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Landwirtschaft 4.0

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Formal Metadata

Title
Landwirtschaft 4.0
Title of Series
Part Number
94
Number of Parts
188
Author
License
CC Attribution - ShareAlike 3.0 Germany:
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Abstract
Die Landwirtschaft wird gerne als altbackend und uninnovativ dargestellt. Nicht zuletzt in jedem Tatort auf dem Lande treffen wir einen Bauern, der einen 50 Jahre alten Traktor fährt und meistens sehr wortkarg ist.
Digital mediaMicrosoftXMLComputer animationLecture/Conference
Information managementVariable (mathematics)Computer animationLecture/ConferenceMeeting/Interview
Error messageSmartphoneVariable (mathematics)FactorizationWord
Computer animation
Computer animationMeeting/InterviewLecture/Conference
Graph minorHausdorff spaceAbsolute valueContinuous trackDurchschnitt <Mengenlehre>
Interface (chemistry)Windows Workflow FoundationZusammenhang <Mathematik>Maxima and minimaWorld Wide WebWindows Management InstrumentationInferenceLecture/ConferenceComputer animation
MetadataMetreAutomatonCarriagewayMeeting/InterviewLecture/Conference
Carriageway
TransportMetreSystems <München>Continuous trackKinematicsComputer animation
Series (mathematics)Function (mathematics)Game theoryJoystickJoyce <Computer>Computer animation
Data transmissionArray data structureSurfaceTime zoneInterface (chemistry)Computer animation
Time zoneSet (mathematics)Stress (mechanics)AlgorithmSmart cardComputer animation
FactorizationMeeting/InterviewLecture/Conference
Trans-European NetworksMittelungsverfahrenRoute of administrationUSB-StickServer (computing)Data transmissionTerminal equipmentSystems <München>Computer animation
Set (mathematics)Mobile appSmart cardComputer animation
KommunikationKommunikationRobotUSB-StickAlgorithmComputing platformComputer animation
Meeting/InterviewLecture/Conference
Lecture/Conference
Route of administrationInterface (chemistry)SurfaceMeeting/InterviewLecture/Conference
KennzahlMetreMeeting/InterviewLecture/Conference
SurfaceMetreMeeting/InterviewLecture/Conference
Field (computer science)SurfaceLecture/ConferenceMeeting/Interview
RobotUniformer RaumMoment (mathematics)Series (mathematics)Lecture/ConferenceMeeting/Interview
RobotMoment (mathematics)Lecture/ConferenceMeeting/Interview
Systems <München>Lecture/ConferenceMeeting/Interview
Meeting/InterviewLecture/Conference
MicrosoftJSONXML
Transcript: German(auto-generated)
Ja, hallo. Schön, dass so viele Leute da sind. Ich habe gedacht, wenn mindestens zehn Leute da sind, dann halte ich den Vortrag.
Sonst habe ich ein bisschen Angst. Ich habe erst mal so eine Folie über mich, weil die erste Frage, die mir Leute stellen, ist immer, kommst du denn vom Bauernhof? Oder wie kommst du auch zur Landwirtschaft? Also, ich komme nicht vom Bauernhof. Ich komme aus der Stadt. Ich komme nicht vom Dorf.
Ich bin ITler. Ich habe Fachinformatiker gelernt. Ich habe Einsteiger in der Landwirtschaft und bin 2009 dazugekommen über einen Bekannten und ich fand es so spannend, dass ich da geblieben bin. Ja, was möchte ich heute von euch? Ich möchte euer Bild von der Landwirtschaft ein bisschen verändern.
Also, vielleicht habt ihr ja auch gar nicht so ein altbackenes Bild von der Landwirtschaft. Vielleicht habt ihr ja auch ein ja, ein modernes Bild davon, aber wenn nicht, dann möchte ich das ein bisschen verändern. Vielleicht ist der ein oder andere, stellt sich Landwirtschaft so vor, also mit so einem alten Trecker, der noch keinen Verdeck hat oder irgendwas.
