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ARCH+ features 56: Kleine Eingriffe – Neues Wohnen im Bestand der Nachkriegsmoderne

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ARCH+ features 56: Kleine Eingriffe – Neues Wohnen im Bestand der Nachkriegsmoderne
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101
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Genre
Abstract
ARCH+ features 56: Kleine Eingriffe – Neues Wohnen im Bestand der Nachkriegsmoderne mit Walter Nägeli, Niloufar Tajeri, Erik Stenberg sowie Anna Heilgemeir und Oliver Clemens (Projekt WiLMa) Inwieweit entsprechen die funktional optimierten Wohneinheiten der Nachkriegsmoderne den Anforderungen der heutigen Bewohnerschaft und wie anpassungsfähig sind sie für neue Wohn- und Haushaltsformen? Können mit kleinen Eingriffen bestehende Grundrisstypologien behutsam an den gesellschaftlichen Wandel angepasst werden? „Mit der Originalstruktur arbeiten“: Der schwedische Architekt Erik Stenberg spracht über den Umbau von Nachkriegswohnungsbau in der Vorortsiedlung Tensta in Stockholm. Auf der Grundlage von historischen und akademischen Studien sowie intensive strukturellen Analysen hat Stenberg die verborgenen Potentiale buchstäblich freigelegt und die vorhandenen Grundrisse neu konfiguriert. "Die Plattenbauweise bleibt sichtbar“: Anna Heilgemeir und Oliver Clemens stellten das spannende Umbauprojekt WiLMa in Berlin-Lichtenberg vor und berichtete darüber, wie sie durch kleine Eingriffe in einem ehemaligen Bürogebäude in Plattenbauweise Wohnvielfalt geschaffen haben, ohne viel zu verändern. Individualität versus Standards, gemeinschaftliche Prozesse und Teilhabe, Mieten unterhalb des Mietspiegels sowie das spannende Modell des Mietshäuser Syndikats, das Mietshäuser baut ohne Privateigentum zu schaffen, waren weitere Themen.
WohnungArchitekturWohnungsbauTürStädtebauVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
BauplanungTürHausPalastGroßtafelbauWohnungVorlesung/Konferenz
TrabantenstadtModernisierung <Bauwesen>RückbauGebäudeParkVerlorene SchalungWohnformWohnumfeldWohnungVorlesung/Konferenz
WohnungHorn, RudolfGebäudeUrbanitätVorlesung/Konferenz
WohnungWohndichteWandBauenBunkerWohnturmMieteWohnungZimmerWohnstandardGebäudeVorlesung/KonferenzComputeranimationBesprechung/InterviewTechnische Zeichnung
WohnungMieteWohnformKollektive WohnformLehmVorlesung/KonferenzTechnische ZeichnungComputeranimation
Verlorene SchalungErschließungVorlesung/KonferenzBesprechung/InterviewInnenraumComputeranimation
BauteilAnschluss <Stahlbau>BauplanungVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
ArchitektBurgComputeranimationVorlesung/KonferenzBesprechung/InterviewDiagramm
LandinformationssystemBesprechung/InterviewDiagrammVorlesung/Konferenz
TorbogenDiagrammVorlesung/KonferenzComputeranimationBesprechung/InterviewTechnische Zeichnung
RaumbeständigkeitUnterlage <Bauteil>OttonenzeitComputeranimationVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
AbfallPlace d'Armes <Metz>Vorlesung/KonferenzBesprechung/InterviewTechnische Zeichnung
GetreideharfeInstallationTechnische ZeichnungBesprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
RegionalplanRiesenradApartmentBesprechung/InterviewVorlesung/KonferenzTechnische Zeichnung
InnenraumVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
ApartmentParkPalmseKämpfer <Bauwesen>Technische ZeichnungVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
KampanileKemenateApartmentTorTechnische ZeichnungVorlesung/KonferenzComputeranimationBesprechung/Interview
KemenateHausApartmentCityRiesenradKostInnenraumVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
BadAnstrichfarbeTechnische ZeichnungInnenraum
StadtschlossUnterführungApartmentSäulenordnungSurrealismusRiesenradInnenraumVorlesung/KonferenzTechnische Zeichnung
QuerträgerApartmentWeiden <Kürten> / Sankt-Anna-Kapelle / Jubiläum <2007>Besprechung/InterviewInnenraumTechnische Zeichnung
BauwagenBauhausBesprechung/InterviewInnenraumFassade
HainSäulenordnungJoch <Architektur>MietpreisComputeranimationBesprechung/InterviewTechnische ZeichnungDiagramm
BedestenPalmseHausBesprechung/InterviewDiagrammVorlesung/KonferenzFassadeComputeranimationTechnische ZeichnungFlussdiagramm
ParkHausDammTechnische ZeichnungFlussdiagrammBesprechung/Interview
Besprechung/Interview
NutzungsänderungUmbauHausHausGebäudeGeländerNutzungsänderungParkRückbauNeubauWohnraumMietpreisAbbruchWohnungsversorgungMieteWohnungVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
WohnraumGebäudeEingang <Architektur>Verlorene SchalungHausflurGrundrissSchifffahrtskanalBürohausTürBauweiseTreppenhausBesprechung/InterviewFassadeVorlesung/KonferenzTechnische Zeichnung
UmbauRaumprogrammGebäudeWohnungsmarktWohnungImmobiliengeschäftGewerbeimmobilienUmbauMieteBaukostenGrundrissWohnraumBauträgerBesprechung/InterviewComputeranimationDiagramm
MietshausWohnungHausBesprechung/InterviewDiagrammVorlesung/KonferenzComputeranimation
MieteBaukostenHausMietshausMieteRaumprogrammGroßtafelbauGebäudeWohnungBesprechung/InterviewVorlesung/KonferenzComputeranimation
BauweiseNeue Waag <Regensburg>SanierungsgebietBaublockHausEingang <Architektur>Vorlesung/KonferenzComputeranimationBesprechung/Interview
GebäudeEingang <Architektur>BauenDachBesprechung/InterviewInnenraumFassadeVorlesung/Konferenz
GebäudeHausDurchbruchGerüstAufzug <Fördermittel>Geschoss <Bauwesen>Gang <Architektur>TreppenhausWohnungRinneErschließungBesprechung/Interview
Aufzug <Fördermittel>Geschoss <Bauwesen>WohnungGebäudeMietshausFluchtwegLeiterMieteZimmerBesprechung/InterviewInnenraumComputeranimationVorlesung/KonferenzTechnische ZeichnungDiagramm
TreppeGeschoss <Bauwesen>HausflurGemeinschaftsraumZimmerGebäudeKinderzimmerComputeranimationDiagrammVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
DurchbruchTreppeGeschoss <Bauwesen>WandDeckeGemeinschaftsraumBesprechung/InterviewVorlesung/KonferenzInnenraumFassadeComputeranimationFlussdiagramm
WohnungMaisonetteZimmerDurchbruchGeschoss <Bauwesen>GrundrissErdgeschossTürGang <Architektur>ZimmerWohnungVorlesung/KonferenzBesprechung/InterviewTechnische Zeichnung
StauraumGang <Architektur>ZimmerBadFilmtheaterKinderzimmerNischeWohnungZimmerPlatzBauenEstrichFußbodenBesprechung/InterviewTechnische ZeichnungInnenraumVorlesung/Konferenz
StützeGeschoss <Bauwesen>WohnungSturz <Bauwesen>BauweiseDurchbruchTürSchifffahrtskanalGebäudeKabelkanal <Bauwesen>Besprechung/InterviewInnenraum
BrandschutzBauführungAbfallGebäudeAufzug <Fördermittel>TreppenhausGrundrissStatikerDurchbruchInnenraumFassadeTechnische ZeichnungBesprechung/Interview
Besprechung/Interview
Singer <Familie>ApartmentResidenzGebäudeOblastný Reštaurátorský AteliérBecker, Gewers, Kühn & Kühn ArchitektenMietpreisBadNeue österreichische TunnelbauweiseBesprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
BürohausBindemittelWohnungsbauGrundrissArchitekturmodellKabelkanal <Bauwesen>HausMieteBaublockRinneGebäudeGroßtafelbauBrückeBesprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
WohnungsbaugesellschaftLaubeBauenZimmerWohnungGleichen <Burg>WohnraumPräfigurationErdbauBesprechung/Interview
GitterWohnungSozialwohnungWohnungspolitikSozialer WohnungsbauBesprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
WohnsiedlungMinimal ArtWohnungParkWohnungsbaugesellschaftBesprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
WohnungsbaugesellschaftGebäudeWohnungGrundrissBesprechung/Interview
MaurerAtelier d'Urbanisme et d'ArchitectureKernstadtKlosterzelleWestturmBefestigungResidenzBesprechung/Interview
ApartmentBesprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
WohnungGemeinschaftsraumArchitekturmodellErschließungArchitektGrundrissUmbauBesprechung/Interview
ArchitekturmodellWohnungsbaugesellschaftBrunnenWohnungNeubauWohnungsbedarfAnschluss <Stahlbau>MieteBesprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
VillaBesprechung/Interview
ArchitekturSichtachseGradienteBauschuttBesprechung/Interview
LaubeBesprechung/Interview
Sowjetisches Ehrenmal <Berlin-Treptow>ParkHauptstadtBesprechung/Interview
HausflurBesprechung/Interview
KriegerdenkmalZimmerBesprechung/Interview
Transkript: Deutsch(automatisch erzeugt)
Ja hallo, guten Abend. Ich mache es wirklich kurz. Wir haben gerade vorher gesprochen, dass Buckminster Faller oder Van Eyck dann so drei bis vier Stunden geredet haben, auch wenn das Publikum zwischendurch schon zum Essen ging, wieder zurück kam und so weiter. Das wäre natürlich nicht tun, nur ganz ganz kurz, wie es dazu gekommen. Zum einen, dass natürlich wir alle wissen, dass die großen Utopien, die
Zeit der großen Utopien wahrscheinlich vorbei ist. Manche werden das grüßen, andere vielleicht nicht, aber es ist klar, dass wir auf einer anderen Ebene nach Möglichkeiten für die Zukunft schauen müssen. Und wir haben uns dann
gefragt, ob es eben auch so etwas wie kleine Utopien geben kann. Also das war im Zusammenhang mit einem Projekt, das wir hier für Berlin eigentlich für den Staat nahezu vorbereitet, vorbereiten wollten, auch gemacht haben. Und wo wir
gesagt haben, die gesamte Stadt müsste eigentlich als Ressource betrachtet werden. Diese Stadt hat ja eigentlich nahezu alles. Und wir haben so die These vertreten, dass eigentlich nichts wirklich Schlechtes gibt. Natürlich gibt es schlechte Architektur, aber im Grunde gibt es
nahezu nichts, was man nicht irgendwie verbessern könnte. Und dass man diese riesige Ressource Stadt Berlin eigentlich nutzen könnte. Und aus diesem an sich auf die ganze Stadt angelegten Projekt sind dann diese Seminare entstanden, die Frau Tatjeri geleitet hat und die dann auch ausführlicher darüber berichten wird. Und daraus wiederum dann dieses Buch,
wo wir uns einfach gefragt haben, invite man auf den Wohnungsbau, jetzt zufällig, wenn man so will, hätte auch andere nehmen können, jetzt um sich eben mit dieser Frage zu beschäftigen, wie man eigentlich mit nahezu nichts ganz viel erreichen kann. Also Banalitäten, wir eine Tür
zwischen zwei Wohnungen machen und sofort ändert sich das ganze System. Und das war eigentlich so der Ausgangspunkt mit minimalsten Eingriff. Das kann man natürlich auch auf städtebaulicher Ebene machen. Es gibt auch in dem Buch Projekte, die auf städtebaulicher Ebene ähnliche Idee verfolgen, nämlich mit minimalsten Mitteln eine
Situation komplett transformieren. Das ist tatsächlich geboren, wenn man so will, auch aus einem wirklich fundamentalen Optimismus, dass tatsächlich eigentlich nicht wirklich was richtig Schlechtes gibt. Also ich gehöre auch zu denen, die immer rummeckern an allem und so. Aber im Grunde genommen kann man aus allem irgendwas machen.
