Mit Blick zurück in die Zukunft: Das Bauhaus als Inspiration für Bildung und Lernen in der digitalen Welt
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Anzahl der Teile | 275 | |
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Identifikatoren | 10.5446/52291 (DOI) | |
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Physikalische GrößeDigitalsignalXMLUMLComputeranimation
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RichtungWort <Informatik>TERMINUS <Programm>Zusammenhang <Mathematik>BildschirmmaskeProzess <Physik>ZugbeanspruchungMotiv <Mathematik>InformationsmodellierungPerspektiveVollständigkeitSingularität <Mathematik>Hausdorff-RaumKonstruktion <Mathematik>Noten <Programm>LinieCW-KomplexGeflecht <Mathematik>BiproduktEnergie
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Gesetz <Physik>BildschirmmaskeSchnittstelleKomponente <Software>DurchdringungAnpassung <Mathematik>Inhalt <Mathematik>MehrwertnetzIdeal <Mathematik>VolumenInformationsmodellierungBildanalyseKraftKonflikt <Informatik>ImputationstechnikMotiv <Mathematik>FokalpunktGeschlecht <Mathematik>DatentypImplikationStochastische ErzeugungKlasse <Mathematik>Orientierbare MannigfaltigkeitKantenfärbungModularitätRang <Mathematik>ProzentzahlOrganic Computing
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BildschirmmaskeGruppenoperationInternetSoftwareentwicklerMulti-Tier-ArchitekturRechnernetzKlasse <Mathematik>TrägerNeue MedienKommunikationErweiterungRahmen <Statistik>Öko <Programm>ZugbeanspruchungDigitalsignalYouTubeInformationInternetkriminalitätZusammenhang <Mathematik>CyberspaceMaximum-Entropie-MethodeFaktor <Algebra>CodeSelbstrepräsentationFunktionalSALEM <Programm>
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SchnittstellePerspektiveBildschirmmaskeBiproduktErweiterungAbschließungWorkstation <Musikinstrument>EigenwertproblemSingularität <Mathematik>Zusammenhang <Mathematik>InformationsmodellierungGRADEFormation <Mathematik>HackerPotenzialfunktionSelbstrepräsentationAnalogieschlussCyberspaceStruktur <Mathematik>FluidAlgorithmusGoogleApp <Programm>DigitalsignalSystems <München>MikroarchitekturBIENE <Computer>InformatikRuhmasse
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DigitalisierungKerndarstellungCodierungInternetLAMP <Programmpaket>MomentenproblemCharakter <Topologie>Pell-GleichungVariableElectronic GovernmentLastBrücke <Graphentheorie>DigitalsignalMIKE <Programm>Chatten <Kommunikation>Keim <Mathematik>DatenverarbeitungssystemBesprechung/Interview
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Computeranimation
Transkript: Deutsch(automatisch erzeugt)
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Hallo, herzlich willkommen. Wir sind wieder live bei VGPAK television und Fernsehen. Ihr habt ja gerade vielleicht den Tag mit Robert Hippo verfolgt.
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Jetzt kehren wir zurück ins Deutsche. Fallballer ist die nächste Referentin und sie wird euch was erzählen über das Bauhaus als Inspiration für Bildung und Lernen in der digitalen Welt. Ihr habt es ja vielleicht letztes Jahr mitbekommen. 2019 war das große Bauhaus Jahr, 100 Jahre Bauhaus. Auch ich
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habe mich da sehr viel eingelesen, Ausstellungen besucht, Filme geguckt. Aber Bauhaus ist ja nicht nur Gestalten und Architektur, sondern dreht sich auch viel darum, wie der Mensch sozusagen mit seiner Umwelt zurecht kommt und wie der Mensch sich bildet und was sozusagen für Impulse aus
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der Bauhausbewegung, für ganz konkrete moderne digitale Transformationen passieren. Das erklärt Fallballer euch jetzt. Und danach, in ungefähr 30 Minuten, sehen wir uns zum P&A wieder. Viel Spaß. Hallo, mein Name ist Fallballer und ich zeichne heute für euch im Projektraum und Atelier Edition 19 hier in Siegen den Vortrag auf.
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Ihr seht eine Folie auch während des Vortrags mit dem Titel des Vortrags und den Untertiteln, damit ihr während des Vortrags wisst, wo wir gerade sind. Ich werde weitgehend vorlesen, weil das in der wissenschaftlichen Perspektive, aus der ich vortrage, so üblich ist.
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Mit Blick zurück in die Zukunft. Das Bauhaus als Inspiration für Bildung und Lernen in der digitalen Welt. Im Vortrag gehe ich aus berufsbildungswissenschaftlicher Perspektive,
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der Frage nach, inwiefern die Bauhauspädagogik angesichts gesellschaftlicher Transformationen im Zuge des digitalisierten Medienumbruchs der Gegenwart und damit veränderten Formen von Erwerbsarbeit und Arbeit im Allgemeinen als Impulsgeber für die Curriculumforschung dienen kann. Mit Bezug auf Buchmann verwende ich den Terminus Bildungswissenschaften,
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Synonym für Erziehungswissenschaft und Berufsbildungswissenschaft anstatt Berufs- und Wirtschaftspädagogik. Paradigmen des historischen Bauhauses bringen das Denken bei der Vorstellung davon, was Bauhauspädagogik war, heute und in Zukunft sein könnte. Solche Denkmuster ziehe ich zur Bearbeitung der Ausgangsfrage
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im Folgenden heran. Dabei unternehme ich freilich ohne Anspruch auf Vollständigkeit den Versuch des Bauhaus als regulative Idee im digitalen Zeitalter und darauf basieren seine Pädagogik neu zu denken. Eine regulative Idee im Sinne Kanz bezeichnet nach Simmons-Leesart keine für das menschliche Erkennen und Handeln notwendige Fiktion,
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sondern diene als Wegweiser für Richtung und Fortschritteerkenntnis oder des Handelns. Sie kann dabei niemals vollkommen erreicht werden. Die organische Idee des Bauhauses als eine Rahmenung der pädagogischen Konzeption. Das folgende Zitat von Walter Gropius,
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Gründungsdirektor des staatlichen Bauhauses, enthält meines Erachtens implizit eine Reflexion im Hinblick auf das Fortwirken des Bauhauses im Sinne einer regulativen Idee nach seiner erzwungenen Schließung. Seit der Gründung des Bauhauses sind über 36 Jahre vergangen. Wohin wie hat sich sein Einfluss in der Welt ausgewirkt.
