Mapping für einen sozialen Zweck
This is a modal window.
The media could not be loaded, either because the server or network failed or because the format is not supported.
Formal Metadata
Title |
| |
Subtitle |
| |
Title of Series | ||
Number of Parts | 24 | |
Author | ||
License | CC Attribution 3.0 Unported: You are free to use, adapt and copy, distribute and transmit the work or content in adapted or unchanged form for any legal purpose as long as the work is attributed to the author in the manner specified by the author or licensor. | |
Identifiers | 10.5446/15943 (DOI) | |
Publisher | ||
Release Date | ||
Language |
Content Metadata
Subject Area | ||
Genre | ||
Abstract |
|
2
3
4
6
7
13
14
15
16
17
20
24
00:00
DistanceReading (process)Computer animation
00:58
Series (mathematics)Computer animation
01:24
Casting (performing arts)Computer animation
02:10
Aktion <Informatik>Word
03:17
Computer animation
03:42
Café <Programm>Meeting/Interview
04:19
APITypLecture/ConferenceMeeting/InterviewComputer animation
05:51
Dynamische GeometrieState of matterWebsiteLaden <Datenverarbeitung>
07:51
RollbewegungOrder of magnitudeMeeting/Interview
08:52
Computer animation
09:23
UsabilityComputer animation
10:47
BlogBeta functionCommon Language InfrastructureData storage deviceComputer animation
12:08
Arthur <Betriebssystem>Web pageEckeLaden <Datenverarbeitung>Computer hardwareData storage deviceMeeting/InterviewDiagram
13:20
InternetComputer animationLecture/Conference
13:45
APIInflection pointDatabaseSQLPlane (geometry)Web pageAPIComputer animation
14:24
Inflection pointAPIDatabaseSQLDatabaseRuby on RailsMainframe computerAdaptive behaviorVersion <Informatik>UpdateParsingRun-time systemLösung <Mathematik>ALT <Programm>Meeting/Interview
15:58
SQLDatabaseMySQLShape (magazine)Moment (mathematics)Mainframe computerServer (computing)Service (economics)DatabaseComputer animation
16:49
Service (economics)Drop (liquid)Web pageSynchronizationLecture/Conference
17:11
SynchronizationUpdateAPIWeb pagePortletDatabaseiPhoneSynchronizationWORKS SuiteDatabaseRuby on RailsMoment (mathematics)Program flowchart
18:12
Lösung <Mathematik>Moment (mathematics)DatabaseVersion <Informatik>WORKS SuiteWebsiteMach's principle
18:51
Computer animationMeeting/Interview
19:35
Web pageConstraint (mathematics)Computer animationDiagram
20:34
EditorWeb pageAbsolute valueSmart cardMeeting/InterviewDiagram
21:42
Computer networkVersion <Informatik>Lecture/ConferenceComputer animation
22:32
TwitterExpressionSkypeWebsiteLecture/Conference
23:09
Computer networkComputer animation
23:31
Series (mathematics)
24:24
APIiPhoneWikiComputer animation
25:44
APIBlogConstraint (mathematics)Series (mathematics)BlogComputer animation
26:14
ALT <Programm>SpeciesPhysical quantitySun <Marke>Metre
Transcript: German(auto-generated)
00:00
Um uns aus, können wir schon weitermachen. Der Umbau war relativ kurz. Also ich bin Holger Dieterich, das ist Raoul Krauthausen und Christoph Bünthe. Wir sind von den Sozialhelden aus Berlin hier und wir würden euch gerne vorstellen, wie das Projekt RealMap, eine Karte für rollstuhlgerechte Orte, sich in seinem ersten Jahr entwickelt hat.
00:24
Wir beteilen uns das mit einem da auf, um ein bisschen zu erzählen, was wir alles gemacht haben. Ok, also die Sozialhelden sind ein gemeinnütziger Verein, den gibt es seit 2004 in Berlin. Und wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, in regelmäßigen Abständen soziale Innovationen zu betreiben.
00:46
Wir sind eigentlich noch eine relativ junge Gruppe, vom Alter her, und machen im Prinzip das, was uns Spaß macht. Wir haben aber vor allem gesagt, es muss etwas Soziales sein. Weil sonst wären wir entweder Wirtschaftshelden, Umwelthelden oder eben Kulturhelden.
01:03
Wir machen jetzt Sozialhelden und legen relativ viel Wert darauf, dass die Dinge, die wir erfinden, nutzerfreundlich sind. Wir haben eine Reihe von Projekten gemacht in der Vergangenheit.