Das ist nicht mehr so. Und Bauern haben auch Smartphones und die haben auch WhatsApp. Und ich kriege regelmäßig Ärger von meinen Kunden, den Bauern, weil ich kein WhatsApp benutze, weil ich so ein WhatsApp-Verweigerer bin. Und deswegen können die mir keine Bilder mit ihren Problemen schicken. Also, wenn da irgendwelche Fehlermeldungen sind, das muss dann immer mein Kollege ausbaden. Aber gut.
Also, so sieht Landwirtschaft nicht mehr aus. Das ist, sag ich mal, ein Bild für moderne Landwirtschaft. Es gibt große technische Traktoren. Und was man damit machen kann, das gucken wir uns jetzt mal so ein bisschen an. Und zwar möchte ich einmal kurz einen Einstieg machen in das Thema Landwirtschaft für die, die vielleicht noch so
noch überhaupt keine Vorstellung haben. Und dann möchte ich kurz auf das Thema Landwirtschaft 2.0 gehen. Das ist so ein bisschen der Einstieg, die technische Voraussetzung für das, was wir heute machen. Und zwar Landwirtschaft 4.0. Und das machen wir dann im Anschluss. Ist jemand aus der Landwirtschaft hier? Also, irgendjemand mit Erfahrung oder jemand vom Dorf zumindest?
Ah, vom Dorf. Okay, das ist schon mal gut. Sehr schön. Also, da haben wir schon mal ein paar. Wer von euch weiß, was ein Grubber ist? Ja, sehr gut. Das sind doch schon mal ein paar. Es gibt natürlich zwei Varianten. Das ist der Grubber für den Vorgarten.
Ja, den hat der eine oder andere vielleicht auch zu Hause. Und das ist der Grubber für den Landwirt. Ist aber technisch das gleiche. Der lockert auch die Erde auf. Jetzt mal so eine Frage dazu. Vielleicht, dass ihr mal so ein Verhältnis kriegt, was was preistechnisch in der Landwirtschaft so ist. Also, was für Beträge es in der Landwirtschaft zu geht. Und zwar
habe ich mal hier so ein Bild von so einem Standard-Tractor mitgebracht. 165 PS hat der. Das ist also für den kleinen Durchschnittslandwirt ist das der richtige Trecker. Und ich möchte von euch mal so eine grobe Einschätzung haben, wie viel man für so eine Arbeitsmaschine heute ausgeben möchte. Ich habe euch mal so vier Werte mitgebracht.
Und da würde mich interessieren, wer glaubt, das sind 75.000 Euro. Jawoll. Einzelne 100.000 Euro. Das sind mehr 125.000 Euro. Das sind schon viele. Und 150.000 Euro, das ist dann der Rest. Okay, auch nochmal ein Viertel, sage ich mal.
Also, 150.000 Euro kostet sowas. Und früher hat man gesagt, ein PS kostet 1.000 Mark. Heute ist es so, dass man, dass also ein PS fast 1.000 Euro kostet. Also, da ist der Preisanstieg auch rapide in der Branche. Und das ist halt nur, naja, ein Mittelgerät, sage ich mal. Also, was kleines.
Ja, Landwirtschaft. Ackerfläche haben wir in Deutschland ein bisschen. 16,5 Millionen Hektar. Das sind ungefähr 47 Prozent der deutschen Gesamtfläche. Das wird immer ein bisschen weniger, wenn Amazon und Co. neue Logistikzentren bauen. Dann werden da so kleine Felder für
verkauft. Und jeder kauft so ein Feld auch ganz, also verkauft sein Feld auch gerne. Weil, wenn jetzt der Quadratmeterpreis für Bauland, sage ich mal, bei 10 Euro liegt, dann liegt der Preis, wenn das jetzt Ackerfläche ist, nur bei 3 Euro. Und das ist einfach mal, ja, ein guter Zuwachs. Deswegen sagt sich jeder, wenn ich mein Feld für Bauland verkaufen kann, dann mache ich das auch.
