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Von Keksen, Internet und Gemeinschaft.

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Formale Metadaten

Titel
Von Keksen, Internet und Gemeinschaft.
Untertitel
Wie digitale Teilhabe gelingen kann
Serientitel
Anzahl der Teile
3
Autor
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CC-Namensnennung 3.0 Deutschland:
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Inhaltliche Metadaten

Fachgebiet
Genre
Abstract
Im Vortrag diskutiert Anne-Sophie Waag, was digitale Teilhabe bedeutet und wie sie in der Praxis gelebt werden kann. Dafür geht sie zunächst auf Aspekte und Konnotationen von digitaler Teilhabe ein. Anhand verschiedener Beispiele wie der Wikipedia stellt sie dar, auf welche unterschiedlichen Arten versucht wird, digitale Teilhabe umzusetzen und welche Herausforderungen dabei bestehen. Davon ausgehend werden Ideen abgeleitet, was Einzelpersonen, Gruppen oder auch Organisationen beitragen können, um mehr Menschen einen Teil des digitalen Raums haben zu lassen.
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Ich freue mich sehr. Danke nochmal für die Einladung, Gaby. Ich bin auch echt aufgeregt und gespannt, was wir für Diskussionen bekommen und ob ich vielleicht ein paar neue Impulse noch mit reinbringen kann. Als Gaby mich angefragt hat, schon echt vor längerer
Zeit, ob ich was beisteuern kann zum großen Thema digitale Teilhabe, eigentlich irgendwas, was mir dazu einfällt, was passen könnte, das ist ja wirklich ein großes Thema und war sehr offen. Habe ich wirklich lange überlegt, was, ja, welche Thematik passt zu dem, wo ich gerade arbeite, woher ich komme. Vielleicht dazu ein paar Worte und dann genau, was ich mir
überlegt habe. Wikimedia Deutschland ist der Verein, für den ich jetzt seit zwei Jahren arbeite, als Referentin für Bildungspolitik. Und wir setzen uns für die Förderung des freien
und darauf aufbauend. Ein großer Teil unserer Arbeit beschäftigt mich mit der Frage, wie wir digitales Ehrenamt unterstützen können, wie wir Menschen, die für die Wikipedia, aber auch für die ganzen anderen vielen Wikiprojekte arbeiten, supporten können in ihrer Arbeit. Es werden Konferenzen ausgerichtet, es werden finanzielle
Unterstützungsmaßnahmen ermöglicht und so weiter. Genau, ein großer Teil unseres Vereins kümmert sich sozusagen darum, dass die Ehrenamtlichen ihre ehrenamtliche Arbeit gut ausführen können. Dann haben wir einen zweiten großen Blog. Der hat sich erst so in den letzten Jahren immer stärker entwickelt, dass zunehmend auch mit öffentlichen Institutionen kooperiert wird und geschaut wird, wie können wir vor Ort Strukturen
neu gestalten. Eine Kollegin zum Beispiel von mir, Lucy, arbeitet ganz viel mit Museen und Archiven zusammen und schaut da, wie man digitales Kulturgut, ja, veröffentlichen kann, zugänglich machen kann auf neue Arten und Weisen. Und dann ist natürlich ein ganz großes
drittes Feld so die Idee von einem gemeinwohlorientierten Internet mit einem Internet, in dem Inhalte frei verfügbar sind. Und das ist sozusagen auch so ein bisschen der Bereich, wo ich stärker arbeite oder auch unser politischer Bereich, dass wir uns für diese grundsätzlichen Werte und Themen einsetzen und bei uns eben mit einem starken
Fokus auf Bildung, aber wir haben auch ein Team, das sich viel mit Verwaltung auseinandersetzt, aber natürlich auch mit Institutionen. Wie können dort Gemeinwohlorientierungen, wie können wir das Internet irgendwie wieder zu einem besseren Ort machen. Und genau,
davon ausgehend vielleicht auch so ein bisschen die Metaebene, von der ich komme, die auch den Vortrag kriegen wird. Aber zu Beginn habe ich gedacht, wahrscheinlich habt ihr schon tausende Definitionen von digitaler Teilhabe diese zwei Tage gehört. Aber da es eben so viele diverse Definitionen gibt, dachte ich, wäre es vielleicht gut, dass wir
nochmal hier so eine gemeinsame Arbeitsdefinition besprechen, damit wir einen ähnlichen Arbeitsstand haben. Und Teilhabe erstmal für sich kann, so von der Bundeszentrale für politische Bildung ausgehend, so als allgemeiner Zugang zum öffentlichen Leben verstanden werden. Und wenn wir dann über den Bereich der Digitalität sprechen,
also was braucht Teilhabe in einer Digitalität? Du brauchst zum einen Zugang zum Internet, aber auch die Möglichkeit und Kompetenz, sich im Netz zurechtzufinden und die Mitgestaltung, was ich sehr spannend finde und worauf ich auch nochmal eingehen werde.
Digitale Teilhabe wäre dann also der allgemeine Zugang zum öffentlichen Leben unter Bedingungen der Digitalität. Und bereits 2017 hat der Präsident Krüger der Bundeszentrale für politische Bildung in einem Vortrag das Ganze auch nochmal untermauert, finde ich sehr passend und schön. Und er hat gesagt,
dass es bei digitaler Teilhabe, dass es zum einen als soziale Teilhabe verstanden muss, weil unser alltägliches Leben eben so massiv durch Digitalität vermischt ist oder genau das gar nicht mehr so klar zu trennen ist, wo hört welcher Lebensbereich auf.
Und dass es eben um mehr geht als einfach nur Wissen darüber zu haben, wie Dinge funktionieren. Und es geht auch um mehr als einfach nur die Bereitstellungen von der technischen Infrastruktur, sondern es geht ganz aktiv und ganz zentral darum, dass wir selbst gestalterisch tätig werden können, also dass wir diese Digitalität mitgestalten können. Und das hat mich, ja, das fand ich eine ganz zentrale
Aussage und gleichzeitig habe ich mich gefragt, was heißt das eigentlich für uns. Genau, deshalb nochmal einen Schritt zurückgehend, um uns anzuschauen, wie ist eigentlich der digitale Raum aufgebaut, vielleicht nochmal als Grundlage. Da haben wir,
also man kann vier Ebenen definieren. Es gibt diese infrastrukturelle Ebene, das heißt, es sind alle greifbaren Dinge, die das Internet sozusagen möglich machen, also der Computer, an dem ich hier gerade sitze, mein LAN-Kabel, Glasfaserkabel und
so weiter und so fort. Das ist so diese unterste Ebene. Dann kommt eine logische Ebene oben drüber, da geht es um technische Normen und Standards, also überhaupt, wie ist es überhaupt möglich, dass verschiedene Server, verschiedene Knotenpunkte miteinander interagieren können und sich gegenseitig verstehen, das ist ja auch super wichtig.
Dann haben wir die anwendungsorientierte Ebene, also jetzt zum Beispiel gerade WebEx, was dann in verschiedenen Formen vorliegt und dann bessere oder schlechtere Videoübertragung ermöglicht, das E-Mail-Programm, mit dem ich mit Gaby Kontakt hatte und so weiter. Und dann haben wir natürlich die inhaltliche Ebene, also die Ebene, wo wir Textbilder, Videos erstellen, also Medien, mit denen wir das Internet sozusagen befüllen und
ja auch miteinander kommunizieren. Und dann habe ich mich gefragt und die Frage geht dann auch an euch, wo gestalten wir da eigentlich mit? Also wenn wir sagen, digitale Teilhabe, altsoziale Teilhabe und ganz zentral ist die Mitgestaltung, ja, wo gestalten wir mit?