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Das Wesen des Bauhauses bestand in einem sich ständig weiterentwickelnden Prozess. Nicht in der Schaffung eines Ziels, es folgte einer organischen Idee, die sich entsprechend den wechselnden Lebensbedingungen umwandeln kann. Also weder an Zeit, Ort oder Notation gebunden ist. Daher hat es nicht nur in europäischen Ländern,
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sondern wie ich durch örtliche Nachforschung feststellen konnte, auch in Nord- und Südamerika, in Australien und Asien, namentlich in Japan, Wurzeln bestanden. Nach Gropius folgte das Wesen des Bauhauses demnach einer organischen Idee. Um herauszufinden, was er damit bezeichnen könnte, nehme ich die Motive zur Gründung der Institution
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sowie die historischen Rahmenbedingungen in den Blick. Während des Ersten Weltkrieges entwickelte Gropius Ideen zu jenem Vorhaben, das dann später Bauhaus hieß, die bereits Merkmale einer Bildungsinstitution trugen, so wünschen. Im Zuge des ersten technisierten Kriegs der Geschichte fand nach Oswald ein Traditions- und Zivilisationsbruch
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unvorstellbarer Härte statt. Damit einhergehende existenzielle Erfahrungen und die darin ruhende Sehnsucht nach neuen Lebensformen teilte Gropius mit anderen Bauhäuslern Sternchen innen. Gropius eigentlich Architekt war zu Kriegszeit Hussarnoffizier im Feld und sah nach seinen Worten
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die Welt im Hass ersticken, sah sie stürzen, sah sich selber in einer schweren inneren Krise. Das gemüht wie in Narkose. Er selbst war sich voll bewusst, dass seine theoretischen Ideen zum ersten Mal während der Kriegserlebnisse Form angenommen hätten und insofern die Idee zum Bauhaus erst ein Resultat des Weltkrieges sei.
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Gezeichnet von prägenden Kriegs- und Nachkriegserfahrungen rief Gropius zu einer neuen geistigen Menschlichkeit auf. Nach Konrad Wünschen lassen Manuskripte, die Gropius nach seiner Rückkehr aus dem Krieg verfasste, bereits Grundlagen der Bauhorstabziehung erkennen. Die in Gropius Formeln, eine Klemmerauf, das ganze Leben umfassende Architektur, Klemmerzu
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und Klemmerauf, die menschliche Natur, Klemmerzu benannt worden waren. Gropius beabsichtigte, eine Gemeinschaft zu gründen, in der zunächst als Zielsetzung, Kunst und Handwerk eine neue Einheit bildeten. Um die neue Menschlichkeit durch die Gestalt und neue Lebensformen erproben und entstehen zu lassen.
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Entschuldigung, dass ich gerade so ein bisschen rausgekommen bin. Mein Hund Iler schnarcht gerade etwas. Das wird man vermutlich auch ein wenig in der Aufzeichnung hören. Bitte einfach noch hier. Dafür müssten die geistigen Menschen weg von der zerbrochenen Sprachgemeinschaft
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hin zu einer gemeinsamen nachvollziehbaren Notation. Das Verschwendnis einer gemeinsamen Sprache bezieht sich dabei nicht nur auf Schriftzeichen, sondern generell auf Artefakte. Die Umsetzung der skizzierten Prozesse verlangte einem Schonraum, in dem es erst zur Entstehung der neuen Menschlichkeit
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kommen könne, die dann wiederum ins Volk strahlen solle. Die Idee des Bauhauses, an welchen Lehren wir, die zugleich Künstler, Sterncheninnen waren und Lernende gemeinsam lebten und arbeiteten, war geboren. Ein halbes Jahr nach Ende des Ersten Weltkrieges entstand das staatliche Bauhaus in Weimar, nach WIC, einer Kunstschule neun Typs.
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Zugleich entstand das Bauhaus auch als experimentelles Labor des Lebens, das nach Gropius nicht nur die politische, sondern auch die vollendete geistige Revolution anstrebte. Erst diese sei in der Lage, tatsächliche aufgeklärtheit zu erwirken. Die Spur der organischen Idee, der ich folge,
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zeichnet sich anhand der zuvor skizzierten Zusammenhänge meines Erachtens als sozial-politisches Ziel mit Bildungsauftrag im Sinne einer regulativen Idee ab. Zu einer Zeit, in der mit der Weimarer Reichsverfassung auch realgeschichtlich eine Demokratisierung der Gesellschaft als politische Utopienkultur gewann,
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entstanden am staatlichen Bauhaus revolutionäre pädagogische Aktivitäten, so Buchmann. Die anfänglich propagierte Zielperspektive der Einheit von Kunst und Handwerk wurde ab 1923 durch die Einheit von Kunst und Technik erweitert, womit der Weg zur industriellen Formgebung und Produktion geebnet war.