Ja, also, was ist das eigentlich für eine, wie groß ist eigentlich ein Hektar? Also, diese schöne Location, wo wir hier sind. Ich kann das ja mal so, habe ich mal so eingezeichnet. Hier oben rum, man sieht das vielleicht hier so. Einmal von vorne von der Straße bis hinten zur Liegewiese. Das sind drei Hektar.
Also, das ist ein, ich sag mal, das ist ein kleiner Schlag. Das, also ein Schlag ist ein Feld. Ab und zu mache ich so ein bisschen in die Landwirtschaftsterminologie. Also, das ist ein sehr kleines Feld. Das wird man hier rund um Berlin, in den neuen Bundesländern wird man so was fast gar nicht finden. Sondern da haben Felder Durchschnittsgrößen von 50 Hektar und mehr.
Also, es ist mehr so, in der Wirtschaft ist es ja eher so, sage ich mal, die alten Bundesländer, die haben die großen Produktionsstätten, die haben die großen Firmen. Da sind die Arbeitsplätze. In der Landwirtschaft ist es umgekehrt. Die Landwirtschaft hat sich ja hier, sage ich mal,
ja, hat sich in den neuen Bundesländern erst nach der, auch natürlich auch nach der Grenzöffnung, erst mal neu reformiert. Und hier gibt es nur Großbetriebe. In den neuen Bundesländern gibt es eigentlich nur Großbetriebe. Wenn einer 1.000 Hektar hat, ist das klein. Wenn einer in Westfalen 1.000 Hektar hätte, gibt es da nicht. Aber das wäre phänomenal.
So, also hier gibt es Betriebe, die beackern so 10.000 Hektar Betriebe, haben diverse Landmaschinen am Hof und beschäftigen 50 Leute. Ja, Ackerfläche ist limitiert. Also, die Welt wird nicht größer und wir werden aber immer mehr Menschen auf der Welt.
Und das heißt, es haben immer mehr Menschen Hunger. Wir haben heute schon eher nicht ein Problem damit, zu wenig Lebensmittel zu haben, sondern ein Problem mit der Verteilung der Lebensmittel. So, wir werden aber mehr Menschen auf der Welt und wir haben weniger Ackerfläche pro Kopf. Das heißt, wir haben unterschiedliche Möglichkeiten oder können unterschiedliche Schlussfolgerungen daraus ziehen.
Eine Schlussfolgerung für mich ist, wir müssen die Ackerfläche, die wir haben, möglichst effizient bewirtschaften. Also, das heißt, wir müssen aus dem Boden möglichst viel rausholen. Das ist auch ein kontinuierlicher Prozess. Und ein Prozess, das zu verbessern, ist Landwirtschaft 4.0.
So, wir kommen jetzt erst mal zurück zu unserem 3 Hektar Schlag hier in Berlin. Also, da kann man eine Fahrspurplanung für machen. Und wenn ich so eine Fahrspurplanung mache, für ein 3 Hektar Schlag, habe ich normalerweise 3 Meter Arbeitsbreite. So, dann sind das 32 Spuren und das sind insgesamt etwas mehr als 9 Kilometer, die ich da ackern muss.
Das heißt, wenn ich das jetzt hier mal sehen würde, dann wäre ich in zwei Stunden durch. So, also das wäre schnell gemacht mit einem kleinen Gerät. So, und das möchte ich natürlich möglichst genau machen. Und deswegen haben vor 5, 6 Jahren automatische Längssysteme in die Landwirtschaft 1 hochgehalten.
Und zwar ist das so ein bisschen die Landwirtschaft 2.0. Das war die technische Entwicklung, die wir da hatten, für die Entwicklung. Also, das war sozusagen der Unterbau für das, was wir heute brauchen. Wie das Ganze, ich weiß nicht, es wird wahrscheinlich kaum einer schon mal gesehen haben, deswegen habe ich so einen kleinen Film mitgebracht. Wie das aussieht, wenn ein Längssystem im Einsatz ist.
