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Überraschungsvortrag

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Überraschungsvortrag
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2
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72
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Abstract
Sascha Lobo hält seinen mitlerweile schon traditionellen Überraschungsvortrag auf der re:publica. Darin fordert er neue Narrative für das Netz, blickt auf die wichtigsten sozialen Netzwerke und ruft 2012 zum Jahr der Blogs aus.
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20
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42
Thumbnail
57:02
66
Café <Programm>Wireless LANLecture/ConferenceMeeting/Interview
Process (computing)InternetLecture/ConferenceMeeting/Interview
InternetSeries (mathematics)Meeting/InterviewLecture/Conference
InternetMeeting/InterviewLecture/Conference
Lecture/ConferenceMeeting/Interview
TwitterInternetMeeting/InterviewLecture/Conference
Lecture/ConferenceMeeting/Interview
InternetLecture/ConferenceMeeting/Interview
Direction (geometry)InternetLecture/ConferenceMeeting/Interview
GoogleInternetNumberLecture/ConferenceMeeting/Interview
InternetPhysical quantityDigital divideLecture/Conference
InternetMeeting/Interview
InternetComputing platformGoogleIP addressNumberUnits of measurementFacebookBlogBlock (periodic table)Expert systemZahlPatch (Unix)Lecture/ConferenceMeeting/Interview
BlogFacebookYouTubeMonster groupBlock (periodic table)NumberGoogle BloggerMeeting/Interview
Block (periodic table)Home pageInternetBlogMach's principleFacebookObject (grammar)Lecture/ConferenceMeeting/Interview
BlogXINGTwitterForceGoogle BloggerInternetMeeting/InterviewLecture/Conference
Home pageComputing platformInternetBlock (periodic table)TwitterBlogDecision theoryFunction (mathematics)LADY <Programmiersprache>Graph (mathematics)YouTubeWebsiteStudiVZFacebookLecture/ConferenceMeeting/Interview
TwitterWordInternetInformationUniform resource locatorAlgebraic closureApple <Marke>Mobile appMeeting/Interview
SystemtheorieOnline chatLecture/ConferenceMeeting/InterviewComputer animation
TwitterInternetPlane (geometry)Meeting/InterviewComputer animation
Physical quantityVirtual realityComponent-based software engineeringLecture/ConferenceMeeting/Interview
InternetActive DirectoryPhysical quantityFacebookDisplayContent (media)Meeting/InterviewLecture/Conference
FacebookOrganic computingTor <Netzwerk>Meeting/InterviewComputer animationLecture/Conference
Zuckerberg, MarkFacebookConcurrency (computer science)Meeting/InterviewLecture/Conference
Lecture/ConferenceMeeting/InterviewComputer animation
GoogleFacebookLecture/ConferenceMeeting/Interview
Google+User profileLöschen <Datenverarbeitung>BlogBlock (periodic table)Lecture/ConferenceMeeting/Interview
GoogleOnline chatGoogle+Spielraum <Wahrscheinlichkeitstheorie>Version <Informatik>Perspective (visual)YouTubeChannel <Internet>InternetData typeMeeting/InterviewComputer animationLecture/Conference
Data typeEigenvalues and eigenvectorsInternetWordPressYouTubeTwitterBlogMeeting/InterviewLecture/Conference
Lecture/ConferenceMeeting/Interview
InternetCloningMeeting/InterviewLecture/Conference
CloningInternetNetscapePoint (geometry)Inequality (mathematics)Lecture/ConferenceMeeting/Interview
FacebookYouTubeInternetProviderMeeting/InterviewLecture/Conference
FacebookPoint (geometry)InternetLecture/ConferenceMeeting/Interview
InternetMoment (mathematics)Physical quantityLecture/ConferenceMeeting/InterviewComputer animation
TwitterSturm's theoremMeeting/InterviewComputer animationProgram flowchart
Point (geometry)Mechanism designInternetLecture/ConferenceMeeting/Interview
SoftwareFiltrationNumberAuszahlung <Spieltheorie>Version <Informatik>Lecture/ConferenceComputer animation
Direction (geometry)Digital signalInternetComputer animationMeeting/Interview
InternetMeeting/InterviewLecture/Conference
Google+FacebookGoogleComputing platformTotal S.A.Computer animationLecture/ConferenceMeeting/Interview
Sound <Multimedia>Zusammenhang <Mathematik>Lecture/ConferenceMeeting/Interview
WordFacebookContent (media)InternetLecture/ConferenceComputer animation
Lecture/ConferenceMeeting/Interview
TwitterDatenautobahnWireless LANMeeting/InterviewLecture/Conference
Axiom of choiceInternetLecture/ConferenceComputer animationMeeting/Interview
Link (knot theory)InternetComputer animationLecture/ConferenceMeeting/Interview
Continuous trackHacker (term)User profileLecture/ConferenceMeeting/Interview
KommunikationMeeting/InterviewComputer animationSource codeXMLLecture/Conference
Algebraic closureMeeting/InterviewLecture/Conference
PasswordMoment (mathematics)Point cloudBlock (periodic table)BlogComputer animationLecture/ConferenceMeeting/Interview
Flattern <Technik>Turbo-CodeGrand Unified TheoryComputing platformTwitterPower (physics)Meeting/InterviewLecture/Conference
InternetInternetLecture/ConferenceMeeting/InterviewJSONXMLComputer animation
InternetInternetComputer animationMeeting/InterviewLecture/Conference
InternetIndexData storage deviceLecture/ConferenceMeeting/Interview
InternetBASICFreewareComputerInternetCommodore VIC-20Computer animationMeeting/Interview
Transcript: German(auto-generated)
Liebe Netzgemeinde, liebe Netzgemeinde, immer noch zu leise? Nein, jetzt ist laut genug, oder?
Liebe Netzgemeinde, unseren nächsten Gast mag eigentlich niemand. Man hasst ihn. Man hasst ihn, weil er der einzige Social-Media-Experte ist, der nicht nur davon leben, sondern auch Ölpress
unabhängig zweimal am Tag seinen hellblauen Strohfeuer Audi innerhalb von Prenzlauer Berg umparken kann. Und ist ja auch längst schon ein Mem seiner selbst, so ist er doch seinen Prinzipien immer treu geblieben. Niemals für die Waffenindustrie und niemals für die FDP.
Er ist der einzige Netzfuzzi, der es je geschafft hat, nicht nur sich selbst, sondern auch ein beliebiges Kaffee mit W-Lan zu einer allgemeinen, anerkannten und respektierten Institution der Bundesrepublik Deutschland zu erheben.
Hier ist er, der Geliebte, der Verhasste, aber von niemandem gemochte Mr. Vodafone.
Hallo, wenn ich das damals gewusst hätte, ich möchte vorausschicken, bevor ich zu meinem Vortrag komme, dass ich wahnsinnig erfreut bin, dass hier in diesen Hallen, in denen ich schon so viele groteske, schlechte Modenschauen erlebt habe,
so eine Stimmung aufkommen kann, mit irgendwie 3 oder 4,50 Euro Laken. Hätte ich so nicht gedacht, ein großes Kompliment an die Veranstalter.
Tatsächlich habe ich mich entschlossen, ne, vielleicht nochmal anders. Ich habe gestern erfahren, dass Spiegel Online, für die ich ja auch arbeite, Medienpartner sind und das live übertragen, will sagen,
während ich bisher also immer für euch Vorträge gehalten habe, muss ich mich jetzt daran gewöhnen, zu vielen hunderttausend Leuten im Internet zu sprechen, zum Volk also, und spreche so ein bisschen über eure Köpfe hinweg. Das hängt auch damit zusammen, dass auf Spiegel Online, da gibt es so
einen Geheimvertrag, wenn man anfängt zu arbeiten, man darf sich nicht negativ über die Leute im Forum äußern. Und am Anfang denkt man, ja, kriege ich hin. Ist dann aber gar nicht so leicht.
Nichts gegen das Forum, ist ein wunderbares Forum. Aber tatsächlich heißt das, dass ich in der Themenauswahl, als ich das erfahren habe, ich habe es, wie gesagt, gestern erfahren, also lange bevor der Vortrag feststand, da lachen nur Leute, die mich nicht kennen.
Als ich das erfahren habe, habe ich gedacht, es gibt schon genügend Leute, die irgendwas übers Internet erzählen und dann diese oder jene Meinung präsentieren, aber ich versuche mal alles zusammenzufassen. Ich habe mich also von der bekannten Seite Seyotmeal inspirieren lassen, das steht da auch so klein, dass man das nur aus der ersten Reihe sehen kann, drauf, schamlos adaptiert von Seyotmeal, dass ich den Stand des Internet 2012 versuche, für euch
zusammenzufassen und wenn ich sage, für euch, meine ich natürlich nicht euch hier, sondern die Leute, auf die es mir ankommt. Da draußen. Ja, Ehrlichkeit kommt nicht so gut an, wie ihr gerade merkt.
Tatsächlich versuche ich mich also ein bisschen so an den Stand des Internet 2012 ran zu wagen, einfach mal so von uns, wer genau uns, erzähle ich dann später noch, mal dem Volk zu sagen, was ist eigentlich so los in diesem Internet, was passiert da und ihr dürft zuhören, aber bevor ich das tue, möchte ich natürlich eine alte Tradition einlösen, die ich schon seit einem Jahr pflege,
nämlich die Tradition des Start-Rants. Ihr erinnert euch, ich habe im letzten Jahr einen Start-Rant abgelassen und für den wurde ich immer wieder positiv angesprochen. Da wäre es vielleicht mal ganz sinnvoll, dass ihr euch so professionelle Hilfe sucht, einfach, warum ihr so gerne beleidigt werdet.
Tatsächlich wollte ich das wieder machen, also dachte ich mir, super, Start-Rant so richtig reinhauen und habe mir dann überlegt, was finde ich eigentlich scheiße, aber dann habe ich gemerkt, dass ihr euch irgendwie verändert habt. 2010 war es noch so, und da habe ich mich natürlich im letzten Jahr darauf bezogen, 2010 war es noch so, dass ihr also als Netz-People,
jedem, der nicht eurer Meinung war, gesagt habt, einfach, dass er dumm ist. Und in 2011 habt ihr irgendwie dazugelernt und sagt das jetzt nur noch auf Nachfrage und das ist für mich Höflichkeit.
Beschimpfung nur auf Nachfrage. Aus diesem Grund und auch aus ein paar anderen Gründen, die ich gleich erkläre, entfällt der Start-Rant total und einzelne Leute wollen beschimpft werden.