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Es entstanden industrielle Artefakte und Modelle in der Formensprache ihrer Zeit, die für die Masse gedacht waren. Ein komplexes Ursachengeflecht, welches angesichts der hier gewählten Perspektive nicht näher erläutert wird, führte meines Erachtens dazu, dass die Bauhauspädagogik, dass die Bauhausprodukte, meinte ich, dieses Ziel verfehlten,
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dessen Realisierung womöglich Ikea für die Gesellschaft der Singularitäten innerhalb der letzten Jahrzehnte gelang. Die Bauhauspädagogik besteht aus unterschiedlichen pädagogischen Konzeptionen, die von Künstlersternchen innen am Bauhaus entwickelt und umgesetzt wurden,
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womit sie nicht im Singular vorliegt. Den Begriff Bauhauspädagogik verwende ich dennoch, um zu verdeutlichen, dass sämtliche Konzeptionen mit der organischen Idee des Bauhauses verwoben waren, da diese sowohl in die Programmatik als auch in die institutionelle Fassungsbauhauses gleichsam eingeschrieben war. Daher schaffte sich die Bauhauspädagogik
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keineswegs zum Beispiel in Johannes Ittens Vorkursen, in denen es im Rahmen der Vermittlung um übergreifende ästhetische und gestalterische Grundlagen ging oder in Paul Klee's Farbenlehre oder der Spezialisierung in Werkstätten, die in der Rezeption des Bauhauses häufig als ihre Synonyme herhalten mussten. Bleibt die organische Idee, die das Zusammenwirken
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der unterschiedlichen Konzeptionen der Bauhauspädagogik kuratierte, in der Rezeption unberücksichtigt, verpufft ihr innovatives Potenzial weitgehend. Denn in ihr ruht gerade die Kraft an gestaltungorientierte Potenzialbildungsprozesse generell und Erziehungswissenschaft speziell anders zu denken.
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Diese These erscheint jedenfalls sangerechtfertigt, wenn man mit dem Erziehungswissenschaftler Klaus Mollenhauer die Bedeutung des Bauhauses folgendermaßen bestimmt. In unserem Jahrhundert schließlich entstand im Bauhaus ein Problemlösungstyp, in dem ästhetische, soziale, ökonomische, rationale und emotionale, individuelle und kollektive Komponenten mit PHG zu sprechen
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koordiniert werden sollten. Damit ist nach Mollenhauer ein Niveau für pädagogische Problemstellungen im Bauhaus vorgezeichnet, das die Erziehungswissenschaftliche Theorie immer noch nicht erreicht habe. Mollenhauers Einschätzung greift heute
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nach der Zeit der Reformpädagogik, in die sich die Bauhauspädagogik einreihen lässt, mehr denn je. Denn in der Zwischenzeit boten unter anderem eine überbordende Kompetenzorientierung und Modularisierung, idealen Nährboden für Spezialisierungen wie zum Beispiel die starke Fachorientierung in der Lehrungsausbildung und die scheinbar bevorzugte finanzielle Förderung
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vornehmlich teildisziplinär ausgerichteter und empirisch quantitativer Forschungsperspektiven. Während inter- und transdisziplinäre pädagogische Theoriebildung das Dasein eines Eremiten zu führen schien. Die Spezifik der Bauhauspädagogik gründet in der zuvor skizzierten
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organischen Idee, die zum Teil ambivalente und komplexe Implikationen, die sich im Zusammenspiel aus zeithistorischen Umständen, Zielsetzungen in den institutionellen Rahmenungen des Bauhauses sowie den verschiedenen pädagogischen Konzeptionen ergaben, fruchtbar aufeinander zu beziehen vermochte. Das Aushalten von Konflikten und das Handeln in Ambivalenzen
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war dazu notwendig. Zudem charakterisieren folgende, heute korriginal neu zu fassende, Dimensionen die Bauhauspädagogik. Vorbereitende allgemeine und teilweise elementar bildende Vorkursen, die nicht-werkstattgebundene Einführung in das Studium mit unter anderem freien und experimentellen Materialstudien,
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Form- und Farbenlehre sowie Bildanalyse. Formen der Spezialbildung als produktionsorientierte Ausbildung in verschiedenen Werkstätten, die jeweils unterschiedliche Werkstoffe, Materialien sowie dazu passende Werkzeuge und Fabrikationsmöglichkeiten favorisierten, zum Beispiel Weberrei, Buchbinderei, grafische Druckerei, Tischlerei,
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Glas- und Wandmalerei, Tapferei, Metall, Holz und Bündenklasse. Das Erziehungsprogramm des Bauhauses rote dabei auf den Gedanken des Kollektivs als Lebensgemeinschaft. Residenzpflicht für Lehrende und Lernende, gemeinsames Feiern von Festen, Besuch von Vorträgen und Theateraufführungen, aktives Praktizieren eines Beziehungsnetzwerks
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zwischen Bauhäuslern, Sterncheninnen, die nach der erzwungenen Schließung der Institutionen weltweit verstreut im exilierten Leben ETC. Die Curricula zielten nach Trosten auf die gegenseitige Durchdringung der Inhalte der Vorkurse mit jenen des Werkstattunterrichts,
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womit eine systematische Versuchsarbeit in Theorie und Praxis angestoßen wurde. Im Rahmen der Erziehung durch Gestaltung entstanden in der theoretischen Auseinandersetzung mit Material und Artefakten und der Produktion dieser prinzipiell lesbare, d.h. dekubierbare Imputationen. Das Erziehungsprogramm wurde durch
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das spezifische Lernerangement der Meister in Schülerinnenbeziehung angereichert mit Binnenstärke von agilen Curricula am Bauhaus.