01:20
Das erste nannte sich Deutschland sucht den Super-City. Das war nicht ganz uneigennützig für mich. Wo wir einfach gesagt haben, ok, ich hatte meinen Freundeskreis in der Zeit durch, die dann alle im Civialter waren. Und dann hat mir die Sozialstätzung gesagt, gut, wir schicken dir einen neuen oder du findest einen. Und dann habe ich mir, gut, dann finde ich einen. Und habe dann gemeinsam mit einem Berliner Radiosender, Radio Fritz, ein Casting veranstaltet.
01:47
Und das hieß dann Deutschland sucht den Super-City. Der war dann für mich und ich durfte am Ende zwischen 150 Bewerbern auswählen. Das war die Geburtsstunde der Sozialhelden, weil wir gesagt haben, ok, vielleicht macht das Sinn, Spaß mit etwas Sozialem irgendwie zu kombinieren.
02:06
Das Folgeprojekt nennt sich Fantastisch helfen. Da ist es die Idee, dass wir gesagt haben, nach einer Weihnachtsfeier, warum bringen wir eigentlich Pfannflaschen weg. Und mein Cousin hatte die Behauptung, dass wir das nicht wegen des Geldes tun, sondern um die Wohnung aufgeräumt zu haben.
02:27
Und ich konnte leider keinen Widerspruch nennen, weil mir nichts Besseres einfiel. Und dann haben wir gesagt, gut, dann kann man das Geld vielleicht spenden. Und haben dann die Aktion Fantastisch helfen ins Leben gerufen.
02:40
Damit sammeln wir Pfannpons für den guten Zweck. In Berlin haben wir 100 Kaisersfilialen mit diesen Boxen ausgestattet. Und das Geld bekommt die Berliner Tafel. Und die machen damit im Jahr 100.000 Euro. Wir nennen das Fundraising und dachten dann, ok, wie wäre es mit dem neuen Projekt?
03:09
Und dazu erzählt euch Holger was. Das ist, wie schon gesagt, das Projekt, an dem wir jetzt seit einem Jahr ernsthaft arbeiten. Und das manche von euch vielleicht schon gehört haben.
03:21
Wir haben das Projekt WeMap genannt. Es ist eine Karte für rollstuhlgerechte Orte. Und dazu haben wir inzwischen auch eine iPhone-App. Die ganze Seite gibt es in sieben Sprachen. Und wir wollen jetzt ein bisschen darüber erzählen, was wir uns dabei gedacht haben, warum sie so gebaut ist, wie sie gebaut ist. Und was wir für Erfahrungen auch wir als sozusagen fremder Verein mit der Community OpenStreetMap gemacht haben,
03:44
die sozusagen eigentlich nicht aus dem technischen Background eigentlich gekommen sind. Und deswegen geht es jetzt um WeMap. Wir sind eigentlich draufgekommen, dass Raul und ich uns öfters getroffen haben, um dann durch den Projekten zu spinnen. Und dann haben wir gesagt, naja, wir sind es ja ein bisschen leid uns immer im selben Café zu treffen.
04:01
Es muss doch noch mehr rollstuhlgerechte Cafés geben in Berlin oder überhaupt auf der Welt. Und dann haben wir gesagt, naja, das kann ja nicht sein, dass wir die Ersten sind, die so ein Problem haben. Dass wir sagen wollen, nur weil man im Rollstuhl ist, muss es doch kein Hindernis sein, draußen unterwegs zu sein. Unsere Idee ist ja im weitesten Sinne Inklusion, dass wir sagen,
04:21
Menschen, die Mobilitätsanstrengungen haben, sollen ganz genauso am täglichen Leben teilnehmen wie alle anderen auch. Und wenn man sie nicht im Stadtbild sieht, dann liegt es vielleicht daran, dass Stufen an den Eingängen sind. Und dass man vielleicht einfach nicht hinkommt. Und dann war es so die Sache, naja, bei Null anfangen, also das können wir ja nicht glauben, da muss es doch was geben.
04:40
Und von dem, was wir eben soweit kannten, war es dann sowas wie QIBE zum Beispiel. Ah, die haben schon ganz viele Restaurants und Cafés. Und die haben sogar eine API, die schon zu dem Zeitpunkt ein bisschen da war. Aber die Nutzungsbedingungen haben sowas gesagt wie, all QIBE content shall at all times remain the sole and exclusive property of QIBE.
05:01
Nach dem Motto, wenn wir jetzt da Zeit reinstecken, dann gehört das QIBE und sie können auch jederzeit uns den Hahn abdrehen. Wir dürfen auch nichts cashen oder es runterladen und automatisiert schon gar nichts. Das war dann so ein bisschen nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Dann haben wir gesehen, es gibt noch ganz viele solche regionalen Projekte.