Das Thema Mitgestaltung ist auch aus der Wikipedia, fand ich ein ganz schönes Bild, habt ihr vielleicht auch schon in anderen Vorträgen hier gesehen. Genau, was diese
Teilhabe noch mal so in diese verschiedenen Facetten aufgliedert und da eben auch ganz klar zeigt, neben dem Miterleben mit tun und mit wissen ist das Mitentscheiden eben auch zentraler Faktor. Und meine Assoziation war gleich, dass ja eigentlich die Idee von der Open-Bewegung, also die Bewegung von Wikipedia, die Bewegung von LibreOffice, von den
verschiedenen Open-Source-Projekten, von Open Education and Resources, dass die ja ein Stück weit eigentlich ganz viel von dieser Teilhabe, digitalen Teilhabeidee verkörpert. Ja, aber auch hier sehen wir, dass es eben häufig so ist, dass je technischer das Ganze
wird, ich habe euch ja gerade diese verschiedenen Ebenen gezeigt, ja so ein bisschen die Frage aufkommt, prinzipiell kann ich an Open-Source teilhaben oder an einem anderen offenen
Produkt, aber wie gestaltet sich das eigentlich, wenn ich eben nicht dieses technische Know-How auch beispielsweise, Lila hat ja gemeinsam auch mit uns ein größeres Format gestartet, das Forum Offene KI in der Bildung und auch in diesem Kontext von KI, wie können wir
eigentlich auch solche Systeme mitgestalten, ist ja die Frage, wer kann im Endeffekt eigentlich was mitgestalten, wo haben wir Zugänge, da geht es auch um Server-Kapazitäten, um Rechenleistung, wer hat das überhaupt und wo ist denn da unsere digitale Teilhabe und
davon ausgehen natürlich auch die Frage hinter diesen Projekten, was sind da eigentlich für Governance-Modelle versteckt, also wer entscheidet darüber, wie sich ein Projekt weiterentwickelt, welche neuen Features integriert werden, genau und so weiter. Um das Ganze mal
ein bisschen runterzubrechen, habe ich ein Beispiel mitgebracht, was mir ja begegnet ist in letzter Zeit, wo glaube ich sehr viel oder zumindest in meiner Digital Bubble irgendwie recht viel darüber diskutiert wird und das ist, finde ich, deshalb ein relativ wichtiges
Beispiel, weil es hier um Browser geht und Browser sind ja sozusagen unser Zugang zum Internet, also zumindest glaube ich für einen größten Teil der Bevölkerung, vielleicht gibt es auch andere Möglichkeiten, aber genau und da haben wir gerade jetzt mal gegenübergestellt, so Google, Chrome und Firefox und bisher, würde ich sagen, war es
in der ganzen Openness, freie Software-Szene, war Firefox eigentlich immer so der Browser, den man genutzt hat, weil er ja mehr Sicherheit geboten hat, freien Zugang und so weiter,
also es gab viele verschiedene Gründe, warum Firefox eigentlich so sich so ein bisschen als der Standard-Browser in einer bestimmten Szene zumindest attabiert hatte. Und die Idee war ja vielleicht auch, dass man sozusagen konzernlos ins Internet kommen kann, also dass man eine Alternative hat gegenüber diesen ganzen kommerzialisierten
Browser-Anbietern. Genau, aber ehrlich gesagt, ich habe mich nicht viel immer damit beschäftigt, unbedingt wie genau dieses ganze Konstrukt aufgebaut ist, deshalb vielleicht hier noch mal ein kurzer Einblick da rein. Also hinter Firefox steht die Mozilla Foundation, die wurde laut eigener Website als Open Source Community-Projekt gegründet,
1998. Wenn man sich da ein bisschen weiter reinliest, merkt man, das ist ein bisschen komplizierter, da steckt auch noch AOL dahinter und so weiter, die haben dann Gelder vergeben. Also es war so eine interessante Gemengelage, aber wir können es jetzt mal dabei belassen. Und die Foundation hat zwei Tochtergesellschaften, die Mozilla
Corporation und die kümmert sich vor allem um die Firefox-Releases und das Marketing. Und dann gibt es noch diese MZLR Technologies Corporation, die kümmern sich um Thunderbird als zweites großes Projekt von Mozilla. Und auch dort gibt es eine sehr große Gemeinschaft
an Menschen, die sich für dieses Projekt einsetzen. Es wird nicht unbedingt sehr viel mitgecodet, aber das ganze Drumherum, also die haben ja auch das riesige Mods fest und so weiter. Also sie versuchen, sehr viel Community-Arbeit zu machen rund um dieses Projekt. Allerdings, und das haben vielleicht auch manche von euch mitbekommen, steht
Firefox schon seit längerer Zeit so ein bisschen im Kreuzfeuer. Denn zum einen hat sich in den letzten Jahrzehnten eigentlich schon immer weiter verfestigt, dass Firefox bzw. Mozilla massiv abhängig geworden ist von Alphabet, also von dem Google-Unternehmen. Der Firefox-
Browser hat die Google-Suche als Standardsuche etabliert und hat dafür sehr viel Geld von Google bekommen. Jetzt gibt es aber relativ, also es hat im Sommer angefangen, das neue Urteil aus den USA, dass Google sich dadurch eine Monopolstellung erarbeitet hat. Es hat nicht nur
an Firefox-Geld gezahlt, auch an Safari und so weiter, weil sie versucht haben, eben überall der Standard-Browser zu sein, weil man dadurch eben auch sehr viel Macht hat, was gesucht wird und gerankt wird. Und neues Urteil deutet darauf hin, dass das so nicht
mehr möglich sein wird, also dass Google mit diesen Praktiken aufhören muss. Für ein Unternehmen wie Apple, für Safari ist das, weiß ich nicht, vielleicht schade, vielleicht können sich damit irgendwie weniger leisten, sage ich jetzt mal. Für Firefox oder Mozilla ist das eine massive Gefahr, wenn diese Kooperation nicht mehr funktioniert, weil laut eigenen Angaben
Mozilla 80 Prozent, also 2021 80 Prozent des Umsatzes dadurch generiert hat, also durch diese Google-Finanzierung. Was schon krass ist, erschreckend und auch die Problematik vieler Open-Source-Projekte finde ich, also so ganz deutlich aufzeigt, nämlich die Frage,
wie gut können sie eigentlich funktionieren oder was bräuchte es eigentlich, damit sie funktionieren können, unabhängig von solchen Kooperationen. Und die zweite, sage ich mal, das zweite Kreuzfeuer ist, dass Firefox mit dem neueren Update auf die Version 128 ohne
Wissen, Einbeziehung oder wie auch immer auch Informationen der Nutzenden neuer Funktionen implementiert hat, die so eine Art Tracking ermöglichen für Werbeanbieter. Und auch das hat für einen relativ großen Ausstrei gesorgt, weil das eben gar nicht mehr der Idee entspricht
oder auch dem entspricht, warum Nutzende sich Firefox installiert haben und eben nicht irgendeinen der anderen Browser. Genau. Und es gibt gerade, vielleicht gab es das auch schon vor, mir sind jetzt irgendwie diverse ähnliche Beispiele aufgefallen von Open-Source-Projekten,
die gerade so ein bisschen abdriften oder unklar, ob sie wirklich abdriften. Aber wir haben H5P, das ist ja auch ein sehr beliebtes Tool, was in Moodle und Ilias auch mit verknüpft ist und so weiter in vielen Anwendungen, mit denen man so kleine Lernbausteine konzipieren kann. Und auch H5P wurde von Jubel an eine kanadische
Firma verkauft, die zwar gesagt haben, sie wollen da auch Open-Source weitermachen, aber wie das dann genau aussieht und so weiter. Also da ist sehr vieles gerade unklar und im Umbruch. Und das haben auch Menschen, die selber ganz viel für H5P coden und da also auch gegen Geld, also das auch sozusagen als Business machen. Selbst die wurden kurz
oder vielleicht auch erst über die offiziellen Meldungen darüber informiert, dass es diese neue Strukturierung gibt. Und auch hier gab es einfach in der H5P-Community viele Sorgen, was es bedeutet und auch die Frage, warum wurde man eigentlich gar nicht mit einbezogen. Also
wie, die werden diese Entscheidungen getroffen. Und vielleicht noch kurz, um das vollständig zu machen, ein drittes großes Beispiel, was mir aufgefallen ist, ist WordPress. Wir haben WordPress.org, was auch unter einer Foundation steht und dann gibt es ja WordPress.com, was sozusagen der Unternehmenszweig ist. Und eigentlich sind viele
Menschen und ich, so wie ich gelesen habe, selbst in der Foundation davon ausgegangen, dass die beiden Konstrukte, also die Foundation und dieses Unternehmen relativ unabhängig voneinander agieren. Also dass sie sich manchmal auch beide zuspielen,
dass die Corporation dann Sachen weiterentwickelt und das dann teilweise den Open-Source-Bereich zurückspielt. Aber dass die Foundation unabhängig eigentlich Dinge entscheiden kann und jetzt ist ein Konflikt hocheskaliert, den ich jetzt gar nicht weiter ausführen möchte. Aber auf jeden Fall hat sich im Zuge dieses Konfliktes herausgestellt, dass der der der Kunde sozusagen von WordPress,