Später. Stattdessen habe ich aber einen Ersatz mir ausgelingen, natürlich ein Start-Flausch. Ganz gegen meine Prinzipien möchte ich mich bei euch anbiedern.
und das meine ich von ganzem Herzen, ihr wart so großartig. Ihr wart so fantastisch in den letzten Jahren. Wir sind hier auf der größten Nerd-Konferenz der Welt und die Nerdschaft, also das was man so Netzgemeinde nennt, hat in den letzten Jahren Unfassbares geleistet. Ihr habt zum Beispiel eine totale Ruffelkopter-Partei ins Parlament geprügelt und man dachte ja schon im letzten Jahr,
man dachte ja schon im letzten Jahr, oh Scheiße, die Nerds hatten so die Chance mal so reinzukommen und die Politik zu verändern und dann haben sie es so nerdhaft verrissen, wie nur Nerds es schaffen zu verkacken. Aber nein, offenbar in Berlin hat so alles angefangen zu kippen, wie so oft.
Und irgendwie hat es was verändert, diese Nerd-Partei ist ja jetzt in aller Munde. Ich bespreche sie später noch, auch mein kompliziertes Verhältnis zu der Nerd-Partei. Ich weiß nicht ob ihr das wisst, aber ich werde regelmäßig auf der Straße angeschrochen mit so, sind Sie nicht der Gründer von der Piraten-Partei?
Und dazu drei Sachen. Zum einen, wie kommt er dazu mich zu siezen, der Penner? Ich meine nicht mal ich würde mich siezen und ich halte echt viel von mir. Zum zweiten, das ist so ein Doppelpunkt, wer muss ich jetzt eigentlich mehr Sorgen machen? Ich oder die Piraten-Partei?
Tatsächlich war die wirklich großartig, ich habe zum Beispiel Akta gekippt von praktisch im Alleingang. Hätte nie mal gedacht, dass ihr so per Twitter 100.000 Leute auf die Straße bekommt in so einem kalten Februar am Morgen.
Ja, ihr habt Akta noch nicht ganz gekippt, da fehlt noch ein bisschen was, aber das sind Details, da fühlt sich so an auf eine Art. Ihr habt jemanden zum Twittern gebracht, der die Handynummer von der Kanzlerin hat. Großartiges Erlebnis.
Ihr habt ungefähr 100 Internet-Vereine gegründet. Auch ganz, nur die Piraten-Partei ist jetzt die einzige Partei, die keinen hat. Komisch. Eigentlich. Und ihr habt zum Beispiel, und das möchte ich nicht ganz verschweigen, so oft rum erzählt, dass Berlin die Stadt der Start-ups ist, bis diese ganzen
Pop-Crawl-Canadier hier einfach liegen geblieben sind danach. Und angefangen haben Firmen zu gründen. Weil es ist ja keiner aus Berlin, der diese Firmen gründet. Die kommen ja alle her, gründen die hier. Was auch heißt, dass sie morgen wieder weg sind, wenn Prag hipper ist oder so, aber das ist erst mal egal.
Das was mir aber am meisten bedeutet, ist, dass ihr so viel Alarm gemacht habt. Ich habe ja im letzten Jahr gesagt, ihr wart so ruhig, ihr seid so still gewesen, aber nein, in der Zwischenzeit habt ihr so viel Alarm gemacht, dass ich euch zuflauschen muss, denn ich eile praktisch von hochbezahltem Vortrag zu hochbezahltem Vortrag,
Taschen voller Geld. Also Probleme. Wann fängt eigentlich die Reichensteuer an? Geile Probleme. Weil ich der Welt erklären muss, was für Zeug ihr alles in die Welt stemmt. Der ganze Alarm, den ihr macht, den muss ich halt den Leuten erklären und die zahlen eine irre Kohle dafür.
Nachdem ich im letzten Jahr also mit euch nicht wir sein wollte, so Eigenzitat, möchte ich euch dieses Jahr das uns anbieten
und bin aber gleichzeitig so ein bisschen froh, dass ich der Einzige mit Mikrofon bin hier. Bevor wir aber so in diesen Stand des Internet 2012 rein fallen, ist es mir besonders wichtig, auch so ein bisschen von uns, also diese Netzgemein oder was auch immer man dazu sagt,
von uns in die Welt, in diesem Fall die Spiegel-Online-Zugucker, mal zu sagen, was in den nächsten 12 Monaten so wichtig sein wird, so hip sein wird und habe dazu Thesen mitgebracht, um ganz präzise zu sein,
3,5 Thesen für uns Internet People nach innen blickend in Richtung der Internet People. Und wenn ihr was merkt, ist, dass mir mein schlechtes Wortspiel auch mit dem fehlenden Geld nicht abhanden gekommen ist. Ich möchte also so ein bisschen versuchen zu skizzieren, was wir Internet People und anderer Netzgemeinde, da denken ja immer die Leute,
da bin ich oder nicht, je nachdem, also immer wenn es einem mit dem Kram passt, gibt es eine Netzgemeinde und sonst nicht. Aber mit Internet People kann sich nach meiner Erfahrung jeder identifizieren. Bitte mal kurz klatschen, wer sich hier für Internet People hält.
Überwältigender, für die Zuschauer an den Screens ist ein überwältigender Applaus. Diese 3,5 Thesen in Richtung Internet People bezieht sich zu allererst
natürlich auf das große Diskursthema der Stunde, zu dem ich mich auch hier und da schon mal ruppig geäußert habe. Und zwar ist das das Urheberrecht und das Urheberrecht interessiert deine Mutter nicht. So heißt die erste These.
Und ich fürchte, das ist symptomatisch. Ich fürchte, wenn ich im letzten Jahr kritisiert habe, dass Sie hier so ein In-Group-Speaking praktiziert habt und euch selbst predigt, wie wichtig ihr seid und was für wichtige Überzeugungen das sind und gesagt habt, oh, guck mal hier, Blog, schon 17, 15, 20 Likes.
Dann gilt das auch thematisch. Ich glaube, dass 90 Prozent von den Themen, die für uns alle wichtig sind in den nächsten Jahren, einfach die Leute da draußen nicht die allergeringste Bohnen interessieren. Was ein Problem sein könnte, einfach mal so angedeutet. Ich möchte auch ein bisschen unterschwellig Substanz transportieren in diesem Vortrag. Also es ist vordergründig alberner Quatsch.
Kann ich mich dann immer darauf zurück retten, unterschwellig, aber auch viel Substanz transportieren. Mein Lebensmotto. Wenn das aber so ist, so lautet die zweite These, dass wir diejenigen sind, die auf die eine oder andere Art und Weise in dieser Talkshow, in diesem Artikel mal einen verwirrten Blogleser, den auch ihr über Google mehr abbekommt.
Wenn das also passiert und wenn es nur ist, weil Weltkompakt eure Tweets klar. Also wenn ihr eine Öffentlichkeit entwickelt, dann bedeutet das auch, und das ist die zweite These, wir müssen einen Weg finden, mit den
30 Millionen Leuten klarzukommen, die dauerhaft nicht im Internet sind. Ich habe sie mal Netz-Nicht-Nutzer genannt. Es fliegen zwar so Zahlen rum, dass so zwischen zwei Drittel und drei Viertel der Deutschen regelmäßig das Internet benutzen und dann guckt man mal so ein bisschen tiefer rein und dann steht da
regelmäßig nutzen heißt einmal im Monat anhaben. Da denke ich dann ja, okay, ich habe das Internet auch einmal im Monat an, aber anders. Aber tatsächlich bedeutet dann regelmäßig Internet nutzen, KRS, und das ist so Konto, Reisebuchen, Spiegel, online.
Und das ist jetzt nicht nur heimliche Werbung für da, wo ich ab und zu schreibe, sondern es ist tatsächlich so, dass viele Leute sagen, natürlich mache ich Internet, aber dann einfach was völlig anderes verstehen als wir unter diesem Internet. Und das Problem ist, dass die Leute, plus die Leute, die gar nicht ins Netz gehen,
dass die früher oder später entscheidend sein werden, und zwar für uns alle, und zwar politisch und zwar auch demokratisch. Wenn man zum Beispiel diese Leute fragen würde und sagen mal, ja, zum Thema Filesharing, wie steht ihr denn da zu Deep Packet Inspection, was ist euch wichtiger? A. freies Internet oder B. B.
Und B. sind dann genau die Disney-Filme, um die es geht. Wo die sagen würden, wie freies Internet, ich kann doch da, da muss ich gehören. Vorher mal ein Personal aus, ist doch nicht so schlimm.
Aber wenn dafür Disney sagt, dass sie dann keine Filme mehr produzieren können, ist mir doch egal. Und das hört sich witzig an, aber ich fürchte, es wird früher oder später zu einem echten Problem werden. Und ich glaube, dass dieses Problem wir jetzt erkennen müssen und auch demnächst lösen werden müssen. Wir müssen uns also überlegen, wie wir diese 30 Millionen Leute, die nicht ins Internet gehen, plus die x Millionen Leute, die glauben, sie würden ins Internet gehen,
wie wir die einbinden in so einem politischen Diskurs um das Internet. Da gibt es diesen digitalen Graben, der tausend verschiedene Namen hat, die alle ein bisschen was anderes bedeuten und Digital Divide und Peep-a-Po.
Aber wir müssen uns überlegen, wie man diesen digitalen Graben zuschütten kann. Wir brauchen wir, die Internet People, nicht ihr, die ihr Fernseher zuguckt, sondern ihr hier vor Ort diesmal. Ihr könnt kurz weghören. Wir müssen uns überlegen, wie wir diesen Graben zuschütten können. Also das
nächste Projekt, vielleicht mal für diese Menschen denken und nicht für die 12 Twitterer, die euch folgen. Ich habe jetzt versucht, mich in euch rein zu versetzen. Um das zu schaffen, brauchen wir etwas sehr Großes. Ich fürchte, wir brauchen etwas, was
uns insgesamt, uns Internet People erst sehr selten gelungen ist in Deutschland bisher. Wir brauchen neue Narrative. Ihr müsst, also wir müssen uns neue Narrative ausdenken. Was, wo, wie, Narrative. Ich hatte deutsche LK, aber bin nicht oft hingegangen oder so, sagt ihr jetzt.
Aber es haben sich so Narrative eingebürgert über das Internet und ihr fällt selbst drauf rein. Manche erkennt ihr, manche erkennt ihr nicht. Narrative sind so ultra-Kurz-Anekdoten, so eine Art Memekombination, die jeder glaubt, weil sie sich so irlogisch anhören, weil man sie auch schon so oft gehört hat.
So was wie Anonymität bedeutet automatisch die Verrohung der Sitten. Also wenn man nicht mehr anonym ist, dann diskutieren alle ganz freundlich. Das erzählen sich da die Leute da draußen. Es wird politisch immer und immer immer wiederholt und es ist ein Narrativ, was die Anonymität ganz klar bedroht.