Und das hat uns sehr interessiert. Und das ist im Grunde ist auch keine neue Methode, die Frau Tatjeri vielleicht dann noch sagen, erzählen wird, sondern es ist auch eine Tradition dieses minimalen Eingriffs, die auch in die Moderne auch relativ weit zurückgeht. Aber eben für uns war das sozusagen erst mal wieder neu, diese
Überlegung. Und wir haben festgestellt, dass sich da ein ganzer Kosmos von Möglichkeiten öffnet. Und mit dem Buch wollen wir eigentlich so ein bisschen anstoßen, sich eben damit zu beschäftigen. Jetzt gebe ich gerne weiter an Lilo Fahier.
Ja, guten Abend und herzlich willkommen. Ich werde ein bisschen etwas über das Buch erzählen, aber mich auch eher kurz halten, weil wir ausführlicher über die Projekte
sprechen wollen. Genau, ausgehend von der Frage, inwieweit die funktional optimierten Wohneinheiten der Nachkriegsmoderne noch den Anforderungen der heutigen Gesellschaft entsprechen, haben wir, wie Herr Negeli schon gesagt hat, am Fachgebiet Bauplanung und
Werfen am KIT die typologische und räumliche Beschaffenheit von einigen Berliner Wohnbauten aus den 60er und 70er Jahren analysiert, etwa dem Palacäum oder Sozialpalast von Jürgen Savade, dem neuen Kreuzberger Zentrum hier gegenüber von Johannes Uhl, Heideggs Siedlung von Öffelheim war dabei und
auch QP 71 Plattenbautypen. Und aus diesen Untersuchungen, in diesen Seminaren, die auf drei unterschiedlichen Maßstabsebenen versucht haben, rauszufinden, was ist denn der kleine Eingriff? Was bedeutet er im Maßstab der Wohnung?
Was bedeutet er im städtischen Maßstab? Aus dieser Untersuchung entstanden Ideen und thematische Grundlagen für die Publikation, die wir heute Abend vorstellen und im Prinzip ist es so, dass in den letzten Jahren, im letzten Jahrzehnt im Prinzip die Großsiedlung und
Großwohnkomplexen der 60er und 70er Jahre in ganz Europa aufgrund anstehender, weitreichender Sanierungs- und auch Abrissmaßnahmen, also letzteres ist vor allem in Frankreich und Großbritannien der Fall, aber aufgrund auch der in den europäischen Städten
die zunehmenden Wohnungsknappheit viel Aufmerksamkeit zuteil wurde und dies im Prinzip eine wichtige Debatte über Finanzierung, Bezahlbarkeit, soziale Konflikte, Gentrifizierung und so weiter angestoßen hat.
Wir haben eben festgestellt, dass zugleich aber die typologische Auseinandersetzung mit den Wohnkonzepten und den Wohnformen im Umgang mit den Bestand einer Ausnahme bildet und dass es in den Sanierungsmaßnahmen größtenteils eine Beachtung geschenkt wird, also auch in der Förderung und so
weiter für das Wohnumfeld, Fassade, energetische Sanierung, Erscheinungsbild und so weiter und vor allen Dingen eben energetische Standards, die angepasst werden, aber dass die Auseinandersetzung mit der Angemessenheit der Wohnform für die Bewohnerschaft also nicht wirklich stattfindet.
Auch die Frage der Wohnungsgrößen, sind sie tatsächlich für die Anzahl der Bewohner ausreichend und so weiter. Und wir sind eben davon ausgegangen, dass es aber, also in der ausführlichen Gebäudeanalyse, dass es aber vor allen Dingen die einzelnen Wohneinheiten sind, die form- und auch sinngebend sind für
diese Anlagen. Die Wohnung ist eine raumbestimmende strukturelle Einheit, aus deren Akkumulation die Gesamtform entsteht. Die Wohnung ist auch Ort des Zusammenlebens, der Identifikation, des Rückzugs, ihre Eigenschaften und Qualitäten und auch ihre Kosten wirken sich direkt auf
unsere Lebensqualität und in letzter Konsequenz auch auf das kollektive Zusammenleben in den Stadtvierteln aus. Daher haben wir eben versucht, mit dieser Publikation den Fokus wieder auf die Zustandswohnung zu lenken, auf ihre Nutzung
im Zusammenhang mit den veränderten Anforderungen der Bewohner und dies eben zu überdenken. Der Fokus ist nichts Neues. Wir beziehen uns da konkret auf die Entstehungszeit der Gebäude, in der die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den funktionalen Anforderungen an das Wohnen eine der Grundpfeiler war. Ob schon sie
typologisch meist Lösungen für normative Standardhaushalte hervorgebracht hat, die in ihrer funktionalen Überbestimmtheit einem inzwischen veralteten Familienbild entsprechen, sorgte aber die Nähe zwischen Praxis, Forschung und Theorie in den 60er und 70er Jahren für eine kritische Auseinandersetzung mit der
Bauaufgabe und einer auch hohen räumlichen Qualität der Wohnungen. Und in dieser Zeit eben entstanden auch viele Experimente, wie Anne-Lin schon gezeigt hat, Rudolf Horn, aber auch wie Erik Stenberg in seinen Forschungen herausgefunden hat, mit den Systembauten
in Stockholm, Olsson und Skane, die eben viele unterschiedliche Konfigurationen schon in der Entstehungszeit vorgesehen hatten, die aber sozusagen wieder ausgegraben werden müssen. Und daher müsste die Frage, wie es sich in
den Wohnungen heute wohnt, auch im Zentrum der Auseinandersetzung mit dem Bestand stehen. Wenn man Räume für Vielfalt und Urbanität schaffen will, auch im großen Maßstab, wenn die Gebäude für die gegenwärtige und zukünftige Gesellschaft funktionieren sollen, so die These unseres Buches, muss man sich ausgehend vom Bestand
wieder typologisch und entwerferisch mit den Wohnungen und ihrer Nutzung auseinandersetzen. Die Wohnungen sind zwar optimiert und man traut sich da vielleicht nicht wirklich ran, aber sie entsprechen nicht mehr, nicht mehr, also nicht immer den Anforderungen der heutigen Bewohnerschaft. Innovative Ansätze,
die es zweifelsohne durch die Modularität und dem experimentellen Geist gibt, können ausgegraben, neu interpretiert und hinsichtlich veränderter Haushaltsform experimentell weiterentwickelt werden. Und auf grund der hohen räumlichen Qualität und eines vorhandenen
Standardniveaus bedarf es lediglich kleiner Eingriffe. Das Spektrum der Wohntücken, die wir in Berlin untersucht haben, beschränkt sich, also das jetzt als ein Beispiel, das ist einer der Aspekte, beschränkt sich im Gro auf ein bis drei Zimmerwohnungen, vier oder mehr
Zimmerwohnungen bilden eine selten Heim. Betrachtet man aber die soziale Wirklichkeit des Wohnens in diesen Großanlagen, die zumeist im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus errichtet worden waren, handelt es sich bei der Wohnerschaft im Vergleich zur Entstehungszeit jedoch um mehr Familien, die größer sind als der vierköpfige Standardhaushalt. Und
im Hinblick auf das Wohnangebot bei zugleich steigenden Mieten ist das Problem der Überbelegung in diesen Wohnungen daher nicht wirklich überraschend, aber es ist ein Kernproblem, mit dem man sich früher oder später auseinandersetzen muss. Kann man die, kann man mit kleinen Eingriffen größere Wohnungen
schaffen, ohne dass die Quadratmeter-Miete steigt? Oder ist es gar möglich, mehr Zimmer auf gleicher Fläche zu schaffen mit dem Anspruch, dass Wohnqualität nicht verloren geht, sondern womöglich sogar erhöht wird? Das waren die Fragen aus den Seminaren und die Studierenden
haben versucht, sich auf unterschiedliche Gebäude zu konzentrieren, ausgiebig zu analysieren und eben an spezifischen Stellen, nie komplett für das gesamte Gebäude, aber an spezifischen Stellen gezielt genau diese Dinge zu erreichen. Und das
sind eben auch Fragestellnähungen, die zum Beispiel bei den Projekten von Erik Steenberg, bei denen es um unterschiedliche Strategien der Vergrößerung der Wohnungen geht, eben auch nochmal Thema im Buch. Und er weist nach, dass typologisch und entwerferisch
mit kleinen Eingriffen möglich ist, auf der Grundlage von sehr präzisen, konstruktiven Analysen und auch Forschungen. Wie und unter welchen Umständen es in der Praxis möglich wäre,
dabei einen Anstieg der Quadratmeter-Miete entgegenzuwirken, ist eine wohnpolitische Frage, eine Kernfrage, die eine der Grundpfeiler des kleinen Eingriffs auch ausmacht. Und wie auch andere Projekte im Buch aufzeigen, sind neue Wohnformen sowie kollektive Wohnformate
durch kleine Eingriffe durchaus möglich. Wir haben eben dabei versucht, einem Grundprinzip zu folgen, das wir aus Lucius Burkhards Konzept des kleinstmöglichen Eingriffs abgeleitet haben. Dieses Konzept hat er entwickelt im Zusammenhang mit
der Kritik an funktionalistischen Planungen und an den Grundprinzipien der Moderne. Er schreibt, ich finde das Zitat sehr gut, deswegen lese ich es vor, der Gedanke des kleinsten Eingriffs ist eng verbunden mit der Ablehnung aller modellhaften Erfahrungen. Erfahrung ist nicht die Art
und Weise, wie man einmal einen Eingriff erfolgreich durchgeboxt hat. Vielmehr müsste die Vermittlung von Erfahrungen darin bestehen, zu zeigen, wie man sich in einem besonderen Fall Informationen beschafft, die es einem ermöglicht, sich genau dieser Situation angemessen zu verhalten.
Während also in der Nachkriegsmoderne eine typologisch präzise Idee des Wohnens determiniert wurde, die sich auf Statistiken und einem normativen Ideal stützte, haben wir es heute und sicherlich auch damals schon mit differenzierteren Anforderungen und einer Vielfalt an Haushalts-
und Lebensformen zu tun. Heute gilt es daher zwischen allgemeinen, unumstößlichen Standards und spezifischen individuellen Anforderungen an das Wohnen und ihrer Bezahlbarkeit abzuwägen und die Verhandlung dieser Fragen, wie Julia Gill in ihrem Text aus dem
Buch sehr schön beschreibt über das Projekt Wilmer und dass die Verhandlung dieser Fragen als Prozess der Teilhabe verstanden werden. Der kleine Eingriff folgt also keinem Ideal, sondern der Beschaffung von Informationen. Er strebt nicht nur nach Allgemeingültigkeit,
sondern auch nach Angemessenheit. Um mit den Worten von Tom Avermather aus dem Buch zu sprechen. Der kleine Eingriff strebt nicht nach einer Sozialisierung des Räumlichen. Das heißt, das Räumliche soziologisch zu betrachten, sondern nach einer Verräumlichung des Sozialen, also einen räumlichen
Ausdruck zu finden für tatsächliche soziale Praktiken. Präzise, umfangreiche Analysen und Forschung, das Erkennen und Entdecken von vorhandenen Potenzialen des Bestandes und konkreten Anforderungen und Praktiken der Bewohner, sowie Verhandlung und Teilhabe als Grundlage
für kluge, kleine Maßnahmen, die sich dem Nutzer wirksamer erschließen. Als dem Betrachter. In der Publikation beschäftigen sich die Autoren und Projektbüros zum einen eben affirmativ mit den vorhandenen Qualitäten und Standards, die zweifelsohne bewahrt werden müssen und analysieren zugleich,
welche ursprünglichen Ideen und Komponenten man wieder ausgraben kann. Aber auch die Auseinandersetzung mit den Standards, die hinsichtlich neuer gesellschaftliche Anforderungen überdacht und verändert werden müssen, zum Beispiel hinsichtlich einer größeren Kollektivität oder der Diversifizierung von Wohntypologien
stehen im Zentrum. Wir haben heute Abend Erik Stenberg aus Stockholm und Anna Hallgemeier und Oliver Clemens aus Berlin eingeladen, deren Texte und Projekte im Buch vertreten sind. In beiden Projekten kommen Kernthemen und Fragestellungen des kleinen Eingriffs zum Tragen.
