The Electrified Society
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Formal Metadata
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Title of Series | ||
Part Number | 40 | |
Number of Parts | 188 | |
Author | ||
License | CC Attribution - ShareAlike 3.0 Germany: You are free to use, adapt and copy, distribute and transmit the work or content in adapted or unchanged form for any legal purpose as long as the work is attributed to the author in the manner specified by the author or licensor and the work or content is shared also in adapted form only under the conditions of this | |
Identifiers | 10.5446/20596 (DOI) | |
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re:publica 201640 / 188
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HypermediaMicrosoftWeightMotion (physics)EnergieKommunikationMoment (mathematics)XMLComputer animationJSONLecture/Conference
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Lecture/Conference
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Real-time operating systemCarry (arithmetic)Electric currentClient (computing)Electric power transmission
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Electric currentVolumeGenerating functionGrand Unified TheoryLecture/Conference
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Moment (mathematics)LAMP <Programmpaket>Generating functionNumberEnergiePhysikMonster groupNormaleHausdorff spaceJSONXMLUMLLecture/Conference
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ZahlHausdorff spaceWAIS <Programm>EnergieLecture/Conference
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Set (mathematics)Electric currentSurfaceLecture/Conference
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Atom <Informatik>Lecture/Conference
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GirderGenerating functionMoment (mathematics)NumberFilm editingLinieReal-time operating systemLace
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LinieMoment (mathematics)NumberLecture/ConferenceDiagram
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Electric power transmissionOutline of industrial organizationGenerating functionReal-time operating systemLecture/ConferenceJSONUMLComputer animation
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Electric power transmissionJohann Peter HebelElectric power transmissionEnergieXMLComputer animation
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Stress (mechanics)EnergieForceZahlMatroidDiagram
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Mono-FrameworkTypZahlMatroidFactorizationInterface (chemistry)SummationNumberMeeting/InterviewDiagramLecture/Conference
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EnergieLinieIntelAbsolute valueJSONXMLLecture/Conference
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Generating functionElectric currentFile formatNorm <Mathematik>DiagramLecture/Conference
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Generating function
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POWER <Computerarchitektur>Generating functionPOWER <Computerarchitektur>File formatData model
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MetreLecture/Conference
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Hausdorff spaceData modelHydraulic motorWorkstation <Musikinstrument>
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Hausdorff spaceLEKTOR <Programmiersprache>Workstation <Musikinstrument>Systems <München>Lecture/Conference
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Smart cardFrictionStandard deviationSurface of revolutionWorkstation <Musikinstrument>Lecture/Conference
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Electric power transmissionNumberJSONXMLUMLLecture/Conference
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Hydraulic motorPOWER <Computerarchitektur>XMLComputer animationLecture/Conference
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FreezingGenerating functionGRADEDiagram
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MAX <Programm>DigitizingNumberIntelligent NetworkKommunikationLecture/Conference
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Direction (geometry)DigitizingValue-added networkEnergieComputer animationDiagram
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Hausdorff spaceRouter (computing)RollbewegungLecture/Conference
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PICA <Bibliotheksinformationssystem>User profileInformationElectric power transmissionLecture/Conference
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Curve fittingPOWER <Computerarchitektur>HOLEnergieKommunikationVariable (mathematics)Uniformer RaumGenerating functionKapazität <Mathematik>Power (physics)Moment (mathematics)Mathematical structureKopplung <Physik>Process (computing)Electric power transmissionFuturERSInformationReal-time operating systemPhysical lawALT <Programm>POWER <Computerarchitektur>Workstation <Musikinstrument>Lecture/Conference
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CLOU <Programm>LuftblaseEnergieGenerating functionLecture/Conference
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Vertical directionMAX <Programm>Form (programming)Search engine (computing)Vertical directionLAMP <Programmpaket>
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POWER <Computerarchitektur>Flux
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Real-time operating systemEnergiePhysical quantityEnergieDrag (physics)Route of administrationDigitizingPlane (geometry)GRADEElectric power transmissionStandard deviationSmartphoneLecture/ConferenceComputer animation
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Real-time operating systemEnergieNumberSmartphoneLecture/Conference
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Scientific modellingLecture/ConferenceMeeting/Interview
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Dynamic Host Configuration ProtocolDirection (geometry)Plane (geometry)Workstation <Musikinstrument>Meeting/InterviewLecture/Conference
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Musical ensembleMeeting/Interview
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PICA <Bibliotheksinformationssystem>Lecture/Conference
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EnergieGenerating functionChain ruleMoment (mathematics)Scientific modellingPhysical quantityMeeting/Interview
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HypermediaMicrosoftLecture/ConferenceJSONXML
Transcript: German(auto-generated)
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Als die Republika letzten Herbst ihr Call for Papers gemacht hat und gesagt hat, ja Leute, traut euch mal, macht mal was, dachte ich so, ja, warum eigentlich nicht? Jetzt ist es so, dass sicherlich die Themen, in denen ich mich so im Alltag beschäftige, also das ganze Social Media-Gedöns, das interessiert jetzt irgendwie keinen, aber
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es gibt ein Thema, was mich seit Jahren umtreibt und zwar auch im Bereich Kommunikation, klar, und zwar, das ist das Thema Energiewende und ich dachte, das gehört zu Republika ja wirklich dazu,
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also weil ohne Strom geht ja nun für uns digitalisierte Menschen rein gar nichts mehr, wir sehen ja auch gerade zum Beispiel in Venezuela, was passiert, wenn große Stromknappheit ist, also wir hören von Plünderung, wir hören von Gewalt, wir hören von einer halben Relation, also wenn kein Strom da ist, dann wird es eng,
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auf der anderen Seite ist allerdings so, dass die Energiewende, die kommt, also das steht außer Frage, klar, mit dem Klimawandel hängt es zusammen, inzwischen bestreiten ja nur noch Leute wie Trump oder die AfD entsprechende Ursachenforschung,
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das heißt, wir müssen weg von den fossilen Energieträgern, das heißt also, ob die Energiewende kommt, überhaupt keine Frage, es geht jetzt natürlich nur noch um das Wie, dieses Wie hat es allerdings in sich, denn es handelt sich um eine Energie-Revolution, damit wir uns richtig verstehen,
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eben hier auf dem Panel vorher klang es auch schon an, es ist nicht eine Revolution, die passieren soll, sondern es ist eine Revolution, die jetzt passiert und zwar weltweit. Zeug aus der Erde holen, um es als Strom nutzbar zu machen, das ist vorbei,
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im Moment passiert es zwar noch, aber zuletzt Pariser Klimaabkommen hat die sogenannte Dekarbonisierung der Energieerzeugung festgeschrieben, das heißt bis 2015 soll komplett fossile Energieträger aus der Energieproduktion gestrichen werden
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und das sind nur noch 35 Jahre und in der Energiewirtschaft, das habe ich auch in den letzten Jahren gelernt, ich kannte mich davor nicht so aus, das sind Zeiträume, die sind für die Energiewirtschaft, da geht es um jetzt, also was passiert jetzt, weil wenn wir Kraftwerke planen, bis sie dann endgültig gebaut sind, abgeschrieben sind und sogar vergehen ungefähr diese Zeiträume.
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Willkommen also, das ist heute mein Anspruch, ich will mal die ganze Energiewende erklären, was diese Energierevolution bedeutet, deswegen habe ich den Vortrag auch für Beginner angedacht und willkommen also in der wunderbaren Welt der erneuerbaren Energien
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und was ja passiert ist ja wirklich Wahnsinn, weil es ist das größte technologische Echtzeitexperiment was die Welt bisher gesehen hat, da geht natürlich auch mal was schief, shit happens
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und tatsächlich entsteht gerade die elektrifizierte Gesellschaft und ich glaube es wird halt richtig geil. Ich habe schon gesagt, ich habe für Unternehmen von der Energiewirtschaft gearbeitet, ich habe mich umgeschaut, ich habe Dutzende Messen, Kongresse besucht,
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Barcamp Renewables, Podiumsdiskussion, auch so mit so einer gewissen naiven Neugierde oder Technikfaszination und habe viele Fotos gemacht, heute Projektion ist nicht, vielleicht kann man das Licht wegmachen, aber ich stehe hier in der Kamera, deswegen ist es wahrscheinlich ein bisschen schwierig. Hier ein Foto, eins der ersten, da war ich noch nicht mit einem Thema so drin,
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Waldpadaiso, das Übertragungsverteilnetz, so sieht es manchmal auch in der Welt aus, wir sehen Strom ja eigentlich schon gar nicht mehr, davon wollte ich heute etwas zeigen, ist die Frage natürlich, warum stehe ich hier und eigentlich nicht etwas berufnere Leute, mehr Kompetenzen, Energiewirtschaftler, das ist halt der Punkt, dass die Energiewirtschaft an sich
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ein bisschen hüftsteif ist und es nicht hinkriegt zu kommunizieren ihre Themen, meines Erachtens hängt das auch mit der ganzen Atomdiskussion der 70er, 80er zusammen, die haben sich einfach entschlossen, wir kommunizieren gar nicht mehr, wir sagen gar nicht mehr, was wir eigentlich machen, weil die wollen uns ja sowieso alle nur böse und aus dieser Sache kommen diese Unternehmen, die ganze Wirtschaft kommt da nicht so richtig raus
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und ok, ich dachte mir, als ich den Call for Paper beantwortet habe, irgendeiner muss das jetzt mal machen. Ja, wir kommen also bei diesem kleinen Zwischenfazit und ein Blick in die wunderbare Welt
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dieser elektrischen Revolution, aber wunderbare Stromwelt, ernsthaft, das halte ich für ein Problem, Strom hat das schlechteste Image der Welt, Strom ist schwarz, Strom ist böse, Strom strahlt, Strom sollte am besten gar nicht verbraucht werden, ohne Strom wäre die Welt besser.
