E-Government: Freie Software, Open Source und Open Data
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Number of Parts | 24 | |
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License | CC Attribution 3.0 Unported: You are free to use, adapt and copy, distribute and transmit the work or content in adapted or unchanged form for any legal purpose as long as the work is attributed to the author in the manner specified by the author or licensor. | |
Identifiers | 10.5446/15938 (DOI) | |
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Open sourceAsynchronous Transfer ModeDownloadInformationInformationProcess (computing)Cylinder (geometry)Standard deviationComputer programmingSoftwareThomas BayesOpen sourceScientific modellingVersion <Informatik>Sun <Marke>Electronic GovernmentContent (media)Web serviceWINDOWS <Programm>LINUXPDF <Dateiformat>Mobile appLevel (video gaming)Computer animation
06:38
Strukturierte DatenInformationTOUR <Programm>Open sourceSoftwareStatistikerErkennbarkeit <Automatentheorie>Computer fileInformation technology consultingWordMoment (mathematics)BenchmarkSystems <München>SpreadsheetDatabaseContent (media)Table (information)Version <Informatik>Open sourceSoftwareStrukturierte DatenLevel (video gaming)PositionContent (media)GeometryORACLSFile viewerLinked dataInformationUniform resource locatorParallelenEXCELBerners-Lee, TimComputer animation
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LUCAS <Prozessor>OPUS <Programm>Gebiet <Mathematik>Source code
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Open sourceFunktionalitätSource codeSoftwareVersion <Informatik>Uniform resource locatorStrukturierte DatenHTTPTransport Layer SecurityDNS <Internet>InternetMARKUS <Unternehmensspiel>MetadataWorld Wide WebOpen sourceSoftwareInternetScrum (software development)HTTPWEBSimilarity (geometry)GeodesicInformationArchaeological field surveyUniform resource locatorWeb browserMetadataContent (media)Server (computing)Default (computer science)Product (category theory)Raw image formatFunction (mathematics)Zusammenhang <Mathematik>FunktionalitätCoordinate systemPoint cloudSource codeInfinitySmart cardMikroarchitekturWeb pageDirected graphOpen setSpeciesGrand Unified TheoryPropositional formulaVersion <Informatik>DatabaseDirection (geometry)File formatSoftware developerMaschinelle LesbarkeitStrukturierte DatenIPComputer animation
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SoftwareProduct (category theory)Route of administrationInternetElectronic GovernmentGeodesicFile formatWEBGeometrySoftwareRaw image formatOpen sourceMeeting/Interview
Transcript: German(auto-generated)
00:00
Führung zu freier Software, zu Open Source und Open Data geben möchte. Und Arnulf, bitte du hast das Wort, 30 Minuten. Guten Tag, mein Name ist Arnulf Kristl. Ich möchte mich als allererstes entschuldigen, dass ich auf einem Windows PC präsentieren muss.
00:27
Man sieht ja fast nichts, ich habe ein PDF draus gemacht, insofern sollte das also okay sein. Nächstes Mal drücken wir die Daumen, dass wir es wirklich hinkriegen, dass da mal ein Linux PC steht. Wir haben kurzfristig überlegt, ob wir noch mit der Live-OSG und DVD, die sie alle in der Tasche haben, hooten und das von da aus machen.
00:43
Aber es war uns zu heiß, nicht dass uns die Techniker, die uns hier versorgen, da noch eine Krise kriegen. Herzlichen Dank nochmal. Zum Inhalt, ich möchte gerne was erzählen zu e-Government. Das fing so an, dass ich gesagt habe, wir brauchen so einen einführenden Kurs, einführenden Beitrag zu Open Source und freier Software.
01:06
Und dann meinte, glaube ich, Frederik Ramm, der immer gute Kritiken zu so Einreichungen hatte, da muss eigentlich was zu Open Data dazu oder Open Street Map. Und dann habe ich mir das angeguckt, mich da ein bisschen reingefuchst und habe überlegt, eigentlich ist das alles e-Government.
01:21
Und jetzt gucken wir mal, ob das so stimmt und ob das vielleicht auch zusammenpasst. Also e-Government nach einer Definition des European Interoperability Framework, EIF in der Version 2.0, is about using the tools and systems made possible by information and communication technologies to provide better public services to citizens and businesses.
