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Lightning Talk Slot 2 – Digitale Lernräume- und methoden

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Formale Metadaten

Titel
Lightning Talk Slot 2 – Digitale Lernräume- und methoden
Serientitel
Anzahl der Teile
55
Autor
et al.
Lizenz
CC-Namensnennung 3.0 Unported:
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Herausgeber
Erscheinungsjahr
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Inhaltliche Metadaten

Fachgebiet
Genre
Abstract
Thies Johannsen "Die stumme, dunkle Wand durchbrechen - aktivierende Lehrformen. Ein Erfahrungsbericht." In dem Lightning-Talk werden Wege beschrieben, wie die 'stumme, dunkle Wand' der Online-Lehre durchbrochen und Studierende mit unterschiedlichen, aktivierenden und partizipativen Lehr-Lernformaten begeistert werden können. Dabei wurden für die Präsenz geplante Konzeptionen kurzfristig auf webbasierte Formate übertragen. Bonny Brandenburger "Und was gestaltest du? – offene, digitale Hochschulbildung im Werkstattformat" Selbstwirksamkeit fördern, Vertrauen in die eigene Technikgestaltung gewinnen, aber wie? - In einem fünfminütigen Lightning-Talk möchte ich aufzeigen, inwiefern offene Werkstätten bzw. Makerspaces durch einen niederschwelligen Zugang zu modernsten Desktop-Fabrikationstechnologien einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der individuellen „digital fluency“ als auch zur Lösung Corona-bedingter, aktueller Problemstellungen liefern können. Gunhild Berg "Digitale Lehre in und mit Social Media. Seminare als soziale (Lern-)Netzwerke" Wie Hochschuldozierende ihre Universitätsseminare als digitale soziale Lehrlern-Netzwerke gestalten können, zeigt diese interaktive Präsentation an einem übertragbaren Best-Practice-Beispiel. Vorgestellt wird die erfolgreiche Umsetzung eines Online-Seminars aus dem SoSe 2020 an der Universität Halle- Wittenberg, das sich mit Programm und Methodik als (Social-)Web-Seminar verstand: ein Seminar über Social Media, in dem Studierende miteinander vernetzt über, in und mit Social Media arbeiteten.
ComputeranimationBesprechung/Interview
Besprechung/InterviewComputeranimation
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Besprechung/Interview
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Transkript: Deutsch(automatisch erzeugt)
Ihr seht hier alle Referenten, die heute mit mir dabei sind in dieser Runde. Und wir begrüßen einmal zusammen Bonny Brandenburger, Thies Johansen und Gunnhild Berg. Wer von euch jetzt noch in keinem Lightning Talk war,
der kann sich mir anschließen. Ich bin nämlich auch ganz gespannt. Und zwar handelt es sich hier um ein sehr besonderes Format. Wir haben unsere drei Referenten, die erst einmal ununterbrochen fünf Minuten jeweils sprechen dürfen, aber unter der harten Bedingung 15 Folien und pro Folie 20 Sekunden.
Ich werde ganz streng auf die Stoppuhr schauen und gucken, dass die Folien dann auch rechtzeitig springen. Je nachdem, wie weit die Referenten sind, müssen sie vielleicht einen eleganten Übergangs Satz finden. Wir sind auf jeden Fall sehr gespannt und um gar nicht so viel Zeit zu verlieren, wollen wir gleich in den ersten Vortrag starten. Notieren Sie sich fleißig Ihre Notizen, Ihre Fragen mit.
Damit wir danach in die Diskussion einsteigen können. Und jetzt gerne an Thies. Ich teile deine Präsentation. Und dann geht es los.
Wir haben auf jeden Fall die 100 teilnehmenden Grenzen schon mal überschritten. Du sagst Bescheid? Ja. Ich bin zu hören, nehme ich an. Genau. Wir müssten jetzt eigentlich wieder ein recht großes Bild
für alle haben. Wir hoffen, alle können gerne Folien sehen. Und dann starten wir. Es geht los. Wunderbar. Herzlich willkommen. Mein Name ist Thies Johansen. Ich lehre und forsche an der TU Berlin im Bereich Business Transfer. In den kommenden fünf Minuten werde ich meine Erfahrungen aus dem vergangenen Semester in der Online-Lehre vorstellen.
Dazu heiße ich Sie und euch herzlich willkommen. Dass die Welt sich im Wandel befindet, ist wahrlich kein neues Phänomen. Gleichwohl trifft der Begriff Transformation den Nagel in doppelter Hinsicht auf den Kopf. Denn in ihm steckt nicht nur der graduelle und schleichende Wandel, sondern er umfasst auch die disruptive Neuerung.