05:41
Also ich persönlich glaube, dass das falsch ist, Strom ist das Beste, was der Menschheit passieren konnte und Strom wird meines Erachtens auch viele Probleme lösen, wo wir große Sorgen haben, ob wir das überhaupt hinkriegen. Bevor ich das alles erklären kann, ja es ist klar,
06:02
wir müssen natürlich, wenn wir über Strom reden, dann müssen wir natürlich, wir reden über regenerative Energien. Kohle, Gas, Atom sind böse, das wollen wir nicht mehr, das werden wir weg abschaffen, es geht jetzt um Sonne, Wind und Wasser und das Gute ist natürlich, diese Energieträger,
06:21
diese Energieformen stehen uns ja unendlich zur Verfügung und sind fast kostenlos. Wenn man jetzt über die Energiewirtschaft redet, über die Stromversorgung, da muss man sich ein paar Dinge klar machen, es wird jetzt auch mal ein bisschen technisch, dafür müssen wir über Volumen reden. Herausforderung Nummer eins ist, dass eben Erzeugung und Verbrauch in Echtzeit zusammenpassen müssen.
06:45
Das ist ein großes Punkt, es gibt meines Erachtens kein anderes Produkt, wo das so der Fall ist. Das heißt, immer in dem Moment, wo Strom verbraucht wird, muss er erzeugt werden und zwar gleichzeitig. Das heißt, wenn ihr eine Lampe anschaltet oder euren Fernseher, muss irgendwo anders der Strom erzeugt werden.
07:02
Okay, wahrscheinlich wird irgendeiner in dem Moment sein Apparat ausschalten, das heißt, es gleicht sich so aus. Aber diese enge zeitliche Verkoppelung von Erzeugung und Verbrauch ist extrem wichtig. Um nochmal ein bisschen, ich rede auch mal ein bisschen über Zahlen hier, um das zu verdeutlichen,
07:22
habe ich mir nochmal die gute alte 100 Watt-Birne hervorgeholt und um es ein bisschen plastischer zu machen, die meisten kennen sie wahrscheinlich noch, die nächste Generation wird sie dann nicht mehr kennen. Also wir kennen sie ja als so ein grellstrahlendes, gefährlich heißes Monster.
07:41
Und nochmal, vielleicht ist nicht jedem die Physik für sich klar, also das Ding verbraucht 100 Watt Strom. Wenn es eine Stunde läuft, habe ich 100 Watt Stunden verbraucht. Und wenn ich 100 Watt Birnen an eine Stunde laufen lasse, habe ich eben eine Kilowattstunde verbraucht.
08:02
Diese Kilowattstunde ist ja das, was ihr auf eurer Stromrechnung habt und was mit dem, wo der normale Haushaltsstrom mit berechnet wird. Okay, jetzt weg mit dieser Steinzeitbirne, weil es gibt Leute, die wollen die erhalten. Da frage ich mich, soll man Leute Licht machen, indem man ein Draht heiß macht, zum Leuchten bringt.
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Wie krass ist das eigentlich noch, bitte. Okay, dann habe ich gesagt, wir müssen nochmal ein bisschen über Werte reden. Das sind so die Einheiten, mit der die Energiewirtschaft redet. Es gibt auch noch andere Energieeinheiten, Peter Juhl und Steinkohle-Einheiten und so weiter.
08:42
Okay, wir hatten Kilowattstunde, das sind die 100 Watt Birnen, die eine Stunde brennen. Und dann haben wir Megawatt. Megawatt ist ungefähr das, was, naja, ich verbrauche selber Strom zu Hause ungefähr 3000 Kilowattstunden. Das heißt, wir haben dann irgendwie drei Megawatt.
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Gigawattstunde, Gigawattleistung ist ungefähr das, was so ein Atomkraftwerk an Strom liefert. Das heißt, wenn ein Atomkraftwerk eine Stunde läuft, ist es ungefähr eine Gigawattstunde. Dann kommen wir in den Terrawattbereich, Terrawattstunde. Okay, deutscher Stromverbrauch in 2015 600 Terrawattstunden.
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Das ist natürlich jetzt immer noch ein bisschen abstrakt. Interessanterweise ist eigentlich übrigens die Zahl, die stagniert. Also der Verbrauch steigt nicht mehr, aber er fällt leider auch nicht, weil wir müssen schon noch ein bisschen Energie sparen, sonst wird es ein bisschen sehr schwierig. Interessanter ist eigentlich, wo dieser Strom verbraucht wird. Und da sieht man dann schon die Herausforderung.
09:43
Das sind hier so verschiedenfarbige Flächen. Also wir sehen ganz klar, Industrie verbraucht 46 Prozent unseres Stroms. Privat hier unten 26 Prozent eigentlich nur. Dann haben wir hier noch Handel und Gewerbe. Die 14 Prozent, das sind also die Dienstleistungen, das sind die Supermärkte, das sind die Büros.
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Wenn man mal das gegen das sieht und dann brutto Inlandsprodukt vergleicht, ist schon interessant, dass die Industrie im Verhältnis dazu sehr viel mehr Strom braucht. Dann haben wir noch den Staat. Das sind eure Straßenlaternen, das sind die Eissporthallen, das sind die staatlichen Gebäude. Verkehr, da haben wir die U-Bahn, da haben wir die Bahn.
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Ist gar nicht so viel. Im Agrarbereich, im Verhältnis zum Verkehr, finde ich Agrar ganz schön viel. Also die Stallwirtschaft scheint doch eine Menge Strom zu verbrauchen. Nicht umsonst haben die Bauern deswegen alle ihre Solaranlagen auf den Stellen, weil die erzeugen ihren Strom eben selber, verbrauchen ihn selber.
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Verbrauch haben wir jetzt klar. 600 Terawatt Industrie, Privat, Handel sind die größten Verbraucher jetzt. Wo wird es eigentlich aktuell erzeugt? Das ist jetzt 2015 in Deutschland. Hier hatte ich noch Unterschied zwischen Braunkohl und Steinkohl. Auf jeden Fall so die 43 Prozent dieser ganze Batzen wird bis heute aus den Kohlekraftwerken, kommt heraus.
11:06
Dann haben wir Atom. Klar ist irgendwie schon ganz schön gesunken. Dann haben wir hier Wind. Das sind schon die Erneuerbaren. Hier unten, das könnt ihr nicht sehen, das sind jetzt die Solarenergie mit neun Prozent. Okay, Biomasse, Solar, Wind sind die Erneuerbaren.
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Gas und Wasserkraft natürlich auch noch mit drei Prozent. Stellen wir fest, 2015, wow, ein Drittel Erneuerbare in der Stromerzeugung haben wir schon geschafft. Also eigentlich schon mal gar nicht schlecht. Allerdings, ihr wisst ja in der Öffentlichkeit, Preis, Strompreis steigt unglaublich.
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Also Problem ist, der Preis, die Leute meckern, es kommt Gegenwehr, es kommen Stimmen auf, die sagen, wir wollen die Erneuerbaren, die Erneuerbaren werden subventioniert und es steigt ohne Ende. Okay, was ist eigentlich jetzt der Preis? Wer kennt seinen Strompreis?
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Ja, es sind nicht viele. Gut, ich denke, mein Handypreis wird jeder kennen. Das ist ungefähr das gleiche vielleicht im Monat. Strom ist ein bisschen mehr. Ich denke mal, wir gehen jetzt mal im Schnitt aus von 30 Cent für die Kilowattstunde, zahlen wir für einen Haushaltsstrom.
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Das heißt, ich und meine Wohnung, 3000 Kilowattstunden sind zu zweit, 900 bis 1000 Euro pro Jahr. Zum Preis. Warte mal, ich guck mal ein bisschen mehr. Okay. Interessant ist, wenn man sich mal die Preise anguckt, die in Echtzeit, die tatsächlich bei der Erzeugung anfallen.
