Bildungstrinken!
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Formal Metadata
Title |
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Title of Series | ||
Part Number | 33 | |
Number of Parts | 188 | |
Author | ||
License | CC Attribution - ShareAlike 3.0 Germany: You are free to use, adapt and copy, distribute and transmit the work or content in adapted or unchanged form for any legal purpose as long as the work is attributed to the author in the manner specified by the author or licensor and the work or content is shared also in adapted form only under the conditions of this | |
Identifiers | 10.5446/20664 (DOI) | |
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Release Date | ||
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Abstract |
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re:publica 201633 / 188
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HypermediaMicrosoftWeightIBMXMLComputer animationLecture/Conference
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IBMLecture/Conference
01:50
Social softwareUNIXMeeting/Interview
02:30
IBMLecture/ConferenceMeeting/Interview
03:26
SequenceMeeting/Interview
04:02
MetreMeeting/Interview
04:47
Set (mathematics)Meeting/Interview
05:39
Set (mathematics)Meeting/Interview
06:30
CiscoMeeting/Interview
07:07
Lift <Framework, Informatik>Grand Unified TheoryLecture/ConferenceMeeting/Interview
08:35
Element (mathematics)WINDOWS <Programm>Meeting/Interview
09:16
Meeting/Interview
09:50
Value-added networkMetreMeeting/Interview
10:51
HANS <Datenbanksystem>Finite element methodMilitary rankSmart cardMeeting/Interview
12:06
Meeting/Interview
12:49
Arrow of time
13:19
Set (mathematics)Musical ensembleLecture/ConferenceMeeting/Interview
13:51
Hausdorff spaceInterface (chemistry)InternetLecture/ConferenceMeeting/Interview
14:39
Moment (mathematics)Lecture/ConferenceMeeting/Interview
15:13
IBMScheibeMeeting/InterviewLecture/Conference
15:45
Hausdorff spaceMeeting/Interview
16:24
KAM <Programm>Beam (structure)InternetMeeting/Interview
17:00
IBMArray data structureLecture/ConferenceMeeting/Interview
17:52
Finite element methodIBMArray data structureMeeting/InterviewLecture/Conference
18:25
Series (mathematics)Lecture/ConferenceMeeting/Interview
19:02
Beam (structure)Computer animationLecture/ConferenceMeeting/Interview
19:50
Lecture/ConferenceMeeting/Interview
20:53
Meeting/Interview
21:32
IBMUpdateLIGA <Programm>Meeting/InterviewLecture/Conference
22:13
Meeting/InterviewLecture/Conference
22:47
Lecture/Conference
23:19
IBMMeeting/InterviewLecture/Conference
24:02
IBMMeeting/InterviewLecture/Conference
24:42
Multitier architectureLecture/Conference
25:15
IBMSpring (hydrology)Meeting/InterviewLecture/Conference
25:52
Royal NavyVolumeMeeting/InterviewLecture/Conference
26:22
Royal Navy
27:09
LengthMassKAM <Programm>Großer MaßstabMeeting/InterviewLecture/Conference
28:00
ForceMeeting/Interview
28:40
HypercubeForceSmart cardPhysical quantityLecture/Conference
29:13
Lecture/ConferenceMeeting/Interview
29:46
Meeting/Interview
30:31
NIS <Programm>Meeting/Interview
31:20
Meeting/InterviewLecture/Conference
31:58
Moment (mathematics)Meeting/InterviewLecture/Conference
32:37
HöheMassMeeting/InterviewLecture/Conference
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LagProduct (category theory)SoliDSet (mathematics)Meeting/Interview
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IBMMeeting/InterviewLecture/Conference
35:02
MittelungsverfahrenFussball <Computerspiel>Lecture/Conference
35:37
IBMLecture/Conference
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Social classLecture/ConferenceMeeting/Interview
36:57
IBMGRADELecture/ConferenceComputer animation
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Smart cardSet (mathematics)Lecture/ConferenceMeeting/Interview
38:11
IBMHausdorff spaceLecture/Conference
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IBMMeeting/InterviewLecture/Conference
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Finite element methodHypermediaPICA <Bibliotheksinformationssystem>MicrosoftMeeting/InterviewComputer animation
Transcript: German(auto-generated)
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Liebste Genießerinnen und Genießer, Willkommen zum Bildungstrinken! Da gibt es eigentlich nur zwei Gründe, warum wir zur Republika kommen. Um zu reden und um zu trinken. Also reden wir jetzt über das Trinken mit Jörg, Hagen, Eva und Matthew.
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Und schmeißen natürlich auch ein paar Flaschen um. Give it away! Für diese vier tollen Menschen.
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Ja, vielen Dank. Schön, dass ihr alle da seid. Prost! Ich habe die Ehre, die einleitenden Sätze zu sprechen. Zuallererst die Mutti durchsage. Bitte guckt, dass ihr eure Gläser in den Mülleimer schmeißt, damit wir hier am Ende nicht so viel aufräumen müssen.
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Danach, bevor wir loslegen, muss ich erst mal anfangen, Danke zu sagen. Und zwar Danke an André, der draußen steht, von uns nichts mitbekommt und dafür sorgt, dass wir auch alle was zu trinken haben. Einen warmen Applaus.
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Und dann, mindestens genauso wichtig, die Leute, die hier mit Schürze, Cocktailkleid und alle möglichen Bewaffnet rumlaufen und euch die Drinks geben und die sozusagen dafür sorgen, dass wir hier stehen können und ganz entspannt reden können.
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Unsere Namen sind jetzt ja schon bekannt. Ich habe vorher überlegt, eigentlich wollte ich zu jedem von uns einen catchy Satz sagen. Nachdem wir uns dann aber etwas länger unterhalten haben, ist mir aufgefallen, eigentlich reicht ein Satz für uns alle. Und zwar, wir reden alle gerne und wir trinken alle gerne.
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Und auch viel. Deswegen sind wir auch heute, genau, wir trinken viel und reden noch mehr. Deswegen sind wir heute hier für euch. Und das Konzept vom Bildungstrinken wird euch jetzt Möfio noch einmal kurz erklären. Genau, weil wahrscheinlich niemand hier weiß, was Bildungstrinken ist
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und ihr alle die letzten beiden Jahre nicht da wart. Ich erkläre es nochmal ganz kurz. Das Bildungstrinken ist ursprünglich ein Podcast gewesen. Und die Vergangenheitsform ist nicht ganz zufällig gewählt. Aber ich fange vielleicht von Anfang an an. Vor vielen Jahren, also deutlich mehr als drei, bin ich häufig in eine Bar in Hamburg gegangen,
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das Le Lyon, arguably eine der besten Bars in Europas. Und wurde dort immer herzlich willkommen geheißen, habe mich dann relativ schnell in diese ganze Cocktailsache reingenerdet, weil ich ein mega Nerd bin. Und diese ganzen Gespräche mit Bartender waren immer sehr anregend und interessant. Es ging um Cocktails, es ging um Geschichte, es ging um Drinks.
