Investition: Begriffe und Grundlagen
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Identifikatoren | 10.5446/64432 (DOI) | |
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Computeranimation
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Besprechung/Interview
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Computeranimation
Transkript: Deutsch(automatisch erzeugt)
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Woher kommt eigentlich das Wort Investition? Ursprünglich bedeutet es ein- oder bekleiden und geht auf den mittelalterlichen Begriff Investiere zurück. Der bedeutet, jemanden ein meist geistliches Amt einzusetzen, daher auch die Formulierung ein Amt bekleiden. Für die Kirchenoberen waren die Ämter Mittel zum Zweck und entsprechend benutzen wir das Wort investieren heute, wenn es darum geht, einen bestimmten Aufwand zu treiben, um etwas zu
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erreichen. Im privaten Bereich geht es für uns dabei meist nur um die Entscheidung an sich. Eine Investitionsentscheidung im Unternehmen ist allerdings sehr viel komplexer. Da lohnt es sich auch, den Investitionsprozess, also die Entstehung und Umsetzung von Investitionen, genauer zu betrachten. Und genau das machen wir jetzt in der Lernanhalt, also lasst uns mal rüber
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gehen. So, ich bin wieder an meinem Schreibtisch und da wir heute mit einem neuen Thema anfangen, schauen wir wie gewohnt erstmal auf unseren Bezugsrahmen. Wir sehen, dass die Investitionsrechnung ein weiterer Teil des internen Rechnungswesens ist. Für alle, die es später eingeschaltet haben,
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das interne Rechnungswesen ist nicht durch gesetzliche Vorgaben eingeschränkt. Das heißt auch, dass die Investitionsrechnung ausschließlich betriebsindividuelle Zwecke erfüllt. Im Mittelpunkt steht, ob überhaupt und wenn ja, welche Investitionen durch das Unternehmen getätigt werden sollen. Die sorgfältige Rechnung als Basis einer möglichen Entscheidung ist notwendig,
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da den Unternehmen, wie wir in der Lektion zur Finanzierung gelernt haben, finanzielle Mittel nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen. Und deswegen schauen wir uns heute erst verschiedene Arten von Investitionen an und wie der Prozess ist. Danach beschäftigen wir uns mit den Verfahren der statischen und der dynamischen Investitionsrechnung und schließen mit den qualitativen Kriterien
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der Investitionsrechnung ab. Also los geht's. Aufgrund der knappen finanziellen Mittel lassen sich nicht alle vielleicht wünschenswerten Investitionen umsetzen. Unternehmen sind gezwungen, Prioritäten zu setzen. Zwischen Finanzierung und Investition besteht also ein enger Zusammenhang. Daher lässt sich eine Investition auch inhaltlich definieren als Geldanlage zu Renditezwecken.
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Unternehmen entscheiden sich explizit, knappe finanzielle Mittel einzusetzen, man könnte fast schon Opfern sagen, um irgendwann im Ergebnis weitere finanzielle Mittel zu generieren. Dann hätte sich umgangssprachlich die Investition gelohnt. Neben der inhaltlichen Definition ist auch eine Zahlungsstrom orientierte Definition möglich. Dabei wird eine Investition
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als Zahlungsstrom verstanden, der mit einer großen Auszahlung beginnt und der typischerweise viele kleinere Einzahlungen folgen. Der hohe Auszahlungsbetrag geht dann in der Regel auf die Anschaffung, z.B. einer Maschine zurück und die kleinen Einzahlungen sind die Rückflüsse
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aufgrund dieser neuen Maschine. Aus der Perspektive der Zahlungsströme ist die Investition spiegelverkehrt zu Finanzierung. Wenn ihr so wollt, die andere Seite der Medaille. Der Finanzierungszahlungsstrom beginnt ja mit einer hohen Einzahlung, d.h. z.B. die Kreditauszahlung und niedrige Auszahlung in Form von Tilgungen folgen. Investitionen lassen sich in vielfältiger Weise weiter
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differenzieren. Häufig erfolgt eine Differenzierung nach folgenden Bereichen, zunächst nach den Objekten der Investition, also Sach- oder Realinvestition, z.B. in Maschinen oder Gebäuden, immaterielle Investition, z.B. in Humankapital, Patente oder Marken, Vorratsinvestition, z.B. in Rohstoffe oder Finanzinvestition, z.B. in Wertpapieren. Dann nach der Nutzungsdauer,
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also kurzfristig, mittelfristig oder langfristig. Dabei gibt es jedoch keine einheitliche Definition der Zeiträume. Bilanziell betrachtet ist kurzfristig bis zu einem Jahr und langfristig und mittelfristig ist dann irgendwie so dazwischen. Dann können wir noch nach der Bilanzierungsfähigkeit unterscheiden, also z.B. bilanzierungspflichtige Investitionen, z.B.
