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Soylent Green, äh, the Internet is people!

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Formal Metadata

Title
Soylent Green, äh, the Internet is people!
Title of Series
Part Number
38
Number of Parts
72
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CC Attribution - ShareAlike 3.0 Germany:
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Abstract
Die sogenannte reale Welt, unsere Zivilisation, ist voll mit virtuellen und künstlichen Konstrukten: geistiges Eigentum, Weltfinanzsystem, Landesgrenzen, Nationalitäten, Hitparaden, Vollbeschäftigung — um nur einige zu nennen, die mir in der viel zu kurzen Vorbereitungszeit für diesen Text einfielen. Auf der anderen Seite wird dem ebenso künstlichem Konstrukt der „Netzgemeinde" häufig vom nicht minder virtuellen Konstrukt der politischen und journalistischen Klasse vorgeworfen, weltfremd und in virtuellen Konstrukten beheimatet zu sein. Ist es aber nicht vielleicht eher so, dass das angeblich Virtuelle, Algorithmische und Raumslose viel realer, viel einflusstärker ist, als wir alle uns das vorzustellen vermögen? Ist in Wirklichkeit das was wir uns bisher als Realität vorstellten, viel virtueller und geistiger als das, was wir bisher als rein virtuell, digital und netzbasiert ansahen? Um diese steile These ansatzweise zu belegen, werde ich mit Hilfe von Architektur, Hobby-Soziologie, Musik, Filmkultur, dem Netz und sozialen Netzwerken aufzeigen, wie virtuell die Welt in der wir leben bisher war und wie sehr das angeblich virtuelle hilft die Realität zu formen und zu erkennen.
InternetLecture/Conference
TwitterFacebookLecture/ConferenceMeeting/Interview
Meeting/InterviewLecture/Conference
FacebookTwitterLecture/ConferenceJSONXMLComputer animation
InternetComputer animationLecture/ConferenceMeeting/Interview
InternetCafé <Programm>Computer animationLecture/ConferenceMeeting/Interview
InternetTwitterComputer animation
InternetMeeting/Interview
Grand Unified TheoryInternetLecture/ConferenceComputer animation
InternetParameter (computer programming)GoogleFacebookComputer animationLecture/ConferenceMeeting/Interview
InformationComputer animationLecture/Conference
Computer animationLecture/ConferenceMeeting/Interview
Lecture/ConferenceMeeting/Interview
PixelComputer animationLecture/ConferenceMeeting/Interview
Computer animationLecture/ConferenceMeeting/Interview
InternetPassig, KathrinMeeting/InterviewSource code
InternetParameter (computer programming)Computer animationLecture/ConferenceMeeting/Interview
Parameter (computer programming)iPadMeeting/InterviewComputer animationLecture/Conference
TwitterComputer animationLecture/Conference
InternetMeeting/InterviewComputer animationLecture/Conference
Plane (geometry)ParallelenGoogle BloggerWorld of WarcraftWritingPAUSMeeting/InterviewDiagram
TransportComputer animationLecture/Conference
Grand Unified TheoryALT <Programm>Meeting/Interview
Data storage devicePoint cloudHard disk driveWordProgram flowchart
Boom barrierHard disk driveVersion <Informatik>Computer animationLecture/Conference
Grand Unified TheoryComputer animation
FacebookTwitterInternetComputer animation
Computer animationLecture/Conference
InternetGRADEComputer animation
Grand Unified TheoryComputer animationLecture/Conference
Electronic visual displayLecture/Conference
TwitterMeeting/Interview
Meeting/Interview
Digital libraryCircleSeries (mathematics)TransmitterMeeting/Interview
Computer animationLecture/ConferenceSource code
Electric power transmissionWordGrand Unified TheoryIntegral elementInternetDigital library
InternetKommunikationLecture/ConferenceMeeting/Interview
SpeciesInclusion mapXMLLecture/Conference
InternetLecture/ConferenceMeeting/Interview
InternetLösung <Mathematik>HöheLecture/ConferenceComputer animation
Transcript: German(auto-generated)
Also ich habe es mal kurz übersetzt. Das Internet besteht aus Menschen. Das ist meine These.