05:21
Das hier ist jetzt zum Beispiel in Berlin-Kreuzberg ein Projekt, das lief über ein Jahr, 2007. Wo, ich glaube, das waren Hartz-IV-Empfänger oder alle 2 Empfänger sozusagen durch die Straßen gegangen sind, das gemapped haben. Dann haben sie eine PHP-Seite gebaut, haben 300 Orte oder sowas gehabt. Nach einem Jahr waren die Projektmittel aus dieser arbeitslosen Förderung erschöpft.
05:44
Und auf dem Projekt steht heute noch, dass die Seite bald online geht. Sie ist in gewisser Weise schon online. Hier sieht man jetzt 19 Treffer in der Adalbertstraße für Cafés. Super gut, aber Problem 1 ist irgendwie, es ist nicht so viel, wenn man sich jetzt auf die Adalbertstraße in Berlin beschränkt oder auf die 5 anderen Straßen.
06:03
Und das andere ist auch, die Leute, die in dieser Region betroffen sind, müssen erstmal auf die Idee kommen, dass es eine Website gibt, die barrierefreies einkaufen.de heißt. Die dann wiederum, um dann davon den Nutzen zu haben. Das ist einfach ganz schön kleingedacht. Und vor allem kleingedacht im Sinne von Maßnahmen mit der öffentlichen Hand in diesem Stadtteil, mit dem Arbeitsamt in diesem Stadtteil und so.
06:26
Und irgendwie skaliert das Ganze nicht, sondern sowas gibt es übrigens auch in Wolfsburg und in vielen, vielen anderen Städten. Und auch nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt, dass es Initiativen gibt, die zum Teil auch mit Geld gefördert werden. Von denen wir aber das Gefühl haben, irgendwie so den Nutzen haben wir jetzt nicht davon gehabt.
06:44
Deswegen die Idee, naja, wir brauchen einen freien Ansatz, einen Lizenzfreien Ansatz. Wir brauchen einen Ansatz, der ein bisschen globaler funktioniert und wo viele Leute mitmachen können, weil auch viele Leute auf der Welt einfach dieses Problem haben. Deswegen OpenStreetMap. Ganz trivial für die meisten Anwesen denke ich.
07:02
Also alles, worum wir uns kümmern seit einem Jahr oder wofür wir uns befassen sind diese zwei Tags. Und dann gibt es auch Wheelchair Description, das gibt es auch noch mit verschiedenen Sprachen, wo man auch beschreiben kann, warum jetzt ein Ort teilweise Rollstuhlgerecht ist oder nicht Rollstuhlgerecht ist.
07:23
Wir haben auch dann versucht, als wir begonnen haben uns damit zu befassen, haben wir auch gesehen, dass es ziemlich kontrovers schon allein das sein kann. Also dass zum Beispiel die Behörden gesagt haben, ja das ist ja ein Werturteil und nach der ISO-Norm sowieso ist das gar nicht so oder nach der DIN-Norm.
07:40
Und dann haben wir halt gesagt, naja, wir müssen es praktikabel machen, wenn ich in den Laden gehe, dann soll ich auch als Nicht-Rollstuhlfahrer das entscheiden können. Deswegen ist die Sache Rollstuhlgerecht bedeutet, stufenloser Eingang, auch mit einem Elektrorollstuhl, also den man nicht mal eben anheben kann. Alle Räume, also alle Räume, die man benötigt, also zum Beispiel den Restaurantraum und nicht nur die Bar ist
08:01
zugänglich und die Toilette ist so groß, dass man mit dem, dass man noch einen ganzen Rollstuhl daneben packen kann. Also sprich, dass man eine Rollstuhlgerechte Toilette nennt man das normalerweise. Limited heißt, dass man zwar reinkommt, aber ist zum Beispiel kein Klo da oder nicht alle Räume, sondern nur die wichtigsten Räume sind zugänglich. Und nicht Rollstuhlgerecht wäre halt, es ist eine Stufe am Eingang, die größer
08:22
ist als eine Handbreit, wo man mit einem Elektrorollstuhl normalerweise nicht mehr rüberkommt. Und diese 7 cm, die wir dann mal aufgestellt haben, oder diese Größenordnung, eine Hand ist ungefähr so breit, wenn das höher ist, dann ist das nicht barrierefrei. Das ist so ein bisschen das Bild, das wir versuchen auch zu erzählen, das wir auch der Presse erzählt haben, damit man mal anfangen kann, sich darüber Gedanken zu machen und nicht so extrem
08:43
daran stecken bleibt Zentimeter zu messen, sondern dass man sagen kann, das muss auch irgendwie praktikabel sein. Genau. Und praktikabel für wen? Zum Beispiel für Anna, die OpenStreetMap nicht kennt und vielleicht auch nicht kennen wird, die aber den Anwendungsfall sehr gut kennt und auch gerne mithelfen
09:02
