Arsen II
This is a modal window.
The media could not be loaded, either because the server or network failed or because the format is not supported.
Formal Metadata
Title |
| |
Subtitle |
| |
Title of Series | ||
Number of Parts | 99 | |
Author | ||
License | CC Attribution - NonCommercial - ShareAlike 3.0 Germany: You are free to use, adapt and copy, distribute and transmit the work or content in adapted or unchanged form for any legal and non-commercial purpose as long as the work is attributed to the author in the manner specified by the author or licensor and the work or content is shared also in adapted form only under the conditions of this | |
Identifiers | 10.5446/18785 (DOI) | |
Publisher | ||
Release Date | ||
Language |
Chymiatrie22 / 99
2
3
4
5
6
7
8
10
12
13
14
18
19
20
21
22
23
24
25
26
28
29
33
36
38
41
45
46
47
48
49
50
52
53
57
58
59
61
63
64
65
67
70
72
73
74
75
77
78
79
82
83
84
89
91
94
96
00:00
Meeting/Interview
00:34
GroundwaterNitreneDrinking waterChemische AnalyseList of causes of death by rateCancerArsenic trioxideTodMeeting/Interview
02:29
SolutionChemical experiment
02:40
SolutionNitreneDyeingChemical experiment
03:07
OxidationszahlNitreneLecture/Conference
03:33
GasbildungFilterpapierSilver nitrateChemical experiment
03:50
SilverChemical compoundFilterpapierHydrogenComputer animation
04:22
FilterpapierDyeingHydrogenSukzessivreaktionSilverDrinkChemical compoundChemical reactionAcidLecture/Conference
04:59
NitreneLecture/ConferenceMeeting/Interview
05:20
Nitrene
05:49
Earthing systemLecture/Conference
Transcript: German(auto-generated)
00:01
Nachdem wir die Marscheprobe durchgeführt haben, haben wir mit Frau Prof. Dehn geredet und sie musste noch ein wenig was zu Azen zu erzählen. Und in dem Zusammenhang haben wir uns entschlossen, noch zwei weitere bekannte Azenachweise durchzuführen. Und das ist zum einen die Bettendorfsche Probe und zum anderen die Gutsheitsche Probe.
00:34
Ja, Azen ist ein ziemlich giftiges Element. Wird heute auch zum Beispiel nicht mehr unbedingt in den Analysen vorgefunden,
00:41
die die Studenten die Hand bekommen, weil es halt doch sehr, sehr belastend ist, wenn man sich damit vergiftet. Da gibt es interessante Geschichten natürlich. Azen, Azenik, Azen und Spitzenhäubchen ist jedem vielleicht im Begriff. Das heißt Azenoxid, das sogenannte Azenik wurde also tatsächlich rege verwendet, im Mittelalter, aber auch in späteren Zeiten,
01:02
um eben sich gegenseitig um die Ecke zu bringen. Man kennt eine Geschichte, die mit Napoleon zu tun hat, die ich kurz zum Besten geben kann, wobei es ziemlich klar ist, dass es wirklich in den Bereich der Legenden fällt. Aber Azen war Bestandteil von grüner Tapetenfarbe und Napoleon, sagt man nach, dass er sich gerne mit grünen Tapeten umgeben hat
01:21
und als er dann auf St. Helena verbannt wurde, hatte er wohl auch solche Gemächer. Und man hat nach seinem Tod, der sehr mysteriös ist, auch gerätselt, woran er wohl gestorben sein mag. Man hat ihm wohl offensichtlich nicht Azen verabreicht, das ließ sich wohl auch irgendwie rekonstruieren. Und dann ging man davon aus, dass er möglicherweise einem Siegtum erlegen ist, der sich aufgrund der Ausdünstung dieser Tapetenfarbe irgendwie ergeben hatte.
