Fish Bowl: Immersive Arts
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Formal Metadata
Title |
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Title of Series | ||
Part Number | 109 | |
Number of Parts | 188 | |
Author | ||
License | CC Attribution - ShareAlike 3.0 Germany: You are free to use, adapt and copy, distribute and transmit the work or content in adapted or unchanged form for any legal purpose as long as the work is attributed to the author in the manner specified by the author or licensor and the work or content is shared also in adapted form only under the conditions of this | |
Identifiers | 10.5446/20611 (DOI) | |
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Release Date | ||
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Abstract |
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re:publica 2016109 / 188
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HypermediaMicrosoftExecutive information systemWeightInternetXMLComputer animationLecture/Conference
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SpeciesMeeting/Interview
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PowerPointCloningMeeting/Interview
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Route of administrationPrototypeVirtual realityMeeting/Interview
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Wirkung <Physik>Lecture/ConferenceMeeting/Interview
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GRADEAnalogyElectrical contactsInstallation artVersion <Informatik>Similarity (geometry)Meeting/Interview
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Meeting/Interview
04:18
Meeting/Interview
05:03
Moment (mathematics)Plane (geometry)Server (computing)Second LifeGame theoryMixed realityLinse
06:42
Virtual realityLecture/ConferenceMeeting/Interview
07:10
Virtual realitySound effectMeeting/Interview
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Virtual realitySpeciesSimilarity (geometry)Lecture/Conference
08:53
Game theoryAugmented realityLecture/Conference
09:19
Meeting/InterviewLecture/Conference
09:47
Uniformer RaumMeeting/InterviewLecture/Conference
10:22
Meeting/InterviewLecture/Conference
10:55
PICA <Bibliotheksinformationssystem>SoftwareInterface (computing)Meeting/Interview
12:10
Data conversionSoftwareMeeting/Interview
12:56
Maxima and minimaUniformer RaumLecture/Conference
13:25
BlogFactorizationOnline chatBlock (periodic table)Meeting/Interview
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Uniformer RaumRobotBogen <Mathematik>Gastropod shellMeeting/InterviewLecture/Conference
15:19
RobotLecture/ConferenceMeeting/Interview
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Virtual realityPerspective (visual)Moment (mathematics)TransmitterMeeting/Interview
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iPhoneMeeting/InterviewLecture/Conference
17:35
Software developerMedianMeeting/InterviewLecture/Conference
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Direction (geometry)Moment (mathematics)GRADEMeeting/Interview
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Moment (mathematics)Direction (geometry)State of matterVirtual realityForm (programming)Meeting/Interview
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Uniformer RaumTouchscreenMeeting/InterviewLecture/Conference
20:28
Virtual realityDampingLecture/ConferenceMeeting/Interview
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Eigenvalues and eigenvectorsField extensionFocus (optics)Meeting/Interview
22:14
SpeciesVideo gameComputing platformMeeting/Interview
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TouchscreenLecture/ConferenceMeeting/Interview
23:59
InternetLecture/Conference
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Category of beingForceInternetContinuous trackDigital mediaSmartphoneMeeting/Interview
25:07
InternetMoment (mathematics)Lecture/ConferenceMeeting/Interview
25:37
Moment (mathematics)Field extensionPlot (narrative)Meeting/Interview
26:14
Moment (mathematics)Meeting/Interview
26:51
Meeting/Interview
27:23
Medium <Physik>Online gameInternetMeeting/Interview
27:56
EintauchenGame theoryMeeting/Interview
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Block (periodic table)Correlation and dependenceEmbargoStatistikerLecture/ConferenceMeeting/Interview
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Lecture/ConferenceMeeting/Interview
30:18
Bus (computing)Potential gameVideo gameLecture/ConferenceMeeting/Interview
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PredictionPassig, KathrinMeeting/Interview
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FacebookStatisticsRoundingContent (media)Lecture/Conference
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outputContent (media)Set (mathematics)Meeting/Interview
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HypermediaMicrosoftJSONXML
Transcript: German(auto-generated)
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Wenn ihr das Gefühl habt, ihr könnt nichts mehr zu der Frage beitragen oder wollt rüber
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gehen zu einer, der von Tina angesagt, zum Beispiel Internet-Karaoke-Party oder den anderen Partys, die sind tendenziell alle ganz dahinten, also hinter der Bühne eins sind die Partys und die sind sehr empfehlenswert. Und wenn es Raten dazu gibt, ich kann sie beantworten zu den Partys. Ja, wenn ihr das Gefühl habt, dann fühlt euch frei aufzustehen, das hier ist ein
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informelles Format, aber es ist wichtig, auch wenn nur wenige Leute da sind, ist es wichtig, weil, wenn ich ein Major Learning heute hatte, war, dass niemand wirklich weiß, wie es funktioniert. Und um neues Wissen zu schaffen, muss man das Zeug halt immer wieder bereden und
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immer wieder wiederholen. Und so entsteht neues Wissen und nicht anders. Es entsteht nicht dadurch, dass man eine total geile Powerpoint hält und Marshall McLoone irgendwie in einem Atemzug mit Ready Player One anwendet und dann noch ein paar coole Pop-Referenzen macht, sondern indem sich Leute mit verschiedenen Erfahrungen zu einem Thema austauschen und voneinander lernen.
