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Formale Metadaten
Titel |
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Untertitel |
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Serientitel | ||
Teil | 30 | |
Anzahl der Teile | 68 | |
Autor | ||
Lizenz | CC-Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland: Sie dürfen das Werk bzw. den Inhalt zu jedem legalen Zweck nutzen, verändern und in unveränderter oder veränderter Form vervielfältigen, verbreiten und öffentlich zugänglich machen, sofern Sie den Namen des Autors/Rechteinhabers in der von ihm festgelegten Weise nennen und das Werk bzw. diesen Inhalt auch in veränderter Form nur unter den Bedingungen dieser Lizenz weitergeben. | |
Identifikatoren | 10.5446/21561 (DOI) | |
Herausgeber | ||
Erscheinungsjahr | ||
Sprache | ||
Produktionsort | Berlin |
Inhaltliche Metadaten
Fachgebiet | |||||
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Abstract |
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Schlagwörter |
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re:publica 201130 / 68
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00:00
Vorlesung/Konferenz
00:33
VariableComputeranimationVorlesung/Konferenz
01:04
Vorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
01:37
Supremum <Mathematik>Besprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
02:16
Twitter <Softwareplattform>Web logp-BlockComputeranimationBesprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
02:50
SoftwareentwicklerComputeranimationVorlesung/Konferenz
03:26
ComputeranimationVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
03:58
Vorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
04:31
Physikalische GrößeBrowserPixelWeb SiteInternetVorlesung/KonferenzBesprechung/InterviewComputeranimation
05:01
BildschirmsymbolVorlesung/KonferenzComputeranimationBesprechung/Interview
05:41
BildschirmsymbolComputeranimationVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
06:13
Zusammenhang <Mathematik>Inhalt <Mathematik>Besprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
06:48
BenutzerprofilVorlesung/KonferenzBesprechung/InterviewComputeranimation
07:23
Twitter <Softwareplattform>FacebookIndexMagnetbandlaufwerkDigitalsignalInhalt <Mathematik>FlickrBesprechung/Interview
08:40
Lösung <Mathematik>Vorlesung/Konferenz
09:16
p-BlockInformationZusammenhang <Mathematik>Vorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
10:07
Twitter <Softwareplattform>Facebookp-BlockWeb logBesprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
10:41
Mobiles InternetZusammenhang <Mathematik>XINGVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
11:21
Twitter <Softwareplattform>Besprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
12:01
WinkelNetzwerk-gebundene SpeicherungRichtungBesprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
12:59
Twitter <Softwareplattform>Besprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
13:34
MengeDesktopBesprechung/Interview
14:09
ProviderAuflösungsvermögenFacebookBesprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
14:50
DigitalfilterParametersystemBesprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
15:22
Besprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
15:54
Vorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
16:25
Wort <Informatik>Twitter <Softwareplattform>Besprechung/Interview
17:01
HöheTwitter <Softwareplattform>Besprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
17:38
Computeranimation
18:12
Besprechung/InterviewVorlesung/KonferenzComputeranimation
18:44
MomentenproblemBesprechung/Interview
19:19
Besprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
19:53
Twitter <Softwareplattform>KATRIN <Programm>ChipkarteFacebookVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
20:27
PowerBookApple <Marke>Zusammenhang <Mathematik>Besprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
21:02
Jacobson-RadikalDynamikVorlesung/KonferenzBesprechung/InterviewComputeranimation
21:41
Besprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
22:13
Vollständiger VerbandHaar-MaßAdobe PhotoshopInternetVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
22:50
RechenschieberVorlesung/Konferenz
23:23
Erkennbarkeit <Automatentheorie>Twitter <Softwareplattform>NormalvektorFacebookGRADEVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
24:06
RichtungMischung <Mathematik>StrömungTwitter <Softwareplattform>Vorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
25:07
Formation <Mathematik>ÜbergangBesprechung/InterviewComputeranimation
25:45
BerechnungAbstandSoftwareBesprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
26:24
FacebookAnwendungssoftwareBesprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
26:58
BlitzBasicVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
27:33
Twitter <Softwareplattform>Besprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
28:04
Twitter <Softwareplattform>Besprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
28:36
Physikalische GrößeSoftwareVorlesung/Konferenz
29:31
Fussball <Computerspiel>SoftwareSystemplattformBetafunktionStrich <Typographie>Besprechung/InterviewVorlesung/KonferenzComputeranimation
30:26
Vorlesung/KonferenzBesprechung/InterviewComputeranimation
30:59
Betrag <Mathematik>Vorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
31:32
Vorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
32:05
StatistikerSystemplattformStatistik
33:36
p-BlockBalkenFolge <Mathematik>ZahlenbereichBesprechung/InterviewComputeranimation
34:33
MomentenproblemGeschlecht <Mathematik>DiagrammRichtungVorlesung/KonferenzComputeranimationBesprechung/Interview
35:07
ComputeranimationBesprechung/Interview
35:39
p-BlockMomentenproblemDurchschnitt <Mengenlehre>Besprechung/Interview
36:16
Besprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
36:50
Twitter <Softwareplattform>Vorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
37:22
CASYouTubeBesprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
37:58
Besprechung/InterviewVorlesung/KonferenzComputeranimation
38:40
MittelungsverfahrenBesprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
39:13
RichtungBesprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
39:45
Besprechung/InterviewVorlesung/KonferenzComputeranimationXML
Transkript: Deutsch(automatisch erzeugt)
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Ja, herzlich willkommen. Ich bin ganz froh, dass dieses Problem, was ich im Vorfeld schon befürchtet hatte, doch noch gelöst wurde, durch die exzellenten Profis, die anwesend sind. Und ich werde jetzt einfach anfangen. Also, ich möchte
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ich möchte erst mal eine Leerstelle füllen. Wer bin ich überhaupt? Ich habe mit diesem Bild angefangen, Ende 2007, in diesen Weihnachtstagen, wenn man sich immer so ein bisschen langweilt. Dann habe ich einen QIBE-Account eingerichtet und habe dann 2008 einige Artikel da geschrieben.