Eine solche disruptive Neuerung hat die Corona-Pandemie herbeigeführt. Was als gesundheitspolitische Notwendigkeit unmittelbar einsichtig ist, hat eine sozio-technische Transformation evoziert, die in ihrer Reichweite kaum zu unterschätzen ist. Worauf will ich hinaus? Nun, ich will sagen, dass wir seit Jahren von Digitalisierung, E-Learning und Online-Lehre reden,
bis auf wenige Bereiche, zumeist in der Weiterbildung, gibt es aber noch wenig vorzuweisen. Die Disruption also, die mit der Pandemie kurz vor Beginn des Semesters zu einem radikalen Umdenken zwang, hat gezeigt, dass es möglich ist, sich auf neue Wege zu begeben und auf solche Pfade sicher zu begehen, die nicht bereits seit Jahrzehnten bewährt sind.
Sicher, um in der Metapher zu bleiben, das Gelände ist unwerksam. Den Weg gilt es ja gerade erst zu erschließen. Hier und dort zu stolpern, ist darum noch lange kein Beinbruch. Erst recht, weil wir von und miteinander lernen können, Studierende und Lehrende. Dieses von und miteinander lernen ist notwendig.
Bereits vor einem Vierteljahrhundert vollzog die Hochschulddidaktik ihre eigene kopernikanische Wende mit der sogenannten, mit dem sogenannten Shift von Teaching to Learning. Nimmt man diesen Gedanken ernst, dann heißt das, dass Studierende gleichberechtigt in die Gestaltung von Lehr-Lernsituationen einbezogen werden, denn immerhin verfügen sie als Lernende über Expertinnenwissen.
Und so verstehe ich das unisono aufgerufenen, ausgerufene Kreativsemester als eine Einladung, Neues auszuprobieren und als Aufruf zu einer offenen Fehlerkultur sowie als Aufruf, didaktisches Neuland und bewährte Praxis zusammenzubringen. Ausgegangen bin ich von meiner Überzeugung,
dass die theoretische Auseinandersetzung mit einem Thema an praktische Bedingungen geknüpft ist. Konkret heißt das, Seminare sind für mich in erster Linie Schutzräume, in denen Studierende, aber auch Lehrende in der Auseinandersetzung mit dem Stoff und miteinander sich gegenseitig ausprobieren.
Ein solcher diskursiver Schutzraum kann aber nur das Ergebnis einer gemeinsamen Anstrengung, einer gemeinsamen Praxis sein. Darum habe ich bereits vor der ersten Sitzung eine Umfrage unter allen Interessierten durchgeführt und jetzt wird es konkreter, in der ich unter anderem abgefragt habe, ob die notwendigen Bedingungen erfüllt sind, das heißt, ob die Studierenden über einen Computer mit Kamera und Mikrofon verfügen,
ob es zeitliche Einschränkungen oder anderweitige Verpflichtungen gibt. Gefragt habe ich zudem nach den konkreten Erwartungen, die Studierende an das Semester stellen. In der einführenden Sitzung bin ich dann auf diese Erwartungen eingegangen und habe von Beginn an Studierende gezielt angesprochen und gebeten, ihre Kameras anzuschalten,
weil wir gemeinsam und nur gemeinsam eben diesen Schutzraum schaffen können und wollen, der vom gegenseitigen Vertrauen lebt. Das ist nicht einfach und erfordert natürlich ein hohes Maß an Sensibilität für die unterschiedlichen Situationen der Studierenden, weil es immerhin um nichts weniger als einen Einblick in das Privateste geht, den eigenen Wohn- und Lebensraum.
