Mobilität gewinnt bei der Gestaltung des Arbeitslebens immer mehr an Bedeutung. Arbeitnehmern ist es zunehmend wichtig, selbst über die Gestaltung des Arbeitstages zu bestimmen und damit einhergehend auch ortsunabhängig arbeiten zu können. Auch über das eingesetzte Werkzeug, Stichwort „bring your own device“ (BYOD), möchte er selbst entscheiden. Vor dem Hintergrund der rasanten Entwicklungen der Technologie ist ein einfaches „Geht nicht“ keine akzeptierte Antwort mehr auf die Frage nach der Gestaltung des zukünftigen IT-Arbeitsplatzes. Diese Entwicklungen betreffen auch die Geo-Branche. Wie soll er also aussehen, der GIS-Arbeitsplatz der Zukunft? Welche besonderen Herausforderungen sind damit verbunden? Hier möchte der eingereichte Beitrag aufzeigen, was mit heutigen Mitteln vor dem Hintergrund der Mobilität möglich ist und zur Diskussion anregen. Ein klassischer GIS-Arbeitsplatz basiert heutzutage auf einer Fat-Client-Hardware und einem darauf installierten (proprietären) Desktop-GIS. Je nach Komplexität der Tätigkeit können dazu noch weitere Werkzeuge zur Geodatenkonvertierung oder zum Spatial ETL kommen. Darüber hinaus besitzt der GIS-Arbeitsplatz in der Regel Schnittstellen zu Datenbankservern und/oder Geodiensten im Intra- bzw. Internet. Solche Architekturen begründen einen hohen Zeit-, Personal- und Kostenaufwand für Wartung und Pflege. Hier kommt die Cloud ins Spiel. Bereits heute wissen wir, dass die Auslagerung von Anwendungen in die Cloud geeignet ist, Einsparungen im IT-Betrieb in Verbindung mit Ressourcenoptimierung und Ausfallsicherheit herbeizuführen. Aber ein typischer GIS-Arbeitsplatz besteht aus Desktop-Anwendungen. Wie können diese in der Cloud betrieben werden? Eine klassische Antwort lautet hier: Web-GIS. Aber möchte man wirklich mittels Web-GIS die Funktionalität eines Desktop-GIS bereitstellen, ist dies überhaupt möglich und sinnvoll? Kann die Desktop-Anwendung nicht so bleiben, wie sie ist? Dieser Beitrag möchte am Beispiel von AWS Appstream 2.0 aufzeigen, wie Open-Source-Anwendungen aus dem OSGeo-Umfeld (wie beispielsweise. QGIS) und Spatial-ETL-Werkzeuge (wie beispielsweise. hale.studio), mit kleinem Aufwand für beliebig viele Nutzer bereitgestellt werden können. Der GIS-Arbeitsplatz der Zukunft wird damit dem steigenden Bedürfnis der Arbeitnehmer nach Mobilität gerecht, denn durch die Bereitstellung der Open-Source-Werkzeuge mittels Appstream 2.0 kann er jederzeit und überall mit beliebigen Endgeräten arbeiten. Gleichzeitig wird der Ressourceneinsatz seitens der Unternehmen und Behörden optimiert. Durch kluge Einrichtung von Deployment-Prozessen verfügt der Arbeitsplatz dabei immer über die neuesten Versionen der eingesetzten Open-Source-GIS Technologien. Somit ist der GIS-Arbeitsplatz der Zukunft mobil, vergleichsweise kostengünstig, immer auf dem neuesten Stand und dynamisch skalierbar. |