Medienprojekte mit jungen Flüchtenden
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Formal Metadata
Title |
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Title of Series | ||
Part Number | 122 | |
Number of Parts | 188 | |
Author | ||
License | CC Attribution - ShareAlike 3.0 Germany: You are free to use, adapt and copy, distribute and transmit the work or content in adapted or unchanged form for any legal purpose as long as the work is attributed to the author in the manner specified by the author or licensor and the work or content is shared also in adapted form only under the conditions of this | |
Identifiers | 10.5446/20697 (DOI) | |
Publisher | ||
Release Date | ||
Language |
Content Metadata
Subject Area | ||
Genre | ||
Abstract |
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00:00
HypermediaMicrosoftWeightXMLComputer animationMeeting/Interview
01:30
SmartphoneSign (mathematics)Computer animationMeeting/Interview
01:59
KommunikationFamily of setsSmartphoneComputer animation
02:24
Military rankSmartphoneGraphics tabletLecture/ConferenceMeeting/Interview
03:09
Similarity (geometry)Mobile appQR code
03:48
Content (media)Mobile appAugmented realityMeeting/InterviewXMLLecture/Conference
04:51
Mobile appEckeComputer fileGraphics tabletGirderComputer animation
05:49
EckeComputer animation
06:47
AngleAndroid (robot)WebsiteMobile appCircleThumbnailLecture/Conference
07:49
SineMeeting/Interview
08:55
Link (knot theory)SequenceInformationMobile appGraphics tabletVertex <Computergraphik>Lecture/Conference
10:31
AliasingCompilerGoogleLecture/ConferenceMeeting/Interview
11:21
Android (robot)InternetContent (media)Computing platformMoment (mathematics)Mobile appWireless LANSound <Multimedia>XML
13:09
InformationMobile appLecture/ConferenceComputer animation
13:49
Content (media)QR codeLink (knot theory)Lecture/ConferenceMeeting/Interview
14:49
Liste <Informatik>Wireless LANComputer animation
16:12
QR codeLecture/ConferenceMeeting/InterviewComputer animation
16:47
Social classInformationLecture/Conference
17:11
Wind waveComputer animationMeeting/InterviewLecture/Conference
17:43
Content (media)InformationXMLComputer animation
18:41
Wireless LANRouter (computing)Mobile WebLecture/Conference
19:36
CodeComputer animation
20:08
Direction (geometry)EckeRun-time systemLecture/Conference
20:39
KommunikationComputer programLightning <Programm>KommunikationFacebookXML
21:29
Form (programming)CompilerSound <Multimedia>Instanz <Informatik>Computing platformProgrammer (hardware)Mobile appWireless LANLecture/Conference
24:05
Computer animationJSON
24:40
SineFINANZ <Programm>BlogInformationQR codeBlock (periodic table)Lecture/ConferenceComputer animationJSON
26:59
HypermediaPICA <Bibliotheksinformationssystem>MicrosoftJSONXML
Transcript: German(auto-generated)
00:20
Ja, vielen Dank. Ich stelle euch heute ganz praktisch zwei Projekte vor, die wir mit jungen Geflüchteten gemacht haben in München.
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Genau. Und zwar, also ich bin die Sonja Diwetter, ich komme eben von SIN Studium Netz und wir machen ganz viele Projekte, die mit Kindern, Jugendlichen eben, aber auch Erwachsenen zu tun haben im medienpädagogischen Bereich.
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Und genau, ich bräuchte meine, wo sind wir noch? Ja, also die Projekte wurden gefördert von der Landeshauptstadt München, dort dem Sozialreferat und dem Stadtjugendamt da nochmal ausgehend.
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Die Projekte sind jetzt abgeschlossen und genau, also die erste Überlegung, die wir hatten, war Willkommen in München. Die Willkommenskultur haben wir heute, ja heute den Tag über hier auf dem Panel
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auch schon gehört, war eigentlich so ganz gut in Deutschland und eben auch in München. Wir wollten sie noch ein bisschen nachhaltiger fördern und da auch gerade die Kinder und Jugendlichen, vor allem auch die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, also kurz UMFs, da in ihrem Ankommen noch mal ein bisschen verstärken und ja so ein positives Ankommensgefühl nochmal projizieren.
