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E-only statt e-preferred: Segen oder Fluch der Covid-19-Pandemie in der Erwerbung?

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E-only statt e-preferred: Segen oder Fluch der Covid-19-Pandemie in der Erwerbung?
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Bisher hat die TIB auf eine abgestimmte e-preferred-Strategie gesetzt. Mit der Umstellung des Sommersemesters 2020 auf die Online-Lehre wurde der Zugang zu digitalen Medien noch dringender erforderlich und die Verlage erweisen sich in der Regel als (befristet) großzügig. Auch wenn das Mehrwertsteuerargument inzwischen Vergangenheit ist, muss man sich stärker denn je mit den elektronischen Angeboten auseinandersetzen, insbesondere ob Preis und Leistung angemessen sind. Dr. Andreas Lütjen, Leitung des Bereich Erwerbung und Katalogisierung im Programmbereich Bestandsentwicklung und Metadaten der TIB Hannover, spricht in seinem Beitrag "E-only statt e-preferred: Segen oder Fluch der Covid-19-Pandemie in der Erwerbung? über das veränderte Erwerbungsverhalten in Zeiten der Pandemie.
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Transcript: German(auto-generated)
Ja, lieber Herr Dome, lieber Herr Andrich, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, guten Morgen aus Hannover. Mein Thema heute, das, wie Herr Dome schon gesagt hat, ich von Frau Dr. Senz übernommen habe, lautet I only statt I prefered Segen oder Fluch in der
Covid-19-Pandemie in der Erwerbung? Fragezeichen. Ich möchte kurz einen Überblick über meine Agenda geben. Den Abstract hat Herr Dome eben freundlicherweise schon verlesen. Ich möchte im zweiten dann kurz einen Überblick über die TEB geben, also wer sind wir, wie sieht unser
Bestand aus, daran gekoppelt, was bedeutet die Aufgabe der TEB für die Erwerbung und dann natürlich ganz wichtig, zentral das Thema, wie haben wir in der TEB die Pandemie seit Beginn
des Jahres hier wahrgenommen, erlebt, was haben wir daraus gemacht, was mussten wir unternehmen innerhalb dieses Ganzen? Die Frage, welche Rolle spielen elektronische Medien in diesem Kontext in der TEB und natürlich aus Perspektive der Erwerbung, welche Probleme brachte das mit sich?
Herr Dome hat eben schon einen zentralen Punkt genannt, nämlich die Mehrwertsteuersenkungen, darauf gehe ich später auch noch kurz ein. Natürlich ist da, wo ein Problem ist, hoffentlich eine Lösung nicht weit. Das heißt, wir haben natürlich auch schon Lösungen finden müssen,
suchen weiterhin nach Lösungen und am Ende eben die Frage, was ist das Fazit und was folgt daraus für die Zukunft? Das kann ich jetzt schnell überspringen. Ja, der Bestand der TEB.
Wir haben eine Anzahl von 9,72 Millionen Medien an Einheiten in der TEB, davon liegen noch 96 Prozent in Print und Analog vor und nur 4 Prozent digital. Das sieht natürlich beim
Zugang, bei den Zugangszahlen inzwischen ganz anders aus, aber bis sich so eine große Menge an Bestand auch zahlenmäßig statistisch ändert, dauert das natürlich eine ganze Zeit. Die TEB hat fast 67.000 laufende Zeitschriftenabos, davon Print 16 Prozent und digital schon 84.
Deutschlandweit laut Zahlen 2019 haben wir 65 Prozent dieser Zeitschriften im Alleinbesitz. Der vollständige Name der TEB lautet Leibniz Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek. Sie sehen, dass auf dieser Folie bereits
mehrfach das Wort Leibniz steht. Also wir sind die Universitätsbibliothek für die Leibniz-Universität Hannover. Wir sind Rahmen unserer Zugehörigkeit zur Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz ein Leibniz-Institut und Hannover und Leibniz, das ist für
Auswärtige vielleicht eine etwas komplizierte Sache. Es gibt noch die Gottfried Wilhelm Leibniz-Bibliothek in Hannover, das ist die Landesbibliothek, das sind wir nichts, mit der arbeiten wir natürlich aber kollegial und gut zusammen. Die TEB ist seit 2016,
seit dem 1. Januar eine Stiftung öffentlichen Rechts des Landes Niedersachsen. Das kann man hier sehr schön sehen, dass wir für unseren Auftrag für die überregionale Literaturversorgung Bund und Länder finanziert sind und für unseren Auftrag die Universität mit Literatur
zu versorgen, von der LUH finanziert sind. Daneben ergeben sich natürlich für die Nutzenden reichlich Synergieeffekte, soll heißen, wenn die TEB eine Monographie aus Mitteln der Bund-Länder-Finanzierung erwirbt, kann es natürlich auch jemand vor Ort auf
dem Campus nutzen. Ja, die Finanzierung ist eine doppelte, insofern ist auch die Erwerbung eine doppelte Aufgabe. Die TEB, Leibniz Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und wie gesagt Universitätsbibliothek versorgt als
Deutsch zentrale Fachbibliothek für Technik, Architektur, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik, Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft mit Literatur und Informationen. Die eben