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Und 2014 begab es sich dann, dass ich von einem guten Freund ein Aufnahmegerät geschenkt bekommen habe, schließlich unendlich. Und ich dachte, okay, jetzt muss irgendetwas damit machen. Podcast, mit wem rede ich denn viel? Mit Riemierlichen gerne. Jawoll. Und so entstand Bildungstrinken. 2014 haben wir angefangen, es gibt, glaube ich, 25 Folgen.
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Wir haben es also fast ein Jahr durchgehalten. Dann wurde, na ja, der sonstige Stress zu viel. Deshalb ist es gerade so ein bisschen auf Pause. Aber dann haben wir relativ nahtlos auf der Republikabühne weitergemacht, jetzt zum dritten Mal. Und wir haben uns vorgenommen, diesmal keinen Stein auf dem anderen zu lassen.
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Also, Drink on. Nicht spoilern. Soll ich mal übernehmen? Ja, also, herzlich willkommen. Wir wissen, ihr habt schon die meisten, ich hab noch nicht alle, aber habt schon einige einen Drink? Ja. Sie trinken eine Paloma, heißt das gute Getränk. Das ist auf Tequila-Base, da muss ich mich entschuldigen.
04:22
Ich hab mich da eben verrechnet. Das hätte irgendwie für 250 bis 300 Becher reichen sollen. Ich war bei 180, 90 l mit dem Tequila. Falls Ihnen der etwas stark vorkommt. Das war jetzt nicht so gewollt, aber ich hab probiert und Hagen und ich haben beschlossen, das geht auch.
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Schon okay. Nach so einem langen Arbeitstag hier. Tut mir leid, ist ein bisschen stärker geworden. Ja, es gibt eine Paloma. Das ist wie gesagt ein Drink, relativ einfach. Tequila und eine Grapefruit-Limonade. Die heißt in Deutschland sogar Paloma. Das schürt man zusammen, gibt ein bisschen Limette rein und dann schmeckt es vielleicht nicht ganz so stark, aber eigentlich ganz erfrischend.
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Und wenn man über Tequila redet, dann denken viele von uns immer, also ich hab das zumindest so mit 16, also natürlich erst mit 18. Das war dann so hinter der Pizzeria. Wenn man diesen roten Hut, das kennt man mit 16, ziemlich viel Tequila getrunken. Und danach schwört man sich, trinke ich nie wieder im Leben. Da hat sich eine ganze Menge getan.
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Der rote Hut hat sich verändert, der ist mittlerweile wieder auch anders hergestellt, aber es gibt auch viele neue Tequila. Und es gibt jetzt sogenannten 100% Agave-Tequila, also Tequila, der nur aus der rein blauen Webe-Agave gewonnen wird. Das ist eigentlich das, woraus man Tequila macht. Das haben Sie hier im Brecher, das schmecken Sie so intensiv.
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Wie gesagt, da hat sich sehr viel verändert. Mittlerweile wird Tequila bei uns in den Bars sehr beliebt und viel getrunken. Eigentlich wollten wir Ihnen heute einen Drink servieren. Der hat den neuen Tequila, den guten Tequila berühmt gemacht. Das ist die Tommy's Margarita. Dann haben wir uns überlegt und gesagt, den kann man auf so einer Veranstaltung nicht machen, weil den muss man wirklich frisch à la menut aufshaken.
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Und wenn wir es für so eine große Menge machen wollten, das klappt leider nicht, dann schmeckt er nicht. Aber wenn Sie mal nach San Francisco kommen, ich glaube, San Francisco ist auch so ein... Kann man schon mal hinfahren. Genau, wenn man irgendwas mit Technik zu tun hat, ist man da manchmal. Und da ist für die Barkeeper so eins der sieben Weltwunder, da gibt es das Tommy's Restaurant. Das ist ein alter mexikanische Familienbetrieb.
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Papa hat es angefangen. Der ist leider jetzt gerade verstorben. Der hatte Diabetes. Und er und sein Sohn haben sich eine Margarita-Variante überlegt, wo sie kein Likör reingeben, sondern Agavesirup, also Zucker, der aus Agaben gewonnen wird. Und damit konnte auch der diabetes-kranke Vater weiter trinken.
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Ich kann das jetzt nicht medizinisch. Verhaften Sie mich darauf nicht. Das ist jetzt Disclaimer. Das müssen Sie selber entscheiden. Aber das ist die Geschichte, die Sie erzählt haben. Und Tommy's Margarita, damit ist dieses Restaurant berühmt geworden. Ich stecke ihn mal um. Wie gesagt, das ist sehr viel guter Tequila. etwas Agavenzucker und frischer Limettensaft.
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Wenn Sie mal in San Francisco sind und so die echten Weltwunder besuchen, sollten Sie da hinfahren. Und mal eine Tommy's Margarita trinken. Das ist wirklich sehr, sehr gut. Und der geschätzte Julio Bermejo, der jetzt das Restaurant leitet, der Sohn, der hat, wie gesagt, sehr viel für den Tequila getan auf der Welt. Der nennt sich selber der Tequila-Ambessador. Der fährt um die Welt und berichtet über Tequila.
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Der hält tolle Vorträge und begeistert die Menschen. Der hat mir vor zwei Jahren eine sehr interessante Geschichte erzählt. Bei Tequila zum einen ist es bei Tequila natürlich so, Mexiko ist natürlich ein relativ armes Land. Da gibt es relativ viel Landwirtschaft. Und man muss wissen, Tequila wird aus diesen großen Agaven, das sind so Früchte, die im Boden wachsen, gewonnen.
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Und einen so einen Ball, der wiegt ungefähr 20-30 Kilo. Auf jeden Fall kann man aus einem Ball 9 Liter guten Tequila machen. Und wenn man dem Bauer den abkauft, zahlt man, glaube ich, 90 Cent. Wenn Sie überlegen, dass eine Flasche guter Tequila hier in Deutschland im Handel 40 Euro mindestens kostet,
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mal 9, Einkaufspreis 90 Cent. Also da ist eine recht interessante Spanne, wirtschaftlich gesehen. Deswegen muss man manchmal gucken, wenn man guten Tequila trinkt, welchen man trinkt, weil da gibt es halt auch einige, die das relativ ausnutzen und die das relativ kriminell machen. Und er hat mir eine sehr interessante Geschichte erzählt. Er war erst weltberühmt geworden,
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dieser Tommy's Margarita. Und Ende 2014, Anfang 2015, ist plötzlich was passiert, was natürlich ein Horror ist, wenn man mit einem Drink über 20 Jahre weltberühmt wird und jeder Gast, der in dieses Restaurant kommt, nur diesen Drink trinken möchte. Denn plötzlich, er braucht so 40-50 Kisten Limetten am Tag. Und normalerweise kauft er die für 15-20 Dollar.