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Hauptsächlich allerdings nicht so die gängigen Hotel- und Barberichterstattung, sondern eher über Friedhöfe, über Parkplätze. Und war ganz erstaunt, wie das funktioniert, dass das gelesen wird und dass das bewertet wird und dass man da Reaktionen zurückbekommt.
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Das hat dazu geführt, dass ich Ich bin großartig. Das war super, oder? Ja.
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Ihr sollt ein bisschen mehr solchen mitkriegen. Gibt es jetzt einen Knopf, mit dem ich sofort auf diese erste Folie zurückkomme? Ja?
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Ja, aber Ja, darf ich? Super. Ah, danke. Okay.
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Also. Jetzt ist nur noch hier oben drücken. Also. 2008. Genau. Es hat dann dazu geführt, dass ich bei QIBE, über meine QIBE-Kontakte mitbekommen habe, dass es da was wahnsinnig aufregend Neues gibt.
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Und habe angefangen bei Twitter. Zuerst bei Twitter, Ende April. Und habe dann vier, fünf Tage später angefangen zu bloggen. Weil 2008 war es durchaus noch so, dass Twitter ohne Blog fast überhaupt keinen Spaß machte. Hab dann angefangen zu bloggen. Und das hat dann irgendwie eine ganze Entwicklung mit sich gebracht und nach sich gezogen,
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dass ich als digitale Flaneurin immer tiefer in dieses ganze Digitaleben hineingestiegen bin. Dieses Bild, das ich seit Ende 2008 auch benutze, mit diesen Haaren, mit dem ich auch im Republikaprogramm zu sehen bin, ist ein Selbstbildnis, mit der Hand fotografiert im Bad.
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Kann man also auch irgendwie hinkriegen, ohne dass es jetzt im Studio oder so geschossen ist. Und seit Ende letzten Jahres, genau, bin ich als Profilagentin, habe ich mich nebenberuflich selbstständig gemacht. Jetzt zu einem Titel, was ich überhaupt vorhabe.
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Erstmal gibt es ein bisschen eine Skizze des Ideenhintergrundes, worauf ich überhaupt meine Beispiele sozusagen mir überlegt habe. Dann geht es um acht konkrete Heldinnen und Helden, die ich mir ausgesucht habe.
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Ein bisschen zu Gesichtserkennung und ein bisschen zu Gesichtserkennungsverhinderung. Und ein bisschen, was ich angekündigt hatte, aber was ich radikal leider kürzen musste, über Occupyter ein bisschen was, weil es dann eine ganz hervorragende Studie gibt zum Thema Profilbilder.
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Und zum Schluss gibt es noch zwei Best Practice Fälle für Profilfotos. Um einzusteigen, dachte ich, dass was ihr auf jeden Fall wahrscheinlich kennt als Icons, sind natürlich die Fev-Icons. Das sind diese 16 x 16 Pixel großen Symbole, häufig sind es Logos, die in der Adresseile des Browsers vor der URL sitzen.
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Die dienen dazu, die Website besser zu erkennen. Diese Übersicht ist von 2007, die Seite gibt es nicht mehr. Das war, wie drüber steht, ein Projekt von Internetnotizen, die diese ganze Blogosphäre zusammengefasst waren in einer Übersicht.
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Ihr werdet wahrscheinlich einige noch wieder erkennen. Ja, zum Beispiel, also da sind einige dabei. Ich weiß nicht, welche davon jetzt gar nicht mehr geht. Der Elektrische Reporter ist ja auch irgendwie mit dabei. Und woher das Wort Icons eigentlich kommt?
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Das sind diese religiösen Iconen. Ich will jetzt gar nicht so auf den theoretischen Hintergrund so super vertiefend eingehen. Das geht ursprünglich zurück auf einen kunstgeschichtlichen Begriff der religiösen Iconen. Aber für die heutige Darstellung oder für die heutige kunstgeschichtliche
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Interpretation bezieht man sich natürlich auch auf popkulturelle Iconen durchaus auch. Und als ich mir überlegt habe, wie man das zusammen bekommen konnte, dachte ich, ok, kunstgeschichtlich, wen gibt es da, der da was gut zu erzählen kann? Und es gibt eine Schlüsselfigur. Das ist Erwin Panofsky, der in der Mitte des letzten Jahrhunderts dazu eine Theorie entwickelt hat.
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Iconographie und Iconologie, in der es in drei Untersuchungsphasen unterscheidet. Er beschreibt vorher ebenfalls...
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Also vor Panofsky war die Kunstgeschichte jedenfalls so aufgestellt, dass es vor allen Dingen eine Stilkritik war und es vor allen Dingen um eine formale und chronologische Einbindung ging. Und er hat es ein bisschen verändert, er hat diesen Begriff erweitert. Er hat dieses Interpretation-Schema aufgebaut, in dem es vor allen Dingen ihm um Zusammenhänge und Bedeutung ging.
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Und zwar nicht nur um den dargestellten Inhalt, sondern auch um die zeitgenössische Wahrnehmung. So, jetzt nochmal zurück zu den Profilbildern. Um was geht es jetzt bei den Profilbildern und was sind für mich die zentralen Begriffe dabei?
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Ich denke, einmal ist es die Wiedererkennbarkeit, um die es geht, und das andere sind die Identitätsfragen, die damit verknüpft sind. Und es gibt dazu einen sehr richtungsweisenden Aufsatz von Walter Benjamin von 1936. Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. Wo er da vor allen Dingen beschreibt, wie das durch die Fotografie, die Wahrnehmung der Kunst sich verändert.