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Deswegen haben wir eben auch diese beiden Projekte dann ins Leben gerufen. Wir haben das nicht alleine gemacht, sondern eben dann immer zusammen auch mit den jeweiligen Einrichtungen der Unterkünfte. Wir hatten heute Morgen hier schon einen Talk, der auch gesagt hat, wie wichtig den Flüchtlingen das Smartphone ist, wenn sie denn mal unterwegs sind oder eben auch schon zu Beginn.
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Das haben wir auch festgestellt, dass von den Jugendlichen, die jetzt schon angekommen sind, die Smartphones total wichtig sind und die eben damit auch sehr viel arbeiten. Einfach als Orientierung, wo sind sie jetzt überhaupt hier, als Kommunikation untereinander mit Familien und Freunden auf der ganzen Welt oder eben auch vor Ort vernetzt.
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Und dann eben auch noch zum Verständnis untereinander oder eben dann auch in den jeweiligen Unterkünften mit den Sozialpädagoginnen oder eben Betreuern vor Ort. Also wollten wir auch diese Bring Your Own Device Mentalität in die Projekte mit einbeziehen und sagen,
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wir haben zwar auch Tablets zur Verfügung, aber ihr könnt quasi auch eure eigenen Smartphones dafür hernehmen. Das war einfach eine Überlegung, wie können wir diese Hemmschwelle, dass die die Projekte auch selbstständig dann nutzen können, beseitigen und damit ging das dann eigentlich ganz gut. Dann haben wir uns überlegt, was soll Thema sein der Projekte und da wollten wir eben
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dann genau München ins Zentrum setzen als vielleicht zukünftige Ankunftsort, wo sie jetzt erst mal gelandet sind. Um einfach der Stadtviertel oder eben auch München als Stadt dann, wo sie angekommen sind, eben nochmal bei ihnen auch zu integrieren, damit sie sich einfach besser auskennen.
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Was wir da schon gemacht haben, ganz ganz viel und was auch immer mit Kindern und Jugendlichen eigentlich ganz gut ankam, waren so Geschichten wie Co-Aircode Rallies im Stadtviertel oder auch mit den Apps wie zum Beispiel Actionbound, so eine digitale Schnitzeljagd zu erstellen.
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Das heißt einfach, die gehen dann rum in dem Stadtviertel, in der Straße, erkunden dort die Ortschaft und sowas ähnliches wollten wir auch machen, allerdings eben ein bisschen offener, sodass die Jugendlichen damit auch selber arbeiten konnten oder selber eigene Inhalte auch erstellen konnten. Und wir sind dann ganz schnell zu folgender App gekommen, die Aurasma App. Ich weiß nicht, wer
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von euch kennt die App? Hat schon mal von der gehört? Na, zwei. Okay, schon mal schön. Also das ist eine Augmented Reality App, mit der man quasi eigene Botschaften, also Texte, Bilder, Fotos, Videos, alles Mögliche virtuell hinterlegen kann, im öffentlichen Raum auch. Also ich kann es bei mir in der Wohnung machen, ich kann es aber eben auch vor
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Ort machen, wenn ich am Hauptbahnhof bin oder an bestimmten öffentlichen Plätzen, kann ich dort meine Botschaften hinterlassen. Hier kommt noch ein kurzes Erklärvideo, das wir gemacht haben, das ist auf Deutsch und auf
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Englisch erschienen, und da wird so ein bisschen erklärt, wie es funktioniert. Es ist ein bisschen tricky, aber eigentlich haben das Jugendlichen auch nach so ein paar Einführungsdemonstrationen dann ganz gut hinbekommen. Selbst erstellen zu können, muss erst die App Aurasma geöffnet werden.
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Das Menü wird durch den kleinen Pfeil am unteren Bildschirmrand aufgerufen. Zum Erstellen eines neuen Auras das Pluszeichen drücken. Soll eine Datei ausgewählt werden, die sich auf dem Tablet befindet, die Option Device wählen und die entsprechende Datei suchen. Um die Auswahl zu bestätigen, auf Select drücken. Es taucht ein Rahmen
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auf, mit dem der Hintergrund ausgesucht wird, auf dem das Aura erscheinen soll. Daneben gibt es einen Balken mit den Farben Rot, Gelb und Grün, der zeigt, wie brauchbar der Ausschnitt ist. Ist der Hintergrund ausgewählt, kann man ihn durch das Kamerasymbol bestätigen. Nun erscheint
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die vorhin ausgewählte Datei, die jetzt beliebig auf den Hintergrund gesetzt werden kann. Bestätigt wird wieder mit dem lila Pfeil in der rechten unteren Ecke. Das nun entstandene Aura braucht noch einen Namen. Unseres heißt Herzlich Willkommen in München.