Bibliothek, die TEB, auch für die Leibniz Universität Hannover, andere Fächer, die hier nicht genannt werden, wie zum Beispiel Biologie oder Geschichte. In diesem Vortrag soll zwar überwiegend die lokale Literaturversorgung thematisiert werden,
aber die überregionale Literaturversorgung läuft im Buchbereich weiter über Print und hier fehlen bislang die gesetzlichen oder vertraglichen Fernleioptionen für E-Books. Das ist natürlich für eine zentrale Fachbibliothek ein spezielles Problem, aber diese fehlende Fernleioption für E-Medien haben natürlich auch alle anderen
Bibliotheken, die aktiv und passiv an der Fernleihe teilnehmen. Ja, wie schon gesagt, in ihrer Funktion als Universitätsbibliothek stellt die TEB die Informationsversorgung aller Fakultäten der Leibniz Universität Hannover sicher. Vorab ein paar Worte zu
den Grundsätzen der Literaturversorgung. Hier in der TEB fahren wir für die LUH das Modell einer e-preferred Strategie. Das bedeutet, es gibt keine Parallelbeschaffung,
Print und elektronisch, sondern entweder oder. Digitale Zugänge werden seitens der Bibliothek finanziert, wenn ihre Nutzung angemessen ist. Das heißt, bei uns aktuell die Coast per Download unter 10 Euro. Daneben wird für die LUH ein Kernsatz von Mussangeboten gemeinsam
mit den Fakultäten definiert. Das sind aktuell zum Beispiel Backonline, SciFinder, IEEE, WISO, etc. Zudem gibt es in der TEB ein moderiertes e-Book Central-Angebot. Und jetzt kommen hier
unten auf der Folie schon mal ein paar aktuelle Zahlen zum E-Book-Erwerb im Vergleich 2019 und 2020. Während wir 2019 von März bis September 36.000 Euro für Einzel-E-Books
ausgegeben haben, lagen die Ausgaben im Vergleichszeitraum 2020 mehr als zweieinhalbfach Ja, wie haben wir in der TEB die Ereignisse während der Pandemie erlebt? Wir haben uns
schon relativ frühzeitig mit der Pandemie konfrontiert gesehen aufgrund unseres Sammelschwerpunktes Ostasien und den damit verbundenen wöchentlichen Lieferungen. Das heißt, wir haben uns konkret die Frage gestellt, wenn aus Ostasien, aus China Schiffslieferungen mit Waren ankommen, was muss man damit machen, damit von den Mitarbeitenden
und den Nutzenden keiner zu Schaden kommt. Und deswegen auch relativ frühzeitig gab es schon Ende Februar Planungen für Homeoffice-Tätigkeiten für eine große Anzahl der ca. 550 TEB Beschäftigten. Ich denke, wir waren in einer guten Ausgangslage, was Homeoffice angeht,
weil eben Telearbeit und mobiles Arbeiten schon vielfach partiell getätigt wurde, aber natürlich nicht in der Masse für so viele Beschäftigte. Das heißt, wir hatten
nicht für jeden der 550 Beschäftigten ein mobiles Endgerät zur Verfügung, das haben wir auch immer noch nicht. Wir haben da natürlich sehr gut aufgestockt, aber wir mussten auch
einen gewissen Mindeststandard an IT-Sicherheit definieren, mit dem die Beschäftigten aus dem Homeoffice aus mit ihren privaten Endgeräten auf das Remote-Netzwerk zugreifen konnten. Daneben mussten auch die Server aufgerüstet werden, weil die natürlich für solche Zahlen
nicht ausgelastet waren, nicht ausgelegt waren. Das Ganze ist in einem sehr schönen Bericht von Frau Senz und Herrn Sören Auer in Botbit Online nachzulesen. Ich habe den Link hier mal angezeigt. Ja, und dann kam Freitag, der 13. März, also ich bin absolut nicht abergläubisch,
an dieser Stelle fand ich es irgendwie passend, das mit dem Tag hinzuzufügen. Da kam eben die Meldung, dass ab heute 17 Uhr die Leseseele bis auf weiteres geschlossen bleiben. Ich habe hier in lockerer Folge mal ein paar Screenshots des TIB-Facebook-Accounts
angezeigt. Da kann man eine ganz schöne Chronologie der Ereignisse während der Pandemie und natürlich auch darüber hinaus ablesen. Hier noch mal ein Blick in unseren Lesesaal am Standort Technik und Naturwissenschaften, wie er unter Nicht-Corona-Bedingungen quasi
im Normalbetrieb aussieht. Natürlich alles schön fürs Foto, aber eben wie vor Corona. Am Sonntag, 15. März, hieß es noch, die Leseseele sind geschlossen, aber Ausleihen
sind weiter möglich und das hat sich dann ganz schnell geändert. Am Dienstag, am 17. März wurde die Ausleihe und Rückgabe geschlossen und da kommt jetzt der erste Hinweis auf die digitalen Angebote der TIB, wie E-Books, Fachdatenbanken und elektronische Zeitschriften mit der
Aufforderung, die natürlich verstärkt zu nutzen, weil das andere Angebot nicht zur Verfügung steht. Die Kolleginnen und Kollegen haben dann relativ schnell eine Seite angelegt, auf der diese neuen zusätzlichen Angebote sehr gut dargestellt werden. Man sieht also links
unter den roten Balken den Datenbankanbieter, dann den Angebotsumfang und für wen das Angebot zugänglich ist. Die Idealvorstellung ist natürlich, dass das Angebot für alle TIB
zugänglich ist, das funktioniert leider nicht immer, also manchmal ist es halt nur für LOH-Angehörige zugänglich. Die Seite ist weiterhin online, ich habe sie hier oben mal verlinkt und Sie können gerne mal drauf zugreifen, wenn Sie mögen. Ab dem 27. April
