetzung. Weil man nämlich realisiert hat, dass Rechte, die ständig erzwungen werden müssen, grundsätzlich überarbeitet werden, überarbeitet gehören.
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Wenn ich die Leute dazu zwingen muss, ein Recht einzuhalten und noch dazu in einer fast kontrollosen Umgebung, dann wird dieses Recht früher oder später obsolet werden, es wird nicht mehr funktionieren, und dann hat es nur noch, dann richtet es nur noch Schaden an. Wenn Rechtsdurchsetzung und Verfolgung eine größere Rolle spielen als die Rechtssetzung,
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dann kollabiert das ganze System, und darüber muss man nachdenken, und das hat man eben auch getan in den nächsten 25 Jahren, zumindest vielleicht sogar schon ein bisschen früher. Rechte, die nicht akzeptiert werden, sind wertlos, wenn sie nicht durchgesetzt werden können, genau der Punkt, dann sollte man sie zumindest ändern. Und es ist eben auch wichtig, dass das Recht der gesellschaftlichen,
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kulturellen, technischen Realität entspricht, weil sonst nämlich genau dieser Effekt entsteht, den wir im Moment haben, der Generationenkonflikt, die Leute sagen, ein Recht, das mich so ungerecht behandelt, dass ich für alles, was ich als Fan, als Musik, als Literaturliebhaber mache,
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im Moment als Verbrecher betitelt werde, das alles Verboten ist, was ich da mache, das wird keine Akzeptanz finden, und deshalb muss man es ändern. Deshalb glaube ich, dass das Urheberrecht umgestellt werden wird in den nächsten 25 Jahren, und zwar die Regelungsinstrumente,
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die auch jetzt schon vorhanden sind, neu gewichtet werden, nämlich im Sinne von Vergütung statt Kontrolle oder Vergütung vor Kontrolle. Weil die Kontrolle ja über die rechtlichen Mechanismen ohnehin nicht mehr funktioniert, muss man sich überlegen, was funktioniert denn eigentlich noch. Die Gesetzgeber werden dann auch endlich erkannt haben, glaube ich,
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dass diese Exklusivrechte, diese Monopolrechte, die sowieso weitgehend unwirksam sind, weil man sie nicht durchsetzen kann, zusätzliche Kollateralschäden nach sich ziehen, weil sie nämlich zum Beispiel den kulturellen Fortschritt aufhalten, verhindern, Innovationen behindern und den Erhalt des kulturellen Erbes beispielsweise auch ganz stark behindern.
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Das heißt also, Rechte, die nur dazu dienen, das zu unterbinden, was gemacht wird, sind in dieser Hinsicht nicht zielführend. Was hat man dann gemacht? Man hat die Monopol- und Ausschließlichkeitsrechte, die im Urheberrecht also als bester Weg angesehen werden,
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drastisch verkürzt, außer wenn es um den Schutz persönlichkeitsrechtlicher Interessen geht. Also auch da darf man dann nicht nach zehn Jahren schreiben, dass ich jetzt den neuesten Roman von Daniel Kehlmann geschrieben habe. Solche Sachen werden weiterhin gewährleistet sein, was ein wichtiger Punkt ist. Ansonsten setzt man stärker auf die Idee,
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die Leute sollen das machen, es wird sowieso gemacht, es ist also auch erlaubt, es ist legal, dafür, dass sie es aber machen, werden Vergütungen eingesammelt und zwar so, dass man diese Vergütungen nicht umgehen kann. Das heißt, möglichst an zentraler Stelle irgendwo Geld abzugreifen und dann zu sagen, das wird eingesammelt und dann an die Kreativschaffenden
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und die Wirtschaften wieder ausgeschüttet. Ein wichtiger Punkt da, dass die Urheber, also die Kreativen tatsächlich auch an ihr Geld kommen, ist das Urhebervertragsrecht, was unterentwickelt ist bisher und worüber auf EU-Ebene beispielsweise niemand ernsthaft diskutiert, was ein Skandal ist, wie ich meine,
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weil das Urhebervertragsrecht für die Urheber ein ganz wichtiges Instrument ist, um sich davor zu schützen, dass andere ihnen ihre Rechte einfach abnehmen, weil sie die Macht dazu haben. Wir reden von freien Journalisten, Literaturübersetzern, Studiomusikern und vielen anderen mehr. Wenn die ihre Rechte erworben haben, dann kommt jemand und sagt, hier ist der Vertrag, unterschreib und alles ist weg
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und du kriegst jetzt hier einmal 10 Euro und das war's damit. Ich kann mich dagegen nicht wehren. Das heißt, gerade dieses Instrument gehört erheblich ausgeweitet und wieder 2037. Ich glaube, alle haben gemerkt, dass wenn man hier immer in diesen öffentlichen Debatten über das Urheberrecht redet,
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dass es dann ganz häufig an den Interessen der Urheber tatsächlich vorbeigeht und über die Sachen, die die Urheber wirklich betreffen, letztlich gar nicht geredet wird. Viele Sachen jedenfalls. Und dann hat man gemerkt, wir sollten zurück dazu kommen zu dieser Idee, der Künstler sollte tatsächlich sein Geld kriegen und zwar auch vom Verwerter.