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Damit auch andere Personen das Aura anschauen können, muss es erst mit Public öffentlich gestellt und zu einem Channel hinzugefügt werden. Um sein Aura nun frei zu schalten, auf Finish drücken.
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Jetzt kann man mit der Scan Funktion testen, ob das Aura tatsächlich angezeigt wird. Dazu muss genau der Bereich ausgewählt werden, der als Hintergrund benutzt wurde. Sobald der richtige Ausschnitt gefunden wurde, erscheint das Aura. Damit auch andere Personen auf das Aura zugreifen können, müssen sie erst den Channel abonnieren, auf den es hochgeladen wurde.
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Genau, also das war jetzt ein Beispiel, wie man das machen kann. In dem Beispiel haben wir es eben auf einer Website hinterlegt. Das heißt, wenn man da diesen Ausschnitt einscannt, kommt man zu diesem Video. Das Video hat jetzt ein Jugendlicher aus Eritrea gemacht, der hat das auf Arabisch hingeschrieben, Herzlich Willkommen in München.
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Hat das dann in diesem Video quasi nochmal auf Deutsch und eben auch auf Arabisch quasi da nochmal, ja, eingesprochen. Und wenn man jetzt quasi in diesem Kanal ist, Studio MOOC Welcome, kommt man quasi auf dieses Bild, auf diesen Ausschnitt, kann den einscannt und kommt dann zu dem jeweiligen Video. Wenn jemand das jetzt angucken möchte, holt er sich eben diese App runter, die ist
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für Android und iOS kostenlos erschienen, installiert die sich und geht dann zu dem jeweiligen Kanal. Wir haben das Projekt MOOC Welcome, also Willkommen in München quasi genannt. Wenn man den dann abonniert hat, sieht man hier unten diese drei Vorschau-Bilder. Wenn man jetzt zu diesen Bildern hingeht, kann man die einscannen.
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Also man muss da so ein bisschen gucken, dass ich den richtigen Winkel habe, aber das funktioniert eigentlich ganz gut. Hier ganz rechts zum Beispiel ist ein Weihnachtsbaum, der steht bei uns klassischerweise auf dem Marienplatz. Den scanne ich dann ein und dann komme ich zu dem jeweiligen Video, das dann da zum Beispiel erklärt, warum steht da überhaupt so ein großer Baum rum. Das ist ein ganz gutes Beispiel dafür, dass Auras auch verschwinden können, wenn dann zum
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Beispiel dieser Weihnachtsbaum nach ein paar Wochen wieder weg ist, ist auch die Aura verschwunden. Das heißt, wenn ich eine Botschaft hinterlassen möchte, die quasi da längerfristig ist, sollte ich quasi auch darauf gucken, dass ich einen Bildausschnitt wähle, der dann dementsprechend auch dauerhaft ist.
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So, welche Jugendlichen hatten wir für dieses Projekt? Wir haben mit zwei Gruppen gearbeitet, einmal mit einer Unterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge oder unbegleitete Flüchtlinge und einmal mit einer Vorklasse. Da sieht man jetzt zum Beispiel ein Beispiel von einem Video aus dieser Vorklasse fürs Beruf Integrationsjahr.
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Die wollten eine Botschaft hinterlassen und zwar ganz klassisch, wie sie es aus dem Fernsehen kennen, eine Diskussionsrunde. Eine Diskussionsrunde zum Thema München. Was finden Sie gut? Was gibt es da noch zu verbessern? Ja, und da hat dann einer quasi gefilmt. Das Video ist dann auch so 10, 15 Minuten lang geworden. Das haben wir dann nicht unbedingt als Aura hinterlegt, aber eben dann so noch mal gemeinsam angeschaut.
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Genau, das ist ja zum Beispiel ein schönes Projekt gewesen. Oder dann eben hier auch sind zwei Jungs. Der obere übrigens war auch in Eritrea quasi Kameramann. Bei denen hat das dann besonders viel Spaß gemacht, auch noch mit dem Tablet zu filmen. Die haben beide auch kleine Filme gemacht, kleine Vorstellungsvideos über sich selbst.