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Deswegen meine erste Frage an euch ist, was habt ihr heute gelernt, was ihr noch nicht wusstet? Ganz viel. Auf jeden Fall, was du gerade gesagt hast, dass die Technologie an bestimmten
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Stellen auf jeden Fall noch weiterentwickelt wird und gerade auch eben in Dickeln ist. Wir sehen hier ganz viele Prototypen sozusagen und manche auch schon sehr ausgereift. Aber das ist halt auch das Charmante daran, dass man sozusagen hier die Area hat, wo Leute halt Sachen testen können, dann den Leuten direkt wieder Feedback geben können,
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weil gerade auch die Leute, die die Konzepte entwickeln und die gesamten Anwendungen designen, ganz, ganz dringend eben von den Erfahrungen profitieren können, von den Leuten hier. Und ich glaube, das ist was, daran habe ich schon früher geglaubt, aber hier sehe ich das einfach noch mal bestätigt. Ich fände dieses ganze Virtual Reality Thema ziemlich umwerfend, also einfach zu
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sehen, wie viele hier davon unterwegs ist, wie dicht es präsentiert wird, weil ich das Gefühl hatte, es war bis vor einer Weile schon fast wieder tot gesagt, zumindest in dem Bereich, wo ich mich so rumtreibe und jetzt zu sehen, wie viele Ansätze es da gibt und ich habe immer noch nachhaltige körperliche Wirkungen von der einen Präsentation, die ich vorhin ausprobiert habe.
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Das ist schon beeindruckend. Ich schreibe mit, damit das neue Wissen, falls wir welche entwickeln, die auch drin ist, weil wir haben ja auch noch den fünften, sechsten, die Performersion und ich will da weitermachen und ich will auch, was ich auch total gut finde, ist,
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wenn man die Sachen aufschreibt und sie sich hinterher noch mal anschaut und als ich, ich dachte eigentlich, es wird total easy, gestern Abend 22.30 Uhr, als Johann Knatrup-Jensen seine Installation Doghouse oben aufgebaut hat und wir müssen einfach nur so ein paar Files auf ein paar Samsung S6 überspielen und dann scheiterte das tatsächlich an den bisschen wackeligen
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Kontakten von den Samsung Gears, da muss man ganz doll dagegen drücken und so ein dämliches, analoges Plastikproblem hielt dann die Installation hoch komplexer 360 Grad VR-Filme auf Hochtechnologie auf und dann sind wir zu dem Schluss gekommen, dass vermutlich vor 30 Jahren Leute
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ähnliche Nächte verbracht haben bei der Präsentation von Fax-Geräten und Probleme mit der Rolle hatten, deswegen die nächste Frage an euch, die ist auch so ein bisschen abgegessen, aber welche mutige Vision habt ihr von dem, was ihr mit dem Zeug irgendwann mal machen werdet und
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wo ihr schon jetzt wisst, vermutlich wird es total anders? Und zwar woran ich denke oder woran ich glaube, was die Vision sein könnte, was ich hier in Ansätzen auch schon gesehen habe, ist, dass wir VR nicht mehr wahrnehmen als etwas, das für uns als Einzelne etwas ist und
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bedeutet, sondern ich glaube Social VR ist ein ganz großes Thema, wo Menschen einfach zusammenkommen können und dort Dinge teilen und erleben können und auch eben interagieren können miteinander und das dann wieder zurücknehmen mit in die Realität und dadurch halt auch Grenzen zum Beispiel abgebaut werden können zwischen Menschen, egal ob es jetzt
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beim Kennenlernen ist oder im Kinosaal oder im Theater. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass theoretisch VR dazu da sein kann, um Menschen anstatt eben durch Technologie uns zu trennen, uns mit Hilfe von Technologie näher zusammenbringen kann. Ja, direkt da anknüpfend und in der Gefahr, dass ich jetzt was sage und
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mich direkt danach dekonstruiere, so wie du es möchtest. Es gab vor einigen Jahren den Versuch, eine virtuelle Kunstmesser aufzuziehen, die wie IP Art Fair Hasty, die ist kläglich gescheitert, erst weil der Server krachen gegangen ist und dann weil niemand Spaß hatte. Und meine Vision wäre jetzt mal, dass das in ein paar Jahren nochmal angegangen wird, dieses Projekt, und dann hervorragend funktioniert,
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weil es diese soziale Ebene, wie du gerade besprochen hast oder angesprochen hast, weil das dann funktioniert und weil man tatsächlich Spaß dabei hat, durch die Kojen und die Messelandschaft zu wandern. Ich glaube, dass VR jetzt wirklich kommen wird und nicht wie in den 90ern. Also wir werden die Bildschirme, die wir angeguckt haben, danach in
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der Hand hielten, die werden wir jetzt reinklettern. Ich glaube, dass VR nur ein Aspekt davon ist, ist eher für Home oder Flug, Entertainment interessant, aber sehr, sehr bald werden wir deutlich mehr über Augmented oder Mixed Reality reden, bevor auch diese Begriffe genau wie dieses Mobile dahinschwinden werden. Wir werden auf jeden Fall Dinger vor unseren Augen haben und irgendwann
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auf unseren Linsen und werden die Realität, so wie wir sie im Moment irgendwie jeder Einzelne erleben, auf jeden Fall angereichert erleben. Und das ist total spannend, weil man super viel damit machen kann und ganz viel wird sich dann auch als falsch erweisen. Aber ich hoffe sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, dass diese Ausstellungsideen genau wie Second Life ich laufe irgendwo durch und gucke mir dann Kunst an.