So ein bisschen illustriert als Grafik. Und jetzt kann man gleich, wenn man so durch die Kabine guckt, dann sieht man, dass der Kollege, der da drin sitzt, seine Hände auch nicht am Lenkrad hat. Und es wäre auch ohne solche, ohne so GPS-Technik wäre es auch nicht möglich, dass man zwischendrin so grüne Streifen lässt und die später
beackern würde, weil das wäre sonst sehr, sehr gutes Augenmaß. So, das sah jetzt mal schick aus. Jetzt so das
Handy-Video aus der Kabine, wie das aussieht, wenn man beim Bauern mal ein bisschen mitfahren.
Also, der Kollege kann sich ja auch schön entspannt zurücklehnen und ein bisschen mit dem Handy wackeln. Also, auch wer im Vortrag vorher war, dieses System denkt auch nicht. Sondern logischerweise muss man dem genau vorher
einmal Spuren anlegen, die der später abfahren soll. Aber dann macht er das ganz smooth von alleine.
So, und so sieht das also aus. Das Ganze funktioniert mit GPS-Technik. Da will ich mich aber nicht ewig darüber auslassen. Das kann ich gerne im Anschluss mal noch erklären. Aber wir können mit solchen Systemen bis zu zwei Zentimeter genau fahren. Egal, wie groß die Landmaschine ist. Also, selbst wenn das ein 3,50 Meter breiter Mähdrescher ist, können wir den trotzdem auf zwei Zentimeter genau fahren lassen. Das gibt die Technik her.
Das sind natürlich etwas teurere GPS-Empfänger, als ihr sie im Handy habt. Und wir müssen das GPS-Signal auch noch korrigieren. Das heißt, es gibt, ja, nennt sich RTK, Real-Time Kinematic. Das heißt, es gibt
stationäre Systeme hier. Die empfangen auch die GPS-Satelliten und verrechnen eine Korrektur dafür. Und die schicken wir per Mobilfunk auf den Schlepper, damit man mit, also auf den Trecker, damit man zwei Zentimeter genau fahren kann. So ein System kostet ungefähr 10.000 Euro und ja, das ist eigentlich Standard heute. Das heißt, auf jedem dritten Trecker ist es drauf.
Warum nur auf jedem dritten? Weil nicht jeder Trecker auf dem Feld fährt. Es gibt auch genug Trecker, die sind nur fürs Transportwesen da. Die ziehen nur Anhänger oder die fahren nur auf dem Hof rum und stapeln Heu oder so. Also, jeden neuen Ackerschlepper, der auf dem Feld unterwegs ist, der fährt eigentlich mit so einem Lenksystem.
Ja, und durch diese Technik ist es nicht nur möglich, halt schön zu fahren, sondern es ist auch möglich, Saatgut zwei Zentimeter genau abzulegen. Und das ist wichtig für das, was wir heute machen. Und zwar ist das ja, Dünger und Saatgut sehr genau zu positionieren auf dem Feld.
So sieht ein Trecker heute ein bisschen von innen aus. Das heißt, wir haben da einen schönen Bildschirm drin und wir haben da auch ein Joystick. Das heißt, so ein Joystick ist ja heute nicht mehr auf jedem Schreibtisch vorhanden, aber ist unter Garantie in jedem Schlepper vorhanden. Schon wieder Schlepper gesagt, also Schlepper ist synonym für Trecker. Der Bauer sagt Ackerschlepper.
Dann haben wir das einmal. Also, das heißt, da gibt es ein Joystick drin und so ein Joystick für die Gamer unter euch, der ist natürlich programmierbar. Und ich kann da nicht nur eine Funktion pro Knopf hinterlegen, ich kann da bis zu 16 Funktionen pro Knopf hinterlegen, die in Reihe geschaltet werden. Also System einschalten,
Hydraulik absenken und so weiter, das kann ich alles miteinander kombinieren. Ist schon ganz geil gemacht. Ja, also das ist sozusagen die technische Grundlage für das, was wir heute mit Landwirtschaft 4.0 machen. Herr Schulze ist Landwirt und möchte seine Erträge steigern. Er weiß, dass dabei viel vom richtigen Düngen abhängt.