01:45
Das ist mal eine relativ allgemein gehaltene Definition. Aber das ist, was Europa denkt, dass e-Government sein sollte. E-Government übersetzt ins Deutsche, in der Wikipedia sind wir da sehr bedacht drauf, dass wir das machen. Das ist dann die e-Regierung. Und da dachte ich mir, ist das, wenn die Elektronen uns regieren?
02:07
Und die Gefahr besteht ja durchaus, dass wir ganz Sklaven unserer Twitter, Facebook, Gadgets, Mobile Phones, Apps und so weiter werden. Und wenn man dann weiterguckt, dann steht da auch irgendwo noch e-Administration, die im engeren Sinne elektronisches Regieren und Verwalten,
02:27
die Vereinfachung und Durchführung von schneller, unkompliziertere Dienstleistungen, dem Staat sollen Kosten erspart werden. Na danke, wir sind wieder beim Sparen. Ich bin ein absoluter Gegner des Sparens.
02:42
Und in Spanien hat man gesehen, was passiert, wenn man spart, dort haben sie in der öffentlichen Verwaltung alles runtergekürzt und da sterben gerade die Firmen. Gerade die kleinen Firmen haben keine Chance, die gehen einfach kaputt, weil 20, 30 Prozent gekürzt worden sind. Ja und der Staat soll von einer Vaterrolle in eine dienstleistungsorientierte Partnerrolle gewandelt werden.
03:04
Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Staat als Partner haben möchte. Also wie geht das mit der e-Administration? Der erste Schritt von den Formularservern war, dass man Formulare herunterladen konnte. Genau die gleichen wie vorher, dann hat man sie ausgefüllt, ist ins Amt gegangen, hat sie wieder abgegeben.
03:22
Die nächste Stufe war, dass man diese Formulare online ausfüllen konnte. Und wenn es gut war, dann ging diese Inhalte online auch gleich noch in eine Datenbank, sogar direkt in die Produktion. Das war dann schon ein Fortschritt. Und bei manchen konnte man dann auch zu Kommentaren, zu Formularen eingeben.
03:40
Und in der Zukunft irgendwann, ich habe es mal mit N benannt, habe ich mir gedacht, vielleicht könnten wir selbst solche Formulare entwerfen oder verändern. Also nochmal zurück, es geht um Prozessoptimierung. E-Government wird oft verstanden als Prozessoptimierung, optimierte Informationsverteilung, Transaktionsoptimierung, Effizienz in der Verwaltung.
04:03
Und das Ganze ist monodirektional. Das ist eher wie Rundfunk, das ist kein Dialog. Und das wird unterstützt mit EU-Initiativen ganz vorne dran. Inspire, und ich habe das mal zusammengefasst unter dem Begriff der Infrastruktur. Und die PSI Directive, die Public Sector Information, deals with the way public sector bodies should enhance reuse of their information resources.
04:30
Und das ist eigentlich eine ganz interessante Stelle. Dass also die öffentliche Verwaltung aufgefordert wird, ihre Daten bereitzustellen, dass sie wiederverwendet werden können.
04:42
Inhaltlich gibt es da zwei Organisationen, IDA-BC, Interoperable Delivery of European E-Government Services to Public Administrations, Businesses and Citizens. Das ist so ein typischer Name von so einer europäischen Organisation. Und die haben es aber drangegeben, die sind immer limitiert, und die neue Ausgabe davon ist jetzt die ESA.
05:00
Und das ist dann nur noch Interoperability Solutions for European Public Administrations. Sehr allgemein gehalten, also auch eher eine Infrastruktur. Hat mit den Inhalten immer noch nicht so richtig viel zu tun. Naja, gehen wir nochmal zurück und gucken bei dem E-Government, E-Regierung, E-Demokratie. Vielleicht ist das ja interessant. Was ist die E-Demokratie?