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Das kann ich schon in der jetzigen Realität. Nur da kann ich zu Fuß gehen um alles in der Welt. Wir müssen jetzt in die Bilder rein und wir müssen in der Welt von Hieronymus Bosch, wir müssen bei Escher, wir müssen da drin sein und das erleben. Und wenn man Jesse Schell glaubt, ein ziemlich smarten Game Designer,
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der unter anderem Disney diesen fliegenden Teppich gemacht hat, der sagt, dass uns Virtual Reality oder welche Reality dann noch immer in einigen Jahren auch zurück berühren wird. Und wir werden es auf jeden Fall mögen. Und das können wir schon da oben erleben mit diesem Wind Feedback. Es wird noch viel, viel mehr Feedback geben. Und das wird alles sehr aufregend.
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Da wird ich kurz als wahrscheinlich jetzt eine ganz naive Meinung, weil ich komme halt aus dem Theaterbereich. Und für mich ist das alles sehr, sehr neu hier und würde gerne anknüpfen an das, was du gesagt hast, dass jetzt durch die Virtual Reality die Leute nicht mehr durch Technologie voneinander getrennt werden, sondern zusammenfühlen. Und ich habe aber eher das Gefühl, dass man doch wieder getrennt wird.
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Du hast es glaube ich schon gesagt, dass du viel mehr Zeit in der virtuellen Realität verbringen möchtest. Und auch gerade wenn ich die Leute sehe, die sitzen jetzt alle vereinzelt auf ihren Stühlen mit den Brillen und nicht mehr im Kino nebeneinander, sondern jeder hat seinen eigenen Effekt, seinen eigenen Film. Und das trennt uns doch eigentlich wieder voneinander. Ja, also das ist der aktuelle Stand der Technologie.
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Und der ist halt eben so, dass wir erst mal alles... Es geht auch um richtig viel Hardware-Power, die wir brauchen, um halt diese virtuellen Welten zu bauen. Und wenn wir die jetzt einmal haben und die Sachen miteinander vernetzen, dann stelle ich mir zum Beispiel in meiner Vision des Theaters vor, dass es mithilfe von virtueller Realität als Zwischenmedium zwischen Bühne und dem Publikum plötzlich möglich ist zu traversieren.
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Also man kann plötzlich vom Publikum in die Bühne hinein und eben auch die auf der Bühne können hinunter ins Publikum und alle setzen dann eben eine Brille auf, auch nicht für das gesamte Theaterstück, sondern nur um in dieser Metawelt, die dazwischen passiert, irgendetwas zusammenzumachen, also eben diese Trennung aufzuheben. Und wenn jetzt jemand neben mir sitzt, den ich nicht kenne,
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der aber die Brille aufsetzt und plötzlich in dieser virtuellen Welt ein ganz anderer ist, irgendein Avatar, also mit dem ich quasi interagieren kann, dann baut man natürlich enorm die Hemmungen ab. Und wenn ich dann aber die Brille wieder absetze danach, dann sehe ich ihn natürlich in einem anderen Licht. Und das sind ja diese Arten von Grenzerfahrungen, wo man dann die Grenzen auch abbauen kann, da bin ich mir sehr sicher, und das alles eben zu einem gemeinschaftlichen Erlebnis wird.
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Also man sozusagen zusammen anpackt, um Probleme zu lösen, um jemanden zu finden, der verloren gegangen ist in der virtuellen Welt oder Ähnliches. Also man muss diese Art von Theater auch erst noch finden und erfinden. Ich glaube, ich kann dazu auch was sagen, einfach weil wir mehr mit Augmented Reality arbeiten und merken, dass die Wahrnehmung der Menschen
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da noch eine ganz große Rolle spielt. Also dass wir, glaube ich, irgendwie, wir leben 2016 und sind noch irgendwie durch Games und weiß nicht was und einiges schon gewöhnt. Aber das wird sich noch sehr viel weiter verändern. Und weil du gerade gesagt hast, in Zukunft, was vielleicht auch nicht klappen wird, ich glaube eigentlich ist es andersrum. Je mehr wir uns daran angepasst haben, desto mehr kann auch klappen. Also Dinge, wie du gerade beschreibst,
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sind dann einfach für uns persönlich ganz selbstverständlich und überhaupt kein Ding mehr. Ob jetzt Augmented oder Virtual Reality, wir werden einfach eins so damit. Und das ist gut. Also ihr seid weiterhin aufgefordert, wenn ihr was dazu sagen möchtet, einfach hier hochzukommen.
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Ich gehe dann zum Beispiel runter. Geil. Das ist das Konzept. Es klappt auch in der Regel nicht.
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David, willst du hochkommen und was erzählen? Freut sich Tina, komm. Das ist David von dem Regie-Kollektiv Prinzip Gonzo, die nicht nur heute 10,5 Stunden da oben gestanden haben und ein Spiel des Lebens vorgestellt haben, sondern auch eine Special Performance extra
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für diesen Ort konzipiert haben, geprobt haben und zusammen mit Toto und Omnidome hier am Donnerstagabend und am Freitagabend zur Uraufführung bringen werden. Hallo, David. Geprobt ist es noch nicht.