waren dann wieder nach fünf- bis sechswöchiger Schließung der Leihstellen Ausleihe und Rückgabe wieder möglich. An zwei Standorten, also nicht an allen, am Standort Technik und Naturwissenschaften und am Standort TIB-Kontikampus in der Zeit von 9 bis 15 Uhr, also auch unter
eingeschränkten Zeiten, aber immerhin. Zur Frage, welche Rolle Print in diesen Zeiten noch spielt, fand ich dieses Bild jetzt ganz schön, was mein Kollege Bernhard Tempel aus
der Benutzung aufgenommen hat. Man sieht hier die bei uns sogenannten Quarantänetische, das sind also die Bücher, die die Nutzer zurückgegeben haben, die haben wir halt oder die hat die Kolleginnen und Kollegen in der Benutzung, haben sie auf diesen Tischen erst mal zwischengelagert, mit Datumzetteln versehen und dann nach einiger Zeit in
den Bestand reponiert oder, wenn es sich zum Vormerkung handelte, natürlich für den nächsten Benutzer zugänglich gemacht. Und die andere Zahl finde ich auch sehr beeindruckend, dass man also vom 27. bis zum 29. April 4.000 oder über 4.000 Bestellungen auf gedruckte
Bücher hatte, da sich die Benutzer wegen der Schließung im Freihandbereich die Bücher nicht selber aussehen konnten, war das alles von den Kolleginnen und Kollegen der Benutzung zu leisten. Dann der nächste Punkt, ab dem 18. Mai wurden wieder gebührenpflichtige
Mahnschreiben versandt, also bis dahin waren die Konten der Benutzer eingefroren, also Verlängerungen und so weiter, Rückgaben waren ja nicht möglich, insofern wurden auch keine Mahnungen versandt und damit hatte man ab Mitte Mai wieder halbwegs
einen normalen Betrieb. In der TEB gibt es natürlich ein Hygienekonzept, es gibt ein Einbahnstraßenverkehr an den Leihstellen, es gibt Spuckschutzwände und Masken und so waren die Mitarbeitenden in den Leihstellen gut geschützt. Ja, welche Bedeutung haben
die elektronischen Medien und unter Covid-19 in der TEB? Es kann festgestellt werden, dass im ersten Lockdown die elektronischen Medien die Studierenden bei der Kontaktminimierung
und dem Online-Semester aufgrund von Covid-19 sehr gut unterstützt haben. E-Medien können an jedem Lernort der Universität und teilweise auch im Homeoffice genutzt werden und entlasten daher die Bibliothek bezüglich der studierenden Arbeitsplätze.
Dazu kommt, dass aus unserer Sicht die digitale Lehre dadurch attraktiver gestaltet werden konnte. E-Books haben die Vorzüge, dass sie von allen Lehrenden und Lernenden gleichzeitig genutzt werden, haben aber natürlich grundsätzlich höhere Preise als
Und hier nochmal die Zahl im Vergleich 2019, 2020, die ich eingangs bereits genannt hatte. Ja, ich komme nun zu der Frage, welche Probleme es in der Erwerbung aufgrund dieser besonderen Bedingungen gab. Das erste, was mir dazu eingefallen war, als ich die Folien
gemacht habe, war, dass die Rechnungsbearbeitung beziehungsweise der Mitzeichnungsprozess in der TB ein grundsätzlich immer noch analoger Vorgang ist. Wir haben zwar ein Workaround dazu gebaut und die Händler liefern auch seit früher E-Book-Lieferungen als PDF,
aber das ist auch absolut noch keine Lösung für die Massen an Abo-Rechnungen, die wir zu bearbeiten haben. Und dazu kommt das, was Herr Dorme eingangs schon gesagt hat, die zweimalige Korrektur der Rechnungen durch die jeweiligen Mehrwertsteuersenkungen,
also einmal eben, was wir Bibliotheken, denke ich, grundsätzlich positiv sehen, dass eben auch für E-Medien der reduzierte Mehrwertsteuersatz gilt und dann noch einmal eine Senkung aufgrund des Konjunkturpaketes. Ja, und dann denke ich so ein bisschen zurück
in den März. Hier steht jetzt, Rechnungen bereits gelieferter Bücher mussten bearbeitet werden. Das klingt jetzt so selbstverständlich, aber wenn man sich an den März zurückerinnert, da haben sich viele Kolleginnen und Kollegen gefragt, gehöre ich jetzt zur Risikogruppe, darf ich überhaupt noch ins Büro kommen, wo bin ich gefährdet? Wenn ich in einem
Großraumbüro arbeite, wie viele Kolleginnen und Kollegen sind da gleichzeitig? Das geht natürlich auch nicht aus dem Homeoffice. Das heißt, hier mussten Lösungen gefunden werden. Wie das weiterlaufen konnte, die haben wir auch gefunden, zum Beispiel durch versetzte
Arbeitszeiten. Aber wir haben uns natürlich auch Mühe gegeben, unsere Rechnungen zu begleichen und nicht nur das. Wir haben natürlich auch weiter bestellt, natürlich weil es unsere Aufgabe ist, aber natürlich auch mit Blick auf den Buchhandel und die Händler, die Lieferanten, die in diesem System natürlich mit uns zusammenarbeiten. Ein weiteres Problem
war, dass es einen gewissen Rückstau gab, weil nicht alle Abteilungen gleichermaßen in der Lage waren, im Homeoffice zu arbeiten. Also ich habe es anfangs gesagt mit den Kolleginnen und Kollegen in der Benutzung, für die geht es gar nicht. Und für die