05:23
Und laut Wikipedia in der deutschen Version, wer möchte, kann das gerne mal ändern, steht da immer noch, wieder diese Vereinfachung, Durchführung von Prozessen, Institutionen, Legislative, Government to Citizen und Government to Business. Das sind so die Sachen, die verbessert werden sollen durch E-Demokratie, durch den Ansatz von Informations- und Kommunikationstechnologien.
05:46
Ich weiß nicht, ob es das wirklich schon ist. Also noch weiter zurück, gehen wir zu den alten Griechen und gucken mal, was heißt Demokratie? Demokratie bezeichnet das Ideal einer durch die Zustimmung der Mehrheit der Bürger und die Beteiligung der Bürger legitimierten Regierungsform der Volksherrschaft.
06:06
Und die direkte Demokratie wäre dann das gleiche, bloß dass das Volk unmittelbar und unvertretbar durch Abstimmung über Sachfragen im Staatsgeschehen teilhaben kann. In der Schweiz sieht man da so ein paar Ansätze von. Schwer diskutiert, in Kalifornien hat man es auch gesehen, deswegen sind jetzt Bankot, weil die Bürger da wahrscheinlich noch nicht mündig waren.
06:27
Und deswegen kann es aus praktischen Gründen einen modernen Staat dieses nicht geben, angeblich. Und warum nicht? Weil die Volksherrschaft vielleicht von dem Staat gar nicht gewollt wird.
06:40
So ein System versucht ja immer, sich selbst zu erhalten. Und wir sind ja nur Teil des Systems. Und deswegen hat man oft auch das Gefühl, dass das System etwas mit einem tut. Das sind die Bösen da oben, das sind die Mächtigen da oben. Ich bin mir gar nicht sicher, ob das wirklich so ist, weil wenn wir selbst Teil des Systems sind, dann sind wir die da oben ja auch irgendwie.
07:02
Wie passt das zusammen? Und jetzt schlagen wir einen kleinen Bogen zu den Karten, irgendwann musste das ja auch passieren. Was sind Karten? Das sind immer ein Machtinstrument gewesen, ein Instrument der Herrschaft. Vom Instrument der Mächtigen zum Instrument des Systems, also hier jetzt die Verwaltung. Und das hat sich plötzlich und für viele unerwartet geändert durch OpenStreetMap.
07:25
Ein Werkzeug von und für Menschen. Und ich glaube jetzt ist es mal Zeit, dass wir die ganze EU-Sache und so ein bisschen auf die Seite legen und uns ein bisschen bemütlicher machen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich der einzige Schlips heute bin.
07:42
Ich mache es jedes Mal falsch. Entweder ich habe zu viel an oder ich habe zu wenig an. Also vielleicht geht es ja so. Ja, OpenStreetMap, was hat es damit auf sich? Wir werden so viel darüber hören, dass ich mich nicht versuchen werde, das in wenigen Worten zu erklären.
08:06
Und OpenStreetMap ist, wenn man sich es genau überlegt, auch ein System. Und wir sind Teil dieses Systems und haben das geschafft und haben das beeinflusst. Und da sehe ich jetzt so ein paar Parallelen. Und wenn wir jetzt mal Tim Berners-Lee bemühen und das geht jetzt vor allen Dingen die Leute der öffentlichen Verwaltung, sich das mal anzugucken.
08:29
Wir haben so ein 5-Sterne-System, was offene Daten angeht. Das erste ist, Dokumente ins Netz zu stellen, egal welches Format. Das zweite ist strukturierte Daten, also Tabellenkalkulation statt Bild einer Tabelle.
08:43
Ich wollte da nicht Excel hinschreiben, aber jeder sagt Excel. Die dritte Version ist, dass man nicht Excel hinstellt, sondern ein offenes Format, zum Beispiel CSV, so Commer Separated Values. Die vierte Variante aus diesem Open Data, Linked Open Data zu machen, ist, indem man URLs nutzt, um diese Dinge identifizierbar zu machen.
09:04
Hier geht es um Adressierbarkeit. Jedes Dokument, jedes Objekt, alles was ich habe, was ich veröffentliche, in der öffentlichen Verwaltung soll mit einer URL versehen werden. Und dann in der fünften Stufe verlinken Sie Ihre Daten mit anderen Daten, um neue Inhalte zu erzeugen.