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Dieses Chart ist es ein Tag, ich weiß gar nicht mehr, welcher es jetzt genau ist, spielt auch nicht so eine große Rolle. Vielleicht könnt ihr es noch erkennen, das ist ein Tag im Stundenverlauf. Also hier, jeder Balken ist eine Stunde des Tages.
13:00
Was ihr hier seht, diese grauen Streifen, das ist der Anteil der Stromerzeugung zu dieser Stunde aus der konventionellen Erzeugung. Und dann seht ihr hier im Tagesverlauf die grüne Streifen. Das ist die Windkraft. Und dann habt ihr hier den typischen, was wir jetzt schon immer schon sehen, die Solarenergie. Das heißt, an diesem Tag wurde, ist eigentlich ein relativ schlechter Tag für die Erneuerbaren.
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Wir haben hier Erzeugung 60 Gigawatt bis zu 80 Gigawatt, immer diese Mittagsspitzen haben wir da. Das, die rote Linie, das ist der Tagespreis an der Börse, Stundenpreis, wie er an der Börse der Strom gehandelt wird.
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Wir sehen dann hier Preise von 20 bis 40 Euro für die Megawattstunde. Wenn man das jetzt mal umrechnet, kommt man auf einen Kilowattpreis von 3 Cent. Okay, eben hatten wir als Preis 30 Cent, den ich zahle.
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Der kostet aber in der Erzeugung nur so. Also da fragt man sich schon, da fragen sich natürlich die Leute, wow, also die Zahlen und die Energieversorger im Moment sagen, wir haben Riesenprobleme, weil halt die Erzeugerpreise im Keller sind. Das liegt daran, dass so viel erneuerbare Energien pflichtgemäß eingespeist werden muss.
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Und die müssen eben ihre Kohlekraftwerke weiter betreiben. Ja, und es kommt sogar noch schlimmer. Das ist ein Tag, ich glaube, es war ein Samstag. Da war wahnsinnig viel Wind, war ein sehr windiger Tag, war wahnsinnig viel Windenergie drin.
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Dann gab es sogar noch ein bisschen Sonnenenergie. So, die rote Linie, der Preis, ihr seht ihn hier gar nicht mehr, zack, ins Minus. Ja, wir haben hier zum Beispiel zwischen 13 und 14 Uhr, war drei Fünfte erneuerbare Energie und die muss ja per Gesetz bevorzugt eingespeist werden. So, und dann gibt es sogenannte Minuspreise.
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Das heißt, jemand, der Strom abnimmt in dem Moment, in der Stunde, kriegt Geld. Das liegt daran, dass bevorzugt die Erneuerbaren eingespeist werden, aber die Kohlekraftwerke, das kannst du nicht mal einfach auf und zu machen. Das läuft weiter und ist dann wahrscheinlich billiger,
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den Leuten Geld zu geben, wenn sie den Strom abnehmen, als so ein Kohlekraftwerk einfach mal abzustellen, weil am nächsten Tag brauchst du es wieder. Also, der Strompreis ist eine komplizierte Geschichte. Er ist nicht an die Echtzeit angekoppelt und er setzt sich real so zusammen. Also, die Erzeugung ist nur für ungefähr 25 Prozent am Strompreis.
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22 Prozent ist die EEG-Umlage, dann haben wir noch Umsatzsteuer, Stromsteuer drauf. Wir zahlen Netzabgabe, die ist auch nicht zu knapp und dann kommen noch diverse Angaben drauf. Das bedeutet, der Erzeugungspreis selbst, wenn er fallen und steigen würde,
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ist nicht so dynamisch. Das heißt, der Preis ist relativ einbetoniert. Es gibt aber auch noch Fälle, da ist der Strom extrem teuer und da kostet er an der Börse ein Euro. Das ist sogenannte Regelenergie.
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Also, Stromnetz überlastet, wir brauchen Strom. Und dann kommen die Übertragungsnetzbetreiber und sagen, wir brauchen Regelenergie und dann kann das schon mal bis zu 1000 Euro für die Megawattstunde kosten. Regelenergie können Anbieter anbieten auf dem Markt, die müssen mindestens zwei Gigawatt innerhalb von ein paar Sekunden
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mobilisieren können, um das Netz wieder zu stabilisieren und das ist dann sehr teuer. Das heißt, wir haben Zeiten, wo der Preis total niedrig ist. Wir haben Zeiten, wo der Preis total hoch ist. Und diese Schwankungen, denke ich mal, die werden sich irgendwann, das fühle ich gleich noch ein bisschen mehr aus,
17:00
auf die Verbraucherpreise auch auswirken. Oder es könnte ein Hebel sein, um ein Verbrauchsverhalten zu ändern. Weil wir haben ja jetzt schon, das sind Schlagzeilen, die sind nicht ausgedacht, sondern die sind echt. Das heißt, es geht hier bei Aldi, die verschenken Strom. Tesla verschenkt Strom. Wir haben ein paar Anbieter kostenlose Stromtankstellen.
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Hier unten, könnt ihr nicht so sehen, da bietet jemand eine Stromflatrate an. Als mir irgendwann ein Marketingleiter von einem Energiekonzern gesagt hat, wir werden irgendwann Stromflatrates kriegen, da habe ich gesagt, geht es noch? Flatrate für Strom, egal wie viel ich verbrauche, zahle ich immer das Gleiche.
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Okay, das liegt daran. Das hängt mit den erneuerbaren Energien zusammen. Ich habe in diesem Chart, das sind hier die Jahreszubau von Photovoltaik, Gelb und Windkraft in Grün. Die Zubau meint, wie viel Kapazität wurde gebaut,
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die potenziell am Strommarkt Strom erzeugen kann. Das sieht man hier bei der Solarenergie. Wurde eben dann im Zuge des Erfolgs des erneuerbaren Energiengesetzes mit dieser Einspeisevergütung 2008 bis 2012, wurde wahnsinnig viel zugebaut. Dann wurde denen das zu viel wegen den Meckereien mit der Energieumlage.
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Und wurde dann ein bisschen zurückgefahren. Inzwischen wird sehr viel mehr in Windenergie investiert, vor allen Dingen in Offshore, was ja auch eigentlich ganz gut ist. Aber das Interessante ist, was passiert denn mit diesen Anlagen in 20 Jahren?
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Das heißt 2009 wurden sie geschaffen, was ist 2029? Dann sind diese Anlagen abgeschrieben. Die sind aber jetzt da nicht im Arsch, sie produzieren nicht mehr, sondern produzieren lustig weiter. Diese Hersteller von Solaranlagen, die garantieren ja eine Leistung nach 20 Jahren von immer noch von 80, 90 Prozent.
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Das heißt, wir haben dann massiv, je mehr zugebaut wird, haben wir ganz viele Anlagen, die quasi Strom gratis liefern. Die Anlagen sind bezahlt, die stehen da rum und immer schön weiter. Und deswegen kann es sein, dass dann, jetzt mal so als Zukunftsszenario,
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dass die Union der Besitzer von abgeschriebenen Solaranlagen, die schließen sich zusammen über eine Internetplattform und bieten dann ihren Strom an als Flatrate. Und da kommen dann nur noch die Transaktionskosten. Das heißt, okay, ein bisschen kostet das noch, die Netze kosten,
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die Konstruktion auf dem Dach muss man erneuert werden und so. Aber das ist im Grunde egal, weil wie viel Strom da durchläuft, das ist wurscht, sondern deswegen die Flatrate. Weil diese Solaranlagen hier jetzt mit 300 Watt, vielleicht auch mal, wen es interessiert, diese Zahlen.
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Diese Zahl ist ja, diese Fläche liefert also ungefähr 300 Watt, aber das ist ein sogenanntes Wattpeak. Das heißt, die liefern das dann, wenn die Sonne optimal drauf strahlt, liefern diese 300 Watt. Wenn man sich jetzt fragt, was liefert eigentlich so ein Panel überhaupt im Jahr,
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dann haben diese Solarehandwerker, haben da so ein Pi mal Daumenrechner, ungefähr Faktor 1000. Das heißt, ungefähr 300 Kilowattstunden im Jahr liefert so ein Ding. Das heißt, ich könnte, wenn ich es mir für meine 3000 Kilowattstunden im Jahr zähne, solche Dinger müsste eigentlich reichen. Und was wir ja sehen, ist, dass die erneuerbaren Energien
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schon die sogenannte Netzparität erreicht haben. Das heißt, es ist eigentlich schon viel günstiger, sich eine Solaranlage selber aufs Dach zu schrauben, als den Strom zu kaufen. Okay, ich brauche eine Investition, die sich über Jahre erst mal amortisieren muss. Und wenn ich überlege, ich habe 1000 Euro im Jahr,
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sind das jetzt auch nicht so riesen Beträge. Das heißt, es dauert dann schon mal 8 bis 12 Jahre, bis sich so eine Anlage abgeschrieben hat. Aber danach habe ich den Strom eben gratis. Das heißt, eigentlich sind die Erneuerbaren schon auf einem sehr guten Weg. Vor allen Dingen, was wir halt beobachten ist,
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es klang hier in der Session eben auch an, das ist eigentlich auch sehr, sehr interessant, wenn man mal diese erneuerbaren Energien gesetzt und sich mal genau vor Augen hält. Es hat dazu geführt, die massive Nachfrage aus Deutschland, hat dazu geführt, dass weltweit Solarfabriken entstanden sind. Okay, ja, in China, ja, egal.