Um das notwendige Vertrauen aufzubauen, hat es geholfen, ab der ersten Sitzung mit Kleingruppen in sogenannten Breakout Sessions, die wir ja auch hier von dieser Veranstaltung kennen, zu arbeiten. Diese Funktion ist kaum zu unterschätzen, weil sie es ermöglicht, dass sich Studierende ohne Kontrolle der Lehrenden austauschen. Solche Phasen dienen dann gleichermaßen der Aktivierung der Studierenden,
dem gegenseitigen Kennenlernen und dem Abbau möglicher Hürden sich zu beteiligen. Wenn die ersten Unsicherheiten auf diese Weise dann überwunden sind, ist es viel einfacher, einen folgenden Studierenden mit Namen direkt anzusprechen und beispielsweise mal einen Beitrag zu bitten. Die direkte Ansprache kann dabei durch die Chatfunktion, auch das kennen wir von diesem Festival,
ergänzt werden, die es Studierenden ermöglicht, sich weniger exponiert zu beteiligen und Fragen oder Beiträge ins Plenum zu tragen, die dann beispielsweise durch die Seminarleitung oder andere Studierende aufgegriffen und eingebracht werden können. Zusammenfassend möchte ich resümieren, dass ich insgesamt sehr gute Erfahrungen damit gemacht habe,
meine eigene Rolle eher als die einer Moderation denn als Leitung anzulegen, indem ich auf die gemeinsame Verantwortung für eine konstruktive Umsetzung des digitalen Semesters und Seminars in diesem Fall hingewiesen habe und indem ich deutlich gemacht habe, dass ich ebenso lernend am Seminar teilnehme wie die Studierenden selbst. Auf diese Weise ist es gelungen,
die Verantwortung für das Seminar auf alle Schultern zu verteilen und dadurch ein persönliches Umfeld zu schaffen, das motiviert und das anstiftet, gemeinsam zu lernen. Damit bin ich möglicherweise etwas von meiner Zeit am Ende. Herzlichen Dank. Die Folien luden bei mir zwischendurch,
sodass ich hoffe, einigermaßen in der Zeit durchgekommen sei. Für Fragen stehe ich im Anschluss zur Verfügung. Ansonsten meine Kontaktdaten gibt es hier. Ich bin da auch jederzeit erreichbar. Herzlichen Dank soweit von mir und damit moderiere ich jetzt wahrscheinlich selbst zu Forge an, zunächst über Lilith.
Vielen Dank. Ich würde uns gerne auch gleich deine Nachfolgerin mitwählen oder mit hinzuholen. Ich hoffe, es hat bei allen auch möglichst gut die Folien angezeigt. Es ist natürlich blöd, wenn 20 Sekunden, wenn dann noch eine Nachfolgerin zuholt. Die Timing ist sogar ein bisschen zu schnell bemessen, aber gar kein Problem.
Und genau, wir machen gleich weiter. Pies, möchtest du deine Nachfolgerin kurz noch ansagen? Ich freue mich jetzt Bonnie zu hören, die von den Berichten wert von praktischen Vorstellungen abläuft. Aber ich kann das wahrscheinlich selber viel besser darstellen. Wir haben uns nicht abgeschrieben.
Super. Genau. Dann auch noch mal ganz kurz ein herzliches Willkommen. Ich habe gesehen, wir haben über 62 neue Teilnehmende. Steigt einfach mit ein, hört zu. Wir sind mitten in den Lightning-Talk, zwei Folgen noch. Und danach kommen wir zur Diskussion. Und damit, Bonnie, du darfst starten. Danke, Lili.
Danke, Pies. Mein Name ist Bonnie. Herzlich willkommen. Ich möchte mit euch heute gerne den Blick auf ein noch junges Phänomen richten, wie wir die digitale Transformation gemeinsam gestalten können. Und zwar zu Beginn können wir sagen, Technik ist ja überall. Also in unserem Alltag, in unseren Arbeitsprozessen.
Sie erleichtern uns sozusagen und unser Leben. Wir können Informationen ganz einfach aufnehmen, verarbeiten, weitergeben. Wir können unsere Schritte tracken. Wir können persönliche Erfahrung teilen. Und alles ist sehr anwenderfreundlich und intuitiv gestaltet. Was aber auch irgendwie dazu führt,
dass wir manchmal gar nicht mehr so den Blick hinter das Gehäuse wagen. Wir verstehen zum Teil nicht, mit was für Technologie wir da zu tun haben, aus was wir teilen, sich das Endgerät auseinandersetzt. Und manchmal wird uns sogar auch der Blick verwehrt dahingehend. Also wir können manchmal gar nicht mehr
den Akku aus unserem Mobiltelefon nehmen und verstehen auch gar nicht so richtig, was sich dahinter verbirgt. Und deswegen die Frage, was heißt in dem Zusammenhang digital fluent, wie lässt sich dieser Begriff einordnen in dem ganzen Kontext. Der Begriff digital fluent