Aber eigentlich ist es gar keine These, sondern eine Platetüde, weil natürlich, wir wissen das ja alle, dass das Internet aus Menschen ist. Wir lesen Sachen, die Menschen schreiben, im Internet Bilder, die Menschen gemacht haben, wir hören Musik von Menschen und selbst Suchmaschinenoptimierer verarschen nicht Google, sondern Menschen. Also man
Wozu die Aufregung? Wozu der Vortrag überhaupt? Also mein Aufhänger war das hier oder sowas. Das sieht man ja öfter. Ohne Facebook oder ohne Twitter. Ich habe ein Real Life. Ich frage mich
immer, was ist das eigentlich, dieses Real Life? Ist das irgendwie besser als Twitter und Facebook? Oder wenn man Real Life spielt, darf man auch das Telefon benutzen? Oder ist Real Life interessanter, authentischer? Ist es im Real Life einfacher, seine Sorgen zu verdrängen? Oder ist das Real Life einfach irre spannend? Also warum ich mich aber,
glaube ich, besonders darüber aufrege, ist, das impliziert natürlich dieser Spruch, dass das Real Life besser sei oder mein Real Life besser ist als deins. Man muss natürlich auch mal durch den Kopf gehen lassen, wie man sich so sein Real Life
normalerweise vorstellt und wie es die anderen dann sehen. Es ist halt ein Gag, der nicht funktioniert. Also ich finde allein, das ist schon ein super Gag, das Auto. Also man kann halt eigentlich so gesehen gar nicht unterscheiden, was jetzt Real Life ist oder nicht. Und auch die Definition in der Wikipedia oder Wikikode oder was auch immer,
es hilft nicht. Da steht, real ist auf die Wirklichkeit bezogen. Also ist die Frage, ist Facebook wirklich? Ist Twitter wirklich? Oder gibt es das Gegenteil von Real Life? Ist das Social Media Live? Also wenn man jetzt den Tweet durchliest, dann lernt man auf jeden
Fall was über das Real Life, nämlich, dass das Real Life aus Bauern, Markt und Müllansorgung offensichtlich besteht. Also ich würde zum Beispiel, wenn mich jemand fragen würde, würdest du ohne Bücher leben können, würde ich antworten, klar, ich habe eine Oma, die kann ganz tolle Hürchen erzählen. Wozu brauche ich eine Oma? Für mich
ist das die gleiche Qualität von Aussage. Genauso wie man sagen könnte, Fotografie brauche ich nicht. Ich kann doch einfach vor die Tür gehen, wenn ich etwas Schönes sehen möchte. Alkohol trinke ich auch nicht. Ich trinke nur Bier. Was mir aber auch aufregend ständig ist, dass es Leute gibt, die nicht nur sagen, das Internet ist nicht real, sondern die
sagen auch noch, das ist total gefährlich und viel gefährlicher als die Realität. Susanne Gaschke sagt, dass es die Illiteralität gefährden würde, nein, umgekehrt die Literalität gefährden würde, dass es die Leute plappern im Internet. Das findet sie ganz furchtbar, dass die Leute da belanglos plappern und die Zeit tot schlagen. Da schreibt sie die ganze
Artikel drüber. Sie schreibt aber keinen Artikel drüber, dass die Leute das im Telefon oder in Redaktionskonferenzen bei der Zeit oder im Café auch machen. Man kann eigentlich das, was Susanne Gaschke über das Internet denkt, so zusammenfassen mit dieser Illustration. Sie sagt, das macht dumm. Kein Vortrag ohne Katzenbild.