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Ich glaube, dass man, wenn man solche wirtschaftlichen Beteiligungsansprüche und Vergütungsansprüche praktikabel realisieren will, und zwar auch im internationalen Kontext, man zunehmend auf automatisierte Systeme setzen muss und sollte, das hat die EU inzwischen auch erkannt, die darüber nachdenken, ob es die Möglichkeit geben sollte,
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Lizenzen einzuholen über automatisierte Systeme. Ich glaube, das geht nur in Maßen, aber ich glaube jedenfalls, dass es möglich ist, sozusagen das System mit dem Vergütungsklick einzuführen, wo derjenige, der das nutzt, dann sagt, okay, ich habe jetzt diese drei Sachen hier, klick da drauf, dann wird mir angezeigt, was das kostet,
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und dann zahle ich das und das wird irgendwo hingeleitet, wo dann sichergestellt ist, dass der Kreativschaffende, der das gemacht hat, auch seinen Anteil davon abbekommt. So, ich hoffe, dass das erfreulich genug ist für alle Beteiligten. Ich hoffe, dass ihr meine Visionen teilt
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und nicht immer so pessimistisch seid, was diese ganzen Entwicklungen angeht, so wie das nämlich heutzutage in der Diskussion ja der Fall ist. Die einen schlagen den auf die anderen ein und die anderen auf die einen. Das führt uns mit Sicherheit nicht weiter. Wie kommt man dahin, was muss man tun? Ich glaube, es ist ganz wichtig, keine Denkverbote aufzuerlegen,
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solche Sachen wie das hier zum Beispiel zuzulassen und eben auch dazu zu hören und sich daraus seine eigenen Gedanken zu entwickeln. Ich verkünde hier keine Wahrheiten, sondern ich verkünde das, was ich aus jahrelanger Auseinandersetzung mit diesen Themen mir überlegt habe, mit einer stark warsagerischen Prognostik dabei, aber das macht ja nichts. Ich glaube eher, das, was schädlich ist heutzutage,
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ist, dass von insbesondere politischer Seite und dann auch von den beteiligten Wirtschaften versucht wird, den Status quo zu zementieren und wie ich schon gesagt habe, das wird nicht passieren. Wenn man mal jemanden fragt von der GEMA oder von Unternehmen,
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glauben sie tatsächlich, dass in zehn Jahren die Leute, ganz egal was sie jetzt machen im Urheberrecht, dass in zehn Jahren die Leute nicht mehr kostenlos Musik aus dem Netz sich verschaffen oder dass die Musik nicht mehr da ist im Netz, glauben sie, dass man das aufhalten, zurückdrehen kann, dass das passiert, mit Sicherheit nicht
31:00
und da kriege ich nie Gegenwehr, wahrscheinlich nicht. Dann stellen wir uns nochmal die Frage, ob das, über das wir hier andauernd reden, überhaupt was bringt oder ob es nicht irgendwas anderes sein muss, über das man reden sollte. Ich glaube ein wichtiger Punkt auf dem Weg dorthin ist die Abkehr von der Brachial-Konfrontation.
31:20
Dieser Streit Kultur gegen Netz hilft nicht weiter. Der bringt uns keinen Meter voran, weil Netz Kultur ist und Kultur ist Netz. Das kann man nicht trennen, jedenfalls nicht in Zukunft und insofern muss man das überwinden und dann kommt man auch zu vernünftigen Diskursen, die eben zielorientiert sind und nicht orientiert sind
31:42
an dem, was wir alle vielleicht gerne hätten. Und mein Petitum, die Zeit wird langsam knapp. Und zwar nicht, weil die Erde in 10 Jahren untergehen wird und die Maya Vorhersagen für welches Jahr auch immer sich dann wieder bewahr halten, sondern weil der Generationen-Konflikt
32:01
schon derart ausgeprägt ist, den wir jetzt heute haben, dass es einfach höchst an der Zeit ist, sich mit diesem Thema konstruktiv auseinanderzusetzen und wenn man noch viel länger wartet, und zwar auch auf politischer, regulativer Ebene, dann verliert man eben diese Möglichkeit, das Thema auf vernünftiger Basis zu diskutieren,
32:20
weil sich die Fronten bis dahin noch viel mehr verhärtet haben, als das ohnehin schon der Fall ist. Ja und damit danke ich für die Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen noch viel Spaß.