Und ja, und wir freuen uns auf die Diskussion mit euch im Anschluss an die Präsentation. Ich möchte noch so ein paar Danksagungen loswerden, ganz schnell. Und zwar möchte ich mich bei allen Mitwirkenden bedanken, allen voran die Autoren und Projektbüros,
der Ikea-Stiftung für ihre großzügige Förderung, dem KIT und insbesondere dem Fachgebiet Bauplanung und Entwerfen, dem Birkhäuser Verlag und last but not least Nikolaus Kuhnert, Anlin No und Christine Rüb und dem ganzen Eichplus-Team für den heutigen Abend. So I would like to invite you
to the floor to present.
OK, so thank you for having me. I'll switch to English. I think I understood half of what was said. And it was a wonderful introduction, I think, to to the topic. I will try to contribute with linking the research
and the practice within this field that I've been engaged with for the past 15 years. We called working with the book, we called my chapter working with the original structure. And I think that was a quote from one of the interviews.
And whereas I find a lot of contemporary work working against original structures. And so this is what I'll try to present in the Swedish context. And I'm I'm an architect and I'm also associate professor at KTH in Stockholm. And for those of you who are not familiar with the Swedish context,
this is this is the only graph I think this is the only graph I'll show, but I'll begin with it just to give you an understanding of of the scope of the problem from the Swedish perspective. This is housing production from 1945 to 2010. And so it includes the post
war buildup of knowledge. And in terms of my research, this is what I'm very interested in. What was the welfare state having to align in terms of financing, regulation, construction industry, production of architects in order to increase production
to these astounding figures that during a 10 year period from 1965 to 1974 Sweden produced 100000 units of housing on average. This 10 year period is called the million program era. And those one million units of housing
still are about one quarter of the total housing stock. So we have four and a half million units of housing in Sweden. And those 10 years produced one quarter of that. And now 50 years later, they of course need to be renovated. So that's the premise of why this is so critical.
What makes it difficult is you can see the blues. The blue lines are multifamily housing and the red lines are single family housing. And you can see the multifamily housing fell from almost 80000 units a year to less than 20000 units a year.
Coinciding with the OPEC oil crisis and the first globalization wave, hitting Stockholm primarily, but Sweden in general, slowing urbanization and causing bankruptcy, complete stop in the building industry. Factories were actually sold. People went into retirement
and astoundingly all the knowledge essentially that was built up was lost. So in the extension of that multifamily housing has been around 20 to 30000 units a year since and the knowledge production
has been incomplete. At the Department of Architecture in Sweden, the housing departments have been laid off or canceled and the professors have retired, etc. And so now we're in a position where we have to rebuild a lot of that knowledge.
But I've been like I said, I've been looking at the buildup. I've been looking specifically at the structural systems of the multifamily units from the million program era and then what happened with the with the loss of knowledge. And I'll return to this. The buildup can be formulated in two easy
two easy words in Swedish, well-planned, high standard, well-planned means well-planned, which meant that the functionalist ethic of planning the rooms spacious enough to fit the daily functions in the home was was accounted for.
So the the forties and fifties involved the building a lot of one bedroom units in Sweden to move out of the overcrowded studio units. And in the sixties and seventies we built a lot of two bedroom room units to move out of the crowded one bedroom units. So the extension of of space
what was coinciding with the well planning high standard meant simply that bathrooms, refrigerators, freezers, working faucets, etc. was moved into the apartments. As far as into the mid sixties, half of Stockholm's apartments had a bathroom or shower
outside of the walls of the apartments. So in the courtyard, etc. So the standard was very low in the Swedish housing. And this type of study was being done. This is from the this is from the Consumer Institute presenting the the results
of the kitchen studies where a flashlight was was attached to a woman and she was asked to cook fish au gratin with tomatoes and potatoes and rose hip suits as dessert. And you can clearly see the great connection between work bench and stove, it says. And this was part of the
Home Research Institute. And this is where the the there's two sides to this. Of course, this was also part of liberating the woman in the unpaid workplace to cut down the unpaid work from 14 hours a day to run a home to four hours a day. And those 10 hours could be used for something
else, for example, to work. But if you say that one one to work and get paid is what I meant, of course. And this was this was to contribute to the the spiral of the welfare state, so to put more workers into
place to contribute to the welfare. And what what happened in the kitchen was that the Home Research Institute tried to meet the very positivistic planning through equally as positivistic measures. And this is one type.
There was also, of course, the measurement of exactly what needed to be in the drawers. So still today, interestingly enough, if you go into any Swedish family's home and you pull out the drawer, you will find exactly these things in the kitchen. And this is the this is the the wonder of the socialist democratic rule during 70
years in Sweden is that they produced individuals who consider themselves free thanking and very independent. And they do the same thing as everyone else. But to reach the volumes, industrial processes were, of course, key of the about six hundred
and fifty to seven hundred thousand units that were multifamily units during the million program era. Fifteen percent. So about one hundred thousand units were prefabricated. The others were in situ concrete primarily. And but they were all standardized, repetitive,
prefabricated fittings. They were built on a very structured and structural process. For example, in 1968 there were 16 different prefabricated structural element building
systems in concrete in Sweden. Today in the building industry in Sweden, we have three or four systems. So what what I have uncovered is that it was actually a very vital period when there were many different variations and experimentations. And so what I will present to today is three of these
systems, one in depth, which is the Olsan and Skarna, which Niloufar mentioned earlier. And then I will also present system Norrköping and A-Beton. And I will try to place them in the in the contemporary context
of what their what those systems allow for flexibility today. So Olsan and Skarna is the probably the most prefabricated system. This is the most like Lego that was built in Sweden, almost nothing was done on site except erecting
elements that were built in a factory. The it is based on a load bearing column and load bearing exterior wall system. So all the interior walls come as separate units that can be erected just with screws
against the floor and ceiling. So the floor is laid and then you bring in the walls and then you can see here the detail of that screw where you where you place the trim behind the trim. You can run the electrical wiring. So there's the electrical wiring comes like in a car also or used to come like in a car prefabricated
and you would just put it into the the channels. It's a load bearing concrete system on the interior with some insulation than an exterior concrete panel also. So it's a sandwich type system. And this was one of its was
not this was probably the fourth largest in Sweden. So I don't know the exact number but I would say around 20,000 units 15 to 20,000 units were built in Sweden. But many units were also exported and built by factories for example in Germany. So Olsen and Skarna had a fairly large production
in Germany. That's for someone else to research. But I met this system in 1998 when I was practicing in an architectural firm that was asked by the wood council to renovate a concrete apartment and to present wood
as much as possible to sell wood. And what we what we found was this apartment. So this is the original plan. And here you can see that kitchen parallel kitchen number two exactly actually. I'll back up this is this
is parallel kitchen number two in the in the catalog and exactly down to the millimetre this kitchen was then put into that apartment. And there were the same types of studies done for the bedrooms. So this bedroom is exactly two Ikea beds long. This bedroom was big enough to fit the Ikea
children's bed. Also Ikea was profiting on all the research done. But you can see the functioning bathroom and of course the kitchen that's large enough also for two people to work in it and an eating space by the window and a living room space. However spatially
when you come in you look straight into a closet. You have to squeeze your way in to get to the living room. And so when we renovated this apartment we tried to introduce a different spatial component. So we just reused all of the pieces. We took the cleaning closet and put it into the old doorway here.
And then we moved the original door here to get a long wall. We moved the closets to here, the kitchen cabinets in line and we just configured it in a different way. So this is what it looked like in November 1998. And I had the fortune of moving into this apartment in March
1999. And it was good in two ways. One was that it was something I had designed myself and two somebody else had paid for it. And I lived in this apartment for 12 years and it became my research ground. So by asking
myself what else could be done in terms of this system, I was then able to convince the municipal housing company to make some more reconstructions. This is Salah Salem. He lives in the apartment today. He's originally from from Libya. And the apartment is
in an area which I'll show soon, which is the largest postwar modernist area in Sweden. But it is predominantly immigrant and has all of the issues of a low socioeconomic status with schooling problems,
fairly high crime rates, et cetera, that you can imagine. And so I started seeing this reconfiguration as a way of of adapting the old buildings to a current society. So this was not thought of originally the great changes.
And this is this is Tensta. There are five thousand six hundred apartments. And I did a study just looking at the ownership. That's the colors. The dark blue and the light blue are municipally owned apartments. There are about three thousand apartments owned by the municipal housing
companies. These figures are probably too small for you to read. But the two municipal housing companies in Stockholm own three thousand apartments, of which half were two bedroom apartments and only ten were four bedroom or larger.
If you look just statistically in Sweden, about six percent of the population needs a four bedroom apartment or larger. So six percent of three thousand would be a hundred and eighty apartments of that size that would be needed in this community. However, only ten exist. So overcrowding
in my view was a structural problem, not a personal problem. Most people would would look at the high immigrant status and say, well, those immigrant families have so many kids. Of course, overcrowding is a problem or such. And this I wanted to counter with an idea of it actually being
built in that the family was not to be more than two point seven kids. And so I started looking at these apartments as drawers that maybe you could pull out. And this one was the one that I lived in that you could reconfigure within an apartment. But you could even pull out two two bedroom apartments and make a four bedroom
and a studio apartment. And you could do this in duplex. And this is the image that you showed also. So I was able to convince not really on social terms, but on economic terms the housing company that this was a way forward in trying to
alleviate the overcrowding. So a regular renovation would cost about five hundred thousand Swedish crowns, which is about fifty thousand euro. But this type of spatial reconfiguration would be much cheaper because of reusing cabinets, etc.
So what we did was cut a hole in the wall. And stole two bedrooms and made a four bedroom apartment with a conjoined living room kitchen and hallway kept most of the cabinets and just strengthen the walls in between to make that fireproof, etc. And then we were
left with a studio apartment and even the studio apartments were lacking in Tensta. So we were able to reduce the number of two bedroom apartments, increase four bedroom and studio apartments, which evened out the numbers to match society. And I was able to teach the construction company to reuse the
prefabrication system. So we actually moved the walls around. They were very happy because they had tendered and got paid for new walls. But the housing company, I told them that the next time they could actually ask as a part of the project to move
the walls around. And I also found that the original fittings and cabinets, contrary to public opinion, were of higher quality than the cheap ones that the housing company were putting into regular renovations. So there was actually a higher quality in the 60s and 70s housing than there was
in current new production. This is the apartment today. The Ajermandi family live here. They're from Iran and they've lived now in Sweden for almost 30 years. And they've seen their kids grow up and move out. And now they are two, two parents and one kid left in the apartment.
And all of their neighbors are knocking on the door saying, when are you going to move? We need your apartment. And they're saying, well, we like our apartment so much that we're going to stay. And this is usually an inner city problem in Sweden. But this is this is I see it as a positive side effect
of ownership in terms of the socioeconomic weak renters of these apartments to take ownership, wanting to stay rather than trying just to leave at any cost. This is the duplex apartment where we cut a hole.
And I, of course, had to measure that the double bed had to be able to fit up the hole. And we went back to the original structure. So it's a four plate exterior wall and column load bearing system. And this is, of course, very difficult to cut hole in. But we maximize the hole.
You can see this is the column and the the joint is actually running in the middle. So we cut one piece from one of the plates and as big pieces we could from the other plate. And we were able to fit a staircase into that. And one interesting detail that came up was when you see when these were mounted, you place a stabilizer.
And when we cut away all of the paint and such, we actually found that piece where it was held, which had been covered up. So we left that into the we left it in the apartment when we when we then
finished it up. And and we have the Flores family originally from Bolivia living here today with their two kids. And when I came the first time, Javier said to me, he said, you know, I've I've been in construction and you're not quite finished. You need to paint.