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Und er hat damals schon festgestellt und deutlich gemacht, dass die Moderne einen kontemplativen Betrachter eigentlich schon gar nicht mehr möglich macht. Das heißt, dass durch diese Beschleunigung die Fähigkeit ganz in Ruhe und konzentriert, sich geistigen Inhalten zu widmen, immer schwieriger wird.
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Und es ist natürlich so, dass durch Flicker und Reblogs, Retweets diese ganze Beschleunigung der Bilder im Digitalen natürlich enorm zugenommen hat. Dass diese Konzentration und darauf dann auch viel schwieriger geworden sind und diese Wiedererkennbarkeit eine viel größere Rolle inzwischen spielt.
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Jetzt nochmal die Frage, wozu Profilbilder und wo werden sie überhaupt wahrgenommen? Heute inzwischen ist es natürlich so, dass es vor allen Dingen im Echtzeitnetz stattfindet. Das heißt, es geht vor allen Dingen um den Stream.
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Profilbilder dienen als visueller Index im Stream. Das heißt, wenn ihr eure Twitter Timeline seht oder bei Facebook das, was ihr im Echtzeitnetz direkt erlebt, was ihr dort seht, dann muss das heißt, diese Icons werden immer kleiner und kleiner und kleiner und immer mehr und immer mehr und immer mehr. Und die Profilbilder dienen der Übersichtlichkeit im Stream.
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Und der zweite Punkt, jedes Profilbild von euch ist natürlich immer auch dient der Identitätskonstruktion. Das heißt, jedes Foto, jedes Bild, es muss kein Foto sein, es gibt natürlich auch diese grafischen Lösungen, sind immer Identitätspostulate. Genau näher damit auseinandergesetzt haben sich Daniel Hornow und Simon Biling, die sich gerade
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mit, also wohl auch ein Buch darüber schreiben, was jetzt im Sommer auch erscheinen soll. Wir sind Bild, die visuelle Kultur der sozialen Netzwerke, aber es ist wohl noch nicht erschienen. Ich bin durch einen Blogkommentar bei mir darauf aufmerksam geworden.
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Vielen Dank an Marco, den ich jetzt leider gar nicht kenne, aber der dort halt kommentiert hat und mich darauf hingewiesen hat. Und wer das vertiefen möchte, findet dort bestimmt noch weitere Informationen. So was jetzt in diesem Zusammenhang ebenfalls noch wichtig ist, ist die Zeichenhaftigkeit.
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Und zwar hat zum Beispiel der Semiotiker Jürgen Trawand gesagt, dass der größte Teil des Wissens nicht aus Welterfahrung, also nicht aus eigener Welterfahrung bezogen wird, sondern durch Vermittlung von Zeichen. Das ist wahrscheinlich besser als mit dieser abgehockten Belehnung.
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Also das entsprechende gilt auch für das kulturelle Gedächtnis, da das aus kodifizierten und bespeicherten Zeichen besteht. Und wir nehmen diese Zeichen durch Bildungsinstitutionen auf. Und Bildungsinstitutionen sind natürlich nicht nur der Kindergarten, die Schule, die Universität, sondern auch der Rahmen, in dem wir uns bewegen.
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Das heißt, meine digitale Erfahrungswelt, wenn ich mich bei Twitter bewege oder bei Facebook oder wo auch immer in Blogs lese, das sind meine Bildungsinstitutionen, wo ich mein Wissen beziehe. Insofern würde ich genau das darüber ziehen. Jetzt ein letzter Aspekt, das auch für diese Profilbilder wichtig ist, so im Kopf zu behalten oder überhaupt nicht klar zu machen.
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Das ist die Zunahme mobiler Daten, was jetzt da dargestellt wird. Das ist unten 2009, da könnt ihr das hinten lesen. Ganz rechts ist 2014, wie das schätzungsweise verlaufen würde in den nächsten Jahren. Und der Zusammenhang ist natürlich der, dass der Anteil mobiler Daten immer größer wird und gleichzeitig die Geräte immer kleiner werden.
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Das heißt, das, was früher ein Profilbild bei Xing war, das so in Streichholzgröße noch sehr gut funktionierte, das sind inzwischen solche ganz kleinen Mini-Icons, die wirklich fast schon auf Feff-Icon-Größe funktionieren müssen.
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So, jetzt ist es auch sozusagen Schluss des Theorie-Teils. Jetzt möchte ich noch kurz etwas dazu sagen, wie ich zu meiner Auswahl gekommen bin. Ja, ich werde kein Wort, ich wollte gerade sagen, über diese Menschen werde ich so gut wie gar nicht eingehen. Es wird eine Person vorkommen und sie hat keinen blauen Hintergrund.
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Also insofern, meine Auswahl ist eine komplett subjektive natürlich und besteht, gehörte zu meiner Grundausstattung bei Twitter, als ich 2008 angefangen habe.
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Das ist einfach vorweg gesagt. So, es haben sich natürlich schon andere Menschen mit der Portrait-Analyse oder mit der Analyse von Profilbildern auseinandergesetzt. So zum Beispiel auch dieses nicht ganz ernst gemeinte Beispiel. Zum Beispiel kann man das natürlich machen anhand der Wahl des Ausschnittes.
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Wenn man zum Beispiel den Ausschnitt Nummer 2 anguckt, wird halt gesagt, okay, das könnte eine schüchterne verspielte Person sein, die vermutlich aber eine etwas gekrumpte Nasen haben könnte. Also werde das alles durchdekliniert. Was ebenfalls ein ganz spannender Aspekt ist, ist der Zoom, der gewählt wird.
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Wenn man jetzt diesen Bereich anschaut, das wird vermutlich eine sehr intensive, vermutlich poetische Person sein. Vielleicht auch Richtung Mörder oder beides zusammen wie Hannibal Lecter. Okay, und auch der Winkel kann eine Rolle spielen.
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Okay, ich möchte jetzt einsteigen mit einer der ganz wichtigen Figuren, die Twitter in Deutschland zu dem gemacht haben, was es heute ist.
