ARCH+ features 64 Am Ende: Architektur
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Formale Metadaten
Titel |
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Serientitel | ||
Anzahl der Teile | 101 | |
Autor | ||
Mitwirkende | ||
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Identifikatoren | 10.5446/54123 (DOI) | |
Herausgeber | ||
Erscheinungsjahr | ||
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Inhaltliche Metadaten
Fachgebiet | ||
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Abstract |
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ArchitekturLehmRauch, MartinBauentwurfHütteUnterkunftArchitektArchitektinDOCVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
02:29
ArchitekturVerlorene SchalungPutzFußleisteHolm <Bauwesen>Mikroarchitektur <Gebäude>Stiel <Bautechnik>Vorlesung/Konferenz
04:08
BauteilLehmArchitekturRauch, MartinVorlesung/Konferenz
06:02
ZimmererLehmArchitekturVorlesung/Konferenz
07:25
ErdgeschossBauzeitLehmHütteBaustelleLehmbauVorlesung/KonferenzFassadeGebäudeComputeranimationStadtBesprechung/Interview
08:45
VersorgungsnetzLehmHausSturz <Bauwesen>ArchitekturVorlesung/Konferenz
10:15
BaustelleArchitekturBauarbeitGebäudeZementBauenVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
12:01
GerüstGebäudeLehmBindemittelDekonstruktivismus <Architektur>WandKonvent <Architektur>AtriumInnenraumVorlesung/KonferenzStadt
14:13
BauenSchalungVerlorene SchalungRauch, MartinBauweiseGebäudeVorlesung/KonferenzInnenraumComputeranimation
16:04
BaustelleVerlorene SchalungGleichen <Burg>Vorlesung/Konferenz
17:24
BauenBauproduktTorLändlicher RaumRauch, MartinVorlesung/KonferenzInnenraumComputeranimation
18:56
BauweiseInstallationGebäudeAdobeFundamentGleisLeiterMörtelBauenBauschuttLehmmörtelVorlesung/Konferenz
20:51
FilmtheaterZementLehmArchitektHausGleisStiel <Bautechnik>AufenthaltsraumArchitektinToiletteZeltLeuchteFundamentVorlesung/KonferenzStadtGebäude
22:34
Neues BauenVorlesung/Konferenz
23:53
BauenBaustelleUmlandUmbauter RaumBaublockBauherrSchikane <Technik>ArchitekturAußenbauStadtVorlesung/KonferenzComputeranimationBesprechung/Interview
25:40
BauherrRauch, MartinWohnungSchalungRamses <Stadt>Vorlesung/KonferenzComputeranimation
27:43
HausArchitekturKinderzimmerHochhausLehmbauVorlesung/KonferenzInnenraumComputeranimation
29:25
Heringer, AnnaUmweltplanungSperrwerkVorlesung/Konferenz
30:45
Weiden <Kürten> / Sankt-Anna-Kapelle / Jubiläum <2007>TransportbetonPräfigurationArchitekturRückbauGrundrissArchitekturtheorieBauproduktLehmbauStadtplanungVorlesung/Konferenz
33:26
ArchitekturVorlesung/Konferenz
35:15
ArchitekturArchitekturtheorieArchitekturkritikVereinigung Bildender KünstlerInnen Wiener Secession <Wien> / AusstellungBauenVorlesung/Konferenz
36:44
ArchitektArchitekturtheorieArchitektinArchitekturHeringer, AnnaVorlesung/Konferenz
38:54
VentilatorLehmbauHauptstadtUmlandBauweiseVorlesung/Konferenz
40:43
Minke, GernotLehmVorlesung/Konferenz
42:18
Schönes Haus <Basel>LehmArchitekturGewölbeBacksteinbauRenovierungVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
44:08
BauweiseBauproduktLehmbauVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
46:28
HolzbauGrünanlageBesprechung/Interview
48:59
LehmbauHeimatpflegeHolzbauTempelRinneVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
52:45
AltstadtsanierungVerlorene SchalungVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
55:02
HeimatpflegeBauenLandschaftsgebundenes BauenLehmbauBauweiseArchitektBiologische AbwasserreinigungLehmArchitekturVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
58:59
LehmbauVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
01:00:21
StadtplanungBrückeArchitekturVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
01:04:54
GrabenVerlorene SchalungRezeptionDrehflügeltürArchitekturmodellStadthalleVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
01:07:39
MauersteinverbandVorlesung/Konferenz
01:09:55
BauenFoster, NormanArchitekturBahnhofPlatzVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
01:11:51
ArchitektHausBaugrubeArchitekturVorlesung/Konferenz
01:14:27
Revelle, RogerArchitektArchitekturBauindustrieVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
01:16:32
RomantikBesprechung/InterviewVorlesung/Konferenz
01:18:02
InstallationArchitekturLärmschutzwandUmlandLiner <Bauwesen>Vorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
01:20:07
GrotteLehmbauArchitektHolzbauNeue österreichische TunnelbauweiseRegionAushubRauch, MartinHolm <Bauwesen>Vorlesung/Konferenz
01:22:32
LehmFeinsandVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
01:23:54
ArchitektHeringer, AnnaArchitekturVorlesung/Konferenz
01:25:41
ArchitekturBauenRückbauKuppelbauVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
01:28:29
TurmStuckHochhausLehmbauStadtplanungImmobilienwirtschaftVorlesung/Konferenz
01:29:48
ZiegelZiegeleiBauwirtschaftUmlandArchitektBesprechung/Interview
01:31:52
BauwirtschaftKlosterkircheArchitekturVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
01:33:20
Vorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
01:34:46
ArchitektBauteilBauhausWandGabetti, RobertoCorajoud, MichelRiboulet, PierreChemetov, PaulStuckBeer <Familie, Vorarlberg>Vorlesung/KonferenzComputeranimation
01:36:26
RuineArchitektinHainSchifffahrtskanalMarinaSchaleFußbodenWahrzeichenStuckVorlesung/KonferenzComputeranimationBesprechung/Interview
01:37:45
RundbogenVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
01:39:22
ArchitekturVorlesung/Konferenz
01:43:59
Vorlesung/Konferenz
Transkript: Deutsch(automatisch erzeugt)
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Das zum 50. Jubiläum von euch plus beim Thema Material der Lehm so eine schöne Rolle spielt und noch dazu zwei Pritzker-Preisträger das Material vertreten, das
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hätte mir noch vor zehn Jahren nicht träumen können. Das freut mich wirklich sehr. Ja, alles Gute zum 50. Ihr habt Glück, ich werde heuer am Freitag den 14.50, ich werde heuer am Freitag den 13.40. Macht nix. So, vor zwei Jahren habe ich mit Marthe Drauch an der ETH Zürich
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Architekturentwurf unterrichtet und es war gerade so, wo die Flüchtlingskrise so richtig losgegangen ist. Und wir haben den Studierenden freie Wahl gelassen beim Thema, sie konnten sich selber das Thema suchen und trotzdem, wir waren überzeugt davon, dass sicher mindestens die Hälfte sich mit dem Thema Flüchtlinge auseinandersetzt.