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Die Curricula, d.h. die Ausbildungs- und Bildungsgänge und institutionellen Rahmenbedingungen des Bauhauses wurden während seines nur 14-jährigen Bestehens mehrfach den sich verändernden Rahmenbedingungen sowie der jeweiligen programmatischen Ausrichtung des amtierenden Direktors angepasst. Das betraf die Veränderung
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der Ausbildungsdauer, Modifizierung der Inhalte der Vorkurse und inhaltliche Fokussierung der Werkstätten. Somit reagierte das Bauhaus als Institution auf die realen gesellschaftlichen Unsicherheiten und Herausforderungen seinerzeit dynamisch. Auftragsarbeiten wurden beispielsweise erst nach einiger Zeit seines Bestehens und im weiteren Verlauf in Anzahl
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und Volumen variierend umgesetzt. Wobei die Motive von der Orientierung am produktionsorientierten Schulkonzept von Gropius über finanzielle Engpässe bis hin zur Fokussierung der Architekturschule unter Ludwig Mies van der Hohe rechten. Die Agilität der Curricula zeigt sich auch darin, wie die widrige Situation
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des politisch erzwungenen Umzugs nach Dessau im Jahr 1925 genutzt wurde und zukunftsträchtige Anpassungen vorzunehmen. Die weitreichendsten Veränderungen gemäß der damals neu propagierten Einheit von Kunst und Technik betrachten die Druckwerkstatt und Weberei, die technisch neu ausgerüstet wurde,
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womit sich der Schritt hin zur Industrialisierung vollzog. So Troste. Im folgenden Abschnitt beziehe ich mich auch auf Troste. Konsequenter und früher als in allen anderen Werkstätten erarbeitete Gunter Stolzen einen Bildungsgang für die Weberei, der sich zweistufig in eine Lehrwerkstatt
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und eine Versuchs- und Modellwerkstatt kliederte. Für den Unterricht entwickelte sie eine Versuchs- und Materialehre samt Lehre und Produktion des Färbens. Die Schülerinnen lernten den Produktionsprozess vom Entwerfen und Färben über das Weben und Anfertigen von Mustern, Modellen
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bis hin zur Stoffbestellung kennen. Die Weberei war im Bauhaus aufgrund des Wirkens nicht vollends überwundener geschlechtlicher Stereotype. Die Institution war bei aller Innovation auch Kind ihrer Zeit peinlich besetzt. Gleichzeitig erwarben
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die eben skizzierten Schülerinnen bei Paul Klee Kenntnisse über die Gesetze der Musterung und Farbanordnung. Somit war das Berufsbild der Designatrice in der Textilindustrie entstanden. In der Druckwerkstatt, die am Standort Weimar eine Kunstfuckerei war und die später zu Anpassungen
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in gesellschaftliche Transformationen, Druck und Reklame vereinte, entstanden unter Herbert Bayer die Voraussetzungen für das neue Berufsbild des Crafted Designs. In beiden Werkstätten wurden die jungen Menschen im Rahmen neuer Bildungsgänge an der Schnittstelle von Bestaltung und Technik im weitesten Sinn auf Berufsbilder mit Zukunft hin ausgebildet,
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die es praktisch bis dahin noch nicht gab. Transformationen sind bestehen des Bauhauses bis heute Passungsprobleme zwischen Berufsbildungssystemen und Beschäftigungssystemen. Passungsprobleme sind
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qualitative und quantitative Mismatches mindestens zwischen Bildungs- und Beschäftigungssystemen. Die Berufsbildungswissenschaft, teilweise wie die Erziehungswissenschaft, beschäftigt sich mit Fragen eines sicheren Transformationen befindenden Verhältnisses von Individuum und Gesellschaft, das hier für die Zeitschwange seit bestehen des Bauhauses
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bis heute beispielhaft beleuchtet wird. Bezogen auf technische Entwicklungen formulierte heute 101-jährige James Lovelock, der mit seiner Geierhypothese als Ökodenker populär wurde, folgendes. Die meisten von uns halten die heutige Attilik, Flugreisen und das Geschenk der modernen Medizin
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für selbstverständlich. Aber legen wir 100 Jahre zurück bis zu der Zeit, in der ich geboren wurde, am Ende des Ersten Weltkriegs. Damals gab es, außer für die Reichen, kein elektrisches Licht, keine Autos oder Telefone, kein Radio oder Fernsehen und kein Antibiotika. Es gab Schallplatten, die man auf Aufzieh-Kramophonen
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abspielte, mit Scheidrichtern als Lautsprecher, aber das war alles. In der Zwischenzeit wird neue technische Entwicklungen in Kombination mit den Märkten zu Beschleunigungen, Komplexitätserweiterungen und Globalisierung mit Auswirkungen auf die Erwerbsarbeit und Arbeit.
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Der positive Fortschrittsgedanke, der vielfach mit zunehmender Technisierung einherging, bröckelt heute in der spätmodernen angesichts von beispielsweise akut werdenden Umweltkrisen und Katastrophen zunimmt. Aktuell engagieren sich daher viele junge Menschen für den Umweltschutz, etwa innerhalb der sozialen Bewegungen
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Fridays for Future oder Existential Down. Es geht zum Beispiel darum, Flugreisen, die in der spätmodernen Lebenswelt vieler gehören, bedeutend einzuschränken. Gleichzeitig möchten sie gesundheitliche Belange betreffend auf dem hochentwickelnden Stand der Medizin der Gegenwart leben. Mit Entstehung der Technik für Flugreisen
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stieg die weltweite Mobilität. Sie nutzende globale Arbeitsweisen und private Reisen wurden ermöglicht, wobei hohe Umweltkosten entstehen, die wiederum zu gesamtgesellschaftlichen Kosten wären. Dazu weiterführend Niko Pech aus Wachstumsökonomie. Mit Amivalenzen der technischen Errungenschaften
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waren die Bauhäusler und Städtcheninnen ihre Zeit auch konfrontiert. Während des ersten Weltkrieges hatten sie damit ein hergehende Kräuel kennengelernt. Später nutzten sie Möglichkeiten der damals entstehenden Techniken für den Stiftend, um neue Lebensmodelle zu imaginieren und zu gestalten.