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Cosma ist nicht der erste deutsche Twitterer gewesen, aber häufig der erste Twitterer in jeder Friendlist sozusagen. Das, was ich bei Cosma unglaublich beeindruckend fand, dass man mit einem sehr engen Filter ungefähr zwei bis drei solche Seiten findet.
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Also wenn man Cosma und Gelb findet, dieses Profilbild ist in einer unglaublichen Menge zu finden. Das heißt, er hat sich einmal die Mühe gemacht, und zwar irgendwann 2007, seitdem benutzt er dieses Bild mindestens, hat er sich hingesetzt, dieses Bild geschnitzt, bearbeitet, bei sich auf den Desktop oder wo auch immer gelegt. Und bei jedem Profil, und er ist glaube ich in jedem Profil zu finden, was es gibt so ungefähr, benutzt er das dann.
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Und das funktioniert ganz hervorragend. Er ist natürlich soweit Profi, dass er das gleiche in einer Auflösung einstellt, dass es schnell funktioniert, aber jetzt hochgeladen meistens nur in der Form darzustellen ist, weil es total verpixelt hochkommt. Weil es sehr klein für diese Profilbilder reichen ja, also im Normalfall diese ganz kleinen Auflösungen.
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Das einzig Größere, was ich gefunden habe, war bei Facebook von ihm. Jetzt gibt es ein sehr schönes Zitat von Andy Warhol. Ich glaube, ein gedämpftes Licht und ein Dreckspiegel, und jeder hat Anspruch auf das Licht, was er braucht.
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Weil natürlich dürfen Bilder bearbeitet werden. Ich weiß nicht, ob es so ein Computershot ist, er ist sehr groß gewachsen, es könnte so eine Computerkamera sein. Ich habe ihn jetzt dazu nicht befragt, ob es so ist. Es ist jedenfalls ein relativ normales Foto, das ist jetzt keine große Studioaufnahme, würde ich sagen. Und natürlich hat er an den Filtern ein bisschen herumgedreht, ein bisschen rumgespielt und ein bisschen manipuliert.
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Und man darf natürlich Profilbilder nachbearbeiten. Man darf natürlich Pickel verschwinden lassen. Man sollte immer noch wieder zu erkennen sein. Das ist aber perfekt gelungen. Es ist aber kein Tabu, es ist kein Dogma, wie bei den dänischen Kinomachern.
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Das heißt, okay, ihr müsst jetzt unbedingt so alltäglich euch da einstellen, überall, wie ihr tatsächlich fotografiert wurdet. Was auch noch wichtig ist bei ihm, er hat es wirklich konsequent überall drin gehabt, in allen Profilen, die ich gefunden habe. Bei Formspring hatte er eine Zeit lang ein anderes, aber das hat er inzwischen leider auch ausgetauscht.
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Ich wollte eigentlich daran auch noch was klar machen, dann habe ich gedacht, Mist, das hat er jetzt doch ausgewechselt. Aber ich fand auch, das hat auch nicht so gut funktioniert wie dieses, dieses ist besser. An was hat mich jetzt dieses Bild überhaupt erinnert? Es gibt da eine Figur des Orators, der Redner.
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Und auf einen Hinweis von Enno. Enno, bist du eigentlich da? Okay, Enno hat nämlich letztens getwittert, was sagt man eigentlich in Berlin vor Christi? Weil die sind ja alle so unchristlich hier in Berlin. Also ich habe mich jetzt für die Bezeichnung vor unserer Zeit entschieden. Also 90 Jahre vor unserer Zeit, ein truskisches Fundstück.
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Und dieser Kopf, an den ich denken muss, ist eine ganz berühmte kunsthistorische Figur. Gehörte halt eigentlich zu dieser Skulptur. Und was ich da ganz gut finde, was auch gut zu... Cosma passt, Cosma ist eigentlich kein Mann der großen Worte. Für Cosma hätte Twitter auch mit 70 Zeichen gereicht.
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Er macht selten Tweets mit mehr als 7 oder 8 Worten. Der ist wirklich so reduziert und ich finde im Lauf der letzten 3 Jahre, er ist immer besser geworden wie eine reduzierte Soße, die immer leckerer wird. Also die ist so ganz auf den Punkt und irgendwie, er ist immer sehr präzise mit seinen Tweets.
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Und gleichzeitig hat er so eine visionäre Art, gleichzeitig hat er so eine visionäre Art, wie sie auch gut zu so einem Redner passt, der zum Volk spricht. Dazu gibt es einen sehr schönen Text von Elis Proll. Und zwar hat er in der ersten Tweetgrid, wurde Cosma als Twitterer besprochen.
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Ich möchte da zitieren. Seine Begeisterung ist und war ansteckend und sie zog uns alle in seinen Bann. Es gibt kaum einen Twitterer, dessen Nutzwerk, die best links toppt, aktuell und immer klickenswert, als auch der sprachlich-attitüdische Wert sich auf so hohen Niveau bewegt.
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Das war auch 2008, genau, das war 2 Tage bevor ich angefangen habe zu twittern. Was ich jetzt ein bisschen auf Topic jetzt, was ich bei der Recherche nach Bildern gefunden habe, ist ein Bild von Kato, dem Jüngeren. Also ich habe versucht, andere Bilder von Rednern zu finden. Und lustigerweise auf diesem Profil, was ich echt fasziniert finde, gleichzeitig verbunden mit dem durchaus ernst gemeinten Tipp,
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bei Männern kommt zu viel unbekleidete Haut selten gut an. Das heißt, ein Freund und dann auch noch Tom. Cosma hat für mich auch immer so ein bisschen was von einem Außerirdischen,
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nicht Außerirdisch, sondern von einem intergalaktischen, von einem Menschen, der eigentlich auch gut an Bord der MS Enterprise gehören könnte. Und es gibt eine weitere Person, den Vulkanier Spock. Es gibt einen anderen Menschen in der digitalen Szene, der mich sehr an Spock erinnert, der ja die Aufgabe hat, innerhalb der Crew das menschliche Verhalten zu hinterfragen.