der dieses Unternehmen auch leitet, immer noch massiv eigentlich die Foundation mit beeinflusst und da ganz viel Sagen hat und die eben gar nicht so unabhängig sind, wie sie dachten. Und auch diese Entwicklung gerade stellt ganz viele Menschen, die sich, die ihre Website auf WordPress aufbauen und das ist ein Großteil des
Internets basiert auf dieser WordPress-Software. Ja, für die echt die Frage ist, was passiert da jetzt, was bedeutet das und was hat das für Konsequenzen jetzt, wenn WordPress.org, wenn da bestimmte Sachen vielleicht nicht mehr weitergeführt werden. Und das zeigt,
die Präkarität von diesen Projekten und auch die Frage, genau, wie funktionieren die und wo ist da eigentlich wessen Teilhabe gesichert. Genau, was passiert, wenn die versprechen oder vielleicht wurde es auch so nicht versprochen, aber das ist auch ehrlich gesagt meine Haltung
oder mein Verständnis, dass ich häufig in diese Projekte gelegt habe, wenn das eigentlich gehalten wird. Welche Alternativen bleiben dann eigentlich, wenn diese Produkte vielleicht wegbrechen, was machen wir dann? Man hat natürlich immer, das ist ja der Vorteil von Open Source, man könnte sagen, wir forken das, wir machen irgendwie ein Zweites,
wir kopieren das und machen noch was Neues auf Gründen ein WordPress 2.0 oder wie auch immer. Aber auch da ist natürlich die Frage, wie finanziert sich das, wie kann man das gestalten, welche Community kommt mit und so weiter. Also es sind viele Anschlussfragen,
die bleiben. Gibt es überhaupt Möglichkeiten, mich als Nutzende zur Wert zu setzen oder vielleicht auch als Teil der Community? Wie sind da eigentlich die Strukturen vielleicht in den Projekten, in denen ich beteiligt bin und das können wir jetzt auch über, ich komme jetzt sehr von dieser Open Source Infrastruktur eben, aber das können wir natürlich auch generell weiter denken und welche Formen von digitaler Teilhabe wären
hier vielleicht nötig, damit solche Entwicklungen nicht auf diese Art und Weise passieren und alle nur vor dem Scherbenhaufen oder vor den Ergebnissen stehen und eigentlich keine Möglichkeiten hatten, irgendwie mitzureden oder das mitzugestalten. Wie kann Teilhabe
im digitalen Raum aussehen? Zum einen ist natürlich die große Frage, digitale Teilhabe bezogen auf Infrastrukturen. Wir sehen hier jemand, der gerade Glasfaserkabel verlegt. So ein bisschen die Frage, wessen Aufgabe ist das eigentlich oder ab wann ist das
eigentlich wessen Aufgabe? So Infrastruktur, also wenn wir sowas wie von Browser, Firefox oder anderen reden, was eine zentrale Infrastruktur ist, mit der wir ins Internet gelangen. Wenn wir wie gesagt wie von WordPress reden, was einen massiven Teil an Webseiten, auch von Kleinstunternehmern, von Menschen, die einfach sagen, ich habe hier
einen Auftritt, ich kann hier Inhalte teilen, wie auch immer bedeutet. Ab wann ist diese Infrastruktur, die auch durch solche Foundations Open Source Unternehmen gestellt wird, ab wann zählt die eigentlich zu einer wirklichen so zentralen Infrastruktur, dass man vielleicht
welche Sicherheiten es da eigentlich auch geben müsste. Denn eigentlich ist ja die Infrastruktur und auch die digitale eine Aufgabe der staatlichen Daseinsvorsorge. Und wie Janet Hofmann auch in einem Beitrag noch mal bestärkt hat, ist eigentlich die
Idee, dass wir Steuern abgeben, eine zentrale Begründung für den Erhalt von Infrastrukturen. Und in den letzten Jahren und Jahrzehnten zeigt sich aber, zum einen gibt der Staat immer mehr von dieser Infrastrukturaufgabe an private Anbieter, also lagert die aus,
weil das selber irgendwie nicht mehr schafft oder auch die Expertise gar nicht mehr vor Ort hat, wie man das Ganze maintaint und weiterführt. Das ist die eine Ebene, die wir sehen. Und die zweite Ebene, die wir sehen, die Jürgen Goethe auch gerade sehr stark macht, ist, dass wir eben sehen, dass viele von diesen freien, offenen Open-Source-Software-Projekten
auch zur zentralen Infrastruktur werden, wie ich da gerade auch schon vorgestellt habe. Und dass die aber zum einen massiv von dem Engagement von Freiwilligen abhängt, wo wir auch diverse Skandale in letzter Zeit gesehen haben, wo wir gemerkt haben, viele Freiwillige sind massiv überlastet und kommen eigentlich den Aufgaben nicht mehr
richtig geworden ist. Sie sind abhängig von Spendengeldern und teilweise führt das dann eben dazu, dass solche Allianzen wie mit Google eingegangen werden, die dann wieder andere Konsequenzen mit sich bringen. Und da ist so ein bisschen die Frage, welche Rolle
müsste da möglicherweise der Staat eigentlich einnehmen und was gibt es da vielleicht für Ideen und Lösungsansätze, um dem entgegenzukommen. Ich fand ganz schön einen Begriff von Peter
Biniok, die emanzipierenden Infrastrukturen, wo er noch mal so verschiedene Elemente beschreibt, was aus seiner Sicht wichtig wäre, um Infrastrukturen seinen Gemeinwohl orientiert zu machen. Aber er hat eben dieses Wort emanzipierend hier verwendet. Und er sagt noch mal, dass es eben ganz zentral ist, dass diese Infrastrukturen an den Bedürfnissen der
Nutzerinnen ausgerichtet sind und natürlich nicht an den Bedürfnissen von Google, weil Google will halt den zentralen Spot haben, um irgendwie seine Werbung da zu platzieren, sondern dass man guckt, was brauchen eigentlich die Nutzen dann? Ich denke mal, da können wahrscheinlich auch viele zustimmen. Und das bedeutet eben, dass wir verschiedene
Grundbedingungen brauchen. Und er sagt, er stellt da sozusagen in seinem Artikel drei große Bereiche vor, um das zu ermöglichen. Also digitale Bildung ist ein großer Bereich und damit meint er jetzt nicht digital unterstützte Bildung oder wie man es bezeichnen möchte,
sondern Bildung, also Verstehen, ein Erleben darüber, was eigentlich Digitalität bedeutet und was ich in diesem digitalen Raum, was für Interaktionen da stattfinden, dann eine digitale Aufklärung, also zu verstehen, wie funktionieren eigentlich diese
Systeme, wer steckt dahinter, das Grundlagenwissen zu haben und den digitalen Verbraucherschutz, also dass eben darauf geachtet wird, was passiert mit meinen Daten, welche Algorithmen sind da eigentlich, welche Verantwortung haben Algorithmen, aber auch Unternehmen, die dahinter stecken. Genau. Und jetzt komme ich so vielleicht so ein
bisschen schon in die Richtung, wie könnten mögliche Lösungen aussehen oder in welche Richtung könnten wir da weiter denken? Zum einen hat Stefan May in einer Artikelserie, die ich sehr empfehlen kann, die habe ich unten auch nochmal verlinkt, die kommt gleich,
da geht es auch so darum, wie können wir eigentlich so demokratische Strukturen auch im Softwarebereich schaffen? Und in einem Artikel von Stefan May schreibt er eben nochmal, dass es, also stellt er auch unterschiedliche Projekte gegenüber und zeigt auf, dass es da
auch schon gute Ansätze in verschiedenen Open-Source-Projekten sind. Also zum Beispiel hat er die Foundation, die hinter LibreOffice steht. Bei denen ist es so, jeder, der aktiv mitmacht, also die haben auch eine relativ niedrige Schwelle, aber jeder, der dabei ist und mitgestaltet und mitcoded, der darf mitwählen, der darf sich mitbeteiligen.
Da sind sie sehr, sehr klar, also sehr basisdemokratisch unterwegs. Es gibt andere Open-Source-Projekte, die sind sehr, sehr hierarchisch aufgebaut, also das ist sehr, sehr komplex überhaupt irgendwie in Entscheidungen mitzuwirken. Genau und eine
Möglichkeit, wie man solche Projekte gestalten könnte, ist eben zu gucken, was kann die Community eigentlich mitentscheiden, also wählt sie Vorstände, Kuratorien und Präsidien, inwiefern wird die Community in strategische Entscheidungen miteinbezogen. Und eine ganz
zentrale Sache, die Stefan May auch immer wieder herauskehrt, gibt es diese Königsfigur aber das finde ich ein bisschen problematisch als Begriff, aber deshalb so, diese Königsfigur, gibt es diese eine Person, die ich jetzt bei WordPress zum Beispiel erzählt hatte oder tatsächlich bei der Wikimedia haben wir auch Jimmy Wales in den USA, der noch so eine sehr zentrale Rolle hat. Kann diese Organisation ohne diese Figur auskommen? Kann man Strukturen
schaffen, die eben weggehen von dieser, ja, Alleinherrschaft sozusagen. Genau und hier nochmal der Link zu dieser Übersicht. Wer hat das sagen? Bei freien Projekten kann ich sehr empfehlen. Da sind jetzt drei Artikel bisher entschieden. Da kommen glaube ich noch mehr.