09:21
Wenn Sie jetzt selber mit Daten zu tun haben, gucken Sie mal, auf welcher Stufe dieser 5-Sterne-Daten Sie unterwegs sind im Moment. Open Street Map, ich wollte da noch einen kleinen Hinweis zu Ali loswerden. Cloud Source Data, Wisdom of the Clouds, Hive Mind, das sind Dinge, die damit zur Verbindung gebracht wurden.
09:41
Und einer der Gist, Perhaps the Good Child, sagte, Volunteered Geographic Information. Meiner Ansicht nach ist das nur die halbe Miete. Denn es vergisst, dass die freie Nutzbarkeit ein ganz integraler Bestandteil ist. Volunteered Information könnte ich vielleicht auch dadurch beisteuern, indem ich mein Navigationssystem auf Auto-Transmit stelle.
10:03
Und der schickt seine Daten wieder zurück an den Hersteller. Dann habe ich mehr oder weniger freiwillig meine Position kundgetan, aber ich habe nichts davon. Ich bekomme die nicht zurück, ich komme nicht an die Daten dran. Das heißt, Volunteered Geographic Information ist ein Teil. Wenn es richtig gemacht wird, so wie bei Open Street Map, dann würde ich das eher Cloud Source Data nennen.
10:25
Und dann wieder die Frage, ist das eigentlich demokratisch, wie das so funktioniert? Ist Open Street Map demokratisch? Ist die OSGEO demokratisch oder FOSCIS e.V.? Und da gibt es noch einen anderen Begriff, und der heißt die Duokratie, die Duocracy.
10:42
Aus Geo haben wir das definiert als an organizational structure in which individuals choose roles and tasks for themselves and execute them. Das hört sich nicht sehr basisdemokratisch an, aber das Schöne ist, es funktioniert. Und Responsibility is attached to people who do the work rather than elected or selected officials.
11:06
Duocracy in der OSGEO, einfach mal ein Blick in die Wiki-Statistiken. Das sind 2000 Content Pages, 1000 Dateien hochgeladen. Page Edits 54.000, Average pro Seite 10.
11:20
Und ein Total View von 10 Millionen. Das ist mal nicht schlecht. Das heißt, da ist auch viel Wiedererkennbarkeit. Und die wenigen Leute, die da auch aktiv beigetragen haben, erreichen viele andere, die das Ganze dann auch nutzen. FOSCIS e.V. und Konferenz funktioniert im Grunde genauso. Das, wo wir jetzt sind, entsteht nur, weil sich Freiwillige ans Knie gebunden haben, das zu tun.
11:46
Und deswegen auch hier nochmal ein Dank an alle, die geholfen haben, diese Konferenz zu ermöglichen. So, nach diesem kleinen, jetzt sind wir alle wieder wach.
12:00
Klatschen hilft da, glaube ich, für nochmal ein paar Grundlagen. Das ist das, was ich eigentlich erzählen wollte, nämlich freie Software in Open Source. Ich bin mir aber gar nicht sicher, ob das hier noch erforderlich ist. Die meisten wissen inzwischen, glaube ich, worum es dabei geht. Fangen wir an mit Proprietärer Software. Das ist die Basis für ein Geschäftsmodell. Da geht es gar nicht um Entwicklungsmodelle, sondern das ist ein Geschäftsmodell.
12:21
Und die Lizenzverträge spezifizieren zunächst, was man nicht darf. Man darf nicht auseinandernehmen, verbessern oder erweitern, nicht weitergeben, nicht ohne zu zahl installieren, nicht ohne zu zahlen aktualisieren, nicht beliebig oft installieren. Oftmals darf man sie noch nicht mal vergleichen. Da gibt es dann diese Dinge, wenn Sie Oracle haben wollen, Benchmark machen,
12:41
dann dürfen Sie es nur veröffentlichen, wenn Oracle die besseren Ergebnisse geliefert hat. Das heißt, dieses Proprietäre Geschäftsmodell zeichnet sich dadurch aus, Dinge zu verbieten. Es gibt noch andere Silos, die wachsen jetzt gerade so nebenbei, ohne dass man es groß merkt. Und da gibt es ein 60-Sekunden-Video, das viel besser ist als jedes meiner Worte.
