FlatMatch: Online-Wohnungssuche mit OSM-Daten
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Number of Parts | 69 | |
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Identifiers | 10.5446/17603 (DOI) | |
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Abstract |
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MatroidRoutingSoftwareMobile appGoogleHöheInformationRoutingMicrosoftMassVelocityRoute of administrationWEBPhysical quantityVector graphicsVolumeRouter (computing)GoogleSmart cardFile viewerSoftwareCircleSpeciesSign (mathematics)ALT <Programm>TwitterComputer animationLecture/ConferenceXML
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Focus (optics)Smart cardFile viewerComputer animation
04:16
Boom (sailing)Run-time systemPerspective (visual)Route of administration
04:39
Mobile appInterface (chemistry)Run-time systemFirefox <Programm>InformationWeb applicationWeb browserInterface (chemistry)Physical quantityEditorRun-time systemRouter (computing)AlgebraAlgebraic closureMetadataHigh availabilityWeb-AnwendungFile viewerWeb portalWEBComputer animation
11:50
Firefox <Programm>Perturbation theoryMatroidSet (mathematics)Run-time systemDemosceneWEBInformationPhysical quantityWeb browserStudent's t-testBackupBuildingState of matterPositionGeometryRun-time systemRoute of administrationPoint (geometry)Continuous trackComputer animation
16:44
Run-time systemMobile appIterationRoutingRun-time systemWeb browserInformationBuildingMobile appLecture/ConferenceComputer animation
18:14
Parameter (computer programming)FlagDatabaseHand fanBuildingInformationDivision (mathematics)Student's t-testSurfaceFocus (optics)CloningMetadataMusical ensembleRoute of administrationPerspective (visual)Run-time systemGRADEEditorMicrosoftMoment (mathematics)Order of magnitudeSpeciesFactorizationFile viewerBeam (structure)OPUS <Programm>GoogleLecture/Conference
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View (database)InformationComputer animation
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Lecture/ConferenceComputer animation
Transcript: German(auto-generated)
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Flatmatch, Online-Wohnungssuche mit OSM-Daten, ich bin gespannt, was uns erwartet und würde das Wort dann hier direkt mit übergeben. Viel Spaß. Vielen Dank, guten Morgen und bevor ich richtig loslege, kurzer Disclaimer, damit
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niemand enttäuscht wird, zum Vortrag geht es nicht um Routing mit OSM, nur um keine falschen Erwartungen zu wecken. Ok, ja, Routing in OSM. Routing ist so ziemlich das Aushängeschild von OSM neben der Karte, die wir im Web sehen. Es gibt unheimlich viele Routing-Anwendungen, einen Haufen Anwendungsgebiete, wir haben
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heute schon einige gehört, ob Rollstuhl, Fahrräder oder eben der schnöde Pkw-Verkehr und es gibt unheimlich viele Daten in OSM zusammengetragen, um Routing zu ermöglichen. Ja, bei mir geht es nicht um Routing, aber mich interessiert, warum klappt das
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eigentlich, warum haben wir in OSM gerade für Routing so viele Daten, warum klappt das so gut mit der Software und dann weiter gefragt, können wir das auch vielleicht bei anderen Datenarten erreichen. Und meine Antwort, warum das bei Routing klappt, ist ein Engelskreis, eine positive
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Feedback-Schleife. Es hat angefangen, dass Leute ein bisschen Straßendaten gesammelt haben in OSM, das war ja die erste Projektidee und um das mal auszuprobieren, hat mal jemand eine Routing-App geschrieben, um zu gucken, was kann man mit den paar Daten machen und damit begann dann diese Feedback-Schleife. Dadurch, dass man jetzt Routing-Apps hatte, wenn auch das Datenmaterial für die Straßen
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erstmal nur rudimentär war, hatte man jetzt plötzlich mehr Nutzen aus diesen Straßeninformationen, die in OSM schon dran waren. Sie wurden plötzlich viel nützlicher, man hatte plötzlich eine zusätzliche Motivation, neue Straßendaten hinzuzufügen. Weil je mehr Straßendaten ich in OSM eintrage, desto mehr kann ich damit dann auch tatsächlich
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meine Wege finden und so wurden die Straßendaten verbessert. Und in dem Maß, wo die Straßendaten verbessert wurden, nicht nur im Volumen her, sondern auch zusätzliche Informationen, Geschwindigkeitsbegrenzungen, die Turn-Restrictions, in dem Maß wurden die Routing-Anwendungen viel nützlicher.