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Also es ist entwickelt oder stand, entwickelt zu werden, aber es wird knapp. Und ein Prototyp, aber sehr interessant für uns und hoffentlich für euch auch. Was hast du denn heute gelernt? Du warst ja nicht auf einer Bühne oder auf einem Podium, sondern du warst da oben im direkten Face-to-Face-Kontakt.
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Was waren deine Erkenntnisse? Wir kamen nicht richtig dazu, groß rumzugehen und viel wahrzunehmen. Deswegen habe ich selbst hier in dem Raum selber nicht so viel wahrgenommen, sondern wir waren eigentlich eher damit beschäftigt,
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unsere bisherigen Arbeiten und das, was wir in der Zukunft machen, vorzustellen. Was insofern interessant war, als dass Leute hier aus dem Kontext der Messe mit anderen Erwartungen auf uns treffen und nicht in einem rein theatralen Kontext fragen, wie läuft das, wie arbeitet ihr mit Schauspielern, sondern natürlich wissen wollen, wo ist der Reiz der Schnittstelle
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zwischen Software und Theater bei euch. Und das war für uns relativ interessant, das mal unter dem Kontext vorzustellen und so auch über die Arbeit irgendwie selber was zu erfahren. Darüber reden, berichten, was man da eigentlich macht und was man in der Zukunft vielleicht mit dem Medium oder mit den medialen Möglichkeiten von Software
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noch weiterentwickeln könnte oder fortführen muss. Und was wäre da dein Traum? Was für eine Inszenierungsvision treibt dich gerade um, die du gerne in fünf bis zehn Jahren umgesetzt haben möchtest? Na ja, wir haben vor zwei Jahren
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das Spiel des Lebens herausgebracht. Also eigentlich mit Hilfe von Software, die Aktivitäten von Spielern aufzeichnet, eine Umsetzung von einem Brettspiel, dem Brettspielspiel des Lebens. Und der ganz kurzfristige Traum ist natürlich jetzt dieses Konzept, was bei Spiel des Lebens andockte
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an das tatsächliche Leben der Spieler, die hier hereinkamen als Zuschauer und die Möglichkeit hatten, ein zweites Leben oder ein Alternativleben bei uns in einem theatralen Rahmen zu erleben, dass wir dieses Konzept weiterführen und stärker kontextualisieren. Also jetzt im Juli machen wir eine Wirtschaftssimulation.
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Wo wir gerade auf der Suche sind, wie kriegen wir die Spieler so hineingezogen, wie wir das Spiel des Lebens dadurch machen konnten, dass jeder ein Leben mitbringt, jeder schon mal ein Stück Leben gelebt hat oder jeder sich die Frage stellt, was wäre, wenn ich ein anderes Leben leben könnte. Jetzt das in speziellem Kontext weiterzuentwickeln
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und die Hoffnung dabei zu haben, dass das auch genauso funktioniert, ist erst mal der Traum, dass es gut weitergeht. Okay, Sex. Es waren erstaunlich viele Nacktbilder heute auf dieser Leinwand zu sehen.
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Ein wichtiger Faktor bei der Gründung der Republika war ja das Bedürfnis, sich von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen und mal die Leute hinter dem Blog oder hinter dem, was es damals gab,
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was weiß ich, IRC-Chat oder SMS, kennenzulernen und gegebenenfalls erotische Kontakte zu knüpfen. Auf der anderen Seite ist sowas wie Google Glass daran gescheitert, dass es total unsexy ist.
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Noch ein Aspekt. Ich empfinde mich als verletzlich, wenn ich die Vollformatbrillen aufsetze, also die, durch die ich nicht mehr durchgucken kann, dann nehme ich mich erst mal in einer Situation wie dem VR-Kino unten als verletzlich und ausgeliefert war und für mich nicht wohlkörperlich. Was fällt euch zu dem Thema VR, AR, MR
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und eure Körperlichkeit ein? Ich meine, wir sind da ja doch in einem neuen Reich der Möglichkeiten. Als die Leute das allererste Mal eine Computermaus in der Hand hatten, fühlten sie sich auch komplett überfordert. Das ist ein neues Interface. Das Interface, das wir jetzt mit den Brillen haben,
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ist im Vergleich verhältnismäßig einfach, zumindest wenn es gut designte Erfahrungen sind. Letztlich sind die tollen Sachen, die einen umhauen, Sachen wie diese Schaukel, wo eine unmittelbare Körperlichkeit da ist oder diese Rollstuhlsache. Das ist doch der Punkt, den Jesse Schell macht. Wenn wir irgendeinen Roboter vor uns haben, den wir nicht sehen, aber wenn wir irgendeine Wand anfassen,
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gibt uns der Roboter die Wand. Wenn wir eine Tapete anfassen, gibt er uns eine Tapete. Da gibt es ja auch in Sachen Körperlichkeit komplett neue Möglichkeiten. Sei es wirklich Hardware-mäßig, das wir irgendwelche geilen Devices anhaben. Ich glaube, da muss man nur mal nach Japan fahren und mit einigen Leuten da reden. Und auf der anderen Seite auch komplett neue Freiheiten,
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die man in der Form noch nie hatte. Und natürlich ist es das treibende Thema, weil es das sehr oft bei Fortschrittsthemen war. Und es außerdem eines der zentralen Metathemen ist. Deswegen klar, aber es ist auch nur ein Teil davon.