Und passend dazu ist auch die Idee von Plattformräten. Das ist in letzter Zeit wieder ein bisschen stärker aufgekommen, das Thema. Das hat auch eine Kollegin von mir hat dazu kürzlich geschrieben. Und zwar die Idee, wie man eben durch strukturierte
Verfahren, durch Plattformräte, kann man auch sagen Communityräte, ja, wie man sie bezeichnet, ist im Endeffekt ja nicht so relevant. Zum einen bei privaten Anbietern es schaffen kann, dass es eine externe Aufsicht gibt aus zufällig gewählten Menschen aus unterschiedlichen Bereichen, unterschiedlichen Altersgruppen, Herkünften und so weiter,
die über strategische Prozesse, die über Veränderungen von beispielsweise so Infrastrukturunternehmen mit entscheiden können. Und als Beispiele werden sowas wie Rundfunkräte, das Öffentlich-Rechtlichen genannt oder auch mit ein bisschen Einschränkungen das
Oversightboard von Meta, weil da gibt es dann wieder so andere Probleme, aber zumindest war das mal so in so eine Richtung gehend von einem Plattformrad, der genau, der mit eingebunden wird und auch was am besten Falle zu sagen hat. Genau, also das so als eine Möglichkeit, da mehr in eine Emanzipierung zu kommen und mehr in eine wirkliche digitale
Beteiligung und Teilhabe von Community. Genau, und als letztes auch noch mal so ein Blick zu uns. Wie sieht es eigentlich bei uns aus, bei Wikimedia und der Wikipedia? Also bei der Wikipedia haben wir eine sehr große Community, die die Online-Encyclopädie fortlaufend
weiterentwickelt. Es werden viele Themen diskutiert, auch alle sehr sichtbar und öffentlich. Und was ich ein sehr schönes Beispiel finde, ist, dass es auch eine Möglichkeit gibt für Menschen, die sich jetzt nicht unbedingt vielleicht nur schreibend an
Wikipedia beteiligen möchten, sondern auch an der Weiterentwicklung des Software-Produk mitarbeiten möchten. Dass es da dieses technische Wünsche-Team gibt, die mit einer Seite vertreten kann und wo Menschen aus der Wikicommunity Ideen reindringen können,
was müsste denn als nächstes weiterentwickelt werden. Jetzt mache ich mal so Wünsche wie, wir brauchen mal eine bessere Zitierfunktion oder wie können wir bestimmte Maps, also Online-Street-Maps oder so, wie können wir das besser einbinden in Wiki-Artikel und so weiter
und so fort. Und die können dort eingebracht werden und diskutiert werden. Es gibt ja verschiedene Formate, es gibt auch Online-Treffen und so weiter. Und dort kann man seine Ideen reinbringen und muss aber nicht sagen, oder sich selber am Coding beteiligen oder so, sondern hat die Möglichkeit auch ohne das technische Know-how zu sagen,
ich möchte trotzdem an der Softwareentwicklung mitarbeiten. Das finde ich ein ganz schönes Beispiel, auch wenn es natürlich dort auch so ist, dann muss priorisiert werden und es kann natürlich nicht alles sofort umgesetzt werden, aber ich glaube der Versuch ist auch da, das sehr transparent zu gestalten. Das ist so der eine Blick auf die praktische Ebene.
Dann gibt es aber den größeren Blick auf das ganze Wikimedia-Movement. Das ist ja eine weltweite Bewegung mit ganz vielen auch vereinsähnlichen Gruppen auf der ganzen Welt und kleineren Hubs und so weiter. Also das ist sehr komplex und sehr riesig.
Und hier hatten wir seit 2016 oder 17, seit 2016 gab es einen mehrjährigen Prozess, in dem, und da war auch eine Kollegin von mir sehr, sehr stark und zentral involviert, versucht wurde, mit diesem kompletten weltweiten Movement eine neue Governance-Struktur,
also eine neue Struktur der Zusammenarbeit und auch der Machtverteilung auszuarbeiten. Sie sagt, es ging über mehrere Jahre, es hatte viele Iterationen, also ein hoch komplexer Prozess, wie man sich vorstellen kann. Im Sommer 24, also noch ziemlich frisch, kam es
zur Abstimmung dann von dem finalen Papier und im April hatten wir noch in Berlin einen großen Summit mit ganz vielen Menschen aus den verschiedenen Organisationen, die dann noch sehr viel daran gearbeitet haben und wo dann wirklich ein Großteil, aber gesagt hat, doch wir stehen dahinter, wir finden das gut, die Macht wird neu verteilt weltweit,
wir versuchen fairer miteinander umzugehen, wir versuchen wegzukommen von diesem starken Fokus auf die USA, auf die Wikimedia Foundation und so weiter. Und dann hat aber tatsächlich das Präsidium der Wikimedia Foundation letztendlich diesen Vorschlag abgelehnt.
Und da stehen wir jetzt gerade tatsächlich selber ein bisschen vor diesem zerbrochenen Scherbenhaufen und fragen uns auch, genau, wie kommen wir eigentlich selber aus dieser Governance Struktur raus, was braucht es da und wie müssen wir vielleicht nochmal neue Wege finden, um diesen Anlauf zu gehen. Also das vielleicht auch nochmal so als
Transparenzhinweis, wie komplex das ist. Und dass wir da auch gerade, ja auch von Wikimedia Deutschland aus, die sich da sehr stark für eingesetzt haben, schon gerade mit Enttäuschung zu kämpfen haben und irgendwie gucken müssen, wie wir da neue Ansätze finden. Genau. Und ganz zum Abschluss, was war jetzt eigentlich mit
diesen Keksen im Titel? Ich glaube, über Internet und Gemeinschaft habe ich geredet, hoffe ich zumindest, dass du sagen kannst, aber die Kekse hatte ich noch gar nicht. Und das war, ich glaube, das war fast so ein bisschen meine Ausgangsidee. Es gibt ja immer diesen, dieses Sprichwort, es gibt ein Stück vom Kuchen, wir verteilen ein Stück vom Kuchen.
Und irgendwie habe ich mir irgendwann gedacht, eigentlich ist das Bild so ein bisschen fragwürdig, weil es gibt halt jemand, der diesen Kuchen hat und der verteilt dann Stücke vom Kuchen, nach welchen Kriterien auch immer. Und irgendwie bleibt ja diese hierarchische Idee
bestehen. Und genau, wer entscheidet, wie groß das Stück ist und welchen Kuchen es überhaupt gibt. Und deshalb habe ich gedacht, nee, ich will noch ein anderes Bild reinbringen, und zwar Kekse für alle. Und es kann ja immer noch sein, dass jemand sagt, hey, ich initiiere ein Plätzchenbacken und vielleicht stelle ich auch meine Küche,
weil ich habe halt diese Küche, ich habe diese Ressourcen. Aber wir können gemeinschaftlich entscheiden, was wir für Plätzchen backen. Es ist ja ohnehin so, dass man echt selten nur eine Plätzchensorte backt, sondern ganz viele. Das heißt, es gibt verschiedene Möglichkeiten, Geschmäcker der Beteiligung. Man kann sie unterschiedlich mit Streuseln oder Schoko oder was auch immer belegen. Und man kann sie am Ende auch
zusammen essen. Jetzt habe ich zu schnell weitergeklickt. Genau. Und jetzt sehe ich, dass das hier so ein bisschen alles verzerrt hat. Aber vielleicht noch für die Diskussion, so drei Gedanken zu mir. Was hat das jetzt eigentlich mit Bibliotheken zu tun? Zum einen
meine Vorstellung. Aber da wisst ihr viel besser Bescheid, genau wie ihr da auch die Möglichkeiten von Bibliotheken seht. Aber zum einen diesen Bereich digitale Bildung und Aufklärung, also dazu beizutragen, also Menschen zu unterstützen, zu verstehen, wie funktioniert Internet? Wie funktionieren diese Infrastrukturen? Auf was lasse ich mich
da ein? Also als zentrale Bildungsinstitution vielleicht diesen Raum zu ermöglichen. Aber zu gucken, was habt ihr eigentlich für Möglichkeiten, Zugänge zur Mitgestaltung zu schaffen? Wo kann man Menschen empowern? Wo gibt es aber, wo seid ihr auch schon in
Communities drin, die möglich machen können, dass man digitalen Raum mitgestaltet, dass man einzelne Projekte mitgestaltet? Und vielleicht habt ihr auch selber Projekte bei euch, wo nochmal die Überlegung wäre, wo ist da eigentlich Mitgestaltung möglich, wo ist da digitale Teilhabe möglich oder vielleicht auch analoge oder eben vermischt,
weil das ja sowieso so schwer zu trennen ist. Genau, wo befindet ihr euch da eigentlich gerade? Und damit, genau, bin ich jetzt am Ende meines Vortrags an dieser Stelle. Und hier noch meine Kontaktdaten. Ich glaube, genau, die Folien und so werden sowieso
geteilt und wir diskutieren jetzt auch noch miteinander. Vielen Dank schon mal. Danke dir, Anne-Sophie. Danke für den Überblick über die Problematiken, die es gibt, wenn wir über Offenheit sprechen. Vor allen Dingen bei den Anbietern, ja,
sehr offensichtlich, die allgemein als offen gelten oder galten. Da glaube ich, also ich wusste die Details tatsächlich auch nicht. Und insofern selbst die Menschen, die sich mit dem Thema Offenheit sehr intensiv befassen, so wie mir zum Beispiel. Mir fehlt
der Überblick über viele Dinge einfach. Das war sehr wertvoll insofern. Ich fand es auch spannend nochmal die Überlegung zur Frage, inwieweit digitale Infrastruktur als staatliche Daseinsvorsorge betrachtet werden sollte. Ich glaube, das ist auch
ein wichtiger Punkt, der sehr diskutierend für dich ist, aus meiner Sicht. Die Problematiken, die dich zeigen und die immer offensichtlicher werden damit, dass es viele Monopole gibt mittlerweile. Ich glaube, die sind so offensichtlich, dass man das nicht mehr
ignorieren kann. Ein schönes Hinweis gab es dazu auch noch im Chat. Also siehe Problematik der Datenkabel in der Ostsee. Das ist ja so was ganz Aktuelles. Ich glaube, das ist tatsächlich ein schönes Beispiel. Ja, ich würde euch gerne einladen dazu,
mit Anne-Sophie, mit Nele, mit allen Beteiligten eure Eindrücke zu teilen und eure Fragen auch einzubringen dazu. Die Runde ist offen. Es gab Beiträge auch
im Chat und auch eine konkrete Frage von Jens Bemmer. Und zwar, was waren die Argumente für die Ablehnung von Seiten Wikimedia Vorstands für die aufgearbeiteten Ergebnisse
dieses langen Prozesses? Also es war von der Wikimedia Foundation, nur damit das nochmal, das ist nämlich ein bisschen kompliziert, Wikimedia Deutschland, unser Chapter und das war von der Wikimedia Foundation, das Präsidium. Ich kann das nochmal raussuchen gerne. Es gibt dazu auf Meta irgendwo, Meta ist unsere Riesen-Wiki,
weltweite Band, sag ich mal. Da gibt es eine Begründung, die ist aber sehr schwammig auf, ich weiß jetzt auch nicht, wie viele das jetzt so krass um Detail interessiert, aber ja, wir hatten das Gefühl, es waren so ein bisschen fadenscheinige Gründe und das Gefühl bleibt
hängen, dass ja ganz große Angst ist, eben wirklich Macht anders zu verteilen, weil das natürlich eine große Veränderung bedeutet, weil das jetzt in den letzten über 20 Jahren so funktioniert und gewachsen ist. Und kann man sich vorstellen, wie es
wir verteilen es jetzt wirklich auf viele verschiedene Schultern und können damit aber nicht mehr so ganz beeinflussen, was wo passiert. Ja, führt auch dort, glaube ich, zu Angst. Aber wie gesagt, ich kann es, genau, ich suche den Link gerne nochmal raus. Ich fand es jetzt nicht so super aufschlussreich. Ich war im Sommer auch auf der Wikimedia,
das ist die weltweite Wikikonferenz, die hat in Katowice stattgefunden. Da wurde das Thema quasi komplett ausgeblendet, auch bei den Vorstandssitzungen. Also es ist gerade so voll der Elefant in the Room und ja, aber genau, wenn da ein näheres Interesse ist,
verweise ich, kann ich auch gerne connecten mit unserem Governance-Team. Die sind da sehr tief drin und können da auch, glaube ich, noch ein bisschen Detailreicher noch erzählen. Okay, ja, danke. Gibt es weitere Anmerkungen oder Fragen zu dem Vortrag von Anne Sofini?