Bislang düngt er alles einheitlich und differenziert die Flächen nur noch seinen Erfahrungen. Sein Nachbar gibt ihm den Tipp der teilflächenspezifischen Grunddüngung. Er hat damit stetig höhere Erträge erzielt. Zusätzlich ist sein Boden optimal mit Nährstoffen versorgt.
Das macht Herrn Schulze neugierig. Er erfährt, dass er mithilfe von detaillierten Satellitenbildern die Bodenproben gezielt nach den verschiedenen Ertragszonen ziehen kann. So werden alle Teilflächen auf dem Schlag einzeln erfasst. Diese kann er wirtschaftlich optimal düngen und die Grundnährstoffversorgung der Folgefrüchte sicherstellen.
Herr Schulze ist begeistert. Durch die teilflächenspezifische Düngung den Boden optimal versorgen und die Erträge steigern. Das ist moderne Landwirtschaft von morgen. Und das Beste ist, das ganze Dienstleistungspaket bekommt Herr Schulze ganz einfach.
Den Werbepart lasse ich hinten weg. So, ja, also das ist das, was wir machen, da es aber noch nicht so ganz selbsterklärt ist, steigen wir erst mal rein. Zum Wissen für euch vorweg, jeder Landwirt macht Grunddüngung auf seinen Feldern. Das heißt, dabei geht es um die Grundnährstoffe, also Magnesium, Kalium, Phosphor, Kalk.
Diese Nährstoffe werden jedem Feld entzogen, wenn man da was drauf anbaut und die müssen halt auch wieder nachgedüngt werden. Und das passiert, das passiert, sage ich mal, alles in drei Jahren oder alternativ im Vierjahreszyklus. Und das macht man normalerweise so.
Das heißt, man zieht einmal Bodenproben. Das heißt, dann kommt einer übers Feld gefahren, zieht da Bodenproben und rechnet aus oder dann wird im Labor ausgewertet, welche Grundnährstoffe da sozusagen fehlen. Und jetzt machen wir das Ganze ein bisschen interessanter. Das heißt, wir nutzen heute erst mal die technische Fernerkundung, das heißt, Satellitenbilder,
um uns von dem Feld, also von dem Acker, ein genaueres Bild zu machen. Also das ist jetzt mal unser Acker. Und früher hätten wir jetzt hier und da und da und da und da und da vielleicht noch Bodenproben genommen, ohne zu wissen, was der Boden da drunter tatsächlich hergibt.
Und heute machen wir das anders. Heute legen wir Satellitenbilder aus zehn Jahren übereinander, gucken zum Abreife-Datum, also wenn das Feld sozusagen voll bewachsen ist, gucken wir, wo ist die Grünung am meisten. Und das ist sozusagen relativ zueinander und können somit errechnen, an welchen Stellen wir gutes Wachstum
haben und wo wir schlechteres Wachstum haben und machen da draus eine relative Management-Zonen-Karte. Das sieht so aus. So, also die ist dann schön bunt und dann habe ich hier einmal in Rot eine Hochertragszone und in Blau habe ich eine Niedrigertragszone. Das heißt also, im roten Bereich, einfach daraus gedrückt, wächst viel und im blauen Bereich wächst viel weniger.
So, damit das jetzt aber nur bedingt was sagt, mache ich jetzt Folgendes. Ich nehme diese Karte als Grundlage und plane jetzt meine Bodenproben. Das macht hier der lustige Mann hier oben mit seinem Quot, der fährt dann herum und dann zieht er jetzt aus diesen markierten Zonen, jeweils in der Zone zieht er jetzt Bodenproben.
Und diese Proben werden nachher im Labor ausgewertet und dann können wir in einer Datenplattform einmal so Nährstoffkarten daraus abbilden. Das heißt, wir wissen jetzt genau, wir wissen jetzt, dass nicht auf einem Feld sozusagen
ein Entzug, über das ganze Entzug heißt das, dass die Nährstoffe nicht mehr vorhanden sind. Das heißt, dass es nicht einheitlich ist, sondern dass das unterschiedlich ist. Und dann können wir das Ganze zu einer Applikationskarte verrechnen. Das ist die Karte, mit der wir aufs Feld rausfahren und mit der wir diese Grundnährstoffe wieder aufdüngen.