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Ich konnte eben plötzlich genauer Routen finden, bin ich mehr verkehrt rum in den Sackgassen reingefahren. Ich konnte eben auch anhand der Geschwindigkeiten viel besser die Wege abschätzen, sodass es dazu eine Motivation gab, jetzt wiederum bessere Routing-Apps zu schreiben, die all das auch benutzen. Und so, denke ich, begann diese Feedback-Schleife, die auch heute noch funktioniert und
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dafür eben sorgt, dass OSM sehr gute Routing-Software hat und eine unglaubliche Vielfalt an Straßeninformationen. Für mich war eben die spannende Frage, klappt das auch mit anderen Daten? Und die erste Datenart, an die ich gedacht habe, oder die erste Anwendung, an die ich
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gedacht habe in OSM, war Street View. Wir haben auch schon ein bisschen was in den letzten Tagen zu Gebäudeinformationen in OSM gehört. OSM enthält bereits Informationen über Gebäude, nicht nur die Grundrisse, die auf den Karten sehen, sondern Höhe, Farbe, teilweise Informationen zu einzelnen Gebäude
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teilen. Und das sind im Prinzip die Informationen, die auch Google auf Street View oder Microsoft auf Street-Site darstellt. Nur, dass die eben Fotos nehmen und OSM hat das Ganze als Vektordaten. Man könnte es theoretisch auch so rendern. Es gibt bereits eine große Anzahl Anwendungen in OSM, die auch tatsächlich diese Gebäudeinformationen
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darstellen, die meistens allerdings mehr so als Übersichtskarte. Ich habe deswegen auch mein eigenes Tool geschrieben, genannt OSM Street View, steht auch unter einer Open-Source-Lizenz und kann bei GitHub gezogen werden.
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Ich habe einfach ein bisschen einen anderen Fokus gesetzt. Zum einen habe ich eingebaut, dass man tatsächlich die Kartenhintergründe austauschen kann, tatsächlich das Straßenmaterial im Hintergrund sieht. Aber der Grund, warum das ganze Street View heißt, ist, weil ich tatsächlich die Perspektive wechseln kann und tatsächlich eben auch von Straßenlevel aus gucken kann
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und mit OSM-Daten sehe, wie diese Umgebung aussieht. Und das ohne für diesen Fall Dinge, die eigentlich Störeinflüsse sind, Menschen auf den Bildern, Bäume im Weg und so was alles. Also eigentlich ist es eine unheimlich tolle Sache, dass OSM diese Daten hat und man kann solche Anwendungen damit schreiben. Die Frage ist also, klappt diese Feedback-Schleife auch für Gebäudeinformationen?
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Und da können wir empirisch nachgucken, haben auch in den letzten Tagen schon ein bisschen was darüber gehört. Das sieht eher schlecht aus. Es gibt ein paar Regionen, das sind so die Aushängeschilder, die sind sehr gut abgedeckt. New York City zum Beispiel ist fast vollständig mit Gebäude- und Höheninformationen
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versehen. Die Stadt Rostock zum Beispiel auch, in beiden Fällen, weil die Auszüge der offiziellen Daten von Behörden bekommen haben und die bei OSM importiert haben. Dann gibt es ein paar Städte, da sind die Daten ziemlich großflächig. Magdeburg und Halle Neustadt zum Beispiel ist mindestens das halbe Stadtgebiet mit Höheninformationen geteckt, beides von mir.
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Dann gibt es noch ein paar Städte, wo ich wenigstens eine Stadtteile so gebündelt mit Gebäude- und Höheninformationen habe, aber meistens sind die Daten einfach nicht in OSM drin. Wir haben gestern auf einem Vortrag gehört, statistisch gesehen ist für unter 2% aller Gebäude, die in OSM sind, mit Höheninformationen hinterlegt.
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Sodass die Technologie da ist, aber die Daten nicht, um das tatsächlich für Street View anzulenden. Zurück zu dieser Feedback-Schleife ist jetzt natürlich die spannende Frage, warum nicht? Warum hat das bisher bei Gebäude-Informationen noch nicht geklappt?