Kolleginnen und Kollegen in der Werbung geht es eben auf unterschiedlichen Ebenen und für die Kolleginnen und Kollegen in den Fache verraten, sieht es wieder ganz anders aus. Das heißt, wir hatten hier auch einen gewissen Abstimmungsbedarf, um da in diese neuen veränderten Prozesse hineinzukommen. Dann war es auch so, dass gerade am Anfang so viele
sicherlich gut gemeinte Angebote in der Bibliothek eingingen an neuen elektronischen Angeboten, dass es einfach schwierig war für die betroffenen Kolleginnen diese Angebote zu sichten, für die Fachreferate aufzubereiten und von ihnen zu bewerten zu lassen. Das war
einfach eine Fülle, die uns zeitweilig wirklich erschlagen hat und da sind wir auch nicht so schnell nachgekommen. Kostenfreie Angebote mussten integriert werden, kostenfreie von kostenpflichtigen, neuen Angeboten separiert werden und zum Beispiel neue EBA-Angebote
bewertet werden. Für diese Tätigkeiten hat man natürlich im Jahreslauf einen gewissen Rhythmus, man weiß mit welcher Menge zu rechnen ist, man hat eine gewisse Anzahl an Personen, die sich um diese Themen kümmert und jetzt ist in sehr kurzer Zeit einfach das
Aufkommen so stark angestiegen ist, dass es sehr schwer wurde, das in angemessener Zeit zu bearbeiten. Welche Lösungen sind unter diesen Bedingungen möglich? Eine Möglichkeit,
die aber leider nicht kurzfristig umsetzbar ist, ist natürlich ein Umbau beim Personal. Das war auch vor Corona schon so, dass man natürlich gemerkt hat, durch den Printrückgang
braucht man zum Beispiel weniger Kolleginnen und Kollegen die Zeitschriftenhefte einchecken, wenn ganze Zeitschriften in Print abgestellt werden, die dann nur noch elektronisch vorliegen, dann muss man da irgendwie Lösungen finden. Das heißt, wir haben in dem Bereich in der Bibliothek haben wir perspektivisch weniger zu tun und im Lizenzbereich werden natürlich
mehr Personen mit entsprechenden Qualifikationen benötigt. Das Problem an der Stelle ist, dass das eine jetzt sehr plötzlich eingetreten ist und das andere ein langfristiger Prozess ist. Das heißt, wenn ich jemanden qualifizieren möchte, also jemand der
bereits hier arbeitet, für eine Lizenztätigkeit, dann dauert das eine Zeit oder wenn jemand in den Ruhestand geht und ich vielleicht die Stellen neu zuschneide, dann sind das grundsätzlich Möglichkeiten, die in die richtige Richtung gehen, aber den sofortigen Bedarf kann ich
damit nicht so gut decken. Eine weitere Lösung ist, die wir noch nicht umgesetzt haben, die Fortführung des digitalen Mitzeichnungsprozesses im Rechnungsbearbeitungsbereich. Also es gibt natürlich schon das Thema E-Rechnung, was momentan auch noch ein Thema ist,
was die Bibliotheken beschäftigt, aber die Möglichkeit der Mitzeichnung zum Beispiel aus dem Homeoffice-Bereich heraus, die haben wir leider noch nicht. Ich komme zum Fazit. I only statt I prefered. Segen oder Fluch der Covid-19-Pandemie in der Erwerbung?
Meiner Meinung nach ist eine eindeutige Antwort nicht möglich, aber grundsätzlich bietet jede Veränderung auch eine Chance. Zum Beispiel der Wegfall der Zollproblematik bei E-Medien. Ich denke da, zum Beispiel nicht EU-Länder oder Länder, die demnächst nicht mehr der EU
angehören werden, da stellt sich natürlich schon die Frage, wollen wir da zukünftig noch gedruckte Medien erwerben, die dann zollmeldepflichtig sind oder sind das nicht eher Kandidaten, wo man sagt, hier gibt es absolut Sinn, auf elektronische
Medien umzustellen. Also Veränderung und Chance. Dann habe ich mir die Frage gestellt, wie wir eigentlich durch diese Pandemie bis jetzt ohne elektronische Medien und ohne das Internet gekommen wären. Ich glaube das Internet ist als bekannt vorauszusetzen seit
ungefähr 1995. Sicherlich war 1995 die Welt noch nicht so globalisiert, wie sie es heute ist. Das heißt die Pandemie wäre vielleicht 1995 nicht so schnell um die Welt gegangen und
die Viren hätten sich nicht so schnell verbreitet. Auf der anderen Seite haben wir heute mit diesem Problem auch ganz andere Möglichkeiten, zumindest was jetzt die elektronische Informationsversorgung angeht, über das Internet mit elektronischen Medien mit diesem Problem
umzugehen. Außerdem kann man festhalten, dass die Covid-19-Pandemie auch die Defizite mangelnder Digitalisierung im bibliothekarischen Kontext deutlich sichtbar gemacht hat. Das heißt aus meiner Sicht, wir bekommen jetzt zu spüren, dass wir in einigen anderen
Punkten zu langsam waren, was jetzt nicht unbedingt Schuld der Bibliotheken ist, aber gesamtgesellschaftlich. Also Stichwort E-Rechnung, digitaler Bezeichnungsprozess, elektronische Signaturen. Und jetzt kommt eigentlich der Punkt, wo ich Hoffnung habe,
dass eigentlich in Zeiten oder in Krisenzeiten Modernisierungsprozesse sich beschleunigen. Das heißt, dass ich hoffe, dass jetzt viele Verbesserungen auch eintreten, für die man ohne dieses Problem oder ohne die Krise sehr viel länger gebraucht hätte.