Also, das heißt, hier findet über den Algorithmus eine Verrechnung statt und eine Planung, was die nächsten Jahre auf diesem Feld angebaut wird, welche Entzüge da, also die nächsten drei Jahre stattfinden. Und dann habe ich hier genau die Mengen hinterlegt, in welcher Zone ich wie viel
Entzug habe und dementsprechend so und so viel Kilo, in diesem Fall Kali, dort aufdüngen muss. Also, das heißt, der Düngerstreuer, der hier oben dranhängt, der hat eine Mengensteuerung dran, so eine Wiegeeinrichtung und dann weiß der, mit GPS Position, ich bin jetzt zum Beispiel hier in dieser hellblauen Zone und da muss ich dann, kann
ich das gerade lesen, 700 Kilo Kali muss ich da streuen und dann regelt er das entsprechend rauf oder runter. So, und das ist ein Riesenfortschritt zu dem, was wir vorher gemacht haben, das heißt, wir einmal
können wir damit das Feld homogenisieren, das heißt, können also einheitliche Erträge erwarten und wir schmeißen nicht an Stellen, wo sowieso schlecht was wächst, unnötig viel Dünger hin, der nachher vom Feld gar nicht aufgenommen wird. Das ist also eine super Ersparnis und Düngung ist jetzt ein Beispiel und ich
gehe jetzt nicht durch alle Sachen durch, sondern also es gibt Düngungen, es gibt natürlich die Aussaat, die nach verschiedenen Faktoren geplant wird und es gibt auch Pflanzenschutz, der geplant wird, so das heißt, alle diese Anwendungen können wir heute Teilflächen spezifisch machen, dank Datenauswertung und können damit arbeiten und können damit vor allen Dingen Mittel einsparen und mitteleffizienter einsetzen.
So, dann muss das Ganze noch auf den Trecker drauf, da gibt es zwei Möglichkeiten und zwar entweder mit USB-Stick und Tonschul-Netzwerk, das ist das, was in der Praxis leider noch relativ häufig gemacht wird und zwar, weil die Landtechnik ein Problem hat und zwar die Landtechnik oder die Hersteller lieben proprietäre Systeme, das heißt,
jeder möchte am liebsten seinen eigenen Übertragungsweg von der Maschine bis zum Büro haben und deswegen bieten manche Hersteller jetzt sozusagen für jedes Terminal eine eigene Datenübertragung und einen eigenen Server an und der
Bauer soll am besten für jeden Server noch mal 300 Euro im Jahr bezahlen. So, wir sind hoffentlich auf dem besten Wege, das in den nächsten vier Jahren mal abzubauen, aber deswegen laufen heute noch viele Leute mit drei, vier USB-Sticks in der Tasche rum, um zu ihrem Schlepper zu kommen. So, was schreiben wir überhaupt hin und her? Also einmal diese besachten Applikationskarten, das sieht
dann so aus auf dem Terminal, da sind die Mengen hinterlegt, da sind die Grenzen hinterlegt und nachher, wenn der Auftrag abgearbeitet ist, dann schreiben wir diese ganzen Daten auch wieder zurück. Also, damit wir das Ganze angereichert haben, einmal mit der Arbeitszeit, die tatsächlich, die Zeit,
die es tatsächlich gebraucht hat, die Menge, die tatsächlich vom Düngersteuer gemessen ausgegeben wurde, ob die sozusagen passt zur berechneten Menge und dann können wir auch noch solche Sachen wie Dieselverbrauch vom Traktor und so weiter mit ausgeben und können nachher auch eine Wirtschaftlichkeitsrechnung darüber machen. Also, warum machen wir das? Wir wollen natürlich, zurück zum Anfang sage ich mal, gerne
mehr ernten, natürlich einmal, weil mehr Menschen zu versorgen sind, der Bauer möchte natürlich mehr ernten, weil er da mehr Geld verdient. Man hat natürlich irgendwo alles seine wirtschaftlichen Gründe. Und das andere ist, dass wir den Boden damit schonen können. Also, das heißt, gerade bei Sachen wie
Pflanzenschutzmittel und so weiter, ist es natürlich auch wichtig, dass möglichst nur die Aufwandmengen aufs Feld kommen, die unbedingt müssen, weil ihr habt ja auch schon mal von der Thematik vielleicht gehört, dass Sachen ins Grundwasser laufen. Und das ist, wenn sozusagen zu viel Aufwandmengen auf dem Feld gespritzt wird, dass dann diese Mengen nicht unnötig in die Natur kommen, sondern nur so viel wie unbedingt sein muss.