13:06
Und das wollen wir uns kurz mal angucken.
14:12
Okay, also, keine geknackte Software verwenden. Keine Periaterie machen, einfach gleich Open Source verwenden. Das ist viel einfacher.
14:22
Okay, was haben wir jetzt gegen diese Schwierigkeiten? Wir haben freie Software. Freie Software ist ein Lizenzmodell. Frei nicht wie in freie Bier, sondern wie in freie Rede. Freies Bier, kennt man ja, gibt es immer morgen. Wenn man dann morgens hinkommt, ist es wieder am nächsten Morgen, also nie heute. Freie Software gibt es dagegen heute und immer, und das garantiert.
14:45
Frei, um sie überall und zu jedem Zweck zu benutzen, zu verstehen und zu verbessern, weitergeben und zu vermehren und auch damit Geld zu verdienen. Weil das ist eigentlich gar nichts Schlechtes. Und die großen schwarzen Figuren in dem Bild vorher sind auch nicht wirklich böse.
15:01
Sie sind einfach nur ein bisschen fehlgeleitet. Open Source, freie Software, wird immer im Zusammenhang genannt. Es gab da mal große Diskussionen, was jetzt da richtig ist. Ich habe irgendwann mal entschieden, das eine ist vielleicht mehr die Lizenz, das andere ist vielleicht mehr das Entwicklungsmodell, und das erklärt sich somit ganz gut. Open Source ist ein Entwicklungsmodell, bei dem der Quellcode,
15:23
der die gesamte Funktionalität in lesbarem Format erhält, zur Verfügung gestellt wird. Denn nur der Quellcode kann verändert werden, und Endbenutzer, die typischerweise nur die maschinenlesbare Version, brauchen Open Source gar nicht unbedingt als Entwicklungsform.
15:40
Aber Entwickler bevorzugen auch offenen Quellcode, weil Funktionen wiederverwendet werden können, und es ist einfacher. Man muss sich nicht um diese langen Lizenzlisten da, die man eh nie liest und dann doch unterschreibt, kümmern. So, freie Software und Open Source zusammengefasst, sind inzwischen bewährt, anerkannt, kommerziell genutzt. Ich brauche dazu also eigentlich nichts mehr sagen,
16:02
was wir so in den letzten vielen Jahren immer die großen Diskussionen hatten. Open Source ist nicht gut genug, freie Software ist viral, und was man da alles gehört hat, ist heute irgendwie nicht mehr so das Thema. Freie Software, Lizenzen und Open Source Entwicklungsmodelle zusammen ergeben FOSS und im Geo-Bereich zum Beispiel die Konferenz FOSS4G in Denver im September,
16:23
oder die FOSCIS dieses Jahr hier in Heidelberg. Aber, und ich zitiere hier Skyler Earl, der das schon vor vier Jahren gesagt hat, auch in einer Keynote, your software is worthless without data. Und jetzt schlagen wir den Bogen zu den Geodaten.
16:43
Und wenn man mal nach Geodaten sucht und guckt sich da ein paar Bilder an, dann bekommt man so in der Art meistens erst mal Karten angezeigt. Und Swiss Topo in der Schweiz hält derzeit 500 Millionen Kacheln in einer Cloud bereit, um ihren Bürgern kostenfreie Karten anbieten zu können. Das ist super.
17:00
Die haben ein ganz tolles System aufgesetzt, um diese Kartenbilder auch nutzen zu können, auch online nutzen zu können. Aber, wer die Daten haben möchte, muss sie kaufen. Das heißt, wenn wir das vergleichen nochmal mit dem Sternesystem für Openlink Data, Dokument ins Web, super, haben sie geschafft. Strukturierte Daten, ja, die Kacheln sind strukturiert,
17:24
man kann die richtig aufrufen. Offene Standardformate, ja, gerade noch so, die haben so eine API da dran und man könnte das woanders einbinden. Aber dann geht es schon nicht mehr weiter. Die Url nutzen, um Dinge zu identifizieren, wird schon schwierig. Mit einer Koordinate kann man auch noch einspringen.