Wir hatten ja, Jens hatte auch noch ein paar Links, das hat er mal in den Chats postet. Super. Ich finde auch spannend, genau, das Thema, das hatten wir auch gerade vor zwei Wochen, glaube ich, eine Pressemitteilung
rausgeschrieben. Insgesamt so die Frage der Open-Source-Nutzung in Verwaltung beispielsweise war ja im Koalitionsvertrag eigentlich angedacht, dass es da eine Priorisierung geben soll. Es wurde so bisher immer noch nicht wirklich umgesetzt. Und ich habe nur gesehen, im Chat gab es ja auch die Diskussion, gibt es bei euch
Open-Source-Polices oder wie geht ihr damit um? Und ich fände es super spannend auch da so ein bisschen, also das ist tatsächlich eine offene Frage, aber quasi auch, wenn man sagt, okay, wir setzen bestimmte Open-Source-Produkte bei uns ein, inwiefern beteiligen wir uns dann
vielleicht auch als Organisation oder einzelne Leute an der Ausgestaltung dieser Produkte, oder inwiefern gibt es Möglichkeiten, da in der Governance dieser Projekte vielleicht auch mitzuwirken oder sich einzumischen? Oder welche Probleme gibt es damit auch? Genau, jetzt sehe ich, gibt es noch eine neue Frage. Ach so. Ja, also jetzt von Wikimedia-Seite her
sind wir da schon eher sehr auf dieser Linie, wenn irgendwie möglich Open-Source. Es gibt bestimmt in einzelnen Bereichen Gründe, also ne, begründete Fälle, wo man sagen kann, das geht aus irgendwelchen Gründen nicht oder da gibt es nix passendes, dann das wäre quasi
so diese Umkehr, also Open-Source ist der Standard und wenn man aber gute Gründe hat, das irgendwie nicht zu machen, dann muss man das eben gut begründen. Ich glaube, so ist das auch in dem Papier, das jetzt rausging an, die an dem Bundestag auch
formuliert wurden. Das war jetzt auch ein relativ breites Bündnis, kann ich sagen. Aber das wäre schon so unser Wunsch. Ja, genau. Genau, ne Anmerkung. Ja, genau und
das ist glaube ich, das ist ja insgesamt so die große Frage. Ich sehe von Eva Seidelmeier, wenn das Geld, was heute in Lizenzen fließen würde, wenn man das in Open-Source-Produkte stecken würde. Genau, das ist ja eine generelle Frage. Wir haben das Problem ja auf europäischer Seite und überhaupt, ich arbeite ja viel im Bildungsbereich. Das ist
natürlich eine ganz andere Allokation von Geld. Also das eine ist und deshalb sieht man auch, das erfordert ganz viel oder dahinter stecken ja ganz viele strukturelle Fragen, weil in dem Moment, wo ich weggehe, davon eine Lizenz zu kaufen, wo ich dann dahinter eben Team habe,
was 24 Stunden am Tag erreichbar ist, wenn es irgendwie ein Bug oder ein Problem gibt, ist natürlich in dem Moment, wo man andere Produkte nutzt oder unabhängiger oder das sogar selber hostet, muss man natürlich gucken, wo habe ich die Expertise vor Ort, wie gehen wir mit Problemen um, wer hat überhaupt die Möglichkeiten, das hier bei
uns zu hosten und so weiter. Genau und das sind ganz, also da merkt man, da geht dann, man viel mehr Gelder da eben in Personal und die Weiterbildung von Personal stecken und so weiter. Und das ist, glaube ich, über die letzten Jahrzehnte, es ist in so eine andere Richtung gegangen, dass man, das ist jetzt, glaube ich, sehr viel Aufwand bedeutet,
das wieder aufzubauen alles. Und das sehen wir auch auf Regierungsseite, da hat eben Janet Hofmann, die forscht in Berlin am Humboldt-Institut und an der FU und genau, die hat da auch sehr, sehr viele Aufsätze auch im Rahmen jetzt von dem Onlinezugangsgesetz
geschrieben über die Problematiken auch von Seiten von Regierungen, warum dort, dass dort eben auch ganz wenig Expertise ist, weil alles outgesourced wird und an Beratungsunternehmen ausgegeben wird und so weiter. Und dadurch verstärken sich diese ganzen Effekte so massiv. Oh, Nele Hirsch meldet sich schon. Nein, das war total okay
doch erst mal. Ich wollte eigentlich auch erst mal nur Danke sagen. Ich fand das total spannend und auch noch mal so gut es übersichtlich aufzudröseln. Und mir haben eigentlich zwei Sachen noch mal ein bisschen zu denken gegeben. Also das eine war dieser Punkt. Ich blicke ja so aus so einer pädagogischen Brille auf dieses ganze
Thema. Und was ich tatsächlich spannend fand, wo ich auch schon eine Weile drüber nachdenke und so ist, was du aufgedröselt hast, mit welchen verschiedenen Ebenen haben wir eigentlich, die da dazugehören. Und ich merke schon, dass wir in der Pädagogik, also zumindest ich, macht es so, eigentlich tatsächlich uns nur auf den oberen Ebenen
bewegen. Und da würde ich das auch tatsächlich spannend finden. Vielleicht gibt es hier von den Teilnehmern, gibt es da schon gute Erfahrungen, da auch mal tiefer zu bohren und mehr zu machen und mehr zu zeigen. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich oft schon tatsächlich oft fast schon das Gefühl habe, daran zu scheitern, solche ganz einfachen Sachen zu erklären. Oh, es gibt verschiedene Browser. Also wir bewegen uns ja da noch
auf einer sehr niederschwelligen Ebene und da dann noch tiefer zu gucken. Und gleichzeitig verstehe ich, wie wichtig das ist. Also da fände ich noch eine Ergänzung dazu zu deinen ganzen Beispielen. Ich hätte kurz nicht mitgekriegt, wenn wir im Fediverse so ganz hoch die Dezentralität hängen und dann rauskommt, dass eigentlich fast alle Master und Server über Hetzner laufen, dann ist das ja
auch so eine totale Kontakte. Also das war so dieses eine mit dem Tieferwort. Und das andere fand ich tatsächlich auch so zum Selbstdenken oder sich selbst einen Anstoß geben mit dieser Königsfigur und dem, wie kriegen wir das eigentlich demokratisch hin, dass das ja eigentlich auch immer uns selbst betrifft. Also wenn
wir Projekte oder Sachen machen. Also ich weiß es zum Beispiel auch von mir selber, wenn ich solche Webseiten habe wie Einstieg H5P, wo man H5P einfach mal so schnell ausprobieren kann. Das ist eigentlich total dumm, dass so als, okay, hier ist so eine nette Seite von dir, die Hirsch. Das wäre viel cooler, wenn man da irgendwie auch überlegen würde, wie kriegen wir
das strukturell vielleicht hin, dass das dann auch gesichert ist und gewartet wird und ordentlich weiterlaufen kann und das eben nicht auf so einer Zupälligkeit beruht. Also das nehme ich so ganz konkret für mich selber vielleicht einfach nochmal mit. Und das kann vielleicht auch ein Ansatz sein, für andere Menschen da nochmal zu überlegen, was mache ich eigentlich so in meiner täglichen Praxis und wie könnte ich
das vielleicht auch auf breitere Schultern verteilen? Ja, das finde ich super spannend und das stimmt mit den Ebenen. Und gestern Abend habe ich noch den breitband, den aktuellen breitband Podcast vom Deutschlandfunk gehört und da ging es auch um diese Google, ganze Google Geschichte jetzt. Und am Ende hat einer
so eine Idee vorgestellt, dass es vielleicht irgendwann mal Browser gibt, die man sich sozusagen selber zusammenklickt. Also das ist nicht mehr so ein, sondern das ist so ein Modul und dann sagt man, okay, ich will diese Suchmaschine und ich will dieses Blah und dieses Add-on und so weiter. Und dann war aber auch so ein bisschen die
Diskussion, also für wie viele Menschen, also genau, da gibt es ja auch Studie dazu, die meisten Menschen nehmen halt den, der da installiert ist und dann was auch immer, ich denke da jetzt eigentlich auch noch über meinen Browser nach. Also es ist ja auch, das finde ich ja, das ist glaube ich immer die Herausforderung bei diesen ganzen Fragen, so wie viel schiebe ich jetzt schon wieder auf die einzelne Person ab, du musst dich jetzt bilden, du musst dich noch hier
aufklären, du musst noch das wissen und das bedenken und wie viel muss irgendwie anders unterstützt werden. Das ist die eine Herausforderung, finde ich immer, das haben wir ja eigentlich, finde ich, immer bei allen Thematiken, sei es Nachhaltigkeit oder was auch immer. Genau, Individuum versus Struktur, aber wo fängt die Struktur an, irgendwie auch