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Trotzdem haben sich alle mit anderen Themen auseinandergesetzt, also da war dann das schöne Atelier für einen Künstler oder dann ein tolles Restaurant und so weiter und wir waren echt sauer, wir haben uns gedacht, das kann ja wohl nicht euer Ernst sein und dann haben wir uns überlegt, so wie kriegen wir euch aus der Komfortzone heraus. Und wir waren dann auf Exkursion, es war Ende Oktober in den Bergen in Vorarlberg, also es war schon richtig kalt,
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3 Uhr nachmittags noch Frost am Boden und dann haben wir sie am Nachmittag damit konfrontiert, dass wir keine Hütte, keine Unterkunft gebucht haben. Und das war also kein Versehen, sondern das war pure Absicht. Wir haben uns gedacht, das ist die Grundlektion von jedem Architekten, von jeder Architektin,
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dass man das kann, was viele Völker immer noch können, nämlich aus dem, was man vor Ort findet, sicher eine Behausung zu bauen. Und es hat natürlich zuerst einmal Stille ausgelöst, wie wir das verkündet haben, die Aufgabe,
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und dann gibt es natürlich schon, aber die Schweizer auch, die Outer Freaks, die haben sich dann gefreut, Hütte bauen und auch noch drinnen schlafen dürfen, Abenteuer, toll. Und dann waren so die andere Parteien, da gibt es sicher einen Plan B, das kann ja nicht euer Ernst sein, den Plan B gab es aber nicht, und dann waren natürlich durchaus einige wirklich ziemlich geschockt.
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Aber wir haben alle durchgehalten und es geschafft. Es war ziemlich kalt, aber es war lehrreich und zwar war das eine wahnsinnig wichtige Erfahrung zu erleben, dass man eigentlich nicht viel braucht, sondern man braucht die Sensibilität, Potenziale, Ressourcen zu sehen.
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Und dann muss man sich einfach wirklich in die Hände spucken und angreifen und auch Teams formen und die Dinge umsetzen. Und aus dieser Basis oder dieselbe Basis ist das, was mir eigentlich auch durch meine Architektur Laufbahn trägt,
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also wirklich das, die erkennen, was sind die lokalen Potenziale und daraus dann Lösungen entwickeln. Ich war als 19-Jährige für ein Jahr in Bangladesch als Entwicklungslehrerin bei Organisation aus Bangladesch. Die Organisation Dipshika und das war für mich ein unglaublich lehrreiches Jahr.
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Die wichtigste Lektion, die ich gelernt habe von den Bangladeschern dort, war, dass die nachhaltigste und effektivste Strategie für Entwicklung die ist, dass man wirklich sich konzentriert auf das, was man hat und sich nicht abhängig macht von externen Märkten.
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Ja, ich bin dann zurückgegangen nach Linz und habe dann Architektur angefangen zu studieren, wobei ich war mir ehrlich gesagt ziemlich unsich. Ich habe diese wirkliche Leidenschaft für Entwicklungszusammenarbeit gehabt und gleichzeitig aber auch diese Leidenschaft zum Entwerfen, zum Gestalten. Ja und irgendwann natürlich kriegt man seine Krisen, wenn man dann irgendwie dann lernt,
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dass man die Sockelleisten am besten in weißem Marmor macht, damit es beim Putzen keine Spuren gibt, keine Unsauberen und dann denkst du nur noch, ja Herrschaft, seit wir das jetzt wirklich tatsächlich mit den drängenden Problemen, die wir eigentlich weltweit haben, zu tun und geht das nicht völlig am Ziel vorbei.
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Und ja, ich habe dann Gott sei Dank das Glück gehabt, dass ich dann gerade wie auf der Suche war, nach dem Diplomarbeitsthema habe ich einen Workshop teilnehmen dürfen bei Martin Rauch, sehr bekannter Lehmbaukünstler in Vorarlberg und da habe ich dann wirklich zum ersten Mal mit dem Lehm dann wirklich gebaut und das war für mich wirklich, das hat es einfach zack gemacht,
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das war für mich das Missinglink zwischen der Entwicklungszusammenarbeit und der Architektur war tatsächlich das Material. Mit dem Material habe ich gewusst, ich kann sehr schön gestalten, ich muss damit keine, es ist wirklich eine Ästhetik oder das Material hat so eine Schönheit in sich, die mich wirklich wahnsinnig anspricht und gleichzeitig ist es einfach
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dadurch, dass es nicht standardisiert ist, ist es lokal weltweit vorhanden ist und wirklich mit sehr viel Arbeitskraft auch verarbeitet werden kann. Es ist ein unglaublich soziales Material, das eben gerade auch in Entwicklungsländern sehr wichtig ist, aber auch bei uns auch,
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also menschliche Arbeitskraft als Energiequelle ist für mich was Entscheidendes und Sommer ist weltweit 7 Milliarden und das zieht sich jetzt, ich denke, diese Energie kennt keine Ländergrenzen und zum anderen hat es natürlich auch diese ökologische Komponente, es ist wirklich das einzige Material, das man wirklich von der Natur nehmen kann, damit bauen kann und es kann man wieder zurückgeben, es kann ein Garten werden oder
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einfach wirklich mit Wasser wieder vermengt werden und hundertfach recycelt werden, ohne jeglichen Materialverlust und da ist es wirklich einzigartig. Also diese Komponenten des sozialen, des ökologischen, aber auch des gestalterischen, die waren mir wahnsinnig wichtig und das konnte ich durch dieses Material wirklich verknüpfen. Also ich habe
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mir dann diese Metischule entworfen, bei Roland Kneiger als Diplomarbeit, ich habe einen Zweier dafür kassiert, macht auch nichts. Ich habe dann ein gutes Team aufbauen können, also ich habe einen Partner gefunden, Alke Roßbach aus Berlin, der seine ganze Erfahrung eingebracht hat in der Realisierung, in der technischen Planung und dann auch noch
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wirklich tolle Handwerker gefunden, mein Cousin Emanuel Heringer, der Farbfinder, der Zimmerer, also perfekt für die Bambus-Verbindungen war und da auch wirklich das Pfalz ein bisschen eingebracht hat. Jetzt weiß ich nicht, wie der Film da startet,
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oh der Film startet nicht. Genau, ich wollte das, was ich gelernt habe in Bangladesch, nämlich das zu nutzen, was man vor Ort hat, wirklich auch in die Architektur übertragen, also das zu nutzen, was man vor Ort hat, war direkt unter meinen Füßen, das war der Lehm und der Bambus, der überall wächst rund um die Dörfer und als Energiequelle
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eben die menschliche Arbeitskraft und diese, die waren natürlich alle sehr froh, wenn sie Arbeit gefunden haben oder dass sie Arbeit gefunden haben mit uns und nachdem das Strom in ländlichen Bangladesch sehr unzuverlässig ist, haben wir uns gedacht, ok, machen wir uns