Das ist keine Katze, das ist Andrew Kean. Der findet Twitter zum Beispiel super, aber den Rest des Internets scheiße findet zum Beispiel das Twitter, dass das Internet die Stunde der Stümper sei und dass wir unsere Kultur im Internet zerstören. Er findet
auch, dass im Internet oder in Social Networks Freundschaften ganz sicher nicht funktionieren bzw. dass das keine Freundschaften stiftet. Er findet das alles doof, gefährlich und
viele andere finden das auch noch, dass es einsam macht, das Internet, was übrigens verständlich ist, finde ich, weil von außen sieht es halt wirklich so aus, meistens. Man sieht halt nicht, dass man mit diesen Kisten kommunizieren kann. Beim Telefon haben wir uns daran gewöhnt, dass man mit so einer Kiste mit Menschen redet, aber da noch nicht. Shirley Tackle, Sozialogin, ich glaube, die ist sehr
gut. Die hat auch was Gutes gesagt, aber es hört sich trotzdem absurd an. Sie sagt, dass wir, so kann man es besser lesen, dass, sie sitzt noch auf Englisch, ich fasse kurz zusammen, sie sagt, wir sind eigentlich deshalb einsam, weil wir mit zu vielen Leuten zusammen sind, ganz besonders im Internet. Also müssen wir
unseren Kindern beibringen, wie man einsam ist, nein, alleine ist. Also zerstört das Internet unsere Welt. Viele meinen das, manche meinen auch, super Überleitung, manche meinen auch, dass es zum Beispiel die Qualitäten der Welt gar nicht hat,
das Internet. Also im Internet, das ist Günther Berg vom Hofmann und Kampel Verlag, der hat das gesagt auf einer Diskussion mit Markus Becke dal. Das Internet ist öffentlicher Raum, das ist ein Mythos, das gibt es gar nicht, weil, super Argument, weil es von wenigen sehr stark Unternehmen wie Google und Facebook kontrolliert ist. Aber wenn man sich jetzt mal anguckt, was
eigentlich öffentlicher Raum ist, was es ausmacht, was wir da drin machen, Pflege von Beziehungen, Aufnahme von Informationen, Bereitstellung von Informationen, all diese Dinge tun wir im normalen öffentlichen Raum, im analogen, da wo es nach Grill riecht, aber eben auch im virtuellen. Und auch der Gesetzgeber schützt all diese Tätigkeiten, die wir in
diesen öffentlichen Räumen machen, sehr deutlich. Das ist jetzt auch groß und klein geschrieben, weil ich das per Copy-Paste von Mirko Böhm sozusagen kopiert habe, der das auf Netzpolitik sehr schön zusammengeschrieben hat, aber die Animation habe ich gemacht. Also nochmal Blick auf die
angebliche echte Realität und die realen Gefahren. Wir wissen alle, dass Fotos echt wirken, aber eben nicht die Realität zeigen. Das ist jetzt zum Glück auch in der Zeit gesagt worden. Das ist jetzt auch,
ich habe die Überleitung vergessen, es gibt halt so einen Bug in der menschlichen Firmware, dass wir Dinge, die eigentlich gar nicht existieren oder imaginäre Dinge uns als Serial vorstellen. Anderes Beispiel ist zum Beispiel McCarthy, der, ich glaube Erfinder von
Fear, Uncertainty und Doubt von der Food-Dings, also er hat es geschafft sozusagen aus einer nicht existierenden Gefahr oder einer kleinen Gefahr, die so hoch zu hysterisieren über zehn Jahre, dass in Amerika halt eine wahre Hexenjagd auf Kommunisten stattfand und das war dann natürlich aus einer nichts, eine
sehr reale Gefahr auf einmal. Anderes Beispiel ist Pac-Man. McCarthy ist ein Pac-Man. Beides zeigt eigentlich, wie sehr wir uns von kleinen Pixeln beeinflussen lassen. Also ich wollte eigentlich nur sagen, diese kleinen Geister bei
Pac-Man, wo ich manchmal richtige Schrecke kriege, wenn ich die sehe. Das ist einfach der Mensch, neigt dazu. Oder Anderes Beispiel Gurken. Ich glaube vor einem halben Jahr war das, hatte ich Todesangst vor Gurken. Ich hatte Angst, dass ich mich zu Tode scheiße und wirklich, das haben glaube ich ganz viele gehabt in der Zeit, obwohl die Dinger nicht da waren. Die
passt jetzt überhaupt nicht, die Folie. Das ist aber ein schöner Spruch. Was ich sagen will, ist Realität und Virtualität sind eigentlich oder muss man nicht als Gegensatz sehen. Ich glaube, dass das Problem ganz woanders ist, nämlich, dass wir uns an neue Technologien nur sehr langsam
gewöhnen. Man muss natürlich auch sagen, dass Technologien können auch Sachen wie Hammer, Faustkeil oder Bücher oder Telefon sein. Also es muss jetzt nicht nur Internet sein. Und Douglas Adams hat das 1999 wohl gemerkt übers Internet geschrieben, dass Internet ist halt
Technologie und Technologie sind Sachen, die noch nicht funktionieren. Es funktioniert ja immer noch richtig vieles. Aber noch besser eigentlich auf den Punkt gebracht, dass alles, was erfunden wird, nachdem wir mindestens 30 Jahre alt sind, kommt uns vor, als wenn das