And here we had left the concrete face with the cut so that you could see the reinforcement bar and you could understand that the concrete was was the enabler of this type of renovation rather than concrete being just a problem in terms of being gray facades, et cetera.
And so I spent an hour explaining the structural system and how we went about with him. And then I met him two weeks later in the subway and he said, well, I explained to my whole family, everything is OK now. We're we're we're not going to move. And this is his wife Rosa in their living room.
And they they this kitchen living room open space was not specifically designed for them. But the reasoning was that some families intends that would like to have an open living room kitchen condition, but not all. So it's dependent on
there being some closed kitchens for for that need also. But they they enjoy their open kitchen living room condition very much. The last apartment is a is a combination of two apartments. So the yellow are the walls we removed and the red are the walls that we put in.
And what we did was make a four or five bedroom, two living room, large kitchen, one, two, three bathroom apartment of 166 square meters in Stockholm today. This is being rented out to the family. He lives there for
1300 euro a month, 1300 euro a month for 166 square meters. If we try to build a new apartment of this size and rent it out in Sweden today, the rent will be at least a double close to 3000 euro. So this is also economically feasible.
And the municipal housing company is still making money on this. So it's a win win situation. But the family that lives today there is a Somali Swedish family with a mother and father and ten kids. So this is the family with a lot of kids. They used to live in a two bedroom apartment in another part of Stockholm.
And I asked them, why did you move to Tensta? And they said, we didn't want to move to Tensta. It has such a negative reputation. But this apartment does not exist anywhere else. So this apartment allows us to lead a normal life. The oldest daughter always thanks me for not having to stand in line
to go to the bathroom and simple issues, daily issues, such as being able to sleep separated by the storage wall, whilst one living room is quiet and one living room is loud, et cetera. 90% of the qualities
that the family describes are original qualities. The 10% is just making it tuned to the condition today with in this case a very large family. And I always want to ask Faisa how she uses her kitchen. So this kitchen was designed
for a family with 2.7 kids, has the cabinets for one week worth of food in the 60s. How does she cook with 10 kids? Where does she keep the pots? How big is their cornflake package? Et cetera. In order to also study what a future kitchen would actually need.
But she makes do with this. And when I ask them what the usual question I get from friends is, well, where is their dining table? And I say, well, they don't. I've learned that they this family does not eat that way. They they have this small table in the kitchen and they eat in groups. And then they have the living room next to it and the kids hang out
and they they filter in and out through the kitchen. And this is the exterior. And the idea of these projects continuously was to make as little change on the exterior as possible for this to become more of a mental change. So instead of trying to color
the exterior differently or or to put on fancy entries or such, I wanted this to be. The effect was to go into the apartments and to understand that the the inside was much more complex than the outside was telling. And this would
this would affect the way that the visitors saw Tensta. So I was also able to arrange together with Stockholm housing fair in Tensta in 2006. And we had 60,000 visitors come and look at these apartments and some new builds and some other projects in the area.
And I think that that definitely has contributed to the reevaluation of this this type of housing area. And now to I just have a few more slides showing the different systems now to move into the concept of flexible housing. What I've described now is
what I've found is the most usual description of flexible housing, which means that there's large spanning structure and you can move the interior walls to reconfigure the interior space. But looking closer together with students and other researchers at these prefabricated concrete systems in Sweden, I've found two other types
of flexibility, which I'm getting ready to explore. So this is not finished work. This is work that I'm just initiating right now. And one of them is Råslett, which is a system called A-Betong. And A-Betong is is literally means
A concrete. But what the system has as a quality is that it's extremely rigidly modularized on what's what was called the 3M module. 3M meant 300 millimeters. So the 30 centimeter module
runs throughout this building system. Very strictly. So you can see that even the measurements in the drawings are put at 10 times 3M. Which, of course, is three meters. But these were built as prefabricated modules
and this type of strict modularization allows for a change together with, of course, you know, the IKEA kitchen is also 3M, 60 centimeters wide cabinets, 90 centimeters high. Beds are 90 by 210. So this as long as the furniture,
as long as the systems are along this, the potential for changing these type of apartments, for example, making a duplex apartment by removing one of these plates. Is very simple. So in terms these are load
interior walls with with plates running across. So here it's very easy to to remove and to make a duplex space, which in the also in Skarna is not easy. You have to be very careful cutting. But this is one type of flexibility. This is the area when it was being
built in. So that. Then you have this system, which is called Norrköping's Huss. And this one was also highly prefabricated. And the idea here was what they call Stumfax Variante.
And I'm sorry, I cannot translate that, but it means in structural bay units. And the idea here was that the architect devised some general sized rooms and these general sized rooms could over time house different functions.
So this is also a type of flexibility, which isn't as explored today, is making a functionalist room, but making it large enough that it could also house different functions. So this is the same size. You can see that these are different
functions by their furnishings. And this is different ways to configure them as apartments. And this is one example in a diagram to show how that could change over time, depending on who's residing there. So this type of flexibility unfortunately has not been
used when these apartments have been rebuilt. So a number of these units exist in Sweden, but they are seen as very static and most most efforts are concentrated on energy efficiency and change of piping. But instead I try to promote
this what I call the social and the structural side. So concluding slide, this is this is one catalog. This exists online and free. So if you if you look at structural systems and my name, you'll find it on issue. And what I did there was inventory
together with students 25 different million program areas areas in Sweden to start finding this type of of differences and conditions. And we've built large scale models and we've modeled them digitally, et cetera. And and so we're trying to search for this type of flexibility
is one condition. That is a positive aspect. But we're also trying to find other conditions that we can use both in reconstruction, reconstructing the 50 year old units, but also in the impending production, because we have a huge housing shortage
in Sweden right now. So this knowledge is suddenly current again, but lost. Thank you.
Auch von uns. Guten Abend und vielen Dank für die Einladung. Wir versuchen ein bisschen über dieses Wohnprojekt Wilma zu berichten in Berlin-Lichtenberg.
Das. Es fängt an eigentlich damit, dass ein Haus ein Bewohner oder Bewohner sucht, weil es gab am Anfang das Gebäude und eine eher unklare Idee, was man mit 132 gleichen Räumen anfangen kann. So sah das aus von außen und so sah es von innen aus.
Es kommt hinzu, dass das Gebäude als Teil des ehemaligen Geländes der Staatssicherheit in einer Randlage liegt, die vielleicht mehr mentale als räumlich ist, aber jede Form von Annäherung, also vor allen Dingen für Wohnzwecke erst mal erschwert. Es ist ein Gebäude, dessen mögliche Umnutzung
erst mal schwer vorstellbar ist. Man sieht das hier auf dem Luftbild. Das rot umrandete ist das Gebäude und das ist Teil dieser ganzen Anlage. In der Mitte ist das heutige Stasi Museum. Es ist ein sehr viel, vielfach überlagerte Ort,
mit dem man sich auch erst mal anfreunden muss. Bei solchen baulichen Strukturen stellt sich natürlich auch die Frage, ob nicht ein Abriss und nachfolgende Neubau sinnvoll wäre und ob man damit den Anforderungen an Wohnraum eigentlich besser gerecht werden kann. Dem Abriss stehen unseres Erachtens zwei wesentliche Kriterien entgegen.
Das eine ist die erzielbare Miethöhe und das andere ist einfach Verschwendung von Ressourcen durch den Abbruch. Also das Problem der Wohnungsversorgung kann ja nicht alleine durch Neubau gelöst werden. Die Mieten, die aus Neubau resultieren, sind für Teile der Gesellschaft
einfach nicht bezahlbar. Die Sicherung von bezahlbarem Wohnraum kann also nur über den Bestand gehen. Einen adäquaten Umgang mit den vorhandenen Strukturen allerdings vorausgesetzt. Wie sind wir mit dem Gebäude umgegangen? Also das ist die Hofseite.
Ähnelt sehr der Straßenseite. Der einzige Unterschied ist, dass es einen Eingang gibt. Also die Übertragung oder die Überformung von einer rationalen, sehr rationalen Baustruktur, die angelegt war, für sehr hierarchisch organisierte Behörden hin zu Wohnzwecken, bricht erst einmal mit allgemeinen
Erwartungen, die man an Wohnraum hat. Man sieht hier den Bestandsgrundriss. Es gibt lange Flure, aufputzverlegte Elektrokabelkanäle, nüchterne Türelemente, ein Bürohaus, Treppenhaus, Schottenbauweise, die Grundrissänderung erschwert. Einfach nichts weiß, was einen erst mal
an Wohnraum denken lässt. Aber bei genauerem Hinsehen merkt man schon, dass die Räume eigentlich ganz gut proportioniert sind und die Flure nicht nur lang, sondern auch breit und damit auch ein bisschen räumliche Veränderung erlauben. Und der Müffeln der alte PVC, den kann man ja auch rausreißen. Also die Vorstellung allerdings,
dass diese neutrale, strukturelle oder dass das neutrale, strukturelle, bauliche Raster, was ja gestapelten Containern nicht ganz unähnlich ist, einfach nach individuellen Bedürfnissen gefüllt werden kann und daraus schon eine Qualität entstehen würde. Das mochten wir nicht glauben und haben auch auf der Suche nach möglichen Eingriffen
oder haben uns auf die Suche nach möglichen Eingriffen gemacht, die auf diese individuellen Anforderungen des Wohnens eingehen und sehr unterschiedliche Wohnungsgrößen auch ermöglichen. Das Gebäude ist ein Beispiel für eine sehr sperrige Form der Moderne, die man auch eigentlich wertschätzen kann. Wir haben immer versucht, mit der vorhandenen Struktur zu arbeiten und auf die
spezifischen Probleme angemessen zu reagieren. Die Rigidität der Struktur, die sture Rationalität dieses Baus wird durch das neue Raumprogramm in Teilen aufgehoben. Also die Platte,
also eine Prämisse für uns war, dass die Platte auch als Platte erhalten werden soll, nicht ästhetisierend oder stilisierend, sondern einfach sehr pragmatisch. Wie kamen jetzt eigentlich die Nutzer zum Gebäude? Also verkaufte das Gebäude 2012 vom Liegenschaftsfonds zu einer Zeit, zu der die Preise auf dem Wohnungsmarkt
schon deutlich angezogen hatten hier in Berlin, die Nachfrage nach Wohnungen stark gestiegen war. Gewerbeimmobilien aber noch nicht automatisch zu Höchstpreisen veräußert werden konnten. Auf das Exposé vom Liegenschaftsfonds hin wurde einfach auf gut Glück mal ein Angebot abgegeben, das auf ein Umnutzungskonzept kalkuliert war, von Gewerbe zu Wohnen
und Wohnen halt in Groß-WGs mit einem sehr, sehr knappen Umbaubudget. Und das war dann erstaunlicherweise tatsächlich das Höchstgebot. Die zukünftigen Nutzer waren zu dem Zeitpunkt aber noch gar nicht bekannt. Und aus dem Umfeld des Mietshäuser Syndikates gab es aber mehrere interessierte Gruppen, die das Projekt dann gemeinsam in Angriff genommen haben.
Sehr wichtiger Fixpunkt für den Nutzer war eine Miete unterhalb der ortsüblichen Vergleichsmiete, um auch Menschen mit geringen Einkommen Wohnraum anbieten zu können. Für die Baukosten war damit der Rahmen durch die kapitalisierte Miete schon vorgegeben. Und das war ein sehr enger Rahmen. Wir haben aber in den letzten Jahren eigentlich immer ganz gute Erfahrungen
auch mit niedrigen Baubudgets gemacht. Realisieren das aber auch nur unter der Bedingung, dass die Nutzer und die Eigentümer zu keinem Zeitpunkt, also weder jetzt noch später, das Objektgewinn veräußern können. Solange Wohnraum marktfähig ist, sind planerische Anstrengungen unsererseits oder aller Planer für niedrige Kosten
ja gar nicht sinnvoll, weil das steigert dann nur den Gewinn oder die Rendite der Bauträger. Also wir sagen, dass der Wohnraum dann dekommodifiziert werden soll und langfristig gesichert werden soll. Und das Miethäuser Syndikat bietet durch seine Struktur dafür eine Sicherheit.