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Ich habe persönlich mit den volumetrischen Aufzeichnungsverfahren gearbeitet. Das heißt, ich war in der Lage, mich selbst dreidimensional aufzuzeichnen. Und wenn man sich selbst zum ersten Mal in der virtuellen Welt begegnet, wie wir einander sozusagen begegnen von außen, dann ist das ein ziemlich transformativer Moment.
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Normalerweise hat man immer die Perspektive durch die eigenen Augen zu blicken auf alle anderen Menschen und denkt immer, ha, ich bin der Tollste. Und die anderen sind ja alle so singuläre Wesen und sehr verletzlich. Und plötzlich war das für mich auf einmal genau derselbe Moment, als ich mich in der virtuellen Realität gesehen habe, meinen Körper gesehen habe, meine Schwächen gesehen habe, von allen Seiten vor allen Dingen gesehen habe. Man glaubt gar nicht, wie oft man nicht weiß,
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wie man von hinten aussieht. Und für mich war das dann der Moment, wo ich auch gemerkt habe, ich bin auch nur ein Mensch. Ich bin genauso ein einzelnes Wesen wie alle anderen auch. Und hatte halt das Gefühl, dass schon in diesem kleinen Ding die Technologie einen unglaublich transformativen, emotionalisierenden und ehrlich gesagt auch philosophischen Moment innehält. Und ich glaube, wir finden da noch viel, viel mehr als nur den einen.
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Ich würde was anderes ansprechen, was vielleicht so ein bisschen dahin kommt, das ist Intimität. Und zwar, das hat nicht direkt mit Körperlichkeit in dem Sinne zu tun, aber ich habe das Gefühl, dass durch Technologie wir eine ganz andere Intimität inzwischen erfahren
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oder dass wir Maschinen ganz anders wahrnehmen als noch vor 30 Jahren. Das hätten wir uns niemals vorstellen können, dass wir so viel teilen mit unserem Computer, mit unserem iPhone. Und das ist ja irgendwo dann doch auch eine Körperlichkeit, die wir teilen. Also ich glaube, da gibt es auch bestimmt in näher Zukunft noch immer viel mehr Entwicklungen. Aber ich finde das auf der einen Seite sehr spooky,
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wie intim ich mit einer Maschine sein kann. Da gibt es unglaublich tolle und unglaublich furchtbare Geschichten. Auf der anderen Seite ist es aber irgendwie auch ganz geil. Also wie intim kann ich mit einer Maschine werden? Das ist eine große Frage. Okay, ich werfe ganz kurz etwas ein. Und zwar, Hyeongmin Kim macht am Donnerstag
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eine Performance zu dem Thema 70 cm, weil 70 cm der Median sind, in dem die meisten Menschen ihren privaten Space berührt fühlen. In VR ist das anders, wie man bei Jan Keno Jensen gestern auf dieser Bühne gesehen hat. Der Moment, wo ich in dem 360-Grad-Porno meinen Körper halbnackt auf dem Bett liegen sehe
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und ein Mann kommt, also das ist ein Frauenkörper, und ein Mann betritt die Tür, oder kommt diesem Bett zu nahe, ist der Moment, wo sich nach seiner Erfahrung die meisten Menschen die Brille vom Kopf reißen. Und nicht, weil der doof ist, sondern weil die Intimität sich ganz anders und unmittelbarer darstellt. Der ist weit mehr weg als 70 cm.
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Und der andere Aspekt, der vielleicht in diese psychoanalytische Richtung geht, die du als transformatives Moment beschrieben hast, ist Kort Riechelmann, Biologe und Autor, tolles Krähenbuch geschrieben, spricht am Donnerstag hier über die Sehnsucht nach der Immersion, am Beispiel von starren Schwärmen, die immer in Schwärmen sind,
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außer wenn sie Sex haben wollen und ihre Kinder großziehen. Und das ähnlich bei Hikikomoris oder Menschen, die sehr gerne in digitalen Welten unterwegs sind, ist es ja ähnlich, dass die diese Welten verlassen, um entweder sich irgendwelchen Formen von familiären Basispflichten
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denen Genüge zu tun oder eben um Pornos zu gucken, was sie dann natürlich nicht in Eve Online machen oder in DayZ. Man hat diese aggressionsgesättigte Welt der virtuellen Realität, um dann aber so eine Art private, kuschelige, geborgenheitgebende Libido-Welt
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abseits dessen zu haben. Sorry for the rant. Nee, das hab ich im Kopf. Außerdem reden die ja dann noch mal am Donnerstag drüber. Eine ganz kleine Mini-Anmerkung.
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Avida Beiström, die mit der Selfie Stick Aerobic hat zu dieser Intimität eine schöne Fotoserie gemacht, wo Menschen von dem Screenie des Telefons in intimen Situationen beleuchtet werden, aber in so einem rosa-freundlichen Licht. Das ist eine schöne Arbeit. Kennt ihr Selfie Stick Aerobic? Okay, müsst ihr euch angucken. Von Avida Beiström, das ist super.