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Wer sind Sie? Seit wann sind Sie in München? Was haben Sie für Hobbys? Und haben das dann jetzt hier zum Beispiel in ihrem Hinterhof in der Einrichtung verteckt quasi. Und die anderen, die dann auch diese App hatten, konnten das dann einscannen und dann das jeweilige Video anschauen. Ihr seht schon, die haben jetzt hier Tablets. Das waren unsere Tablets, die wir auch zur Verfügung gestellt haben.
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Die haben sich allerdings die App dann auch selber runtergeladen, damit sie es quasi ihren Freunden dann auch zeigen konnten, was sie für tolle Botschaften da hinterlassen haben. Ja, ein weiteres Beispiel jetzt wieder auf dem Marienplatz. Da gibt es so eine Säule und da ist zum Beispiel eine Information hinterlegt zu dieser Säule oder was sie halt über die denken.
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Hier auch am Rathaus, ja, die brüten da quasi auch gerade über der App und gucken dann, wie sie das am besten hinprojizieren können. Und hier sind zwei Jugendliche aus Afghanistan und dem Irak gewesen, die wollten eine Botschaft hinterlassen, die sie schon sehr, sehr lange und auch auf der Flucht, auf der sie waren, begleitet hat.
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Und da merkt man auch, dass es quasi nicht nur gemalte Bilder sind oder nicht nur die Mannschaftsaufstellung des FC Bayern München, die wir auch hatten als Bild, sondern eben auch wirklich ernste Sachen. Ich weiß nicht, ob man es hier so gut sehen kann. Da steht Rassismus und ethnische Trennung verursachen Separatismus und Krieg. Diesen Satz hatten sie einmal quasi auf Arabisch und wir haben dann versucht, quasi den nochmal zu übersetzen.
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Da steht, glaube ich, hier noch ein Pashto oder Dari, ich bin mir da nicht so ganz sicher, und dann eben nochmal auf Englisch und auf Deutsch. Das heißt, sie wollten den unbedingt auch in so vielen Sprachen, wie es gerade ging, übersetzen und eben dann auch hinterlassen. Wir haben es dann schließlich am Rathaus oder die Jugendlichen haben es am Rathaus dann auch hinterlegt.
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Genau, aber man sieht auch hier schon, die Übersetzung klappte zwar auch so zu Mundübersetzungs quasi, wie könnte das jetzt in deiner Sprache heißen, aber dann vor allem eben auch mit so Hilfsmitteln, wie zum Beispiel hier den Google Translator. Ja, das ist auch nochmal ein schönes Beispiel. Da haben wir auch die Jugendlichen gefragt, wenn du jetzt eine Botschaft
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hättest für einen anderen angekommenen Flüchtling, der jetzt gerade im Moment in München angekommen ist, was möchtest du dem gerne mitteilen? Ja, so ein Ticketautomat, der erklärt sich nicht so ganz von allein. In München ist ja auch nochmal viel komplizierter irgendwie und dann haben wir quasi hier ein Videotutorial gedreht mit einem Jugendlichen aus Syrien,
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kam der glaube ich auch, ich bin mir gerade gar nicht mehr sicher, und das war quasi ein Video zum Thema How to get a Einzelfahrt-Ticket. Der hat das dann sehr, sehr schön erklärt quasi, was man alles drücken muss, bis es dann quasi rauskommt. Ja, also zur App Arasma kann ich nur sagen, das ist eigentlich eine schöne App,
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mit der man viel machen kann, die von den Jugendlichen auch gut selber bedienbar ist. Sie ist auf Englisch allerdings mit ganz, ganz vielen Symbolen, sodass sie sich eigentlich relativ gut auskennen. Sie ist kostenlos und für so weit es geht eigentlich alle Plattformen erhältlich und man kann damit eben sehr schön und sehr viele Sachen machen.
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Man braucht dazu eben Internet, das ist leider das Problem. Die Videos kann man natürlich im Vorfeld so aufzeichnen, dass man das auch offline machen kann in der Einrichtung, wenn es da keinen Wi-Fi gibt, aber dann eben vor Ort, wenn man es dann direkt hochladen möchte an dieser Stelle, ist man zum Beispiel eben auf die öffentlichen WLANs angewiesen, die dann zum Beispiel an dem Platz dann sind oder man sollte eben eigenen Internetzugang mitnehmen.