würde, wenn es einfach genug wäre und wenn es auch technisch stabil sozusagen so zu machen ist. Deswegen auch unsere Überlegung, wie können wir für diese Leute, die übrigens den meisten auch älter sind als Anna, also eher so 60 plus, nicht so online und so, etwas schaffen, wo sie an der OpenStreetMap,
09:21
an diesem Anwendungsfall, der sie selber betrifft und für das sie so seine Leidenschaft haben, sie wollen, dass diese Orte markiert werden, vielleicht auch angeprangert werden, wie können wir das für solche Leute machen, dass sie mitmachen können? Und das war zuerst mal ein Problem mit Usability, also dass man sagt, wir haben selber eine ziemlich starke Lernkurve gehabt, zu lernen, was es gibt, also wie es überhaupt funktionieren kann und haben ein paar
09:43
Hürden gesehen, von denen wir sagen, okay, das wären Sachen, da würden viele Leute vielleicht nicht mitmachen können. Das erste ist ganz klar, der Wheelchair-Tech wird nicht gerendert, das heißt, ich kann gar nicht sehen. Ich kann diese Daten, die da sind, gar nicht sehen. Deswegen braucht man vielleicht so etwas wie eine eigene Darstellung. Dann eine andere Hürde ist die Registrierung. Ich muss mich erst mal registrieren bei OpenStreetMap, um mitmachen zu
10:05
können. Was auch seinen Sinn hat, wenn ich mehr mache, wenn ich mich austauschen will, aber wenn ich sagen will, ich fange mal mit irgendwas ein bisschen an, ist das, was das viele Leute davon abhält, überhaupt teilzunehmen. Das dritte ist dann eben, dass die vorhandenen Editoren, von denen es ja viele gibt
10:21
und auch viele sehr gute gibt, dass man mit denen ja eine gesamte Weltkarte zeichnen kann. Das können oder wollen vielleicht die Leute gar nicht, die einfach nur im Rollstuhl sind und für diesen einen Fall einfach mal sagen wollen, da ist eine Stufe am Eingang. Und deswegen kann man nicht eigentlich alles weglassen, bis auf diese eine Sache und den Leuten so ermöglichen, überhaupt teilzunehmen.
10:41
Das waren sozusagen die Herausforderungen der Usability. Hier nochmal, wie Portal 2 gerade aussieht, also hier sieht man jetzt einen Ort, der nicht rollstuhlgerecht ist, also als Wheelchair-No geteckt ist. Wo man sagen muss, bis man hier hinkommt und auch verstanden hat, was überhaupt ein Key-Value-Pair ist, ist es eigentlich schon ein ziemlich weiter Weg für meine Mutter.
11:03
Also das ist so ein bisschen der Anspruch, den wir haben, dass man sagen kann, das muss eigentlich kinderleicht sein. Und dieses Programm ist viel zu mächtig für das. Wir brauchen ein Programm, das viel weniger kann. Und unser Ansatz war deswegen eben zu sagen, wir machen eine Karte, wo dieser Layout drüber ist, mit diesem Ampelsystem, wie wir es dann einfach genannt haben.
11:22
Also ja, nein, teilweise rollstuhlgerecht, wo die Punkte drauf sind, wo man einfach mit diesen Radio -Buttons das einfach ändern kann, auf Speichern klicken kann und man muss sich dafür nicht mehr registrieren. Es sei denn, man ändert mehr oder fügt neue Orte hinzu. Deswegen haben wir gesagt, anonyme Leute dürfen an vorhandenen Orten diesen Tag umstellen und wir haben einen pseudonymen User, der heißt Wheelchair-Visitor, der das dann einträgt.
11:47
Wir haben das auch mit einigen von euch besprochen vorher, um zu sagen, dass die Betrugsgefahr halt relativ gering, weil ein Spam ist nicht so interessant für so ein Thema und man kann nicht selber was schreiben oder so. Das heißt also, wenn ich den Namen von dem Ort ändern will, dann muss ich mich bei Wheelmap zum Beispiel registrieren,
12:03
mit OAuth, das mit OpenStreetMap verbinden und dann bin ich ja der OpenStreetMap-User, der das Ganze macht und auch ansprechbar dafür. Das Einzige, was ich gesagt habe, okay, vorhandene Orte kann man vielleicht auch schon mal so ändern. Und es sieht dann so aus, was machen die Leute jetzt auf der Website?
12:22
Die Leute, die die Seite besuchen, 87% machen genau das. Also statt sich zu registrieren und neuen Orten hinzuzufügen, sehen sie, oh, da ist ja ein grauer Ort, das ist ja der Bäcker bei mir in der Ecke oder die Kirche in Minnesota, wo ich wohne. Und ich kann einfach diesen Tag ändern, auf Speichern klicken und es ist schon passiert. Und Großteil von der Aktivität kommt von diesen Sachen, dass man sagen kann, okay, das ist meine Neighborhood sozusagen, hier kann ich das machen.
