Der präsenzlastige Vermittlungsmode in der Aus- und Weiterbildung wird durch die Digitalisierung nicht nur in den Bibliotheken stark infrage gestellt. Unterdessen wird von Mitarbeitenden neben Fachkompetenz meist auch Selbstlernkompetenz, digitale Kompetenz, Flexibilität, Innovationskraft und die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen erwartet. Die Corona-Krise beschleunigt erheblich die Suche nach neuen Aneignungspraktiken, da Schulungen im gewohnten Ablauf und Umfang oft nicht mehr möglich sind. Erfreulicherweise gibt es längst Lösungen in Form von Konzepten, digitalen Ressourcen und Best-Practice-Beispielen. Bei diesen geht es jedoch um mehr als den reinen Ersatz tradierter Praktiken, im Zentrum steht die Anpassung an neue Realitäten in einer Arbeitswelt, in der Lernen und Arbeiten verschmelzen. Die Verbindung von Lern-/ Kompetenzzielen, Prüfungen und den zugehörigen Aneignungsprozessen im Sinne des Constructive Alignment führt fast zwangsläufig zu Veränderungen in der Aus- und Weiterbildung, die in verschiedenen Aspekten der Digitalisierung wertvolle Begleiter haben. Im Vortrag werden nicht nur bibliotheksdidaktische Hintergründe berücksichtigt, sondern auch moderne Ansätze aus den Bereichen Workplace Learning und Hochschuldidaktik. Deutlich muss jedoch sein: Die Nutzung zeit- und ortsunabhängiger digitaler Lernressourcen erfordert, diese auch flexibel nutzen zu dürfen und die Wertschätzung durch die Führungskräfte. Zeitliche Freiräume für Lernen sind daher auch jenseits von fixen Weiterbildungsterminen zu schaffen. Effektives Lernen gelingt ohnehin am point-of-need am besten und zahlt sich nicht nur für die Lernenden, sondern auch die Einrichtungen aus. |