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Andreas Reckwitz zufolge war die Industrietechnik zur Zeit des Bauhauses ein Motor von Funktionen, ein Motor der funktionalen Rationalisierung und Versachlichung. Das gegenwärtige digitale Computernetz sei dagegen ein Generator der gesellschaftlichen Kulturalisierung und Affektintensivierung. Kulturalisierung zeige sich dabei als obikutär
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sowie als Kultur der Visualität, die die Trennung zwischen bürgerlicher Hochkultur und Massenkultur der organisierten moderne überwinde. Die Entstehung digitaler Techniken und Medien führte innerhalb zentraler gesellschaftlicher Felder wie Arbeit, Lernen, Information und Kommunikation zu neuen Praktiken der Subjekte und damit auch
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zu neuen Sales und Weltbildern. Dies liegt in Anlehnung an reif schnell insbesondere an der veränderten Wahrnehmung innerhalb des Cyberspace, so die hier formulierte Annahme. So stellen sich nach schnell angesichts der digitalen Medien der Gegenwart Fragen nach dem Zusammenhang von geschichtlicher und natürlicher
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Wahrnehmungsveränderung. Die aktuelle Covid-19 Pandemie bekräftigt dies, indem sie ein bisher einmalig hohes Ausmaß an Erwärmsarbeit im sogenannten Homeoffice erzwingt, womit vermehrt Möglichkeiten zum remoten Arbeitsweisen innerhalb des Cyberspace entstehen.
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Diese waren vor Corona auch abseits des Homeoffice zum Beispiel in heimischen Cafés oder auf Reisen an fremden Stränden als selbstgewählte Formen der Erwerbsarbeit, insbesondere der digitalen Bohem-Nafribo und Lolo im Rahmen des Freelancing vorbehalten. Im Kontext von remoten Arbeitsweisen verschmelzen die Grenzen
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zwischen Privatheit und Beruf für die spätmoderne Arbeitswelt in besonderer Weise, was berufsbildungswissenschaftlich als Entgrenzungsproblematik mit hoher Arbeitsverdichtung und bestingenden Abhängigkeiten diskutiert wird. Ermöglicht wurden remote Formen der Erwerbsarbeit durch die Entwicklung der Technik des digitalen Computernetzels,
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das auch Grundlage der Entstehung der sogenannten Gig Economy ist. Mit ihr gehen alte und neue Beschäftigungsmöglichkeiten und Tätigkeiten einher, welche sich oft lediglich diffus mit dem Berufsbegriff erfassen lassen. Zum Beispiel liegen sogenannte Prosumenten meines Erachtens quer zu vielen etablierten Berufsbildern.
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Umgangssprachlich wird häufig verkürzt von Internetberufen gesprochen. Mit der Plattformarbeit geht zudem ein Trend zum 2. und 3. Job einher. Somit stehen den Vorteilen einer flexiblen und selbstbestimmten Arbeit neue und alte Zwänge sowie Risiken gegenüber. Dargestellt zum Beispiel in dem Film
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Sorry, We Missed You von Ken Lodge oder The Factory von Johannes Bittner. Das schwegmoderne Subjekt hat nach Reqvitz jenseits von Klassen und Stand das historisch neue Privileg, sich in der Kulturmaschine darzustellen und überständig an seiner Selbstrepräsentation zu arbeiten.
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Das digitale Computernetz ist nach Reqvitz eine Kulturmaschine. Das heißt, es handelt sich um Technologien in deren Zentrum die Produktion, Zirkulation und Rezeption von narrativen, ästhetischen, gestalterischen, ludischen Formen der Kultur stellt. Die Subjekte unterlegen aber
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auch dem zunehmenden Zwang, sich in sozialen Medien zu präsentieren. Innerhalb dieser Medien seien Bilder insbesondere in Form von Fotografien und Videos ein primärer medialer Träger, der im Internet kreiert, dort zirkuliert und betrachtet werde. Technik sei dabei immer weniger ein Werkzeug, sondern werde immer mehr zu technologischen Umwelten,
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innerhalb derer die Subjekte bewegen. Damit einhergehende digitale Bildkulturen, zum Beispiel Selfies, Memes oder Bildproteste, verdeutlichen unter anderem die permanente und überall vorzufindende Ästhetisierung der Lebenswelten der Subjekte, unter anderem Code und Ulrich dazu.
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Damit schliegt sich an dieser Stelle die Beispiele für gesellschaftliche Transformationen ab und gehe der Frage nach, ob aktuelle Curricula angesichts dieser modifiziert werden müssen. Die betreffenden Literaturen dazu fasst Ulrich Buchmann bereits 2006
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wie folgt zu sein. Gängige Curricula erreichen einen erheblichen Teil der nachwachsenen Generation weder emotional, noch sozial oder kognitiv. Indizien dafür sind beispielsweise die zunehmend beobachtbaren Erschöpfungszustände und gefühlten Überforderungen der Subjekte. An anderer Stelle sind diesbezügliche Passungsprobleme
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und Mismatches weiterführend erläutert. Es gilt also, die etablierten Curricula zu modifizieren, damit sie ihre Funktion, die Vermittlung zwischen Subjekt und Welt erfüllen können. Das dahinterliegende Gedankenmodell der Subjekt- Objektvermittlung geht zum einen von der Vermitteltheit der Lehrpläne und zum anderen ihrer Vermittlungsfunktion aus.