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Sachanlagen, erworbene Marken, erworbene Patente oder Vorräte, bilanzierungsfähige Investitionen, Entwicklungskosten von Patenten, Investitionen mit Bilanzierungsverbot, z.B. selbst geschaffene Marken oder Investitionen in Humankapital. Dann können wir noch unterscheiden nach dem Zweck oder Ziel der Investitionen, also Errichtungsinvestitionen, z.B. Investitionen für zu einer neuen Maschine,
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dann Erweiterungsinvestitionen, z.B. die Investitionen für dazu, dass die alte Maschine mehr kann, hier liegt z.B. eine Mengenbetrachtung vor. Rationalisierungsinvestitionen, z.B. Investitionen für dazu, dass die alte Maschine Dinge schneller kann, hier wird die Maschine effizienter. Dann
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Ersatzinvestitionen, z.B. eine alte Maschine wird durch eine neue ersetzt. Sozial- oder z.B. Schulungen oder Investitionen in Arbeitssicherheit, z.B. Absperrgitter bzw. Schutzhelme usw. Die Abwicklung kann man auch aus einer Prozessperspektive betrachten. Typischerweise teilt sich der Prozess
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in folgende Abschnitte. Den Ausgangspunkt bildet irgendein Impuls, der zum Anstoß der Investition führt. Die Gründe können vielfältig sein, z.B. kann der Grund betrieblich bedingt sein und durch ein Vorschlagswesen kommuniziert werden oder aus Funktionsbereichen kommen, die ihre Abläufe optimieren. Häufig sind Investitionen auch von außen initiiert, z.B. wenn bestimmte alte Anlagen aus
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Umweltschutzgründen per Gesetz nicht mehr betrieben werden dürfen und nun andere Anlagen einzurichten sind oder der Markt andere Produkte fordert, die mit den alten Anlagen nicht hergestellt werden können. Danach erfolgt eine genaue Beschreibung der Investition. Hier sollte dargestellt werden, welchen Nutzen die Investition genau liefert und von welchen Faktoren das
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diese Angaben sind sehr wichtig, um später dann die genauen Daten ermitteln zu können. Nach der genauen Beschreibung der Investition werden Kriterien festgelegt, anhand derer die spätere Vorteilhaftigkeit oder die Zweckerfüllung der Investition an sich gemessen werden soll. Als
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Kriterien kommen z.B. Kosten, technische Kriterien, strategische Aspekte in Betracht. Basierend auf den notwendigen Beurteilungskriterien werden nun mögliche Investitionsalternativen ermittelt. Es wird also nach Alternativen gesucht, die die zur Erfüllung des Investitionszwecks notwendigen Kriterien an sich erfüllen oder erfüllen könnten. Dabei findet eine erste Selektion statt. Wenn z.B.