bei Individuen und so weiter. Und das Zweite, was du gesagt hast, finde ich auch super spannend, also dass du das so auf dein, genau, auf diese persönliche Ebene, was biete ich eigentlich an und wie könnte man das nachhaltiger gestalten? Ja, was ist natürlich auch wieder, genau, da wäre die Frage
wieder, gibt's, haben wir denn irgendwelche, was haben wir denn für Plattformen oder Möglichkeiten, sowas, ich weiß gar nicht, gibt's sowas, wo man dann sowas sozusagen als Community hosten könnte oder so, keine Ahnung, sehr spannend. Ja. Würde noch mal gerne zurückkommen auf die Frage, was Bibliotheken machen oder machen können in diesem
Zusammenhang und zu Recht weisen ja auch einige im Chat darauf hin, dass es eine ganze Reihe von Aktivitäten gibt, die Bibliotheken da auf den Weg bringen und tatsächlich auch machen. Also, was weiß ich, coding mit Schülerin wurde hier genannt. Ich weiß, es, der Stadtbibliothek Erlangen,
Nürnberg Erlangen, da die Frauen ein Wikipedia machen, da tatsächlich ein Angebot haben, was da ständig läuft. Also, das sind jetzt nur zwei Beispiele, aber da gibt es natürlich eine ganze Reihe. Und was mir dazu noch einfällt, außerdem, also ein bisschen hast du schon
angesprochen eben, an den verschiedenen Spielen auch, dass es einfach auch einen riesigen Wissensgap gibt. Also, das muss man immer berücksichtigen dabei, dass wenn man selbst, da sind so viele blinde Flecken bei einem selbst, wenn man denkt, ich bin einigermaßen informiert und kenne mich so ein bisschen zumindest aus, dass ich
nicht zu Recht finde, dass es eben auch ganz viele Menschen gibt, die regelrecht Angst davor haben, sich damit zu befassen, mit so Digitalthemen und allem, was da noch zusammenhängt. Und auch da denke ich, würde Bibliotheken, wenn sie es leisten können, auch dass sie eben als niedrigschwellige Einrichtung
tatsächlich Angebote machen können. Und da gibt es auch schon eine Menge. Also, muss man ganz klar sagen, Toria hat ja ein Angebot der Stadtbibliothek Frankfurt angesprochen heute Morgen schon. Also, das ist nur ein Beispiel. Da gibt es natürlich sehr viele. Ja, voll spannend. Ich habe gerade, als du gesprochen
hast, noch überlegt, genau, das eine ist ja dann wieder, wir machen Bildungsangebote, Coding lernen oder in der Wikipedia schreiben und so weiter. Und dann wäre so die andere Frage, das weiß ich gar nicht, ob das jetzt, also genau wäre das eine Aufgabe von Bibliotheken oder aber vielleicht ja
auch einfach von allen zusammen, deshalb auch Bibliotheken, und sagen, gibt es die Möglichkeit, dass man wie so Schnittstellenorte macht, die zum Beispiel Wünsche, Bedarfe oder so sammeln und vielleicht dann aber die Expertise haben, um die an der geeigneten Stelle einzubringen oder
weiterzugeben. Also, gibt es, wie schaffen wir diese, weil ich glaube, wahrscheinlich kommt man, es gibt halt nicht überall das technische Wünscheteam und das muss man ja auch erst mal kennen und so weiter. Aber wie könnte man so wie so Übersetzungsorte schaffen oder Multiplikationsorte oder wie auch immer. Also, wie kann man vielleicht andere Wege von so einer digitalen Beteiligung ermöglichen, ohne vielleicht
sagen, ja komm, du lernst jetzt mal Coden, was ich mega cool finde. Also, ich hätte es echt gerne gemacht früher. Aber genau, wie können wir noch so andere Zugänge schaffen, die eben dann über einfach reden oder über, was weiß ich, vielleicht malen Leute was auf oder kann man jetzt irgendwie kreativ sich
Sachen überlegen. Das ist jetzt irgendwie so gerade so ein Gedanke, den ich hatte, weil müsste man auch noch ein bisschen ausformulieren, wie das aussehen könnte. Und ich sehe gerade Geschichtsvereine. Genau. Geschichtsvereine als Artis. Oder Zusammenschlüsse von
Menschen, die genau, wo eben viele von diesen Wissen und von den Kompetenzen ja auch intern wirklich weiter, wie sie mit gemeinsam erarbeitet wird vor allen Dingen auch. Aber ich glaube, zu diesen gemeinsamen Bearbeiten, sich informieren zu kann Nele auch ganz viel sagen. Also, aus
deiner Erfahrung, was da vielleicht gut und weniger gut funktioniert oder wie man es auch anregt. Ich lese gerade noch mal im Chat Hifa geschrieben, das fand ich
tatsächlich nämlich auch noch mal gut, wie viel man eigentlich lernen kann im Sinne von Konstruktivität und dann auch den Zusatzkommentar, wie sich sowas dann inklusiv gestalten lässt. Also, das ist glaube ich wirklich eine große Herausforderung. Wenn man noch mal einen Praxisbeispiel haben will, weil Anzo und ich auch beide hier sind, können wir vielleicht noch mal unser KI-Projekt
ein bisschen erzählen. Also, das finde ich ist einfach tatsächlich ein Versuch gewesen, sowohl was auf breitere Ebene zu stellen, als dann eben auch so zu machen, dass man ganz viele Menschen verantwortlich hat und die sich alle mit ihren jeweiligen Perspektiven einbringen können. Und der Ansatzpunkt war einfach, dass wir uns in der Bildung gemerkt haben, wir
finden so, wie die KI-Sache läuft, das war schon vor über einem Jahr, finden wir nicht gut, weil Offenheit eigentlich tatsächlich draußen ist und wir jetzt Menschen erklären, wie sie irgendwelche Blödsinnigen kooperatären Tools nutzen lassen. Das ist der Ansatzpunkt. Und dazu gab es bei der Edunautica, das ist ein Barcamp in Hamburg, ein erstes Thesenpapier. Und dann kam eben der Impuls von Anzo, dass sie sagte, lass uns daraus doch mal ein
Community-Ding machen. Und ich habe daraus auch ganz, ganz viel gelernt, weil vorher war das einfach ein Papier von einzelnen Personen, die haben das veröffentlicht und dann wäre das wahrscheinlich auch wieder verpufft. Aber dadurch, dass man gesagt hat, wir nehmen diese Thesen jetzt mal als einen Anstoß und laden dann eigentlich alle, die meinen, dazu was beitragen zu
können aus ihren Perspektiven dazu ein, gemeinsam ihre Perspektive darauf beizusteuern. Und da hatten wir halt nicht nur technische Menschen, sondern wir hatten ganz genauso auch Menschen dabei, die sagen, ich nutze das einfach und dann stoße ich auf die und die Probleme oder ich will das in meiner Lehre einsetzen und dann stoße ich auf die und die Probleme so. Und dann haben wir in
diesem Prozess einfach alles gesammelt und daraus noch mal wie so ein gemeinsames Empfehlungs-Papier gemacht. Und das hatte dann eben auch im Nachglaub den großen Vorteil, dass jetzt nicht einfach nur die paar Personen, die das ursprünglich mal geschrieben hatten oder wenn Wikimedia einfach alleine ein Projekt gemacht hätte, also Wikimedia
dann halt sagen würde, hier sind unsere Forderungen, sondern das wirklich ganz breit getragen wird und alle sich wie so BotschafterInnen dafür verantwortlich fühlen und das weitergeben. Und ich glaube, solche Ansätze kann man vielleicht viel häufiger versuchen, um Dinge, also es ist ja dann nicht nur demokratisieren, sondern es ist einfach mehr Community
basiert zu machen und dadurch dann eben auch nachhaltiger und Beteiligungsorientiert. Voll, den kann ich mich total anschließen und wir haben auch gemerkt, dass es so einen krassen Unterschied gemacht hat im Vergleich zu anderen Sachen, die wir davor gemacht haben, sag ich mal alleine. Es hatte eine ganz andere Dynamik auch natürlich
und das ist immer, das ist vielleicht auch das, weshalb die Wikimedia foundation gesagt hat, oh nee, ist uns zu kompliziert. Klar, so Community-Projekte sind sehr anstrengend, also gerade auch am Ende. Dann hat man teilweise so viele unterschiedliche Ideen und auch Wünsche und auch Perspektiven und zu gucken, wie kriegen wir da jetzt ein gemeinsames Papier draus.