Ja, das, warum wir Landwirtschaft 4.0 machen. Zusammengefasst, Landwirtschaft 4.0, der Unterschied zu dem, was wir vorher gemacht haben, ist, wir können nicht nur technisch jetzt unterschiedlich, also sagen wir mal auf zwei Zentimeter genau Mengen
ausbringen, sondern wir wissen auch, was wir da ausbringen und warum wir es da ausbringen und wie wir das tun. Und das Ganze machen wir plattformgestützt. Ich habe euch jetzt wenig von der Plattform gezeigt, weil ihr alle schon 1000 Internetplattformen gesehen habt und die auch nicht toller aussieht als andere. Das Spannende sind die Algorithmen dahinter.
So, und Landwirtschaft 4.0 ist mehr Kommunikation zwischen Arbeitsprozessen, also zwischen Büro und Maschine, noch über USB-Stick, wie gesagt, öfter, aber in Zukunft auch mehr automatisiert. Ja, also das Bild ist, sage ich mal, nicht mehr ganz aktuell, sondern
wir sind heute technisch einen ganzen Schritt weiter und wir machen da spannende Sachen. Und nächstes Jahr erzähle ich vielleicht mal was über Feldroboter, aber das wäre es erstmal für heute. Vielen Dank, dass ihr da wart. Es wäre noch Zeit für Fragen vielleicht.
Ja, wir haben so ungefähr 10 Minuten. Bitte geht zu meinem Kollegen dort. Wer Fragen hat, kommt bitte zu mir oder zu meinem Kollegen. Ja, ganz kurze Frage. Also das war schon mal super spannend. Welche weiteren Sensoren plant ihr, also
dass ihr mehr oder weniger auch vielleicht in Echtzeit Bodenproben nehmen könnt, um das noch besser auszuwerten? Was wir noch machen, was ich nicht mehr reingekriegt habe, was da ein bisschen viel geworden wäre, ist, wir setzen schon Sensoren ein für Stickstoffdüngung oder für Wachstumsregler.
Das heißt, wir haben da so zwei NDVI-Messköpfe, die fahren vorne vom Trecker mit, die haben sozusagen da so vorne dran. Und das wird schon live verrechnet und dementsprechend wird dann der Düngewert angepasst und wird entsprechend reduziert oder halt erweitert oder bevor der hinten am Düngerstreuer rauskommt.
Also sowas gibt es ganz aktuell, setzen wir auch seit zwei, drei Jahren schon ein. Bezogen auf die Flächen. Du hast jetzt gesagt, so und so viel wird bewirtschaftet. Du hast jetzt ausschließlich über Ackerland gesprochen.
Und wenn ich jetzt rein mal die Frage stelle für Ackerlandproduktion, also nicht Verbrauch hinterher, Milchwirtschaft oder sonst was. Wie viele Personen oder wie viele Hektar kann eine Person durchschnittlich sozusagen bearbeiten? Habt ihr da irgendeine Kennzahl? Nee, gibt es keine Kennzahl, weil das einfach abhängig davon ist, welche Maschinen ich einsetze.