Viele, viele hier kennen das Modell vielleicht. Also diese Platte wurde eben von Gruppen gemeinsam gekauft und soll von Gruppen gemeinsam bewohnt werden. Und die haben sich
für das Modell des Miethäuser Syndikats Miethäuser Syndikat entschieden. Das ist ein Modell, was sich in den 80er Jahren entwickelt hat aus der Hausbesetzer Bewegung heraus. Aus der Problemstellung heraus, dass Leute ja auch Häuser besetzt haben und die dann nach einer Zeit
in ihr Eigentum übergegangen sind und dann irgendwann die Leute entweder auf 100 Quadratmeter gewohnt haben oder diese Wohnungen auch wieder verkauft haben und Gewinn daraus gemacht haben, dass sie zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort waren. Und deswegen wurde ein System entwickelt, wo das nicht mehr passieren kann, also wo das Haus
dauerhaft der Spekulation entzogen ist. Und ja, ganz kurz erklärt nur, es gibt da auch etliche Broschüren vom Syndikat, da könnt ihr auch ein paar mitnehmen. Jedes Haus gehört eben zur Hälfte der Gruppe der Bewohnerinnen. Das ist der Gesellschafter 1 oder die Gesellschafter, nein, die Gesellschafterin 1
und der Syndikats GmbH. Machst du eins weiter? Also ich fange nochmal links oben an, links unten an der Hausverein. Das sind die Bewohnerinnen. Der wird Gesellschafter der Haus GmbH. Das ist dann die Eigentümerin des Hauses
und ist gleichzeitig Mitglied im Syndikatsverein. Das sind alle Bewohnerinnen in ganz Deutschland. Das Syndikat hat über 115 Häuser und über 2000 Bewohnerinnen. Und die wohnen alle in solchen Häusern und sichern dann wiederum über diesen Kreislauf das Haus ab, in dem die Mietshäuser Syndikat GmbH
die zweite Gesellschafterin des Hauses ist. Das heißt, das Haus kann nie wieder verkauft werden, auch wenn das Viertel, wenn die Mieten im Viertel steigen und alle entscheiden, wir könnten das ja verkaufen und woanders billiger wohnen und dann alle ein schönes Leben haben, geht das nicht. Finanziert wird das ganze
eigentlich ganz normal. 20 Prozent Eigenkapital. Der Rest kommt von der Bank. Die 20 Prozent Eigenkapital sind das Spannende. Die Leute sammeln Geld. Also das finanziert durch Direktkredite und das ist nicht die Direktkredit Kuchen von der Wilmer, sondern von dem anderen Projekt.
Aber da sieht man, dass das Projekt aus 152 Kleinkrediten den Eigenkapitalanteil gesammelt hat. So und so sind wir also auf diesen Plattenbau zugegangen. Wir hatten ziemlich diverses Raumprogramm von Einzimmerwohnungen, also ein Personenhaushalten
bis zwölf WGs. Ja, es sind ein paar Tiere abgebildet. Da ging es dann auch so um die Sortierung im Gebäude. Katzen, Allergien und so weiter muss man auch berücksichtigen. Das Ganze durfte, also sollte eben, wie Oliver schon gesagt hat, unter 4,70 Euro pro Quadratmeter liegen.
Und das war der Deckel und das war der Deckel, also dass der Quadratmeterpreis sollte für das ganze Gebäude diese Miete betragen, obwohl jetzt auch Einpersonenhaushalte teurer waren, herzustellen als Großwohnungen. Und das war aber so der Gemeinsamenen. Und darüber dürften wir nicht kommen. Und das war auf jeden
Fall sportlich. Und das haben wir also in so einer Art Gemeinschaftsproduktion geschafft. Ich hatte es schon eingangs angesprochen. Die planungsrechtliche Situation ist sehr speziell hier. Wir haben also einmal
einen Gewerbebau-Typ, der in so einer Blockstruktur drin liegt, die früher einer staatlichen Behörde gedient hat. Die Bauweise ist aus den 70er Jahren kommt aus einer anderen Gesellschaft mit einer anderen Normierung, also anderen Baustandards. Das heißt,
wir mussten erst mal überlegen, welche, also auf welche Weise Standards darf man sich überhaupt beziehen, wenn man es umnutzt. Es gab kein Planungsrecht am Anfang. Es gab eine vage Vorstellung, dass das Gebiet als Sanierungsgebiet ausgewiesen werden soll und dass in diesem Sanierungsgebiet auch Wohnen möglich sein soll.
Das hat zwei Jahre gedauert, bis dann Baurecht tatsächlich hergestellt war. Gab viele Treffen mit dem Bezirk, viel Diskussion und es gab auch viele Befindlichkeiten auf Bezirksseite, weil man dem Konzept da ein Wohngebäude in diesem
Block reinzusetzen, anfänglich von einigen Leuten aus nicht sehr wohlgesonnen war. Eine Festlegung, die der Bezirk getroffen hat, um von dieser sehr hermetischen Struktur wegzukommen, ist, dass alle Eingänge, die als das von der Stase genutzt wurde, nur
vom Hof aus möglich waren, wieder zur Straßenseite gelegt werden sollen. Das ist gar nicht so unkompliziert bei einer Platte, da kann man nicht so ohne weiteres mal den Eingang von der West- auf die Ostseite verlegen. Das ist strukturell ziemlich kompliziert. Es muss auch die Feuerwehr konnte nicht mehr von der
Hofseite aus an das Gebäude heranfahren, sondern muss jetzt von der Straßenseite aus an das Gebäude kommen. Das sind so Beispiele, womit man sich dann plötzlich auseinandersetzen muss. Auf der rechten Seite ist das Gebäude, so wie es heute aussieht und der Zugang erfolgt über die Fuge des
modularen Bauens, nämlich durch diesen Schlitz, der früher einfach zugemauert war, weil das Gebäude rechts daneben ein Altbau ist und die Lücke halt nicht auf das modulare System gepasst hat und dann hat man links und rechts einfach die Lücke zugemauert und die ist gerade breit genug, um als öffentlicher Zugang zum Gebäude auch für Feuerwehrzwecke
ausreichend zu sein. Damit war es uns möglich, dass wir nicht in dem EEG-Bereich die Fassade öffnen mussten und große strukturelle Eingriffe in das Gebäude vornehmen mussten. Weitere Anforderungen sind natürlich immer, die Frage ist immer, wie geht man mit dieser Platte um? Diese Tafeln haben
ja eine gewisse Qualität, also was die Oberflächen angeht, das ist ziemlich trocken, aber wir wollten die Platte als Platte, wie auch schon erwähnt, erhalten und sind dann dazu gekommen, dass wir nicht das
ganze Gebäude in so eine Wärmedämm-Verbundsystem-Hülle einpacken, sondern gerade so viel machen, um den geforderten KfW-Standard einhalten zu können und den Fassade im ursprünglichen Zustand sichtbar lassen zu können. In der Summe sind es aber mit Dach und
Fensterflächen über 80 Prozent der Hülle, die gedämmt wurden und das ganze Gebäude ist eben konform. Ja, wir haben uns mit den Bewohnerinnen
darauf geeinigt, also die Fassade fanden wir auch gut, das zu erhalten von außen, auch wie Erik schon gesagt hat, dass es eigentlich um das Innere geht und um das, was da drin passiert und was von dort aus geht, vielleicht auch, und haben mit den Bewohnerinnen zusammen entschieden, dass das Hauptthema die räumlichen Konfigurationen sind, die wir geändert
haben, also Durchbrüche, Eingriffe, Einbauten und ein Grundgerüst herzustellen. Genau, der Gang ist eben 2,20 Meter breit, das ist ein wichtiger Faktor, da kann man was damit machen, jeder Raum ist 360 x 480
und hat deswegen auch, wie Oliver schon gesagt hat, ziemlich gute Gruppationen. Es gibt ein bisschen ungünstiges Bürogebäude, ein ungünstiges Erschließungsverteilung, rechts das große ist das Treppenhaus, das natürlich einen Vorbereich braucht und der Aufzug liegt ziemlich mitten im
Gebäude. Das heißt, man muss das irgendwie zusammenschließen, wenn Nutzerinnen auf einer Etage beides nutzen können sollen. Ja, da kommt dann der erste Vorteil, wenn man mit so einer Gruppe baut, die auch eine 12er WG hat, also man muss in dem Gebäude eine barrierefreie Wohnung, oder zwei,
das weiß ich nicht mehr, aber es müssen nicht alle barrierefrei sein. Es müssen alle mit dem Aufzug erreichbar sein. Okay, aber das auf jeden Fall, genau, war das hier kein Problem bei der
Etage, das ist dann auch die barrierefreie Wohnung geworden. Bei zwei Wohnungen wird es dann schon ein bisschen schwieriger, aber man kann ja Vereinbarungen schließen, das ist natürlich mit so einer Gruppe auch leicht, da könnte man sich aber auch in einem normalen Mietshaus
vorstellen. Wenn man das Gebäude in zwei Teile teilt, bleibt eigentlich immer so ein Raum in der Mitte, der dann unterschiedlich der einen oder der anderen Wohnung zugeschaltet werden kann. Und es gab aber auch das Bedürfnis kleine Wohneinheiten, also es gab die
sogenannte Mix-Etage, die wollten auf zwei Geschossen kleine Wohneinheiten herstellen und da war es dann schon so attraktivitätsmäßig ein bisschen an die Grenzen gerutscht, wenn man einseitig belichtete Wohnungen hat und wir hatten auch ein Fluchtwegproblem, also die Feuerwehr kann nur noch von vorne an leitern und alle müssen zur
Straße hin flüchten können, das heißt alle Wohnungen müssen eigentlich einen Zugang zur Straße hin haben, deswegen muss es auf jeder Etage dieser Kleinstwohnungen dann ein Zimmer geben, wo die Flüchte durchflüchten können, das heißt ein verlorenes Zimmer, das heißt die Miete
steigt, deswegen haben wir Mesonetten eingeführt, also so jeder Eingriff ist aus so einem Bedarf eigentlich entstanden, es gibt drei Treppen in dem Gebäude und diese zwei Treppen sind eben dafür da, dass alle im
oberen Geschoss flüchten können und wir weniger Flurraum haben und dieses Zimmer nicht verlieren und daraus sind dann die Mesonetten entstanden und das ist auch sehr gut so. Wir haben mit den Nutzerinnen zusammen verschiedene Konzepte entwickelt, wie
diese Etage aufgeteilt werden kann, also das Gestrichelte sind immer die Gemeinschaftsräume, die am Ende des Flurs liegen am Anfang des Flurs, wir haben da auch recht viel darüber diskutiert und unsere Erfahrung aus Gemeinschaftshäusern mit eingebracht, was bedeutet das, wenn ich durch einen Gemeinschaftsraum durchgehe am Anfang, was bedeutet das, wenn der im Ende ist und haben dann so erste räumliche Überlegungen zu deren
Programm erstellt und eben so eine Art angefangen, so Eingriffskatalogen herzustellen, um klar zu machen, was kann denn eigentlich mit den Räumen alles passieren, also können durch Vorbauten erweitert werden, die können in der Mitte geteilt werden, das geht dann gerade noch für ein
Kinderzimmer, die können quergeteilt werden, dann hat man einen Vorbereich und ein halbes Zimmer und das war dann so der nächste Schritt, dass die Leute sich mehr vorstellen konnten, was können wir eigentlich mit diesem Gebäude machen, das waren dann so Gemeinschaftsraum Zusammenhänge, die wir überlegt hatten am Anfang, das haben wir
jetzt gerade an der TU, hat Hescha Ersös eine Analyse der Wilmer gemacht und hat eben den Eingriffskatalog, den wir dann am Ende sozusagen verwendet haben, also Eingriffskatalog hatten wir auch irgendwann im Buch gesagt, das heißt jetzt nicht, die Bewohnerinnen konnten sich aussuchen, ich will hier den Durchbruch und hier die Treppe
und also so ist das nicht gelaufen, sondern das musste dann schon recht genau verteilt werden, weil diese Platte wie ein Kartenhaus funktioniert, also jede Wand und jede Decke ist aussteifend und da ist uns dann eigentlich, also wir haben diesen Eingriffskatalog, aber
uns ist das Konzept der Nutzerin, das eben so vielfältig war, entgegengekommen, weil es wäre jetzt nicht möglich gewesen, auf jeder Etage die gleichen Eingriffe vorzunehmen, also Durchbrüche übereinander anzuordnen oder so, die mussten immer über eine Scheibe abgeleitet werden, so da sieht man eben die Eingriffe im
Bauzustand, so und dann sind wir noch, also sind wir weiter gegangen, es gab auf jeder Etage schon zwei Öffnungen, also jede Etage hatte, weil da dann ein besonderer Berufsraum oder Besprechungsraum war, Öffnungen und
daraus haben wir dann entwickelt, dass dort eben die Gemeinschaftsräume auch angeschlossen werden sollen, wo es schon einen Durchbruch gibt, wenn es sie gibt und mögliche Erweiterungen, da gab es dann den, also die Idee des großen Durchbruchs, also dass Räume zusammengeschaltet werden und wir haben auch festgestellt, dass der
kleine Durchbruch, den sieht man hier in der Mitte, dass der eben sehr, sehr, also viel, sehr viel weniger aufwendig ist, sonst muss man bei jedem Durchbruch in der Platte einen Stahlrahmen, also bei jedem großen Durchbruch einen Stahlrahmen einführen, was ganz schön teuer ist, deswegen wurden die dann sehr sparsam vergeben in der Folge.