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Aber, die eine Produktion ermöglicht haben, die zu Produktionsverhältnissen kommen, dass einfach weltweit Solarenergie jetzt günstiger ist als Fossile. Das hat die Deutsche Energiewende, hat das weltweit angeschoben. Und ich finde es cool.
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Okay, aber wir haben natürlich, das klang hier eben dem Panel auch an, wir müssen über die Volatilität reden. Okay, dieses Chart, das habe ich mir selber mal zusammengebaut, das ist auch wieder so ein klassischer Tagesverlauf. Und diese Linie, die habe ich mal milchbubimäßig da reingebaut. Und zwar, das ist einfach die Vorstellung,
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was passiert eigentlich, wenn wir keine Kohlekraftwerke mehr haben, die einfach so den Tag über so immer schön schrubbern. Ja, die sind dann weg. Okay, das bedeutet ja, wir haben nachts, haben wir noch kontinuierliche Erzeugung über Biomasse, auch über Wasserkraftwerke, Laufwasserkraftwerke, die laufen ja auch Tag und Nacht weiter.
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Haben wir also eine gewisse Grundlast. Das haben wir, aber den Rest des Stroms, den wir hier nachts brauchen, den müssen wir ja tagsüber produzieren. Irgendwo muss er ja herkommen. Und dann haben wir natürlich das Problem, dass riesige Strommengen mittags, die ganzen Solaranlagen sind da, okay, Wind haben wir auch. Aber in die Solaren muss das Netz natürlich dementsprechend ertüchtigt werden.
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Und das ist natürlich die ganze Netzinfrastruktur. Deswegen bezahlen wir auch mit dem Strompreis relativ viel Geld, weil das Netz muss ertüchtigt werden für diese neuen Formate. Das alte Netz, das ist hier so eine Grafik von der Magnifanz-Gesellschaft, genau.
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Das alte Netz war halt so, die haben dort, wo der Strom gebraucht wurde, das heißt in den industriellen Ballungsräumen näher der Großstädte, haben sie einfach die Kraftwerke hingeklatscht. Und dann war einfach dort, wo der Strom verbraucht ist, wurde auch produziert, relativ easy. Jetzt ist es natürlich so, genau, bisher hatten wir ungefähr 10.000 Erzeuger.
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Jetzt in der Zukunft, oder auch aktuell schon, haben wir ungefähr zwei Millionen Erzeuger, zwei Millionen Anlagen, die Strom erzeugen. Und die sind natürlich viel dezentraler. Wir haben überall Sonnenstrom. Und das kann man das Netz anders organisieren. Aber wir haben in Deutschland ganz klar das Problem,
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und da ist ja auch die Diskussion über die Übertragungsnetze, dass wir die Windkraft am besten im Norden Deutschlands produzieren, gerne auch auf dem Meer, offshore. Weil wir natürlich sehr günstige, bessere Bedingungen haben, als zum Beispiel jetzt in Baden-Württemberg,
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wo in Süddeutschland eher Solarbau, Photovoltaik macht mehr Sinn als im Norden. Aber die Windkraftwerke, der Strom, der jetzt im Norden ist, da ist leider wenig, die denn vor Ort verbrauchen können. Ich meine, wenn man sich das vorstellt, Schleswig-Holstein will bis 2020, wollen die schaffen,
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die wollen dreimal mehr Strom produzieren, als sie selber verbrauchen. Das heißt, wir werden diese Übertragungsnetze brauchen, die aus dem Norden den Windstrom in den Süden bringen, in die großen industriellen Zentren in Baden-Württemberg, in Bayern und auch in Hessen. Sonst wird es nicht funktionieren. Interessant ist so ein chinesischer Vorschlag.
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Die wollen mit einem 800-Kilovolt-Netz weltweit schaffen. Das heißt, wir haben ein globales Stromnetz. Das hat natürlich einen Charme. Also das heißt, dort, wo Tag ist, könnte der Strom hingeleitet werden, wo es dann Nacht ist. Oder auch aus dem Norden, wo mehr Wind ist, in den Süden, je nachdem.
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Ist natürlich interessant. Trotzdem haben wir das Problem, das war ja eben auch schon klar, wir werden zu Zeiten Strom produzieren müssen, wo wir ihn nicht verbrauchen. Das bedeutet, wir brauchen mehr Speicher. Okay, kommen wir mal zum Thema Speicher. Teil dieser Energierevolution ist auf jeden Fall eine Speicherdiskussion.
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Um dieses Thema zu illustrieren, habe ich hier eine Grafik von einem Professor von der Uni Fuhrdwang, das ist der Professor Heindle. Der hat vorgeschlagen, große Lage-Energiespeicher zu bauen. Der sagt, wir sägen aus dem Fels im Schwarzwald einen Zylinder aus.
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Der ist 1000 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 500 Meter. Diesen Fels, wenn Strom fließt, pumpen wir unten drunter Wasser, dann hebt sich der Fels hoch. Und wenn wir Strom wieder brauchen, dann senkt sich der Fels wieder, erzeugt mit Turbinen Strom.
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Dieser Lage-Energiespeicher, den er vorgeschlagen hat, soll eine Kapazität haben von 1700 Gigawattstunden. Das ist ungefähr die Hälfte des Stromverbrauchs, die Deutschland so am Tag hat. Das heißt, mit einem so einen Speicher, ich habe hier noch mal eine Grafik gebastelt, auf die Station und den Berliner Stadtplan, das projiziert.
26:45
Das ist kein Spinner oder so. Der hat das auch wirklich technisch alles, ist das machbar, das ist realisierbar. Er schlägt auch kleinere Formate vor. Das Problem ist so ein bisschen der Durchmesser des Zylinders. Wenn man den halbiert, dann ist die Energie nur noch ein Viertel, die man damit speichern kann.
27:02
Aber stelle sich mal vor, wir würden so einen Dick bauen. Wir stehen dann vor einem Teil, was 500 Meter hoch ragt und das sich so millimeterweise irgendwie in die Höhe bewegt. Das hatte ich in meiner Beschreibung als achtes Weltwunder bezeichnet, weil ich glaube, da würde so mancher anreisen, um sich das mal anzuschauen. Auf der anderen Seite illustriert das natürlich auch,
27:22
das ein so ein Ding würde fast schon reichen, um es zu speichern. Anderes Konzept, was ich jetzt die Tage mal gefunden habe, die Projektion ist leider nicht so schön. Es sind Kugeln auf dem Grund des Bodensees und diese Kugeln, die werden, wenn Strom läuft, wäre das leer gepumpt
27:41
und wenn wir Strom brauchen, dann läuft es wieder voll. Also wir haben ganz viele verschiedene Konzepte, um Strom zu speichern. Zwei stelle ich jetzt noch mal vor. Das eine ist ganz klar der Lithium-Ionen-Speicher. Das sind mal wieder Fotos auf diesen Messen. Wir sehen hier von Tesla die Powerwall, Mercedes-Benz bietet sowas an.
28:06
In verschiedenen Formaten werden wir, jeder Häuslebesitzer, der eine Solaranlage auf dem Dach hat, wird dann auch einen Stromspeicher im Keller haben. Vielleicht nicht eins, zwei oder drei,
28:22
um eben diesen zeitlichen Gap zwischen Erzeugung und Verbrauch auszugleichen. Und es nimmt wahnsinnige Dimensionen an. Ihr habt das vielleicht auch schon mal von gehört. Das ist ein Foto von dieser Gigafactory, von der Tesla gerade baut. Die ist zu einem Drittel fertig. Und diese Fabrik baut nur Speicher für die Autos von Tesla.
28:47
Und die hat eine Kapazität. Alle aktuellen Speicherfabriken zusammen sind kleiner als der Output dieser Fabrik.
29:00
Mit dieser Fabrik wird der Output von Akkus weltweit kurz mal verdoppelt. Die wird Ende nächsten Jahres fertig sein. Ist komplett energieautark. Deswegen sieht man da, das ist so eine Modellzeichnung von denen. Schöne heile Welt. Solar drauf, Wüste von Nevada und dann so Windekraftanlagen werden da sein.