Vielleicht wird das sogar absichtlich gestreut, aber das darum geht es gar nicht. Ein Narrativ kann auch sein, irgendwie Internet macht einsam. Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob das hier das richtige Beispiel war, aber anderes Narrativ und dieses Netz hat die Aufmerksamkeitsspanne total verkür- was?
Und das Problem ist, dass nicht alle Narrative negativ sind oder sich negativ anhören. Ich habe jetzt welche gesagt, wo man so sagen würde, okay, Internet macht die Aufmerksamkeitsspanne kürzer, macht einen weniger aufmerksam. Habe ich gestern irgendwo drüber gelesen, weiß nicht mehr wo, aber könnte schon sein.
Manche Narrative sind auch positiv und zum Beispiel der Schwarm macht alles besser und ist irgendwie klüger. Geiles Narrativ und dann guckt man mal genauer hin und sagt, nein, wenige Piratenparteienmitglieder hier eigentlich.
Das Kollektiv ist im Internet halt so ein bisschen auch der Heilsbringer, das ist ein Narrativ, was eher so in der Internetszene unterwegs ist. Dann, man würde, dann muss man halt nur rausfinden, wie ein bisschen klicken und nachfragen und dann kommt ein richtiges Ergebnis raus oder ein tolles oder zumindest ein gratisches, gewählt von den 15 Leuten, die zufällig anwesend waren.
Das Narrativ zeichnet sich dadurch aus, dass es nur bedingt überprüft mal ist und vor allem, dass es überhaupt nicht darauf ankommt, ob es wahr ist oder nicht, sondern ob es sich wahr anfühlt. Auch das kann ein Problem werden, wenn immer mehr Leute glauben, das ist aktuell so, dass Anonymität dazu führt,
dass praktisch im Minutentakt Teenager kurz vor dem Selbstmord stehen im Internet. Dann wird irgendwann Anonymität ein Problem bekommen und wir sind in der Mehrzahl davon überzeugt, wie Internet-People das Anonymität ein digitales Grundrecht sein muss und sogar Peter Tauber vom C -Netz hat das irgendwo gesagt, wo es niemand von seinen Parteifreunden liest.
Aber das Narrativ besteht und es ist mächtig und es dehnt sich immer weiter aus und ich fürchte, wir müssen uns gegen Negative überlegen. Denn es ist völlig utopisch zu glauben, man könnte diese Narrative abschaffen. Ich glaube, das, was man schaffen kann, ist gegen Narrative zu etablieren, also kurze Anekdoten, kurze Erzählungen, vielleicht mit Beispielen garniert,
vielleicht mit Studien unterfüttert, aber etwas, wo man greifbar für genau die 30 Millionen, auf die es am Ende ankommt, weil die eben wählen gehen, für genau die 30 Millionen Narrative zu entwickeln, die sie überzeugen, naja, vielleicht ist ja Anonymität doch nicht so schlecht und so weiter und so fort in alle
Bereiche hinein. Aber glücklicherweise, und ich habe euch jetzt sehr unter Druck gesetzt und versucht, so ein bisschen Aktivität in euch rein zu pressen, weil ihr auch ein bisschen müde Haufen seid, was ich leider so sehe, glücklicherweise heißt die dreieinhalbte These, dass ihr da noch Zeit habt, denn 2012 ist noch nicht so wichtig.
Das hört man ja selten, die meisten Leute sagen immer so, the now is very important und so und ich würde sagen, die 2012 ist nur so vorgeplänkelt, 2013 wird es wichtig, also ich glaube, 2013 wird das Jahr vor dem entscheidenden Jahr, 2012, ihr wisst, was ich meine.
Egal, ein Jahr wie das andere und am Ende haben die Maiers doch recht und es ist egal, was ich sage. Oder ich werde überfahren oder ihr werdet überfahren, man weiß es so wenig. Jetzt also rein, nach diesen dreieinhalb These für euch, rein in
den Stand der sozialen Medien, denn das ist der erste Punkt, den ich bei Stand des Internets 2012 versucht habe zu skizzieren und da habe ich insbesondere etwas herausheben wollen, was sogar viele Experten, also viele Leute von euch nicht gar nicht wissen und das ist diese schiere Größe der sozialen Medien. Ich habe das schon ein paar Mal
irgendwo in welchen Blogs, aber mein Blogs lesen ja nur 8.000 Leute oder so, ich tue ja immer nur so, als würden das ganz viele und wenn, dann lest ihr es wahrscheinlich nicht. Das sehe ich ja an den IP-Adressen. Wir haben ein sehr gutes Monitoring, aber
diese Größe der sozialen Medien, auch wie groß vor allem diese Plattformen sind, die Social Networks, macht man sich häufig gar nicht so klar. Ich habe schon seit zwei Jahren fast, ziehe ich rum mit einer Zahl, die mich damals erschüttert hat. Und so war es die Zahl, die Aufmerksamkeit, die reinfließt
in die sozialen Medien, speziell da Facebook, vorzählige soziale Medien. Wenn man nämlich nach Pageviews geht, dann ist Pageviews also die Währung der Aufmerksamkeit. Wenn ihr also auf euren Blogs Werbung verkaufen könntet, dann würdet ihr die theoretisch nach Pageviews verkaufen können.
Muss ich mir selber auch so ein bisschen angreiten, dass es nicht so einfach geht. Also diese Pageviews jedenfalls, das ist natürlich immer noch eine Maßeinheit für die Aufmerksamkeit und da ist laut Zahlen von Google, die alles außer Google und Pornografie praktisch durchmessen im Internet, laut Zahlen von Google ist da Facebook die erstgrößte Seite der Welt.
Das ist nachvollziehbar, weil irgendwas müssen diese 900 Millionen Leute ja auch machen den ganzen Tag. Aber tatsächlich ist Facebook nicht nur die größte Seite der Welt nach Pageviews, sondern größer als die zweitgrößte Seite der Welt, bis ein hundertstgrößte Seite der Welt zusammengenommen. Das sind so Zahlen, die man erst mal sacken lassen muss. Ich habe das noch mal visualisiert für die Leute unter euch, die nicht so gut in Englisch sind.
Das ist also Platz 1 nach Pageviews, Facebook und auf der rechten Seite ist Platz 2 bis 100 zusammengenommen nach Pageviews Zahlen vom letzten Juli 2011. Die weiß umrandeten
übrigens dort ist die gesamte professionelle deutschsprachige Medienlandschaft, die bei IVW gemessen wird. Sogar auch das Spiegel-Online-Forum. Obwohl man als Autor den Eindruck hat, da lauern Tausende immer auf Reload, Reload, Reload, zu gucken, ob man irgendwas...
Ich will sagen, da sind diese sozialen Medien und die sind ein Monster im Netz. Facebook hatte im Juli diesen Jahres also in 36 Stunden so viele Pageviews wie alle deutschsprachigen Medien im gesamten Monat zusammen, nur um das mal von der Größe einzuordnen. Blogs sind übrigens auch auf dieser Auflistung, ist aber nicht HD, deswegen sieht man das nicht.
Aber das ist ein schönes Stichwort, wenn wir jetzt eben schon mal bei den sozialen Medien und der unfassbaren Größe sind. Das rote ganz unten, diese 10 Zahlen, jedes Kästchen sind 10 Milliarden Pageviews. Das sind also Facebook 1000 Milliarden Pageviews. Da unten ist YouTube komplett, von vorne bis hinten.
Wenn wir also schon mal bei den sozialen Medien sind, dann müssen wir auch über Blogs reden und zwar ganz zuvorderst über Blogs reden, denn ich habe ein Anliegen an euch, denn ich bin ein großer Fan des Blogs. Ich glaube, und das habe ich vor ein paar Tagen auch schon mal geschrieben auf Spiegel Online,
da ist der andere Blogger. Ich werde jetzt ein bisschen pathetisch, denn nur ein Blog gehört wirklich dir im Internet. Alles andere ist nur geborgt. Das ganze Social-Media-Getöse ist wunderbar und gut und schön. Ich würde nie davor warnen, weil ich irre viel Kohle... Es ist wirklich gut.
Aber nur ein Blog ist unter deiner Kontrolle. Ich möchte, dass wir zusammen eine Renaissance des Blogs veranstalten, eine Renaissance der selbstkontrollierten Homepage.
Also immer wenn ihr so denkt, ah, geile Idee, da mache ich schnell so einen Tumblr draus, Kimi Lauer looking at things oder sowas. Nein, mach einen Blog draus. Kein Tumble-Dingsbums, das irgendjemandem verkauft wird und dann irgendjemandem gehört oder... Mach einen Blog draus. Du wirst abgemahnt, aber egal, mach einen Blog.
Facebook, okay, kannst du machen, aber mach auch einen Blog. Twitter, mach zehn Accounts, damit dir überhaupt jemand folgt, aber mach auch einen Blog. Xing, nee, du musst keinen Blog machen. Ich möchte aus diesem
Grund voll auf die Pathos-Hupe drücken und euch auffordern, meine ganze appellative Kraft meiner Frisur über die Jahre aufgebaut. Mit viel Geduld, mit viel Schmerz, obwohl ich das ja selbst nicht angucken muss.
Ich möchte also meine ganze appellative Kraft nutzen, um euch zu sagen, mach 2012 zum Jahr der Blogs. Tragt diese Botschaft hinaus in die Welt. Bloggen. Liebe Social Media Rockstar
Consultant People, springt über euren erbärmlichen Schatten und empfiehlt Blogs. Ist Bloggen einfach noch nicht genug, Leute. Wer bloggt hier alles? Ja, scheiß falsche Orts, irgendwie. Aber bloggen eure Eltern. Ach so, nicht, weil die in Rente sind und sich fürs Internet einen Scheiß interessieren.
Auch falsch gesprochen. Tragt aber diese Blog-Botschaft trotzdem immer in die Welt. Überzeugt eure Geschwister, die so den ganzen Tag YouTube überzeugt sie dafür eine selbstkontrollierte Homepage zu bekommen, zu herzustellen.
Tragt die Blog-Botschaft in die Welt, macht ein, zwei viele Blogs. Das ist ein historisches Zitat, kennt keiner von euch. Aber auch Podcasts, die man nicht dabei vergessen darf, also Hörblogs. Ich hab da nie so Zugang gefunden dazu, aber es gibt ja auch Leute, die College Rock mögen oder Reggae oder so.
Warum nicht also auch Podcasts? Wenn man von Blogs spricht, darf man natürlich das Microbloggen nicht vergessen, obwohl das wieder auf einer fremden Plattform stattfindet, wie ich bitte deutlich zu unterscheiden.