umfasst grundsätzlich sozusagen die Fähigkeit sich sicher und zielorientiert zwischen der analogen und der digitalen Welt zu bewegen. Das bedeutet, dass wir sozusagen nicht nur Technologie und Hilfsmittel anwenden können, sondern auch ein umfangreicheres Verständnis entwickeln
und darauf aufbauen ein Vertrauen in die Techniknutzung und in die Technikgestaltung. Um es noch ein bisschen konkreter zu gestalten auf dem nächsten Slide sind sozusagen die drei Kompetenzbereiche abgebildet, aus dem sich das Konzept auseinander zusammensetzt. Leider lädt die Folie gerade, aber ich
fahre einfach fort. Es besteht zum einen aus dem expliziten digitalen Wissen, dem impliziten digitalen Wissen und der digitalen Selbstwirksamkeit. Was heißt das? Explizit bedeutet, wir können das ganz direkt an andere weitergeben, wir brauchen auch kein großes Vorwissen, wir erlernen das einfach. Zum Beispiel eine konkrete Software wie dieses Konferenz Tool Samba
zum Beispiel. Implizites Wissen hingegen wieder bedeutet, dass wir sie im Sinn entwickeln, wann denn dieses Tool wirklich im Alltag einzusetzen ist und wann es mir bei meinen Zielen die Verfolge wirklich hilft. Und die dritte Komponente, die digitale Selbstwirksamkeit setzt sozusagen das explizite und implizite Wissen zusammen
und lässt das in konkrete Handlungen überführen. Wie können wir diese Digital Fluency fördern? Dafür braucht es offene technologienahe Experimentierräume, die, um überhaupt diese Erfahrung, dieses Vertrauen in unsere Technikgestaltung zu entwickeln. Ein möglicher Ansatz für solche Artexperimentierräume sind
Makerspaces oder im deutschen Kontext auch offene Werkstätten genannt. Das sind sozusagen Labore, die mit digitalen Desktop-Fabrikationstools ausgestattet sind, aber auch analogen Werkzeugen mit Hilfe dessen wir Prototypen entwickeln können, wir können hinter das Gehäuse schauen, wir lernen spielerisch, wie sich die einzelnen Komponenten zusammensetzen und damit schaffen wir
auch ein größeres Vertrauen in unsere Technikgestaltung und unsere Fähigkeiten und Fertigkeiten. Grundsätzlich, was macht so Makerspace aus? Also es ist sehr lernzentriert, es ist Projekt- und Problembasiert
an real-weltlichen Fragestellungen und es wird eine positive Fehlerkultur gelebt. Also das, was mein Vorredner eigentlich auch schon zum Teil erwähnt hat und was auch bei Frau Prof. Dr. Doris Wessitz im Vortrag vorhin zum Tragen kam, das wird da ganz pur in diesem Makerspace gelebt. Jetzt noch kurz ab, zwei Anwendungsbeispiele.
Wie sieht das denn jetzt konkret in der Praxis aus? Es gibt zwei Projekte, einmal der TU Dortmund. Da wird versucht, mit dem Ansatz des Service Learning und Makerspaces zusammen neue intelligente Fortbewegungsmittel sozusagen
zu schaffen, für Personen mit Beeinträchtigung, die arbeiten mit den Studierenden unterschiedlicher Fachrichtung zusammen. Und das andere Beispiel, was man jetzt sieht, ist das die Review von der Universität Potsdam. Sie versuchen eigentlich Fragestellungen für ländliche Regionen, die sozusagen in starken Strukturbahnen unterlegen sind, zur Entwicklung
mithilfe der Szenarienmodellierung und entwickeln da zum Beispiel Insektenzuchtanlagen als Proteinquellen, Mitte für Futterquellen oder nutzen Handfasern als Dämmenmaterial fürs Bauwesen. Also sie entwickeln da prototypisch kleine Dinge und dabei lernen sie gleichzeitig mit den digitalen Tools
zu arbeiten und ein gewisses Vertrauen zu entwickeln. Und jetzt noch kurz ab, was können Makerspaces auch gerade in der aktuellen Covid-19-Krise irgendwie beitragen? Also wir haben digitale Fabrikationstools, wir können ganz schnell auf Bedarfe reagieren. Die Krankenhäuser, ihr erinnert
euch, hatten einen Mangel an Gesichtsschutzmassen und das Netzwerk der offenen Werkstätten konnte ganz schnell reagieren und diese produzieren und an die entsprechenden Institutionen weiterreichen. Auch da ist durch diese Agilität total viel Raum geschaffen.
Kurzum, es ist wichtig, dass wir nicht nur Technologie anwenden, sondern auch irgendwie ein Verständnis für die Technikgestaltung schaffen, denn das ist sozusagen die notwendige Voraussetzung, dass wir gemeinsam die digitale Transformation gestalten. Vielen Dank. Ich freue mich später auf die Fragen und gebe gerne weiter an Lilith.