12:47
Wir haben auch noch so einen IP-Filter drin, dass wir mit einer relativeren Wahrscheinlichkeit deine Nachbarschaft schon beim Laden gezeigt haben, sodass man vielleicht auch schon was wiedererkennt und sagen kann, ja klar, natürlich fehlt dieses Einkaufszentrum hier noch, aber man sieht, dass es schon da ist. Und das ist genau das, was ihr alle schon gemacht habt, nämlich wahnsinnig viele POIs eingetragen habt,
13:05
sodass die Leute im Rollstuhl sagen können, ah, gut, dass er schon da ist, ich wüsste jetzt nicht, wie ich einen anlege, aber ich kenne diesen Bäcker. Und ich kann sagen, dass da eine Stufe ist. Genau. Und jetzt wird Christoph, der auch viel von der Entwicklung gemacht hat, eben noch ein bisschen was über die technischen Herausforderungen von Null auf WeMap zu kommen sozusagen erzählen.
13:25
Hallo, können Sie mich hören? Sehr gut. Ja, technische Herausforderungen. Holger sprach mich an und sagte Christoph, kannst du uns helfen? Wir wollen die WeMap bauen. Und ich hatte Slippy Maps im Internet gesehen, aber programmiert habe ich sie nicht vorher und ich hatte überhaupt keine Ahnung.
13:43
Meine romantische Vorstellung war, es gibt eine API, eine schnelle, eine zuverlässige, eine aktuelle API, die wir einfach ansprechen können und eine Ebene mit POIs anzeigen mit diesen Wheelchair-Daten. Die Realität sah so aus. Es gibt die X-API, sie beherrscht Bonding Box Queries und sie ist mitunter schnell, mitunter nicht.
14:09
Letztlich sind 50 Sekunden Request-Response-Cycle auf einer Webseite nicht usable und es war der Showstopper, wo wir gesagt haben, nein, können wir nicht machen. Der zweite Anwendungsfall war, hey, da gibt es CloudMate. Die haben eine richtig schnelle API. Das ist
14:24
cool, die versuchen wir. Bis wir dann feststellten, diese POI-Daten, die dort rauskommen, sind leider nicht aktuell. Der zweite Showstopper. Das heißt, die Daten, die ich gerade eben eingetragen habe, werden vielleicht in einem Monat dort drin erscheinen. Geht leider nicht. Die Konsequenz war, wir beissen in den sauren Apfel und haben eine eigene Datenbank.
14:44
Und nochmal vielen Dank an Frederik, der uns dabei unterstützt hat, dass wir ein laufendes Setup bekommen haben, wo wir die OpenStreetMap-Datenbank in unsere eigene importieren können. Unser Hoster unterstützt leider nur MySQL, deswegen mussten wir auch da in den sauren Apfel beißen und uns sozusagen in der Umgebung anpassen.
15:07
Das ist halt die Krux, die man hat mit einem gemeinnützigen Verein. Man hat halt wenig Geld bzw. gar keins und ist auf Spenden angewiesen, in diesem Fall das Hosting. Und die erste Herausforderung war dann, okay, wir benutzen Ruby, Ruby on Rails fürs Framework, fürs Frontend, und wir wollen diese Daten importieren.
15:26
Dann sind zur damaligen Zeit 900 Millionen Notes, die das Ding parsen muss, und er hatte in der initialen Version 20 Tage für den Import gebraucht. Geht gar nicht. Mit vielen Hacken, vielen Tweaks und was auch immer haben wir das Ding auf sieben Stunden getunt.
15:45
Und das ist so schnell genug, dass er diesen minütlichen Update halt in ein paar Sekunden schafft. Gut, wir waren da. Wir hatten eine Webseite, wir hatten eine Karte und wir hatten aktuelle PoE-Daten drauf.
16:01
Der zweite Punkt. Geo-Daten und MySQL. Ich kann es euch genau ansehen. Es geht nicht. Es geht nur halb. Es ist nicht schön. Besonders mit Shapes. Und jeder Giz-Mensch würde sagen, nee, funktioniert nicht. Gut, wir mussten da durch. Aber was sollen wir machen? Wir haben uns dafür entschieden, dass wir im Moment keine Ways unterstützen.
16:27
Wir können keine Gebäude sozusagen unterstützen, die als Ways kodiert sind in der Datenmark. Ist halt erstmal so. Da können wir nicht drum rum. Aber unser Hoster hat uns einen neuen Server sponsert. Und unser Staging-Environment ist schon auf dem neuen Server drauf.