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Die Auras können verschwinden auch durch Änderungen an der Fassade, zum Beispiel wenn da die Blumenkästen nicht mehr da sind, dann erkennt die App leider den Hintergrund auch nicht mehr. Und die Videos am besten sollte man dann auch schon im Vorfeld produzieren, das heißt die Jugendlichen haben da ein bisschen mehr Ruhe,
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können sich das quasi noch mal überlegen, welche Inhalte sie wirklich quasi hernehmen können und der Ton ist auch ein bisschen besser. Genau und es kann natürlich dann nur vor Ort abgerufen werden. Das heißt, wenn ich das jetzt jemandem anders zeigen möchte dieses Video, dann macht das Sinn, das vielleicht noch mal auf einer extra Seite oder so dann auch noch mal abzuspeichern, weil sonst muss ich eben mit dieser App dann wirklich zu diesem Ort hin und das dann dort vor Ort einscannen.
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So, das war jetzt das eine Projekt Aurasma. Wir haben da jetzt ganz, ganz viele Informationen quasi gesammelt und wollten diese Informationen noch ein bisschen besser bündeln, ein bisschen besser ausreifen und die vielleicht auch noch mal anderen zugänglich machen. Das ist nicht nur mit diesen beiden Jugendlichen oder Jugendgruppen quasi
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dort bleibt, sondern dass man es vielleicht auch ein bisschen verbreiten kann. Wir haben uns dann so ein bisschen zurückbesinnt und sind dann wieder zu unseren Koakuts gekommen. Ich weiß, Koakuts sind nicht bei allen total beliebt und so modern sind sie jetzt auch nicht mehr, aber sie sind einfach wahnsinnig praktisch, um Inhalte hinterlegen zu können, dass sie Jugendlichen quasi schnell irgendwie die
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einscannen können und dann zu dem Video oder zu dem Link auch kommen. Mit der Verbreitung haben wir auch uns ganz analog orientiert und dachten uns, was können wir da schnell irgendwie verbreiten? Was geht da leicht? Und sind dann drauf gekommen, dass es doch Plakate ganz gut wären und haben die dann schließlich auch auf Plakate gedruckt.
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Die Inhalte zu diesen Koakuts haben wir zusammen mit den jeweiligen Jugendlichen dann auch noch mal gemacht. Das waren dann eben die aus den Einrichtungen und die aus dieser Vorklasse zusammen mit deren Betreuern oder Lehrerinnen und Lehrern und dazu auch noch ein Projekt. Das ist das INIKO-Projekt in München von der Refugioeinrichtung und die vernetzen die Jugendarbeit quasi mit den Unterkünften da vor Ort.
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Genau und daraus haben wir dann schließlich diese vier Koakuts oder Teile dieser vier Koakuts erstellt. Die haben wir dann farbig markiert, damit man ungefähr eine Orientierung auf diesem Plakat hat.
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Roar steht hier für Deutschland, also für wo kann ich Deutschkurse machen, wie funktioniert das, was muss ich dafür erfüllen, um quasi einen Deutschkurs machen zu können. Geld steht für München, steht einfach für zum Beispiel wo kriege ich Listen oder wo kriege ich öffentliches WLAN.
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Da gibt es quasi eine Liste, wo jedes öffentliche WLAN aufgeschlüsselt ist, sodass sie vielleicht nicht immer im Fastfood Restaurant beim öffentlichen WLAN rumhängen können, sondern vielleicht auch mal im Park oder so, wenn es da eins gibt. Da haben wir zum Beispiel auch noch ganz viele kulturelle und sportliche Angebote auch noch hinterlegt oder zum Beispiel auch Gotteshäuser, was die Jugendlichen auch total wichtig fanden. Wo finde ich denn was in meiner Nähe, wo muss ich nicht ewig irgendwie mit der U-Bahn hinfahren, sondern was ist wirklich in meiner Nähe.
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Orange wäre so der ganze Organisationskram, da haben wir von irgendwie Fahrradregeln in Deutschland bis irgendwie noch wo kriege ich kostenlose Rechtsberatung oder medizinische Versorgung, Untersuchung in meiner Sprache vielleicht auch diesen ganzen Bereich abgedeckt.