Ja, was kann man positiv festhalten? Wir befinden uns jetzt ja in so einem zweiten Teil Lockdown und wenn ich mich unter den Kolleginnen und Kollegen umschaue, habe ich den Eindruck, dass wir schon innerhalb dieser sehr kurzen Zeit, die wir damit der neuen Situation leben müssen, viel routinierter damit umgehen.
Das heißt, wir setzen ganz selbstverständlich eine Maske auf. Wir nehmen an Web- und Videokonferenzen teil. Wir wissen, wann wir uns stummschalten und wann man uns hören kann. Also dieses ganze Miteinander hat sich relativ schnell etabliert, auch wenn natürlich der Wunsch weiterhin da ist,
sich auch persönlich zu sehen und auszutauschen und vor Ort zusammen zu arbeiten, da wo es möglich ist. Ein zweiter positiver Effekt, aber das ist jetzt wirklich meine subjektive Einschätzung, ist der, dass auch Fächer quasi zu ihrem Glück, in Anführungszeichen,
gezwungen wurden, verstärkt mit E-Medien zu arbeiten, die das vorher nicht getan haben. Eben weil es nur diese Möglichkeit gab, für einen bestimmten Zeitraum sich mit Informationen zu versorgen. Auch wenn E-Medien grundsätzlich teurer sind als gedruckte Medien, ist auch deren
Nutzung viel besser zu evaluieren. Wir haben natürlich vorhin diese Bücher gesehen mit diesen beeindruckenden Büchertischen, wo die Bücher zurückgegeben wurden. Das sagt aber eigentlich nichts über die Nutzung eines einzelnen gedruckten Buches aus. Das ist
bei E-Medien grundsätzlich anders. Also wir können durch die Statistiken, die wir sehen, ob ein Bestand gut genutzt wird oder nicht, oder man könnte Überlegungen anstellen, woran es liegt. Daran knüpft sich allerdings die Frage, was ein Guter bzw. akzeptabler
Referenzwert ist. Ich hatte es vorhin auf den Folien gezeigt mit Kost per Download unter 10 Euro. Darüber kann man sicherlich diskutieren. Ja, was ist negativ daran? Negativ ist E-Only aus meiner Sicht, weil es eine Einschränkung der Wahlmöglichkeiten bedeutet, was ich prinzipiell
schlecht finde. Also wir erleben in der Erwerbung relativ häufig, dass ein Angebot, was bisher vielleicht hybrid vorlag, so eingeschränkt wird, dass man nur noch die Online-Ausgabe bekommen kann, wo sich teilweise auch der Lizenzgeber noch gar nicht so viel
Gedanken gemacht hat, was es erlaubt, was es nicht erlaubt. Und damit umzugehen, ist nicht immer angenehm. Außerdem, hier kommt die negative Facette, unterschiedliche Fachkulturen werden nicht berücksichtigt. Ich hatte auf der anderen Folie gesagt, sie werden
ein wenig zu ihrem Glück gezwungen, aber das ist ja auch nicht nur positiv zu sehen. Außerdem ist es so, dass man für jeden E-Bookerwerb eine geprüfte und verhandelte Verlagsgrundlage braucht, entweder ein Rahmenvertrag oder ein Einzelvertrag und
dass deswegen der Aufwand zum Beispiel für den Kauf eines einzelnen E-Books sehr hoch ist und von daher so sehr kritisch zu sehen ist. Wir vermeiden das in der TEB, wo wir können, aber wenn manchmal ein Fachreferent oder eine Fachreferentin sehr viel Wert darauf legt, dass es trotzdem geschieht, dann prüfen wir auch einen Vertrag für ein E-Book für
ein einzelnes E-Book, aber wirklich in Ausnahmefällen. Dazu kommt, dass der Erwerb von E-Medien einen erhöhten Kommunikationsaufwand mit Verlagen und Agenturen nach sich zieht und dass man auch an
dieser Stelle anders qualifiziertes Personal braucht. Außerdem werden immer noch nicht alle Fachbücher auch elektronisch angeboten oder mit adäquaten Nutzungsmöglichkeiten. Bei einigen Anbietern haben E-Books zum Beispiel keine Downloadfunktion und nur Lesen ist erlaubt.