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Und meine Antwort ist diese Stelle. Diese Verbindung klappt bei Straßen, aber nicht für Gebäude. Bei Straßen ist es so, wenn ich neue Straßeninformationen hinzufüge, habe ich davon direkt einen Mehrwert. Wenn ich eine Straße hinzufüge, können die Routen, die für mich berechnet werden, tatsächlich besser berechnet werden.
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Und diese Straßen kann ich üblicherweise zum Beispiel aus Satellitenbildern abzeichnen. Das klappt bei Gebäude- und Höheninformationen nicht. Bei Gebäude- und Höheninformationen, die kann ich nicht aus einem Satellitenbild ablesen, sondern die brauche ich üblicherweise durch Vorortbegehung. Und damit klappt diese Feedback-Schleife nicht mehr. Denn für alle Orte, wo ich hingehe, um Gebäude- und Höheninformationen abzulesen,
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Fotos machen oder das Ganze aufschreiben, da war ich. Da kenne ich mich aus, das habe ich gesehen, da brauche ich keine Computerdarstellung mehr davon. Also habe ich nicht für mich persönlich diese direkte Motivation. Und andersherum, da wo ich die Motivation habe, fremde Länder oder Städte, wo ich
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dem nichts hinreise und einfach mich schon mal virtuell orientieren möchte, da hätte ich die Motivation, diese Daten einzutragen, aber ich habe sie eben nicht. Also haben wir da diesen Disconnect und das ist meine Erklärung, warum das bisher nicht klappt. Ich bin der Meinung und hoffe sehr, dass das nicht heißt, dass wir die Höheninformation
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für Gebäude in USM nicht vollständig bekommen. Das heißt für mich nur, dass das Anwendungsgebiet so nicht das richtige oder nicht das einzige sein kann, um diese Motivation zu schaffen. Und deswegen habe ich nach einem anderen Anwendungsgebiet gesucht. Um das zu erklären, muss ich jetzt ein bisschen zurückgehen, zeitlich, genau
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genommen ins Mittelalter, also informationstechnisch ins Mittelalter, also ungefähr 20 Jahre. Wer vor 20 Jahren eine Wohnung gesucht hat, hat eine Zeitung aufgeschlagen und ist dort in Serate durchgegangen. Und was ich in Serate gefunden habe, war üblicherweise eine Information an wirklich
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brauchbaren Sachen, so Anschrift, der Anzahl Zimmer, die Wohnfläche und der Preis dieser Wohnung. Das war es, abstrakte Metadaten. Ziemlich nicht sankend, ich konnte da meine Fantasie anstrengen, aber so richtig hätte mir das nicht geholfen, zu verstehen, ist diese Wohnung was für mich?
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Und dann kam erst die Dolby-Com-Blase, dann Web 2.0-Boom und jetzt haben wir diese großen Web-Portale zur Immobilienvermittlung und was man da jetzt alles findet, das ist die Anschrift der Wohnung, der Anzahl Zimmer, die Fläche und der Preis. An nützlichen Informationen ist das im Prinzip noch das Gleiche wie bei einer
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Zeitung. Der einzige Unterschied ist, diese nicht sagenden Bilder, die kommen jetzt nicht mehr aus meiner Fantasie, sondern die kriege ich direkt im Browser und dazu kriege ich dann oft noch ein grunteres Bild, was zwar technisch oft absolut korrekt ist, aber für meine Vorstellung überhaupt nicht hilft.
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Also eigentlich hat uns die Web-Immobilien-Suche überhaupt nicht näher gebracht, damit wir als Mieter möglichst schnell eine für uns passende Wohnung finden. Weil ein Haufen Informationen fehlen und oft auch Informationen, die gar nicht in der Wohnung selbst liegen, so was wie die Aussicht, wenn ich am Frühstückstisch sitze oder am Arbeitsplatz, auf was gucke ich da?
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Gucke ich da auf die Häuserwand des Nachbargebäudes oder habe ich einen Ausblick auf einen schönen großen Park? Oder Informationen wie Verkehr und Lärmquellen, läuft eine Hauptstraße direkt der Wohnung vorbei oder ist ein Kindergarten nebenan? Andere Sachen über die Umgebung. Ist das außenrum sonst eine Einfamiliengegend oder habe ich es mit vielen großen Hochhäusern
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zu tun? Vielleicht ein sozialer Brennpunkt. Da interessiert mich natürlich auch, wie sieht denn diese Wohnung eigentlich wirklich aus? Grunteres ist technisch korrekt, aber hilft uns nicht wirklich in unserer Vorstellung. Für viele Leute ist es auch interessant, wie ist die Sonneneinstrahlung? Wann bekomme ich Sonne?