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nicht erfüllt werden, scheinen diese Alternativen aus. Dabei findet eine erste Selektion statt. Wenn
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z.B. Kriterien nicht erfüllt werden, scheinen diese Alternativen aus. Anhand der verbleibenden Investitionen erfolgt nunmehr eine Bewertung der Kriterien, um deren Erfüllung zu quantifizieren. Natürlich sind geringe Anschaffungskosten vorteilhafter als hohe. Allerdings ist es eine rare Ausnahme, dass nur ein Kriterium zu beachten ist. Für alle Investitionsalternativen
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sind die relevanten Daten zu ermitteln, die notwendig sind, um die Kriterien zu bewerten. Zur späteren Berechnung der Vorteilhaftigkeit werden beispielsweise immer Nutzungsdauer und die Zahlungskonditionen benötigt. Zudem sind gegebenenfalls notwendige und regelmäßige Wartungsauszahlungen relevant für die Investitionsbewertung. Wenn es darum geht,
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die Anzahl der Wartungsintervalle abzuschätzen, wird deutlich, dass dabei auch Prognosedaten anzusetzen sind. Der pro Investitionsalternative zusammenzustellende Datensatz ist immer auch abhängig von dem zur Beurteilung angewandten Verfahren. Eine Grundsatzentscheidung ist dabei
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oft die Eigenschaft der zugrunde liegenden Daten. Als Verfahren lassen sich rein monetäre Verfahren anwenden, die ausschließlich quantitative Daten betrachten, also zum Beispiel statische oder dynamische Investitionsrechenverfahren oder Verfahren, die auch qualitative Aspekte berücksichtigen. Bei der eigentlichen Investitionsrechnung erfolgt in der Regel zunächst eine rein monetäre
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Betrachtung, die dann später um qualitative Aspekte ergänzt wird. Basierend auf den bewerteten Kriterien lässt sich anhand des jeweilig verwendeten Verfahrens eine Entscheidung treffen. Eine Variante ist es dabei, eine absolute Entscheidung zu treffen. Das heißt, die eine Investitionsalternative auszuwählen, die die Kriterien erfüllt oder, wenn das auf mehrere zutrifft, die, die das am besten
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erfüllt. Eine andere Variante ist es, für die verschiedenen Alternativen von vorneherein die relative Vorteilhaftigkeit zu ermitteln und dann die beste auszuwählen. Ist die Entscheidung gefällt, kann dann die Umsetzung angegangen werden. Final sollte während der Nutzung bzw. spätestens am Ende der Maschinenlebensdauer eine Kontrolle erfolgen. Dabei kann die Erfüllung der Kriterien
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erneut im Nachgang beurteilt und die Investitionsentscheidung somit überprüft werden. Vorteilhaft ist dieser Schritt, um die Qualität des Entscheidungsprozesses zu reflektieren und auch um die Gültigkeit der Prognosen im Rahmen der Datenermittlung zu überprüfen. Kommt euch das Prinzip bekannt vor? Da war doch mal irgendwas, oder? Das war der
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Deeming-Cyclus oder der PDC-Aid-Cyclus aus Lektion 6.1. Erinnert ihr euch, oder? Im Folgenden betrachten wir bei den Investitionsentscheidungen primär physische Investitionen und die in der Regel am Beispiel von Maschinen. Dabei wird versucht, die Frage zu klären, ob eine alte Maschine gegebenenfalls durch eine neue ersetzt wird oder welche Maschine wir aufgrund vorhandener