29:21
Das heißt, die Produktion dieser Akkus, die da für die 400.000 Model 3, die sie jetzt schon verkauft haben, wird alles über diese Fabrik dann ablaufen. In Diskussionen höre ich dann oft, Na ja, Lithium-Ionen, was ist denn dann mit den Rohstoffen? Geht uns das nicht wieder aus? Da bin ich eigentlich relativ beruhigt.
29:40
Das ist die Salar de Uyuni in Bolivien. 3500 Meter über Meeresspiegel in den bolivianischen Anden. Und dort liegen Millionen Tonnen von Lithium. Und Bolivien ist jetzt dabei, das zu entwickeln. Und will natürlich die alten historischen Fehler, die sie mit der Rohstoff Kolonialismus gemacht haben, nicht mehr machen wollen.
30:02
Also Teil der Wertschöpfungskürze selber machen. Ja, der Präsident dort ist sehr wachsam, was das angeht. Also Lithium denke ich mal nicht wird ein Problem sein. Das kriegen wir in den Griff. Und wir werden dann eben verschiedene Speicher haben. Ich habe hier auf einer Messe ist ein begehbarer Container.
30:21
Ja, ist ein Riesenspeicher. 0,5 Megawattstunden liefert der. Ja, dann haben wir diese Systeme, wo habe ich auf der Messe gesehen. Okay, die bieten jetzt schon an. Wir machen die Solaranlage obendrauf. Du kriegst ein Speicher dazu. Dann hast du das ganze Ding für 10 Cent die Kilowattstunde.
30:42
In zehn Jahren ist das abgeschrieben. Oder das geht direkt in die Elektroautos. Okay, eben in der Vorjahrendiskussion wurde auch über Elektromobilität schon angesprochen. Elektromobilität. Also ich weiß nicht, ob ihr schon mal Elektroauto gefahren seid.
31:02
Das ist ja hier so ein Tesla. Also es macht unheimlich viel Spaß. Also nicht nur dieses Auto, auch alle anderen finde ich total klasse. Schöne Beschleunigung. Es ist ruhig. Also man fühlt sich einfach gut, aber beziehungsweise toll. Diese Autos sind im Grunde Akkus auf vier Rädern.
31:22
Bei Tesla ist es schon extrem, bei diesem Model S. Das wiegt insgesamt zwei über zwei Tonnen und die Batterie wiegt 600 Kilo. Weil die so schwer ist, muss entsprechende Chassis Konstruktion sein. Also was ihr hier seht, das sind die Motoren, die Räder und der Unterbau 1,5 Tonnen.
31:42
Die Autos müssen natürlich mit Strom versorgt werden. Das sind diese Ladeinfrastruktur. Ich habe immer so einen Privatsport gemacht. Weil ich habe dann immer auf den Messen diese Ladestationen fotografiert. Hab da ein riesen Flickeralbum mal draus gemacht. Weil ich es einfach verrückt fand, dass auf diesen Messen, dieses Zeug überall, haben da irgendwie diese Ingenieure nicht da was ausgedacht, wie das aussehen könnte.
32:05
Und irgendwann wird das halt in die Öffentlichkeit auftauchen. Die meisten Leute werden zwar zu Hause laden. Das heißt, Elektromobilität wird meines Erachtens vor allen Dingen für Leute interessant sein, nicht die in den Städten wohnen.
32:21
Also die Leute, die in Städten wohnen, die sollen mal überhaupt kein Auto haben. Die brauchen auch kein Elektroauto. Elektromobilität werden wir zunächst mal kriegen bei Leuten, die in den Vororten wohnen, die eine Garage haben, wo die schön laden können, die vielleicht sogar zwei Autos haben, wo man erst mal eins mal elektrifizieren kann. Das heißt, mach mal langsam. Und die in den Städten, die operieren mit Carsharing oder öffentlichem Nahverkehr,
32:43
alles kein Problem. Oder die laden dann eventuell mal an so einer Laterne, kriegen wir dann auch. Obwohl man muss sagen, mit Ladeinfrastruktur ist es sehr schwer, Geld zu verdienen. Das liegt einfach an den systemischen Sachen. Strom ist sehr billig, was das angeht. Wenn man mal vergleicht, wenn man das hochrechnet, wie viel kann da geladen werden?
33:02
Wie lange braucht man, um Umsätze zu erzielen? Das Geschäftsmodell von Ladeinfrastruktur ist kritisch. Es wird dann auch relativ teuer in der Öffentlichkeit. Das werden die Leute in 80% der Fälle nicht machen. Dann haben wir noch ein paar Probleme. Gibt es zum Beispiel, VW hat auch eine Ladestation.
33:23
Ich erwarte Lacher. Das hier, jetzt könnt ihr es vielleicht nicht richtig sehen, ist meine Lieblings-Ladestation, weil es gibt natürlich, immer wenn die Industrie sich was ausdenkt, gibt es natürlich auch schönes Chaos. Diese drei Kabel, die da rauskommen, das sind nicht für drei Autos, sondern das sind drei verschiedene Stecker mit drei verschiedenen Stromstandards.
33:45
Also einmal zweimal Gleichstrom in verschiedener Stärke, einmal Wechselstrom, verschiedene Stecker. Also, ihr seht, Revolutionen. Gibt es auch Friktionen, das läuft nicht alles so glatt. Da gibt es Interessen, da geht es um Geld. Es setzen sich so langsam Standards durch. Stecker Typ 2.
34:00
Es gibt einen riesen Stress mit Zugang zu diesen Ladeinfrastruktur in Deutschland. Die verschiedenen Anbieter können sich nicht so wirklich auf einen einsamen Standard einigen. Es gibt Roaming. Wenn ihr mit Leuten redet, die ein Elektroauto haben, schon länger, dann sagt man, wie viele Karten hast du eigentlich von Ladekartenanbietern?
34:20
Ja, dann sechs bis zwölf haben die alle so im Auto liegen. Dass die Zugang zu diesen ganzen Stationen haben, ist in Holland irgendwie schöner organisiert. Aber die Elektromobilität, ich erlebe es in Stuttgart. Da fahren 500 car to go rein elektrisch rum. Da hat man halt solche Szenen, wo die Autos dann an den Kabeln in der Straße stehen.
34:40
Das ist jetzt technisch und sicherheitsmäßig kein Problem. Werden wir vermehrt sehen. Das ist jetzt dieses berühmte bi-direktionale Laden. Das heißt, wir hatten gesagt, Elektroautos sind Speicher. Und die Speicher können auch dem Stromnetz an sich zur Verfügung gestellt werden,
35:05
wenn es darum geht, das Stromnetz zu stabilisieren. Um das zu illustrieren, habe ich mir mal ein paar Zahlen zusammengeschrieben. Zunächst mal kann man ja sagen, okay, jetzt gibt es dann noch mehr Stromverbraucher. Wie viel verbraucht da nicht so ein Elektroauto? Wenn man jetzt mal eine Million annimmt, aktuell haben wir 25.000.
35:25
Eine Million soll es in den nächsten fünf Jahren dann mal werden, wenn das mit der Prämie vielleicht auch mal ein bisschen abhebt. Wenn so ein Auto ungefähr 15.000 Kilometer im Jahr fährt und einen Verbrauch von 15 Kilowattstunden hat, das heißt insgesamt eine Million Elektroautos, 2 Terawattstunden.
35:42
Das heißt, es wäre ein Drittel Prozent des deutschen Stromverbrauchs für eine Million Autos. Umgekehrt wieder, mit einem Prozent des deutschen Jahres Stromverbrauchs könnte man ungefähr drei Millionen Elektroautos betreiben. Das heißt, es ist eigentlich nicht so viel, aber wir haben natürlich aktuell über 40 Millionen Fahrzeuge auf der Straße.
36:04
Und wenn man sich mal überlegt, was ist jetzt mit 20 Millionen Elektroautos, das heißt, wir hätten ungefähr die Hälfte elektrifiziert, habe ich mal durchgerechnet. Die haben ungefähr einen Speicherplatz von 1,2 Terawattstunden pro Ladezyklus.
36:20
So ein Gedankenexperiment kommt jetzt zum Ende. Wenn man davon ausgeht, dass 50 Prozent der Zeit ein Elektroauto Strom wieder ausspeisen könnte, wieder ins System bringen könnte, könnte man ungefähr 30 Prozent des Stromverbrauchs mit diesen Autos abdenken, wenn man es organisiert.
36:42
Das Szenario ist ungefähr das, dass man sagt, ich gebe mein Elektroauto ins System. Ja, ich habe dazu noch mal nachher einen fiktiven Szenario mir ausgedacht. Wir sind eigentlich immer noch beim Thema Speicher. Ja, Lageenergiespeicher hatten wir. Wir hatten diese komischen Kugeln auf dem Bodensee.