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Zu welcher Jahreszeit? Ist es morgen oder Abendsonne? Wie sieht das aus? All diese Informationen würde ich als Mieter gern für jede Wohnung zur Verfügung haben, aber habe sie in solchen Annoncen eben nicht drin. Aber man könnte sie zusammentragen. Sie sind eigentlich alle im Web verfügbar.
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Die Informationen über Aussicht, Verkehr und die Wohnungsumgebung stecken so in OSM drin. Vieles kann ich von einer Karte ablesen, einiges nicht. Die Gebäudehöhen zum Beispiel, wenn sie da sind, müsste ich aus den Metadaten auslesen, mit Overpass zum Beispiel. Aber die Daten wären da, ich könnte sie mir rausziehen.
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Für das Aussehen der Wohnung, wie gesagt, der Grundriss ist technisch korrekt. Ich könnte jetzt ein 3D-Grafikprogramm anschmeißen, das Ganze modellieren oder im Editor für ein 3D-Spiel das Ganze nachbauen und kann dann da durchgehen. Und wenn ich das beides habe, dann könnte ich mit ein bisschen Vektor-Algebra tatsächlich den Lichteinfall berechnen und mich so informieren.
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Also eigentlich sind die Informationen alle da. Man könnte sie zusammentragen und so fast komplett auf eine Besichtigung der Wohnung verzichten. Oder ebenfalls für die Wohnung, wo sich dann rausstellt aus solchen Gründen wie Lärm, da würde ich ihr nicht hinziehen. Das Problem ist, wenn ich die alle zusammentrage, bin ich länger beschäftigt, als wenn ich die Besichtigung einfach mache.
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Aber es ist gut zu wissen, die Informationen sind da. Und die habe ich genommen und dann in eine Webseite, eine Web-Anwendung gegossen, um sie frei verfügbar zu machen. Und das hier ist der Prototyp dieser Web-Anwendung, Flatmatch. So ist es erstmal nur generische Immobilien-Suche.
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Ich habe eine Karte, ich habe Suchfilter. Alles, wie man das inzwischen zum Glück auch bei den großen Anbietern kennt. Der spannende Teil ist, dass ich für jede einzelne Wohnung eine 3D-Ansicht bekomme. Ich bin hier quasi direkt virtuell in der Wohnung, kann mich frei umgucken, kann mich auf den Grundrüster zuschalten, damit ich weiß, wo ich bin, und kann zum Beispiel
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aus dem Fenster gucken. Was ich hier aus dem Fenster sehe, ist tatsächlich die Umgebungsgeometrie der Gebäude, so wie sie in USM vorliegt. Gut, in diesem Fall, das ist Magdeburg, habe ich die Daten erst in USM eingetragen und sie dann wieder rauszuziehen. Aber grundsätzlich werden sie direkt von USM gezogen.
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Ich kann hier also durch die Gegensäge gehen und sehe in diesem Fall zum Beispiel, okay, hier ist eine Hauptstraße mit Straßenbahnlinie gegenüber, ich glaube, einem neuen, geschossiges Gebäude. Also von der Seite nicht so schöne Aussicht, aber vielleicht für Studenten-Budgetwohnungen ganz gut.
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Hier links kommt übrigens irgendwo das Uniklinikum, also für die Medizinstudenten durchaus gut gelegen. Und die Aussicht zu dieser Seite hier ist ganz praktisch. Ich gucke auf etwas, was aussieht wie ein Park, eigentlich ist es der lokale Friedhof, aber auf jeden Fall eine grüne und ruhige Gegend.
13:00
Also ich habe all die Informationen und weil mich Leute immer darauf angesprochen haben, hey, Sonnenposition wäre einfach cool zu haben, habe ich einfach mal nachgerüstet. Wir können hier die Laufbahn der Sonne für jeden Tag des Jahres wählen und dafür dann für jede Uhrzeit die Sonnenposition. Und der spannende Teil ist, das Ganze wird sofort als Lichtfall in die Wohnung reinprojiziert.
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Also ich kann wirklich für den Tag gucken, um welche Uhrzeit habe ich wie viel Sonne.