Man darf dann natürlich nicht von Twitter schweigen und Twitter macht mir tatsächlich und ganz ohne Pathos auf eine Art Sorgen. Nico Lummer, der mich damals zu dieser Vodafone-Geschichte überredet, Quatsch. Danke Nico.
Nico Lummer hat vor einem Jahr einen Artikel geschrieben, dass Twitter sich konzeptionell nicht weiterentwickelt. Das würde ich nicht sagen. Twitter entwickelt sich konzeptionell weiter und zwar total nach unten. Twitter arbeitet aus irgendeinem Grund, mir nicht bekannten Grund, vom Internet weg. Vielleicht merken sie es nicht mal, das wäre denn noch schlimmer. Vielleicht steht da ein Plan dahinter. Ich weiß es einfach nicht.
Vielleicht will ich es auch gar nicht wissen. Aber sie haben so Schritt für Schritt zuerst RSS abgeschafft. Irgendwie, wer braucht schon RSS außer den Nerds halt? Also der wichtigsten Zielgruppe für Twitter. Das mit den Mobilen ist Twitter inzwischen eine totale Zumutung. Man kann sich nicht immer mehr entscheiden, ob man die normale Website haben will oder die mobile Seite und auf der mobile Seite gibt es nur ein Drittel der Funktionen.
Nach Facebook hat Twitter die schlimmste Suche des Planeten. Wobei ich die von StudiVZ nicht ausprobiert habe, aber das ist vielleicht auch gar nicht mehr so wichtig denn.
Twitter hat nach und nach ganz viele Seiten abgeschafft, die früher eine eigene URL hatten. Also die so eine eigene, schön aufgebaut hat der Mail-Piper-Po. Auf einmal sind die Messages da in so einem ganz schlecht funktionierenden Ajax-Getöse und das ist auch noch so wirklich nicht gut umgesetzt nach meinem Dafürhalt.
Ich bin da Nutzer. Ich bin da hemmungsloser Nutzer. Geht nicht, also wie ihr. Dazu haben sie ein grauenvolles Spam-Problem und scheinen sich nicht so irre darum zu kümmern. Es könnte sein, das ist vielleicht so ein bisschen meine Vermutung, dass Twitter irgendwie zur App werden will.
Ich weiß nicht ob das absichtlich ist oder nicht, aber die treiben einen so langsam in die App, wenn man mobil unterwegs ist. Und ich äußere genau diesbezüglich eine Vermutung, eine reine Vermutung. Ich glaube, dass irgendwann demnächst Apple Twitter kauft. Das hat Wolfgang Lünenberger-Reidenbach schon im August 2011 so vorausgesagt.
Aber das würde ja keiner wissen, wenn ich das heute nicht noch gesagt hätte. Deswegen, es gibt dieses Gerücht, höre ich schon von der Seite ein alter Hut, was eine Übersetzung für ist. Ich habe das im Irk schon mal gehört. Danke.
Aber tatsächlich ist diese tiefe Integration von Twitter in Apple ein Grund dazu zu glauben, dass auch Twitter, was eigentlich immer so voll Internet und free und wir geben die Daten nicht weiter und fast ist selbst kontrolliert, könnte irgendwann noch viel kontrollierter werden, um euch mal so einen Eindruck zu geben von diesem Match Made in Heaven. So ein Disney-Heaven allerdings, wenn Apple und Twitter wäre.
Habe ich exklusiv die Information, dass Apple 2010 versucht hat, im Verhandlung mit Verlagen über Buch-Apps eine Liste von verbotenen Worten in den Büchern zu übermitteln. Sagen hier, ihr könnt gerne Buch-Apps machen, aber diese Worte sind nicht erlaubt. Da stand dann so Fuck drauf und Shit.
Außerdem hat Apple das einzige Social-Network-Welt gemacht, aus dem man nicht herauslinken kann. Mit Ping. Ich kenne es hier nicht, aber es ist ein Social-Network von Apple. Ich will sagen, wenn also Apple Twitter kaufen würde, dann würden zu den 75 Ping-Usern die 150 Millionen Twitter-Nutzer auch noch
in diese Kontrollwelt hineinschlüpfen. Das ist für mich ein Grund, den besten Deutschsprachigern-Tweet, den ich jemals gesehen habe, zu küren. So quasi nicht als Abschluss, aber so ein bisschen gegenwärtigen Stand. Der ist aus dem Mai 2009 schon ziemlich alt.
Von euch kennt ihn keiner, es haben ihn nur 26 Leute gefafft. Er stammt von meinem großen Vorbild, von meinem Übernerd-Vorbild, was viel zu selten mit einer Hommage versehen wird. Es stammt natürlich von Markus Angermeier und lautet, Bratwurst im Zoo, so sind die Menschen.
Also hier können jetzt maximal 26 Leute sagen, den finde ich auch gut, weil die ihn nur 26 gefafft haben. Da ganz vorne sehe ich Martin Gommel hat ihn gefafft, irre. Das bestimmt hier, er fotografiert irgendwas.
21. Mai 2009 ist also der beste Tweet und warum ist das der beste Tweet? Weil das irgendwie gleichzeitig lustig und traurig ist. Es liegt zwischen Erkenntnis und Katastrophe, es ist aber noch viel tiefer für mich. Es war mir auch irgendwie klar, dass so wenig Leute lachen, weil man irgendwie auch die Systemtheorie verstanden haben muss um diesen Tweet wirklich.
Dachte ich mir jedenfalls, bis ich gemerkt habe, ich habe die selber gar nicht verstanden. Aber diesen Unterschied, diese Tiefe, da stehen also Menschen und haben das eine Tier im Mund und sind das andere gerade am bewundern dran mit Senf.
Und welches Tier wo ist, ist eine vollständige Konstruktion, ist einfach nur nach ausgedacht, folgt keinen natürlichen Regeln. Da vorne steht das Hausschwein und im Mund hat man irgendein Tier von dem man nicht so genau weiß was es war.
Bei den Würstchen heute ist man ja schon froh, wenn es überhaupt ein Tier war, aber das spielt jetzt keine Rolle. Welches Tier wo ist, ist also eine vollständige Konstruktion, die keinen natürlichen Regeln folgt. Zwischen Bewunderung und Tötung ist also alles einfach nur ausgedacht.
Man konstruiert sich die Welt genau so wie man möchte. Und jetzt muss man sich dazu denken, die Ebene darüber, die Medium ist the Message, auch bei Twitter, auch das Internet ist nur ausgedacht. Es gibt keinen natürlichen Zustand des Internets. Das Internet ist vollständig so wie irgendwann irgendwo jemand mal entschieden hat.
Natürlich ist dann irgendwas so zufällig gekommen als Resultat, als unbeabsichtiges Resultat aus irgendwelchen Entscheidungen, aber zugrunde liegen Menschenentscheidungen. Es gibt keinen natürlichen Zustand des Internets. Ich glaube das ist der erste echte virtuelle Raum, der für alle Menschen ungefähr ähnlich ist, aber der trotzdem komplett ausgedacht ist.
Und dann kommt Kosmas große Auflösung dieser vollständigen Konstruktion. So sind die Menschen. Zwischen Resignation und Enttäuschung, aber auch ein bisschen so eine Erklärung, die man angeboten bekommt von Kosma.
Etwas Verwunderung ist dabei. Fast könnte die Verwunderung umkippen in Bewunderung. So sind die Menschen. Ah, die erkennen es so, also sind die Menschen, sie konstruieren es sich. Und damit ist dann die gesamte Geschichte der Menschheit, diese Konstruktion zwischen Tod und Bewunderung in einem Tweet erzählt.
Die biblische Komponente, die Hoffnung am Ende, Resignation, Erklärung, gepriesen sei Kosma, amen. Könnt ihr raussuchen und nachfaffen, dann könnt ihr sagen, ihr wart damals dabei.
Zum Stand des Internets gehören nicht nur Twitter, sondern auch die anderen sozialen Medien. Und Facebook, keine große nächste Woche Börsengetöse, Ankündigung. Es ist auch ganz spannend mal so in den Hintergrund zu gucken, dass zum Beispiel
im Jahr 2010 Facebook ein Viertel aller Display Ads auf dem amerikanischen Kontinent ausgeliefert hat. Ich will also sagen, ein Viertel des gesamten Werbevolumens, was in den USA ausgeliefert worden ist, hat Facebook ausgeliefert. Und dann waren es aber nur kümmerliche 1,5 Milliarden Dollar. Das ist kaum mehr messbar.
Könnte man sagen, wenn ich da nicht so eine Massenklage von Facebook kriegen würde. Könnte man theoretisch sagen, es sind nur die Leute, die zufällig draufge... Aber das kann ich nicht aussprechen. Ich glaube, dass wenn Facebook an die Börse geht und dieses Problem nicht löst, dass dann Facebook recht schnell in ein Strohfeuer aufgehen würde.
Und das sage ich als jemand, der nicht die Bohne einer Ahnung von der Börse hat. Ungefähr so viel wie die meisten anderen, die davon den ganzen Tag reden. Was ich allerdings bemerkenswert finde an Facebook ist das, was gestern bekannt geworden ist. Was nochmal so eine Spookiness dazu aufsetzt, dass Facebook jetzt auch eine Option für Organspende dazu macht.
Ich weiß nicht, ob ihr es mitbekommen habt, man kann auf Facebook jetzt auch Organe spenden? Nicht ganz so, aber es gibt so einen Eintrag, wenn man im amerikanischen Facebook ist, kann man das schon sehen. Facebook möchte jetzt irgendwie meine Organe. Ich bin mir unsicher, ob das so kommunikationsstrategisch so ein geschickter Schachzug war von Zuckerberg.
Dann fragt man sich auch, was möchte Facebook denn jetzt genau nicht von mir? Das ist eine Frage, die ich mich nicht traue zu beantworten, ob Facebook an der Börse total abgeht oder erst total abgeht und dann runterfällt. Das ist aber sowieso nur eine zeitliche Frage, denn im Börsenkontext von Facebook muss man natürlich auch ein anderes Phänomen betrachten.
Dem ich ehrlich gesagt mit viel Verwunderung gegenüberstehe, es handelt sich um Instagram. Instagram habe ich eine Zeit lang benutzt, wie so viele von euch, die ich da mit Twitter-Namen wiedergefunden habe, bis ich es nicht mehr ertragen habe.
Um genau zu sein, mich selbst nicht mehr ertragen habe. Denn ich bin der allerschlechteste Sonnenuntergangsfotograf der Welt. Da würdet ihr jetzt natürlich sofort sagen, hä, passt doch eigentlich ganz gut zu Instagram. Da gibt es ja sogar ein eigenes Hashtag für super schlechte Sonnenuntergänge, Sunset und weiter, nichts weiter.