Hier noch ein aktuelles Beispiel aus der TEB für eine Lehr- und Lehrplattform, an der wir uns mit 50 Prozent an den Gesamtkosten beteiligen, die anderen 50 Prozent trägt die betroffene Fakultät. Die Plattform bietet Zugang für 900 Studierende zu einer Grundlagenvorlesung. Das elektronische Lehrbuch wurde damit aber nicht erworben,
sondern nur befristet bis Jahresende bereitgestellt. Da kann man sich natürlich für den Bestand fragen, ist das nachhaltig? Die eingangs erwähnte Vorgabe der Universität, keine Dopplerwerbung durchzuführen, wurde in den vergangenen Monaten ein wenig gelockert,
was ich auch pragmatisch finde. Da E-Books in der Regel teurer sind als Printausgaben, kann letztendlich weniger erworben werden, was dann aber mehr Studierenden gleichzeitig zur Verfügung steht und hier müssen wir uns immer kritisch hinterfragen, treffen wir
als TEB immer die richtige Auswahl? Was folgt daraus? Meiner Meinung nach braucht man klare
Vorgaben der Bibliotheksleitung, welche vertraglichen Einschränkungen die Bibliothek zu akzeptieren bereit ist, beziehungsweise in Zweifels- oder Einzelfällen einen regelmäßigen Austausch mit ihr. Manche Verlage verweigern zum Beispiel Walk-in-User
und da müsste man schon im Einzelfall entscheiden, ob man das so mitgehen möchte. Das Ganze setzt natürlich auch die organisatorische und technische Machbarkeit voraus, gewisse Einstellungen zu treffen. Außerdem muss meiner Meinung nach, dass Bestandscontrolling
viel stärker in den Blick genommen werden, da inzwischen mehr als 70 Prozent der Erwerbungsmittel auf elektronische Ressourcen entfallen. Dabei interessiert vor allem auf Basis welcher Informationen Kennzahlen über die Verlängerung von Lizenzverträgen entschieden
wird und welche Rahmenbedingungen zu berücksichtigen sind. Um diesen Fragen nachzugehen, wurde im September 2020 von der TEB unter Federführung von Frau Dana Vosberg und mir eine deutschlandweite webbasierte Umfrage durchgeführt, an der 180 Einrichtungen teilnahmen. Die Rücklauf-Laufquote
war mit 27 Prozent recht positiv und zeigt, dass das Thema Bestandscontrolling auch für andere Bibliotheken von Relevanz ist. Angeschrieben wurden alle 665 Bibliotheken, die für das Portal nationalizenzen.de angemeldet sind und man sieht sehr schön, dass hier ganz
unterschiedliche Bibliotheken dabei sind, Universitätshochschul-, regional- und Forschungsbibliotheken gleichermaßen. Hier ist ein kurzer Blick auf die Umfrage selber. Wir sind quasi mitten in der Auswertung, was aber im sich abzeichnenden Jahresendgeschäft
noch eine Herausforderung wird und wir hoffen, dass wir da bald Ergebnisse zeigen können. Ein Ergebnis ist allerdings, dass man schon sagen kann, dass übers Jahr gesehen 63 Prozent der befragten Universitätsbibliotheken mehr als zwei Millionen Euro ausgeben und 74 Prozent der
anderen Bibliothekstypen weniger als 500.000 Euro zur Verfügung haben. Unabhängig von der Frage, i prefered, i only, muss aus meiner Sicht, müssen die Open Access Angebote weiter
ausgebaut werden, weil sie natürlich im Entstehungsprozess sind sie natürlich auch aufwendig, aber hinterher hat man diese ganzen Lizenzfragen nicht mehr zu klären. Der einleitenden These von Frau Senz, dass man sich stärker denn je mit den elektronischen
Angeboten auseinandersetzen muss, insbesondere ob Preis und Leistung angemessen sind, ist aus meiner Sicht voll zuzustimmen. Am Ende möchte ich noch ein aktuelles Negativbeispiel zeigen für einen Wunsch aus einem Fachreferat, wo für 2021 ein e-book Paket erworben werden soll mit dem Preis 1250 Euro, für das es noch keine Titelliste gibt,
vermutlich 10 bis 20 Titel, wobei diese Titel jetzt auch über e-book central angeboten werden und für 2019 haben wir einen Fall, bei dem es bei 20 Büchern eines Pakets nur
eine Nutzung von 1 bis 3 gibt und da muss man auch immer in Rechnung stellen, dass natürlich die Bibliothek in der Erwerbung auch und Katalogisierung selber prüft und damit diese Nutzungszahlen 1 bis 3 Nutzungen darunterfallen. Ich hoffe, ich bin einigermaßen in der Zeit geblieben und bin jetzt mit meinem Vortrag zu Ende
und stehe für Rückfragen zur Verfügung. Ja, lieber Herr Lütjen, vielen Dank für diesen interessanten Vortrag. Auch nochmal vielen Dank, dass Sie so kostenlos eingesprungen sind
und diesen Vortrag heute gehalten haben. Eine Frage, die uns hier, Herr Domo und mir, auch gekommen ist, würde ich mal mit anfangen. Bisher sind noch nicht so viele Fragen eingegangen, die können Sie jetzt stellen. Dann kann Herr Lütjen auch auf Ihre Fragen antworten, ist, wie Sie denn die Auswirkungen in diesem Jahr für die kommenden Jahre sehen. Also,
wie weit wird das weitergehen? Werden Sie überhaupt noch bedruckte Bücher verkaufen? Wie wird da der Anteil aus Ihrer Sicht in den kommenden Jahren sein? Ja, das ist eine schwer zu beantwortende Frage, aber ich glaube, dass Zeiten der Veränderung immer
so einen Maßstab für die Zukunft setzen. Das heißt, unter eine gewisse Grenze werden wir nicht zurückkommen. Also, vielleicht wird es nicht linear so weitergehen, wie wir es in diesem Jahr gerade erlebt haben. Aber wir werden, glaube ich, auch nicht zurückfallen.