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abhängig davon und dann haben wir diese tollen Wasserbüffel als Mischmaschine gehabt, sehr verlässlich und ja, es ist wirklich faszinierend, also die Arbeiter haben wir alle direkt vom Dorf gehabt, es waren unterschiedlich, es waren auch Pensionisten mit dabei, so haben wir uns gedacht, ob die noch was schaffen, aber es ist wirklich
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wichtig gewesen, dass wir auch wirklich, wir haben auch Menschen mit Behinderung mit dabei gehabt, es war wahnsinnig wichtig oder schön zu sehen, dass man bei dem Material wirklich auch sehr viele ungelernte Arbeitskräfte mit involvieren kann. Ja, nach sechs Monaten hat dann die Schule, nach sechs Monaten Bauzeit war die Schule fertig, also es ist wirklich
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ein Erdgeschoss, das wirklich so richtig erdet sozusagen, also tragende Lehmwände und dann oben halt das Bambusgeschoss, luftig leicht, das dann wirklich also irgendwo eine schöne Geste ist für Bildung und diese zwei Elemente einfach zu zeigen, was kann der Lehm und was
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kann der Bambus mehr als eben nur eine kleine dunkle Hütte zu sein. Ja, die Kinder, die haben wir auf der Baustelle wirklich integrieren können, das ist das Schöne am Lehmbau, dass
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wir, jeden Nachmittag waren die bei uns auf der Baustelle, wir haben extra zwei Montessori-Lehrer mit dabei gehabt aus Österreich, Christian und Clemens und es war für unser Anliegen, dass wir jetzt nicht nur irgendwelche Bespaßungsmaßnahmen für die Kinder machen, sondern dass sie tatsächlich ernst genommen werden und wirklich teilhaben am tatsächlichen Bauprozess und bei
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uns in der Gesellschaft ist es ja so, dass wir quasi die Kinder immer irgendwo abseits bespaßen, aber im richtigen Leben wollen wir sie im besten Fall ausgrenzen und eigentlich will jeder Mensch, egal wie stark und egal wie viel Erfahrung man möchte, ernst genommen werden
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und das war für die Kinder unglaublich schöne Erfahrung und die haben natürlich Arbeiten gemacht, die leicht waren, physisch leicht, aber trotzdem gebraucht wurden, also zum Beispiel die Stroh in die Hälfte geschnitten oder eben da die Stürze gemacht, den Bambus mit Strom wickelt und dann mit Lehm zugebarzt oder den Sand für den Lehmputz gemischt und das war und sie ist auch immer eine unglaublich stolz gehabt, es waren wirklich Freudestrahlen und am Abend
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zu Hause kommen, zwar müde, aber Freudestrahlen, ich habe so stark gearbeitet, aber ich bin Teil dieses Projektes und ich glaube, das kann sich jeder vorstellen, wie man sich fühlt, wenn man da als Junge oder als Mädchen oder auch als Bauarbeiter, der nie in der Schule war, dann letztendlich nach sechs Monaten vor der Schule steht und man weiß, man hat das
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gebaut aus dem Dreck unter den Füßen und dem Baum, was da überall herum wächst und aus der eigenen Kraft heraus und ich glaube, das ist wirklich was unglaublich Aufbauendes, also man baut nicht nur Gebäude, sondern man baut wirklich Vertrauen auf, also in sich
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selber, in die eigenen Potenziale, aber auch in die Gemeinschaft natürlich und das ist eine große Kraft von der Architektur. Ja, was die ökonomische Nachhaltigkeit betrifft, das war spannend zu erleben, ich war quasi auf der Baustelle gelebt und am Abend sind wir gemeinsam mit den Bauarbeitern zum Lokalmarkt gefahren und die haben sich jeden Abend ihren
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Lohn abgeholt und dann auch haben wir gesehen, wie sie diesen Lohn quasi ausgeben und die haben halt dann das Gemüse beim Nachbarn eingekauft und der konnte sie wiederum dann irgendwie eine Bluse bei der Schneiderin in Auftrag geben lassen für seine Frau oder eben einen schicken Haarschnitt verpassen lassen und man hat wirklich gesehen, dass dadurch das
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Gebäude nicht nur eine Konstruktion, ein Gebäude war, eine Schule, sondern gleichzeitig wirklich ein Katalysator für lokale Entwicklung und das hat mich unheimlich gefreut, das war wirklich ein großer Mehrwert und wenn wir jetzt dieses Gebäude jetzt in Zement oder in Stahl gebaut hätten, dann wäre dieses Geld einfach wirklich exportiert worden und hätte diesen Leuten
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vor Ort nicht mehr zur Verfügung gestanden. Ja, man lernt viel, natürlich beim ersten Projekt geht auch einiges schief und was bei uns schiefgegangen ist, ist, dass wir vom Bambus wirklich null Ahnung gehabt haben und das haben natürlich die Bauern auch sehr schnell herausgefunden gehabt, dass die Bayern oder die Berliner keine Ahnung vom Bambus haben und
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haben uns den wirklich knackig frischen, grünen Bambus gebracht, der toll ausgeschaut hat, aber voll Zucker war und das hat natürlich nicht nur, das hat den Käfern ziemlich gut geschmeckt, also die haben da eine große Party gehabt und irgendwann kam der Anruf aus Bangna, das sportes Bambustragwerk, das wird uns Gott zerfressen und ich weiß nicht,
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ob man sich das vorstellen kann, aber ich habe wirklich nicht mehr schlafen können, ich habe nicht mehr essen können, ich war wirklich außer mir, ich war wirklich fix und fertig, da haben wir gedacht, das Ding will überall heimspreise ein, wird publiziert und das Ding kracht ein und bin dann sofort nach Bangna-Desch hingeflogen und wirklich in Panik,
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da haben wir gedacht, um Gottes Willen, aber da haben wir völlig gelassen und gesagt, wir haben das jetzt bei der Mädischule gebaut, wir haben das dann beim zweiten Gebäude beim Desch Center gebaut, wir können die Konstruktion, kein Problem, wir brauchen euch nicht, da haben wir gedacht, wir müssen Ingenieure einfliegen und erst einmal dieses Ding runterkriegen, ohne Kran und so weiter, dann ohne Gerüst und dann wieder raufkriegen
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und dann haben sie mich wieder weggeschickt sozusagen, das kriegen wir schon hin und das ist jetzt schon wieder die neue Konstruktion, da sieht man, dass der Lehm oben noch frisch ist, also quasi sie haben einen Teil vom Lehm wegbrechen müssen, haben wir festgestellt, dass der unglaublich hart geworden ist, also dadurch, dass der Lehm die
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Luftfeuchtigkeit atmet, einatmet und dann wieder abgibt, entsteht da ein natürlicher Kristallisierungsprozess, der die Wände wirklich steinhart gemacht hat, also den haben sie fast nicht mehr aufbrechen können und dann am Schluss haben sie ihn einfach mit Wasser wieder vermischt und wieder neu aufgemacht, den Bambus, Bambus wächst, kann man jährlich ernten, jetzt sind wir schlau und bauen unseren eigenen Bambus an und das Wissen wurde wieder weitergegeben, das heißt, einige von dem alten Baudrupp