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Und wenn man diese Person kreuzt mit jemand anderem, und zwar mit diesem Bild, kommt man dahin, und zwar ist das Beata Beatrix, ein Gemälde von 1864 bis 1870 wurde das gemalt,
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von Dante Gabriel Rossetti, der den Präraphäeliten zugezählt wurde. Ach so, Moment.
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Ah, Stefan, das Abzug des Vodkas. Wenn man dieses Bild dreht und den Ausschnitt macht, kommt man auch dahin, wer das ist.
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Und zwar, was ich wirklich ganz faszinierend finde, der Maler hat in einem Brief beschrieben über diese Frau, das ist seine verstorbene Frau, das ist ein Epitaph, sie schaut durch ihre beschlossenen Lieder und blickt auf eine andere Welt. Und ich finde, dieses Bild von Katrin, das sie bei Twitter jetzt auch noch benutzt,
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entspricht für mich total dieser Wahrnehmung. Und er wollte, also die Beata Beatrix soll halt in einer sehr tiefen Trance dargestellt sein. Und ich finde, das kommt bei Katrins Bild auch. Okay, Katrin lacht immerhin.
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Eine andere Darstellung von Katrin ist dieses Bild, was sie lange Zeit hat, das ist, glaube ich, bei Facebook. Das ist das geladene Netzteil des Powerbooks. Das muss allerdings vor 2009 gewesen sein. Das heißt, zu einer Zeit, als Apple noch gut war, konnte man solche Bilder noch irgendwie...
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Was mich jetzt an diesem Bild, also was mich halt weiter denken lassen, war dieses Grün. Und bei diesem Grün fiel mir ein, das Grüne Leuchten, das ist ein Film von Eric Romero. Dieser Film von Eric Romero beruht auf einem Roman von Jules Verne, das Grüne Leuchten. Und jetzt den Zusammenhang zum Bild wieder herzustellen, das seht ihr auch sowieso schon,
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die über dem Meer untergehende Sonne erzeuge in sehr seltenen und kostbaren Augenblicken einen grünen Widerschein, eben dieses Grüne Leuchten. Und der Mensch, der dies beobachte, der sei von nun an mit sich selbst und der Welt in Einklang. Und jetzt nochmal zurück zu dem Bild, dieser Ausschnitt, der ja sehr radikal ist.
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Ich finde, das hat schon, gerade bei Katrin, hat es was von dieser Einheit. Und jetzt nochmal aufzulösen, falls irgendjemand Katrin nicht kennen sollte, so sieht es jetzt, weil ihr beide Bilder sehr verfremdet sind, so sieht sie eigentlich normalerweise aus. Das ist ein sehr schönes Profilbild, aber ich finde, es kommt von der Dynamik oder von dem, was es aussagt an die anderen beiden.
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Das ist ein sehr sympathischer Mensch und es ist ein super Autorenbild, finde ich. Aber die anderen beiden finde ich als Profilbilder, also spannender einfach. Doch zurück zur Farbe grün. Murphy, es gab natürlich eine Zeit vorher.
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Nein, ich weiß nicht, wie viele Leute die Geschichte jetzt kennen, wie Murphy zu seinen grünen Haaren gekommen ist. Weil das war zu einer Zeit, als 1.000 Follower einfach noch fast unvorstellbar viele waren.
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Das waren irgendwie 650 oder 700. Und Sascha Lobo hat halt irgendwie gedacht, hey, der verdient doch echt mehr Follower. Wir brauchen jetzt 1.000 Follower für Murphy. Und innerhalb von wenigen Tagen hat er das dann irgendwie auch geklärt. Hat das irgendwie wohl funktionieren sollen. Ich weiß gar nicht, ob das mit einem Zeitfaktor verknüpft war. Jedenfalls hat Murphy dann ihm entgegengetwittert,
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Pah, wenn du das schaffst, dann färbe ich mir die Haare grün. Und er hat das bewundernswerteweise bis heute gemacht. Das ist kein Photoshop oder so. Das sind echte gefärbte grüne Haare. Und er hat fast wirklich durchgehend das durchgehalten. Das finde ich wirklich beeindruckend. Weil das war wirklich zum Barcamp. Barcamp 2008 war das auf jeden Fall. Und das hat vorher geklappt mit den 1.000 Followern.
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Was ich jetzt ganz spannend fand bei Murphy, er hat das noch weiter gedreht. Am Ende seiner Barcamp hat er eine tolle Session zum Thema Kaffeekonsum gehalten. Auf dem Hamburger Barcamp. Und bei den Slides ist dieses Foto bzw. dieses Logo, was er dann ja sozusagen ein Extrakt ist, daraus entwickelt.
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Jetzt noch mal ein bisschen was. So eine Fotostudie zum Thema, wie kann ich mich überhaupt positionieren? Wie kann ich mich hinstellen? Was für Möglichkeiten gibt es da?
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Ich würde immer sagen, es ist völlig egal, ob ihr euch jetzt im Studio fotografieren lasst. Oder ob es ein Schnappschuss ist, wenn es jetzt nicht gerade bei einer Bank arbeitet und irgendwie ein Klingenbild ist. Aber jetzt bei diesen normalen Twitterbildern und auch bei Facebook, denke ich, geht es nicht so sehr um,
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warum es jetzt eine Studioaufnahme ist, sondern eher um diese einfache Erkennbarkeit und den hohen Wiedererkennungswert. Das sind einfach die Punkte, die getroffen sein müssten. Wer das ganz hervorragend hinbekommt, ist natürlich Piki Hamburg,
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die sehr klar positioniert ist durch ihr Bild und sehr stark an diesen Glamourfaktor anknüpft. Nicht ganz so blond. Ich habe eher was Dunkelhaariges gesucht. Allerdings nicht so ganz Bambi-esque. So sind ihre Tweets nun überhaupt nicht. Aber so die Richtung ist schon eher das, was da gut passt und sehr zutreffend ist.