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Und ein weiterer großer Bereich ist hier rechts unten der Freizeitbereich, da sind eben auch kulturelle Angebote wie Museen, welche Museen sind da, was zeigen die mir überhaupt und sowas. Genau und diese ganzen QR-Codes, insgesamt 34, haben wir dann auf ein Plakat gedruckt. Hier links unten sieht man quasi auch noch mal eine kleine symbolische Anleitung, wie so ein QR
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-Code überhaupt funktioniert und sie ist eben auch unter der CC-Lizenz, also unter der Freier Lizenz erschienen und kann je nachdem auch gerne verändert werden und angepasst werden, falls es jemand möchte. Genau, wir haben dieses Poster dann in die Einrichtungen gebracht, in die Unterkünfte, aber eben
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auch in ganz viele andere städtische Einrichtungen wie Schulen, Kitas oder eben auch sonstige Vereine. Was daran Gute fanden, also die Jugendlichen, wir haben das dann auch mal mit einigen Klassen quasi ausprobiert, das waren jetzt auch so Ü-Klassen, um einfach zu gucken, wie finden die es, bringt es ihnen was, hätten sie gerne noch mehr Informationen.
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Das war zum Beispiel eins hier von, oder hier, die haben es dann schon eingescannt und hier die beiden lösen gerade ein Quiz zum Thema München, das heißt, wir hatten nicht nur Links auf Seiten zum Beispiel, sondern eben auch Quiz erstellt und die lösen hier jetzt gerade die Frage, was ist der größte Stadtpark in München und je nachdem, ob sie es wissen oder nicht, kommen sie dann eben zur nächsten Frage.
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Also die Jugendlichen fanden das Plakat soweit eigentlich, glaube ich, ganz gut, kamen positive Rückmeldungen, wir haben dann, nachdem sie gesagt haben, wir hätten noch gerne ein bisschen mehr Videos, noch den ein oder anderen Videochannel dazugenommen, wie zum Beispiel auch von der Deutschen Welle, die ja hier auch schon auf dem Panel waren und ihr Projekt vorgestellt haben.
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Genau, ja, also einmal dieses Projekt mit dem QA-Kurs, wo wir auch wirklich mit den Jugendlichen nochmal gesprochen haben, was wünschst du dir für Informationen, die du gerne hättest oder eben auch andere angekommene Flüchtlinge. Ich glaube, das kam soweit eigentlich ganz gut an, vor allem, weil sie halt die einfach niedrigschwelligen Zugang haben, das heißt,
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sie können dann selber drauf zugreifen und wenn wir auch mal nicht da sind, quasi diese Information in der Einrichtung abgreifen. Sie können die Inhalte auch selbst gestalten, wir hatten da auch quasi wie bei diesem Quiz auch die Möglichkeit, dass sie selber fragen oder antworten oder bestimmte Texte hinterlassen können. Und ja, ansonsten ist es natürlich, wenn man jetzt sich die ganzen Projekte anschaut, unglaublich großes Feld, das ist schwierig,
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manchmal die Relevanz oder auch was für die Jugendlichen jetzt der geeignete Weg ist, damit irgendwie sich die Information zu beschaffen. Das ist ein bisschen schwierig, das zusammenzutragen, aber ja, dafür muss man es quasi nicht selber machen. Ich muss nicht die elfte Broschüre machen, willkommen in Deutschland, so gut die
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anderen auch sind, ich muss da quasi dann, ich kann auf die anderen zurückgreifen. Ja, die Links, wenn man jetzt auf andere Seiten, auf externe Seiten verweist, können natürlich auch schnell veralten, da sollte man dann einfach nachgucken. Bei uns zum Glück ist noch nichts veraltet, genau, WLAN in den Einrichtungen ist nicht immer vorhanden, da sollte man dann einfach darauf gucken, dass man selber den Zugang schafft oder eben selber so einen mobilen Router mitnimmt.
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Ja, und die Seiten, die wir da hatten, waren oft auf Deutsch oder auf Englisch, also keine mehrsprachigen Seiten leider, außer eben bei diesen Videos, die die Jugendlichen super fanden. Oder eben auch bei den Broschüren oder Handouts, die dann in den jeweiligen Muttersprachen auch nochmal erschienen sind.