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waren leider schon verstorben und es wurden wieder neue Leute angelernt und da habe ich einfach erkannt, dass bei uns ist immer das Wichtigste, unsere Wertung ist immer wie lang steht das Ding oder die Dauerhaftigkeit von der Materie ist das Entscheidende und da habe ich gemerkt, das Entscheidende ist
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nicht die Materie, sondern das Entscheidende ist das Wissen, das man hinterlässt und ich habe mich echt von dem Gedanken verabschiedet, dass meine Gebäude wirklich für die Ewigkeit stehen müssen, so wichtig bin ich nicht, ich kann nicht vorhersagen, was die kommenden Generationen an Bedürfnissen haben, aber was ich hinterlassen will, ist einfach dieses Wissen, dass man mit den lokalen Ressourcen vor Ort es
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entweder wieder aufbauen kann, wenn es Sinn macht oder adaptieren kann und völlig recyceln kann und das war eine sehr gute Lehrlektion für mich. Ja, wie ist das Bauen bei uns, in unserem Kontext, das ist in einem Firmengebäude in der Firma Omegron in Vorarlberg, das ist in einem Innenraum, also das ist in einem Atrium, wir haben ein Modell gebaut,
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gemeinsam mit Martin Rauch, wir entwerfen sehr viel am Modell und wir haben uns gedacht, wir wollen uns einfach mal diese ganz einfachste Bauart der Menschheit und zwar ist das die Zerburrtechnik, also das feuchte Lehmaterial mit der Hand formen, also wirklich ohne Maschinen, ohne Schalung, wirklich mit der Hand Gebäude hochformen, das wollen wir
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einfach mal ausprobieren und schauen, wie das in unserem Kontext funktioniert. Also statisch war es eine große Herausforderung, es hat wirklich viele Mühen gekostet, also man sieht so der Schnitt, das ist quasi der Rückzugsort, das ist eine sehr transparente Firma, also sehr technologisch, es wird sehr viel kommuniziert, sehr viel Daten verarbeitet und wir wollten wirklich einen ganz archaischen Rückzugsort
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schaffen, wo man sich ja wirklich mal ganz wieder auf sich selber konzentrieren kann. Das sind die Räume und was interessant war, ist, dass diese Bauart, die wirklich nur die lokale Erde verwendet und eben die
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menschliche Arbeitskraft, die menschliche Energie, dass die bei uns fast nicht leistbar ist und eine Bauart, die wirklich gesund ist für den Menschen, die gesund ist für die Umwelt, die gesund ist für die Gesellschaft, weil es Arbeitsplätze schafft, dass die bei uns so hoch besteuert ist, während wenn wir das Ding jetzt gegossen hätten mit
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irgendeinem Poli irgendwas oder mit Zement, dann wäre das günstiger gewesen. Und das ärgert mich, das muss ich sagen, das ärgert mich maßlos und ich wünsche mir das und ich bin auch überzeugt davon, dass da irgendwann sich eine Änderung ergibt, weil der Kapitalismus ist keine Naturgewalt, sondern er ist von Menschen geschaffen, also können wir ihn auch wieder abschaffen und ich glaube, dass
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die wirklich CO2 steuern, sobald die eingeführt sind, wirklich da einfach wieder mehr ins Gleichgewicht kommen. Wir müssen einfach Maschinen besteuern und wir müssen CO2 besteuern, weil so eine Methode, die wirklich mit der die Menschheit groß geworden ist, also wirklich das lokale Material mit der Hand formen, dass das bei uns nicht mehr leistbar ist, da stimmt es irgendwo nicht mehr.
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Dasselbe ist, dass Partizipation bei uns eigentlich illegal ist, dass meine eigene Tochter sie liebt es auch auf der Baustelle zu sein, also ich lasse mich quasi nicht mehr die Kinder in Bangladesch arbeiten, sondern meine eigene Tochter auch und sie hat die gleiche Gaudi wie die Kinder in Bangladesch und und das ist trotzdem, also das ist bei uns für Partizipation oft so gesehen, dass man quasi mitbestimmen kann und ich bestimme ja, ich möchte Variante A oder ich möchte Variante B, aber eigentlich viel spannender
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ist, wenn man wirklich physisch involviert ist und dann Seite an Seite miteinander baut und viele, ich glaube, dass das für unsere Gemeinschaften, für unsere Städte, für unsere Dörfer, was ganz was entscheidend wichtiges ist, dass man Gemeinschaftsbauten auch mitbauen kann. Ich habe das als Jugendliche oder als Kind bei den Farbfindern erlebt, weil
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wenn wir dann alle gemeinsam den Lagerturm hochgezogen haben und am Strick, am Seil gezogen haben und ich als kleiner Pumpe auch mitgezogen habe, hat natürlich überhaupt nichts bewirkt, aber ich habe das Gefühl gehabt, ich habe damit aufgebaut und das gibt so ein Selbstbewusstsein und das nicht mehr zu ermöglichen in unserer Gesellschaft ist wirklich schade.
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Ja, wir haben da auch sehr viel lokales Handwerk verwendet, aber auch sehr viele Elemente aus Entwicklungsländern, weil ein Teil des Baubudgets wollten wir auch in diese Länder tragen, also die Seite zum Beispiel ist aus einem Leberprojekt aus Indien und die Kissen haben wir alle in Bangladesch mit den Frauen gestaltet und gestickt und innen auch wieder die Lehmbänke.
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Ja, das Material entwirft mit ist auch ein Thema im Auchplus, also wir haben uns irgendwie diese Art des Bauens, es hat uns unheimlich viel Freude gemacht, weil es wirklich das schönste glaube ich ist für einen Entwerfer, wenn du etwas entwirfst
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und das dann tatsächlich mit deinem Druck und mit deinen Händen dann tatsächlich formen kannst, das ist ein wahnsinnig schönes Erlebnis und dann für die Biennale haben wir uns gedacht, machen wir das eh nicht, war übrigens auch illegal, lehmbau ist in Italien verboten, es passiert in immer mehr Ländern, nachdem es keine Lobby gibt, wird das still und heimlich verboten und das
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ist auch etwas, was man wirklich mit mehr Kritik bedenken müsste eigentlich, also da haben wir, das erste Modell war so ein kleines Toh-Modell und dann hat Martin Rauch das dann nochmal ganz genau überarbeitet und das war für mich wahnsinnig faszinierend zu sehen, dass er, weil er das Material wirklich so gut kennt, wirklich genau
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die Wölbung rausspüren konnte eigentlich, das Ding ist nie berechnet worden, aber genau rausspüren konnte, was hält das Material jetzt quasi an Kurve aus oder an Wölbung, wir haben das ganze, das Modell dann einfach nur abfotografiert und dann digitalisiert und dann
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tatsächlich so gebaut und es war wirklich faszinierend zu sehen, dass diese Ausbuchtung hier, das war wirklich genau die Grenze, was das Material verdrungen hat, also diese Bauart und das war wirklich faszinierend zu sehen, wie das möglich ist, dass jemand das Material wirklich so spüren kann und das wirklich aus diesem Spüren, der Gespür heraus entwerfen kann, also sozusagen gefühlt statik. Was auch schön