Aber Instagram ist mir so verborgen geblieben, also auch die Milliarde, die dafür gezahlt worden ist, kann ich mir nur so erklären, dass irgendjemand dachte, dass Mark Zuckerberg würde denken, dass man Facebook nicht so oft mobil benutzt mit dieser Foto-App,
und dann könnte es ein Konkurrent aus der Sicht von Börsenpeople, die man überhaupt nicht versteht, sein können, wollen. Außerdem hat er vielleicht auch einfach die Milliarde gerade über, man weiß es ja nicht. Ich meine, mit Nettovermögen dann nach Börsengang von 35 Milliarden Dollar ist er immerhin reicher als wir alle zusammen.
Also ich kenne nicht eure persönlichen finanziellen Verhältnisse, aber so als Vermutung. Mir ist allerdings aufgefallen, dass Instagram auch gerade so einen Tiefpunkt durchstritten hat. Ich habe nämlich gestern, und ich meine das nicht böse, am 1. Mai, oder was vorgestern, ich weiß nicht mehr, das schlechteste Instagram-Foto jemals gefunden.
Vielleicht ist die Person sogar hier, es ist ein deutsches Instagram-Foto, es handelt sich um dieses hier. Ich zitiere also, der Zug mit Hannelore Kraft an der Spitze erreicht den Westfalenpark, und ich habe wirklich nichts gegen Hannelore Kraft.
Im Gegenteil, ich mag die sogar gerne, die ist eine patente Frau, aber ein SPD-Wahlkampftrupp im Westfalenpark von hinten, im Vordergrund ein verschwitztes T-Shirt von der Gewerkschaft der Polizei in XXL, dann aber völlig übersättigte Farben und noch so ein Vintage-Rand drumrum.
Ich habe kurz überlegt, ob ich christlich werde, um dann zu sagen, Gott, wie konntest du das zulassen? Warum? Dieses Foto ist für mich ein einziges Warum. Ich hoffe, wenn die Person, die das gemacht hat, hier ist, dann entschuldige ich mich nicht.
Ähnlich ist es übrigens, wie es mit Instagram war für mich, als ich dann schnell wieder aufgehört habe, was auch ihr wisst, wie meine Strategie ist bei Social Networks. Wann immer ein Neues hochkommt, melde ich mich sofort an, dann mache ich erst mal gar nichts, was ich sehr gut kann,
und wenn es dann in die Medien kommt, tue ich so, als sei ich von Anfang an mit dabei gewesen. Irre gut geklappt, das habe ich, glaube ich, letztes Jahr schon verraten, Alter. Tatsächlich ging es bei Pinterest auch so, aber Pinterest ist völlig egal. Also, irgendjemand hat mal erzählt, dass Pinterest sei 4chan für Mädchen.
Eine von diesen Ausdrücken, wo man nicht genau weiß, ist das jetzt schon wieder sexistisch oder noch nicht. Aber tatsächlich ist Pinterest egal, deswegen ist es nicht so wichtig, denn Pinterest erreicht einen Wert auf der Social Media Egalheitsskala von 2,4 Foursquare.
Und wo wir von egal sprechen, können wir von Google Plus nicht schweigen.
Und es ist für mich tatsächlich unfassbar, wie Google das verhorsten konnte. So ein Comic vor ein paar Tagen rumgegangen, eine Besprechung in der Google Zentrale. Ja, das Problem ist doch, dass jeder auf Facebook ist. Wieso ist das ein Problem? Na, wir müssen ein Gegennetzwerk machen. Ah, du meinst dann eins, wo keiner drauf ist? Ja.
Tatsächlich lag das so da, und am Anfang war es nicht ungeschickt, auch nicht ungeschickt, vermarktet, aber dann haben sie es verrissen, wie ein Elfmeter, ohne Torwart, mit Rückenwind auf abschüssigem Platz.
Es hat damit angefangen, irgendwie Profile zu löschen von Leuten, nur weil sie ihren seit 60 Jahren angestammten Pseudonym nutzen. Dann legen sie sich mit den einzigen Leuten an, die so irgendwie den gut gemeinten Charakter von Google Plus erkannt haben, den Nerds, wegen der Anonymitätkiste, und schließlich machen sie einen Redesign,
das sogar durch Comic Sans noch eleganter werden würde. Tatsächlich hatte ich große Hoffnung in Google Plus gesetzt, also ganz ehrlich und persönlich, und das ist einfach so sehr daneben gegangen, dass ich mich ärgere.
Und auch das übrigens ein Grund, wieder auf das Blog zu setzen, zwischendurch immer hochhalten, das Blog ist die Lösung. Auch für euch, sogar für euch. Ja, sogar für euch sage ich jetzt gar nicht aus einer Boshaftigkeit. Ich habe euch mal kopiert, diese deutschen Google Plus Charts, die, wo ich zufälligerweise natürlich an der Spitze bin,
von gestern, der Screenshot hat sich heute nichts geändert, hat sich in den letzten drei Jahren nichts geändert, hat irgendwie oben an zweiter Stelle einen Fotograf, ganz nett, wir haben schon mal gechattet, aber der fotografiert halt und kriegt die ganzen Foto-Junkies aus. Dann Sascha Palenberg, der ist hier, Mario Sixes ist hier, Spiegel Online ist hier, Johnny Häusler ist hier,
Jan Delay ist nicht hier und kommt wahrscheinlich auch nicht her. Was ich sagen möchte, ist halt so eine Nerd-Versammlung und ich glaube, dass es nicht so sinnvoll ist, sich überhaupt damit weiter zu beschäftigen, denn daran tut sich nichts. Google Plus scheint aus meiner Perspektive nicht in Deutschland Fuß zu fassen. Was fasst dann Fuß, kann man ja fast ein bisschen selbstkritisch fragen.
Und da musste ich, das ist auch ein alter bekannter Hut, aber noch nicht so bekannt, als dass ich ihn nicht nochmal verwursten würde, da komme ich dann tatsächlich auf YouTube, denn irgendwie ist es immer deutlicher geworden, dass auf YouTube so eine Community heranreift, die nicht hier ist.
Ich will sagen, da sind Leute, die sich super mit dem Internet auskennen, die sind alle ziemlich jung, die rufen da so rum und die haben ihre Channels und abonnieren irgendeinen Typen namens Herr Tortorial oder so.
Die haben seltsame Sitten und Gebräuche, das denken die von uns. Das sind relativ junge Leute, ich weiß nicht, wer hat hier einen eigenen YouTube-Channel, den er auch ehrlicherweise wirklich bespielt? Das sind 25 von 23.000 Anwesenden.
Ich glaube, dass irgendwie dieses YouTube, da muss man drauf aufpassen, das wird nochmal ganz groß, leider. Ich glaube, dass da eine Internet-Generation nach uns, hier sind so die 30 plus, sag ich mal, ohne die einzelnen Leute zu beleidigen, die schon so fissen, wie man WordPress mit einer Nacht voller Schmerz und Rotwein aufsetzt.
Und da kommt aber eine neue Generation ran, die vielleicht ab und zu aus Versehen twittert, das ist aber nur, wenn irgendwie auf YouTube jemand sagt, hier twittert mal Leute. Ich habe noch keinen richtigen Zugang zu dieser YouTube-Generation gefunden, aber ich merke, dass da irgendwas geht.
Vielleicht findet das jemand raus für mich und sagt es mir dann, dass ich es teuer in Vorträgen weiter erzählen kann. Ich kriege doch ein Abendessen dafür. Ich glaube, dass es deswegen wichtig ist, dass wir uns damit beschäftigen, um halt auch nicht den Anschluss zu den Leuten danach zu verlieren.
Ich hörte irgendwo die Vermutung, ich glaube, die kam von Mario Sixtus oder so, dass diese vielen, vielen jungen Leute auf den Akta-Demos, dass sie überhaupt nichts von unseren ganzen Twitter- und Blog-Aufrufen gehört haben, sondern dass sie über ihre YouTube-Channels dahingekommen sind. Das heißt, es ist auch tatsächlich ein richtiger, ernsthafter, engagierter Kanal. Und ich würde mir wünschen, dass mehr Leute dann auch hier unser Nachwuchs sozusagen, kann man gar nicht früh genug dran hängen.
Ich habe auch im Dezember geheiratet, ihr wisst, ich denke an solche Dinge. Denn entscheidend ist das natürlich auch für den Bereich der Netzpolitik, den ich näher beleuchten muss. Denn gerade als man dachte, super, jetzt kann man, wenn man irgendwas doof findet, was die CDU macht, kann man so Peter Altmaier antwittern.
Gerade als man dachte, toll, so eine Bundestags-Petition und dann können wir richtig Stoff drauf geben, 100.000 kriegen wir doch locker zusammen irgendwie mit den ganzen Anonymeisern und so. Genau als das also so war, dass wir dachten, wir können die direkt angehen,
dann wurde auf einmal klar, dass Netzpolitik EU ist. Dass Netzpolitik in Zukunft so extrem in der EU stattfindet, wie es heute auch schon ist. Und dass man irgendwie total schnaffte Kaffee-Trink-Sessions mit Peter Altmaier nur so ganz mäßig in die EU-Politik mit einfliegen kann.
Also, dass Netzpolitik in Zukunft in Brüssel und Straßburg gemacht wird, das sind für die, die nicht so breit aufgestellt sind politisch, das sind die beiden Berlins von Europa. Und das Schlimme ist, und auch dafür brauchen wir diese neuen Narrative, das Schlimme ist, wenn, rein hypothetisch, angenommen, dass irgendwie später im Jahr mit Romney gewinnt,
dann wird nämlich alles noch mal Horrorer. Dann müssen wir nämlich Peter Altmaier überzeugen, dass er Angela Merkel überzeugt, dass sie Cecilia Malmström überzeugt, bei Romney für ein freies Internet zu kämpfen.
Also 17 Aufgaben aufeinandergestapelt. Da lacht ihr natürlich, aber ich glaube, dass das extrem wichtig sein wird, sich darauf vorzubereiten. Ich glaube nämlich, dass Agda sich so vermehrungstechnisch als Kaninchen erweisen wird und noch so halbtot im schwerverletzten Zustand immer noch weiter Klone ausspuckt von sich selber.
Das ist also wieder und wieder an Agda und Agda 2 und dann IPRED und dann Agda die Rückkehr, Agda schlägt zurück, Agda Episode 1, also das ist nach und nach. Und irgendwann sind die Gegner zermürbt.