was ganz perverses, gefährliches oder eben gegen die natürliche Ordnung der Dinge wäre. Und dann braucht es mindestens 10 Jahre, 20, 30 Jahre, bis wir uns dran gewöhnen und sagen, okay, das ist okay. Kathrin Passig hat das ganz großartig zusammengeschrieben in einem Artikel, der so heißt, wie da steht. Und wenn man drauf
klickt mit der Maus, kommt man auch auf die Seite, aber das ist jetzt schwer für euch. Aber ich veröffentlich das vielleicht im Internet dann später mal. Auf jeden Fall, sie hat das wunderbar aufgezeigt, dass es immer wieder bei neue Technologien kommen und das
kann halt, wie gesagt, das Buch, ein Faustkeil, ein Panzer oder die Panzer oder die Flugzeuge oder die Autos sein, immer die gleichen Vorbehalte oder Argumente kommen. Sie hat neun Argumente, die ich jetzt so ganz schnell durchflippe, neun Argumente genannt. Immer die erste Frage, wozu das gut sein? Ehrlich gesagt muss ich sagen, das habe ich auch beim iPad gesagt. Also
das ist, da sind wir alle anfällig für, für diese Brüche. Das iPad ist über drei, also ich bin über 30, ja. Argumenter zwei ist, das braucht doch jemand, ganz klar, immer wieder gern genommen und das finde ich auch ein faszinierendes Argument. Also Twitter zum Beispiel wird von Mittelklasse,
Weißen, Mittelklasse-Kids, Nazis, Terroristen und Pornohersteller genutzt. Also privilegierte Minderheiten. Das ist eine Mode, die immer wieder, die ganz schnell vorbeigeht, ist dann auch, wenn es irgendwie doch ein bisschen erfolgreicher wird, dann sagen halt Leute wie Thomas Eddinson das mit dem Radio, das geht vorbei,
das ist nur eine Mode. Die Taz hat 2000 gesagt, als dann irgendwie das Internet schon da war und nicht mehr wegzudiskutieren war, ja, wichtige Sachen wird es nicht, also Politik wird es ganz bestimmt nicht verändern, dieses Internet.
Ja, teuer, skaliert nicht, funktioniert nicht. Das ist eigentlich so das Hauptargument, was da nach einer Weile, wenn es sich ein bisschen etabliert hat, kommt, dass Kinder und Frauen damit halt nicht umgehen können. Also Frauen ist zum Beispiel jetzt Beispiel aus dem 18. Jahrhundert, wo man wirklich als dann Frauen auf einmal angefangen haben zu lesen, da große
Angst davor hatte, dass Frauen lesesüchtig wären und dann auch aufmüpfig und so komische Gedanken und sowas kriegen und sich möglicherweise emanzipieren. Auch immer wieder beliebt, dass da die Sitten total verruhen mit diesen neuen Technologien, Hasskommentare und Handy-Gebrauch in der
Öffentlichkeit total unhöflich. Aber man kann es eigentlich kurz zusammenfassen, Technologiekritik konzentriert sich bei den deutschen Intellektuellen zumindest darauf, macht dumm, macht dumm, macht doof und ist doof. Also es gibt da so eine Art, das hier ist eine Parallele dieser Gardner
Hype-Cycle, den kennt ihr ja alle. Ja, nicht? Also jede Technologie wird irgendwann erfunden, das ist dann der Trigger sozusagen. Na gut, dann ist die Erfindung vielleicht noch außerhalb des Grafen, aber dann wird sie erfunden, dann schreibt irgendein Journalist oder ganz viele Journalisten, schreiben es dann hoch und irgendwann haben dann sowohl
die Journalisten als auch die Leser, als auch die Blogger alle anderen Interesse dran verloren und dann merken sie auch, dass es vielleicht gar nicht so funktioniert, wie man gedacht hat. Aber so mit der Zeit kommt es dann auf so eine Ebene. Man kann das zum Beispiel jetzt, 3D Printing ist gerade am Aufsteigen. 3D Printing kommt
demnächst und bald könnt ihr es nicht mehr hören. 3D Printing, wow. Republika ist gerade ganz oben zum Beispiel auf der Spitze. Super, toll, alle schreiben, wie toll das hier ist und wie wichtig die Republika ist und das war ja vorher anders. Da war eben
das kann man jetzt hier sozusagen sehen, jetzt als Beispiel Republika, hör zu, braucht das keiner und das ist ja total elitär und ändert nichts. Also dieser Historiezyklus der Technologiekritik ist quasi immer
das gleiche Motto. Erst wird es als Nutz verbrämt und dann kommt irgendwann der Spruch, wer denkt an die Kinder und dann kommt Susanne Gaschke. Das ist dann der historische Höhepunkt sozusagen und dann kommt irgendwann, wir verlieren
alles Interesse dran, wie bei der Republika im nächsten Jahr, das ist dann das scheiß Egalteil. Und dann irgendwann wird das dann doch vernünftig, so ein Pfad der Erleuchtung, das ist jetzt aber nicht im Gartner Halbcycle übernommen, dann kann man vielleicht irgendwann über normale Sachkritik wiederreden.