01:43
Allerdings hat man in seinen Haaren Spuren nachweisen können, die darauf hindeuten, dass das nicht die Todesursache war. Also er hatte alle möglichen Probleme, offensichtlich Magen, Krebs und was weiß ich. Aber er ist in jedem Fall nicht an der Azenvergiftung gestorben. Wenn die Menge, die er in seinen Haaren hat, realistisch nachgewiesen oder realistisch erklärt werden soll,
02:03
dann kann man sie auch eigentlich nicht auf die Ausdünstung der Tapete zurückführen, sondern man muss davon ausgehen, dass es die gewöhnliche Belastung der Menschen damals war, einfach aufgrund der Verunreinigung des Grundwassers beispielsweise. Die haben sich also mit dem Trinkwasser schon ein bisschen mit Agazin vergiftet. Dennoch interessant und durchaus ja vielleicht zumindest analysewert ist es tatsächlich,
02:25
was man früher in solche Farben reingetan hat und gar nicht wusste, womit man sich umgibt. Wir werden jetzt die Bettendorfsche Probe zum Azennachweis machen. Dazu haben wir hier eine salzsauere Lösung von Azenklorid vorbereitet und werden dazu etwas salzsauere Zindiklorid-Lösung geben.
02:43
Im ersten Moment, wo man die Zindiklorid-Lösung dazu gibt, sieht es aus, als würde erstmal nichts passieren. Aber wenn man einen Moment wartet, sieht man, dass die Lösung allmählich dunkler wird. Und das ist einfach dadurch, dass unter diesen Bedingungen das Zin2 Plus zu Zin4 Plus reagiert, während das Azen in elementarem Zustand übergebracht wird.
03:02
Das ist das, was man hier sieht mit dieser schwarzen Färbung. Das ist also einfach nur elementares Azen. Bei der Bettendorfsche Probe nimmt man seine Probesubstanz und versetzt sie mit einer salzsaueren Zindiklorid-Lösung. Und was da passiert, wenn Azen zugegen ist, egal in welcher Oxidationsstufe Azen vorliegt, hier zum Beispiel Oxidationsstufe 3 Plus, ist, dass das Azen von dem Zin2 Plus reduziert wird.
03:25
Es bildet sich also elementares Azen, was man als schwarzen Niederschlag sehen kann. Und es bildet sich dieser Zin4 Plus-Komplex. Okay, hinter mir ist noch mal eine Probe von dem Azenoxid mit Zinkgranalien, das mit verdünnter Schäfelsäule versetzt worden ist.
03:41
Man sieht die Gasentwicklung wieder. Und darauf werden wir jetzt ein Filterpapier geben, das in Silbernitrat getränkt worden ist.
04:00
So, wie man sieht, fängt das Filterpapier nach einer kurzen Zeit an, unten dunkel zu werden. Das liegt darin, dass der aufsteigende Azenwasserstoff mit dem Silber eine Verbindung angeht, das sogenannte Silberasenit. Und das sollte eigentlich gelb sein, das sieht man hier leider nicht so gut. Aber das zerfalle Produkt davon ist elementares Silber, und das hat eben diese dunkle Farbe.
04:22
Bei der gutzeitigen Probe wird zunächst analog zur Marschenprobe Azenwasserstoff gebildet und das auf ein mit Silbernitratlösung getränktes Filterpapier geleitet. Was sich dabei zunächst bildet, ist diese Verbindung, Silberasenit nennt man die, und die hat eine gelbe Färbung, was man leider bei uns nicht so gut sehen kann.
04:42
Aber die Folgereaktion kann man bei uns dennoch sehr gut beobachten. Und zwar ist das der Zerfall von dem Silberasenit, wobei sich elementares Silber bildet, was durch seine schwarze Färbung auffällt. Die anderen Produkte dieser Reaktionen sind zum einen asenige Säure und noch weitere Salpetersäure, wie sie schon im ersten Schritt entstanden ist.
05:01
Mord durch Azen sind seit dem 19. Jahrhundert hauptsächlich durch die Entwicklung der Marschenprobe stark zurückgegangen. Die Analytik heute ist sogar noch besser geworden, um Azen aufzuspüren. Deswegen heutzutage Morde mit Azen eher eine Seltenheit sind. Das Häufigste, wo man noch Morde mit Azen beobachten kann, ist eher in Film und Fernsehen,
05:20
wie zum Beispiel in dem wunderbaren Film Azen und Spitzenhäubchen.
05:52
Ein Käsebrötchen. Und zu Erdem habe ich heute Morgen nichts mehr gegessen, weil wir den ganzen Tag durchgehend gefilmt haben.