Und wir haben auch darauf geachtet, dass die Wohngemeinschaften, die große Räume brauchten, möglichst in den oberen Etagen waren, weil da sind die Stahlrahmen, weil die darauf einwirkten, kräftig geringer sind, etwas zarter, das ist das, was wir eben in dem Bild davor gesehen haben, die Durchbrüche im Erdgeschoss haben deutlich
kräftigere Stahlrahmenprofile. Dann haben wir geguckt, wo die ganzen Öffnungen sind, die es im Bestand schon gibt und haben eben noch verschiedene Einbaumodule, die ich vorhin schon in dem
Bild gehabt habe und haben dann daraus die Grundrisse entwickelt und da sieht man, also das ist jetzt die zwölfer Etage, man sieht das, also die roten Türen, wo nichts Gelbes zu sehen ist, die sind neu eingebaut oder eben teilweise nur gedreht, die schwarzen Türen sind so geblieben, wie sie im
Bestand schon waren und haben eben ziemlich wenig eingegriffen und das ist jetzt die Etage mit den kleinen Wohnungen, das obere Geschoss, wo man einfach durch eine Teilung unten reinkommt und sozusagen in so einem Duplex rübergeht und eine
Etage, in der auch so ein paar Einbauten den Gang eben modifizieren und sich eigentlich eine Küche mit einem doppelten Wohnzimmer, das sieht man hier links oben nochmal, das sind so die verschiedenen Gemeinschaftsflächen, die entstanden oder Gemeinschaftsbereiche, die entstanden sind und verschiedene Zimmer
Aufteilungen, also wo dann auch ein privateres Zimmer entsteht, wenn man nochmal so ein Vorflur und ein kleines Gästezimmer dahinter hat und so haben sich eigentlich in den kleinen Wohnungen, aber auch in den großen Wohnungen auch so Gruppierungen bilden lassen, das sind
die kleinen Wohnungen, die jetzt in dieser Büroplatte Platz finden. Ja, sagst du noch was zu Ästhetik, oder wie
man das sagt? Da haben wir uns versucht, von fern zu halten, also wir haben ja sehr pragmatische Umbauten vorgenommen, es war ja auch ein sehr intensiver gemeinsamer Prozess mit den Bewohnern, auch nicht ganz konfliktfrei, wie das dann halt passiert, wenn es 60 verschiedene
Interessen gibt, die zwar versucht werden zu bündeln, aber so ganz geht das dann doch nicht auf, aber es ist denke ich für alle möglich in dem Wohnung, die sie dann bezogen haben, ihre Vorstellungen auch wieder zu finden,
vor allen Dingen, was die Form von das gemeinschaftlichen Wohnungs angeht und natürlich während des Bauens sind auch die Wünsche gestiegen, ursprünglich hatten wir eine sehr einfache Fußboden, zum Beispiel vorgesehen, einfach nur gespachtelten Estrich und jetzt ist doch in vielen Teilen
auch ein Holzfußboden eingebaut worden, das ist teilweise in Eigenleistung dann erfolgt, um noch irgendwie im Rahmen von dem Budget bleiben zu können. Also auf diesem Bild kann man ganz gut sehen, was diese Eingriffe dann eben bringen, das sind so Durchbrüche, die dann
abgefangen werden mussten, zum Beispiel durch so eine Stütze, das ist da jetzt diese rot lackierte Stütze, die über den Flur hinweg zwei Räume miteinander verbindet und damit so eine Großzügigkeit herstellt, die in dieser Schottenbauweise sonst erst mal nicht zu finden ist. Das sind ein paar Beispiele, von denen Wohnungen mit teilweise so vergrößerten
Türdurchbrüchen, die je nachdem, in welcher Etage sie waren, auch noch ohne Stahlrahmen zu bewerkstelligen waren, zum Beispiel nur durch das Einlegen eines Sturzes und es gab lange lange Diskussionen darüber,
ob die Elektroinstallation, die im Gebäude vorhanden war, die in den 90er Jahren vom Bezirk neu gemacht wurde, bleiben kann oder nicht, weil die halt in so ziemlich klobigen Kabelkanälen da aufputzt liegt, aber wir haben gesagt, bedrehmäßig ist es eigentlich nicht machbar, die Elektroinstallation komplett neu zu
machen und es wird auch gar nicht so viel ändern, weil wir können das eh nicht in den Beton einstemmen, das geht halt nicht, also sie bleiben halt nach wie vor sichtbar und dann muss man damit leben, dass es diese Dinge gibt und es fällt dann auch gar nicht mehr auf, wenn mal die Möbel drin stehen. Ja, das sind jetzt noch so ein paar
Beispiele hier, wie das mittlerweile in dem Gebäude drin aussieht. Die Bereiche, wo wir nichts machen mussten, sind an der Möglichkeit auch so geblieben, der Aufzug, er hat noch den alten Charme der Behörde behalten, das Treppenhaus ist auch im Wesentlichen unverändert
geblieben, auch der Zugang. So etwas kann man natürlich auch als Planer nicht alleine machen, dafür braucht es dann entsprechende Fachingenieure, die bereit sind, diesen ganzen Kram auch mitzumachen und sich auch zum zehnten
mal noch zu überlegen, ob man den Durchbruch vielleicht mit weniger Geld machen kann, wenn man ihn noch drei Zentimeter weiter nach links schiebt. Insofern geht auch ein großer Teil von dem Dank an die Trafwerksplanung und auch vor allem an die Ersteller des Brandschutzkonzeptes, weil wir da sehr lange herum gedoktert haben, um in diesem
Gebäude überhaupt ein genehmigungsfähiges Konzept aufstellen zu können.
Would you like to join us on the stage? Okay, jetzt gibt's einen Mischmasch in der Sprache. No, no, wir haben jetzt noch eigentlich gar
keine Zeit mehr, fünf Minuten, vielleicht eine Frage von mir, Nilo, du greifst bitte auch ein und alle anderen bitte auch einfach miteinander sprechen, soll jetzt nicht hier großartig moderiert werden und wenn Sie Fragen haben, einfach reinrufen. Was vielleicht schon implizit
angesprochen worden ist, in beiden Fällen aber nicht explizit, ist die Frage nach der, und das ist ja auch ein Thema des Buches gewesen, nach den sozialkulturellen Lebensmodellen von heute und wie diese ihren Lebensraum in diesen vorhandenen
Strukturen finden. Und Alltagsleben und Lebensweise sind ja zeitübergreifende Kategorien, die man aber jeweils zeitspezifisch konkretisieren muss. Was mir aufgefallen ist in den
Beispielen von Eric ist, dass dieses Idealmodell der Familie als die Orientierung, um der sich herum das Leben organisiert, noch ziemlich stark erhalten ist, liegt das vielleicht auch
daran, dass viele von den Beispielen von Eric aus migrantischen Zusammenhängen her gezeigt wurden und das Beispiel von Wilma ist ja schon eine größere Bandbreite von Lebensmodellen, die es
heute gibt, schon abgebildet. Und mich würde interessieren, inwieweit dieses traditionelle Wohnmodell, das sich eben dadurch auszeichnet, dass es
zwischenmenschliche Beziehungen um die Familie herum organisiert, inwiefern das noch weiterhin das gültige Idealbild ist und wie es sich im schwedischen Kontext verhält, um vielleicht
mal diesen Bruckenschlag zwischen Schweden und Deutschen noch mal kurz anzusprechen.
Ich habe die meisten davon verstanden, aber nur das letzte Teil im Englisch. Okay, also die Frage ist, ich war gerade wundervoll, warum du diese
Beispielen ausgesucht hast, die die Familie als der Idealorganisierungsprinzipal ist. Ist es etwas Spezifisches für den schwedischen Kontext oder ist es
etwas Spezifisches für den Immigranten-Kontext, den du gezeigt hast? Ich weiß es nicht, weil ich die Späße der Gebäude restrukturiert habe und dann die Municipal-Hausung-Kompanie die Residenz erzielt hat, also ging es nicht
die andere Weile. Wir haben keine bestimmte Person oder Familie oder Gruppe gewählt und dann eine Späße für sie gemacht. Die Idee war, dass, auch wenn es einen sehr langsamen Wandel der Gebäude-Hausung gibt, etwa 7% sich jedes Jahr verändern.
Also, wenn ein Apartment geöffnet ist, weil jemand stirbt oder bewegt, dann die Idee war, dass du deine Nachbarn beobachtest, wenn sie größere oder kleineren Apartmenten wollen. Wenn sie größere oder kleineren Apartmenten wollen, dann kannst du ihnen das geben und dann befreust du ein kleineres oder größeres Apartment. Aber um zu zeigen,
wie das gemacht wird, mussten wir diese ersten Apartmenten bauen. Und so wurden diese gebaut, wenn jemand bewegt. Sie haben den Nachbarn bewegt. Sie haben den Nachbarn ein anderes Apartment geöffnet und sie haben mich erlaubt, sie zu rekonstruieren oder sie zu konfigurieren. Und dann haben sie sie
auf den Markt gesetzt, auf den Rentenmarkt. Und diese Familien werden dann diejenigen, die bewegt werden.