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Diese zeigen sich nach Hüsinger und Buchmann zum einen darin, dass ich im Zuge der vollendeten Freisitzung funktionalen Lernens das Problem der Einheit von unmittelbaren und vermittelten Lernen entwickle, wobei die Grundlage der Bildungstheorie das Verständnis dieser Einheit sei. Zum anderen
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geht es dabei immer auch um die Frage des Grades von Aufklärung, Reflektion und Kritik gegenüber dem Objekt zu sein, folglich um Autonomie und Emanzipation im Hinblick auf die Weltgestaltung. Klaus Holzkamp erfasst diese Zusammenhänge in seinem Band Lernen Subjektwissenschaftliche Grundlage aus dem Jahr 1995
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mit den Begriffen Weltaufschluss, Verfügungserweiterung und erhöhte Lebensqualität. Diese ergeben sich in funktional erzieherischen Bedingungen EOY. Die skizzierten Transformationen belegen eine Komplexitätserweiterung, die verdeutlicht, dass Lernen heute aus dem unmittelbaren Lebenszusammenhang in hohem Maße heraustritt.
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Aufgrund dessen Bedarf ist Korykular argumentiert einer sinnbezogenen Vermittlungsleistung und demnach einer Repräsentation von Welt, die den Rückbezug auf den Lebenszusammenhang erlaubt. Diese Repräsentationen erfüllen ihre Vermittlungsfunktion zwischen Subjekt und Welt nur,
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wenn sie stets dynamisch den gesellschaftlichen Wandlungsprozessen angepasst werden. Klaus Holzkamp betreibt Pädagogik als Inspiration zur Erarbeitung korykularer Alternativen. Bei der Suche nach korykularen Alternativen argumentiere ich gesellschaftstheoretisch
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von den zuvor skizzierten Transformationen auswähnt. Die angesichts des immer wieder neu zu erfüllenden Bildungsauftrags dazu auffordern, passende Repräsentationen, also korykulare Zugänge zu den Subjekten zu entwickeln. Demgemäß sind in der dafür erforderlichen erziehungswissenschaftlichen Theoriebildung neben den aktuell
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veränderten Formen der Erwerbsarbeit und Arbeit unter anderem Verschränkungen zwischen den zuvor wissenschaftlich dokumentierten Dimensionen zu berücksichtigen. Die Davar Ästhetisierung einer Lebenswelt bedeutet uns Gewinn visueller Kommunikation im Rahmen der digitalen Kulturmaschine. Zunahme der Praktiken innerhalb des Cyberspace
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und sich abzeichnende Kosten bzw. Grenzen des Fortschrittsgelandes. Zur berufsbildungswissenschaftlichen Erklärung dieser Erscheinungen sind neben den etablierten Bezugsdisziplinen, z.B. Soziologie, Psychologie, Politik, Ökonomie, Technik, Didaktik auch Neues berücksichtigen.
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Wie beispielsweise Kunstpädagogik, ästhetische und kulturelle Bildung, Informatik, Medienwissenschaften und Postwachsensökonomie. Die vorliegende Perspektive unternimmt den Versuch bei der Suche nach kurikularen Alternativen, insbesondere die von Mollenhauer postulierte vergessene Dimension des Ästhetischen zu berücksichtigen.
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Dabei kann Bildung im Rahmen neuer Wissensarchitekturen ermöglicht werden. Die organische Idee des Bauhauses erlaubt es, Bauhauspädagogik Fluide genießt der sich verändernden Rahmenbedingungen neu zu denken, was einst Joseph Albers und Black Mountain College im Exil gehören. Dabei sind unter anderem zentrale Transformationen
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an der Schnittstelle von Kunst, Handwerk und Technik zu berücksichtigen, die auch dazu führten, dass sie Grenzen der Felder gemäß der Eingemeindungen von Hoch- und Trivialkultur verwischt. Beispielsweise bringt die gegenwärtige Technik der digitalen Kulturmaschine eine an Singularitäten orientierte Formensprache
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mit sich, wohingegen die Industrietechnik zur Zeit des Bauhauses die Formensprache einer funktionalen Rationalisierung und Versachlichungsfrage. Die Bauhauspädagogik kann dabei nicht simpel reproduziert oder zu den igengeschichtlichen Modellen der Bildungswissenschaft ergänzend hinzugefügt werden.