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Und plötzlich sind die innerhalb von 4 Wochen auf 120 oder 180 Dollar hochgegangen im Preis. Das war natürlich für ihn, also die Küche hat alle Rezepte geändert. Nichts wurde mehr mit Limetten angemacht, nur noch mit Zitronensaft. Die Barkeeper wurden zum ersten Mal in dieser Bar angewiesen, Paloma anzubieten und keine Tommy's Margarita. Also wenn ein unbedachter Gast kommt,
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probieren sie mal eine Paloma Super, weil kein Limettensaft drin war. Hat natürlich nicht ganz so geklappt, weil sie damit berühmt geworden. Und es kam aus Mexiko, weil der amerikanische Markt wird nur aus Mexiko geliefert mit Limetten. Da kam dann die Geschichte, dass irgendeine Krankheit auf den Limetten ist und sie deshalb so knapp sind.
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Man hat dann allerdings herausgefunden, dass die mexikanischen Drogenkartelle herausgefunden haben, wie viel Gewinn man damit machen kann. Und angefangen haben, von den Bauern Wegezölle zu nehmen und Bauern zu erpressen. Und die wollten halt sozusagen in legale Geschäfte einsteigen. Das machen die sowohl bei Tequila, als auch bei Limettenanbau.
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Und wie gesagt, man muss ein bisschen aufpassen, wenn man Tequila trinkt, wer vielleicht dahinter steckt. Nicht, dass wir die falschen Leute unterstützen. Genau. Nachdem Jörg ja Werbung gemacht hat, dass wir alle nach San Francisco fahren sollen, mache ich jetzt Werbung dafür und sage, fahrt noch ein paar Kilometer weiter,
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fahrt einfach direkt nach Mexiko. Ich war da letztens relativ lange, ein Vierteljahr. Es ist sehr schön da. Es ist halt doch nicht nur Drogenkartelle, sondern man hat als Tourist da echt eine geile Zeit. Ich erzähle euch von Tequila,
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der Kleinstadt Tequila. Tequila liegt ungefähr 50 Kilometer entfernt von Guadalajara. Das ist die zweit oder drittgrößte Stadt in Mexiko. Tequila ist wirklich so eine Kleinstadt, wie man sie sich vorstellt. Als ich da war, kam ungefähr auf jeden Einwohner
10:40
ein Polizist. Das ist sogar für mexikanische Verhältnisse relativ viel. Ich habe dann mal gegoogelt, was man ja eigentlich nicht machen soll, warum da so viel Polizei ist. Ich habe dann rausgefunden, dass eine Woche vorher in einem Restaurant eine Schießerei war. Acht Leute gestorben. Deswegen ist dann halt jetzt so viel Polizei da.
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Also, wie gesagt, Drogenkartelle sind ein großes Problem in Mexiko. Ein anderes großes Problem sind aber auch die Touristen. Tequila ist im Prinzip eine Folkloreveranstaltung. Meistens amerikanische Touristen
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werden in Busladungen dahin gekarrt. Die sollen halt in zwei, drei Distillen gehen. Dort möglichst beeindruckende Showrooms. Die sollen möglichst viel kaufen. Aber zum US-amerikanischen Einkaufserlebnis gehört halt auch irgendwie, du musst ein Sombrero kaufen. Scheiß, egal, was die Leute sich halt so unter Mexiko vorstellen.
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Die wollen das halt haben. Also gibt es auch die Nachfrage. Entsprechend wird dann das auch geliefert. Denn die US-Amerikaner fahren sehr gerne nach Mexiko. Da ist nämlich alles billiger und es gibt besseres Wetter. Interessanterweise heißen aber natürlich die vielen US-amerikanischen
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Einwanderer, die es vor allen Dingen im Norden Mexikos gibt, die heißen natürlich Expat und nicht Steuerflüchtlinge. Das sagt auch relativ viel aus über das Binnenverhältnis der US-Amerikaner mit den Mexikanern. Ich frage mich jetzt auch immer, wenn man da eine Mauer bauen will,
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was man dann mit den ganzen US-Amerikanern macht, die in Mexiko sich einen schönen Lens machen. Aber zum Glück muss ich diese Frage ja nicht beantworten. Ja, Tequila. Die gute Nachricht ist,
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die gute Nachricht ist, es kommt rum. Wir machen weiter. Schnell durchlaufen durch die politischen Ereignisse hier. Ich glaube, die kommen schon andere Getränke, sehen ein bisschen dunkler aus. Ich höre einen Daumen hoch. Ich halte mir das mal. Ich habe jetzt einen Rum-Highball. Der sollte nicht so stark sein. Wenn, dann hat André das. Ich nehme auch einen starken. Er sollte schon stark sein.