Das ist jetzt gar nichts damit zu tun, was ich sagen wollte, ich wollte aber eine kleine Pause machen, Schluckwasser nochmal trinken. Und es sieht wunderschön ausfindig, also kann ich stundenlang
angucken, ich kann es hier angucken. Gestern Abend hat mir 20.000 geschrieben, wenn ich es schaffe, meinen Vortrag ohne die Begriffe steile These oder Flausch zu halten, spendierte er mir ein Bier. Ich habe das extra das Wort These hier rausgestrichen aus der Folie. Ist auch gar keine These, es ist eigentlich, nochmal zusammenfassen,
was ich gerade gesagt habe, nämlich dass virtuell eigentlich das ist, was neu ist, das sehen wir jetzt virtuell an, vielleicht auch ein bisschen Theseig, alles virtualisiert sich immer mehr und mehr. Also Beispiel ist Musik, der gute alte Mindesänger und das wird dann irgendwann über unsichtbare Funkwellen in irgendwelche Blechboxen
von uns geschickt, wurde verteilt über Plastikscheiben, andere Plastikscheiben und jetzt total virtualisiert, eigentlich gar nicht mehr greifbar, man weiß gar nicht, was es ist, man kann auch ein Symbol dafür nehmen, aber scheißegal, Trägermedium, scheißegal, wenn es ins Gehirn kommt, ist die Musik echt, echt. Musik ist, egal wie sie zu uns kommt, echt. Und nebenbei
bemerkt, wenn man nach dem Wort Lammhirn googelt, Lammhirn, dann findet man das Bild bei der Google-Bildersuche. Also selbst das Rad virtualisiert sich, das wird wegvirtualisiert quasi heutzutage. Oder wenn man das Wort Safe-Icon
googelt in der Bildersuche, findet man, das wissen die meisten gar nicht mehr, was das überhaupt ist, das sind Ketten, die wurden vor 20 Jahren zum letzten Mal, glaube ich, benutzt oder zehn und trotzdem ist das das allgemein gebräuchliche Symbol für Speichern. Total absurd.
Also das ist eine Art Behinderung von uns, glaube ich, dass wir da keine Worte, keine, keine Symbole für Tätigkeiten, die virtualisiert sind, finden. Also Sascha Lobo hat es in der Kolumne kürzlich gesagt, dass selbst so Dinge eben wie Speichern auf einer Festplatte, die schon
virtuell sind und ungreifbar sind und dann mit Disketten- Symbolen symbolisiert werden, die dann nochmal virtualisiert jetzt, indem sie in die Cloud verschoben werden. Also das ist jetzt meine These, wie gesagt, das wird alles immer virtueller. Sascha Lobo hat es auch gesagt, muss also stimmen. Jörg Friedrich hat eine Philosophie
für Nights auf Telepolis veröffentlicht, da habe ich das jetzt rauskopiert. Er sagt, das ist jetzt schon allerdings zum Glück absurd, wenn wir behaupten, auf der Festplatte wird so eine virtuelle Version von Papieren oder Aktenordner oder Schränken gespeichert. Also soweit sind wir
zumindest schon, dass das uns absurd erscheint und wir uns schon in einer gewissen Weise auch gewöhnt haben eben an diese virtuellen Sachen. Und eigentlich darauf kommt es an, die Dinge, das was hinten rauskommt, darauf kommt es an. Und das ist auch eigentlich zufälligerweise die Definition von virtuell. Virtuell heißt einfach, dass etwas nicht
physisch, das ist, was man zunächst erwartet, aber genauso was hinten rauskommt, ist wichtig. Ich hoffe, ich röpfe es jetzt nicht. Kommt gleich. Telefonat wird heutzutage keiner mehr als virtuell bezeichnen. Genauso Papiergeld, was ja eigentlich, finde ich total gutes Beispiel,
Papiergeld ist eigentlich sowas wie virtualisiertes Goldstück und ein Goldstück ist ein virtualisiertes getreidesack und ein getreidesack ist wiederum virtualisiertes Beerenfell. Also die Dinge erscheinen uns, egal wie virtuell, irgendwann ganz natürlich, real.