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war, war, wie wir das Ganze dann wieder abgebaut haben, es war schön und auch teilweise tragisch, also wie das Ganze dann, ich habe leider das Video nicht gefunden, wie das Ganze dann zusammengebrochen ist, das hat wirklich an Zerstörung, an Kriegsszenarien erinnert und es war gleichzeitig, wo Aleppo auch sehr stark unter Beschuss war und Aleppo hat auch sehr viele Lehnbauten, es war sofort natürlich
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im Kopf die Analogie da und wir haben das Glück gehabt, dass wir wussten, dieses Gebäude hat ein zweites Leben, also ich weiß nicht, ob sie hier heute da ist, Marichen Tanz ist jetzt gerade da, hallo, auf der Biennale in Venedig, auf der
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Kunstbiennale ist quasi das Material eins zu eins recycelt worden in ihrer schönen Installation und es war einfach gut zu wissen, du kannst das Material wirklich total zerstören und nur mit Wasser, mit der Zugabe von Wasser hat es ein zweites Leben, bis hin zum Fundament, diese Lehmziegel und wie wir dann quasi den Lehmmörtel von den Lehmziegeln geklopft haben, habe ich mich
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wirklich an die Trümmerfrauen, an diese Geschichten von den Trümmerfrauen in Deutschland erinnert und habe mir gedacht, es muss damals wirklich wichtig gewesen sein, dass du, dass du, dass nicht irgendwelche Agenzis von außen kommen und wir dein Land wieder aufbauen, sondern du aus dem Bauschutt kannst du wieder aus deinen Ressourcen kannst du das Land wieder aufbauen und ich glaube, dass das sehr viel auch fürs kulturelle und fürs gesellschaftliche Selbstwertgefühl
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beigetragen hat, kann ich mir vorstellen und das ist glaube ich einfach ein wichtiger Aspekt, den wir in der Entwicklungszusammenarbeit auch oder überhaupt im Bauen mit bedenken müssen, wie können die Dinge wieder recycelt werden. Das ist natürlich auch eine große Frage im Kino, Kino hat zwischen 2011 und 2013, also innerhalb
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von drei Jahren so viel Zement oder mehr Zement verbraucht, wie die USA im ganzen letzten Jahrhundert und ja, das sind natürlich schon Dimensionen in einer unglaublichen Schnelligkeit und das ist wichtig, dass man da Alternative aufzeigt und eine Initiative von aus China heraus war die Bambusbiennale,
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wo sie zeigen wollten, welches Potenzial der Bambus hat und natürlich habe ich auch den Lehm integriert, da haben sie 20 internationale Architekten und Architektinnen eingeladen, um wirklich das Potenzial herauszuarbeiten, das sind Jugendherbergen am Land, das Prinzip ist sehr einfach, es gibt einen Lehmkern in der Mitte,
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der quasi diese ganzen Toiletten und Duschen und auch ein kurzer Aufenthaltsraum beinhaltet und das Stiegenhaus, das Feuerfest natürlich und dann draußen dran gedockt, so eine chinesische Lampe und sozusagen
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das Schlafkonkurs, die wie Zelte funktionieren, wo sie die Jugendlichen dann zum Schlafen zurückziehen können, das ganze sitzt eigentlich nur auf einem Steinfundamentring und da drauf ist dann wirklich ein sehr expressives Bambusgewobenes Material und das war schön für mich zu erleben, weil normalerweise denken wir, wenn wir an
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Nachhaltigkeit denken, denken wir an Ressourcen Sparen, Sparen und Mangel und eigentlich wenn man mit Materialien im Dau, die in solcher Fülle vorhanden sind, wie der Lehm oder der Bambus, da kann man wirklich sehr expressiv arbeiten. Vom Klimakonzept, da haben wir gedacht, ich bin so die Vorarlberger Schule gewohnt, das muss alles wirklich hermetisch sein, Blue-up
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-Test und dass das wirklich keine irgendwo Leaks gibt, wo die Energie abzischen könnte und da haben wir gedacht, wie tue ich das mit dieser wahnsinnigen expressiven Form, das kann ja nicht alles da dämmen, das funktioniert ja nicht und dann habe ich irgendwann noch einmal die Leute beobachtet, da haben wir gedacht, komische Mode, die die da tragen, bis ich gecheckt habe,
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es hat ausgeschaut wie Steppdecken, die sich um ihren Körper rumgeschneidert haben und dann habe ich gemerkt, die Häuser waren alle kalt, sie isolieren nicht die Häuser, sondern ihren Körper. Und dann erwärmt wird sich dann am Tee, an der Suppe und so weiter und da
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haben wir gedacht, warum, das ist eigentlich ein interessantes Energiekonzept und bei Jugendherbergen kann man mal ein bisschen experimenteller sein und dann gibt es also jetzt am Abend einen Gangschlag und dann gibt es die Wärmeflasche, quasi die Energiequelle, die gibt es direkt an den Körper und drumherum gibt es dann ein Schlafsack oder das Federbett, also die Isolierung, aber ansonsten ist das Ding kalt.
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Da gibt es jetzt eigentlich eine total schöne chinesische Musikuntermalung, die habe ich jetzt leider nicht draufgehalten.
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Ja, so waren die Baustellen. Ja, wie Entwerfe, das Material entwirft tatsächlich mit bei mir, also ich habe zum ersten Mal jetzt wirklich Bauern, die bei mir in der Umgebung sind, wo ich nicht mit dem Flugzeug hinfliegen muss, das heißt, es kann auch der Entwurfsprozess partizipativer sein.
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Also das ist Bestand, das ist die Kirche und diese zwei Blöcke, das ist das Volumen, das wir gestalten müssen und das haben wir dann mit den Bauern erst einmal durchgeknetet und geschaut, was kann man damit machen und dann irgendwie Gewichte verteilt sozusagen. Man fühlt sich dafür zu kriegen, wie könnten Abläufe sein und dann geht es dann zurück bei mir ins Atelier und dann arbeitet man sehr intuitiv.
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Also ich kann nicht reden beim Entwerf, das macht mich wahnsinnig. Das habe ich auch früher, das war so ein Baustellenerlebnis in Südafrika, da haben wir mal, ich glaube, zwei Stunden über ein Detail oder über zwei Optionen von einer Detailausführung diskutiert.
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Und im Hintergrund ist Martin Rauch, mein Kollege, dann hingegangen und hat innerhalb von fünf Minuten zwei Mock -ups von diesen zwei Optionen hingemacht und wir haben zwei Stunden davor diskutiert, ohne einmal nur den Hammer in die Hand zu nehmen und dann haben wir gedacht, das gibt es nicht, wir reden einfach zu viel. Und die Sprache ist natürlich sehr, ist auch irgendwo sehr linkshörnig und ich finde, dass man das oft
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auch an der Architektur sieht und ich mag es gern aus dem Bauch heraus, auch aus der Intuition heraus. Und da tue ich mir leichter, wenn wirklich die Impulse direkt vom Bauch in die Hand gehen und nicht erst quasi übers Denken gehen. Und das kann man auch sehr gut im Team machen, also das sieht man jetzt, ich klicke jetzt dann einfach nochmal so durch, wie sich das Ding da verändert.