16:44
Und wir sind dort alleiniger Herrscher. Wir sind nicht mehr in einem Shared-Environment, wo wir vielleicht noch 20 andere Dienste mit abschießen, wenn unser Dienst nicht geht. Und wir haben jetzt die freie Wahl sozusagen. Ich habe mir vorhin den Talk von Volker angehört zum Thema alternativer Geo-Stack mit NoSQL.
17:03
Und ich glaube, das wird es. Also ich wäre noch mal sehr dankbar, wenn wir da Unterstützung von dir kriegen würden. So, Nummer 3. Die Synchronisation von Datenquellen. Wir haben ja das Problem, dass Daten auf unserer Webseite aggregiert werden. Daten werden über Podlets, JOSM oder wo auch immer her generiert und fließen alle in die OpenStreetMap ein.
17:26
Will man sich das antun, diese Daten selbst zu synchronisieren? Wer hat Vorrecht? Welches Tag kommt jetzt rein, welches nicht? Dann haben wir gesagt, nee, das tun wir uns nicht an. Wir lassen die OpenStreetMap die böse Arbeit machen, die heavy lifting. Das ist das Setup, was wir im Moment aufgebaut haben. Das heißt, wir haben
17:45
per Osmosis importieren wir minütlich die Daten aus der OpenStreetMap in unsere eigene Datenbank. Wir haben einen Ruby on Rails Frontend, was für die Webanzeige und fürs iPhone herhalten muss. Und sämtliche Daten, die darüber aggregiert werden, gehen sofort auf eine JobQ
18:01
und der Worker schickt sie über die API sofort wieder an die OpenStreetMap. Und nach einer Minute erscheinen die Daten bei uns im Frontend und wir müssen nicht streiten, wer hat Vorrecht, wer hat nicht Recht. Erst in dem Moment, wo der Worker diese Daten an die API schickt, fragt er nochmal an und sagt, was ist denn die aktuelle Version?
18:22
Es könnte ja in der Zwischenzeit schon sein, dass die, die wir in der Datenbank haben, schon veraltet ist. Das heißt, er fragt nochmal genau in dem Moment an, gibt mir die aktuellste Version, ändere das Wheelchair Tag oder ändere das was auch immer Tag und schickt sie wieder zurück. Das ist unser Ansatz, damit umzugehen, dass wir auch keine Daten von jemanden anders überschreiben oder uns da sozusagen blamieren.
18:47
Mach du dann mal die Ergebnisse. Ok, jetzt hatten wir also die Website und wir haben mit den anderen Projekten vorher auch schon Pressarbeit gemacht und Öffentlichkeitsarbeit. Und versuchen ja eigentlich zu schaffen, dass möglichst transparent wird, wie viele Orte auf der Welt schon barrierefrei sind und wie viele nicht.
19:08
Weil wir immer so sagen, wir sind eben wie gesagt der Ansicht, dass es eigentlich normal sein sollte, dass man mit einem Rollstuhl auch überall hinkommt. Und dass das noch nicht der Fall ist, das muss sich halt noch ändern. So wie es früher normal war, dass im Kino geraucht worden ist oder dass man sich nicht angeschnallt hat und das sich aber heute inzwischen geändert hat, die Vorstellung.
19:23
So wird sich die Vorstellung ändern, dass es okay ist, dass Stufen am Eingang sind. Das ist nicht okay, man muss das halt mal ändern. Und wir sozusagen, WeMap ist so ein bisschen der erste Schritt, um sowas transparent zu machen. So, wie ist die Welt according to OpenStreetMap? 57% der getagten Orte sind barrierefrei.
19:43
Das ist nicht so die Erfahrung, die wir haben. Das zeigt aber, dass wahrscheinlich wirklich Leute, die selber Mobilitätseinschränkungen haben diesen Fall sehen und sagen, ich tagge natürlich zuerst die Orte, die Restaurants, die rollstuhlgerecht sind. Weil wenn jemand in meine Stadt kommt, der im Rollstuhl ist, hat er den größten Nutzen, wenn er weiß, wo er hingehen kann und nicht nur, wo er nicht hingehen kann.
20:03
Also diese Pranger-Funktion da, 24% nicht rollstuhlgerecht, ist zwar auch da, aber der Nutzen offenbar steht noch im Vordergrund. Das hier ist, seit wir die Daten jetzt aufgezeichnet haben, das haben wir am Anfang nicht gemacht, das ist jetzt seit Oktober, wie viele Wheelchair-Tags sind über die Wheelmap.org Webseite generiert worden?
20:25
Und die iPhone-App ist gar nicht dabei. Also das ist jetzt hier oben ungefähr bei 25.000, wir haben aber so 46.000 in der OpenStreetMap. Das heißt also, der Rest ist entweder über die iPhone-App von Wheelmap plus eben noch alle anderen Editoren, die es gibt. Also das ist nur der Teil von der Webseite.