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Alternativen auswählen sollten, um unser Ziel bestmöglich zu erfüllen. Zur Fondierung von Investitionsentscheidungen werden Investitionsrechnungen genutzt, die die Daten einer Investition nach geeigneten Kriterien wie zum Beispiel Kosten oder Gewinn oder Rentabilität vergleichen. Die Verfahren der Investitionsrechnungen lassen sich in statische und dynamische Verfahren unterscheiden
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und werden nachfolgend einführend gegenübergestellt. Eine detaillierte Betrachtung erfolgt dann mit Rechenbeispielen in Lerninheit Römisch 15.2 zu den statischen und in Lerninheit Römisch 15.3 zu den dynamischen Verfahren. Zu den statischen Verfahren der Investitionsrechnung zählen die
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Kostenvergleichsrechnung, die Gewinnvergleichsrechnung, die Rentabilitätsvergleichsrechnung sowie die statische Amortisationsrechnung. Aus den meisten Begriffen lässt sich deren Inhalt schon ableiten. Bei der Kostenvergleichsrechnung werden die Gesamtkosten einer Investition verglichen und die Auswahl fällt auf die Maschine mit den geringsten Kosten. Produzieren Maschinen
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unterschiedlich viele Stücke, so können anstelle der Gesamtkosten die Stückkosten als Entscheidungskriterium herangezogen werden. Bei der Gewinnvergleichsrechnung erfolgt eine Erweiterung um die Erlöse. Die Wahl fällt dann auf die Maschine mit dem höchsten Gewinn, also Erlöse minus Kosten. Im Rahmen der Rentabilitätsvergleichsrechnung wird der Gewinn ins Verhältnis zu den Anschaffungskosten einer Maschine gesetzt. Diese Größe haben
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wir schon als Return on Investment kennengelernt. Die Rentabilität sagt aus, wie sich basierend auf den Ausgaben für die Investitionen die Gewinne entwickeln. Vorteilhaft ist natürlich die Maschine mit der höchsten Rentabilität. Die statische Amortisationsrechnung gibt im Gegensatz zu den anderen Verfahren einen Zeitraum an, nämlich den Zeitraum, in dem erstmalig
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die Summe der bisherigen Erlöse die Summe der bisherigen Kosten übersteigt. Also eigentlich wird ermittelt, wann das investierte Kapital wieder zurückgeflossen ist. Die Wahl fällt dann auf die Alternative mit der kürzesten Amortisationsdauer. Die statischen Verfahren sind nicht unumstritten. An ihnen wird kritisiert, dass sie allesamt auf Durchschnittsgrößen
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basieren. Es wird also nicht mit tatsächlichen Zahlungen gerechnet, sondern mit Kosten und Leistungen und dabei auch nicht mit dem tatsächlichen Anfall, sondern nur mit dem Durchschnitt. Die Genauigkeit der Berechnungen ist also eingeschränkt. Die vereinfachte Verwendung von Durchschnittsgrößen erspart die konkrete Prognose von Zahlungsauswirkungen. Die statischen Verfahren kommen in der Praxis
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daher bei kleineren Investitionen zum Einsatz oder bei der überschlägigen Ermittlung der Vorteilhaftigkeit von Investitionen. Was allerdings klein ist, liegt natürlich im Ermessen der Betriebe. Kommen wir nun zu den dynamischen Verfahren. Sie versuchen einige Mängel der statischen Verfahren zu beheben. Anders als die statischen Verfahren basieren dynamische
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Verfahren nicht auf Durchschnittsgrößen, sondern setzen an den zeitlichen Zahlungsauswirkungen, sprich den konkreten Ein- und Auszahlungen einer Investition an. Alle Zahlungsauswirkungen werden in Bezug auf die jeweilige Periode prognostiziert und dann finanzmathematisch auf den Zeitpunkt der Investition abgezinst. Dynamische Verfahren setzen an einer Mehrperiodenbetrachtung an.