Also es gibt, ich sag mal so, im Westdeutschland ist es sehr gängig, dass man Arbeitsbreiten zwischen drei Meter hat oder bis zu sechs Meter. Und in den neuen Bundesländern sind die Flächen halt so groß, da setzt man auch größere Arbeitsbreiten ein. Also da kann man auch neun und zwölf Meter Arbeitsbreiten einsetzen. Und wenn ich größere Maschinen einsetze, schaffe ich natürlich auch viel, viel mehr Flächenleistung. Deswegen auch die Person ist es schlecht runterzubrechen, sag ich mal.
Ja, hallo. Also 4.0 heißt im Prinzip jetzt anstatt Erfahrungen vom Bauern hast du Daten. Wem gehören denn die Daten dann? Gehören die dem Bauern dann wieder oder gehören die der Firma, die irgendwann mal pleite ist? Und dann hast du halt ein Feld, wo du auch nicht mehr weißt, was du da jetzt alles reingemacht hast und so.
Ja, wichtig vielleicht ist es immer, man braucht auch immer das Erfahrungswissen des Landwirts zu seinen einzelnen Flächen dazu. Also es funktioniert auch nicht nur, dass man sagt, man holt sich jetzt alles aus dem Labor oder wie auch immer. Man muss auch irgendwie Erfahrungswerte da, das System muss immer so offen sein, dass man Erfahrungswerte mit einfließen lassen kann.
Wem gehören die Daten ist ein sehr guter Punkt, weil das immer auch schwierig, ein bisschen schwierig zu beantworten ist. Wir haben es für uns so definiert, die Daten gehören im Endeffekt alle dem Landwirt und wenn der Landwirt sagt, ich will nicht mehr, also ich hab das jetzt einmal gemacht, aber ist jetzt vorbei, dann nimmt er die Daten halt mit in Kopie und der Rest wird gelöscht und fertig. Also einen saubereren Weg haben wir noch nicht gefunden, deswegen machen wir es so.
Hallo, ich finde es ein bisschen schade, dass du nicht über Feldroboter sprichst. Wann kann man denn so ungefähr Feldroboter erwarten? Also es gibt viele Projekte mit Feldrobotern, viele Testprojekte von Unis, die da mit arbeiten. Das Problem ist irgendwie, also was heißt das Problem?
Also so ein Feldroboter ist immer sehr klein und bearbeitet sozusagen immer eine Reihe. Wenn die so groß, also wenn jetzt mal sozusagen ein Trecker voll automatisiert, dann haben Leute Angst, dass das zu groß ist und dass er dann auf die Straße fährt und irgendwelche Unfälle verursacht. Und deswegen muss ein Feldroboter im Moment immer so klein sein, dass wenn er in den Graben fährt, dass er dann da liegen bleibt.
Und bis jetzt gibt es da noch nichts für den Massenmarkt, also was wirklich eingesetzt wird. Bis jetzt sind das alles immer nur Uni-Projekte und vielleicht werden die irgendwann mal so erschwinglich, dass man dann Feldroboter in der Praxis einsetzt. Aber im Moment sind das eigentlich wirklich alles nur Versuche.
Also es ist von dem Praxiseinsatz noch relativ weit entfernt. Ja, wie verbreitet ist das denn mittlerweile? Du hast vorhin gesagt, dass mittlerweile jeder Schlepper, der verkauft wird, solche Systeme hat. Aber nicht jeder Bauer kauft sich wahrscheinlich jedes Jahr ein neues Fahrzeug. Nee, das stimmt. Das ist auch sehr unterschiedlich. Es gibt einmal Betriebe, die machen so, das ist wie, wenn man sich ein Auto kauft.
Entweder ich kaufe mein Auto und sage jetzt, das fahre ich jetzt zehn Jahre, bis es nicht mehr fährt. Das gibt es. Und es gibt aber auch die größeren, wirtschaftlich orientierten Betriebe, die tauschen ihre Traktoren, sage ich mal, zum Beispiel zu gewissen Zeitpunkten immer alle zwei Jahre, alle drei Jahre einmal komplett durch. Und haben dann immer einen neuen Traktor stehen. Also das ist eher so eine Betriebsphilosophie.
Weitere Fragen? Nun, dann schließe ich den Talk hier. Vielen Dank Daniel. Gerne.