Das Bier. Liegt aber auch daran, dass auch vom letzten Jahr der Vortrag habe ich copy-paste gemacht. Und Gerhard Stocker macht, glaube ich, das AAS-Elektronika-Festival in Linz. Und der hat es tatsächlich so gemeint, das was er da sagt,
wie ich es auch meine. Also sein Beispiel war der Arabische Frühling zum Beispiel, dass es letztendlich egal ist, ob das jetzt auf der Straße entschieden wurde, ob die sich im Facebook organisiert haben, auf Twitter oder in irgendwelchen Tunneln getroffen haben, virtuellen. Letztendlich, wenn man es genau betrachtet, ist es egal. Genauso kann man nicht sagen,
Akta ist auf der Straße verhindert worden oder ist im Internet verhindert worden. Das hat beides damit zu tun. Also davon das zu trennen ist möglicherweise, ich habe schon wieder Durst. Also Unterscheidung, ich mache so einen Zwischenstand und versuche
dann auch in so ein Fazit reinzugleiten. Die Unterscheidung ist absurd oder obsolet. Und wir sehen vornehmlich die Gefahren und haben Schwierigkeiten, die Technologien zu adaptieren. Aber wenn wir uns jetzt das sozusagen versuchen,
positiv anzugucken, kann man beobachten, dass wir als Menschen auch die Fähigkeit haben, Technologien grundsätzlich immer so umzuwidmen, dass sie unseren sozialen Bedürfnissen dient. Da gebe ich gleich ein paar Beispiele dafür und sozusagen
diesen Ängsten, was ja letztendlich nichts anderes ist, als Angst vor Technologien, die sich dann in diesem Hass und eben dieser Technologiekritik dann äußern oft, die können wir, denke ich, denen können wir begegnen, in dem wir halt die Chancen und die
Dinge, die positiv sind, besser herausarbeiten. Und damit haben wir sozusagen auch wieder das, was ich am Anfang mal gesagt habe, das Internet, Menschen und so. Es geht letztendlich um uns als Menschen. Internet ist von Menschen für mehr.
Das sind jetzt sozusagen nochmal so vier Fazit-Thesen quasi. Die erste ist eben, dass wir uns Technologien umwidmen, um unseren sozialen Bedürfnissen zu entsprechen. Und jetzt zum Beispiel, als Beispiel, er hier und er
hier unterscheiden sich eigentlich nur darin, in der sozialen Akzeptanz oder eben eigentlich darin, dass es so eine Art Kulturtechnik gibt, mit der wir uns an diese Art Medien zu konsumieren, gewöhnt haben, das als was allgemein sozial akzeptiertes anzusehen. Es gibt dann Lesezirkel und
Bücherrunden, literarische Quartette, Literaturkritik. Das ist was Gutes. Und hier sind wir halt noch nicht so weit, eine Kulturtechnik adaptiert zu haben, dass man überall seinen Computer aufklappen kann. Aber es ist ja jeweils vorbei mit dem Aufklappen. Das ist auch so ein Beispiel. Die beiden asozialsten Tätigkeiten,
die es gibt, Autofahren in so einer Blase, so abgeschlossen und Kino gucken oder Filme gucken, das ist ja sozusagen so eine direkte Bildschirm-Gehirn-Verbindung, also 1 zu 1 Verbindung. Selbst solche Tätigkeiten, die eigentlich unsozial sind oder gar keine Gemeinschaftstätigkeiten sind,
selbst die führen wir doch am liebsten in Gemeinschaft durch. Also ich habe eine Frau gefragt, warum gehen wir eigentlich zusammen ins Kino, damit wir uns danach unterhalten können. Aber müssen wir nicht ins Kino gehen, um uns danach zu unterhalten können. Wir können doch auch jeder, ich auf dem Klo, im Wohnzimmer, im Film gucken, danach uns unterhalten. Also trotzdem haben wir dieses Bedürfnis offensichtlich, wir als Menschen
auch Technologien gemeinsam zu nutzen. Jetzt sind wir sozusagen wieder hier. Das Beispiel Fernsehen, finde ich, das Faszinierendste ist ja nur auch hiermit sozusagen quasi illustriert, Fernsehen, Symbolbild.
Aber wir haben es geschafft, auch schon früher, aber jetzt ganz aktuell haben wir es geschafft, aufs Fernsehen so etwas wie ein Gemeinschaftserlebnis zu machen. Also für mich ist Eurovision Song Contest, gucken im Fernsehen, also eine Schrott-Sendung angucken und trotzdem Spaß dabei haben,
ist schon toll. Also ich finde das extrem faszinierend, wie wir es geschafft haben, mit Technologien, mit Technik oder mit Twitter oder auch mit anderen Techniken aus einer vereinsammenden oder unsozialen Tätigkeit wie Fernseh gucken, was Gemeinschaftliches zu machen.
