Die Arsen-Belastung von Reis
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Title of Series | ||
Number of Parts | 99 | |
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License | CC Attribution - NonCommercial - ShareAlike 3.0 Germany: You are free to use, adapt and copy, distribute and transmit the work or content in adapted or unchanged form for any legal and non-commercial purpose as long as the work is attributed to the author in the manner specified by the author or licensor and the work or content is shared also in adapted form only under the conditions of this | |
Identifiers | 10.5446/18797 (DOI) | |
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CancerDrinking waterNonmetalBeschleunigte LösemittelextraktionSpring (hydrology)OreLecture/ConferenceMeeting/Interview
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MissernteRural areaWaterfallIrrigationCancerDrinking waterArsenverbindungenFoodGroundwaterCancerBeschleunigte LösemittelextraktionBoddenSpeciationMeeting/Interview
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ArsenicComputer animation
Transcript: German(auto-generated)
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Beim Reis ist es einfacher als beim Seetang, also bei den Algen, weil natürlich, es gibt
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Kulturen gerade im asiatischen Bereich, die essen also bis zu 400 Gramm Reis täglich. Und da sind eventuell Auswirkungen erkennbar. Darüber streiten sich allerdings die Gelehrten,
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wie man so schön sagt, speziell, also die reisproduzierenden Firmen, weigern sich natürlich, irgendwelche Diskussionen auf dieser Basis anzufangen, weil es natürlich
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relativ geringe Gehalte sind an eines Metalloids und weil Asee natürlich auch von anderen Quellen herkommen kann. Und gerade, wo halt sehr hohe Aseengehalte im Reis anzutreffen sind und die Leute auch sehr viel Reis zu sich nehmen, haben wir auch noch erhöhte
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Werte, eben Trinkwasser zu verzeichnen. Und da herauszufinden, was nun vom Reis kommt und was vom Trinkwasser, welcher Effekt vom Trinkwasser zu erwarten ist, ist relativ schwierig. Also geht man daran, also epidemiologische Untersuchungen zu machen
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und hat dann so eine Art Wirkungsverhalten von der Aseenaufnahme und extrapoliert von Werten runter auf niedrige Werte. Und dann macht man Risikoabschätzungen, welches Risiko
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man bekommt, um halt Krebs zu erlangen. Aber wie so ein Reisproduzent einmal zu mir sagte, haben Sie schon mal gesehen, dass jemand krebserkrankt ist, der das Aseen über den Reis aufgenommen hat, kann man natürlich nicht im Einzelnen nachweisen. Das ist schwierig.
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Und noch viel schwieriger ist es natürlich mit dem Seetang. Das ist also sicherlich, was halt nicht ein Grundnahrungsmittel ist und deswegen ist es fast gar nicht nachzuweisen. Was ich aber sagen kann, ist, also wir haben Untersuchungen gemacht, auch an Schafen, dass das Aseen also auch über die Plazenta transportiert wird zum
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Lamm hin. Das haben wir indirekt durchgeführt. Wir haben also keinen Lamm geschlachtet, direkt nach der Geburt oder so. Wir haben das über Hornanalysen durchführen können. Also
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das Horn wächst schon im Fötus und dann konnten wir dann halt feststellen, dann wenn das Mutterschaf noch Seetang frisst, konnte man genau erkennen, dass das Aseen über die Plazenta, den Fötus
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übertragen wird, was sicherlich schon bedenklich ist. Welche Auswirkungen das hat, das kann man nicht in Einzelnen sagen. Südostasien, speziell in Bangladesch, ist das größte Problem. Wie gesagt, das Trinkwasser, wo tausende von Wissenschaftlern also beschäftigt sind,
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da das Aseen aus dem Trinkwasser heraus zu bekommen, weil die Leute auf Grundwasser zurückgreifen, weil das keimfrei ist, enthält allerdings hohe Mengen Aseen und diese Bevölkerung nimmt aber auch sehr viel Reis zu sich. Und das Problem, warum wir uns mit
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Reis beschäftigen und seit fünf, sechs Jahren war das, dass wir also in Bangladesch gearbeitet haben und festgestellt haben, dass dieses Grundwasser auch zur Bewässerung der Reisfelder benutzt worden ist. Und wir haben also dann den lokalen Reis dort
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untersucht und haben dann relativ hohe Werte an Aseen gefunden. Also das ging also bis zum 1 ppm, also 1 Milligramm pro Kilogramm Aseen wurde dort im Reis nachgewiesen. Und das hat uns zum Anlass, das war der Anlass eigentlich, dass wir eine Marktuntersuchung durchgeführt haben in Großbritannien. Wir wollten einfach feststellen, ob die
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Leute in Großbritannien beim Reiskauf ein wenig aufpassen müssen, um nicht den Bangladesch Reis zu kaufen, um halb erhöhte Aseengehalte ausgesetzt zu werden. Und wir haben dann
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Marktuntersuchungen unternommen, haben dann also Bangladesch Reis gekauft und auch Reis aus Westbengalen, aus Indien und haben als Kontrollgruppe amerikanischen Reis genommen und auch Reis aus dem südlichen Europa. Zu unserem Erstaunen ist der Bangladesch
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Reis und der indische Reis sehr, sehr niedrig im Bezug auf Aseen. Das hat nur Werte ein Zehntel von dem, was der Reis in Bangladesch enthält. Grund dafür ist, dass Reis nur