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Ein Highball bitte nach vorne. Einmal auch an die Speaker denken, die hydrieren hier auf der Bühne. Wir trinken jetzt einen Rum-Highball. Wir haben uns erst überlegt, und dann bin ich in den Keller gegangen, ich bin natürlich auch ein bisschen last minute, hab das gestern Nacht natürlich irgendwie geklärt, bin in meinen Bollermann in den Keller
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gegangen und hab gedacht, wir haben von keiner Sorte genug für die Menge hier, die wir brauchen. Außerdem wollen wir keine Brands Featuren, also machen wir ein QV. Also geht immer, geht immer. Also wir haben, ich glaube, es war Lamps, Navies, das ist ein ganz starker,
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ganz kräftiger Rum, dann ein bisschen Havanna Club, bisschen Angustora Rum. Wir haben so von einer kleinen Insel einen QV gemacht, das passt ja viel besser zur Geschichte. Dann hat André noch so ein bisschen, ganz viel Angustora reingetan, das ist ein Gewürz für Rum, ist sehr gut. Also wenn Sie mal einen langweiligen Rum haben, nehmen Sie Angustora, können Sie das ein bisschen mit aufbessern. Schmeckt es meist wieder. Oder wenn Sie zu Hause so in einer Gartenparty ein bisschen preiswert rangehen wollen, so ein Fläschchen
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Angustora hilft da ganz gut, dann wiegt das gleich viel besser, dann schmeckt das dann, schmeckt das gleich ganz, ganz toll. Ich hoffe, Ihr schreibt alle mit. Hier gibt's die Tipps vom Profi. Es gibt dieses YouTube, da kann man das gucken, wenn man sich wieder dran erinnert. Internet, das machen wir doch nicht. Genau, das Internet. Na ja, auf jeden Fall,
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was man bei Rum wissen muss, wenn man gerne, also Rum ist sehr beliebt geworden, übrigens der Halbwurschung, das ist einfach Rum mit Angustora, etwas Ginger Ale, hoffentlich jetzt wie gesagt ein bisschen mehr und dann etwas Zitrone, sollte ein bisschen kräftig, erfrischend daherkommen. Und teste mal kurz. Ja, ist zu stark? Ja,
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es tut uns leid, wenn ihr betrunken werdet. Wenn man gerne rumdreht, wie gesagt, Rum ist eine Spiritose, die auch sehr beliebt wird, man nennt es immer so, es ist halt eine dunkle Spiritose in der Regel, es gibt natürlich auch Hellen Rum, aber der Dunkle ist sehr berühmt geworden, der hat im Moment so einen kleinen Siegeszug und wenn man sowas hat wie Cognac oder Whisky, das sind natürlich andere dunkle Spiritosen, aber da sagt man
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in der Regel, die sind halt sehr, sehr teuer geworden, wenn man Cognac kaufen will, zahlt man halt sehr viel für den Namen, bei Whisky in der Regel auch und Rum ist noch so ein bisschen der Underdog, da gibt es halt ganz viele Qualitäten, die man eher für die Hälfte des Geldes, was man für Cognac ausgibt hat, man hat was Schönes, Dunkles im Glas, was ganz kräftig ist, auch da muss man ein bisschen aufpassen,
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denn die Jungs kommen natürlich aus der Ecke, also der Welt, die ich sehr charmant finde, Lateinamerika und so weiter, die haben ja so einen gewissen Lifestyle, wie sie es machen, sie schreiben zum Beispiel 23 auf die Flasche und nur in Lateinamerika ist es so, das heißt dann, da ist ein bisschen von 23 drin, also man hat viele Fässer verschneidet, das alles und nimmt so mit der Pipette
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noch so vom 23-Jährigen so von oben, in Europa wäre das nicht erlaubt, also wenn Sie in Europa Whisky machen, dann muss das, was auf der Flasche steht, muss das jüngste Produkt sein, wir sagen 10 Jahre alter Whisky, ist da mindestens 10 Jahre drin und wenn dann so was wie Solera System 23 auf Rumflasche steht, dann heißt das, da ist einer am 23-Jährigen fast vorbei gegangen, hat kurz reingeguckt,
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aber irgendwie ist da meistens 8 Jahre drin, also nur, dass Sie sich nicht wundern, nicht, dass Sie zu Hause sagen, guck mal hier, ich hab den 23-Jährigen rum, wenn Sie den wirklich haben wollten, müssten Sie wahrscheinlich ein paar 100 Euro bezahlen, 500, 600 Euro, weil das ist extrem selten, weil es da so heiß ist, verdunstet das extrem viel, da kann man nicht so viel, so lange warten, bis es 23 Jahre alt wird und was der Rum immer noch macht,
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die geben relativ viel Zucker hinzu, das ist noch nicht reglementiert, das wird gerade, da gibt es so Freak und die Nerds sein, im Internet, im Internet, also wenn man jetzt rum trinkt, neuerdings haben die immer so Geräte, mit denen man Zucker misst, die kaufen halt rum, ich weiß nicht, was heißt, wer ist denn das Ding, wenn man Zuckergehalt messen will, weißt du das? Ich hab's vergessen, weil man hat festgestellt, dass die meisten auf
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so eine Flasche geben, die 5 bis 50 Gramm Zucker, dann schmeckt es halt plötzlich sehr gut, nur dass sie es wissen, aber es gibt, wenn man über Zuckerrauch redet, denn daraus wird in irgendeiner Form rum hergestellt, gibt es leider auch ein paar Geschichten, die nicht so schön sind und den traurigen Part hat der jetzt hingeschätzt, der Hagen, deswegen mussten wir vorher ein paar Drinks auf den Schwarz anziehen.
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Hagen passend zum Thema in Schwarz. Passend zum Thema in Schwarz, was kann ich am besten, Sachen kaputt machen, ich mach jetzt eure Stimmung kaputt, ich erklär euch jetzt, warum das gar nicht so toll ist, was ihr hier gerade trinkt, nämlich Zuckerrohr, Hauptexporteur der Welt ist Brasilien, 40 Prozent des gesamten Zuckerrohrs kommen aus Brasilien,
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damit fast mehr als doppelt so viel wie der zweitgrößte Exporteur, das Problem ist, dass im Norden Brasiliens riesige Zuckerrohrplantagen herrschen, deren Besitzverhältnisse, sagen wir, fragwürdig sind, die gehören Großbauern, weil niemand vorher sich jemals umgekümmert hat, so die Kleinbauern, die da gelebt haben,
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die haben halt nie das Land von irgendjemandem gekauft oder in Besitz genommen, was sich dann irgendwelche Großkonzerne genommen haben und gesagt haben, ja, kaufen wir das halt und jetzt verdrängen wir die ganzen Kleinbauern, das führt dazu, dass quasi Sklavare auf diesen Feldern herrscht und die können irgendwo hin, weil sie sind halt Landwirte, wenn man ihnen das Land wegnimmt, bleibt nichts,
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das heißt, ihre gesamte Lebensgrundlage hängt an irgendwelchen Großkonzernen und Brasilien ist voll mit privaten Sicherheitskräften, die da rumgehen, diese Felder patrouillieren und die Kleinbauern ein bisschen fertig machen, mit dieser kurzen kleinen Exkursion, ich glaube, ich könnte jetzt noch weitermachen,
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die Frage ist, die Stimmung ist im Saal, ihr wart gerade lustiger drauf, der dritte Trinkkern, komm, André, der dritte Trinkkern, André, wir brauchen mehr Alkohol, wir brauchen mehr Trinkkern, hier vorne gehen die Hände hoch,