Erste Demonstration dieses Jahr gegen Agda, 100.000 Leute. Zweite Demonstration, 20.000 Leute. Dritte Demonstration, ja, gab es eine? Wisst ihr nicht, eben. Symptomatisch. Aber das ist natürlich nicht die einzige Gefahr. Auch wenn ich jetzt von Gefahren spreche, ist es ja nicht so, dass die böse Politik da draußen sitzt und nur unser Internet kaputt machen will.
Na ja, vielleicht auch doch. Aber zu kämpfen dafür, dass es ein freies und okayes Netz gibt, so ein Netz in den Grenzen von 2007, muss ja mit historisch Vergleichen irrer aufpassen die Tage.
Da muss man die Augen netzpolitisch auf einigen Punkten haben. Denn ich glaube, dass da nicht nur auf die Politik aufgepasst werden muss, sondern auch auf völlig unbekannte und neue Bereiche. Die Gefahr für die Netzneutralität, glaube ich, kommt zum Beispiel auch, nicht nur, aber auch von unten. Und während wir irgendwie so noch EU und irgendwie Markus Becke da Klingelbüchse,
ich will nach Straßburg fahren, die Leute überzeugen, ja, hier hast du meinen Euro, geh mit Gott. Denkt man dann an die Politik und dann kommt auf einmal der Markt und der ist auf eine Art schon da. Tatsächlich heißt es irgendwann, guck mal hier, dieses Handy ist kostenlos, wenn du nicht das große Internet dazu buchst, sondern einfach nur das Paket mit Facebook und YouTube und Weltkompakt.
Zufällig ausgewählt. Und dann überredet ihr mal die Kids tatsächlich auch das Geld auszugeben für das echte Internet. Also ihr sauer verdientes Taschengeld dann in das Internet, wo sie doch, sie haben doch hier YouTube und man kann auch Angry Birds spielen und irgendwie geht ja auch Facebook.
Und wenn ihr glaubt, nee, das ist gar nicht so kritisch, ich glaube, dass das tatsächlich eine Gefahr ist, denn das ist heute schon so. Es gibt aktuell von Facebook einen großen Vertrag mit vielen Providern auf der Welt, dass man unter nullpunktfacebook.com auch dann Facebook benutzen kann, wenn man gar keinen Datentarif mehr bezahlt hat. Wenn also alles andere abgestellt ist, dann hat man kein Internet mehr außer Facebook,
bei nullpunktfacebook.com, das geht aktuell bei E+. Und ich glaube, dass das auch eine Bedrohung sein kann von unten für die Netzneutralität. Und das Krasse ist, dass dann auf einmal die Fronten total anders sind.
Wenn es darum geht, irgendwie, dass die Anbieter auch Traffic bezahlen, dann ist Facebook natürlich, ja, Netzneutralität, wir sind voll dafür und so. Und wenn es von der anderen Seite kommt, dann ist es mit nullpunktfacebook.com jetzt auf einmal gar nicht mehr so wichtig, dass Netzneutralität da ist. Ist auch ganz interessant, da mal dahinter zu gucken.
Netzpolitik in Deutschland heißt natürlich auch irgendwie Leistungsschutzgeld, kann man aber im Prinzip überspringen, das kommt oder kommt nicht und dann wird es aber gleich wieder weggeklagt, das ist auch egal. Was aber richtig ist, ist, dass Netzsperren glaube ich ein Zombie sind, der immer und immer wieder kommt. Einige von euch sind ja Zombie-Spezialisten, auch der Zombie-Apokalypse
und vielleicht können sich die darauf konzentrieren und wenn ich darauf konzentrieren sage, dann ist das ein ideales Stichwort, um zur Politik zu wechseln, zur Politik und Internet und da führt natürlich nichts an dem vorbei, worauf ich schon die ganze Zeit warte, nämlich an den Piraten. Denn über die Piraten wurde ja schon alles gesagt und geschrieben, was aber für mich kein Grund ist, nicht noch meinen Senf auf diese Senfkruste draufzustreichen.
Ich habe etwas Ungeheuerliches entdeckt, was bisher verschwiegend, totgeschwiegen worden ist, denn die Piraten haben kein Programm. War ein schlechter Scherz, was kein schlechter Scherz ist und das ist jetzt so eine Gratis-Empfehlung, wo die Piraten einen großen Mangel dran haben im Moment.
Ich glaube, dass das zentrale Problem der Piraten eins ist, was im Internet quasi das Thema immer nennt, das ist eine Art Missgunst. Ich habe vor einiger Zeit mal so eine Kolumne geschrieben darüber, dass Internet auch so leichte Punk-Attitüde hat, dieses, das kann ich auch, Social Media, das kann ich auch veröffentlichen
und so sympathisch ich das finde und so sehr das mein Lebensmotto ist, heißt das auch, dass Missgunst immer ein Problem ist, weil das kann ich auch, hört sich fast an wie, das könnte ich auch. Das einfache Parteimitglied und ich fürchte, das ist so eine Wahrheit, an der man früher oder später nicht vorbeikommt und auch die Piraten nicht, ist nämlich ein missgunstiger Besserwisser,
der möchte den Gemüseanbau in der Verfassung verankern, weil er selbst Erbsen auf dem Balkon züchtet. Also ich glaube auch, das ist gar kein Problem von den Piraten, ich glaube, dass das in allen Parteien so ist und dass sie deswegen so geworden sind. Ich glaube aber, dass es wichtig ist, da rechtzeitig die Führungsspitzen der Piraten zu stärken, meine ich völlig ernst,
die sind so von innen, das hört und sieht man ja immer wieder ganz erbärmlichen Attacken ausgesetzt von Leuten, die denken, das könnte ich doch auch. Und die es vielleicht ja auch können, man weiß es ja nicht, es gibt ja viele kluge Leute im Netz. Tatsächlich möchte ich deswegen an dieser Stelle auch ein bisschen selbstlos, ihr merkt ab und zu belobe ich mich selber,
selbstlos dazu aufrufen, Bernd Schlömer, den ich super finde, zu verfolgen. Hier ein Screenshot, er hat 5.108 Follower, ich bin ja bei Twitter WIP-Mitglied, wie ihr nicht, und kann deswegen in die Analytics reingucken, die man offiziell nicht veröffentlichen darf,
deswegen nur ganz kurz hingucken bitte. Da habe ich hier so ein Tool, mit dem ich sehen kann, wie viele Leute sind Piraten, das sieht ungefähr so aus, und bei mir sind es halt 7.800 Follower, die Piraten sind, und das kann ja wohl nicht sein. Bernd Schlömer, der neue Vorsitzende, 5.100 Follower und ich 7.800 Piratenfollower.
Ich möchte deswegen aufrufen, dass unbedingt die fehlenden 2.000 Leute, die sicher hier sind, endlich Bernd Schlömer, ich freue mich, dass jemand, der einigermaßen zurechnungsfähig ist, Vorsitzender der Piraten geworden ist, bitte nochmal einen Applaus für Bernd Schlömer.
Es ist tatsächlich auch so, dass ich mit den Piraten in manchen Punkten über Kreuz liege und mich auch schon abfällig über die Piraten geäußert habe, weil ich mich einfach abfällig über alle äußere, das ist so eine Tradition bei mir, aber tatsächlich habe ich dazugelernt und habe gemerkt, ich liege hier und da mit den Piraten über Kreuz,
aber es ist toll, dass es sie gibt, und ich profitiere mehr als irgendjemand sonst davon, unter anderem deswegen, weil früher war ich halt dieser komische Typ mit der komischen Frisur, der rumgerannt ist und gesagt, das Internet ist toll, und inzwischen, weil die im Parlament sind, glauben die Leute das, was ich früher erzählt habe. Das ist ein sehr schöner Mechanismus für mich,
also den Piraten nochmal ein Dank und ein Kompliment, ein ehrlich gemeintes, sehr steil, wie die die Politik durchrütteln, auch wenn ich im Herzen immer rot-grün bleibe, danke. Wichtig, ja, ich dachte, man muss auch loben können. Wichtig an den Piraten ist für mich vor allem ein Punkt,
der auch ab und zu besprochen worden ist, nämlich Liquid Feedback, ich denke, das ist die Abkürzung, ich bin fast sicher. Ich bin nämlich der absoluten Meinung, dass es nicht so einfach ist, wenn man sagt, dass diese digitale Demokratie unbedingt erforscht werden muss, was heißt das, was kann das, was bringt das,
und da bin ich froh, dass die Piraten den ersten Schritt gemacht haben, und welchen Schritt sie gemacht haben, habe ich mal versucht nachzuvollziehen in dieser Software von Liquid Feedback, habe ich einen kleinen Film gemacht, man geht dann als Gast da rein, dann ist ein bisschen beschleunigt, geht mal rauf und wieder runter, guckt sich an, was da ist, ich habe mal auf Innen Demokratierecht geguckt,
mir ein bisschen so rumgeguckt, dann mal nach unten gescrollt, habe gesehen, Legende, Grün heißt entweder Unterstützer oder Ja, aha, bin wieder hoch, dachte, gucke ich mal, Streichung von Gottesbezügen in Verfassungen des Bundes und Länder, gucke ich mal, Programmantrag,
nicht die Bonai, keine Ahnung, was das bedeutet, wieder zurück, so runter, mal einfach da anklicken, Anregung, Entwurfstheorie des Teils, es ist zehnmal beschleunigt und dauert trotzdem fünf Sekunden, bis da irgendwas zu sehen ist, 17.13 Uhr ist das Molekül der Nächstenliebe aus dem Antrag gestrichen worden,
spannende Geschichte, und dann gucke ich weiter runter in die Details, sehe die letzte Auszählung, 23.47 Uhr, und habe dann eine große Masse von Zahlen, von denen ich nicht die geringste Ahnung habe, was es bedeutet, und das ist Liquid Feedback.
Wenn das nicht in die direkte Technokratie führt, in die Systemanmitniskratie, dann weiß ich auch nicht, was ich damit sagen will, ich finde Liquid Feedback gut, das ist eine neue Version, oder man kann da jetzt schon so rumklicken, die ist auch sehr, sehr vereinfacht, die arbeitet revolutionär erstmals
mit dem Unterscheidungsmerkmal Farbe, aber wenn wir retrospektiv mal gucken, was digitale Demokratie bedeutet, und werden wir uns in Erinnerung gehalten, dass da 30 Millionen Leute in Deutschland, das ist ja nicht so wenig, einfach mit dem Internet nicht so irre viel zu tun haben, dann weiß ich, das ist so der allererste von ungefähr 52.000 Schritten in Richtung digitale Demokratie,
also bleibt dran, macht weiter noch besser, gebt euch alle Mühe. Tatsächlich glaube ich, dass diese digitale Diskurs, früher oder später, den wir ja auf so eine kleine Art beherrschen, also nur eine sehr kleine Art, weil wenn die Massenmedien nicht drüber berichten,
ist alles egal, aber dieser kleine Diskurs, dass der institutionalisiert werden muss, um so Stimmungsbilder einzufangen, um zum Beispiel, wie jemand twitterte, um zu verhindern, dass es irgendwann eine Sascha-Lobo-Schule gibt, nur weil ich halt viele Twitter-Follower habe. Was die Person nicht wusste, ist, dass meine Twitter-Follower natürlich nie machen, was ich sage, aber das ist eine andere Sache.