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So, das waren jetzt quasi die beiden Projekte, die wir gemacht haben und ganz allgemein möchte ich jetzt nochmal zu den Projekten mit den jungen Geflüchteten was sagen. Und zwar einmal, worauf man achten sollte beim Projekt einfach. Es ist immer schön, wenn man es in einer Gruppe stattfinden lässt, so haben wir das jetzt eigentlich immer gemacht, da macht das Videoarbeiten auch noch viel mehr Spaß und der Rest eigentlich auch.
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Also es gab ein paar, die wollten es allein machen, das war dann auch kein Problem, aber in der Gruppe ist es einfach schöner. Und vor allem schön ist, wenn man ganz, ganz viele aktive und kreative Parts damit drin hat. Das waren bei uns eben vor allem die Foto- und Videoarbeiten, also gerade die Videoarbeiten kamen sehr, sehr gut an. Hier sieht man aber auch Jugendliche, die ihre Fahne aus Eritreanachbau basteln wollten, weil sie halt einfach mal zeigen wollten, so sieht die aus.
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Und ihr kennt die doch eh nicht, also guckt mal, so die Farben haben wir da. Genau, dann Themen-Schwerpunkte, wie zum Beispiel bei unserem Projekt München, ist noch gut zu haben, um quasi einfach so eine grobe Richtung zu haben. Und umgebungsbezogen war uns auch wichtig, oder es ist auch schön, wenn Projekte
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umgebungsbezogen sind, einfach, dass sich die Jugendlichen noch mal besser in ihrer Stadt auskennen. Oder eben auch in ihrem Stadtviertel, was ist hier quasi bei mir ums Eck eigentlich los, wenn sie immer nur in ihren eigenen Einrichtungen sind, geht das vielleicht auch mal unter. Dann, worauf sollte man bei der Zielgruppe achten?
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Also es gibt viele Jugendliche, die quasi mit Traumatisierungen von der Flucht hier ankommen. Vielen merkt man das nicht an, einigen schon. Da würde ich euch einfach bitten, wenn ihr solche Projekte macht, dass ihr da einfach drauf guckt und euch selber dafür sensibilisiert, wie ihr dann mit den jeweiligen Jugendlichen umgeht. Heißt auch, ich sensibilisiere die deutschen Jugendlichen, die zum Beispiel da mit ihnen
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zusammenarbeiten oder zusammen ein Projekt machen, damit da keiner ins Fettnäpfchen tritt oder so. Es gibt auch Analphabeten, die hier angekommen sind. Da sollte man halt darauf achten, dass man möglichst wenig Text beinhaltet und möglichst viel dann auch über symbolgestützte Kommunikation geht.
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Ich weiß nicht, wer gestern den Lightning Talk von dem Phrasebook mitbekommen hat. Das ist wirklich auch ein sehr schönes Projekt, wo man dann auch sehr, sehr viele Symbole quasi zurückweisen kann. Und ansonsten guckt einfach darauf, dass die Projekte auch gut visuell aufbereitet sind. Es müssen jetzt keine Sketchnotes sein, aber einfach so ein paar Übersetzungen dann eben auch in den Symbolen.
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Auf einfache Sprache oder andere Übersetzungsmöglichkeiten wie zum Beispiel diese Translator Apps, die ja auch eigentlich ganz gute Arbeit machen, sollte man immer zurückgreifen können. Dolmetscher und Dolmetscherinnen sind leider wirklich Luxus. Wir hatten einmal bei so einer Gruppenarbeit die Möglichkeit, Dolmetscher hinzuzuziehen, um quasi unser
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Projekt nochmal besser erklären zu können, weil die bei diesen Gruppenarbeiten immer dabei sind. Aber ansonsten gibt es das meistens dann leider auch nicht. Ansonsten sollte man natürlich noch auf die Technik achten, also einfach selber mobile Geräte zur Verfügung stellen. Wenn die Apps was kosten, dann vielleicht die eben auch schon vorinstalliert drauf haben oder das dann eben zur Verfügung stellen.
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Internetzugang selber auch anbieten natürlich und darauf gucken, dass die Programme eben entweder kostenlos sind oder eben auch für alle Plattformen ja herunterladbar sind, dass man da niemanden ausgrenzt. Da die jeweilige Plattform zum Beispiel nicht hat. Wichtig wäre auch noch bei dem Projekt eine gemeinsame Erstbedienung.