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okay, Alkohol, ihr seid so viele, André, wir brauchen mehr Alkohol, ich habe mir also auf jeden Fall ein gutes Thema gesucht, Bildungstrinken, aber es hieß Bildungstrinken, es hieß nicht Spaßtrinken, okay, wir warten, genau, es ist ein Blickkontakt zu unseren Servern, muss ja auch Bildung, das ganz interessante ist, dass aus dem Zuckerrohr
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halt auch Melasse hergestellt wird und wie viele Drinks aus Deutschland bestehen eigentlich aus Melasse, das ist tatsächlich, also Neutralakku wird man aus Zuckerrohr genommen mit Melasse genannt, was ganz lustig ist bei dem aktuellen Gin-Boom, den wir in Deutschland auf der ganzen Welt haben, Gin ist jetzt das super coole Getränk seit ein paar Jahren, alle trinken plötzlich Gin und was man wissen muss von fast allen
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Gin-Herstellern, wenn man das vereinfacht darstellen will, ist Gin Wodka, den man mit einem zweiten Destillationshersteller, mit einer Matzerration, also mit irgendeinem zweiten Schritt mit Kräutern versetzt, deswegen, wenn sie in der Bar stehen und sagen, ich trinke kein Wodka, wäre ich vorsichtig, wenn sie das bei Gin behaupten, sagen, ich trinke kein Wodka, müssen sie ein bisschen aufpassen, das ist im Prinzip das gleiche, sie haben also Neutralakku und mit einer
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zweiten Methode entweder Destillation, Matzerration oder irgendwas anderes, also viel mehr gibt es auch gar nicht, eigentlich nicht, ich überlege gerade was noch sein könnte, mehr geht gar nicht, bringen sie in diesen Neutralakku, auf jeden Fall Wacholder, dann dürfen sie es Gin nennen und ein paar andere Kräuter und Gewürze und plötzlich haben sie
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sozusagen Kräutrigen Wodka und den nennen sie dann Gin und die Ausgangsbasis auch bei sehr hochwertigen Herstellern, die meisten neuen, gerade auch die deutschen Gin Hersteller produzieren den Neutralalkohol nicht selber, sondern die kaufen Neutralalkohol und veredeln den dann in ganz tollen Anlagen, nur das Ausgangsprodukt machen viele, ganz wenige nur selber und seltenerweise bei fast allen
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Herstellern, die kaufen halt sehr preiswerten Melasa-Alkohol, sie sagen, der ist am neutralsten, da können wir am besten was mit machen, muss man auch so ein bisschen kritisch hinterfragen, weil auf der einen Seite, da ist es jetzt so, dass die halb Liter Flaschen dann schon 40, 50 Euro kosten und das Ausgangsprodukt, ich glaube weit
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unter ein Euro pro Liter liegt, ich weiß es nicht, also muss man auch mal ein bisschen nachgucken, was das ist, wer es herstellt, wie es hergestellt wird, da wird auch ein bisschen geflunkert. Und das Problem ist, es gibt ja tatsächlich einige Möglichkeiten auch an fair gehandeltes Zuckerrohr zu kommen und gerade die kleinen Distillen, die ja so auf hey wir sind lokal, wir machen cooles Zeug stehen, achten da jetzt auch
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nicht unbedingt so drauf, wie das gehandelt wird, es gibt ein ganz großer Ausnahme, ich habe jetzt vergessen, wie dieses eine Schiff hieß, das sogar fair gehandeltes Zuckerrohr per Segelschiff transportiert, das heißt vorne bis hinten fair, könnte man machen, wir geben eh sehr viel Geld für den Alkohol aus und die Kosten machen den Brei dann immer noch nicht fett, selbst wenn der Zuckerrohr plötzlich dreimal
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so toll wird, zumindest für die kleinen Distillen, das bei einem Großpanzern. Ja, aber du schmälerst halt unter Umständen deinen Gewinn. Ach so, scheiße, hatten wir gesagt, dass wir Kapitalismus kritisch sind. Neoliberalismus. Ich sage gemeint kritisch. Kritisch, kritisch. Ja. Ich weiß nicht, warum da gerade keiner reinkommt. Naja, ich denke,
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sie brauchen glaube ich einfach ein bisschen länger. Vielleicht, also die Lage ist einfach kritisch. Also, wer reingekommen ist, hat die ganzen Becher gesehen, es ist genug vorhanden, so haben wir das abgefangen. Oder sie trinken einfach alle selbst. Wir brauchen mehr Alkohol, Andre hörst du uns? Vielleicht kann jemand kurz da draußen mal einen Status updater fragen, das wäre sehr schön. Ja, genau. Zum Muld-artigen Szenen. Andre, die nehmen uns ja auseinander.
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Hatte mir noch ein Mistgabel dabei, ich frage mich für eine Reduktion, hol Knappheit her, super. Also, ich glaube, ihr habt jetzt verstanden, wenn gleich Alkohol kommen sollte. Alkohol, ich sehe Alkohol. Ein Applaus für Sigi. Ihr lieben Häuser? Nehmt die großen Tabletten. Könnt ihr nach vorne kommen, weil die hatten nämlich vom
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Highball nichts. Die stürmen sonst gleich die Bühne. Es kommt mehr, es kommt mehr. Sehr gut, sehr gut, sehr gut. Wir hatten ja nun Highball. Vielleicht kann einer da hinten Andre sagen, er soll nicht bremsen. Er soll immer weitermachen, nicht bremsen. Das wäre an dieser Stelle wichtig, bevor das hier eskaliert.
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So, wir reden weiter. Der Drink. Für die auserwählte Gesellschaft hier, die den nächsten Drink bekommt. Kinderdisziplin. Also bitte. Jeder nur einkreuzen. Es ist immer noch Bildungsdrinken. Hier erst die Bildung, dann das Drink. Aber hier künstliche Verknappungen.
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Die Nachfrage. Also wir sehen Kapitalismus. Ich muss gestehen, das gefällt mir auch so ein bisschen. Ich kann euch kurz
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einen kleinen Trick verraten aus der Gastronomie, wie ich als Gastronom das Hand haben würde. Da gibt es ein sehr berühmtes Sprichwort. Das heißt, Tipping ist not a town in China. Das hilft sehr gut, wenn man die Aufmerksamkeit eines Bartenders haben möchte. Das ist ein kleiner Profi-Tip meinerseits.
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Man kann da sehr viel beeinflussen, wenn man das möchte. Ich rede einfach mal weiter. Der Mann macht es richtig. Mit den Scheinmedeln. So gefällt mir das. Ruhig mal so lässig hochhalten. Trinkgeld macht Freunde. Was trinken die gerade?
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Die englische Übersetzung ist to ensure promptness. Das ist tatsächlich so. Wer clever ist, tippt vorweg. Ich komme gleich dazu. Bitte leise schnippen, ich muss weiter reden. Ich komme gleich dazu. Wir trinken jetzt, oder die, die das Glück haben,
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jetzt schon zu trinken, einen Quinz Tonic. Wir haben das für den Sommer für die Bar gekauft. Das ist einer der tollen deutschen Gin-Hersteller. Der heißt Ferdinandz. Ferdinandz hat sich etwas überlegt. Erst mal haben alle angefangen, Gin zu machen. Jetzt haben alle nach ein, zwei Jahren gemerkt,
24:40
dass das jetzt alle machen. Jetzt haben sie überlegt, was macht man denn noch so mit Gin? Dann machen jetzt alle immer einen Slow-Gin. Das ist eine alte Tradition. Technisch gesehen dürfte man das gar nicht Gin nennen, aber in der EU-Vorordnung darf man Slow-Gin immer noch Gin nennen. Obwohl er eigentlich ein Likör ist. Das heißt, man nimmt Gin, nimmt Schleen, Zucker und lässt das einfach sozusagen stehen und gewinnt daraus Slow-Gin.