Wenn du mit den Bindungen sehr schön umgegangen seid, aber es ist ja ein Glücksfall, dass ihr ein Bürogebäude hattet, das 2,20 Meter Mittelgang hat, mit dem man dann plötzlich ganz anders umgehen konnte, als wenn ihr
jetzt eine normale Wohnbauplatte hätte oder nehmen kann. Also ich meine, die Art der Konfiguration entstammt ja der vorgegebenen Situation. Und inwiefern war das möglich mit so einer großen Gruppe
diese Bindung so weit zu verstehen und zu durchdringen, dass es nicht nur eine Sache des Planes ist, der sagt hier, das ist die Lösung, sondern wie waren die Nutzer mit involviert in der Findung der Raumkonfiguration? Also es ist
kein geschöntes Bild. Jetzt mal alles. Es war ja so, dass das Haus sozusagen gefunden wurde im Syndikat und dann mussten Leute dafür gefunden werden. Dann haben sich schon mal
erst Leute gefunden, die überhaupt mit diesem Gebäude zurechtkommen wollten, weil da gab es auch einige, die gesagt haben, nee, also ein Plattenbau in Lichtenberg eben und dann in diesem Stasi-Blog und also das ist überhaupt nicht das, was wir eigentlich wollen. Und gibt ja auch vor allem, also gibt immer noch so diesen Wunsch nach so einem Altbau oder so, also das ist schon noch
ziemlich verbreitet auch. Und das heißt, das war schon mal so ein Grundverständnis da dafür, dass die, die da einziehen wollten, das auch okay fanden. Und dann haben eigentlich die Leute schon ihre Wohngruppen größtenteils gehabt. Das ist aber bei so einem Projekt so, dass sich das immer noch wieder
verschiebt. Also muss man auch als Planerinnen aufpassen, nicht zu spezifisch darauf einzugehen, weil dann kann es sein, dass eine WG plötzlich wegfällt und dann muss da wieder irgendwas anderes gemacht werden. Und ja, und wir haben schon versucht, das Gebäude verständlich zu machen. Das haben wir jetzt auch nicht gezeigt. Also wir hatten tatsächlich dann auch, da war ich nicht mehr im Büro,
aber ein Kartenhaus aufgebaut oder so ein Modell, um zu zeigen, dass das wie ein Kartenhaus funktioniert, dass eben jeder Eingriff total aufwendig ist. Und wir haben gemeinsam versucht, also es war klar, dass wir gemeinsam diese Miete günstig halten wollen. Und danach mussten sich die
Bewohnerinnen dann auch in diesem Haus so ein bisschen verschieben. Ich würde aber sagen, wir haben weitestgehend eigentlich schon geschafft, was der Bedarf war. Und dann kann man sich eben über die Kabelkanäle streiten. Ja, ich wollte so wie eine Brücke
bauen. Zwischen diesen beiden Dingen ist natürlich ganz fundamental unterschiedliche Dinge, ob ich eben für einen spezifischen Nutzer baue oder eben für eine Wohnungsbaugesellschaft. Das glaube ich ist ja verständlich. Aber wir haben es mit dieser Frage ganz grundsätzlich beschäftigt. Es gibt in dem Buch auch einen Beitrag von
einem Doktoranden bei unserem Institut, der sich mit der Frage beschäftigt hat, wie eben ganz fundamental Raumsysteme eigentlich abgebildet werden können. Sao Kang hat das an sich gitzert um einen traditionellen Kontext in China, aber das spielt keine Rolle. Er ist im Grunde das Gleiche. Er hat eben festgestellt, dass das Problem
darin besteht, welche Struktur man in diesen Wohnungen realisiert. Also ganz prinzipiell gibt es einfach so die Baumstruktur, das heißt quasi eine hierarchische Struktur. Es gibt einen Flur, an dem hängen alle Zimmer. Und dann gibt es so netzartige Strukturen, die funktionieren, indem es mehr als eine Verbindung gibt zwischen den Räumen oder
potenziell ermöglicht wird. Es gibt dieses einfachste Netzemodell ist sozusagen, wenn dieser Typ Wohnung, den wir auch alle kennen, dass du in einen Wohnraum reingehst und von dort in die Zimmer kommst. Versus dem Typ, der eben ein Flur hat, wo die Zimmer angereiht sind. Und wenn man das so grundsätzlich betrachtet, dann ist es tatsächlich so, dass es gibt so eine Möglichkeit, glauben wir,
eine Möglichkeit, diese beiden vielleicht in ihrer Frage drin steckende Problematik sozusagen zu verbinden, indem man sagt, man muss selbst bei spezifischen Typologien, die man entwickelt, muss man diese Netzstruktur im Auge halten, die da wiederum ermöglicht, auch ganz andere
Situationen herzustellen. Also in dem Moment, wo die Räume mehr als eine Verbindung potenziell haben, kann ich eigentlich fast alles erzeugen, was ich erzeugen möchte. Und das, glaube ich, da liegt so, I don't know whether you got the point, trying to sort of mediate between these two things. One is the specific in the general
and it works via spatial networks, if you want, diagrammatically speaking. Und bei uns war auch die, also du hast ja ziemlich viel so weggenommen. Wir haben auch ein paar Sachen weggenommen, aber auch vor allem so umstrukturiert und da bei diesen
großen Wohneinheiten geht es dann auch schon immer darum, dass man noch guckt, kann man die auch mal wieder auseinandernehmen. Also darauf haben wir schon geachtet. Die Bank will auch wissen, dass man das dann wieder könnte, aber das ist nicht der Grund, sondern dass man dann halt denkt, das soll auch, also so eine Groß-WG kann
auch zwei Wohnungen werden und dass sie nicht starr sind. Vielleicht nochmal Niloufar und Herrn Nekli vielleicht auch. Sie haben ja diese Beispiele ausgewählt. Ich frage mich, sind sie ausgewählt worden nach bestimmten Kriterien im Sinne einer
Modellhaftigkeit, denn die Frage ist ja, wie lässt sich das in größeren Kontext städtebaulich diskutieren und laut Andrei Holm, du hattest eigentlich schon seine These vorhin implizit genannt, der als Staatssekretär kaum im Amt zurücktreten musste, besteht die größte Aufgabe der
Politik, Wohnungspolitik heute darin, den Bestand an Sozialwohnungen dauerhaft zu sichern. Und nach seiner Berechnung müssten über 100.000 Sozialwohnungen jedes Jahr gebaut werden, um überhaupt den aktuellen Bestand zu sichern. Und wenn man
bedenkt, dass der Bund und die Länder mit gut 1 Milliarde Euro die Kommunen und Städte in den sozialen Wohnungsbau investieren müssen, könnte man damit mit den aktuellen Förderkonditionen gerade mal 20.000 Wohnungen bauen. Und das trifft
eigentlich zu den Kern der heutigen Veranstaltung nach der Größenordnung. Also gibt es Beispiele, gibt es Beispiele in Berlin, die jetzt nach dem
Vorbild von Wilma entsprechend für die heutige Lebensweise ertüchtigt werden können, mit minimalen Mitteln. Minimalen Mitteln, Eingriffen heißt ja, wie das so schön gesagt worden ist, je kleiner der Eingriff, desto größer die vorhandene Qualität eigentlich. Also meinst du, ob das
generell ginge? Nee, gibt es in Berlin, ja genau. Also wo könnte man ansetzen, dass es nicht nur ein One-Off ist, Wilma, ein wunderbares Projekt, was wir dann veröffentlichen können, was wir auch gerne machen,
aber dass es eben auch eine stadtpolitische Bedeutung gewinnt. Das ist die Frage. Also ich glaube, das ist eine Frage, die man den kommunalen Wohnungsbaugesellschaften stellen müsste, weil diese Organisationen besitzen ja den größten Teil dieser Komplexe, also
diese Anlagen. Und also wir hatten schon Gespräche geführt, aber da ist noch so eine Hürde, also eher eine mentale Hürde, überhaupt die Wohnung in dem Sinne zu verändern,
weil man ja so einen großen Bestand hat und man kann ja für gewisse Anforderungen, größere Wohnung, kleinere Wohnung und so weiter, da können ja die Personen ja innerhalb des großen Bestandes umziehen. Also da ist noch so die, was ja natürlich in der Realität gar nicht so einfach ist auf einem Markt, der so geprägt
ist von Wohnungsknappheit und wo man ja eigentlich nicht aus der eigenen Wohnung raus will. Also von der alten Hase hier auf dem Podium. Wie kriegt man die denn dazu hier an solchen Ansätzen? Ich wäre lieber ein alter Fuchs, eine alte Hase.
Ist schon okay. Die Wohnungsbaugesellschaften hatten mal so einen Moment vor ein paar Jahren, wo man das Gefühl gehabt hat, sie verstehen was. Aber der Moment ist vorbei gegangen und jetzt machen die genau das, was sie schon immer gemacht haben. Sie bauen die gleichen Typen, nur noch schlechter natürlich. Und nein, also ich glaube,
dass die Wohnungsbaugesellschaften noch nicht den Punkt erreicht haben, wo sie wieder sozusagen diesen Moment, die sind derartig politisch unter Druck, das oder denken, dass sie es sind, dass sie überhaupt keinen, auch einen Ansatz wagen, solche Dinge anzugehen, die vielleicht so irgendwie eine andere Vorgehensweise erwarten. Das
ist tatsächlich ein großes, großes Problem. Also wenn kann man sagen, Moment wird es nicht passieren, einige Jahre bin ich sicher, das ist sehr modellhaft. Ich finde das eigentlich ganz toll so als Grundüberlegung. Aber im Moment ist das eher so ein bisschen neben der aktuellen
Politik so. Also den Eindruck, den haben wir natürlich auch. Also es gibt eine gewisse Inflexibilität. Es hat natürlich auch ganz viel mit so etablierten Strukturen zu tun, wie überhaupt Plane ausgewählt werden, die solche Gebäude sanieren, weil es
sind dann unterm Strich ja dann doch immer die gleichen Büros, die dann sagen, wir haben das schon zehnmal gemacht und dann weiß man, wie es geht. Aber es ist dann halt, dementsprechend sieht es dann halt so aus, wie es aussieht. Und man hat das ja auch jahrelang so als eher lästige Aufgabe begriffen, diese Sanierung durchzuführen, weil es niemanden wirklich interessiert
hat. Also es gab genügend freie Wohnungen und jetzt verstiebt sich da der Fokus etwas und damit werden dann auch plötzlich solche eher unbeliebten Gebäude wieder interessant, auch für planerische Eingriffe, aber da sind natürlich sehr eingefahrene Strukturen auch vorhanden, die sich nicht so leicht ablösen lassen.
Eric, we're talking about the problem of the big communal housing states and agencies who are in charge of giving these commissions. And I wonder how have you been invited to do these commissions? Are they coming
directly from the housing agencies, which means are the Swedish housing states already ready to work with this kind of models? Because we in Berlin have
difficulties talking to these people. Well, there are many different housing companies and they have different leadership. Some are very open and some have to be forced. And I've met the whole
range. But to be fair, I find that the smaller municipalities outside the centre of Stockholm, which don't have the strength of finances and the strength of the re-urbanisation of the centre of the city, they are much more open
to understanding the need to experiment and the need to find new solutions. So we have a number of municipalities on the periphery of Stockholm where their municipal housing companies are actually trying everything. And they've been trying many things over 10, 15, 20 years and some of
them are successful. And so then they try to move those into the regular programme. And then, to be fair, towards the centre of the city, the three municipal housing companies in Stockholm, you have to hold a gun to their heads for them to do this. And I found that
the best gun there was the economic. I could sell this to them on their purely economic neoliberal arguments that this had to be, they had to spend within budget and they had to make changes. And they had to find apartments for their
residents. And so putting all those pieces together, this was the cheapest solution for them. But they were not able to put it together themselves. So if you were to develop a strategy of how one could approach housing associations,
would that be exactly this more economic argumentation? Or don't you think that the fact that you had already restructured an apartment helped? Of course it helped. And I wouldn't want to be the one to do the economic argument. But I think that's what the case
is in Tensta. But after that, like you said, then there is an example. And the example can become a goal for another company or for another group. And I think this is where experimentation and showing the different variations is so critical. Because many people
are looking and many within housing are looking for new solutions, but they're not being given the options. So they turn just to their regular options, which means changing the piping and giving subsidies. And did the historical
researches that you did where you actually uncovered this hidden potential of the Olsen and Skana, like these mobile walls and so on, did that help as well to convince? Of course, because this had been forgotten by the owners. So the municipal companies didn't know that they had
houses that were as good as they are. They also had fallen into the trap of thinking that the modernist housing areas were bad. So we were able to help them understand that the housing that they had was much better. And this was, of course, by interviewing 80, 90-year-old men, because
the Museum of Architecture does not have this material. It only has the high-profile stuff. And it's usually not just architects that had this material. It was building companies and element companies. And so you have to have a different approach to find the material. I like very much that you talk about it as knowledge
research, so rediscovering this kind of knowledge. Eigentlich haben wir mit unseren Partnern hier Aquarium verabredet, um spätestens fertig zu sein. Aber ich möchte noch eine Runde öffnen hier und fragen, ob Sie Anmerkungen haben. Bitte schön.