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Und dann geht es wieder zu den Bauherren, dann wird natürlich dann einmal reflektiert, wie kann es funktionieren, das Ganze, aber ich bemerke den schönen Hintergrund, ja, wir Bayern sind Patrioten. Ja, und so verändert sich dieses Ding dann natürlich weiter. Und das ist zum Beispiel das Marokko-Projekt, das wir mit Martin Rauch und
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Negele Weiber gemeinsam entwickelt haben, das ist ein Projekt in China, ein Dreidgestüt in Spanien. Also wir entwerfen wirklich in unterschiedlichsten Maßstäben und es kommt da immer irgendwie was Unterschiedliches raus, das war in den letzten zwei Tagen ein total spannendes Büro für Indien. Das kommt daher, weil wir gerade in Indienwohnungen gesehen haben, dort bauen sie auch mit der Hand, ohne Schalung.
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Das heißt, wir können jeden Winkel machen, den wir wollen, wir können jede Kurve machen, die wir wollen und dann haben wir uns gedacht, müssen wir ja keine rechten Winkel machen. Und genau, dasselbe Prinzip, lokale Potenziale ausschöpfen und wertschätzen, das haben
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wir auch in die Textilien übertragen mit meiner Kollegin Veronika Lena Lang. Wie es da, der Erlin hat es vorhin schon perfekt erzählt, dass es eigentlich für mich wirklich aus einem räumlichen, also es ist für mich wirklich heraus entstanden aus der Problematik. Wie kann man dieses unglaubliche Ungleichgewicht und diese wahnsinnige Stadtflucht, irgendwas dem entgegenzusetzen,
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weil diese Lebensbedingungen der Frauen, die in den Fabriken arbeiten, die sind schon erschütternd. Also es ist wirklich, das ist schon in gewisser Weise eine Versklavung, eine moderne Versklavung. Und auch zu sehen, wie die Kinder dort aufwachsen und wie sie am Dorf aufwachsen
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und auch zu sehen, dass sie, und die Abhängigkeiten, die in der Stadt entstehen von Vermietern, wo du teilweise einfach schon für den Klobesuch abkassiert wirst oder fürs Wasser, das haben sie alles in den Dörfern nicht, da sind sie einfach wirklich viel mehr autark. Aber um ein Leben in den Dörfern zu ermöglichen, braucht es Arbeitsmöglichkeiten.
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Und deswegen haben wir dieses Projekt ins Leben gerufen, die Textiles, und es funktioniert wirklich so, wie wir uns das gewünscht haben, dass die Kinder zwischendrin hocken. Die Frauen können das dezentral machen, können es auch zu Hause machen, wenn die Kinder schlafen, sie können mittags heimgehen kochen, haben ihren Hausgarten, können ihr eigenes Haus bauen, geht in der Stadt auch nicht. Und das ist wirklich schön zu erleben, und ja, es ist schön zu erleben, wie
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man mit Textilien natürlich schneller Lebenssituationen verändern kann, also mit der Architektur dauert natürlich etwas länger. Ja, und um zu beweisen, dass ich zu Hause auch Leben habe, also ich wohne in keinem Neubau, sondern in einem Altbau, ich denke in Europa muss man nicht immer neu bauen,
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aber ich habe dort auch meine sechs Tonnen Lehm, und wir genießen, das sind Baustellenreste, die ich verwurstelt habe für meine Tochter sozusagen in ihrem Kinderzimmer. Und mein persönlicher Traum ist es ein, ja, ein Wolkenkreuz in Manhattan zu bauen. Und das ist eigentlich nicht so verrückt, wenn man sich denkt, dass das vor 500 Jahren schon möglich war.
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Also das ist, und warum sollten wir heutzutage mit all diesem Know-how, das wir haben, mit allen Technologien nicht möglich sein, mit diesem Material wirklich auch in verdichteten Räumen zu bauen? Und ich denke, es wird einfach wirklich sehr viel Wärme in unsere Städte reinbringen und auch sehr
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viel Authentizität, weil was das Spannende am Lehmbau ist, dass das Material wirklich überall allerorts unterschiedlich ist, und das lokale Klima ist überall allerorts unterschiedlich. Und aus diesen Parametern heraus kann man eine ganz spezifische Architektursprache kriegen, die eine große Authentizität hat und eine große Strahlkraft.
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Gut, danke schön. Ja, das sind harte Zeitvorgaben. Ich bin nicht ganz sicher, ob wir die einhalten können, denn wir haben uns ziemlich viel vorgenommen. Wir wollen nämlich zwei Dinge versuchen. Einerseits wollen wir eben ins Gespräch mit Anna Heringer kommen, um die Relevanz ihrer Projekte zu sprechen,
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die Frage ihrer Verallgemeinerbarkeit. Gleichzeitig wollen wir einen Bogen zu den Anfängen von ACHPLUS spannen. Wie Sie gehört haben, wurde ACHPLUS vor 50 Jahren gegründet. 1967 fiel der Startschuss, 1968 erschien das erste Heft und es war ein sehr theoretisches Umfeld, in dem ACHPLUS entstanden ist.
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Ein sehr akademisches Umfeld auch zunächst. Diese Art von Projekten wäre am Anfang, denke ich, wirklich nicht denkbar gewesen. Sie haben schon das Bild des ersten Heftes heute gesehen. Das ist Reiner Text auch auf dem Cover. Ich möchte Ihnen auch noch den Untertitel verraten, den ACHPLUS damals getragen hat.
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Ein sehr sperriger Untertitel, der aber wirklich dem Geist der Zeit entsprochen hat und der damals topaktuell war. ACHPLUS ist damals Studienhefte für architekturbezogene Umweltforschung und Planung. Topaktuell war das damals insofern, als gerade ein Institut für Umweltplanung gegründet wurde,
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und zwar noch an der Hochschule für Gestaltung in Ulm, die gerade in Auflösung begriffen war. Dieses Institut wurde dann transferiert an die Uni in Stuttgart und in genau diesem Umfeld entstand ACHPLUS. 1967, 1968 war eben nicht nur das Jahr der Studentenbewegung.
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Es hat einen Boom an den Universitäten stattgefunden, neu an Universitäten, an Studiengängen, an Instituten. In genau dieser Zeit entstand auch die Architekturtheorie als akademische Disziplin. Auch hier war Stuttgart federführend, wo es eigentlich den ersten Architekturtheorie-Lehrstuhl hierzulande gab. Es gab einen regelrechten Boom an Sozialwissenschaften, und all das prägt die Anfänge von ACHPLUS.
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Die Anfänge sind wirklich sehr grundsätzlich und sehr kritisch. Das erste Heft fragt nämlich überhaupt danach, was Architektur überhaupt sein soll. Das war an der Seite nicht so klar, weil man das sehr weit aufgefasst hat und eben an Umwelt ganz allgemein gedacht hat.
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Es geht dann weiter mit sehr grundsätzlichen Auseinandersetzungen, mit Fragen der Stadtplanung, auch mit der eigenen beruflichen Situation, die gerade im Umbruch auch befindlich war, vor allem dann auch mit der Krise 1973. Und es ging um die Ausbildung an den Hochschulen, die reformiert werden sollten.