Ich habe mir auch genauer den Status angeguckt der Anonymität im Internet und habe mir erlaubt, ein irrsinnig witziges Symbolbild da auszusuchen für den Stand der Anonymität im Internet 2012, es sieht so aus.
Also für mich funktioniert es nur so halb, ist die Übersetzung von diesem witzigen Bild. Tatsächlich habe ich mir aber überlegt, dass Anonymität einer der wichtigen Punkte der nächsten Jahre ist auch etwas, wo es sehr, sehr schwierig ist,
wenn man nicht das passende Narrativ hat, es Leuten zu erklären, warum es wichtig sein kann, dass anonym gestritten wird. Dann sagen die Leute immer, ja, naja, aber stell dir mal vor, in Nordafrika, da wäre das ja auch nicht dazu gekommen, dass da eine Revolution, da muss man sagen, ja, aber irgendwie, okay, ich merke auch nicht, aber die ist halt doch nicht ein Diktator.
Dazu kommt, dass ich glaube, dass andere Leute schon ein Narrativ zur Anonymität haben, das umgedreht wirkt, nämlich, it's not a feature, it's a bug. Also Anonymität, es gibt hier einen Me-Card, My Internet Identity Card, die bieten einen...
solchen Dienst an, der einfach verifiziert, dass man es ist. Und wenn genug Leute das toll finden, und wenn es auf genug Plattformen, genug Bereichen, wie es auf Google Plus und in Facebook zum Teil auch schon heute ist, dann fangen die an, Anonymität für was Doofes zu halten. Auf einmal ist der komisch angesehen, der anonym ist oder der Pseudonym
ist, das halte ich für eine Gefahr. Nebenbei möchte ich auch immer noch sagen, dass genau dieses Kommentare und Anonymität ja einen engen Bezug angeblich haben soll, noch immer. Und da
sind auch meine Hater so ein bisschen in der Pflicht, ehrlich gesagt. Noch immer ist mein Lieblings-Hater-Kommentar von 2007, inzwischen also über fünf Jahre alt, euch sollte man einsperren, Realitätsverwirrung, totaler Verlust. Wenn ich einen von euch zu Gesicht bekomme, werden wir Blutpolka tanzen, Step by Step. Die Qualität der Hetz-Kommentare
hat nachgelassen. Das ist vielleicht für mich so ein bisschen als Traditionalisten auch ein Problem, zu sehen, da wächst keine Generation nach. Es gibt kaum noch Qualitätstrolle. Ich meine, Blutpolka tanzen, da ist so eine Poesie drin, so eine innere
Schönheit, die findet man heute gar nicht mehr, reich jungen Leuten. Tatsächlich hat Marina Weisband vor einiger Zeit etwas sehr Kluges getwittert, macht sie ja ab und zu,
nämlich dass diese Debatte um den Umgangston von der Anonymität entkoppelt werden muss. Die Faktenlage spricht nicht vor einem Zusammenhang. Ich habe mir das genauer angeguckt. Es gibt wahnsinnig wenig Untersuchungen dazu. Es gibt so ein Schaubild, was ein nordamerikanischer
Kommentaranbieter von einem Konventarsystem angefertigt hat, wo er gesagt hat, hey, Anonymität, ist gar nicht so schlimm, weil viel mehr Pöbelkommentare unter Klarnamen kommen. Das ist halt auch nicht so das günstigste Argument. Irgendwie, die einen sind noch scheisser als die anderen sowieso schon. Damit gewinnt man jetzt keinen Beauty-Contest.
Aber tatsächlich spricht einiges dafür, wie Marina Weisband das hier sagt, dass Anonymität gar nicht so viel mit der Debatte zu tun hat. Ich habe einen Screenshot, von dem ich jemandem bei Facebook mal versprochen habe, ihn nie zu zeigen. Aber so what? Tatsächlich habe ich Anfang 2010 gesehen, wie wenig die Leute inzwischen darauf geben, ob sie mit
Klarnamen identifiziert werden. Hier ist der Screenshot einer natürlich sofort gelöschten, aber da noch amtierenden nach ein paar Tagen 10.000 Leute umfassenden Gruppe 11.113 mit Klarnamen für die Wiedereröffnung eines KZs. Kinderschänder, für euch eröffnen wir wieder
Mauthausen, Ausrufezeichen, Ausrufezeichen. Und ich habe nachgeguckt, die allermeisten Leute von diesen 11.113 wirken sehr stark so, als seien sie mit Klarnamen da. Die allerwenigsten darunter sind Pseudonym oder Anonym. Und wenn sowas im Internet ist, dann möchte ich die Diskussion über Anonymität und Inhalte noch mal ganz
anders geführt wissen. Und zwar auch von euch. Diese Krassheit, in der getan wird, als sei Anonymität und die Abschaffung der Anonymität automatisch ein Garant dafür, dass die Leute anfangen zivilisiert im Netz zu sein, die ist zumindest damit für mich
komplett widerlegt. Schon über 7.000 Fans, super, yeah. Was uns natürlich zu dem Thema bringt und wir sind auf der Zielgeraden, über das ich in den letzten Jahren am häufigsten berichtet habe, das Thema Shitstorm. 2010 habe ich an dieser Stelle, beziehungsweise an,
also ihr versteht was ich sage, nicht hier, aber auf eine Art doch hier vor euch, bei Spiegel Online, ihr müsst es nicht verstehen, es ist schwierig, aber it's complicated. Also in How to Survive Shitstorm habe ich postuliert, dass jeder bald in einen Shitstorm
geratet. Ich muss mich jetzt auch mal selbst loben, ihr tut es so selten. 2011 ist dann Shitstorm Anglizismus des Jahres geworden und inzwischen twittert irgendwie jeder Bundestagsabgeordnete Hilfe, ich bin einem Shitstorm, wenn jemand mit einem bunten Profilbild irgendwie zu ruppig nach der Uhrzeit fragt. Irgendwie, ich meine, ich schätze Roland Tichy auf
einer Art, aber er ist ja kurz davor irgendwie Shitstorm Lehrgänge zu geben, weil er mal auf Twitter irgendwie was geschrieben hat. Ich komme mir damit aber auch so ein bisschen vor, und das ist für mich dann wiederum peinlich, irgendwie so der Großvater, der so Stalin
gerade überlebt hat und sagt, ey, der erste Mai ist doch nicht krass. Ist natürlich ein bisschen alles Selbstglorifizierung, weiß ich auch, aber lasst mir doch das, ich hab doch nicht so... Wenn wir davon reden, von dem Shitstorm, dann kommen wir fast automatisch auch in Bereiche, wo Metaphern problematisch werden. Nazi-Metaphern sind
der Hauptshitstorm-Auslöser, das hat inzwischen jeder mitbekommen, deswegen hab ich meinen nächsten Punkt Datenautobahn genannt. Und zu dem Thema ist 2012 bisher gar nicht so
wahnsinnig viel passiert, außer dass vielleicht Berlin irgendwann ein kostenloses WLAN bekommt oder nicht, man weiß nicht so genau, es kann es irgendwo, steht es drin, aber man weiß eben nicht, ob das dann auch stimmt, aber tatsächlich arbeitet jemand dran, von dem man das als allerletzter vermutet hatte, in einem flächendeckenden deutschlandweiten WLAN, nämlich die Telekom. Nicht für alle, nicht für alle
dann flächendeckendes WLAN, aber für uns halt auf eine Art schon. So schwer ist dieses Standardpasswort für diese Telekom Rota ja nun auch nicht. Und bis jemand diese Patches drauf gespielt hat, also etwas, wovon 2012 nicht geschwiegen
werden kann, ist ein positiver Bereich, hab ihn vorher schon angesprochen, die Infrastruktur, die politische Infrastruktur in Deutschland hat sich, was das Internet angeht, verändert und zwar durch die Internetvereine. Tatsächlich habe ich schon mal auch schlecht über die Vereine gesprochen in der
vorgehaltenen Hand. Ich bitte euch, 2.000, 3.000 Leute das nicht weiter zu erzählen, denn ich bin inzwischen davon überzeugt, dass wir diese Internetvereine dringend brauchen. Ich habe sie hier mal so zum Teil aufgemalt, die sind ja nicht alle ganz ideal an der Partei dran. D64 ist ein bisschen SPD, aber dann auch wieder so ein bisschen, nur digitale Gesellschaft
ist auf keinen Fall grün, hat mir Markus Becke da von den Grünen gesagt. Nein, aber das ist, C-Nets muss man auch dazu rechnen, auf ihre eigene Art. Man muss sie nach ihren eigenen Kriterien beachten. Die digitale Linke hat einen Twitter-Account und alles, was sich bei der FDP gefunden hat, war dann nur dieser Internet-Landesverband. Lacht nicht. Ich bin wirklich nicht im
Begriff, FDP-Fan zu sein. Ich habe, vorher klang das ja schon durch, das Originalzitat von mir, so ein Kursiert, das hatte Linus gesagt, ist, dass ich als Werber praktisch keine moralischen Hemmungen mehr habe. Ich arbeite für alle außer Landminenhersteller und die FDP. Das ist natürlich nicht mehr
ganz so schlimm. Ich habe inzwischen ein paar wirklich nette Land Minenhersteller kennengelernt. Nein, aber dann ist es tatsächlich, ich möchte das ein bisschen relativieren, denn, und das ist ganz ernst und völlig unironisch, der FDP gebührt eine besondere Anerkennung, denn ohne Frau Leuthäuser-Schnarrenberger wären wir hier manchmal ziemlich im Arsch in
Deutschland. Und das muss man auch mal lobend erwähnen. Jetzt reicht es aber wieder mit dem Applaus für die FDP. Dieses Hacken auf der FDP, quasi was so hip geworden ist, weil mir jeder mal so drauf, das hatte ich im letzten Jahr verglichen mit Babys treten und auch
genauso mutig. Aber das gehört ja inzwischen zu einem Punkt, der mir immer mehr ein Dorn im Auge ist, obwohl ich ihn selbst wahnsinnig gerne mache. Ich habe unangenehme Eigenart, gebe ich auch offen zu, ich kritisiere wahnsinnig gerne Sachen, die man auch an mir kritisieren könnte. Also wann immer ich jemanden sage, sie sind ja ein