Und das ist auch so ein Buch, das heißt General Theory of Love. Und ich finde das eigentlich auch ziemlich beeindruckend, den Spruch, aber eigentlich sagt er eben nichts anderes, als das Wichtigste ist,
das ist tatsächlich für uns die Menge, in der wir Dinge konsumieren. Damit kommt erst sozusagen die Magie der Geschichten zur Entfaltung. Und geklaut habe ich die Idee von Kevin Slavin, der in irgendeinem Vortrag mal erzählt hat, fand ich es sehr faszinierend,
dass auch der Lach-Track oder Love-Track bei Stand-Up-Comedies bzw. Sit-Ups, Stand-Ups, Sit-Coms, Sit-Coms, Sit-Coms, der Love-Track genau diese Wirkung entfalten soll, dass man das guckt und das Gefühl hat, man ist nicht alleine,
weil es lachen andere mit. Also der Mensch ist quasi ein Herdentier oder eben, egal welche Technologien er benutzt, er versucht das immer irgendwie auch zu etwas Gemeinschaftlichem zu machen. Und das zweite war, dass ich gesagt habe, dass wir eigentlich schon so verfließen die Grenzen.
Wir sind eigentlich schon digital analog Zwitter, also so eine Art Cyborg eigentlich. Und der erste Cyborg, den ich kennengelernt habe oder dem man weggelaufen ist, ist Helmut Schmidt. Der hat tatsächlich 1981 einen Herzschlottmacher implantiert bekommen und das ist, glaube ich, die Definition von Cyborg.
Aber wir selbst sind eigentlich auch, also wenn man uns so sieht, wie wir eben quasi damit auch uns bewegen, nur noch können mit so einem Handy, wir sind schon auch verwachsen immer mehr mit Technologie. Und ein, ich glaube tatsächlich,
wenn es Möglichkeiten gäbe, sich Handys einplantieren zu lassen, wenn damit das Akkuproblem gelöst ist, wird das jeder machen von uns.
Amerikanische Schauspieler sehen von innen ja so aus, also auch das ein Zeichen, dass wir mehr und mehr so Cyborgs werden. Auch die Medizin oder, ja die Medizin macht da schon erstaunliche Fortschritte. Seine mit der Maus kann ich sehr empfehlen jeden Sonntag zu gucken. Habe ich vor, vorletzte Woche, glaube ich, gesehen, wie sich jemand tatsächlich blinder in die Netzhaut,
unter die Netzhaut einen Chip implantieren, einen nichtentfältigen Chip einimplantieren hat lassen und die Signale von dieser Kamera im Auge quasi dann ans Gehirn, so wie das auch mit diesen Cochlea-Implantaten funktioniert und der konnte tatsächlich dann wieder sehen, genauso wie eben auch diese erstaunlichen Apparate
wieder Gehörlosen zum Hören verhelfen können. Also es ist ja auch kein Schimpfwort, glaube ich, Cyborg. Das ist ja was Gutes und ich würde sagen, wir entwickeln uns mehr und mehr dahin. So oder so. Und natürlich schafft das Digitale auch,
dass wir die Realität anders sehen. Also weiß jeder, wir sehen auf einmal Restaurants in der Nähe, die wir sonst nicht sehen würden. Wir sehen Restaurants, wo Freunde sein könnten oder gewesen sind. Wir sehen auch Dinge, die es irgendwie immer schon gab oder Funktionsweisen oder Verhaltensweisen,
aber die plötzlich sichtbarer sind oder wieder sichtbar werden, die wir vielleicht schon vergessen hatten. Also Shitstorms ist vielleicht das bessere Beispiel. Früher hießen Shitstorms halt Medienkampagnen und selbst der letzte große klassische Nicht-Shitstorm eben gegen zum Beispiel Christian Wulf hat halt keiner Shitstorm genannt,
aber wenn irgendwie im Internet was passiert, dann ah, das ist ein Shitstorm. Also auf jeden Fall, man sieht auf einmal Dinge, an die wir uns sonst gewöhnt hatten und im anderen Licht sieht man sie plötzlich wieder. Und auch wenn Michael Seemann meint, dass Kontrollverlust was ganz Neues ist,
vielleicht meint das er auch nicht, aber ich meine, dass er es meint oder ich bestelle das jetzt einfach mal, neu ist es wirklich nicht. Ich meine, wenigstens das Stromnetz, ich weiß nicht, jeder, der schon mal einen Stromausfall erlebt hat, kann eigentlich nicht sagen, dass wir nicht schon total einen Kontrollverlust haben.