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Jemand aus dem Publikum. Nochmal. Gedanken zu den kruden Sachen, die wir jetzt hier geäußert haben. Kommt, wir sind auch gleich durch. Falls nicht, hätte ich sonst noch mal eine Frage an euch. Ich weiß nicht, ob ich die Einzige bin, die so leichtes Unwohlsein verspürt,
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wenn es zu dem Punkt kommt, Virtual Reality und Intimität. Ich genieße total die Momente, ich muss mich da zu regelrecht disziplinieren, aber ich genieße die medienfreien Momente. Die Momente, die total privat sind, kein Handy, kein Screen, kein gar nichts. Das sind für mich immer noch die intimsten, wo ich denke, die Intimität liegt ja genau darin, dieses Unvermittelte zu haben
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und das nicht zu teilen, nicht aufzuzeichnen, auch hinterher nicht irgendwo wiederzufinden. Findet ihr das, Virtual Reality und so, dass das eigentlich so notwendig ist oder dass so ein Haupttrieb dahingehen sollte, so eine Intimität überhaupt zu erzeugen? Bei dem anderen gehe ich mit, dass es toll ist, Erfahrungswelten zu schaffen
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und Dinge anzureichern, aber bei der Körperlichkeit und der Intimität, da zieht sich bei mir was zusammen. Irgendwann ist auch mal gut. Die Frage ist, hast du Angst, dass damit die Intimität verloren geht, dass wir das eine gegen das andere austauschen? Weil ich glaube persönlich, dass das durchaus eine Erweiterung sein kann.
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Ich kann mir schon auch vorstellen, dass man seinen Partner neu kennenlernt, indem man zusammen in der VR Dinge erlebt. Ich glaube, dass wir zum Teil einfach verlieren, unseren Partner alt kennenzulernen. Da bin ich jetzt mal so ein bisschen die Kulturpessimistin. Bei aller Euphorie und allen Möglichkeiten, die da drinstecken, ich glaube, dass eher so eine Anforderung sein müsste,
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das eine ganz zu auszuschöpfen und zu erkunden, aber doch sich auch immer wieder diesen Rückzug zu nehmen. Das wäre mir, glaube ich, eher ein Anliegen. Das ist so ein Fokus, der mir zum Teil eher fehlt. Ich persönlich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen, dass es halt so ist. Ich benutze halt Technologie und ich habe mit meiner Freundin zum Beispiel oft Videospiele zusammengespielt
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und habe dann halt einfach gemerkt, dass man sich auch darüber über ein drittes Medium sozusagen extrem gut kennenlernen kann, in neuen Arten und Weisen auch kennenlernen kann, weil wir denken dann halt anders. Ich hatte sowieso auch mal generell die Idee, wenn schon eine Flirtplattform, dann sollte das eher immer eine sein, wo man sich über ein drittes Element kennenlernt. Ich glaube halt nicht direkt, ich und du sozusagen, sondern dass man die Intimität eben über
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sagen wir mal ein Kunstwerk oder indem man sich halt austauscht. Und ich glaube halt genau, über Bande zu spielen kann manchmal eben zu Intimität führen. Und am Ende ist es natürlich auch die Frage, was bedeutet für als Individuum Intimität? Ich verstehe diese Momente, die du da meinst, die quasi keine Agenten
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und keine Mediatoren zwischen uns haben, wo wir nicht irgendwie beide auf dem Screen oder in einem Screen sind oder sowas. Aber ich glaube nicht, dass ich das beides exklusiv ausschließen muss. Also ich glaube, dass die eine Intimität auch die andere steigern kann, zum Beispiel. Pessimismus hin oder her, also ich will nur sagen, die Palette ist breit. Und natürlich, ich glaube auch, es kann so sein, die Hikikimori, das sind halt auch Menschen in Japan,
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die wirklich ihre Zimmer nicht verlassen, wo die Mütter das Essen vor die Tür stellen sozusagen, die entscheiden sich dann eben für eine andere Form von Intimität und ich glaube schon, dass das dann auch gefährlich ist. Und dass diese Welten und diese Möglichkeiten das noch verstärken können. Aber das ist halt immer die Abwägung bei der Technologie. Das ist vielleicht das Credo dahinter. Also es geht ja gar nicht gegen die Entwicklung. Die sind ja, wie wir so schön wissen,
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immer janusköpfig und das kommt eben darauf an, wie wir sie jeweils gebrauchen. Aber es wäre mir so wichtig, in diesem Kontext nicht immer nur zu rufen VR, VR, wie toll, wir können jetzt Intimität und alles, sondern zu sagen, ey Leute, aber guckt euch auch mal in die Augen zwischen uns. Das unterstütze ich auch, das sehe ich auch genauso. Und ich glaube auch, wenn irgendein Mensch mal
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in der VR verloren geht, dann sind es auch die Menschen, die ihn da wieder rausholen sollten und nicht die Maschinen. Also, genau. Ich muss den Namen nachgucken. Russell Davis, von der Really Interesting Group, hat vor ein paar Jahren irgendwann so einen Talk gehalten und der hat das sehr schön runtergebrochen,
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weil es im Internet zwei Zukunftsvisionen gibt. Wenn man alle Zukunftsvisionen runter bricht, gibt es zwei Kategorien. Die eine ist Cabin, Porn, Crafted, alles grün, total nature. Und das andere ist eben High-Tech, Glass, Sci-Fi. Das sind quasi die beiden Endpunkte, links und rechts. Und so hat es ja noch nie in der Entwicklung
