Im wissenschaftlichen Publizieren vollziehen sich umfangreiche Veränderungen getrieben durch Möglichkeiten der Digitalisierung und Open Access (OA). Gleichzeitig wächst der Einfluss von Großverlagen auf das Ökosystem der Wissenschaft, durch die Monopolstrukturen im Publikationsmarkt sowie Akquise/ Integration wissenschaftsnaher Tools und neuer, auf Daten, Analysen und KI basierender Geschäftsmodelle. Während diese Verlage hohe Gewinnspannen erwirtschaften, droht der Wissenschaft der zunehmende Verlust der Souveränität über ihre (eigenen) Werkzeuge, Daten sowie Publikationskanäle. Von Wissenschaft getragene und geführte Publikationsinfrastrukturen und Diamond OA bieten vielversprechenden Möglichkeiten zum Gegensteuern: Zeitschriften und andere Publikationsformen, die unter der Verantwortung einer oder mehrerer wissenschaftlicher Einrichtungen betrieben werden, sind wichtige Elemente für die (Wieder-)Erlangung wissenschaftlicher Souveränität. Insbesondere wenn durch breite Einbettung dieser Publikationsinfrastrukturen in die Open-Science-Landschaft ein nachhaltiger Betrieb möglich wird. Die Helmholtz-Gemeinschaft, Deutschlands größte außeruniversitäre Forschungsorganisation, fördert unter Federführung seines Open Science Office einen Diskussionsprozess, um die Weiterentwicklung der Open-Access-Transformation und eine Hinwendung zu wissenschaftsgetragenen Publikationsinfrastrukturen und zum wissenschaftsgeleiteten OA-Publizieren zu unterstützen. In einem ersten Schritt wurde das Diskussionspapier “Wissenschaftliches Publizieren bei Helmholtz: Status Quo, Szenarien für Scholar-led Publizieren - ein Diskussionspapier” [1] veröffentlicht, dass das Helmholtz Open Science Office gemeinsam mit der Task Group Open Access Transformation der Arbeitskreise Open Science und Bibliothek- und Informationsmanagement entwickelt hat. Damit in Verbindung stehend wird aktuell an der Neuformulierung eines bis dato internen Memorandums für die Open-Access-Transformation bei der Helmholtz-Gemeinschaft gearbeitet, welches Leitlinien u. a. für transformative Verträge geben soll. Der Vortrag präsentiert das Diskussionspapier und bespricht dabei insbesondere die Relevanz der wesentlichen Akteursgruppen (wie wissenschaftlichen Gemeinschaften, Dienstleister, Infrastruktureinrichtungen/ Bibliotheken) und deren notwendige Zusammenarbeit innerhalb einer Forschungsorganisation wie Helmholtz. Darüber hinaus wird auch ein Einblick in den Entwicklungsstand des Memorandums und seiner wichtigsten Eckpunkte und Leitplanken gegeben. |