Super, vielen Dank dir. Wie gesagt, mit dem Laden tut mir sehr leid. Bei mir wechselt es zum Glück alle 20 Sekunden. Ich hoffe, auch alle Zuhörer und Zuhörerinnen können trotzdem den Talks gut folgen, einfach sonst ein bisschen mehr auf die Stimme konzentrieren. Ich glaube, das ist auch schon sehr interessant und wir hoffen dann, dass die visuelle Unterstützung bei den meisten doch
relativ reibungslos funktioniert. Ja, ich denke, viele von den Zuhörerinnen haben sich jetzt auch gefragt, ob sie denn selbst digital fluent sind. Spannende Frage, müsste ich mir glaube ich auch nochmal durch den Kopf gehen lassen. Und ich glaube, bei uns geht jetzt auch alle auf der To-do-Liste nochmal so einen Makerspace zu besuchen. Hab ich jetzt auch schon gemacht, aber man kann nie
genug davon bekommen. Dementsprechend gebe ich jetzt ab an unsere dritte Rednerin in der Runde. Und zwar an Gunnhild Berg. Ich teile noch einmal schnell deine Präsentation. Solange sage ich schon mal zwei Worte, damit ich weiß, ob ich zu hören bin. Aber du nix, das sieht gut aus. Und wenn ich
meine erste Folie sehe oder von dir einen Countdown bekomme, dann fange ich an, aber noch läd sie. Vielleicht wenigstens die erste Folie sollte vielleicht zu sehen sein, sonst findet das. Genau, ich sehe sie schon gut. Dementsprechend gibst du mir einfach kurz Bescheid, wenn sie bei dir nicht mehr verschwommen zu sehen ist. Ich sehe noch
die alte von Bonny, die letzte. Und ein sich ladendes Zeichen. Insofern weiß ich jetzt nicht, was alle anderen sehen.
Ja. Ob das jetzt an meiner Anzeige liegt oder tatsächlich alle betrifft? Ich sehe schon die aktuelle Anzeige. Gut, dann fange ich einfach blind an, okay?
Wir versuchen das einfach und ich hoffe, dass es ungefähr das zu sehen sein wird, was ich kann sagen. Und wenn nicht danach kommt ja direkt die Fragerunde, dann können wir vielleicht das eine oder andere immer aufklären. Genau, dann gebe ich dir einen Countdown und es geht los. Drei, zwei, eins, go.
Top, vielen Dank. Guten Tag in die Runde und an Adel. Nach dem Sommersemester haben wir Lehrenden erfahren, was den Studierenden bei unserer digitalen Lehre am meisten fährte. Sie vermissen nicht etwa uns Hochschullehrende, sondern vielmehr den Kontakt zu anderen Studierenden. Die Teilnehmer einer Lehrveranstaltung schließen sich eben häufig zu sozialen Netzwerken
zusammen, um gemeinsam zu lernen. Wie essentiell diese Vernetzungen sind, zeigt auch der Stellenwert, den sie im 4K Modell der 21st Century Skills haben. Daran stehen neben dem KW kritischen Denken und KW Kreativität gleich 2K für Vernetzungen, nämlich KW Kollaboration und KW Kommunikation.
Um diese 2K zu fördern eignen sich zum einen persönliche Lernnetzwerke oder eben auch Mitmachnetze. Solche individuellen Netzwerke finden sich in den Social Media zusammen, vor allem bei Twitter. Unter Hashtags wie Corona Campus, Twitter Lehrerzimmer, digitale Lehre tauscht sich eine wachsende Community von Lehrkräften
aus Schulen und Hochschulen aus. Doch die sind immer freiwillige Lernnetzwerke. Im Unterschied zu diesen freiwilligen Verbindungen mangelt es noch an Hochschuldidaktischen Regellehrer mit Social Media. Bislang eher selten sind Beispiele wie das Lehrexperiment L2D2 oder eben auch relevante Literaturwissenschaft,
die zudem noch als Präsenzlehre vor einem bzw. zwei Jahren stattfanden. Im Unterschied zu diesen noch erweiterbaren, berühmten Beispielen von Social Media Veranstaltungen, will ich ein Seminar vorstellen, das ich im Sommersemester als Online-Lehre vollständig digital konzipiert und durchgeführt und evaluiert habe.