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Bei Piki ist es einfach diese perfekte Mischung aus Glamour und kritischer Begleiterung gesellschaftlicher Strömung. Gleichzeitig hat sie eine sehr sympathische Neigung, zu ihren Leidenschaften auch zu stehen. Was ich bei ihr immer sehr geschätzt habe, ich weiß gar nicht, dieses Good-Morning-Tweet-Heart, your Princess of Twitter, your Kings of the Web,
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war immer so ihr Schlachtruf morgens in den Tag hinein. Das hat sie ganz lange jetzt gar nicht gemacht. Ende Februar hat sie damit aufgehört und vor kurzem einmal das nochmal wieder aufleben lassen. Ich finde es sehr schade und ich hoffe, sie kehrt wieder zurück, weil für mich gehörte das jetzt die letzten zwei Jahre beim Twitterlesen, beim Start in den Tag auch dazu.
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Der Übergang jetzt von der Brille, der nächste Schritt, ist dann ja die Maske schon um nicht erkannt zu werden, zum Thema Gesichtserkennung. Da habe ich eine ganz interessante Studie gefunden von Adam Harvey, der sich damit auseinandergesetzt hat.
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Der hat einfach eine Methode gefunden, mit der man nicht erkannt wird, ohne eine Maske aufzusetzen. Und zwar hat er Berechnungen angestellt, wobei man dann hinterher herausgekommen ist, wenn man diese Segmente im Gesicht verändert. Das heißt, die bestimmte Abstände zwischen den Augen und der Nase
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sind das, was gescannt wird und was dann die Grundlage ist für die Berechnung dieser Gesichtserkennungssoftware. Wenn man das verändert und strukturell Aufkleber drauf setzt, wird es nicht erkannt. Er hat es auch vorgeführt. Er hat 16 Bilder hochgeladen.
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Da befindet sich eine Frau, die genau diese Aufkleber drauf hat, mit Fototaker bei Facebook. Und es wurden wirklich No-Faces gefunden. Es wurden keine Gesichter gefunden. Das Video ist bei Vimeo auch zu sehen, es sind 30 Sekunden. Ich fand das ganz beeindruckend. Und das funktioniert halt durch so verschiedene Applikationen,
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mit denen dieses Gesichtserkennen verhindert wird. Das ist der Adam Harvey. Das ist der Mensch, der sich diese Sachen ausgedacht und untersucht hat. Er macht ziemlich großartige Sachen, wie auch dieses Foto rechts. Das ist so eine Paparazzi-Verhinderungstasche. Das ist so eine Tasche, die verspiegelt ist,
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sodass ihr beim Blitzen halt den Star dahinter verschwinden lässt. Was er jetzt hier macht, weshalb ich dieses Foto, dieses Screenshot aus seiner Pressseite, diese Übersicht über seine Pressaktivitäten rausgesucht habe, er macht natürlich was, was so häufig abgeraten wird, dass man es machen soll. Er guckt raus aus dem Bild.
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Das sieht ja fast schon brüsk aus, als ob er sich von seinen eigenen Werken distanziert. Da weiß ich jetzt nicht, soll das Kunst, vielleicht ist es auch Kunst, vielleicht gehört es bei ihm auch dazu, dass es da funktioniert. Weil ich eigentlich keine Anhängerin dieser These bin, darf man das, darf man das nicht.
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Mir ist es egal. Bei diesem Ausschnitt fand ich es nur wirklich sehr brüsk, als ob er sich distanzieren will. Man kann natürlich auch direkt aufs Publikum schauen. Weiß jemand nicht, wer das ist? Ihr wisst alle, wer das ist? Oh, danke nicht alle, danke schön. Das Foto hat Johnny Häusler, als ich bei Twitter einstieg.
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Anfang 2008 war das tatsächlich sein Bild, mit dem er bei Twitter vertreten war. Und ich war so ein bisschen verwundert, weil ich dachte, das sind alle so coole, hippe Leute. Und merkte dann aber, das ist ja wohl, er merkte dann auch natürlich schnell, das war ein Witz.
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Aber er sieht natürlich eigentlich auch total cool und hip aus. Aber an diesem Bild kann man so schöne Sachen klar machen. Deswegen habe ich, ich habe ihn vorgefragt, ob ich das benutzen darf. Er zitiert natürlich so ein bisschen einen anderen Berliner, oder er ist kein Berliner, einen anderen Menschen, der ein Berliner Großes geleistet hat, Bertolt Brecht.
28:40
Und ich habe in den Recherchen ein anderes Foto gefunden, was ich ganz verblüffend finde, Derek Jarman. Der ist ein Regisseur aus England, der ganz wichtige Punk-Filme gedreht hat, Jubilä und Caravaggio, der auch künstlerisch sehr aktiv war. Aber was man jetzt bei Johnnys Gesicht gut klar machen kann,
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es gibt diese Software, mit der man so gucken kann, welchen Prominenten ich ähne. Und es gibt dieses, das ist jetzt MyHeritage, genau. Das funktioniert nämlich überraschend gut, finde ich. Es wird so angezeigt in Prozenten, wie viel Prozenteinlichkeit besteht.
29:22
Und es sind hier bei Ben Kingsley sind es irgendwie 60 Prozent. Bei Jerry Brookheimer, der hat so fantastische Filme wie Flashdance und Armageddon und dieses Fluch der Karibik gemacht. Da sind es immerhin irgendwie 63 Prozent. Und Maldini ist ein Fußballer, ich kenne den jetzt nicht so,
29:42
aber irgendwie immerhin 67 Prozent. Und wenn man sich das, ich weiß nicht, wie genau ihr das erkennen könnt, mit den Haaren haut das jetzt nicht so hin. Aber der Mund ist halt, ja die Nase ist wirklich ganz exakt und auch der Mundwinkel, der Verlauf. Das heißt, diese Software tut zumindest in Teilen das, was von ihr erwartet wird. Das finde ich schon ziemlich großartig.