25:02
Das ist Gin mit Schleen und Zucker. Dann meist noch mit Wasser. Bitte. Ganz vorsichtig, vorbildlich. Bitte nicht zu laut schnipsen wie in der Schule. Du brauchst mich nicht angucken, ich habe nichts. Du musst vielleicht deine weiblichen Reize spielen lassen. Das weiß ich nicht. Sorry. Auf jeden Fall.
25:23
Was ich sagen wollte, Ferdinanz hat etwas ganz Interessantes gemacht. Die haben gesagt, wir machen nicht einfach wie alle jetzt Quitten, Entschuldigung Schleen-Gin, sondern wir machen Quitten-Gin. Wir haben den Garten voller Quitten. Wir nehmen statt Schleen einfach Quitten. Haben ihren Gin genommen. Ferdinanz macht immer Gin und gibt 3-4% Riesling
25:41
in den fertigen Gin. Dadurch wird er recht blumig. Das ganze haben sie jetzt sozusagen mit in Quitten aus den Garten abgefüllt. Haben abgewartet, haben abgesiebt. Mit Wasser etwas runtergesetzt auf 30 Volumenprozent. Das ist jetzt Quitten, kein Gin, weil er zu wenig Alkohol hat. Da heißt es Quitte von Ferdinanz.
26:00
Die Basis ist Gin. Das ganze mit Tonic ist für den Sommer ein sehr schönes Getränk. Ihr könnt da 3 Getränke auch teilen. Genau. Sharing is caring. Liebes Republikateam, zum Forever Young, Wir haben hier hier eine Pipe. Mit Gin verbindet man so England, die Navy und Queen.
26:35
Und Kolonialismus undzugriff. Vielleicht Malaria. Mit Deutschland eher so den Korn.
26:40
Den Wein und den Kümmel. Ich kann einfach aufhören zu reden, das ist eh wurscht. Die hören schon zu, die tun immer so, als würden sie. Gin ist ja eigentlich schon eine kontinentale Sache. Der Anfang kommt aus den Niederlanden, wo als Geneva am 17. Jahrhundert erfunden wurde. Und dann... Okay, also Quinz nicht Gin mit Thomas Henry Tonig.
27:04
Genau, wo es als Geneva erfunden wurde, wurde dann von britischen Truppen, die im Krieg gegen Spanien unterstützt haben, zurückgenommen auf die Insel. Dort ein bisschen weiter verfeinert, einen besseren Kupferblasen erstilliert, so entstand quasi der heutige Gin. Und kam dann erst relativ spät, nämlich mit den alliierten Truppen, wieder zurück nach Deutschland,
27:20
wo es schon eine sehr lange Brennkultur, Destillerierkultur gab, eben diese Obstbrände und ähnliches. Und die haben auch relativ früh angefangen, den Gin nachzumachen, aber in sehr kleinen Batches. Und dann so 2005, 2006 ging es los mit richtig, wirklich deutschen Gin. Die ersten waren wirklich die Adler, Dry Gin, Leute aus Berlin,
27:42
die das auch ein bisschen größeren Maßstab aufgezogen haben, Deutschland vertrieben haben. Und so richtig durch die Decke ging es aber erst etwas später. 2009 kam dann wieder der Duke Gin. Ja, komm, bevor es schlecht wird. Kam der Duke Gin. Auf einem Bein kann man auch nicht stehen. Richtig, also drei Beine.
28:02
Soll ich dir einen abnehmen? Anyway, ja, hier, ich habe ein halb leeres Nein. Hagen, du bist so selbstlos. Weißt du was? Während ich rede, kannst du ja schon mal trinken. Okay. Famous last word. Jedenfalls. 2010 wurde Monkey 47 gegründet. Monkey 47 ist wahrscheinlich der Inbegriff des deutschen Gins oder des Craft Gins,
28:23
der erste, der groß bekannt wurde. Denn der wurde 2011 in einer riesigen Blindverkostung ausgewählt als weltbester Gin. Und ab da explodierte es, Monkey 47 explodierte, denn alle anderen in Deutschland haben offenbar das dringende Bedürfnis empfunden, dem nachzuziehen. Und seitdem gibt es gefühlt jede Woche zwei neue Gins.
28:40
Und das ist mittlerweile so weit gekommen, dass Monkey 47 Anfang dieses Jahres verkauft wurde an Pernod Ricard. Pernod Ricard ist heute von Havana Club. Also einer der größten Spekulosenkonzerne der Welt. Und die Frage ist dann so ein bisschen, okay, der Hype ist vielleicht vorbei. Ist das noch Craft Gin, wenn die jetzt dem größten Unternehmen gehören? Ist vielleicht immer genug, kann man vielleicht ein bisschen Innovation zeigen.
29:00
Und da gehört eben dieser Quitten-Gin dazu. Oder sorry, der Quitten-Nicht-Gin, weil er nicht genug Alkohol hat dazu. Ferdinand kommt, wie ich übrigens, aus dem Saarland. Und bitte mal, ja, eine wichtige Größeneinheit, für die bezeichnen Fußballfelder und ähnlichem. Ohne Saarländer wäre es ganz schwierig. Und ich meine, aus Quitten Sachen herzustellen, ist echt kein Spaß.
29:22
Wer immer Quitten geerntet und geschält hat, der weiß Bescheid. Macht ihr das im Saarland so als Hobby? Ja, wir haben relativ viele Quittenbäume. Und dann müssen die Kinder immer da so die Quitten pellen und schälen. Sind auch ein bisschen giftig, glaube ich, alles nicht so. Ihr hattet ja sonst nicht. Ja, aber wir werden stärker dadurch. Das können alle anderen halt nicht beurteilen,
29:41
weil niemand kommt aus dem Saarland. Das Saarland ist ja auch so ein bisschen das Bielefeld Deutschlands. Aber wir existieren. Jetzt könnte ich einen neuen Drink gebrauchen, übrigens. Jörg hat deinen weggegeben.