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Okay, das FlatMesh. Die Fotos habe ich auf Folien als Backup, falls alles komplett abstürzt und viele Leute, die sich nur die Folien angucken. Okay, also das ist meine Anwendung und ich hoffe, dass sie in Zukunft wirklich breit benutzt wird. Mal schauen. Denn ich denke für uns als Mieter ist glaube ich klar, ist das eine super Sache.
14:00
Gerade für Leute, die vielleicht in eine andere Stadt umziehen, wo sie nicht einfach zu einer Besichtigung hinkommen, kann ich sehr schnell mir einen viel besseren Eindruck darüber gewinnen, wie gut welche Wohnungen für mich geeignet sind. Für eins, zwei muss ich dann vielleicht noch besichtigen, um zu gucken, ja gefällt mir in 3D, aber das darf ich schon wieder anwenden. Also für Mieter toll, für Vermieter einfach deswegen gut, weil die Mieter das wollen.
14:23
Wenn ein Vermieter sowas anbietet, die Leute natürlich erst zu ihm kommen und sagen, bei dir kann ich meine Traumwohnung direkt im Browser finden oder sicherstellen, dass du meine Traumwohnung nicht hast. Auf jeden Fall geht es bei dir schnell, da gucke ich zuerst. Ja, jetzt ist das hier ein Track für die OSM-Community und das Rand ist natürlich,
14:41
bringt das als Ganzes so als Anwendung auch was für OpenStreetMap. Und ich denke ja. Und zwar, weil wir den Vermietern eine Motivation geben, das Ganze mit dieser 3D-Ansicht, vor allem mit dem 3D-Ausblick aus der Wohnung funktioniert nur, wenn die Geoinformationen, die ich da sehe, tatsächlich in OpenStreetMap vorliegen.
15:03
Hier ein Beispiel, Ausblick aus der Wohnung, wenn in der Umgebung quasi nur der Land use getaggt ist und ein paar Straßen und auf der anderen Seite wirklich die Gebäude in der Nachbarschaft. Ich denke, Mieter würden hier nie glauben, dass das eine reale Aussicht ist. Da ist zumindest die Aussicht quasi wertlos.
15:21
Da hat er nicht viel Nutzen von dieser Seite, während das mit Gebäuden eben ganz anders aussieht. Das heißt, hier haben wir dadurch dann wieder für den Vermieter die Motivation, diese Informationen irgendwie in OSM reinzubekommen. Und das ist praktisch jetzt, die Vermieter kennen auch die Umgebung der Wohnung.
15:41
Üblicherweise, wenn sie einige wenige Häuser haben, kennen sie die Nachbarschaft sowieso. Wenn sie ein großer institutioneller Vermieter sind, haben sie zumindest lokale Angestellte, die sich dort auskennen. Also sie haben die Informationen über Gebäude in der Umgebung und sie haben eine Motivation, die jetzt diese bei OSM einzutragen.
16:00
Und deswegen denke ich eben, das hilft, und damit sind wir wieder bei der Feedback-Schleife, dieses Problem zunächst erstmal zu lösen. Wir haben jetzt plötzlich eine Motivation, bessere Gebäudedaten einzutragen für die Vermieter oder die Kommune zu finanzieren, dass sie es tut, weil dadurch die Vermieter selber auch einen Nutzen haben.
16:24
Und damit denke ich, kann diese Feedback-Schleife funktionieren. Nicht ausschließlich mit meiner Anwendung, nicht ausschließlich mit der Idee, eine Wohnungsvermietung im Browser zu ermöglichen, aber mit der Idee, große Anwendungen, coole Anwendungen zu schreiben, die Daten aus der Umgebung von Gebäuden oder generell Umgebung von verschiedenen Punkten brauchen,
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sodass derjenige, der in dieser Umgebung wohnt, eine Motivation hat, die Daten einzutragen. Und ich denke, das kann insgesamt funktionieren und hoffe, dass das funktioniert. Denn meine Motivation für die Zukunft ist, meine Vision für die Zukunft,
17:02
dass erstmal jeder von uns Wohnungen online direkt im Browser besichtigen kann. Einfach eine Riesenzeit ersparen ist das. So dass jede Wohnung, die ich in Deutschland online mieten könnte, auch diese Zusatzfunktion hat. Wenn das klappt, haben wir hoffentlich auch den Nebeneffekt, dass eben die deutschen Vermieter die Umgebungsinformationen, jedenfalls in den USM, eintragen.