17:41
Aber man kann diese Daten nicht verlinken, weil man an die Daten überhaupt nicht drankommt. Man kommt nur an das Bild, an das eigentliche Kartenabbild. Das Internet, unendliche Weiten, so wird das gerne mal dargestellt. Wie funktioniert das? Wir haben ein Domain-Namesystem, Internetprotokoll, TCP, IP, HTTP und URIs.
18:04
Und diese URI oder HTTP, URI, URL, das sind die Verbinder zwischen den Daten, die wir nutzen wollen. HTTP ist das Anwendungsprotokoll des Internet. Und die Anwendung des Internet ist das Web.
18:21
Das war mir wichtig, das kurz hier nochmal deutlich zu machen, weil das im deutschen Sprachgebrauch irgendwie bisschen schief rübergekommen ist. Im Englischen sagt man immer nur das Web. Internet ist da mehr so die technische Grundlage. Und ich glaube, das ist eine ganz gute Idee, wenn man das trennt, auch wenn man selber Architekturen aufsetzt. Das Internet, wenn wir sagen, wir gehen ins Internet, ist das richtig. Wir klinken uns da ein in das Kabelsystem.
18:43
Aber was wir nutzen, ist das Web. Nämlich die Links zwischen den Dokumenten, die dort abgelegt sind. Das Web-Dokumente, da ist jetzt zum Beispiel so ein Link mit drin. Und das sind HTTP-URI-Verweise. Ich habe also Subjekt, Relation, Objekt. Zum Beispiel verweist eine Webseite auf die Scrum Alliance Org.
19:03
Und der Verweis ist ein gerichteter Graph. Geht also nur von Metaspecial zur Scrum Alliance, aber nicht zurück, weil die kennen mich überhaupt nicht. Ich kann zu Ruhe linken, aber deswegen google ich ja noch nicht an mich zurück. Und interessanterweise haben Geodaten ähnliche Eigenschaften.
19:21
Die Postleitzahl kann ein Nachbar sein von einer anderen Postleitzahl. Oder ein Kreis kann enthalten einen Ort. Und das sind also getübte Beziehungen zwischen den einzelnen Objekten, gerichtet mit bestimmten Eigenschaften. Und das ist, was jetzt die Vernetzbarkeit dieser Geodaten tatsächlich ausmacht.
19:41
Das Web sieht dann eher so aus, das wäre jetzt ein Link-Geodata-Snapshot, wo man sieht, welche Datenbanken, welche Webseiten, welche Gruppen aufeinander zeigen. Geo- und Metadaten lassen sich auch vernetzen. Und zwar über KML, XML, RSS, RDF.
20:02
Und da geht noch viel mehr, weil eben alles vernetzt ist. Und da gibt es dann zum Beispiel das Ordnance Survey. Und beim Ordnance Survey kann ich jetzt auf ein solches Objekt klicken und sehe dann die unterschiedlichen Informationen. Das ist die Beschreibung, wie das Ganze identifiziert wird.
20:23
Und irgendwo habe ich dann auch eine Verbindung zu einem anderen. Da habe ich jetzt kein gutes Beispiel genommen, dass ich also von einem solchen geografischen Objekt zu einem weiteren weiterhangeln kann. Es gibt also eine Beziehung, eine Nachbarschaftsbeziehung. Ich kann von einem County, da kriege ich unten aufgelistet,
20:41
welche anderen Counties da noch sind, kann mich weiter bewegen. Ich habe also die räumliche Beziehung bereits im Web hier abgebildet. Aber das ist noch nicht weit genug, weil die sich nicht trauen, ihre geografischen Daten tatsächlich ins Netz zu stellen. Das ist was sie in Spanien gemacht haben bei dem Geo-Linked-Data-Projekt,
21:03
das vom W3C stark vorangetrieben worden ist. Und noch besser haben sie es gemacht in Dänemark. In Dänemark haben sie diese Geo-Servicer. Wenn ich hier jetzt zum Beispiel auf eine Postnummer gehe
21:21
und nehme mal ein solches Beispiel hier in HTML, dann sehe ich hier die Verbindung. Und wenn ich jetzt auf das HTML-Abbild gehe, bekomme ich tatsächlich die echten Geo-Daten in einem JSON. Das heißt, es ist im Speicher vom Browser jetzt enthalten. Und wenn ich mir das angucke, dann haben die sich tatsächlich getraut,
21:43
ihre kompletten Geo-Daten in sehr hoher Genauigkeit daraus zu stellen. Das ist cool. Herzlichen Dank an Dänemark. So, und davon wollen wir mehr sehen. Und das war so meine ursprüngliche Überlegung,
22:02
dass wir halt diese Geo-Daten tatsächlich im Netz haben wollen. Fragt jetzt nicht, ob man die weitervernutzen darf, ob man den nach oben street markt und so weiter. Das ist alles noch nicht geklärt. Die wissen ja auch nicht, wie sie damit umgehen sollen. Die brauchen uns da auf der anderen Seite als Gesprächspartner. Weil sie selber nicht so genau wissen, wem gehört das jetzt eigentlich? Wie lizenziere ich das? Wie ist das Copyright? Wie geht man mit nationalem Recht um?