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Einfach nicht nur zu gucken, wie funktioniert diese App, sondern dann, wenn es zum Beispiel an die Videoarbeiten auch geht, zu gucken, welche Einstellungen sind schön, wo muss ich hingehen, damit das Licht gut geht. Vielleicht nicht gegen Licht filmen und der Ton sollte man vielleicht auch noch beachten. Deswegen haben wir das dann meistens nicht auf der Straße gedreht, sondern irgendwie im ruhigen Hinterhof oder irgendwie in einem Raum.
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Ja, das sind quasi alles so Sachen, auf die man dann auch quasi drauf gucken möchte. Und wie so viel bei Medienprojekten oder auch bei Projekten mit Kindern kreative Improvisation ist natürlich auch hier quasi sehr, sehr wichtig. Es funktioniert manchmal was nicht, auch gerade mit der Technik.
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Es fanden Jugendlichen jetzt gar nicht so schlimm. Das wissen Sie auch, dass manchmal der Akku leer ist oder manchmal das WLAN einfach nicht geht. Dann haben wir stattdessen halt noch ein Video gemacht oder ja, was anderes. So, bevor ich euch jetzt gleich noch ein Video zeige. Ich wurde nämlich natürlich auch gefragt, ob ich hier nicht ein paar Jugendliche mitnehmen kann. Hätte ich sehr, sehr, sehr gerne gemacht.
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Ein paar Sachen haben dagegen gesprochen, einmal Schule, Deutschkurse und so was. Und ich hätte auch noch die Vormünder quasi davon total überzeugen müssen. Hat in der Kürze der Zeit mit den jeweiligen Instanzen dann auch nicht so geklappt. Aber ich war letzte Woche noch in einer dieser Vorklassen, habe ein paar Jugendliche dazu interviewt. Und einer, der Sehu, den ihr auch gleich sehen werdet, der hat dazu nochmal ein sehr schönes Video gemacht und wollte hier auch gezeigt werden.
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Das war sehr super. Sehr Spaß auch.
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Also während das hier buffert, kann ich ja nochmal kurz dazu sagen, ich kannte bis jetzt Zorneding nicht wirklich. Also es war irgendwie so eine Ortschaft, die ich mir schon mal gehört habe. Aber dieses Video, das er zu diesem Ortsteil oder zu diesem Stadtteil gemacht hat, das war wirklich sehr mitreißend. Also Zorneding, wenn ich noch nicht da war, dann wollte ich jetzt hinfahren quasi.
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Ja, so gucken wir mal ob es geht. Ich glaube, das wird nix mehr mit dem Video.
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Naja, auf jeden Fall sagt er da, dass er es gut fand, dass er es toll fand. Ich will mich ja auch gar nicht und das Projekt gar nicht zu sehr jetzt da loben. Eins hat er gesagt, was man besser machen könnte, wäre einfach, dass man das Projekt oder die Videos, die er auch aufgenommen hat, dass man die dann nochmal zusammenfasst, dass er sie auch nochmal anschauen kann. Das wäre quasi auch etwas, was wir uns gerne wünschen würden, dass wir die ganzen Videos, die da entstanden sind, auch nochmal auf eine Seite zusammenpacken.
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Ja, und zum Beispiel auch die ganzen QR-Kurs und die ganzen Informationen, die auf dem Plakat drauf sind, dann eben auch nochmal zusammenstellen auf einen Blog oder auf eine Seite. Wie gesagt, die beiden Projekte sind jetzt abgeschlossen. Wir haben natürlich da noch ganz, ganz viele Ideen, wie man das weiterführen könnte oder ausbauen könnte.
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Müssen wir mal gucken, wieso die Finanzen da in nächster Zeit sind. Ansonsten möchte ich euch unbedingt ermutigen, falls ihr irgendwie irgendein Projekt habt, das ihr gerne mit Jungen geflüchtet machen wollt, macht sie. Sie sind ein sehr, sehr dankbares Publikum und da kriegt man dann wirklich auch viel zurück. Und ja, die kennen sich mit der Technik eigentlich schon super aus und manchmal fehlt auch einfach
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nur der Antrieb, was zu machen, was man dann vielleicht noch kreativ oder dann auch irgendwie verbreiten könnte. Ja, da fehlt er manchmal. So, vielen Dank.