Ich habe eine Frage. Habt ihr schon Erfahrungen gemacht mit den neuen Wohnmodellen, die ihr erzeugt habt? Gibt es schon dort innerhalb der Wohnmodelle wieder neue Umbauwünsche? Ich frage das auf dem Hintergrund. Ich frage das, ich muss noch ein
bisschen dazu sagen, um auch die Verbindung zu diesen Strukturen, den Erschließungsstrukturen und den Gemeinschaftsräumen herzustellen. Als 57 die Interbau im Hanserviertel war, da hat uns Architekten, die wir später dann studierten, so hoch interessiert der
Altogrundriss, der in der Wohnung einen großen Raum hatte und von dem gingen dann alle weiteren Individualräume aus. Und da waren wir alle sehr begeistert von und wollten ihn immer umsetzen und die Soziologen, die haben sich dann beschwert und haben gesagt, ihr seid auf Folchendamfer.
Das ist die schlimmste Struktur, die ihr erzeugen könnt, weil es die Beobachtungsstruktur ist. Klaus empfängt Barbara und die Eltern beobachten immer alles, also die Kontrollfunktion. Erst, wenn Klaus Max empfängt.
Also ich muss sagen, wir haben das, also es gibt es noch nicht so lange, das Projekt. Es ist auch ein bisschen mit dem Buch passiert, dass es überhaupt sozusagen so dokumentiert ist. ich, Keno. Du kannst total frei berichten.
Ich denke, gerade ist es eher so, alle sind froh, dass erstmal die Bauphase abgeschlossen ist. Wenn die Motivation irgendwann wieder da sein sollte, dann vielleicht, aber derzeit gibt es noch keine großen Projekte wieder.
Da hinten noch zwei Hände da oben sehe ich. Wolfgang Kiel, wie kommen wir jetzt? Ich reiche das mal durch.
Anderen veränderten Lebensverhältnisse glaubt, weil es gibt ja in Berlin nicht nur die gewaltige Zuwanderung von Menschen, die tatsächlich aus anderen Kulturen mit anderen Familienbildern zu uns kommen, sondern es gibt noch eine andere, geradezu eine zweite Welle an Migration, die kommt
mit unendlich konservativen Wundvorstellungen her. Die sogenannte Gentrifizierung des Prenzlauer Bergs ist eine einzige Welle der Konservatismus. Und diesen Leuten kann man, glaube ich, mit den Wohnüberlegungen, die ihr anstellt, keine große Freude machen, geschweige denn, sie damit ausgerechnet locken. Die Frage ist deshalb, ich glaube, diese Eingriffe,
die hier vorgestellt werden, sind tatsächlich eher aus dem Neubau-Denken heraus zu erklären. Ich weiß, bin mir nicht sicher, ob sie tatsächlich im Bestand den Aufwand lohnen. Miete unter 5 Euro und man kann so leben, wie man möchte.
Ich glaube, das lohnt sich dann schon. Das kriegen wir im Neubau nicht hin. Also das ist ein, also ob sich unsere, also der Arbeitsaufwand, den wir jetzt hatten, der ist groß, aber der wird ja auch mal besser, deswegen machen wir solche Modelle, werden wir immer besser damit.
Ich würde da gerne gegen dieses Argument des neuen Konservatismus, nach dem man sich richten wird, erstmal ein historisches Argument anführen, nämlich, dass die Wohnungsbaugesellschaften in Deutschland, vor allen Dingen in der Bundesrepublik ihre Glaubwürdigkeit in den 70er und 80er Jahren in dem Moment verloren haben, als sie es nicht
verstanden haben, nicht verstanden haben zu erkennen, dass es nicht mehr eine quantitative Wohnungsnot gibt, auf die reagiert werden musste, sondern eine qualitative, von sich aus differenzierende Lebensmodellen. Und es fiel zusammen mit dem Moment, wo natürlich auch die Aufträge zurückgingen und die Wohnungsnot einfach gesättigt waren. Und das ist der Moment, der in Deutschland
die deutschen Wohnungsbaugesellschaften den Anschluss verpasst haben, anders als in Wien zum Beispiel, anders als in Österreich und in Frankreich, wo auch immer noch weiter gebaut wurde. Und der andere Punkt ist der, dass die, der Wohnungsbedarf der Gegenwart ja auch mit einem immer höheren Mobilität von einer gesellschaftlichen Elite
zu tun hat, die temporär dort wohnt und dort wohnt und die auch, die auch sich andere Lebensmodelle als ein familiäres vorstellt. Also es gibt auch dieses Bedürfnis nach Ausdifferenzierung nicht nur bei den, also schon auch bei den Penzprenzlauer Bergleuten, würde ich sagen. Vielen Dank für den wichtigen Kommentar. Da hinten noch
eine letzte Bitte. Eric, I would like to know, because you already said you reflected on the newcomers. But the newcomers are arrived at a certain time. They might change
the patterns. So is there an idea to continue with the next generation and next generation, which might be have different models, which not are the new conservatives, which are maybe not the big migrant families. So it would be interesting, will it continue and adapt to the
next generations, which stay, are arrived. And the second question is, do the public areas, not just the living areas, the public areas, the communal areas are also in a way matching to the new conditions you're speaking about.
In answer to the first question, I think that's the challenge of the future is where will we find that new knowledge? So I'm spending a lot of time trying to build up the research
and the research in housing in Sweden has to begin with what are we to research again. And this is a new condition, because we find that what's being built today in Stockholm does not meet a future demand and does not have a flexibility beyond 10 years.
And this, I think, is a short-sightedness that will bite us very soon. In answer to your second question, I've just begun looking at what the qualities, the perceived qualities of the sparseness of the modernist planned areas are, in contrast
to the desire to build urban block structures again. So most of the new construction in Stockholm is making more block-like structures. And there are even attempts to propose that these modernist areas should be turned into block-like
structures. And I'm counter to that development, because I believe that there are many qualities that exist, spatially, that exist on the same level of the interior flexibility that we may have forgotten and that may be used or are received today, but this we need to
also recover. And we also need to begin by interviewing and asking and studying the behavior in these areas in order to understand how to build the next generation of urban structures in the modernist areas. Thank you very much.
Today is the 27th of January, and Nikonos would like to have a few words in the end. But before I hand over to him, I'd like to thank you, Mr. Negli, Nilo Fatageri, für die wunderbare Kooperation, dass wir das hier durchführen
konnten. Und das wäre auch nicht möglich, diese ganze Veranstaltungsreihe, die wir seit mehreren Jahren durchführen, ohne die Unterstützung von unseren Partnern Siedle, Dornbracht und Euroboden. Ebenso die Unterstützung von Architektur Clips. Fred Plassmann ist heute sogar
persönlich hier. Vielen Dank. Wir haben David Becker, der die Reihe fotografisch dokumentiert. Vielen Dank auch dafür. Und natürlich heute Danke an das Aquarium, dass wir das in einem, dem Thema entsprechenden Rahmen durchführen konnten. Danke an Erik for being with us. Thank you.
And of course, Anna Heigemeyer und Oliver Clemens. Für dieses wunderbare Projekt über die Publikation sprechen wir noch. Und dann natürlich auch Dank an das Archplus Team, das ich vorhin am Anfang schon genannt habe.
Sie finden unsere jungen Teammitglieder überall verteilt. Vor allem, darauf möchte ich noch hinweisen an dem Archplus Tisch. Wir machen das Ganze hier natürlich, weil wir an den Themen interessiert sind und mit ihnen direkt in Kontakt treten möchten.
Aber die Hauptarbeit von uns ist natürlich die Zeitschrift und unterstützen Sie die Bitte, indem Sie einfach mal schauen, was wir für Sie schönes zu Sonderpreisen mitgebracht haben. Und viel trinken. Vielen Dank.
Ja, ich wollte nur ganz kurz was sagen. Und zwar wollte ich Sie erinnern, das wird vielleicht neu sein. Dass heute der 27. Januar ist. Das heißt, der Tag, an dem
Ausbildung befreit wurde, von der Roten AW. Es ist ungewöhnlich, dass man darüber sprechen muss. Und ich merke, ich bin betroffen. Warum ist es ungewöhnlich? Weil wir in der Gesellschaft,
in Europa und auch in der Bundesrepublik das erleben, was eigentlich nicht zu erwarten war. Dass es hier eine Rechtswendung wieder gibt, wo die ganzen alten Themen hochkommen. Ich erinnere an die Rede von Herrn Höcke in Thüringen, wo er
preliminiert gegen das Holocaust-Denkmal und gegen dieses Land, das sich erlaubt, im Zentrum ein Denkmal zu errichten, was an die erwordeten Errichtungen erinnert. Und deswegen will
ich was sagen zu dem Tag. Sie können das Holocaust-Denkmal und das ist wunderbar. Weil es ein Denkmal ist von Eisenmann, aber eigentlich von Sarah. Das nicht mit einer festgelegten Bedeutung arbeitet.
Sie können also da hingehen und durch die stehlen Wandern der Boden oben sind sie etwa horizontal und der Boden unter, auf dem sie gehen, ist gewählt. Sie können also dort laufen in der Längsrichtung
quer, wie immer sie wollen. Und sie werden nicht belästigt durch vorgeplante und vorbestimmte Ideen. Damit berühren wir uns eigentlich zu dem Thema hier des Abends. Und dagegen preliminiert er nicht
gegen die Möglichkeit des Denkmals. Sondern, dass sich ein Volk, wie das Deutsche, erniedrigt, wie er sagt. Dass es sich an das was es getan hat erinnern muss im Zentrum dieser Hauptstadt.
Es gibt das gegensätzliche Denkmal und das empfehle ich Ihnen auch, sich anzusehen. Das sowjetische Ehrenmal im Treptower Park. Ganz anders. Es ist ein riesiges Areal und ist von der sowjetischen
Militärkommandantur von 1946 bis 1949 gebaut worden. Und es zeigt auf der einen Seite ein riesiges Denkmal, eine Frau, das ist Mutter Heimat, also Mutter Russland. Und was
das Denkmal zeigt, sind die Schritte. Die Schlachten, die werden immer im Entstehlen erinnert. Wie die Rote Armee nach Berlin gekommen ist und den Frischismus besiegt hat. Also ganz anders.
Das Ende wird symbolisiert durch einen sowjetischen Soldaten, der ein Kind im Arm hält und ein Schwert schwingt. Und dazwischen sind die ganzen Stationen der Reniederringung des Frischismus. Und dagegen Sarah, ein Denkmal, was sozusagen
unterirdisch ein Dokumentationszentrum hat, wo sie sich informieren können. Aber als Denkmal ist es frei und es erlaubt Ihnen, und das ist der Witz an dem ganzen Denkmal, sich Ihre eigenen Gedanken und nicht sozusagen
den Siegeszug der Roten Armee nachzuvollziehen und sich zu identifizieren mit der Militärmacht der Sowjetunion. Es erlaubt Ihnen also frei zu denken und frei dadurch, das wird auch kritisiert, dass es eigentlich kein Denkmal ist.
Und wenn Sie die Denkmäler Revue passieren lassen, die in Europa nach 45 gebaut worden ist, also in Buchenwald, von Cremer, diese abgewagerten Figuren, das Leid ist sozusagen
in dem Sinne, in Klischees vorgestellt worden und umgekehrt gegen das Denkmal von Sattke in Rotterdam, was an den Krieg erinnert und die Schrecken des Krieges in einer zerstörten menschlichen Figur
demonstriert. Und das und dann eben in Berlin das Stielenfeld von Eisenmann-Zerrer, das ist das Beste, was Eisenmann gemacht hat. Also was ich sagen will ist, schauen Sie sich das an. Gehen Sie einfach
hin, wir leben in einer Zeit, wo die Gespenster wieder lebendig werden. Da gibt es auch mehrere Bücher von Derrida, Spiele mit dem Begriff des Geistes und so weiter. Schauen Sie sich diese Denkmäler an,
das von Eisenmann-Zerrer, aber auch das sowjetische Krieger-Denkmal. Es ist, man muss es sich heute wieder vergegenwärtig in Erinnerung rufen, was in diesem Land passiert ist. Das wollte ich Ihnen sagen und das wollte ich Ihnen mit auf den Weg geben. Vielen Dank.