37:02
Wir hatten die Lithium-Ionen-Jakus, die soll auch in Autos verbaut werden. Und wir haben natürlich Power to Gas. Schrecklich ineffizient. Das bedeutet, man würde Wasserstoff machen. Wenn es zu viel Strom da ist, wandelt man es in Wasserstoff um.
37:21
Das ist mal so eine Wasserstofftankstelle. Es gibt fünf Stück in Deutschland inzwischen. Und die ganze Technologie ist eigentlich fertig. Also die Autos, diese sogenannten Motoren, eigentlich sind Wasserstoffautos, sind Elektroautos, die ihren Strom selber produzieren mit dieser Brennstoffzelle,
37:40
wo aus Wasserstoff wird umgewandelt in Wasser. Es ist quasi eine kontrollierte Knallgas-Explosion, die dort stattfindet. Klar, es ist natürlich technologisch aufwendig. Das ist mal so ein Tankstutzen. Da kommt 200 bar raus. Das muss man erst mal ins Auto reinkriegen. Da sind dann wie Kartuschen drin. Aber wir haben natürlich die Vorteile.
38:00
Gas ist ja schon da, die ganze Struktur. Wir haben Leitungen, wir haben Gaskavernen. Hier habe ich mal rechts so ein Modell auf einer Messe gemacht. Das heißt, Gas kann man ganz gut händeln. Das könnte ein guter Speicher sein, auch wieder aus dieser Zeitschiene rauszukommen von Erzeugung und Verbrauch.
38:25
Viel wichtiger ist aber für die Stromwirtschaft das ganze Thema Lastverschiebung. Davon träumen wir ja schon immer. Das heißt, wir versuchen einen beabsichtigten Verbrauch zeitlich zu verschieben zu einem Zeitpunkt, wenn es günstiger ist,
38:42
also wenn der Strom erzeugt wird, Lastverschiebung. Hier vielleicht nochmal diesen Tagesverlauf. Auch hier seht ihr immer mittags diese Lastspitzen, die natürlich eigentlich ganz schön mit der Solarenergie zusammenfallen.
39:00
Und hier unten sind eben hier Laufwasser und da haben wir schon ziemlich klare Grundlastdinger. Jetzt ist natürlich die Frage Lastverschiebung. Wie kann ich mir das vorstellen? Wenn man sich mal den Stromverbrauch im Haushalt anguckt, gibt es eben Bereiche, da könnte man sich vorstellen, dass sich mein Kühlschrank eventuell mal drei Stunden später erst wieder auf vier Grad kühlt.
39:26
Oder die Tiefkühltrühe macht immer minus 17 Grad oder minus 16 Grad. Die könnte ja auch auf minus fünf Mal hochgehen, wenn es gerade nicht passt. Ja, wenn ich duschen will, ich mache heiß Wasser mit Strom, dann will ich das nicht verschieben. Also deswegen gibt es Studien, die sagen, ungefähr 25 Prozent des Verbrauchs im Haushalt könnte verschoben werden über einen Tag.
39:51
Wir kommen dann zum Thema Digitalisierung der Energiewende. Damit meine ich jetzt nicht so Smartphone-Anwendungen, um analoge Zähler abzulesen, sondern das ist ja die heilige Dreifaltigkeit der Energierevolution.
40:04
Smart Grid ist das Netz, das intelligente Netz, was mehr über sich weiß. Das Smart Home, da rede ich jetzt hier nicht von diesen Komfortsystemen mit Rollladen runter machen oder Sicherungssysteme, sondern es geht um intelligente Hausmaschinen, Haushaltsgeräte, die ihren Stromverbrauch selber steuern,
40:27
die also auf das Netz reagieren, die mit dem Netz kommunizieren. Das ist eigentlich das Wichtigste. Und die Netzkommunikation läuft über Smart Meter, das heißt intelligente Stromzähler. Da gibt es aktuell eine Diskussion im Deutschen Bundestag.
40:45
Es gibt nämlich einen Gesetzentwurf zur Digitalisierung der Energiewende. Da geht es genau um diese Smart Meter. In den nächsten Jahren sollen ungefähr 43 Millionen Messstellen in Deutschland umgestellt werden auf diese intelligenten Stromzähler. Die sehen dann so aus. Ich hatte selber schon mal einen,
41:07
wurde einfach draufgeschraubt auf die alte Installation, ganz schönes Ding. War jetzt nicht besonders fancy, also eigentlich das, was er wirklich können soll, konnte er natürlich nicht, sondern ich habe nur meine Verbrauchsdaten im historischen Verlauf gesehen.
41:23
Aber auch das ist schon ganz gut, um Energie zu sparen. Zwischen habe ich keinen mehr, deswegen ist der Screenshot von 2012. Ich bin mal inzwischen umgezogen, war zu faul, einen neuen zu holen. Aber was man hier mal sieht ist, ich habe meine Wohnung unter 100 Watt, habe ich sie nicht gekriegt. Da ist dann jetzt Zahnbürste oder da ist der Router, irgendwas läuft halt immer.
41:45
Und so, wenn man jetzt im zeitlichen Verlauf ist, zack, hier im Nachhinein sehe ich, ich muss dann irgendwie um neun aufgestanden sein, da ging die Kaffeemaschine an. Dann war ich wahrscheinlich nicht mehr in der Wohnung und da bin ich wieder nach Hause gekommen, gekocht und Rechner angeschmissen.
42:00
Also man sieht schon ziemlich genau, was man so gemacht hat. Um diese Daten geht es. Das ist auch beschrieben in diesem Gesetz. Ja, gibt es natürlich auch diese Datenschutzbedenken. Die sind in diesem Gesetz, okay, ich kann das nicht jetzt wirklich beurteilen, aber sind natürlich bedacht. Das ist mal eine Folie, die habe ich in der Präsentation über dieses Gesetz gesehen.
42:23
Da geht es um diese verschiedenen Rollen, die es im Netz gibt. Also hier gibt es den Messstellenbetreiber, es gibt den Verteilnetzbetreiber, es gibt den Übertragungsnetzbetreiber, es gibt den Stromlieferanten. Alle haben so ihre Anforderungen an Daten. Und es soll so sein, dass keiner hat alle Daten,
42:42
sondern immer haben die Leute nur die Daten, die sie für ihren Job brauchen. Auch nur im 15-Minuten-Takt, geht man ziemlich durch die Presse, dass jemand behauptet hat, man könne anhand eines Smart-Mieters Profils auslesen, welche Fernsehsendung er gesehen hat. Okay, solche Bedenken werden schon irgendwo ernst genommen.
43:00
Wird natürlich mal vom Tisch gewischt. Aber ja, so versuchen sie es zu organisieren. Es geht vor allen Dingen darum, dass sie mehr Informationen über das Netz haben. Aber es geht eben auch darum, dass über diese drei Smart-Dinger wieder Informationen über den Zustand des Stromnetzes wieder reingespielt werden
43:20
in den privaten Haushalt oder vor allen Dingen auch in die Industriebetriebe. Weil da sind natürlich die Einsparpotenziale wesentlich höher. Und dann kommt das Wetter ins Spiel. Wenn man auf so einer Energiemesse sieht, auf der E-World, die zentrale Messe der deutschen Energiewirtschaft, da gibt es viele Stände, wo Sitzen Meteorologen,
43:41
die ihre Daten, ihre Wettervorhersagen an die Energiewirtschaft verkaufen, damit die ihre Planung machen können, damit die ihre Leistungen verbessern können. Und ja, kannst du inzwischen kaufen. Du kannst Windpower Futures kaufen. Das heißt, du kannst auf den Wind wetten. Ob es Wind gibt oder nicht, kannst du dich mit absichern.
44:02
Auf jeden Fall werden, das ist doch auch eine interessante Entwicklung, dass eigentlich ja Industriegesellschaften dazu neigen, im Gegensatz zu agrarischen oder vorindustriellen Gesellschaften, sich wieder unabhängig werden, vom Wetter unabhängig zu werden. Das wird aber in Zukunft nicht mehr so sein.
44:20
Wir werden wieder aufs Wetter gucken. Deswegen habe ich mir jetzt mal so ein Szenario zusammengedacht. Denken wir uns mal einen Freitag kurz vor Weihnachten morgens 9 Uhr. Dann fange ich jetzt an ein Gespräch mit dem Gridboard. Ich sage, ich will Wäsche waschen. Was geht?
44:42
Gridboard antwortet und sagt mir, es gibt günstiges Wetter. Wir werden an der Küste viel Strom haben. Ich kann dir einen Waschgang für 10 Cent anbieten. Wenn ein Waschgang 2 Kilowattstunden verbraucht, hatten wir eben gesehen, es kostet 60 Cent, 10 Cent ist gut. Ich lege nach und sage, okay, geht noch mehr.
