Am 13. März 2024 verleiht die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Gottfried Wilhelm Leibniz-Preise 2024.
Der Leibniz-Preis für Prof. Dr. Rohini Kuner würdigt ihre bahnbrechenden Arbeiten zu Mechanismen, die chronischen Schmerzen zugrunde liegen. Kuner hat sich dem Thema Schmerzforschung bereits während ihrer Promotion in den USA zugewandt und forscht bis heute daran, die Ursachen chronischer Schmerzen zu identifizieren und pharmakologisch adressieren zu können. Ihre Beiträge zu den Mechanismen der Schmerzsignalweiterleitung und Schmerzübertragung auf das zentrale Nervensystem bilden hierbei eine wichtige Grundlage. Während sich ein Großteil der Schmerzforschung weltweit auf einzelne Moleküle konzentriert, verfolgt Kuner umfassendere systemische Ansätze und zielt dabei vor allem auf die Neuroplastizität, also die Veränderbarkeit neuronaler Verbindungen im Nervensystem, die chronischen Schmerzen zugrunde liegt. Mithilfe experimenteller Ansätze wie neurogenetischer und optogenetischer Techniken oder Methoden wie In-vivo-Bildgebung und dreidimensionaler Elektronenmikroskopie konnte sie zentrale neurale Bahnen der Schmerzübertragung bestimmen. Zuletzt beschäftigte Kuner sich mit Mechanismen neuropathischer Schmerzen, die nach der Durchtrennung von Nerven entstehen, auch bekannt als „Phantomschmerz“. |