Das Seminar richtete sich an Lehramtsstudierende des Fachs Deutsch, die miteinander vernetzt über Social Media arbeiteten, indem sie mit und in Social Media arbeiteten. Das Seminar mit, in und über soziale Netzwerke setzte Social Media auf allen Ebenen systematisch ein. Erstens für die Vernetzung und Zusammenarbeit der lernenden
Gemeinschaft, zweitens als Gegenstand des Lehrlernens, der Vermittlung und der Reflexion, sowie drittens als Lehrmethode. Und natürlich brauchte auch dieses soziale Netzwerk-Seminar ein soziales Netzwerk, eine gemeinsame Plattform, und das war in unserem Fall die ILYAS-Kursplattform,
die die Universität Halle benutzt. Auf der Kursfläche wurden dann sowohl Materialien als auch Präsentationen und Aufgaben eingestellt, die Ergebnisse aus den einzelnen Sitzungen gesichert und im ILYAS-Kurs miteinander kommuniziert. Im ILYAS-Kurs waren die Zugänge zu den verschiedenen
anderen kommerziellen Social Media gespeichert, die die Studierenden für ihre Arbeiten im Seminar nutzen. Sie, die Studierenden, entschieden selbst, mit welchen, der überwiegend natürlich eben kommerziellen Social Media an geht, da sie arbeiten wollten, ob eben mit Twitter und Instagram oder TikTok oder Facebook oder Snapchat und was es noch alles gibt.
Der thematische Fokus des Seminars lag auf digitale Literatur und Internetliteratur, die im Social Lab entsteht, von Profis wie von Layen geschrieben. Die theoretischen Grundlagen zur digitalen Literatur erarbeiteten die Studierenden in einem gemeinsamen ILYAS-Lernmodul anhand der wichtigsten Fachliteratur zum Thema, die natürlich wiederum selbst
digitalisiert auf der Plattform eingestellt war. Fachdidaktisch übten die Teilnehmenden auf der kollaborativen Schreibplattform SciFlow, die in der Schule beliebte Form des Lesetagebuchs. Das Lesetagebuch meint Lektüre und begleitende Notizen, die hier aber nicht als individuelle Lesetagebücher, sondern als gemeinsamer
Leseblock angefertigt wurden. Außerdem erstellten die Studierenden selbst digitale Literatur. Dafür meldeten sie eigene Social Media Accounts für die Seminararbeit an, die sie dann gemeinsam nutzen, um Instagram-Stories und Twitter-Stories zu gestalten. Natürlich rund um das Seminarthema
Literatur, Lesen und Leben in sozialen Netzwerken. Sie erstellten weitere Social Media Profile, allerdings nicht bei Facebook, sondern in der Education-Variante Fakebook. Sie probierten auch das Schreiben auf kommerziellen Fanfiction-Plattformen aus, und sie entwarfen, das ist gar jetzt hier zu sehen, hoffe ich,
Memes, die ihr zusammen lernen im Seminar und im Sommersemester karikiert. Vielleicht können Sie das ein oder andere hier erkennen. Teil des Seminars war, dass die Studierenden diskutierten, reflektierten
und selbst bestimmten, mit welchen Social Media sie arbeiten wollten. In ihrer Entscheidung bezogen sie ihre eigenen Erfahrungen mit Medien ein, die ich zu Beginn des Semesters abgefragt habe, ebenso natürlich wie datenschutzrechtliche Fragen und auch ihre Bedenken. Studierende interagieren als ein soziales Lernnetzwerk
und nutzen dafür ohnehin häufig WhatsApp, Instagram oder Facebook. Das Lernen mit Social Media ist also längst da, aber die Lehre mit Social Media ist noch sehr selten. Die könnten wir Hochschuld didaktisch viel stärker nutzen. Das ist das Plädoyer meines Beitrags. Im Sinne lebenslangen Lernens geht es auch um die Kompetenz, eine
selbstbestimmte kritische Wahl der Mittel-, Wege- und Lernnetzwerke treffen zu können. Eine Kompetenz, die sich Lernende spätestens im Studium aneignen sollten, um kritisch wie effizient digitales Lehrlernen zu nutzen, eben Studium und eben auch danach. Vielen Dank und ich bin gespannt, was Sie sagen.