Also Stromnetz, Wasser, Öl, diese ganzen Abhängigkeiten, die wir sind, ich will das jetzt nicht bewerten, ob es sozusagen Verlust von Privatsphäre oder Verlust von Wärme oder Mobilität, aber Kontrolle haben wir schon lange nicht mehr, würde ich sagen.
Und spätestens bei der Erfindung der Bratwurst hätte Michael Seemann aufspringen müssen und Kontrollverlust rufen müssen, weil, also ich weiß nicht, was drinnen ist und ich bin sicher, keiner von euch weiß, was drinnen ist und das ist der ultimative Kontrollverlust, den wir noch genießen, aber wir haben es einfach nicht mehr gemerkt, wir haben es vergessen.
Also früher war das mit Prominenten so, dass sie sich nicht dagegen wehren konnten, wenn das Bild, was links ist, veröffentlicht wurde. Aber heutzutage, und das ist sozusagen der Bogen,
kann man es halt positiv nutzen. Jetzt machen halt die Promis, ohne Gagga, ohne Make-up, veröffentlichen selbst die Bilder im Internet. Also wir wissen es alle, ich muss das euch nicht sagen, dass man mit dem Internet natürlich auch trotz allem Kontrollverlust auch wieder viel Kontrolle zurückgewinnen kann in vielen Bereichen.
Und ich habe es zumindest in der Schule gelernt, dass Kooperation, Kommunikation, das ist, mit dem wir uns über die Natur erhoben haben. Und deshalb ist eigentlich die Frage eben, wie kann besser kooperieren oder mehr kommunizieren schlecht sein?
Oder kann es zu viel Kommunikation geben? Also ich glaube, nein, man kann immer noch viel verbessern an Details, auch an großen Entwürfen. Also vieles funktioniert nicht. Ich glaube, Sascha hat es gestern gezeigt, Piratenpad ist nicht, also man kann noch viel, sehr viel verbessern. Und ich glaube, Sascha hat gesagt, man soll auch anfangen zu bloggen.
Der Punkt eigentlich ist, also ich habe gestern Raul Krauthausen hier gesehen, der wunderbar gesagt hat oder davon gesprochen hat, dass es halt zwei Arten von Menschen gibt. Es gibt die behinderten und die noch nicht behinderten Menschen.
Und genauso würde ich sagen, es gibt halt Menschen, die vernetzt sind und Menschen, die noch nicht vernetzt sind. Und bei Raul Krauthausen fand ich besonders schön, dass er eben sehr viel Verständnis für Leute, die noch nicht behindert sind und noch nicht die Probleme der Behinderten so verstehen, wie er es gerne hätte,
hat er sehr viel Verständnis für. Und das, denke ich, fehlt uns und mir auch oft. Also, weil ihr fragt nach dem Fazit, wäre das eigentlich so eine Art Inklusion auch, die man hier auch machen kann mit den nicht vernetzt, noch nicht vernetzt und vernetzt Menschen,
um sozusagen sowohl Ängste als auch Ängste abzubauen. Das finde ich jetzt nochmal, also Realität ist andere Menschen, das Internet besteht aus Menschen, also ist das Internet real, also das ist doch eigentlich logisch, oder?
Und das ist jetzt keine steile These, sondern das ist bewiesen. Also sehr schön, man glaubt es gar nicht, bei der Zeit, gut war Zeit Online,
von Kylian Trottier gelesen, der über drei Bücher geschrieben hat übers Internet, er liebt Parizas, Parizas, Filterbubble und zwei andere. Und das Fazit ist wirklich, jetzt habe ich wieder abgetippt hier, copy-pasted, finde ich ganz wunderbar, das Internet ist eben tatsächlich,
wir sollten es als größten und aufregendsten Weltentwurf unserer Zeit sehen. Und wenn wir das sozusagen verstehen, dass wir mit dem Internet oder mit der Vernetzung oder mit den Technologien nicht alle Weltprobleme lösen,
aber dass wir vielleicht diese Trennung von realen und virtuell, diese künstliche, da können wir dann schon auch glaube ich ein paar Probleme mit lösen. Also ich glaube das Fazit muss ich nochmal dran arbeiten, aber ich bin jetzt fertig.