Das war nicht alles immer ganz halt Sonnenschein und alles super easy, sondern da gab es auch natürlich passierender Konflikte und und dann muss man gucken, wie man damit umgeht. Ich glaube, wir haben sehr viel gelernt, aber es lohnt sich am Ende. Also es ist dann so irgendwie wie, genau, also da durchzugehen und diese Prozesse vielleicht müssen, also ich
kann nur für mich sprechen oder auch für unsere Organisation eigentlich noch mehr zu lernen, sich in diese Prozesse reinzubegeben, auch mit dieser Fehlerkultur so und auch die Frage so Macht abgeben. Das ist ja auch ganz stark da drin. Eben nicht, wir haben jetzt die Deutungszuhalt und wir stimmen das alles durch und da gab es auch noch Sachen, wo wir noch Verbesserungsbedarf
oder wo wir uns auch noch verbessern können, auf jeden Fall. Genau, aber so Prozesse auch zu lernen, weil das habe ich auch gemerkt, dass man muss das lernen, was das bedeutet, wirklich. So ein Austausch mehr auf Augenhöhe, dieses Wort ist immer so abgenutzt, aber im Endeffekt geht es ja darum zu gehen.
Ja, genau. Ja, ich würde da gerne noch ergänzen, dass ich es auch in vielen, vielen solchen Prozessen für extrem wichtig halte, das zupst so ein bisschen an, was Meila auch schon gesagt hat. Das einfach nicht nur unterschiedlich Perspektiven mit einfließen,
sondern natürlich auch ganz unterschiedliche Kompetenzen, was das Prozess natürlich auch bereichert. Also die Erfahrung habe ich in verschiedenen Projekten gemacht bislang, dass wir uns das ganz klar insgesamt zu viel besseren Ergebnissen kommen, je die Werbung, die Kompetenzen sind,
die einfließen, die Perspektiven sind, die einstehten und naja, die Unterschiedlichkeit der Menschen, die sich beteiligen. Ganz klar, einfach. Und ja, es ist mühselig oft, dass es sehr viel wirklichiale Arbeit kann, wenn man so will, die sich immer lohnt. Aus meiner Erfahrung
und aus meiner Heftenüberzeugung heraus. Genau. Ja. Das haben wir hier noch im Chat. Diskussionen noch, Bilderkulturen und Zwerfprojekten. Ja. Genau, das ist wieder ein Beispiel
hier von Linux, von diesen, genau, da gibt es halt wieder diese eine Königsfigur und die hat da massiv Einfluss. Und das sehen wir leider in genau, wie gesagt, in diesem Artikel von Stefan May, der führt das auch noch mal sehr gut auf, zeigen sich da auch die ganzen Herausforderungen. Und natürlich die große Frage auch jetzt, ich als Einzelperson,
genau, inwiefern kann ich mich da jetzt überhaupt einbringen oder was ist da jetzt meine Mitgestaltungsmöglichkeit? Aber genau, als Gruppe und jetzt auch wieder auf unseren eigenen Prozess bei Wikimedia schaunt, es ist echt schwierig, selbst wenn man im System drin ist. Aber ich glaube, es ist wichtig und es ist ja manchmal so, wie immer wieder an dieser Schwelle
kratzen oder daran dotzen. Und irgendwann glaube ich, ist dann der Druck doch so hoch, dass diese Veränderung kommen muss. Aber das ist schon teilweise erschreckend. Wenn man sieht, was da leider in diesen auch in diesen Projekten oder vielleicht gerade in diesen Projekten an Dynamiken herrscht.
Ich will vielleicht nochmal auf diese Königsfigur und wie können wir damit umgehen? Was können wir da machen eigentlich? Weil ich das tatsächlich spannend finde und in vielen auch noch keine Antworten da drauf habe. Und ich glaube, oft hat es ja dann auch so was zu tun, dass man ja, also dass es oft auch damit losgeht, dass man vielleicht sagen will, wir wollen da ja auch Wertschätzung zeigen, weil Menschen natürlich
besonders viel Engagement reinstecken und viele Menschen machen natürlich auch besonders viel Engagement, weil sie sich dann über diese Wertschätzung in irgendeiner Form freuen. Und dann wird es ja schon ungleich um den. Und Gaby weiß das, weil wir da auch drüber geredet haben. Das beobachtet man oft schon im ganz Kleinen. Also wenn wir zum Beispiel einen Barcamp haben und dann haben wir ja
eigentlich die Idee, alle sind Teilgebende. Aber dann macht man am Ende trotzdem so was. Einzelne Menschen werden rausgepickt und gesagt, wow, du hast dich besonders bedient gemacht oder irgendwas so. Und dann ist da auch wieder diese Unglückung. Und ich glaube, was uns so ein bisschen fehlt, ist so ein wir feiern uns gemeinsam für was, was wir alle gemeinsam
erreicht haben, ohne dass man halt dieses braucht. Hier steht die eine Person und die kriegt dann besonders viel Applaus. Und das ist, glaube ich, noch ein Lernprozess, der also da gibt es auch noch keine Rituale oder zumindestens ich kenne sie wahrscheinlich noch zuviel. Und das erfordert ja auch eine Veränderung
für Menschen, die es eigentlich gewohnt sind, häufiger halt mal so hervorgehoben zu werden, weil es ja schon auch schön ist. So ein bisschen so. Also da muss, ne, das ist vielleicht auch ein Umlernen, was, was ist eigentlich, wie kann Wertschätzung denn noch aussehen? Es muss nicht immer dieses vielleicht rausgepickte oder auf der Bühne nochmal oder so sein. Aber ja, das sind,
ich meine, dahinter stecken sieht man ja auch dann echt so ganz große gesellschaftliche Sachen, die sich wahrscheinlich auch durch vielleicht bestimmte Medien nochmal verändert haben, dass man es mehr gewohnt ist, irgendwie sichtbar zu sein auf eine gewisse Art oder so. Ja, finde ich sehr interessant, dass vielleicht auch für eigene Veranstaltungen
nochmal zu überlegen, wie man so was gestalten kann. Jetzt, Ben, nochmal. Das war, glaube ich, eher so in die Runde der Teilnehmenden hier. Wird Wikitechnologien schon im Regelbetrieb angekommen in Bibliotheken? Ähm, ja,
wie ist die Einschätzung der Teilnehmenden? Ist das bei euch, ihr in Bibliothek tätig seid? Ist da, also?
Ich kenne tatsächlich weniger und dann auch eher größere Bibliotheken, aber das ist nur mal eine persönliche Perspektive. Es gibt sicherlich auch noch eine ganze Reihe von Bibliotheken, die mit wirklich Technologien arbeiten. Das ist aber gar nicht so bekannt.
Aber das können natürlich die Menschen, die in Bibliotheken arbeiten, besser beurteilen. Ja, der Marc kann ja vielleicht noch mal dazu in den Chat rufen.
Was ich in dem Zusammenhang wichtig finde, ich glaube, wir lösen uns schon so ein bisschen von dem ursprünglichen Thema, aber wo ich da gerade dran denke mit Wiki, Technologien, bei uns gibt es gerade intern einen größeren Prozess, wo wir jetzt auch nochmal versuchen, so dieses Thema Macht und Wissen, auch in unserer Organisation.