30:01
War das seiner? Ja. Ich wollte dir sagen, Hagen hätte was als Formelieren können. Wenn du als Redner auf der Bühne einen Drink angestellt hast, dann suchst du jemanden charmanten im Publikum und verteilst den natürlich. Ich bin schockiert. Hagen sucht sich selbst als charmantest Mitglied auf der Bühne. Das ist auch wieder das gesunde Selbstvertrauen, das mag ich. Das ist auch gut. Okay, also Quitten. Gut, wir müssen weiter trinken.
30:21
Das ist hier ein ernstes Programm. Ja, genau. Ich war zwischendurch mal kurz draußen. Sorry, ich musste kurz mal gucken. Aber es kommt noch Nachschub. Ich habe es alles gesehen. Ja, ich hoffe das. Bitte bleiben Sie ruhig. Alles wird gut. Ihr könnt in der Zwischenzeit nochmal applaudieren für Andre und die Helfer, die hier echt sterben schocken.
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Vielleicht das Wichtigste an allen guten Bars, das gute Back-Office. Wenn Sie sozusagen uns oder mich oder doch eigentlich uns alle,
31:00
aber das ist jetzt auch ein bisschen, das hat ein bisschen was mit uns, also mit Boilermann Bar, mit L'Oreal zu tun, das kommende, was jetzt... Also wenn Sie uns tippen möchten, hätte ich eine Bitte. Wenn Sie ein cleverer Bildungstrinker sind, was Sie natürlich hier allein tagen, sonst wären Sie ja nicht hier. Spätestens nach dieser Session. Genau. Dann haben Sie natürlich folgende Regel beachtet. Keine Tweets seit 45 Minuten gesendet, weil jeder Gast mehr würde bedeuten, jemand, der Ihnen den Drink wegnimmt.
31:25
Ich hoffe, soweit ist es. Ich checke das nachher. Also wer jetzt irgendwie vorher getweetet hat, hast nicht ganz verstanden. Nur so fürs nächste Jahr. Nicht zu früh anfangen zu tweeten. Immer erst die Bilder machen und dann so eine Minute vor Ende raushauen, raushauen, raushauen, raushauen. Das wäre also ganz gut. Letztes Jahr waren wir übrigens trending Hashtag für zwei Tage.
31:42
In Deutschland war Bildungstrinken und wir haben uns ein bisschen abgefeiert. Ich würde mich freuen, wenn ihr hier so die Challenge... Also jetzt könnt ihr langsam anfangen. Drei oder vier Tage schaffen wir, oder? Ich meine, der Saal ist größer. Hier wird die Grundlage gelegt. Ich wäre euch sehr dankbar.
32:01
Jeder nur einen Tweet. Aber ich möchte euch... Also doppelt voll. Okay, wir müssen weiter. Aber ich weiß, ja. Das ist tatsächlich im Moment eine räumliche Geschichte, weil er ist sehr für den Berlin. Ich wohne halt in Hamburg, habe da sehr viel zu tun. Wir geloben Besserung. Wir werden demnächst... Oh, ist da ein Tablett mit Gläser zerfallen. Nein! Ihr müsst alle sehr tapfer sein.
32:21
Ja, genau. War es Alkohol oder war es... Das halten wir nicht durch. Egal, alles. Wir sind hier auf der Republik. Alles okay? Nichts passiert? Ja, sieht gut aus. Niemand blutet. Alles ist okay. Also, wir haben gerade über Gin... Ha, ha, ha. Da kommen Nörgelknete. Da kommt mehr Alkohol. Yay! Komm! Auch ein Tipp. Wenn ihr auf der Suche nach Freunden seid, bringt Alkohol.
32:42
Es funktioniert. Also... Ich mache übrigens... Wir machen öfter so Tastings im Le Lyon. Und dann machen wir solche Abende, wo wir halt über das Trinken reden. Und da ist noch mal meine Philosophie, die Bank gewinnt immer. Weil am Ende des Abends... Egal, wie schlecht es vorher war, von allen abends super. Sie müssen nur genug Alkohol schicken. Das ist immer ganz hilfreich. Aber erinnere mich nicht an mein letztes Gin-Tasting im Le Lyon.
33:01
Nein, nein, nein. Nein, nein, nein. Diskretion, Diskretion. So, wir wollen weiter reden. Wir wollen weiter reden. Und zwar... Nicht wirklich. Ich brauche jetzt noch mal ganz kurz Ihre Mithilfe. Denn wir müssen jetzt ein bisschen gesellschaftskritisch über Marketing reden. Denn Spirituosen, das nennt man halt so die Fast Moving Consumer Goods mit einer sehr hohen...
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Bei Premium Spirituosen ist eine extrem hohe Marge. Sehr wenig Waren-Einsatz oft und so weiter. Einige machen solide Handarbeit. Da ist okay. Viele blenden da. Und das ist natürlich unser Geschäft. Wir als Barkeeper müssen gute Produkte weiterverkaufen, weil Sie die auch gerne probieren wollen. Aber wir haben uns im letzten Winter einen kleinen Spaß erlaubt.
33:42
Und da bräuchte ich jetzt Ihre Hilfe. Weil was Sie jetzt trinken, ist der Nurgle Kneter Highball. Hat jemand von Ihnen schon mal was von Knete Gin gehört? Hands please. Hände hoch, Hände hoch, Hände hoch. Das sind zwei, zwei, drei, vier. Das sind noch nicht so viele. Das sind ein paar. Okay, sehr gut. Ihr seid die First Movers. Ich gebe hier mal so... Early adopters. Influencer. Yay.
34:00
Zu Enttäuschung sind die Flaschen leer. Wir werfen die mal ins Publikum. Die kommen jetzt ja gemixt in die Menge sozusagen. Es sind Sammlerstücke. Ich würde Sie trotzdem bitten... Ich erzähle gleich, warum das ein Sammlerstück ist. Ich würde Sie trotzdem bitten, sie durch die Menge zu reichen. Und wir uns helfen. Wir müssen ein Foto davon machen. Und ich erzähle Ihnen gleich, welche Geschichte dazu. Gib die mal durch.
34:20
Bei der Knete Gin, da steht ganz ehrlich drauf, es ist ein industrielles Produkt seit 2015. Es ist Deutschlands erster Hip-Hop-Wannabe-Dr. Dre Gin. Und... Gib sie einfach mal durch. Tatsächlich ist er relativ... Wir haben einfach im Flaschengroßhandeln... Durchgeben und sharen. Die richtig billig und massiv aussieht.
34:42
Wir haben so eine Literflasche gesucht. Haben dann so ein Etikett drum gebaut. Weil wir mehrere Editions haben mittlerweile. Also wir arbeiten gerade am Distiller's Cut. Da kommt dann da vorne so ein kleiner Affe drauf mit einem Basecap. Der nächste hat dann so Grills und ist so ein Pimp. Also die Distiller's Cut Edition kommt relativ schnell.