17:25
Und wenn das klappt, Deutschland, vielleicht sogar weltweit, hätten wir daraus für OpenStreetMap direkt den Nebeneffekt, dass all diese Umgebungen in den USM drin sind. Und dass wir plötzlich diese Riesenanzahl von Gebäudeinformationen in OpenStreetMap zur Verfügung haben,
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vielleicht sogar irgendwann mit der gleichen Abdeckung und Genauigkeit, wie es mit den Straßen- und Shootinginformationen sind. Und wenn das klappt, dann bin ich richtig gespannt, wenn man an diese Feedback-Schleife denken mit besseren Nutzung aus Daten und daraus immer bessere Apps, dann bin ich richtig gespannt, wenn diese ganzen Daten vorliegen, was dann die nächsten Apps sind, die auf Basis dieser gigantischen Datenmenge entstehen.
18:04
Vielen Dank. Ja, wunderbar, ein sehr spannender Vortrag. Ich glaube, also mein erster, wo es heute spontan Applaus gab, also da gab es die letzten zwei Tage auch nicht zwischendurch, das kannst du dir definitiv auf die Fahnen schreiben.
18:23
Das gab es so in den Sessions wie ich, war auf der Vorsitzung heute noch nicht und gestern und vorgestern. Von daher schon mal ein kleiner Erfolg auf jeden Fall. Gibt es denn Fragen dazu, ganz oben?
18:42
Also erstmal eine sehr nette Anwendung. Ich glaube, du hast einen gedanklichen Fehler bei der Feedback-Schleife in meiner Ansicht nach. Und zwar ist es für den Vermieter ja schon sehr attraktiv, dieses hässliche neunstöckige Gebäude auf der anderen Seite kurzfristig abzureißen.
19:01
Das habe ich natürlich beim Routing-System nicht, weil ich nicht einfach eine Straße erfinden kann, weil ich sie erfahren müsste. Das Abreißen und das Schönermachen der Umgebung kann ich aber sehr wohl machen. Ja, das stimmt, ich glaube, das könnte auch ein generelles Problem in USM werden, dass einige Leute tatsächlich Motivation haben, dass dort weniger Informationen drin sind.
19:23
Dass es vielleicht sogar zu kommerziell motivierten Vandalismus kommen kann. Nicht nur durch diese Anwendung, aber das stimmt auf jeden Fall, ja. Also ja, kann eigentlich nur beipflichten, coole Anwendung. Ja, aus meiner Sicht möchte man die Daten auch alle irgendwie haben.
19:41
Die Frage ist halt, wo hast du in dem Fall dann die Gebäudepläne gespeichert, auch in Opus C-Bip oder bei dir nochmal extra? Nee, die Wohnung selber sind einfach meine eigenen Datensammlungen. Das ist ja auch Information, die quasi verfällt, sobald das Ding vermietet ist. Das heißt, du hast jetzt nicht in einen Scalper geschrieben, der aus einer Wohnungsbörse das Zeug dann daraus nimmt,
20:04
sondern das ist eine eigene, die wahrscheinlich gar nicht mehr zu vermieten sind? Das ist eine separate Datenmarke.
20:22
Die Frage ist halt, ob dir das Alleinstellungsmerkmal irgendeinen Vorteil bringt, weil ich komme aus einer Region, wenn man eine Anzeige macht ohne Bilder, dann kriegt man 500 Zuschriften. Es ist völlig illusorisch, keiner wird da als Alleinstellungsmerkmal so etwas. Das interessiert die nicht. Ein Vermieter macht ohne Bild eine Anzeige und kriegt 500 Zuschriften.
20:45
Würde ich nicht ganz sagen, also ich verstehe das Problem. Wir haben in Deutschland im Prinzip diese zwei separaten Arten von Regionen, genau die eine, von der du sprichst. Und ich komme jetzt aus Magdeburg, Sachsen-Anhalt. Wohnungslehrstandsquote von 10.000 Wohnungen, 10% ungefähr des Unvermietels.
21:04
Da gibt es tatsächlich eine große Motivation. Aber selbst bei den Wohnungen, von denen du sprichst. Ich habe mal mit einer Freundin gesprochen, die in Hamburg versucht hat, eine Wohnung zu finden und meinte, sie wollte eine Wohnung besichtigen, aber kam nicht rein. Also physisch. Da waren einfach schon zu viele Menschen drin, die die auch besichtigen wollten.