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Es geht vielmehr darum, die bisher disziplinär oder gar teils disziplinär gebundenen Wissensbestände gemäß der Entwicklung und Entfaltung des Humalvermögens neu aufeinander zu beziehen. In diesem Sinn kann die Lernfeldorientierung an Berufskollegs aktuell als eine Chance ergriffen werden, um einen systematischen Bezug
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von Lebens- und Systemwelt über z.B. materielle oder immaterielle Artefakte der Kulturmaschine zu realivieren. Die Lernfeldorientierung ist ein fächerübergreifendes kurkulares Prinzip mit konkretem Handlungsfeldbezug an beruflichen Schulen, das 1996 durch die KMK,
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also durch die Kultusministerkonferenz implementiert wurde. In diesem Sinn vermochte auch der Workshop Hacken und Critical Making, Phänomen der Postbauhaus-Community, der am 11. Oktober 2019 im Fab Lab der Universitäts Siegen anlässlich der Tage Bauhausparadigmen stattfand, zum Themenfeld an der Schnittstelle
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von Pädagogik, Hacken und Critical Making, fruchtbare Allianzen zwischen bekannten und neuen Bezugsdisziplinen auszuloten. Die folgenden Einblicke wollen wir skizzieren. Im Rahmen des Workshops ging die regionale Community bestehend aus der Berufs- und Wirtschaftspädagogik und dem Fab Lab der Universität Siegen, dem Chaos-Computer Club
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Siegen, dem Projektrahmen und dem Atelier Edition 19, dem Hackspace Siegen und dem Bruchwerktheater der Frage nach, wie Lerninhalte und kurikulare Repräsentationen aussehen können, die Bauhauspädagogik heute in der Verschränkung von Kunst, Handwerk und Technik neu denken. Im Rahmen des Workshops
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wurden auch die Potenziale des Fab Lab als neue Werkstatt im digitalen Zeitalter ausgebotet und die Frage nach der Bedeutung von kollektiven Strukturen für die Weiterentwicklung von Pädagogik im Hinblick auf eine aufgeklärte, kritische Techniknutzung aufgeworfen. Der experimentelle Workshop bot den Teilnehmer,
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StärkierInnen die Gelegenheit, sich im Rahmen von drei Stationen aktiv einzubringen. Die Ärztestation bestand in einer Hommage an Adam Harvey's Arbeitscividessen, um darauf basierend kreativ und gemäß aufgeklärter Techniknutzung mit den Algorithmen des Kameratyps zu interagieren, der im öffentlichen Raum zunehmend zur Überwachung
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eingesetzt wird. Die zweite Station beschäftigt sich mit der Herstellung einer Weste mittels eines digitalen Schnittmusters, einem Lasercutter und klassischen Nähen von Hand- oder Pernetmaschinen. Die dritte Station bestand in einer starkkörperbezogenen Performance von Schauspieler, StärkierInnen, die die Teilnehmer,
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StärkierInnen zur Aktivierung eigene Erfahrungen, Erinnerungen und Gefühlen animierte. Somit ging es im Workshop nicht darum, Analoge gegen digitale Techniken und Praktiken auszuspielen. Angesichts des Bildungsauftrags zählte der Workshop hingegen darauf ab, ein aufgeklärtes und kreatives Verhältnis im Umgang mit
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und der Gestaltung von analogen und digitalen Praktiken anzurücken. Beispielsweise fungieren im Sinn dieses aufgeklärten Verhältnisses analoge Fabrikationsmöglichkeiten in Kombination mit handwerklichen Fähigkeiten im Rahmen der Postwachsungsökonomie nach Pich zur nachhaltigen
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Lebensdauerverlängerung von Produkten bzw. Artefakten. Die Beschäftigung mit kurikularen Fragen ist meines Erachtens angesichts des dem Vortrag abschließenden Zitates von Klaus Mollenhauer stets relevant. Jeder Bildungsprozess ist Erweiterung und Bereicherung, aber auch Verengung
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und Verarmung dessen, was möglich gewesen wäre. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. Es folgen jetzt noch die Hinweise auf die Literatur und es wird sicherlich auch noch die Möglichkeit geben, in Austausch zu kommen über eine Frage,
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die ich freue. Hi, Willkommen beim Q&A. Fahil Beiler ist hier. Ich bin Philipp und darf die Fragen weitergeben. Ich hoffe, ihr habt Spaß gehabt bei dem Talk, den wir gerade übertragen haben. Danke, dass du den eingereicht hast und erst mal schöne Grüße an Ida. Ich danke euch. Ida ist gerade hier.
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Sie würde gerne ins Bild kommen, wenn ihr wollt. Fangen wir doch damit an, denn ich hole mal Ida. Und ich sag noch mal kurz, ihr könnt Fahil Beiler jetzt zu ihrem Vortrag über das Bauhaus noch Fragen stellen im Chat, falls ihr da reinkommt. Ich komme leider nicht rein, aber ich habe jemanden, der mir das flüstert
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und natürlich auch mit dem Hashtag RC3WikiPaka. Also, wenn ihr da jetzt noch Fragen uns abliefert. Hi, hallo Ida. Ich finde, wir haben viel zu wenig Tiere überhaupt bei uns im Kanal. Insofern wurde es mal Zeit. Jetzt sehe ich gerade, du hast eine Lava-Lampe hinter dir.
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Ich habe auch eine. Ich hätte die auch mal anmachen sollen. Dann hätten wir das jetzt gemeinsam. Ich habe das eben gerade extra gemacht. Ich habe die noch aus dem Pell geholt, weil ich eben gerade durch die Welt gelaufen bin und so viele Leute so fancy Lichter hatten, dass ich gedacht habe, ich muss da unbedingt noch liefern. Ich habe eine seit einem Jahr und es ist eigentlich kitschig, aber es macht mich extrem glücklich.
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Also es ist ein viel gut Leid. Frank, kommen wir vielleicht mal kurz noch zu deinem Talk. Ich habe ja, weil letztes Jahr das Bauhausjahr war, das war so die Chance, um auch mal, wenn man sich da sonst gar nicht so viel mit beschäftigt, damit viel zu lernen. Gibt es heute eigentlich noch so Figuren wie Johannes Itten? Das war ja ein ganz schöner Charakter, oder?
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Weißt du das? Also der war ja ganz schön merkwürdig. Aber wenn du jetzt merkwürdig dazu sagst, wird meine Antwort schwierig. Ich weiß es nicht. Also ein Charakter sage ich ja nur. Ich finde ja eigentlich so diese ganzen Chaos-Treffs sind immer ein ein schönes Konklomerat
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an vielen bunten Charaktern. Lassen wir jetzt mal die die Bezeichnung merkwürdig weg. Und ja. Naja, aber das kann man ja gleich sagen, wo vielleicht das ist noch mal jetzt hier. Danke, Ida.
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Dass du es noch mal hier kurz im Gespräch sagst. Vielleicht wo siehst du so einen roten Faden, der vielleicht von Bauhaus über die 100 Jahre bis heute hier in unserer Hacker-Kultur auch führt. Das ist ja so ein bisschen angeschnitten. Genau, also was ich ja immer wieder total faszinierend finde,
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ist zum Beispiel auch diesen hochgradigen Anspruch gestalten zu wollen. Ich habe mir auch das Opening angeguckt und ich saß hier und habe mich sehr gefreut, dass sozusagen erst die Widrigkeiten des Jahres gezeigt werden und dass es aber dann übergeleitet wird in ja schon satire Humor
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und dann aber auch im tatsächlichen Gestaltungsanspruch und dass man das sozusagen das Wagnis einfach eingegangen ist. Follow the right rabbit. Und das fand ich schon ziemlich gut. Da ist ja auch das Chaos sehr Kunst. Auf jeden Fall. Und das sieht man ja gerade so gut, wie es geht.