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Sie können sich vielleicht vorstellen, dass wenn all diese großen Fragen gestellt wurden, dass man dazu möglicherweise keine Abbildungen braucht und tatsächlich beginnt ACHPLUS, eine Architekturtheoriezeitschrift, als reiner Text. Das Ziel ist durchaus eine neue Praxis an den Hochschulen, in den Büros, in der Stadtplanung,
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aber das Medium dazu ist, und das in dieser Zeit also ganz üblich und verbreitet, das Medium dazu ist Theorie. Es dauert tatsächlich Jahre, bis Mitte der 70er Jahre, bis in ACHPLUS Bilder und Pläne auftauchen. Man kann also über Architektur offenbar auch ganz anders nachdenken. Als dann erste Pläne und Bilder in ACHPLUS auftauchen, sieht man darauf keine neue Architektur, sondern man sieht das historische Berlin.
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Man sieht seine Mietskasernen, die eben nun vor dem Abriss bewahrt werden sollen und die gemeinsam mit ihren Bewohnern und Bewohnerinnen saniert werden sollen. Und darüber spricht man zunächst sehr theoretisch. Es geht wirklich um politische Theoriefragen der Partizipation,
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aber langsam Schritt für Schritt nähert sich die Theorie, die zuerst im Abstrakte Planungstheorie ist, Fragen der konkreten sozialen Praxis, Fragen der Kommunikationsformen und so weiter. Dann auch langsam geht es um architektonische Typologien und letztlich, da sind wir aber schon in den 80er Jahren angelangt,
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geht es um Fragen des Materials und der Technologie. 85 etwa gibt es dann auch ein Heft zum Lehmbau. Genau damit wollen wir Anna Herringers Projekte jetzt in Verbindung bringen. Ich denke, es gibt viele Bezüge, denn es ging auch damals schon um Projekte, die mit lokalen Akteuren und Ressourcen eben umgehen.
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Dabei werden uns aber auch die Unterschiede beschäftigen müssen, denn tatsächlich einer der wesentlichen Unterschiede ist, dass damals eben sehr, sehr viel gesprochen wurde, dass es also sehr viel um Kommunikation ging. Erst sehr spät kam eben das Material ins Spiel und wie Sie gesehen haben, kommen Anna Herringers Projekte im Wesentlichen ohne Theorie aus und werden ganz konkret aus der Praxis entwickelt.
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Genau diese Unterschiede werden uns im Gespräch interessieren. Ich darf euch auf die Bühne bitten. Nikolaus Kuhnert vielleicht zuerst. Nikolaus Kuhnert war in der Studentenbewegung aktiv. Er war Mitglied der Kritischen Universität die 1967 an der FU Berlin.
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Kommt mal rauf und auch Dietmar Steiner, Anna, kommt auf die Bühne bitte. Nikolaus Kuhnert war in der Studentenbewegung aktiv als Mitglied der Kritischen Universität, die eben 67 an der FU Berlin gegründet wurde. Und Nikolaus hat da in diesem Rahmen eine Arbeitsgruppe organisiert, die hieß Architektur und Gesellschaft.
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Ich denke, das spricht von der Flughöhe, in der man sich damals bewegt hat. Es ging eben wirklich um die Gesellschaft im Großen und Ganzen und ganz große ökonomische und soziale Zusammenhänge. Herr Badant, 1972, Assistent am Lehrstuhl für Planungstheorie an der TU Aachen, ein wichtiger Ort auch für Achblus.
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Und im gleichen Jahr ist er eben bei Achblus eingestiegen. 1975 war er dann auch Redakteur und ab 1983 mit Herausgeber von Achblus. Achblus ist ohne ihn eigentlich gar nicht zu denken. Ohne Dietmar Steiner ist eigentlich das Architekturzentrum Wien für mich noch gar nicht zu denken.
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Dietmar Steiner war bis vor kurzem und von den Gründungstagen an 93 Direktor des Architekturzentrums Wien. Ich kann jetzt auf diese Ausstellungen dort nicht alle eingehen, möchte aber hervorkehren, dass das AZWE in den letzten 15 Jahren Projekten eine Bühne geboten hat, die sich durch ihre soziale Praxis auszeichnen.
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Etwa eine wichtige Ausstellung war 2003, wo es um das Rural Studio ging und die Designbildbewegung. Ich denke, wir werden darüber heute noch sprechen. Eine andere wichtige Ausstellung, die denke ich auch für Anna Herringer wichtig war, war 2006, Bottom Up, Bauen für eine bessere Welt.
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Aber darüber hinaus ist Dietmar Steiner natürlich allgemein bekannt als Architekturkritiker, als Berater, als Juror, der die internationale Architekturlandschaft seit Jahrzehnten begleitet und all das seine Erfahrungen sind nachzulesen in seinem jüngst erschienen Buch Steiner's Diary über Architektur seit 1959.
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Über mich selbst will ich nur so viel sagen, dass ich zurzeit am Institut für Kulturwissenschaft der HU Berlin promoviere, mit einer Arbeit über die Geschichte des Konzepts der Funktionalen Stadt. Es geht im Grunde um ihre Vorgeschichte im 19. Jahrhundert, nichts, was sich um das Ende, was mich vielleicht in meinem nächsten Projekt interessieren wird.
36:41
Genau dieses Konzept kommt in die Krise um 1970, also in der Zeit, die uns heute interessieren wird. Eine Zeit, in der eine Planungs- und Architekturtheorie beginnt, die sich verstärkt dem Nutzer zuwendet. Das ist eine damals völlig neue Größe im Architekturdiskurs und ich denke, die wird uns heute auch noch so ein bisschen beschäftigen.
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Anna Herringer wurde schon vorgestellt, ich möchte aber auch noch kurz auf einen Aspekt ihrer Arbeit verweisen, der bisher noch nicht ganz so zur Strache kam. Sie hat mit ihren Bauten ja nicht nur jeweils die lokale Bevölkerung begeistert, sondern eben auch die globale Architekturszene beeindruckt. Ihre Projekte waren etwa 2010 am MOMA zu sehen in einer Ausstellung, die Andreas Lepig organisiert hat,
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a small scale, big chance, new architectures of social engagement. Sie war dann auch in Harvard eingeladen, hatte dort eine Fellowship an der Graduate School of Design, wo es, so habe ich das verstanden, genau darum ging, ähnlich denkende Architekten und Architektinnen zu vernetzen.