35:01
Sie müssen dann aber nur das Etikett austauschen. Nicht die Flasche. Also der Inhalt ist der gleiche. Wir nehmen einfach mehr Geld. Wir spielen so ein bisschen mit dem Marketing von Gin. Weil die Geschichte zum Knete Gin ist folgende. Und den Drink, den Sie jetzt haben, ist der Nurgle Knete Highball. Ich hoffe, er schmeckt Ihnen. Die Geschichte ist folgende. Es gibt eine ganz tolle Bar in Berlin. Das ist die Booz Bar.
35:24
Ich würde Ihnen jetzt gerne sagen, Sie müssen da heute Abend alle trinken gehen. Weil das ist richtig gut. Die Schwierigkeit ist, die sind vor ein paar Wochen abgebrannt. Leider. Also so richtig so mit Musik. Wir waren drin, wir haben es uns angeguckt. Die machen neuerdings dann immer irgendwo so Pop-Up-Bars für eine Woche.
35:42
Die bauen ihre Bar gerade neu. Gibt es heute einen Pop-Up? Heute Abend leider nicht. Einmal zuhören. Aber morgen Abend gibt es in der Booz Bar Location Terrassen. Aber das passt auch super. Weil heute Abend sind wir ja alle hier auf der Bar. Heute Abend sind wir alle hier bedient. Ab morgen Abend in der Boxhagener Straße 105 in Berlin-Friedrichshain. Booz Bar Terrassenparty.
36:01
Be there or be square. Was wir uns dann erlaubt haben, also die Jungs. Wir haben einen Bildungstrinken-Podcast in der Booz Bar gemacht. Und dann haben uns die Jungs von der Booz Bar erzählt. Unser bestverkaufter Drink ist die Nörgelknete. Da habe ich ihn angeguckt. Was ist denn das? Hab ich noch nie im Leben gehört. Da hat er gesagt, ja kann ich dir jetzt nicht machen. Weil das haben wir nur im Wind. Das ist eine Geheimzutat.
36:21
Muss aus Thailand importiert werden. Ja genau. Sieht übrigens so schön aus, wie du hier mit der Flasche. Wir haben ehrlich gesagt eine Literflasche mit Henkel gesucht. Aber nicht gefunden. Das wäre noch besser gewesen. Auf jeden Fall sind die dann im Oktober ins L'Elyor gekommen. Und haben gesagt, jetzt haben wir unsere Geheimzutat.
36:40
Wir können dir mal eine Nörgelknete mixen. Kann ich auch eine haben bitte? Dann ist er bei uns hinter die Bar gegangen. Und hat eine Nörgelknete gemixt. Und ich habe das probiert und fand das sehr lecker. Und habe ihm gesagt, ehrlich gesagt schmeckt das so ein bisschen nach Tee. Nein. Dann hat er gelacht und hat gedacht, weißt du was? Das ist ein großer Witz. Danke schön. Wir nehmen einfach irgendeinen Gin. Und geben da eine spezielle Tee-Mischung rein.
37:01
Wir nehmen einfach den Gin, den wir gerade wollen. Und geben da eine sehr starke Tee-Mischung rein. Lassen das eine Stunde ziehen. Und nennen das einfach Knete-Gin. Das ist technologisch hochanspruchsvoll. Das Verfahren ist, man braucht eine Spülmaschine dazu. Also eine Spülmaschine und einen Zip-Lock-Beutel. Weil man da nämlich den Tee und den Gin, einen Zip-Lock-Beutel in die Spülmaschine legt bei 65 Grad. Dadurch wird verhindert, dass der Alkohol irgendwie verdunstet und entweicht.
37:22
Aber der Tee entfaltet sein Aroma und geht in den Gin. Also Bildung und Trinken. Also Bildung und Trinken. Mach ich den Wort, mach ich den Wort. Auf jeden Fall haben wir dann Folgendes gemacht. Wir haben gesagt, das finden wir super. Wir möchten den Drink bei uns in Hamburg auf die Karte nehmen und draufschreiben, dass wir ihn bei euch geklaut haben. Also nehmen wir den Nörgelknete-Highball auf unsere Barkarte.
37:43
Dann haben wir halt Gin mit Tee gemischt und haben uns überlegt, das sieht ein bisschen doof aus, wenn eine Flasche im Rückbefehl steht, wo nichts drum ist. Die ist einfach leer und braun. Also haben wir uns gedacht, entwickeln wir einfach eine Gin-Marke, die es nicht gibt. Und wir haben seitdem viele 100 Bestellungen bekommen und viele Großhändler anfragen. Wir sagen immer, ist gerade ausgetrunken.
38:00
Weil man darf, also technisch gesehen, es steht sehr viel auf der Flasche drauf, was nicht erlaubt ist. So was, da steht kein Alkohol, da steht, das hat 47 Beets per Minute. Also da steht eine ganze Menge Quatsch drauf. Ihr lacht, habt ihr euch das Etikett nicht angeguckt oder was? Und ich würde euch bitten, wenn ihr mir helfen wollt, macht ihr ein Foto von der Nörgelknete, vom Knete-Gin und ladet das irgendwie hoch und ihr erhöht die Nachfrage,
38:24
was es nicht gibt. Und es ist relativ einfach, ihr nehmt einfach Gin und eine gute Tee-Mischung und probiert das mal zu Hause aus. Es schmeckt in der Regel nämlich sehr gut. Und das Ganze, was wir dann noch gemacht haben, wir haben einfach Ginger Ale drauf gegossen, Spritzer Zitrone und Angustora. Und ich finde, es schmeckt sehr gut.
38:42
Haben wir noch ein bisschen Nörgelknete? Ich hoffe es. Da kommt noch ein bisschen, da kommt noch ein bisschen. Feier. Naja. Okay, genau. Happy Drinking würde ich sagen. Ich glaube, wir sind so langsam am Ende unseres Redebeitrages. Wir sind jetzt voll. Genau.
39:01
Nicht am Ende des Alkohols hoffe ich. Bitte lass uns noch Alkohol haben. Das heißt, wir machen jetzt hier weiter. Genau. Ihr macht weiter, wir machen weiter mit Trinken, nicht mit Reden. Genau. Nicht vergessen, nachher auf der Mainstage dann alle zusammen angeschickert Bohemian Rhapsody singen.
39:21
Sehr gut. Und wir geloben Besserung. Wir werden sicherlich demnächst mal eine Bildungstrinkenfolge nachlegen. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Wer jetzt schnell ist, kriegt draußen noch einen Drink. Vielen Dank euch.