30:00
Weil das kann man nämlich von dieser Plattform nicht behaupten. Stars in You ist in Beta und bleibt hoffentlich in Beta, wenn sich das nicht deutlich verbessert. Weil das, was da passiert, das heißt einfach Punkt, Punkt, Komma, Strich. Wir haben einfach ein paar bunte Männerfotos da reingesetzt.
30:21
Also und das auch schon schön interkontinental, damit alle irgendwie Gruppen auch abgedeckt sind. Aber das hat natürlich wirklich außer, dass es Männer sind. Ja, haben die weder untereinander noch mit Johnny jetzt wirklich viel Ähnlichkeit. Da sind wir jetzt bei dem Thema, was man lieber nicht tun sollte.
30:40
Und zwar gehört dazu, beim Fotografieren, beim Fotografiert werden, sollte man sich bitte schön nicht zum Lächeln zwingen lassen. Weil in den allermeisten Fällen landet das bei, beim Joker. Wer dieses Problem gar nicht hat, ist Happy Schnitzel. Weil die hat einfach so ein wirklich ganz bezauberndes Lächeln. Das ist ein großartiges Profilfoto.
31:01
Die schreibt auch wirklich entzückende Tweets. Und wir werden ihr sowieso alle folgen, nehme ich an. Weil alle sämtliche Leute, die ich vorstelle, sind natürlich absolute Follow Friday Empfehlungen. Aber ich glaube, mit 23.000 Followern ist die irgendwie so weit vorn, dass man das sich, also es ist sowieso logisch, dass man ihr folgt. Was ich jetzt hier ganz spannend fand, ist, dass es so viele Rotharrige gibt.
31:23
Das ist in meinem ganzen Leben, also das ist natürlich aus Eigenbetroffenheit entstandenes Wahrnehmungsproblem vielleicht, ist mir noch nie aufgefallen, dass so viele Frauen irgendwie schreiben oder schreibt unterwegs sind oder überhaupt in der Bevölkerung vertreten sind. Also das war jetzt der Aspekt, den ich daran klar machen wollte.
31:42
Die einzige Person ohne Gesicht in dieser Präsentation, als Einstieg zumindest, auch allen gut bekannt, Bosch, Bosch ist derjenige, also weshalb ich das zeige, weshalb es wirklich fantastisch, also beeindruckend ist, dass er sich mit diesem Kühlschrank auch so zurückhält, weil er derjenige ist, der eine am skrupellosesten dabei ist,
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sich mit anderen Profilen, also mit seinem Profilbild auch zu spielen, also wirklich sehr grandios und wirklich von nichts dabei zurückschreckt, in Wirklichkeit wirklich deutlich besser aussieht und wirklich ein ganz hinreißend netter Mensch ist überhaupt. Wie ich jetzt direkt zu Occupit komme, weiß ich jetzt nicht, aber...
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Wer kennt Occupit nicht? Okay. Das ist so eine kostenlose Dating-Seite und funktioniert so ein bisschen wie Parship oder Elite-Partner oder wie die heißen, nur dass er eben kostenlos ist. Und wieder Enes Po, der hat die Macher als Statistik-Nerds bezeichnet,
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die basiert auf so einem Fragenmodell sozusagen. Je mehr Fragen man beantwortet, umso besser berechnen sie die Matching, also wie die Leute miteinander passen könnten. Der Spruch von denen ist, we do math to get your dates. Also das sind alles Statistiker und Mathematiker, die diese Plattform machen.
33:01
Und die funktioniert durchaus sehr gut, solange man die Fragen ehrlich beantwortet und solange man weiß, was man will. Also solange man klar ist, solange einem selber klar ist, was man eigentlich sucht. Die ist sehr international, aufgestellt zum Beispiel dieser Australia. Ist ein typischer Vertreter vielleicht. Ich hätte dieses Profilbild als Profilberaterin niemals durchgehen lassen,
33:23
weil er sieht in Wirklichkeit komplett anders aus. Und der hat das halt irgendwie eingerichtet, bevor WikiLeaks, bevor er bei WikiLeaks aktiv wurde. Sie ist auch oben zu sehen, das letzte Mal eingeloggt, 31. Dezember 2006. Der hat das einfach vergessen. Der hat einfach vergessen, dass er da irgendwann mal aktiv war.
33:42
Was jetzt bei Occupit interessant ist, ist, die haben diese ganzen vielen Zahlen, dieses ganze Datenmaterial, was sie sammeln über ihre Mitglieder, verwenden die gelegentlich für Studien. Und diese Studien veröffentlichen sie im Blog, was absolut lesenswert ist, sehr unterhaltsam ist und wo wirklich tolle Zahlen aufbereitet sind. Sie haben einen sehr schönen Artikel geschrieben über die vier großen Mythen von Profilbildern.
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Natürlich sind diese, dieser Artikel bezieht sich natürlich auf Profilbilder von Online-Plattformen zum Daten. Das kann man jetzt nicht wirklich so übertragen. Ich möchte mich auf drei zentrale Punkte da jetzt deshalb auch begrenzen. Und zwar sind natürlich die Folgen für Frauen und für Männern, die gezogen werden,
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komplett andere, wie Bilder funktionieren. Bei Frauen, das sieht man schon, ist es ganz wichtig, Augenkontakt zu halten. Das ist so diese erste, die erste drei Balken beziehen sich auf Fotos mit Augenkontakt. Wenn dazu ein flirty face, also ein flottender Gesichtsausdruck kommt
34:40
und ein Lächeln, das ist so das erfolgreichste, was sehr viel schlechter funktioniert, das ist das, wo es an Keller geht, ist das wenn, Moment, wenn man nicht lächelt. Womit Männer aber offensichtlich überhaupt nicht umgehen können, das ist so diese zweite Diagramm dabei. Wenn kein Augenkontakt vorhanden ist, also wenn ich rausgucke und in eine andere Richtung flirte.