21:21
Für den Fall kann es helfen, nicht einen Mieter zu finden, weil wie du schon richtig sagst, die findest du auf jeden Fall, sondern den ganzen Aufwand zu reduzieren für die Besichtigung. Dass du einfach die 90% der Leute rauskriegst, die die Wohnung besichtigen, weil es eben eine von nur zehn auf dem Markt ist, um dann für sich rauszukriegen, nee, an der Hauptstraße ziehe ich nicht.
21:40
Also selbst da gibt es eine andere Motivation, aber eventuell auch eine Motivation. Ich verstehe das Argument, aber ich glaube auch genau, dass das könnte der Punkt sein. Also in Hamburg läuft das genauso. Und das Schlimme ist, die Vermieter, denen ist das egal, ob dir die Wohnung vermällt, gefällt oder nicht. Die schicken 50 Leute in einer halben Stunde da durch, und du musst da einen tollen Bogen ausfüllen, was du toll kannst und so weiter.
22:01
Und dann nehmen sie dich sowieso nur, wenn du genug Geld hast. Und das ist dir egal, du nimmst einfach alles. Aber generell finde ich es cool, ich hätte auch noch eine kurze Frage. Dann darfst du. Du hast ja diesen tollen Verlauf und hast gesagt, das funktioniert nicht, weil man es nicht sieht. Wie siehst du das mit dem zeitlichen Respekt? Weil es ist ja schon einfacher, zum Beispiel was von einem Luftbild abzuzeichnen als vor Ort hinzugehen
22:26
und mir das Gebäude anzugucken. Ist das für dich auch ein Faktor, oder würdest du sagen, das regelt sich irgendwie dann schon? Ich hoffe, dass es da mehrere Arten gibt, das zu regeln. Also wenn man das aus Luftbildern abzeichnen könnte, ich glaube, dann hätten wir das Problem nicht, und vielleicht wären wir das auch los.
22:43
Weil dann im Moment, wo jemand sagt, hey, ich reise demnächst nach Singapur und will mir die Stadt gerne mal 3D angucken, könnte er es aus diesen Daten irgendwie selber abzeichnen und hätte dann eben auch selber diese Nutzen und diese Motivation. Ich habe gestern mit unserem Community-Mitglied gesprochen, der sich im juristischen Bereich auskennt
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und der meinte, dass man das eigentlich rechtlich machen darf. Zum Beispiel entweder aus den Google Street View Daten oder auch aus diesen Microsoft Bird's Eye, also die so Luftbilder aus 45-Grad-Perspektiven haben, wo man die Anzahl Stockwerke relativ gut bestimmen kann. Weil es wohl rechtlich so ist, dass die Bilder geschützt sind,
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die Informationen, die das Mensch daraus extrahieren kann, aber nicht. Also eigentlich ist das sogar erlaubt. Oder Mapillary, wo ich da der Meinung bin, sie nehmen genau das Falsche auf, denn die wollen, dass du den Fokus auf die Straße richtest. Wo ich sagen würde, eigentlich ist alles andere nur interessant. Aber egal. Die andere Hoffnung wäre, dass große institutionelle Vermieter
23:41
– in Magdeburg haben wir zum Beispiel 100.000 Wohnungen – und der größte Vermieter, der der Stadt gehört, dem gehören davon 10.000. Dass die sagen, okay, die Daten wollen wir haben, da holen wir uns einfach drei, vier Community-Mitglieder, Studenten vielleicht, stellen die an für einen normalen Hiwi-Lohn und dann machen die die Abdeckung. Das kostet sie im Vergleich zu den Kosten, die Immo Squad sie kostet, überhaupt nichts.
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Bei 10.000 Wohnungen pro Monat, ne, die haben doch eine Größenordnung. Wenn man die bei Immo Squad online stellt, ist man ungefähr bei 70.000 Euro im Monat. Also da fünf Studenten für den Monat abzustellen, um die Gebäudeinformation einzutragen, juckt einen da gar nicht.
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Also ich habe gerade eine Frage. Ich wollte wissen, wie du das technisch löst mit den Grundrissen, weil das sind ja oft einfach nur Scans von Bildern. Trägst du die alle per Hand ein oder wie machst du das? Nein. Also das ist genau das Problem. Die Scans sind zu schlecht und 3D-Modellierung ist zu aufwendig.