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Das ist ein weiterer Unterschied zu den statischen Verfahren. Die Betrachtung von Abschreibungen erübrigt sich und auch Zinsen werden nicht pauschal ermittelt, sondern nur in der Periode des tatsächlichen Abflusses. Grafisch lässt sich der Zahlungsverlauf einer Investition so skizzieren. Rot sind Auszahlungen, grün sind Einzahlungen und das Ganze im Zeitablauf
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einer Nutzungsdauer von sieben Jahren. Fällt euch da etwas auf? Um es zu vereinfachen unterstellen wir, dass alle Zahlungen am Jahresende erfolgen. In Periode 0 erfolgt die Anschaffung und somit eine hohe Anschaffungsauszahlung. Gegebenenfalls entstehen dort auch Zahlungsabflüsse für Lieferung und Montage. Einzahlungen erfolgen noch nicht, da wir erst in den kommenden
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Perioden Produkte herstellen und veräußern können. In Periode 1 könnten dann zum Beispiel noch weitere Auszahlungen für Installation oder Anbindung an vorhandene Anlagen hinzukommen. Das wäre dann in Rot. Gleichzeitig werden schon erste Produkte, die mit der Maschine gefertigt wurden, veräußert und führen zu Einzahlungen, also in Grün. In Periode 2 könnten erste
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Wartungsarbeiten zur Auszahlung führen, während die Anzahl der abgesetzten Produkte steigt. In Periode 3 fallen weitere Wartungen an. Die Anzahl der abgesetzten Produkte und damit die Erlöse nehmen aufgrund des steigenden Bekanntheitsgrades weiter zu. In Periode 4 kommt die erste größere Generalüberholung in Rot, aber gleichsam verkaufen wir als Unternehmen sehr viel,
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da der Markt nun voll erschlossen ist. In Periode 5 fallen weiter übliche Wartungen an. Der Absatz geht aber zurück. Erste Sättigungstendenzen sind bemerkbar, der Erlös sinkt. In Periode 6 bleibt die übliche Wartung und die Erlöse sinken, aufgrund sinkender Verkaufszahlen weiter. In Periode 7 haben wir keine Wartungen mehr, aber gegebenenfalls noch Auszahlungen an Dienstleister,
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der die Demontage übernimmt. Ein Absatz von Produkten der Maschine findet nicht mehr statt, aber es entsteht noch ein Restverkaufserlös wie z.B. ein Schrott-Erlös. Wenn wir das mal wieder mit etwas mehr Abstand betrachten, wird deutlich, dass im Rahmen der dynamischen Investitionsrechnung genaue Prognosen der künftigen Zahlungen sowie des im Rahmen der
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Abzinsung zu verwendeten Zinssatzes notwendig sind. Die konkrete Prognose aller Zahlungsauswirkungen ist häufig mit Aufwand verbunden. Dynamische Verfahren kommen in der Praxis bei großen Investitionen, groß ist hier allerdings immer subjektiv von Unternehmen zu Unternehmen zu verstehen, zum Zuge oder wenn die Notwendigkeit besteht, die Entscheidungsgrundlagen möglichst
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genau auszuarbeiten. Mithilfe unserer Zahlungsreihe ist es jetzt etwas einfacher, nachzuvollziehen, wie sich die unterschiedlichen Arten von dynamischen Investitionsrechnungen unterscheiden. Schauen wir uns die Verfahren mal an. Im Rahmen der Kapitalwertmethode werden die Einzahlungsüberschüsse, also die Differenz zwischen Einzahlungen in grün, abzüglich Auszahlungen in rot, jeder
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Periode mit einem vorgegebenen Kalkulationszins auf die Entscheidungsperiode, in der Regel T0, abgezinst. Das Ergebnis ist der Barwert der Investitionszahlungsreihe. Ein positiver Barwert bedeutet, dass die Investition wirtschaftlich vorteilhaft ist. Die Methode des internen Zinsfußes basiert auf denselben Berechnungen wie die Kapitalwertmethode. Sie liefert jedoch eine
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weitere Information, nämlich den sogenannten internen Zinsfuß. Dieser wird im Kern per Nullstellensuche ermittelt. Der Zins, bei dem der Kapitalwert einer Investition gleich Null ist, gibt den internen Zinsfuß an. Inhaltlich ist dieser so etwas wie eine Verzinsung der Anschaffungsauszahlung. Er rechnet auf Basis der tatsächlichen Zahlungsreihe. Die Annuitätmethode
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ist ebenfalls eine Erweiterung der Kapitalwertmethode. Der Kapitalwert wird über die Laufzeit der Investition und unter Berücksichtigung der Zinsauswirkungen in gleich hohe Zahlungen verteilt. Vom Prinzip her werden im Rahmen der Annuitätmethode, also die ungleichen Einzahlungsüberschüsse, über die Laufzeit einer Investition in gleich hohe nivelliert.