20:43
Man sieht hier natürlich, dass es immer mehr werden, also die werden ja nicht wieder gelöscht. Und dass es auch ein paar Mal so ein paar Sprünge gibt. Dieser große Sprung zum Beispiel, das war eine DPA-Meldung, die wir bekommen haben, die Heise Online aufgegriffen hat, woraufhin wir ordentlich Traffic hatten und die Leute von Heise Online, also
21:00
so Techgeeks sozusagen, es mal ausprobiert haben und massenhafte Orte getaggt haben. Und dieses kleine Ding von vorgestern ganz rechts, das war, da waren wir um 19.25 Uhr am Montag in ZDF Wiesow. Mit einem 5-Minuten-Beitrag und außerdem zufällig am selben Tag in der Tageszeitung Taz mit einem zweiseitigen Interview von Raul.
21:21
Da sieht man also auch ein bisschen das, was man jetzt hier sieht zum Beispiel, dass Heise einen größeren Sprung gemacht hat als das ZDF um kurz vor der Tagesschau. Und das ist sozusagen das, wo wir sehen, es ist ein gutes Projekt. Das hätten wir nie machen können ohne die gesamte Vorarbeit. Das ist ja ein total triviales, kleines Tech im Vergleich zu dem, was alles schon vorher gemacht worden ist.
21:44
Und wir hätten das alles nicht machen können, wenn nicht schon so wahnsinnig viele Orte und auch Kartendaten da gewesen wären. Und wir glauben, dass es ein guter Weg ist, eben um zu zeigen, wie barrierefrei die Welt ist. Und das erzählen wir auch allen. Und wir laufen eben auch rum und machen Interviews.
22:00
Wir waren wie gesagt im ZDF, wir waren in der Tageszeitung Heise, BZ. NHK ist ein japanischer Nachrichtensender, vergleichbar mit der ARD hier. Die waren zehn Tage lang in Berlin und sind im Fernseh zum Raul hinterher. Und dann ist eine Fernsehsendung sozusagen daraus entstanden, die ist am Ende März oder so gesendet worden.
22:24
Wir haben deswegen auch eine japanische Version vorher gemacht von der iPhone-App und von der Website, damit wir auch da ein bisschen was kriegen. Die hatten dann als Überraschungsgast den Freiwilligen in Japan, der unsere Website übersetzt hat, mit dem wir nur über Twitter kommuniziert hatten bisher. Der saß dann da in der Talkshow und war über Skype mit Raul zugeschaltet und so. War also ganz lustig.
22:44
Wir hatten von der Press-Agentur Associated Press, also sowas wie dpa und international, war eine Redakteurin in Berlin und hat einen Artikel über uns gemacht, der ist dann in der Washington Post online erschienen, sodass wir auch in den USA Sachen bekommen haben. Aber den meisten Traffic bekommen wir immer noch über technisch getriebene Sachen,
23:05
also heise online oder da dieses Dunkelbau, was man nicht so sieht, ist Chaos Radio Express. Das ist ein Podcast, wo man sich anderthalb Stunden in die komplette Tiefe mit irgendwas beschäftigt. Ich weiß nicht, kennt das jemand? Chaos Radio Express? Ja, genau. Das war zum Beispiel etwas, wo unser Server, glaube ich, kurzzeitig auch mal down gewesen ist, als das öffentlich geworden ist,
23:24
weil die Leute tatsächlich anderthalb Stunden lang Gespräch mit den beiden und dem Bitlo wir sozusagen angehört haben unterwegs und dann sich eben WeMap und das gesamte Open-Street-Projekt sich angeguckt haben damit. Vielleicht noch als kleine Ergänzung. Was uns treibt, ist natürlich auf der einen Seite die freien Daten,
23:43
aber auf der anderen Seite auch wirklich, dass wir Sozialhelden sagen, wir wollen die Welt ein bisschen besser machen. Und reden auf der, also wir reden hier von Menschen. 1,6 Millionen Rollstuhlfahrer gibt es alleine in Deutschland. Das heißt, es ist eine relativ große Gruppe. Hinzu kommt noch, dass der demografische Wandel natürlich gnadenlos auf unsere Gesellschaft einschlägt, durchschlägt, besser gesagt.
24:06
Und wir natürlich auch sagen, die Politik muss letztendlich dafür sorgen, dass sich die Welt ändert. Und wir geben praktisch nur die Transparenz, wie weit sie damit gekommen ist. So, ich sehe gerade nicht mehr so viel Zeit.
24:21
Also, was sollen wir als nächstes machen? Wir haben es nur nicht auf die Reihe gekriegt, Listenansichten statt Kartenansichten zu machen, weil wir nicht entscheiden können, wann eine Stadt aufhört und wann nicht. Wir hätten auch gerne Hilfestellungen dazu, also sowas wie, welche Orte in München sind Rollstuhlgerecht, welche Restaurants in New York gibt es und so.