Also, ich glaube, dieser Trend und diese Tendenz wird sich verstärken weiterhin zu elektronischen Medien. Ich hoffe, ich habe die Frage jetzt richtig beantwortet, weil ich den Rest nicht richtig verstanden habe. Ich glaube schon. Es kommen jetzt
ein Walk-in-User. Ehrlicherweise muss ich sagen, habe ich mir diese Frage auch gestellt, aber die kommt tatsächlich jetzt auch aus der Teilmarkreis. Okay, das ist ein Benutzer. Also, das ist eine vertragliche Formulierung, wie man sie oft in Lizenzverträgen vorfindet.
Es gibt auch abweichende Formulierungen, aber Walk-in-User hat sich in Verträgen einigermaßen etabliert. Das ist zum Beispiel ein Benutzer, der nicht der Universität Hannover angehört, der sich aber trotzdem an der TEB einen Benutzerausweis anlegen kann und quasi damit die Bibliothek benutzt. Also, man muss ja immer angemeldeter Benutzer
sein, um die TEB benutzen zu können. Also, der Name suggeriert so ein bisschen, ich komme von der Straße, gehe in die Bibliothek und bin dann Walk-in-User. So ist es nicht. Also, man braucht einen Ausweis, aber man ist nicht Angehöriger der Universität. In anderen Bibliotheken kennt man zum Beispiel auch den Begriff Stadtbenutzer. Das trifft das
ungefähr ganz gut. Okay, ich habe hier noch Nachfragen, die jetzt aufgrund ihrer Antwort reinkamen. Ich stelle die mal hintereinander. Was passiert mit den Walk-in-Usern, die nicht
über die E-Medien von außerhalb zugreifen können? Weten sie diesen ein besonderes Angebot an und wie sie mit Usern umgehen während des Lockdowns, die keinen Remote-Access haben? Also, diese Frage Walk-in-User wird ja seit längerer Zeit immer mal wieder aufgegriffen und
auch kontrovers diskutiert. Es gibt gerade von Herrn Knoche aus Weimar oder ehemals Weimar einen sehr schönen Blogbeitrag zu dem Thema. Das ist in mehrere Teile aufgegliedert, wenn ich es richtig gesehen habe, und da läuft gerade Teil 1. Also, das ist sehr lesenswert,
dass man sich da noch mal informiert. Also, da ist die Landschaft sehr heterogen. Wir haben natürlich, wenn wir jetzt von Erwerbungsmitteln ausgehen, die wir von der LUH zur Verfügung gestellt bekommen, das primäre Ziel, die Angehörigen der LUH optimal mit Literatur zu
versorgen und behalten dabei immer im Auge, dass wir auch andere User, also Walk-in-User mit versorgen können. Aber wenn es mal partout nicht geht, dann ist es genau diese Einzelfallentscheidung zwischen Erwerbung und Bibliotheksleitung, die man da treffen muss. Und manchmal ist es dann auch leider mal so, dass man sagen muss, kriegen wir nicht hin? Müssen wir weiter
verhandeln? Müssen wir im Gespräch bleiben mit dem Verlag oder dem Lizenzgeber? Vielleicht fürs nächste Jahr. Und damit, glaube ich, ist auch schon die Frage 2 beantwortet, dass wir eben für nicht registrierte Benutzer, die keinen Remotezugang haben, an der Stelle meines
Wissens relativ wenig tun können. Das trifft aber so ein bisschen auch unseren anderen Auftrag als TIB, nämlich die überregionale Literaturversorgung. Ich hatte ja eingangs gesagt, dass es keine rechtlichen oder vertraglichen Möglichkeiten häufig gibt, E-Book-Ausleihe
überregional zum Beispiel im Rahmen der Fernleihe zu realisieren. Dass es das nicht gibt, heißt nicht, dass wir nicht daran arbeiten. Also das ist eins unserer Zukunftsthemen. Danke schön. Dann gibt es zwei Fragen, die ein bisschen ähnlich sind. Wir gehen noch
mal zurück auf Ihr Bild mit den Quarantänebüchern. Wie lange lassen Sie die Bücher auf den Quarantäne-Tischen liegen? Das ist die eine Frage, die wir dazu bekommen haben. Und die andere, wie lange hat die Bestandsquarantäne denn gedauert? Das sind jetzt so ein bisschen
benutzungsspezifische Themen. Deswegen kann ich da, glaube ich, nicht so ganz kompetent Auskunft geben. Ich habe mich aber im Vorfeld mit dem Kollegen ausgetauscht. Also das war um drei bis vier Tage, an denen die Bücher auf diesen Quarantäne-Tischen lagen.
Und ich kann wirklich nicht genau sagen, wann man das eingestellt hat. Also irgendwann gab es die nicht mehr, aber das ist wirklich eher eine Frage, die ich an die Benutzung weitergeben könnte. Man kann mir aber gerne eine E-Mail schreiben und ich würde dann versuchen, da eine gute Antwort darauf zu geben. Genau, herzlichen Dank. Es geht weiter mit Fragen.
Wir haben ja auch noch die Zeit diese Fragen zu stellen. Insofern mache ich ja auch weiter. Jetzt zu einem anderen Thema. E-Books Central hatten Sie auch vorhin in Ihren Folien. Kommt die Frage, können Sie etwas zum Moderierungsprozess bei der EBC sagen? Wer moderiert? Haben auch Studenten die Möglichkeit, zu bestellen? Ja,
selbstverständlich haben Studierende die Möglichkeit, Anschaffungsvorschläge über E-Books Central auszulösen. Die Moderation liegt ganz klar bei den Fachreferraten, die in der TIB und ich vermute auch in anderen Bibliotheken die fachliche Entscheidung treffen,
was erworben wird. Natürlich arbeiten wir mit den Fachreferraten eng zusammen, aber diese Entscheidung wird tatsächlich dort getroffen. Und wir als Erwerbungsabteilung sind eigentlich an der Stelle nur mit der konkreten Umsetzung dann beauftragt.