Herzlichen Dank auch nochmal von meiner Seite. Ich glaube, das ist ein sehr interessantes Lernformat. Ja, jetzt würden wir noch einmal für leider nur noch fünf Minuten, die uns bleiben, in die Fragerunde gehen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie Ihre Fragen hier an das Q&A zum Beispiel stellen würden, gerne an alle drei Referenten und dann können wir die gerne noch beantworten und diskutieren. So, ich sehe hier schon eine Frage. Vielen Dank dafür. Ich lese sie einmal vor. Wie sieht es mit
den Einsatzmöglichkeiten von offenen Werkstätten in den Geisteswissenschaften aus? Fangen Sie da für Beispiele? Genau, wer von euch hat davon Erfahrungen oder Best Practices vielleicht gesammelt? Bonnie, ich glaube,
wir können dich gerade nicht hören. Magst du nochmal gucken, ob dein Ton an ist? Super. Genau, dann gerne nochmal. Spannende Frage. Vielen Dank. Ist für mich auch ein Herzensthema, weil aktuelle Studien zeigen,
dass vor allem in den MINT-Studiengängen Werkstätten eingesetzt werden und den Sozialwissenschaften irgendwie die Beziehung noch nicht geschaffen wurde. Aber es gibt zum Beispiel an der TU Berlin eine Dozentin, die in den Bildungswissenschaften und bei den Lehramtlern das sozusagen mit integriert und die entwickeln dann sozusagen soziale Innovationen mithilfe dieser
technischen Hilfsmittel, die zur Verfügung gestellt werden. Also ja, es gibt einzelne Beispiele, aber es ist auf jeden Fall noch ein nicht breiterkanntes Forschungsgebiet. Da können wir dann hoffen, dass es sich noch verbreitet innerhalb Deutschlands und in den Lehrinstituten. Die nächste Frage bezieht sich auf Social Media. Mit
welchen Kanälen haben die Studis am effizientesten arbeiten können? Ja, danke für die Frage. Ich müsste zurückfragen, was effizient meint, aber weil sozusagen ein Teil des Seminars war, so wird Social Media das auch so auszuprobieren, dass man sie überhaupt eben zum Lernen auch benutzt. Am effizientesten, weil am wenigsten aufwendig,
dass sie es überhaupt erst kennenlernten und sich eingehören mussten, fanden die Studierenden die Social Media, die sie ohnehin schon auch an ihrem privaten Alltag verwenden. Und das war in dem Fall dann vor allem Instagram, das eben sozusagen einfach das am meisten Verwendete war und deswegen wirklich natürlich als für sie besonders effizient erwiesen hat. Aber auch bei denjenigen,
die es auch vorher schon benutzt haben. Aber es war eben auch das Lernpotenzial der anderen Social Media-Anbieter, zum Beispiel Twitter oder eben auch Facebook, kennenzulernen oder sich zumindest dazu beschäftigen, auch quasi was jetzt gerade auf TikTok alles passiert, wenigstens wahrzunehmen, auch wenn die da nicht aktiv mitgearbeitet haben, weil sie
sich aus dafür schutzrechtlichen Gründen raushalten wollten. Also diese Diskussion und welches Potenzial und welche Risiken mit den verschiedenen Netzwerken in Verbindung stehen, das war eben nur der Gegenstand. Aber effizient immer das, was man bereits kennt möglicherweise, in dem Fall war das nichts zu können. Also dann auch zum Teil die Bequemlichkeit an das, was man sich schon gewöhnt hat.
Ja, als nächste Frage finden wir hier im Q&A. An zahlreichen Hochschulen und Universitäten gibt es Lernwerkstätte, Pädagogisch Studium. Ah, okay, genau, das bezieht sich also noch auf die erste Frage. Das heißt, hier wird nochmal gesagt, Werkstätten gibt es auf jeden Fall auch gerade im Pädagogisch Studium doch einige. Das ist doch auch eine positive Entwicklung, kann aber sicher noch mehr werden.
Da sind wir uns denke ich einig. Dann finde ich hier auch wieder im Chat. Wir mischen einfach Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften in unseren studentischen Werkstätten. Das ist ja auch digital einfach möglich. Hochschulübergreifend zu denken. Genau, das ist doch ein toller Ansatz. Jetzt noch direkt eine Nachfrage an euch. Habt ihr da auch schon
Erfahrungen mit gemacht, mit dieser Interdisziplinarität? Gerne an die Runde. Ich kann da gerne was dazu sagen. Oder Ties, magst du? Ich kann auch gerne was dazu sagen. Also unsere Zielgruppe war natürlich
interdisziplinär, oder was heißt natürlich, war eine interdisziplinäre Zielgruppe. Das ist okay, man kann das gut einfangen, wenn wir im Rahmen von Seminar die Wissenstände ganz transparent machen, weil man dann eben aufeinander beziehen kann. Dann können stärkere manchen Bereiche die nächsten Vorgebildungen mitnehmen.