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der Menschheit stattgefunden. Also, es gibt immer noch Opernhäusern, die Leute laufen ins Kino, wo es Fernsehen gibt. Und was du ansprichst, ist natürlich ein totales Grundbedürfnis, aber es wäre total interessant, mit Leuten darüber zu reden, die mit diesen Devices, die für uns jetzt neu sind. Wir reden ja immer noch über neue Medien. Es wäre es interessant, mit Leuten zu reden, die damit eben aufgewachsen sind. Und ich glaube, wenn du mit jemandem redest,
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der jetzt mit VR-Brillen aufwächst, oder immer schon seit er denken kann, ein Smartphone und das Internet hatte. Das Internet ist für diese Leute wie Wasser ungefähr. Und ich glaube, da würde es so niemand finden, der sagt, es wäre schon ganz gut, wenn wir mal das Internet abschalten, weil sie eben diese Kulturtechnik nie erlernen mussten und keine davor kennen, sondern damit aufgewachsen sind. Aber trotzdem sind diese
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Leute ja voll gut drauf. Aber es gibt so, also ich meine, in der Kunstgeschichte ist doch dieser Moment, der Überintimität durch neue Erzählformen präsent, sowohl bei der Einführung der Großaufnahme, also früher die ganzen Filme immer in der Volltotale, also quasi oben, man sieht nur den Oberkörper und den Kopf
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und dann irgendwann mal die echten Close-ups, wo die Leute dann total steil gegangen sind in den Kinos. Oder bei den Impressionisten, das intime Darstellen, alltägliche, nicht repräsentative Handlungen. Das sind ja Momente, die ... Und ich empfinde das auch oft, in solchen Momenten. Und dass du das auch so empfindest, ist ja ein Zeichen dafür, dass es funktioniert.
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Und das Gegenstück dazu ist ja eben dann vielleicht diese Sehnsucht nach der Immersion, die die Leute früher dazu getrieben hat, eine Tageskinokarte zu kaufen und das Ding dann halt morgens zu betreten und abends wieder rauszugehen. Was ja heute auch ein total Absurdes. Aber der Punkt ist das Rausgehen. Der Punkt ist, du gehst am Ende des Tages aus dem Kino raus. Und mein kleiner Bruder,
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der ist sechs, sieben Jahre jünger als ich, der geht natürlich einerseits total spielerisch mit Social Media um. Ich würde jetzt mal sagen, der ist da mit Drehgerecht aufgewachsen, hat aber genauso diese totalen Übersättigungserscheinungen und meldet sich dann immer wieder ab und meldet sich dann irgendwann mal wieder an. Also es gibt ja dieses Moment des Entzugs.
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Und klar, es gibt diese beiden Antipole in den Visionen, wo es hingehen kann. Und es wird immer dieses Pro und Contra geben. Aber... Ich sag dazu ganz kurz doch noch was. Und zwar glaube ich nämlich, dass das total stimmt. Aber du hast glaube ich gerade gesagt, dass es dann den Menschen geben muss,
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der den wieder rausführt. Und ich glaube, das ist einfach der genaue Schlusspunkt dazu, dass es halt die Maschinen auf der einen Seite gibt oder die Virtual Reality, in der wir uns austoben können und so weiter und so fort. Aber dass eigentlich das Zwischenmenschliche nach wie vor immer wichtig sein wird und das Wichtigste eigentlich. Und dass das eigentlich dann die Rolle übernimmt, einen da wieder rauszuholen. Also
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wollte ich nur nochmal so betonen. Aber um mich selber sozusagen nochmal zu korrigieren, ich sehe auch in einer Art düsteren Vision. Wir haben ja heute schon das Phänomen Internetsucht. Dass Menschen halt wirklich permanent Online-Spiele spielen oder so was. Ich glaube, dieses Medium taugt auch dazu, dass wir in 5, 6, 7 Jahren mit VR-Sucht vielleicht umgehen müssen lernen.
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Weil einfach diese Dinge sind so, die funktionieren einfach so gut. Und bringen Leute halt eben dazu Spaß zu haben und vielleicht auch nicht zu knapp. Und dementsprechend kann es dann eben sein, dass man dann eben auch wieder Prävention oder damit arbeiten muss. Aber das ist ja auch nun ein Zeichen für die Qualität des Mediums. Und an der Stelle muss man dann nochmal auf Kathrin Pars nicht und die Standardsituation der Technologiekritik hinweisen
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unbedingt. Mit diesem Ding Christian Schiffert, das nebenan eben mal Games als Kulturgut auch nochmal angesprochen. Dieses Ding Buchsucht im 19. Jahrhundert. Es gibt ein neues Medium und dann sagt man, oh mein Gott, die jungen Mädchen verlieren sich in virtuellen, fiktionalen Welten, weil sie zu viele Bücher lesen.
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Und nicht mehr ihren häuslichen Pflichten nachkommen. Das heißt, jede neue Technologie bringt das mit. Sehr schön auch diese Episode des Mausdaumens, wo Chirurgen vor 20 Jahren sagten, nein, wenn man die Maus bedient, wird man so einen komischen krummen Finger kriegen. Und das wird alles ganz böse enden. Freiwilligkeit ist der zentrale Aspekt.