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Die dynamische Variante der Amortisationsrechnung zielt darauf ab, diejenige zu ermitteln, in der die Rückflüsse aus der Investition größer sind als die Anschaffungsauszahlung und weitere Abflüsse. Diese Periode wird allerdings in Abweichen zur statischen Amortisationsrechnung nicht aufgrund eines durchschnittlichen Überschusses je
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Periode ermittelt, sondern auf den tatsächlichen prognostizierten Zahlungen. Das heißt, in der dynamischen Amortisationsrechnung wird die tatsächliche Periode ermittelt und in der statischen lediglich die Periode, welche sich im Schnitt ergeben würde. Im Rahmen der statischen und dynamischen Investitionsrechnung werden primär monetäre Daten wie Kosten, Gewinnen, Rentabilität oder Kapitalwert berücksichtigt. Daneben ist es vielfach aber auch wichtig,
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bei Investitionsentscheidungen, insbesondere bei Sachinvestitionen, auch qualitative Kriterien mit zu berücksichtigen. Qualitative Kriterien können beispielsweise sein technische Kriterien wie Größe, Abmessung, Gewicht, Anschlussfähigkeit an vorhandener Anlagen oder Störanfälligkeit,
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soziale Kriterien, zum Beispiel Ergonomie, Arbeitszufriedenheit, Unfallvermeidung oder strategische Kriterien, zum Beispiel Investitionssicherheit aufgrund der Stellung des Lieferanten oder Unabhängigkeit. Vielfach liegen auch Restriktionen in Form von Vorgaben vor. Typische K.O.-Kriterien in diesem Bereich sind Unternehmenserhaltung, zum Beispiel keine Überschuldigung oder Illiquidität durch eine Investition, Einhaltung von Umweltschutz
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und Arbeitsschutzvorschriften, Einhaltung von gesellschaftlichen Forderungen wie Nachhaltigkeit oder Compliance. Die Berücksichtigung von qualitativen Kriterien erfolgt über sogenannte Scoring-Modelle. Vereinfacht werden dort für die Erfüllung einzelner Kriterien Punkte vergeben und die Investition, welche die höchsten Punkte erzielt, ist eben die, die ausgewählt werden
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sollte. Ein Beispiel eines Scoring-Modells wäre die sogenannte Nutzwertanalyse, aber dazu mehr im weiteren Verlauf aus Studiums. Weit über die Einführung in die BWL geht auch hinaus, was bei sogenannten Unsicherheiten oder Unvollkommenheiten im Rahmen der Investitionsrechnung passiert. Unsicher ist eine Information dann immer, wenn die genaue Höhe nicht bekannt ist. Unvollkommen ist
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etwas, wenn eine bestimmte Information nicht vorliegt. Häufig finden sich über Zu- und Abschläge Sicherheitspuffer in den Daten, die eliminiert werden sollten, weil sonst bestimmte Alternativen schön oder kaputt gerechnet werden. Aber dazu wie gesagt mehr im Verlauf eures Studiums. Okay, lass uns noch mal zusammenfassen, was wir heute alles gehört haben.
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Als erstes haben wir uns verschiedene Arten von Investitionen angeschaut und dabei zwischen der Objektart der Investitionen unterschieden, wie zum Beispiel Realinvestitionen, Immaterielle Investitionen oder Errichtungsinvestitionen. Danach haben wir uns mit dem Prozess beschäftigt und gesehen, dass Investitionsentscheidungen sorgfältig analysiert werden sollten. Danach ging es dann zu
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den statischen Investitionsrechnung-Verfahren, wobei wir zuerst verschiedene Methoden kennengelernt und uns dann mit der Kritik an diesen auseinandergesetzt haben. Nämlich, dass sie nur auf Durchschnittswerten basieren und deswegen ungenau sind. So, da haben wir jetzt ganz schön viel gehört über Investitionen und Entscheidungen und Verfahren und Abläufe und damit es alles auch bei
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euch hängen bleibt, werde ich mein Moderaturinnenamt jetzt auch äußerst verantwortungsvoll bekleiden und an dieser Stelle die Lernanheit beenden, damit wir alle noch ein bisschen Freizeit haben. Also viel Spaß und ciao!