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exportiert wird aus diesen Ländern, wenn er im Überfluss da liegt und das ist der Fall, wenn also in der Regenzeit die Erden eingefahren werden und in der Regenzeit werden die Felder nicht mit Grundwasser bewässert, also nicht mit Aseemhaltigem Wasser. Und das hat natürlich
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eine Auswirkung auf den Reis. Der amerikanische Reis hat bis zu fünffach höhere Werte aufzuweisen. Grund ist, dass Reis in Amerika auf den alten Baumwollfeldern angebaut wird im zentralen Süden so Alabama, Mississippi, Louisiana und Baumwollfelder wurden also mit asehenhaltigen
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Herbiziegen besprüht, weil die dann einfacher zu ernten waren und das hat dazu geführt, dass diese Böden erhöhte Aseengehalte aufzuweisen und die Reis Federation hat extra ganz spezielle
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Reissorten entwickelt, die auf diesen Böden wachsen können, ohne zu untersuchen, dass der Reis vielleicht ein wenig Aseen aufnehmen könnte. Deswegen sind die halt so verärgert Und das war schon relativ erstaunlich, dass der Reis der Amerikaner halt so hoch ist
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in Bezug auf Aseengehalt und ob das jetzt ein Problem ist, ein ökonomisches Problem oder nicht oder ein toxikologisches Problem, das ist dann sozusagen, das kann ich im Einzelnen
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auch nicht so sehr beantworten. Das ist aber ein bisschen zum Selbstläufer geworden. Unsere Untersuchung ist den Chinesen in die Hände gefallen und die haben ein neues Gesetz erlassen und zwar haben die aufgrund der Untersuchungen Importbeschränkungen erlassen und zwar muss jeder, der jetzt Reis produziert und Reis nach China exportieren möchte, nachweisen,
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wie viel Aseen im Reis vorhanden ist. Und die haben das sogar noch spezieller gemacht. Die haben die haben nicht nur das Total Aseen sich angeschaut oder spezifiziert, sondern das anorganische Aseen. Also die Speziesanalytik ist jetzt sozusagen in die Gesetzgebung mit
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eingeflossen. Interessanterweise liegt der Wert so niedrig, dass fast sämtlicher amerikanischer Reis dort drüber liegt, über diesem Grenzwert als Total Aseen. Das heißt also jeder Amerikaner, der Reis produziert und exportieren möchte nach China, ist gezwungen jetzt Speziesanalysen
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durchzuführen. Man hat auch festgestellt, dass ungefähr die Hälfte des Aseens in der Form von Dimethyl Aseen vorliegt und nicht als anorganische Aseen. Aber trotz alledem sind sehr viele Reissorten, amerikanische Reissorten, speziell aus Mississippi, Alabama
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und Louisiana, sind so hoch im anorganischen Aseen, dass sie nicht nach China exportiert werden können. Das hat auch Wogen geschlagen und die Europäer setzen sich nun zusammen und haben
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eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich anschauen soll, ob wir nicht Grenzwerte für Aseen in Nahrungsmittel überhaupt erstellen sollen. Es gibt nämlich keinen Grenzwert. Grund ist natürlich, dass die Leute immer Angst davor hatten, Grenzwerte festzulegen für Total Aseen,
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weil wir ja wissen, dass das Aseen zum Beispiel in Fisch total ungefährlich ist, weil es als organische Aseenverbindung, als Azenobetain vorliegt. Insofern kann man also keine generellen Grenzwerte für Nahrungsmittel angeben. Aber die haben sich jetzt zusammengesetzt und
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haben festgestellt, dass gerade Aseen im Reis ein großes Problem darstellt, ein toxikologisches Problem. Und man kann also erwarten, dass in den nächsten ein, zwei Jahren neue Gesetze erlassen werden. Also ein Diskussionspaper ist vor zwei Monaten erlassen worden, 200 Seitenstärk,
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und da kann man sich dann erst mal ein bisschen durchwühlen und man erkennt also auch, dass es natürlich auch ein politisches Problem ist, Grenzwerte festzulegen für alle Reisproduzenten in Europa. Es ist natürlich etwas schwierig, dieses zu akzeptieren. Aber
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das wird auf jeden Fall kommen. Das heißt also, ökonomisch hat das schon einen Einfluss. Ob es jetzt toxikologisch brisant ist, wissen wir auch nicht. Wir haben aber so Berechnungen
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gemacht, die auf die Berechnungen der US, der amerikanischen Umweltbehörde basieren. Die haben nämlich festgestellt, dass die tägliche chronische Aufnahme von anorganischem Aseen direkt verbunden ist mit einem erhöhten Krebsrisiko vom internen Krebs wie Lungen- und
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Slopes haben wir dann genommen und haben diese verbunden mit der täglichen Reisaufnahme und haben dann errechnen können, wie hoch das Krebsrisiko ist in den unterschiedlichen
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Ländern nur durch die Reisaufnahme und haben also festgestellt, dass z.B. in Bangladesch 15 oder 16 Fälle pro 10.000 zu erwarten sind. Gesellschaftspolitisch akzeptabel ist Einfall
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in 10.000. Das sind also 16-fach erhöhte Werte und selbst in westlichen Ländern liegt es bei ungefähr 1 in 10.000. Also insofern die ersten Abschätzungen zeigen, dass es
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eventuell toxikologisch brisant ist und deswegen werden eigentlich die Politiker erst einmal aktiv in Brüssel. Ansonsten wahrscheinlich nicht. Würde da erst mal nichts passieren, wie es in den letzten 50 Jahren nichts passiert ist. Obwohl man weiß, dass Aseen in den Nahrungsmitteln vorkommt und auch in erhöhten Werten vorkommt,
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gibt es keinen Grenzwert.