käuflicher Penner, dann denke ich immer sofort danach um Gottes Willen. Aber was ich also in letzter Zeit immer übler betrachte, ist ein Punkt, den habe ich Netzfolklore genannt, der mir unfassbar auf den Senkel geht und der auch so ein bisschen exkludistisch ist. Ich will sagen, ihr kennt das alle, das
Rolf. Ich glaube, dass wir uns da so ein bisschen sonnen in etwas, was halt nur die Szene versteht, was man irre witzig findet, weil es verstehen die anderen nicht so richtig. Ich glaube, dass diese Netzfolklore langsam zu einem Ende finden kann und zwar
glaube ich, dass Netzfolklore unsere Heinz-Rühmann-Situation ist. Ich glaube tatsächlich, dass wir so ein bisschen diese Netzfolklore ablegen müssten, schon weil die Antikommunikation nach außen ist. Also ich habe nichts gegen ein entspanntes Rofel-Copter zur richtigen Zeit, aber ich
finde es auch nicht mehr so witzig wie am Anfang 1997. Dazu, Hubschrauber, gehen Sie hinaus. Gesagt, also Rofel-Copter
get the fuck out auf Deutsch. Ich bin dabei, diesen Begriff der Netzfolklore abzugrenzen von einem anderen, der mir in zwischen recht wichtig geworden ist, das ist nämlich die Lächerlichkeit. Das ist jetzt wieder so ein ernstes Feature in meinem Vortrag, die ersten Gänen schon. Ihr könnt auch
rausgehen, geschmeißt. Also Lächerlichkeit ist etwas, womit man automatisch konfrontiert ist, wenn man im Netz ist. Nicht nur, weil immer mehr transparent wird, nicht nur, weil wir in so einer Art Dauer-Dokumentation leben und jeder hat mal lächerliche Momente und dann dachte man eben noch, das ist eigentlich ein cooles Foto und dann ist es
halt doch einfach überhaupt gar kein cooles Foto. Hat es aber jetzt schon gepostet und irgendwie geht es ja nicht mehr so richtig weg. Und irgendeinen Facebook-Friend, der einen hasst, hat man ja immer. Oder habt die nur ich? Das kann ja auch... Egal. Aber tatsächlich glaube ich, dass wir einen anderen Umgang brauchen mit Lächerlichkeit, weil Lächerlichkeit ist nicht nur mein Lebensthema, wie ihr vielleicht schon bemerkt habt. Es ist auch etwas, mit dem
sich relativ geschmeidig mit ein bisschen Humor einfach wahnsinnig gut ausgrenzen lässt. Und das ist eine ganz hässliche Fratze der Lächerlichkeit. Darauf zu zeigen und zu sagen, du bist ja lächerlich. Lächerlichkeit eignet sich wahnsinnig gut dazu, Vorurteile in die Praxis umzusetzen und das ist eigentlich scheiße. Ich möchte deswegen, dass ihr die Lächerlichkeit versucht,
in euren engen zirkelnden Linien unterwegs seid abzuschaffen, dagegen anzukämpfen. Das aber nur als Abschluss für dieses Lachthema. Ich komme zum Schluss mit ein paar Lustigkeiten, nicht bevor ich noch Buzzwords erklärt
habe. Das wichtigste Buzzword, was im Moment unterwegs ist, ist natürlich Cloud. Ich bitte euch, das Wort Cloud so oft wie möglich zu benutzen. Das hängt damit zusammen, dass ich auch Berater bin. Und Berater wissen ja, wenn man ein Buzzword nur oft genug sagt, dann wird irgendwann ein Budget draus. Ihr versucht zu
lachen, aber es ist wahr. Bitte benutzt das Wort Cloud. Es kostet euch nichts. Schreibt überall ja, aber Cloud. Ja, Cloud habt ihr schon. Überall reinschreiben. Ihr zahlt meine Miete damit und vielen anderen glücklichen Beratern auch. Berater ist das, was Leute machen, wenn sie mit ihrem Blog kein Geld
verdienen. Cloudet mal so rum. Anderes wichtiges Buzzword ist Big Data. Das wollte ich eigentlich nur erwähnt haben. Ich weiß auch nicht ganz genau was es ist, aber es ist, glaube ich, sehr wichtig. Und natürlich auch wichtig kommt ganz entscheidende Payment. In den nächsten beiden
Micro-Payment, Nano-Payment, Maxi-Payment, ganz viele verschiedene Mobile-Payments, Social-Payment, ganz viele wichtige Payments kommen. Auch das ist ein wichtiges Buzzword, was ihr häufig wiederholen könnt. Dazu vielleicht Flatter auch noch sei erwähnt. Flatter ist eine Micro-Payment- Plattform aus Schweden, die den einzigen
Zweck hat, dass Tim Pritlow seine Miete zahlen kann. Was Gutes. Der macht eine fantastische Leistung und von mir aus kann er Zehnfache verdienen. Ich hoffe, seine Flatterer nehmen es ihm dann irgendwann nicht übel, wenn er das auch tut. Aber tatsächlich lautet die große Frage, was das Payment
angeht, natürlich, wann endlich das deutsche Kickstarter kommt. Oder sich eine von den 17 Plattformen, die jetzt alle noch sieben Follower haben auf Twitter, herauskristallisiert als das deutsche Kickstarter. Weil Kickstarter ja eine Art Turbo ist für alle möglichen Projekte im Netz. Kulturprojekte, Musikprojekte,
Programmierprojekte, Bücher, alles mögliche. Kickstarter finanziert. Das habt ihr sicher mitbekommen. Ja, wirklich alles im Internet irgendwie so. Ja, hier, ich will einen gebrauchten Schreibtisch kaufen, weil ich da dran lustige Dinge twittern will. Kickstarter. Ja, klickt. Gut. Schönes Konzept. Kein Vortrag über das Internet
kann ohne Katzen passieren. Und da habe ich eine traurige Nachricht für die Katzen- Fans, denn hiermit überbringe ich euch die Nachricht, dass Katzen von AAA auf AA plus runtergestuft worden sind. Es ist
noch nicht ganz klar, warum das passiert ist. Aber erste Forschungen zeigen, dass das wahrscheinlich zusammenhängt mit einer Katze aus Griechenland, die wirklich absurd hässlich ist und ins Internet geraten ist. Es gibt aber auch gute Nachrichten in diesem Kontext, denn
auf Platz zwei und drei wurden endlich, lange gar keine Rückmeldung, aber wurden endlich Eulen und Igel von BB beide auf A plus hochgestuft. Und hier sieht man auch, warum. Ich bin also
ziemlich sicher, allein schon vom Applaus hier, die linke Flügel schien mir so ein bisschen eulenfixiert zu sein. Kann auch an der Mütze liegen, ehrlich gesagt. Ich bin also ziemlich
sicher, dass irgendwie mittelfristig wird klar sein, da hat die Katze einfach nicht mehr den Stellenwert, mit dem sie angefangen hat. War mal der einzige Blue Chip, aber geht jetzt leicht runter, hat in der Krise wahrscheinlich auch ein bisschen was mitmachen müssen. Aber es kommen Eulen und Igel nach. Das ist die gute Nachricht rein internettechnisch. Schließen möchte ich mit einer historischen Betrachtung eines
Bereichs, der zu selten Ansprache findet im Internet. Neuere Untersuchungen zeigen nämlich das Porn, das Spiegel online, das ist Pornografie, das ist ein Code-Wort und damit das Internet zibbeln. Das Pornografie ein Drittel
des Internet-Traffic ausmacht und dazu zwei Gedanken. Wow, da ist sie dann die positive Seite von Spam. Das zählt ja mit zum Traffic, sonst wäre das ja noch viel mehr als ein Drittel. Und zum Glück hat das niemand vor zehn Jahren gemessen, als wir noch in der Pubertät waren und die anderen halt nicht im Internet.
Und weil das alles so gut zusammenpasst, auch mit eurer Sozialisierung, ihr irgendwie seid so 30 plus so geschätzt, die paar Zwanziger drunter sind auch egal, ihr seid gefühlt viel reifer. Hängt das zusammen mit unserer elektronischen Sozialisierung ein idealer Schlusspunkt, denn tatsächlich
an diesem Samstag vor 25 Jahren, am 5.5.1987 ist etwas passiert, was für uns alle eine Bedeutung hatte. Und zwar ist das Spiel Sex Games auf den Index gekommen in Deutschland. So sah Porn damals aus und wurde so getauscht auf komischen Datenträgern.
Das ganze als Schlussanekdote fand natürlich hauptsächlich später dann auf dem C64, aber am Anfang auf diesem Computer statt auf dem VC20. Und man hätte es damals schon ahnen können, nicht nur wegen der Sex Games, dass das ein relevantes Thema wird, denn der VC20 war natürlich der
flächendeckende Erfolg des Computers, der erste in Deutschland, der das richtig durchgegriffen hat. Christian Stöcker behauptet ja irgendwie, es sei die Generation C64, aber das eigentlich waren es die VC20er. Ja, da hat wohl noch einer den Computer gehabt. Ich habe den natürlich jetzt viel später bekommen,
ich bin ja Späteinsteiger, ich habe dann auch dann nur irgendwie so Autobahn auf der Datasette gespielt, aber ich dachte, ich kann nicht schon wieder Autobahn bringen. Aber da heißt sich die Geschichte in den Schwanz, denn wenige Leute wissen, dass der VC20 gar nicht Volkscomputer 20 oder sowas heißen sollte, was man immer dachte, sondern ursprünglich eingeführt werden sollte unter dem, aus
Commodores, den Vereinigten Staaten, unter dem deutschen, schwierigen Namen Wixen. Also Hexe, glaube ich, heißt das Wixen. Und bitte? Füxen, vielen Dank. Füxen heißt es also offenbar, ich kenne mich auch nicht so aus
mit Fremdsprachen. Und retrospektiv weiß ich gar nicht, ob das nicht dann doch auch gut funktioniert hätte, den unter dem Namen Wixen einzuführen. Und dann sieht man auch, dass sehr viel vom Zufall abhängt, denn es ist einem Zufall zu verdanken, dass man das dann VC20 und nicht Fick20 genannt hat. Wie auch im Gespräch war, wahrscheinlich hat es
eine Agentur vorgeschlagen. Mit diesen pornografischen Details möchte ich meinen Vortrag schließen und danke euch für den Stand des Internet 2012. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.