Wir haben eigentlich schon ein Wiki, aber das wurde nicht immer dann vielleicht super gut gepflegt. Dann haben sich so Saitensachen aufgebaut, dann hatte man irgendwelche eigenen Ordner mit Dokumenten und dann auf manches kann man zugreifen, auf anderes nicht. Und da sind wir gerade auch nochmal in diesen Prozess zu gucken.
Wie können wir eigentlich wieder auf diese Wiki-Idee, also auch als Organisation, wie können wir auch innerhalb der Organisation eigentlich Zugang und digitale Teilhabe an dem Wissen für alle ermöglichen? Und diese Idee von wir können alle mitschreiben, wir beteiligen uns und auch alles, was relevant ist,
wird eben dort platziert und nicht auf irgendwelchen nochmal externen Clouds und hier und da. Das finde ich sozusagen trotzdem passend vielleicht zum Vortrag auch nochmal so eine, das ist ja auch eine eigene strukturelle Frage, wie schaffen wir diese digitale Teilhabe? Weil in dem Moment nur wenn ich weiß, was passiert oder was für eine Entscheidung getroffen wird
und ich auch die zugreifen kann, auch schriftlich, kann ich mich wieder beteiligen. Also das ist ja auch für Organisationen selbst glaube ich ein riesengroßes Thema, so dieses ganze Wissensmanagement intern. Genau und da sind wir gerade auch nochmal so am umstrukturieren versuchen, das nochmal viel stärker in unsere Praktiken wieder einzubinden, weil sich dann manchmal so Dinge einschleifen,
ja, was ganz viele Konsequenzen mit sich bringt und viele Leute auch außen vor lässt. Genau und vielleicht zum Thema digitale Teilhabe ist bei uns zum Beispiel das Thema Sprache ganz groß, weil wir sind zweisprachig unterwegs.
Also auch hier gibt es natürlich viele Fragen, wie gehen wir eigentlich mit unterschiedlichen Sprachen um, mit unterschiedlichen Sprachkenntnissen, ja. Ja, stimmt, das mit der Teilhabe, also gerade wenn man dann auch noch mehrsprachig unterwegs ist, ist es natürlich eine besondere Herausforderung.
Auch hier nochmal die Frage an die Teilnehmenden, wie geht ihr damit um? Also das betrifft ja eigentlich alle Organisationen. Internes Wissensmanagement, internes und externes Wissensmanagement ist einfach eine große Herausforderung. Aber auch hier da so was wie Sichtlinien, da eine Moderation, die beide Sinne darüber wacht,
dass auch die Konventionen, die einmal festgelegt wurden, eingehalten werden und solche Dinge, das gehört ja alles dazu. Also das würde mich schon erpressen, welche Erfahrungen andere damit machen
oder vielleicht auch gute Beispiele, die hier genannt werden könnten.
Ein bisschen Nebendiskussion im Chat zum Frage, wie geht die Technik? Aber das ist wichtig da, glaube ich, dass es eben natürlich nicht nur die Technik ist, sondern dass ich darauf dann hier ganz viel aufbaue.
Genau. Ja, die ich finanzieren, aber ein bisschen unterbeleuchtet ist. Immer bei all die Fragen um Struktur, Organisationen und so weiter.
Aber ich denke halt, dass solche Maßnahmen und solche Projekte im wesentlichen Dampf funktionieren können, wenn sie auch wirklich gut moderiert werden, wenn der Rahmen geschaffen wird, in dem man sich sicher bewegen kann. Also solche Dinge spielen einfach eine enorm große Rolle.
Und ja, glaube ich, noch nicht so allgemein bewusst sein. Deswegen weiß ich gerne darauf hin, dass Elementar ist auch für das Gelingen, für solche Blakzeuge oder solche Getonen.
Ja, das ist noch eine andere Anregung dazu. Zu dem Vortrag natürlich, aber vielleicht auch zu dem, was wir ja schon so ein bisschen angeschaut haben,
springt immer wieder diese Aussage zur staatlichen Daseinsvorsorge, also die Teilinfrastruktur als staatliche Daseinsvorge. Wie könnte sowas aussehen? Natürlich auch da unglaublich viele unterschiedliche Interessen mitreden wollen.
Sehr klar, da hat man in politischen Diskussionen viel, viel schwieriger als, wenn man das innerhalb der Organisationen macht. Und was gibt es schon an Ansätzen dafür auch?
Ja, noch mal. Sie leicht. Ganz interessant wäre, aber beleuchtet. Also ich kenne nur Ideen, aber ich weiß noch nicht, wie genau jetzt sozusagen, ob das schon weiter konkretisiert worden ist. Aber so ein bisschen geht ja.
Es gibt ja diesen, wie heißt er, nicht Prototype Fund, sondern der ... Sovereign Tech Fund. Sovereign Tech Fund, danke. Dieser andere Fund, danke. Geht ja so ein bisschen in die Richtung, also zu gucken, wie kann staatlich quasi, wie kann so Basisinfrastruktur unterstützt werden, finanziell.
Das ist halt teilweise auch noch so projektgebunden. Das haben wir ja leider immer, dieses große Problem. Aber so in die Richtung, das ist, glaube ich, ein Ansatz, den man ja mehr verfolgt werden könnte. Und ich habe auch in einem Beitrag mit Jürgen Goethe gehört, der so ein bisschen die Idee hatte,
ob man nicht bei so beispielsweise Open Source-Projekten oder Projekten, wo sich eben rauskristallisiert, dass die so zentrale Infrastrukturen werden, wie jetzt sowas wie Firefox oder sowas wie WordPress oder so. Ob es nicht irgendwann so einen Moment geben könnte oder müsste, wo irgendwie Institutionen sagen, staatliche Institutionen,
okay, wir supporten das oder unter bestimmten Bedingungen fanden wir das, weil das für unsere BürgerInnen ein ganz zentraler Zugangsweg für digitale soziale Teilhabe ist. Und also genau, wie man solche Prozesse irgendwie angehen könnte.
Und gleichzeitig, da kommt ja dann immer, also auch letztens die Diskussion, wenn man jetzt über staatlich und so weiter redet, natürlich auch viele Fragen auf. Und da wäre natürlich auch wieder super wichtig, so ähnlich, wie wir es bei den Öffentlich-Rechtlichen vielleicht haben oder anders. Also wie man, wie das Ganze aber durch sowas Ähnliches,
wie so einen Rundfunk, so einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk, also trotzdem eine unabhängige Institution, die relativ unabhängig arbeiten kann, aber eben staatlich subventioniert ist, beispielsweise gestalten könnte. Also dass man über, das ist jetzt so ein Beispiel oder so eine Strukturidee, die ich kenne. Vielleicht gibt es auch noch coole, tolle andere.
Aber so in die Richtung zu denken, weil es ja wirklich so ist, ich habe keine unabhängige, also wenn jetzt diese Open-Source-Projekte irgendwelchen auch noch oder diese noch vielleicht, ja, alternativen, ja, wie komme ich dann eigentlich ins Internet, ohne dass ich alle meine Daten preisgebe, ohne dass, keine Ahnung, ich mit Werbung zugespammt werde.
Und das müsste ja eigentlich schon ein Anspruch sein, also finde ich, ja, von staatlichen Institutionen sowas eben bereitzustellen. Aber das erfordert, glaube ich, noch sehr, sehr viel Lobbyarbeit, aber deshalb gerne unterstützen alle Bibliotheken und alle,
ja, die sich ja eben da auch so für einen freien Zugang einsetzen möchten. Ich glaube, das ist sehr wichtig, das immer wieder deutlich zu machen und dann gleichzeitig natürlich Menschen darüber aufzuklären, weil das sehen wir auch, ist eine ganz große Hürde, da hatten wir ja schon drüber gesprochen. Ob überhaupt dieses Verständnis war, warum ist das denn wichtig? Warum, was hat das für Konsequenzen?
Warum soll ich mich damit auseinandersetzen oder nicht soll? Aber warum ist es vielleicht hilfreich, manchmal mich damit auseinanderzusetzen? Also das sind jetzt so so ein paar Punkte, die mir da noch zu noch einfallen. Ja, danke. Kommen wir auch, danken wir ab vom Ende.
Meine Frage ist nochmal in die Runde. Gibt es noch irgendwas, was euch auf den Nägeln brennt, noch Fragen, die ihr habt an Anna-Sophie oder natürlich auch an Nele? Ansonsten freue ich mich natürlich,
weil deine letzten Ausführungen an Anna-Sophie eigentlich auch ein schönes Schlusswort bilden. Einfach auch mit Hinblick auf Bibliotheken, die ihnen schon solche Zugänge ermöglichen. Und ich denke, das darf man auch gerne immer wieder betonen.
Bibliotheken können auch jede Lobby gebrauchen. Gibt mir und insofern vielen Dank dafür. Ja, vielen Dank an dich, natürlich an Sophie für den inspirierenden Vortrag und die vielen Informationen, die ich mitnehme daraus.
Danke Nele für mein Mitdiskutieren und deine Beiträge. Das war schön und danke natürlich auch an alle Teilnehmenden für eure Anmerkungen, für eure Fragen und die vielen Links, die ihr auch geteilt habt.