45:03
Ich will auch noch ein bisschen mehr Strom verbrauchen. Was ist denn dann? Alles, was über 2 Kilowattstunden ist, will er mir gratis liefern. Dann fängt man natürlich an zu denken und sagt, Gridboard, mein Elektroauto ist leer.
45:22
Ich stelle es dir drei Tage zur Verfügung. Das ist genau ein Szenario, was die Leute diskutieren. Wenn man dem System seine Speicher zur Verfügung stellt, dann gibt es Geld. Zum einen sagen die, diese Ladezyklen, B- und Entladen, das schwächt mein Akku.
45:48
Ich habe vorgestern gelesen, an der Uni in Kalifornien haben sie einen Akku entwickelt, der hat 200.000 Ladezyklen und hat immer noch 94 Prozent Kapazität. Das kriegen wir auch noch irgendwie in den Griff.
46:02
Wenn das Wetter eintreffen muss, sind das wahrscheinlich die Informationsprozesse. Man könnte sich vorstellen, auch wenn ich ein autonomes Auto habe, ein Elektroauto. Ich habe so ein Auto, fahre zur Arbeit und gebe es frei.
46:25
Dann fährt es halt rum, wird von anderen gebucht, fährt zu einer Inuktionsladestation, um sich da wieder Strom zu versorgen. Oh, es ist vielleicht günstiger, den Strom wieder einzuspeisen aus meinem Auto, weil es hat ja von mir die Information, ich brauche dich morgen 50 Kilometer und übermorgen gar nicht.
46:44
Da könnte man alles dann irgendwie informationsmäßig verarbeiten, um diese Kapazitäten zu nutzen. Aber dazu ist natürlich klar, müssen wir Stromtarife haben, die wirklich diese Echtzeitschwankungen auch spiegeln. Und jetzt habe ich mal den Vorstand, bei so einer Twitter-Befragung habe ich halt gefragt,
47:04
wann wird die NBW einen Stromtarif mit Real-Time-Preisen anbieten und Preissignale für Smart-Home-Installationen anbieten, weil im Moment haben wir das noch nicht. Es gibt keinen Tarif, wo mir ein System meinen Preis in ein Smart-Home-System einspeist
47:22
und dann, dass ich da so preissensitiv agieren kann. Und dann kam dann eben die Antwort, wir sind dabei. Er hat ein Argument, das muss ich sagen, regulatorische Prozesse. Durch diese monopolartigen Strukturen der Energiewirtschaft, also es gibt nur ein Netz.
47:45
Warum gibt es eigentlich nur ein Netz, weil zwei Netze ist einfach Bullshit, das braucht man nicht. Volkswirtschaftlich Schwachsinn. Wir haben ja auch noch eine Autobahn. Also wir haben auch nur ein Stromnetz. Dann diese Kopplung von Erzeugung und Verbrauch. All das hat dazu geführt, dass dieser Strommarkt extrem reguliert ist.
48:03
Die Produktion, die Erzeugung, also es gibt sich Gesetze, Messstellenverordnungen und und und. Also es ist eigentlich der regulierteste Markt überhaupt. Und deswegen gibt es natürlich alle Zerren immer am Gesetzgeber, um das in ihrem Sinne zu verändern.
48:22
Also da haben wir noch ein ganz schönes Päckle vor uns. Vor allen Dingen, wenn man mal solche Dinge in Betracht zieht, was eigentlich der Gesamtenergieverbrauch sieht. Wir haben ja nur über Strom geredet. Und wenn wir natürlich über Klimawandel reden, müssen wir ja auch die Heizung dekarbonisieren. Wir müssen unsere Autos dekarbonisieren, Flugverkehr und so weiter.
48:42
Und ich habe jetzt hier mal, wenn wir den Gesamtenergieverbrauch analysieren, haben wir hier Strom macht ungefähr 20 Prozent aus. Das ist der Kraftstoffteil 28 Prozent Gas zum Heizen. Auch schon ziemlich viel. Dann haben wir hier noch Heizöl und anderen Rest. Das heißt, die Aufgabe ist schon noch riesig.
49:03
Zwar kann man sagen, ein Drittel erneuerbar bei Strom, aber das betrifft ja nur die 20 Prozent. Wenn wir jetzt auch noch alle Autos wirklich auf Strom bringen wollen und wenn wir auch mit Strom heizen wollen, also dann werden wir noch einiges anstrengen. Aber ich bin eigentlich, denke mal, es kam rüber, ziemlich optimistisch, dass es geht.
49:22
Weil es muss ja auch, es wird passieren, es ist ja beschlossen. Von daher kriegen wir es schon hin. Die Wissenschaft hilft. Hier zum Beispiel, das ist eine Solaranlage, die liegt auf dem Wasser. Okay, ob wir das haben wollen, weiß man nicht. Der Clou ist, liegt auf so Fässern. Die sind unten offen, dann ist dann wie so eine Luftblase.
49:41
Dann schwimmt das da so drauf und der Clou ist wohl, behaupten die Wissenschaftler, dann schwingt das Ding nicht mehr hin und her, sondern die Wellen laufen so drunter weg. Dann durchsichtige Photovoltaikzelle. Die Leistung ist nicht so hoch. Aber es wäre natürlich nicht schlecht, wenn wir alle Glasfassaden Strom erzeugen.
50:01
Ich glaube, wir werden das auch bekommen, dass alle Gebäude Energie erzeugen. Alle Oberflächen werden Energie erzeugen. Ich habe sowas mal auf der Messe gesehen. Da ist dann die Solarsch, die Photovoltaik gleich schon in die Dachziegel eingebaut. Und es nimmt die verrücktesten Formen an. Also man kann da was biegen.
50:22
Ich hab gehört, die bieten jetzt Leute an PV. Da kannst du einen Balkon hängen. Ja, und Solar muss auch geputzt werden. Gibt es Hersteller von so Maschinen? Ich fand's witzig. Dann haben wir sogenannte Kleinwindanlagen. Da darf man sich nicht so große Hoffnungen machen.
50:41
Also die Windverhältnisse sind in den Städten auf jeden Fall zu schlecht, weil es immer so verwirbelt und das geht gar nicht. Allerdings gibt es dann zum Beispiel auch mal so eine Lampe. Das ist ein vertikaler Windmühle. Also dreht sich so und kann natürlich Windrichtungen aufnehmen. Kann man sich dann eben an Strandpromenaden, Höhenwegen oder sowas vorstellen.
51:04
Und dann ist da noch ein Speicher drin und 100 Watt Leistung oder sowas hier. Eine Stromboje. Hier unten habe ich das mal noch reingebaut. Auf dem Grund eines Flusses werden diese Bojen versenkt.
51:22
Und die rotieren dann durch das Fließwasser. Die rotieren übrigens auch so langsam, dass die Fische einfach durchschwimmen können. Alles gut. Dann haben wir noch den Herrn hier aus Leipzig. Und der steht vor einer Anlage. Die machen kunstliches Benzin.
51:42
Und zwar aus Wasser, aus CO2, das in der Luft ist. Was wir ja loswerden wollen. Und natürlich natürlich Strom. Funktioniert aber jetzt schon. Also ich sage mal so, ich bin da ganz schön wissenschaftsoptimist. Und ich glaube, die kriegen das hin. Wir haben noch 10 Minuten, danke.
52:02
Ich habe jetzt noch diese Folie. Das ist aus Großbritannien. Das ist ein Projekt der Autobahngesellschaft dort. Und die wollen eine Fahrspur mit Induktionsladung machen. Das heißt, die Elektroautos laden dort während der Fahrt. Finde ich auch interessant.
52:26
Vielleicht ist klar geworden auch, dass es noch ein bisschen eng wird. Teilweise die Zubauraten gehen irgendwie runter. Es gibt ein paar strukturelle Probleme. Deswegen habe ich jetzt noch mal fünf Forderungen oder sechs sinds reingebaut. Also zum einen müssen wir fossile Energien verteuern.
52:43
Das ist immer noch ein großes Problem. Braunkohle ist wirklich zu billig. Vor allen Dingen im Verhältnis zu Gas. Wir werden ja noch mit fossilen Kraftwerken in dieser Übergangsphase weiter agieren müssen. Gas wäre viel besser, aber Gas ist teuer.
53:00
Weil Gas ist sehr flexibel, lässt sich sehr flexibel hochfahren und runterfahren. Braunkohle ist im Verhältnis wesentlich billiger, ist aber dreckig wie Sau. Das Problem ist, es funktionieren diese Verschmutzungszertifikate. Der ganze Markt ist ja kaputt. Da sind die aber dran, auf europäischen Ebene dort eine neue Lösung zu finden. Dann klar, wir brauchen mehr Speicher.
53:21
Wir müssen diese Digitalisierung meines Erachtens beseitigen. Dieses Ausrollen der Smart Meter, da sollen die Stromkunden belastet werden. Sicherlich gibt es da Widerstände geben. Dann brauchen wir die Echtzeit-Tarife. Wir brauchen Standards bei Smart-Home-Anwendungen. Ich habe selber schon mal zwei Anwendungen installiert gehabt.