In anderen Bereichen ist es dann vielleicht umgekehrt. Da kommen aber glaube ich im wesentlichen Aspekt und tragen die Kapitalehrer insgesamt mit. Jetzt jüngst die Studien vom Schrifterverband oder von der Uni Hildesheim, dass gerade große Veranstaltungen sehr gut angenommen werden und bei kleinen dieser Aspekt ist, dass diese Seminar
Atmosphäre nicht so zum Tragen kommt. Und das war, was ich versucht habe, auch mal einen Vortrag stark zu machen, dieser Schutzraum, also dass es die Möglichkeit gibt, sich zu öffnen, weil es eben das digitale, wir haben alle, wir hatten vorhin Datenschutz, es gefallen solche Aspekte, eine gewisse Hemmung, sagen wir mal, uns digital
so zu geben, wie wir das in einem Seminarraum täten, weil es möglich ist, Dinge mitzuschneiden. Wir haben das gehört, also zumindest wurde das in meinem Kontext diskutiert, dass gerade Leute, die Vorlesungen halten, sich geweigert haben, das aufzuzeichnen und zur Verfügung zu stellen, weil kleine Fehler in der Vorlesung dann dokumentiert
sind und gegen sie vorgehalten werden könnten. Und all diese Aspekte, glaube ich, muss man dabei bedenken. Also da sind viele Sachen angesprochen. Ich hoffe, das war eine konstruktive Antwort zu dieser Thematik. Vielen Dank. Vielen Dank auf jeden Fall. Also man sieht, es ist so ein komplex. Wir haben jetzt noch einige Wortbeiträge im Chat.
Einmal möchte ich noch darauf hinweisen, dass der Tipp gegeben wurde, dass es an der Hochschule Esslingen auch für Kindheitspädagoginnen und für Studierende der sozialen Arbeit eine Bildungswerkstatt gibt. Das heißt, alle, die da Interesse haben, gerne nochmal in die F und Q schauen und hier nochmal auf den Link klicken. Das ist sicher spannend. Weil wir jetzt schon fast am Ende
angelangt sind, möchte ich noch eine allerletzte Frage in die Runde geben. Das Programm geht ja auch spannend weiter danach und wir wollen das nicht zu sehr hinauszögern. Aber als letzte Frage, was können wir tun, um Studis mit nicht-akademischem Hintergrund besser in die Online-Lehre einzubeziehen? Habt ihr da schon Erfahrungswerte, Tipps,
Hinweise? Wenn ich jetzt einfach vorschlagen darf, ich könnte mir vorstellen, dass Social Media, also quasi Netzwerke, mit denen Studierende ohnehin privat auch kommunizieren, wenn man die stärker als zusätzliches Vernetzungsinstrument einer lernenden Gemeinschaft in den
Hochschullehrveranstaltungen einbringt und sie vielleicht auch motiviert oder mit einer Aufgabe betraut, die in Absprache das Datenschutzrechtlich sich dann niemandem überfahren fühlt, aber versucht, das zu implementieren. Wäre das vielleicht einfach eine Möglichkeit, Alltagskommunikationsverhalten mit einzubringen
in die Hochschullehrer und damit eben auch sozusagen solche, die vielleicht eben sonst rausfallen könnten, stärker mitzuintegrieren? Das greife ich auch nochmal die eine Frage, auf die ich da gesehen habe. Ich habe das quasi auch immer zusammenlaufen lassen, eben auch aus datenschutzrechtlichen Dingen heraus, sozusagen die Megakommunikationsplattform war eben
Ilias als geschützter Raum. Da kann man natürlich auch immer noch fragen, wie ist unser Accountzugang zu Instagram und wie waren unsere Accountdaten für für diese und jene Plattform? Und das kann man in so einer Megaklatschform letztendlich dann auch sicher ablegen, hinterlegen. Aber ich könnte mir eben vorstellen, Social Media wäre eine Möglichkeit, mehr
einzubinden und vielleicht auch besser zu integrieren. Ja, vielen Dank dafür. Das ist sicher auch ein spannender Ansatz, den man in vielen verschiedenen Formaten nochmal ausprobieren kann. Ganz herzlichen Dank an euch drei super spannende Talks, super gut gemanagt. Ich war selbst mit dem klicken immer schon sehr fleißig dabei, dass ihr das dann auch geschafft habt, gut auf euer Timing da abzustimmen
und die Übersicht zu behalten. Es gibt jetzt noch einige weitere Fragen im Chat. Ich denke oder hoffe, dass diese auch noch Platz finden in weiteren Formaten heute im Rahmen von anderen Veranstaltungen oder auch gerne im direkten Kontakt zu euch. Von daher nochmal vielen, vielen Dank. Danke fürs Zuhören und weiterhin tolle Tage hier beim University
Future Festival. Vielen Dank auch für die Moderation. Ja, vielen Dank fürs Management und für das Interesse im Einsatz. Das natürlich auch. Ja, danke. Schönen Tag allen. Bis bald.