Okay, dann gibt es eine Frage zur Rechnungsbearbeitung. Was bedeutet die Mitzeichnung bei der Rechnungsbearbeitung im Homeoffice? Was kann man sich darunter vorstellen? Okay, also wenn eine Warenlieferung in der TIB eingeht, hat man ja auf der einen Seite
meinetwegen ein Paket mit gedruckten Büchern und darin liegt eine Rechnung. Das heißt, die Kollegin in der Abteilung muss dann vergleichen, stimmt die Rechnung mit dem über ein, was geliefert wurde und würde dann auf der Rechnung vermerken, dass mit sachlich und rechnerisch richtig, dass das, was auf der Rechnung steht,
das ist was geliefert wurde. Und das ist ein Vorgang, den kann sie eigentlich nur in der TIB, in ihrem Büro machen. Und da wäre natürlich jetzt auch die Frage bei E-Books, da könnte man sich ja schon vorstellen oder bei E-Medien, dass ich perimot zu Hause sitze und überprüfe,
ist der Zugang richtig, sind alle Bücher freigeschaltet, ich habe eine PDF-Rechnung und da könnte ich mir jetzt ein elektronisches Verfahren vorstellen, wo jemand im Homeoffice sitzt und sagt, ja, rechnerisch und sachlich richtig und leite dann quasi das Ganze an die Rechnungsstelle weiter, die dann die Rechnung für den Buchhandel anweist. Das ist damit
gemeint. Okay, das sind, wenn ich das richtig sehe, habe ich die Fragen jetzt auch richtig zusammengefasst. Ich sehe es nicht. Dann haben wir noch eine Frage. Werden die
Social-Media-Kanäle, die Sie auch eingangs erwähnt haben zum ersten Lockdown, jetzt wichtiger für die Kommunikation bei Ihnen mit den Studierenden oder auch intern?
Gute Frage. Da muss ich zugeben, dass ich da ein bisschen weit weg bin. Wir haben ja verschiedenste Kanäle, also die Homepage, dann natürlich die Social-Media-Kanäle. Da kann ich ehrlich gesagt nur mutmaßen, dass es so ist, dass es wichtiger wird und dass es auch
intensiv gepflegt wird. Also da hat unsere Marketing-Abteilung ein ganz spezielles Auge drauf und wir sind natürlich immer gefragt, auch aus den Abteilungen darüber zu berichten, über diese Kanäle. Und ich muss aber gestehen, dass ich selber über
gewisse persönliche Accounts gar nicht verfüge, um das so im Auge zu behalten. Aber ich vermute mal, es ist so wie Sie sagen, dass es zunehmend wichtiger wird. Dann haben wir uns noch interessieren, weil wir an dieser Stelle quasi in unsere Situation immer direkt
im Blick haben. Welche Tools oder Möglichkeiten noch fehlen, also uns noch fehlen für Sie, oder was Sie einsetzen für Tools, Telefonie-Lösungen oder Kollaborations-Software?
Auf welchem Feld genau? Im Bereich des Homeoffice. Okay, also wir benutzen jetzt eine Software für Videokonferenzen, für die man sich aber auch telefonisch einwählen kann. Und ich finde es ganz interessant zu beobachten, also das,
was auch Herr Dorme eingangs sagte, dass es ganz unterschiedliche Sitzungen gibt, wo man sich mal mehr und mal weniger zeigt im Homeoffice. Also es gibt eben Sitzungen, ich denke mal an Teamsitzungen, wo man sich vielleicht persönlich gut kennt,
wo man auch die Kinderzeichnung am Kühlschrank sieht. Und es gibt ganz offizielle Sitzungen, die man so wie ich heute am liebsten aus dem Büro herausführt, wo falls externe Störungen eintreten sollten, man zumindest sagen könnte, das ist höhere Gewalt. Setzt natürlich auch immer ein Einzelbüro voraus. Und auch das ist natürlich eine Frage,
die ich jetzt glaube ich noch gar nicht berührt habe. Wir sind eine wachsende Bibliothek an Mitarbeitern, auch zahlenmäßig, das macht sich insbesondere bei unserem Drittmittelbereich, im Forschungsbereich deutlich bemerkbar. Und es ist natürlich im
Innenstadtbereich, einer Stadt wie Hannover, schwierig da einen Zuwachs an Büroräumen zu finden. Und auch das ist eine Frage, inwiefern sich dieses Themenfeld Homeoffice, Mobiles Arbeiten, Telearbeit auch da auf die Zukunft der Arbeit auswirken wird. Das ist interessant und spannend zu beobachten. Definitiv, das sind ja auch genau die Fragen,
die uns natürlich in dieser Zeit beschäftigen. Herzlichen Dank, Herr Lütchen, für diesen interessanten Vortrag, für die Beantwortung der Fragen. Es sind auch bisher keine weiteren Fragen, die jetzt Ihren Vortrag betreffend eingekommen. Dann sage ich Dankeschön.
Und man wird sich hoffentlich irgendwann auf Füße wiedersehen. Ja, das hoffe ich auch. Ihnen alles Gute und vielen Dank.