24:42
Wir sind dabei, Datenspenden zu besorgen, eben von diesen öffentlichen Stellen, von denen wir vorhin gesprochen haben, dass wir mit denen über Open Data reden und über Datenspenden, was ist die Open-Street-Map. Wir überlegen auch, ob man nicht so etwas in die Wheelchair-API machen könnte für andere Leute, die diesen Tag eben haben wollen, aber sonst eben nicht so tief einsteigen können und vielleicht auch nicht die Servicequalität managen können.
25:03
Wir wollen mehr Handys als nur das iPhone unterstützen und wir wollen auch eine gedruckte Karte, die wir aber auch noch nicht wissen genau wie. Wo wir Hilfe brauchen werden, wenn wir solche Datenspenden bekommen, Balk Imports, das hat zum Teil auch schon funktioniert, wir tun das ins Wiki und irgendwann macht das jemand. Wir wissen, dass es komplex, wir trauen uns nicht zu, selber irgendwelche Massen-Importer zu machen,
25:23
sondern wollen da gerne mit euch darüber sprechen. Auch zwei Unterstützungen wäre gut, weil der Mechanismus, wie das Registrieren über Wheelmap jetzt funktioniert, ziemlich unglücklich ist und auch ziemlich schwierig zu verstehen für die Nutzer. Und die RESTful-API hätten auch noch einige Verbesserungsvorschläge,
25:41
sozusagen jetzt, wie wir sie benutzen können. An sich als User sozusagen oder als Community-Mitglied tagt Orte rollstuhlgerecht, yes, no, limited. Wir planen vielleicht Mapping-Partys zu machen, gemeinsam mit Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, sodass das auch ein bisschen mehr Austausch darüber gibt, was eigentlich Barrierefreiheit bedeutet.
26:02
Genau, soweit dazu. Die Folien sind auf unserem Blog. Vielen Dank. Und wenn ihr Fragen habt, wir sehen es schon sehr knapp. Okay, wenn ihr Fragen gleich habt, dann vielleicht gleich.
26:26
Eine Anregung zur Erhebung von Daten von Städten. Also ich weiß, dass jetzt hier in Heidelberg dieser Gästeführer für Menschen mit Behinderungen gerade wieder neu aufgelegt ist oder aufgelegt wird. Wir von der UB wurden nämlich letzte Woche gerade vermessen, sozusagen.
26:41
Die letzte Auflage ist von 85. Und es gibt inzwischen von fast jeder größeren Stadt so einen Führer, der ja auch meistens online zugänglich ist oder wenigstens in gedruckter Form. Also da wäre die Möglichkeit, wenn man dann eben mit dem Verkehrsamt oder so Kontakt aufnimmt.
27:00
Da liegen also vor allem von den öffentlichen Gebäuden die Daten schon vor. Also da könnte man sich vielleicht die Daten schon abholen. Wir waren tatsächlich in der Tourist-Info als Erstes am Hauptbahnhof und haben uns diesen Führer geholt. Es ist ein bisschen schwierig, so etwas zu skalieren, wenn jeder Ort irgendwie 50 oder 100 Daten hat und so. Und wir suchen noch ein bisschen einen Weg, wie wir das eben skalierbar machen können,
27:22
und dass andere Leute auch diese Daten anfragen. Und das macht ihr ja auch alle schon. Und da würden wir auch gerne noch mehr lernen dazu. Noch mehr Fragen? Nicht? Du hast gerade gesagt, dass das mit dem Wheelchair gleich no, dass das nicht so wichtig sei.
27:49
Das finde ich jetzt eigentlich gar nicht. Ich habe also zum Beispiel das Deutsche Museum, Abteilung Bonn, das geht eine Etage runter, nur per Treppen.
28:01
Da ist kein Aufzug, da ist keine Rampe, da ist keine Rolltreppe, nichts. Also absolut keine Chance. Nicht nur eine Stufe, sondern richtig 5 Meter runter, nur Treppen. Da fand ich das sehr wichtig, dass ich da dran geschrieben habe. Das ist nicht für einen Rollstuhl geeignet.
28:23
Das Schlimme ist, die haben natürlich irgendwo einen Lastenfahrstuhl, aber der ist natürlich nicht für Personenbeförderung zugelassen. Wir werden auch hier auf den Tisch gleich feierlegen,
28:44
damit man uns auch weiterhin kontaktieren kann. Ansonsten noch Fragen? Also dann danke ich den drei Sozialhelden hier nochmal für den Vortrag. Sehr interessant.
29:06
Und wir haben jetzt eine halbe Stunde Kaffeepause.