35:03
Also solche Fotos sollten Frauen, die Kontakt zu Männern haben wollen, die ihr Foto angucken, auf keinen Fall einstellen, also womöglich mit anderen Männern flirten. Frauen, die Erfolg haben wollen, brauchen Bilder, wo sie Männer flirten und angucken. Das ist das, was da funktioniert. Was ganz schrecklich ist bei Ocupit, aber auch vielleicht auch nur eine Wahrheit ist, es werden so furchtbare Stereotypen bestätigt.
35:21
Also die werten halt Sachen aus und dabei kommen Sachen raus, die man vielleicht lieber gar nicht wissen wollte. Und zwar fahren Frauen am meisten ab auf Männer, die sie nicht beachten, weggucken und nicht lächeln. Also wer das haben will, der sollte so ein Bild einstellen, das scheint gut zu funktionieren.
35:45
Eine dritte Geschichte, die ich aus diesem Blogartikel sehr spannend fand, ist, es gibt Fotos, die funktionieren ganz hervorragend, obwohl sie diesen Regeln nicht entsprechen. Und das passiert in dem Moment, wenn diese Fotos so inhaltlich so interessant sind,
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dass sie die anderen Anforderungen überkompensieren, dann werden die aufgerufen. Das sind alles viel Profilbilder, die sehr viel mehr als durchschnittlich aufgerufen werden, obwohl dahinter gar keine extrem außergewöhnlichen Profile stehen. Ganz normale Menschen wie die anderen auch, sind jetzt keine Superstars innerhalb der Szene.
36:22
Die haben aber alle vier ungewöhnliche Fotos und dadurch sehr hohe Anklickzahlen. Die werden hoch aufgerufen. Apropos ungewöhnliches Foto. Das war damals von Noir das Bild. Dem folge ich nicht, den anderen folge ich. Ich folge ihm einfach deshalb nicht, weil er 50.000 Tweets ...
36:42
Also er hat eine unglaublich hohe Twitter-Frequenz. Deswegen schaffe ich es persönlich nicht, ihm zu folgen. Aber er ist durchaus lesenswert. Und was ich da ganz spannend finde, er hat dieses Bild in letzter Zeit ausgetauscht. Und es ging ein, sag ich mal, seriöseres. Er ist erwachsener geworden.
37:01
Zu dem Zeitpunkt, als er bei Twitter angefangen hat, 2007, war er 17. Er ist irgendwie wahnsinnig jung noch. Und ich finde es bei ihm ganz spannend, ihm dabei zuzuschauen, wie er jetzt sozusagen erwachsen wird. Ja, aber er ist es nicht.
37:21
Er ist ein echter Wichmann. Und vor allem das Interessante ist, dass er selber gerade geblockt hat, dass es ihm bei Instagram, es ist ihm jetzt das erste Mal passiert, dass er sich nicht mit Ua eingeschrieben hat, sondern mit Wichmann. Ich meine, hallo, der Mann wird wirklich erwachsen. So, und jetzt komme ich schon zu meinen beiden letzten Bildern.
37:41
Und zwar meine beiden Best Cases. Also, und zwar Tüben sind ja eigentlich die blanke Pest. Diese Dinger, die immer überall draufkleben, wenn man irgendwie auf irgendwelchen Konferenzen ist oder so. Ich fand eine sehr schöne Lösung und ein sehr schönes Profilbild. Hat Commander Cut. Er hat wirklich eine schöne Lösung gefunden, das zu platzieren.
38:01
Und zum anderen, wenn man weiß, dass sie Popkulturjournalistin ist, das ist auch ein großartiges Profilbild mit diesem Zitat. Und sie sieht auch ein bisschen aus wie Juma Thurman in Kill Bill. Und ich finde, da kann man sich das sehr gut leisten, sich so ein Profilbild auch reinzustellen. Das auch sehr gut funktioniert. Und das zweite, jetzt für Job Networks, ist dieses.
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Ich finde, das ist ein ganz großartiges Bild, weil es einfach sehr viel von dem Wesen zeigt. Das ist einfach, also ich kenne Nicole auch. Das entspricht unglaublich gut. Und es ist auch nochmal die Aufforderung, man nimmt die Profilbilder nicht so, wie sie sind. Dieses Bild ist ursprünglich ein farbiges Bild, dreht es um, also dreht die Farben um, spielt mit dem Bild,
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versucht bestimmte, also versucht die Vor- und Nachteile ein bisschen aufzuwiegen oder versucht das Beste daraus zu machen. Und ich, das ist einfach ein Beispiel, was mir sehr gut gefallen hat. So, es gibt keine Regeln, ohne Ausnahme. Aber es gibt natürlich einen kulturellen Rahmen,
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in dem wir uns bewegen. Und das betrifft sowohl diese Wahrnehmungstradition, das wäre schlau zumindest, das bei der Bildauswahl zur Bedenkung. Denn diese Assoziationen, wie ihr jetzt gesehen habt, die werden ausgelöst, die werden abgerufen, die finden statt, ob ihr das wollt oder nicht.
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Die können aber auch gezielt geweckt werden, je nachdem, in welche Richtung ihr dieses Profilbild dreht. Und die Leitidee auf jeden Fall ist diese Wiedererkennbarkeit, dass es natürlich viel wert ist, wenn ihr das erreichen könnt durch ein Bild. Es ist so wenig Diffusion wie möglich,
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so viel Konzentration wie geht, dass ihr das gut auf den Punkt bringt und das Wesentliche erfasst, dass ein Aspekt erfasst wird, der euch wiedergibt, der was mit euch zu tun hat. Das ist eigentlich das, was ich so am wichtigsten finde. Vielen Dank.