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Wenn ich Leute im Gefängnis dazu zwinge, in VR zu sein, ist das so Clockwork Orange. Aber es gibt ja auch noch Soylent Green. Da kann man ganz freiwillig in die VR am Ende eintauchen. Ja, aber was mir da noch einfällt, ist dieses eine Kapitel aus Freakonomics 2,
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wo Sie darlegen, das sind diese beiden Statistiker, die auch dieses Block haben und die haben eine eindeutige statistische Korrelation festgestellt, dass in den abgeschiedenen US-amerikanischen Kleinstätten, in denen flächendeckend Kabelfernsehen
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eingeführt wurde, 20 Jahre später ein ganz deutlicher Anstieg an Crime und Verbrechen ist. Und die versuchen das dann irgendwie statistisch, soziologisch, ökonomisch zu deuten, kommen zu dem Schluss, dass eben in dieser Phase, in der die Eltern mit dem Erlernen einer neuen immersiven Technologie
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beschäftigt waren, die Kinder in einer Form vernachlässigt werden, die dann später nicht mehr eine eindeutige Gut-Böse. Also es war nicht, weil die Kinder das Fernsehen geguckt haben. Oft hatten die Kinder da keinen Zugang zu. Aber die Eltern waren mit dem Erlernen einer neuen Technologie beschäftigt und das hat dann dazu geführt. Also von da wäre der Rückschluss jetzt
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... Also irgendwie könnte man da, wenn man schlau wäre und ökonomisch denken würde, Kapital rausschlagen, dass man weiß, dass in 20 Jahren, oder sagen wir mal in 25 Jahren, echt viele Verbrechen mehr sind als jetzt. Oder ein ganz unökonomischer Ansatz,
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tatsächlich diese neuen Technologien diskursiv miteinander zu begleiten. Weil es ist ja nicht nur die Sucht, das gab es bei Computerspieler, als es die Amokläufe gab, kamen in Deutschland Riesendiskussionen auf. Das liegt alles an den computerspielsüchtigen Kindern. Aber es gibt ganz viel dazwischen. Es gibt die Konditionierung, die wir alle haben. Es fällt uns schwerer, ich pauschalisiere das jetzt furchtbar,
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es fällt uns schwerer, lange Texte zu lesen, uns zu fokussieren, es fällt uns schwer, auf den Bus zu warten, ohne ständig aufs Handy zu gucken. Das sind so die kleinen Dinge, die ich meine. Und ich glaube, mit neuen Technologien oder mit denen, die uns jetzt schon umgeben, da einfach schon in der durchaus auch kritischen Auseinandersetzung zu bleiben und eben nicht nur so technikeuphorisch durch die Welt zu
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laufen und die Potenziale zu feiern, sondern schon noch zu sehen, es braucht die Menschen, die das begleiten, die das reflektieren, die jung und alt. Also es ist ja nicht nur eine Geschichte, den Kindern das beizubringen. Die rennen uns ja oft schon damit weg, weil die das viel natürlicher aufnehmen und erlernen, als wir das tun. Und was machen wir gerade? Wir reflektieren in Gesellschaft, haben keine Brillen,
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also außer optische Brillen halt und machen das ja. Und machen das natürlich auch am 5. und 6. Genau. Und da kommt nämlich auch Katrin Pasich kommt auch und denkt mit Jan Keno Jansen. Also die haben sich glaube ich zum Ziel genommen,
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möglichst präzise Prognosen zu machen, über die Zukunft und die dann hinterher sich nochmal in 10 Jahren anzuschauen und darüber zu lachen. Und es geht auch um Angst. Am Freitag ist das. Und Katrin macht das ja mit dem Techniktagebuch in einem Bewusstsein, dass wir viel zu wenig wissen, wie
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das Auto damals eingeschlagen hat und was es da für einen Stress gab mit dem, keine Pferde. Gut, jetzt jemand aus dem Publikum. So, dann machen wir doch jetzt mal ganz kurz eine Runde Applaus für unseren technischen Leiter
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Leroy und Burkhard und sein Team, die heute den ganzen Tag woanders aufgebaut haben, damit es klappt, die stehen da hinten. Dann haben wir Andrea und Leon vom Kühlausteam, die stehen auch da hinten. Markus
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den Bildmischer und da vorhin stand Anna da, aber du bist nicht Anna. Also Markus und sein Team von Kameraleuten, die das alles gestreamt haben und so weiter. Martin vom FOH. Ja, da. Marc Nikolait, unseren persönlichen Social Media Manager,
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der das alles auf Facebook macht und Hashtag Performersion. Lille in dem grauen Pullover, der den Tag über den Stage Manager gemacht hat. Tina Pfur, die Co-Moderatorin, ohne die ich das heute nicht geschafft hätte, künstlerische Leiterin
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vom Ballhaus aus, tolles Programm, tolles Design. Und Alex Wolf und Wiebke Holtermann von der Republika, die hier Programm und Produktion gewuppt haben an diesem Ort. Die sitzen da und stehen da. Und natürlich vor allem
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den Leuten, die die Inhalte reingebracht haben, weil wie wir auch heute alle uns gegenseitig oft versichert haben, ist eine neue Technologie total für einen Arsch, wenn keine tollen Inhalte da sind und es nicht story driven ist, denn vielen Dank euch, dass ihr gekommen seid einen neuen Input gebracht habt. Und euch, dass ihr viele Fragen gestellt habt.
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Und dann natürlich auch einen großen Dank an Julian. Ich weiß gar nicht, was er alles gemacht hat, aber eine ganze Menge sehr, sehr großen Applaus für Julian Kamphausen.