22:22
Was ist, wenn ich ein nationales Recht, Geo-Datum in Deutschland in einem Server in Großbritannien von einem Inder eintragen lasse? Wie sind da überhaupt die rechtlichen Beziehungen? Das ist vollkommen ungeklärt. Also, fünf Sterne vor Openlink Data. Und hier ist ganz klar, verlinken Sie Ihre Daten mit anderen Daten,
22:40
neue Inhalte zu erzeugen. Diese URL mit dem HTML, wo ich direkt im Google Earth lande, könnte ich genauso gut in Open Street mehr blanden. Oder als JSON mir runterziehen. Oder als KML. Das sind die Formate, die alle direkt schon per Default von denen mit angeboten werden. Die Aufgabe der Verwaltung ist es, meiner Ansicht nach,
23:00
Rohdaten bereitzustellen. Nicht Produkte. Sie würden sich doch wundern, wenn eine öffentliche Verwaltung solche Produkte anbieten würde. Stattdessen möchte ich gerne die Rohzutaten dafür haben, damit Firmen, Bürgerforschung und andere Institutionen selber ihre Produkte daraus herstellen können.
23:20
In der Zusammenfassung, e-Government heute und europäische Initiativen sollten sich meiner Ansicht nach dahin entwickeln, Openlink Data zu erstellen. Und in der Kombination mit freier Software, Open Source, Internet und Web das e-Government nochmal neu zu definieren. Und uns die Möglichkeit zu geben,
23:40
in die Regierung unserer eigenen Welt auch aktiv mit eingreifen zu können. Herzlichen Dank. Vielen Dank für den interessanten Einblick. Ein, zwei verstandenes Fragen dazu.
24:02
Nicht, dass Sie nachher sagen, wir hätten noch eine gehabt und wären Sie nicht losgewonnen. Dem ist nicht so. Ganz oben, ja. Dann bitte ganz laut sprechen.
24:25
Die Frage war Barrierefreiheit. Das ist richtig. Die Frage war der Aspekt der Barrierefreiheit,
24:43
der die Behörden ganz wichtig sei. Richtig? Ich denke, das steht dem nicht entgegen.
25:11
In je mehr verschiedenen Formaten die Geodaten bereitgestellt werden, umso kleiner sollte das Problem der Barrierefreiheit sein. Aber ich weiß nicht,
25:20
ob das Ihre Frage beantwortet. Ich glaube, es war eher ein Kommentar. Du hattest ja auch gesagt, dass es quasi um Rohdaten geht. Das ist ja eine Anwendungsfrage. Wenn man Anwendungen daraus macht, wer auch immer, der muss die Barrierefreiheit berücksichtigen.
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Habe ich sonst noch jemanden übersehen? Dann möge er oder sie sich jetzt melden oder schweigen für immer. Also bis zur Pause. Dann nochmal vielen Dank an die beiden Referenten. Wir möchten jetzt zu den Lightning-Talks kommen. Insgesamt stehen 5 Referenten
26:03
zur Verfügung und für die nächsten 30 Minuten bereit.