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Ich habe einen Zwischenschritt genommen. Ich mal die Grundrisse nach. Ich habe ein spezielles Farbschema dafür, aber ich mal sie eben nur als PNG, als zweidimensionales Bild nach. Farb codiert, Umriss haben eine bestimmte Farbe, Türdurchgänge haben eine bestimmte Farbe, Fenster haben eine bestimmte Farbe. Und aus dieser Farbcodierung wird dann automatisch die 3D-Geometrie erstellt.
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Und aus der 3D-Geometrie geht dann noch ein GPU-beschleunigtes Beleuchtungssystem drüber und erzeugt das relativ sanfte Shading in der Wohnung. Ok. Und so die Wandhöhe, die trägst du dann irgendwie noch ein oder so? Zurzeit ist das einfach geschätzt bzw. aus meiner Wohnung gemessen.
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Neubauten sind ziemlich standardisiert, aber grundsätzlich sind das einfach nur 3-4 Parameter, die könnte man pro Wohnung noch eintragen und dazu konfigurieren. Also ich kenne jetzt auch den Wohnungsmarkt in München halt ein bisschen besser und da ist es halt auch ein bisschen extrem krass, aber was halt da auch, wie du sagst,
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weiterhelfen würde, überhaupt welche Vermieter denn welche, ja eigentlich schon Stadtteile fast unter ihrer Kontrolle haben, also dass du halt weißt, ok, in dem Stadtteil muss ich überhaupt nicht suchen, weil dazu muss ich irgendwie Angehöriger einer Eisenbahnerfamilie sein, weil es da dieses eine Ding da gibt oder so was. Man sieht halt auch, dass die Vermieter da halt auch das Ding umdrehen,
26:00
weil die möchten halt nicht 15.000 Anfragen bekommen, sondern die möchten halt, eigentlich sich teilweise, also man bewirbt sich als Mieter mit, sagt ok, ich möchte jetzt irgendwo in diesem Bereich, kann man sich den auf der Karte eben auswählen, als mehrere Flächen, wo man was haben möchte, ich bin da dabei zu viel zu teilen, ich möchte so viel Zimmer haben und dann suchen die Vermieter sich dann sozusagen, ne, die Vermieter suchen sich die Mieter heraus.
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Und ja, vielleicht mit Zäumenportalen mal ein bisschen zusammenarbeiten, müssen wir mal schauen, aber ja, also es wäre eigentlich ganz cool, da mehr Metadaten zu haben zu vermietenden Wohnungen. Bei Privatwohnungen sieht es natürlich anders aus, also niemand möchte wahrscheinlich den Grundriss von seinen Wohnungen irgendwie im C-Pap oder sonst irgendwas offen haben.
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Hast du dir schon mal Gedanken über einen spezialisierten Editor gemacht? Weil ich denke mal, so gerade kleinere Vermieter, da wird sich keiner irgendwie
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in JOSM oder so reinarbeiten, um die ganzen Texte hinzuzufügen. Man könnte zum Beispiel irgendwie annehmen, dass man jetzt die Flächen irgendwie erfasst hat von den Gebäuden, dann könnte man halt die einzelnen Flächen anklicken und da nur die paar Parameter, die fürs 3D-Modell interessant sind, auswählen können. Vielleicht sogar mit Live-Preview oder so, wenn das da in der Engine geht. Also dann bin ich ein bisschen ein Außenseiter, weil ich selber JOSM kaum benutze,
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oder nur wenn ich wirklich komplexe Sachen habe, wie ich muss mein Gebäude klonen. Ansonsten nehme ich einfach den ID-Editor, weil er eben auch für Anfänger viel einfacher geeignet ist. Ja, aber habe ich auch schon drüber nachgedacht. Am besten wirklich, jetzt weiß ich es nicht, hier, aber so eine 3D-Ansicht wie eben mein Street View,
27:43
dass man eventuell direkt das als Flügelfenster nebenan bekommt. Ja, ich weiß. Also ich hätte es lieber ein bisschen einfacher als Kenji, aber wäre eine Möglichkeit, ja.
28:00
Aber müsste wahrscheinlich für den Fall, dass du viele Amateure motivieren willst, die Information nachzutragen, muss denn zugefügt werden. Ja, wunderbar. Danke nochmal für den Vortrag und die Beantwortung der Fragen.