53:43
Smart-Home ist, was das Thema Strom angeht. Solange die Hausgeräte nicht elektrifiziert werden oder mit dem Stromnetz kommunizieren, ist das ein Fun-Faktor. Als Nebenaspekt, wenn sich jemand ein Smart-Home holt, für die Heizung ist das super genial.
54:02
Das spart wirklich Energie. Das ist ja auch noch ein Riesenfeld. Und wenn ihr euch ein Smart-Home holt, digitalisiert eure Heizung, Heizkörper. Das ist wirklich super. Das kann ich nur jedem empfehlen. Das macht super Spaß und ist wirklich sehr nützlich. Man kommt morgens ins Bad. Die ganze Nacht ist das Bad kalt.
54:20
Du sagst dem Ding, bitte sei um 7.30 Uhr hast du 22 Grad hier. Wir haben das im Büro z.B. installiert. Es ist wie so ein Studio. Um die Heizung kümmert sich gar keiner mehr. Weil wir gesagt haben, dann und dann muss es warm sein. Am Wochenende ist es kalt. Es schaltet keiner an der Heizung mehr rum. Das Ding läuft einfach.
54:40
Dann zum Schluss. Ihr seht es hier nicht. Einspeisen für alle steht da. Das ist ein regulatorisches Problem. Man kann eben nicht einfach seinen Balkon, eine Photovoltaik hinhängen und den Strom einspeisen. Dann würde der Zähler rückwärts laufen, die alte Analogie. Und das ist verboten.
55:00
Sicherheitstechnik und so weiter. Da werden wir noch mehr liberalisieren müssen. Wir haben noch 5 Minuten für Fragen.
55:36
Hallo, danke für den interessanten Vortrag. Das war auch für Leute, die sich schon ein bisschen mit auskennen, sehr interessant.
55:43
Dieses Gespräch mit dem Gridbot, das wäre für mich so ein Ding. Das Smart Home der Zukunft müsste das automatisch können. Der müsste eigentlich alles, was ich mache im Haus abstimmen mit dem Netzbetreiber. Das wäre mein Anspruch. Das ist natürlich noch weit weg, glaube ich. Aber das wäre so meine Vision, wie es in Zukunft aussehen sollte. Ich glaube auch, es könnte so sein, ich will die Waschmaschine anschalten.
56:03
Und es sagt mir, mach es jetzt nicht. Oder okay, ich bin in 12 Stunden fertig. Ich finde auch, da sind viele Modelle, wo Start-ups was können. Ich finde, die Energiewirtschaft ist so behäbig. Da ist viel Raum. Da müsste viel mehr Platz sein für Angebote.
56:27
Stopp, Mikro kommt. Wir haben jetzt eine Subventionsankündigung seit einigen Tagen für Elektromobilität. Wie beurteilen Sie das? Wenn ich das so höre, dass sich gerade die Ladestationen gar nicht rentabel gestalten lassen,
56:44
wäre es dann nicht besser dort aufgehoben? Ja, es gibt eigentlich dieses Vorschlag der Bundesregierung, geht in zwei Richtungen. Einmal 4.000 Prämie für Elektroautos. Ob das jetzt viel bringt, ist schwierig zu sagen. Aber in den letzten Monaten ist der Verkauf sehr abgesunken, weil alle auf diese Prämie gewartet haben.
57:03
Okay, das wird jetzt ein bisschen besser werden. Vorhin war ja auch, in China geht da sehr stark voran. Aber der zweite Beschluss war eigentlich auch, es sollen 15.000 neue Ladestationen gebaut werden. Unter anderem 5.000 Schnell-Ladestationen. Und das wird sicherlich auch noch mal ein Punkt sein, weil ich wohne in Stuttgart.
57:22
Jetzt will ein Elektroauto aktuell von Stuttgart nach Berlin fahren. Es geht eigentlich nur mit dem Tesla. Mit einem anderen Auto kannst du es eigentlich fast gar nicht machen. Es dauert 24 Stunden oder so. Vielen Dank. Sie haben es ja schon ein bisschen angedeutet.
57:41
Noch mal eine Frage zu den regulatorischen Notwendigkeiten, die da sind. Was ich ein bisschen vermisst habe, ist, wie soll denn der Markt jetzt wirklich gestaltet werden? Wie sollen die Regeln neu gemacht werden? Beim Augenblick, was ich beobachte, ist, wir haben zwei Stromsysteme. Wir haben ein dezentrales Erneuerbares und wir bauen ein altes. Die Energiewende kann aber nicht funktionieren, wenn ich neben jedes Windraten Kohlekraftwerkstelle.
58:04
Gleichzeitig haben Sie es ja auch gesagt, Photovoltaik, Wind kostet quasi Null. Wie kann ein System, das jetzt auf Grenzkosten funktioniert, denn eigentlich funktionieren,
58:20
in Zukunft, wie muss Strom dann wirklich vergütet werden, dass es überhaupt auch Sinn macht, das Strom zu produzieren? Wie können wir konsequent das schneller umstellen? Die reden ja auch von Strommarktdesign. Das ist so die Diskussion aktuell.
58:42
Es hat so eine Komplexitätsstufe, die, muss ich ehrlich gesagt sagen, mein Kenntnis so ein bisschen entzieht. Aber ich glaube halt, dass zum Beispiel, wenn Sie sagen dezentrale Stromerzeugung mit Photovoltaik, ich glaube die Vorstellung, dass jeder hat so seine Stromanlage auf dem eigenen Häuschen und damit kriegen wir es hin,
59:04
das wird halt nicht funktionieren, weil die Industrie braucht diese großen Anlagen, die im Norden sind. Und deswegen werden auch die Netze ausgebaut, werden Mützen. Inwieweit jetzt? Also ich glaube, die Kunden werden sich mehr um den Stromverbrauch kümmern müssen.
59:24
Und da geht es ja auch um Preise. Und wir sehen ja auch, manchmal kriege ich eben sehr viel für meinen Strom, manchmal kriege ich nur sehr wenig. Und das muss man eigentlich ermöglichen mit dem Strommarkt. Wie genau die einzelnen Modelle da aussehen können, muss ich jetzt passen.
59:42
Ich setze mich jetzt ein bisschen unter Druck, die Frage. Aber ich glaube zum Beispiel auch, dass die Stromerzeugung, die ganze Stromtransport, wenn man sich das mal historisch anguckt, wie haben wir eigentlich Energie erzeugt in vorindustriellen Gesetzen?
01:00:00
Gesellschaften, also ich sage mal grob, es gab tausende von Mühlen, das heißt, wir haben die Stromerzeugung eigentlich gesehen, ja, Windmühlen, an jedem Wasserlauf waren Wassermühlen, stelle ich mir auch nicht als Idylle vor, also die Mühle klippklapp, klippklapp, wie das Lied ist, ich glaube, es war nicht gut. Und dann durch die Industrialisierung sind natürlich diese Mühlen alle verschwunden, wir haben die Energieversorgung in diese
01:00:23
Kraftwerke gepackt, so dann war sie verschwunden, wir haben sie eigentlich nicht mehr gesehen, da war alle 50 Kilometer mal irgendein großes Ding, okay, die Kette auch eine Fabrik sein können, das wird sich ändern, die Energieerzeugung und der Energievertrieb wird ein Teil des öffentlichen Raumes werden, wir werden es überall sehen und jetzt wird halt eigentlich
01:00:43
auch offenbarer, wie viel Energie diese Gesellschaften, diese Zivilisation hier verbrauchen, vorher haben wir es ja gar nicht mehr gesehen, läuft doch mal rum, ihr seht doch das alles gar nicht mehr, wo wird denn hier die Strom, wo kommt denn der Strom hier her, ja, so und das wird, das ist glaube ich ein Mentalitätswandel, der im Moment auch vielen Leuten Sorgen macht, weil sie vor drei Tagen, da
01:01:04
habe ich mal so eine Wiederholung von so einem Bericht über Schleswig-Holstein gesehen, wir hatten über Schleswig-Holstein geredet, da waren da so so zwei Rentner, die saßen da in ihrem Einfamilienhaus und waren am Ortsrand und die haben auf der Terrasse und haben geguckt und überall Windräder und die waren völlig verzweifelt, die meinten, ah, immer diese drehenden Dinge, ist das schrecklich, wir halten es nicht mehr aus und so,
01:01:26
okay, kann ich nachvollziehen, tut mir auch leid, ihr Haus ist irgendwie nichts mehr wert, aber das wird, da werden wir uns dran gewöhnen müssen, die Dinger werden überall stehen und die Erzeugung und Verteilung von Strom wird Teil des öffentlichen Raums werden, ja, das war es glaube ich, danke.