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Also in den Messehallen ist natürlich immer noch ein bisschen schöner und stofflicher. Neulich habe ich gelesen, irgendwie jetzt haben die Leute verstanden, weshalb es die Roaring Twenties gab. So in Europa war es unterm Eindruck, des ersten Weltkriegs, aber auch der was war das die spanische Grippe? Das heißt, das Feiern nach
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der Pandemie war sehr wichtig. Du hattest es vorhin so ein bisschen angeschnitten, wie was ist das, was du jetzt gesagt hast? Wie hat sich das vielleicht nochmal verändert mit dem Blick, dass wir jetzt alle auch denn doch nicht zusammen kommen können und gemeinsam kreativ sind?
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Ja, ich weiß jetzt nicht, ob ich deinen deinen Faden sozusagen direkt weiter spinnen kann. Man kann es ja gleich einfach was zu sagen. Aber ich finde ja, diese die Möglichkeit, die man hier sozusagen ja einfach eingeschlagen ist, das ist ja auch eine Form, einfach mit den Widrigkeiten umzugehen
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und da eben auch die technischen Möglichkeiten, die man zurzeit hat zu nutzen. Und das haben die Bauhäusler ja auch immer gemacht. Die haben die technischen Möglichkeiten ihrer Zeit sozusagen im Visier gehabt. Und mit allen Ambivalenzen, die damit verbunden sind und haben eben versucht, damit eben auch Synth-Stiften zu gestalten.
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Und mich interessiert eben insbesondere auch der Bildungsanspruch am Bauhaus, also wie man das sozusagen auch in der digitalen Welt weiter denken kann. Und am Ende des Beitrags kommt ja dann auch nochmal der Hint darauf, dass es eben auch in einem Workshop verknüpft wurde mit dem Chaos Computer Club Siegen und mit dem Fab Lab Siegen und dem Bruchwerk Theater
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und der Edition, dem Projektraum und Atelier. Und sowas interessiert mich wahnsinnig, also wie man so kollaborativ und so interdisziplinär einfach dann auch die Bauhauspädagogik heute weiter denken kann. Und ich glaube eben, dass heute da eben auch Digitalisierung eine große Rolle spielen würde. Und du machst das tatsächlich selber in Siegen und schlägst da
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diese Brücken, oder? Ich versuche das. Mal klappt es, mal nicht. Ja, genau. Also auch bei Bau Siegen. Ja, okay. Wie sind da deine Erfahrungen, wenn du mit den Bauern ankommst? Sagen da Leute, das ist doch ist das dieses eckige Gebäude oder die wissen vielleicht einen einzelnen Namen, Walter Gorupius vielleicht oder mal so ein Stuhl
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oder so eine Lampe. Und da fragen sich doch den Viele, was hat das mit uns zu tun? Oder wenn sie das nicht genau wissen? Vorsichtig sein, die gucken ja jetzt zu, weißt du? Nein, also ich glaube, ich glaube, mittlerweile wissen das alle und sie haben auch mitgemacht und das Schöne ist
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und das mag ich auch am Chaos. Man lässt sich darauf ein, also man lässt sich sozusagen auf das Neue und auf das Unbekannte ein und verurteilt es nicht sofort, auch wenn man erst mal keine Ahnung hat. Und so ist es mir im Übrigen auch bei meinem ersten Kongress gegangen,
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dass ich alles überhaupt nicht kapiert habe und so, aber mich darauf eingelassen habe und es dann eben eine wunderbare Welt ist einfach. Und so funktioniert es hier auch vor Ort. Ich glaube, das ist wirklich ein sich darauf einlassen. Wir sprechen nicht immer die gleiche Sprache auf gar keinen Fall, auch nicht immer ganz konfliktfrei, aber es funktioniert.
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Und das ist das Schöne. Das finde ich auch wohl. Ich glaube, wenn man sozusagen diese ganzen Codes und diese Regeln und die Wörter und alle das wegblättert und sozusagen zum Kern vordringen, sind da ja dann auch die Menschen. Und da ist ja dann genau das, was man eigentlich vielleicht gesucht hat. Ich schaue noch mal gerade, wir haben aber tatsächlich
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im Moment keine weiteren Fragen aus dem Internet. Das heißt, wenn es für dich in Ordnung ist, würde ich dir an der Stelle Dankeschön sagen. Dein Vortrag hat ein zweites, drittes, viertes, hundertes Leben, weil wir haben es eben schon gehört. Es wird im Nachhinein noch viel mehr auch noch angeschaut. Danke, dass du bei uns im Kanal bist mit deinem Vortrag
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und unser Wissen erweitert hast. Mir bleibt kurz noch anzusagen, was jetzt hier in rund zehn Minuten passiert. Da haben wir, sorry, muss ich kurz ablesen, Rainer Rehak und Christen Bock zu Gast mit unserem letzten Tag heute im Kanal Deutsches E-Government. Das Schlechteste der beiden Welten. Informationelle Gewaltenteilung
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richtig umsetzen. Die beiden werden sich noch mal ganz genau angucken, was eigentlich bei der Digitalisierung der Verwaltung schief läuft. Auch sehr spannend. Und ich freue mich, wenn ihr um 21 Uhr wieder dabei seid in zehn Minuten. Danke dir, Fabula. Tschüss. Ich danke euch für eure ganze Arbeit. Ciao.