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Das heißt, man kann heute davon ausgehen, dass diese lokal orientierten Projekte mittlerweile in ein globales Netzwerk sozial engagierter Architekten und Architektinnen eingebunden sind und damit doch, habe ich den Eindruck, entsteht so etwas wie eine Bewegung, die größeren Ausmaßes ist, aber auch dazu hören wir hoffentlich noch mehr,
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eine Bewegung, die die gängige Architekturpraxis in Frage stellt. Okay, soviel zur Vorstellung, dann setze ich mich zu euch. Kann man mich hier verstehen? Anna Herring, ich möchte mit Ihnen beginnen
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und mit der Frage, was Sie eigentlich bewegt hat, also wie Sie zu Ihrer Arbeitsweise gekommen sind, die unterscheidet sich doch in sehr vielen von dem, was an Architekturfakultäten üblicherweise gelehrt wird. Also ich habe an der TU Wien studiert, ich bin ganz anders groß geworden von all diesen Möglichkeiten, also habe ich nichts erfahren, was waren also Ihre Motivationen, Ihre Inspirationen,
38:43
gibt es historische Vorbilder und auch wogegen richtet sich Ihr Ansatz? Ich glaube, dass ich mich für diese Art interessiert habe, dafür war das Jahr in Bangladesch sehr, sehr prägend eben diese Entwicklungszusammenarbeit und diese Leidenschaft dafür und ich weiß noch, wie ich mich dann dafür entschieden habe, das Projekt in Bangladesch,
39:04
die Schule zu machen, da bin ich mit einem ganz schlechten Gefühl zu meinem Professor gegangen, weil ich mir gedacht habe, er wird das nie durchlassen aus Diplomarbeitsthema, sowas und habe wirklich Zweifel gehabt, ob das akzeptiert wird. Meine Kollegen haben irgendwie die Highline in New York, es waren irgendwie alle sehr viele Fancy-Themen
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und dann kommt man mit so einem totalen Mof, da irgendwie mit so einem Lehmbau-Ding daher und dann, aber ich bin auf sehr offene Ohren gestoßen und dann habe ich diese Schule entworfen und just wie sie fertig entworfen war, ist dann oder parallel ist dann eigentlich in Wien
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diese Ausstellung bottom-up gekommen danach, das war zu diesem Moment gekommen und das war für mich eine unglaublich wichtige Bestätigung zu sehen, dass ich am richtigen Weg bin und dass sowas wirklich eine Relevanz hat und dann natürlich, dass dann später solche Dinge, ich hätte mir ja nie träumen lassen, dass irgendwie wirklich eine Schule in einem totalen Kaffee in Bangladesch
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wo die nicht einmal in der Hauptstadt wissen, dass das Dorf überhaupt gibt, dass das international publiziert werden würde, das hat natürlich wahnsinnig viel Rückenwind gegeben und das hat schon sehr geprägt und letztendlich lasse ich mich natürlich immer vom Herzen, vom Gefühl leiten
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eigentlich, aber man hat seine Krisen und da braucht man diesen Rückenwind eben und meine Vorbilder sind schon sehr stark, natürlich die Werner-Kallare-Bauweise und wirklich eigentlich der Blickwinkel aus der Entwicklungszusammenarbeit, also eher diese politischen Themen, gesellschaftlichen Themen
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und Vorbilder gibt es natürlich, die findet man natürlich immer, von Murdovski bis Hasan Fatih gibt es natürlich, aber das Relevante war eigentlich immer die Bedürfnisse von vor Ort, auf die ich reagieren wollte. Aber auch diese Projekte aus den 80er Jahren haben jetzt keine unmittelbare Rolle gespielt für die Arbeit?
41:03
Natürlich, beim Lemba, Gernot Minke, den habe ich natürlich gelesen und das Thema hat mich interessiert, der Lemba, aber es war natürlich von der Ästhetik her, wo ich mir gedacht habe, da kann ich jetzt nicht laut Ja schreien, da muss noch irgendwie mehr kommen irgendwo
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und von dem her hat man sich natürlich aus vielen Ecken Inspirationen geholt und es ist natürlich, man geht nicht mit Schallklappen rum, man kriegt auf jeden Fall, aber was wirklich entscheidend war, war wirklich für mich das Jahr in Bangladesch und dann eben diese Rückendeckung aus Wien viel.
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Aber ich denke, man muss diese Vorbilder auch heute wirklich wieder zusammentragen, weil sie sind eben nicht so präsent, man muss ihnen wieder eine neue Bühne geben, weil man scheint doch, dass dieser Diskurs ziemlich abgebrochen ist, also das gibt es so eine Hochzeit eben in den 80er Jahren und danach doch einen einigermaßen großen Einbruch. Okay, wir haben uns ja vorgenommen, sozusagen jetzt...
42:00
Lass mich einen Einwand dazu, oder nicht eine Ergänzung oder Erklärung. Also in den 80er sind sie, oder eigentlich schon 80er, sind diese Lähmprojekte ziemlich sauer-töpfisch dahergekommen. So, wenn du nicht ans richtige Leben glaubst, dann gehörst nicht dazu und so.
42:21
Es war so ein bisschen so Gesundheitsschlapfen, mehr oder weniger. Und das ist der Unterschied zu anderen Projekten. Verdammt noch einmal, die Schule ist einfach auch schön. Sie ist einfach auch gute Architektur. Und das konnte man von diesen technologischen Überlegungen der 80er eigentlich nicht sagen.
42:42
Oder hast du da irgendwann einmal ein schönes Haus gesehen aus den 80ern? In Lehm? Nein, nicht in Lehm. Ja, ja. Wir haben mehrere Hefte zu dem Thema gemacht. Aber man muss immer dazusagen, für uns war das immer eine Differenz.
43:01
Wir kamen und leben in einer hochkapitalistischen Gesellschaft, die sich fortentwickelt zu einer Informationsgesellschaft. Und von daher war immer klar, dass es eine Differenz zu dem gibt, was sich an Selbstbauinitiativen oder an der Hinwendung zu bestimmten neuen Materialien,
43:25
das ist ja nicht nur Lehm, es war auch Holz- oder Ziegelbau. Das waren ja immer sozusagen Träume oder Räume, in die man versuchte fast traumhaft hineinzukommen. Und wir sind immer natürlich von der Differenz ausgegangen, in welcher
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Gesellschaft wir leben und welche Möglichkeiten diese Gesellschaft ein- und ausschließt. Von daher gab es immer die Differenz, wenn wir sozusagen als Zeitschrift eine Ausgabe zu diesem Thema gemacht haben,
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dann gab es immer die Differenz, dass wir das versucht haben zu reflektieren. Was für eine Ausgabe, so in der Lehmbau-Ausgabe. Ihr habt Grenoble angesprochen, die haben wir ja vorgestellt, das Institut und so weiter. Und dahinter verbarg sich ja auch ein Versuch in Frankreich.
44:26
Der Scherer hat ja angesprochen, diese Ausstellung über die Bauten kurz vor Ende der Kolonialzeit in Nordafrika.
44:41
Und in der Zeit, wo wir das Heft gemacht haben, also in den 18er-Jahren, da entwickelte sich in Frankreich ein Institut, das versucht hat, das traditionelle Wissen der magrebischen Bauweise sich anzueignen
45:01
und quasi von Frankreich ausgehend wieder das Wissen zu vermitteln, wie die in Nordafrika mal gelebt haben und so weiter. Das muss man ja immer auch als Hintergrund kennen. Nicolas, du hast etwas wichtiges angesprochen jetzt. Verstehe ich das richtig? Es hat euch im Grunde nicht so sehr das Material interessiert und die Schönheit dieser Bauten, die waren vielleicht auch gar nicht so schön.
45:24
Es hat euch der Gegensatz zu eurer Gesellschaft, in der ihr gelebt habt, interessiert. Es ging um diese allgemeine Kritik, die damit verbunden war. Das war ein sehr theoretisches Interesse letztlich an diesen neuartigen Bauweisen, Selbstbautechnologien. Also im Grunde steht da eine ganze Geschichte von auch plus dahinter, wo es einfach um eine Kritik der aktuellen Gesellschaft ging.
45:45
Es ging eigentlich nicht um das konkrete Material. Verstehe ich das richtig? Also eure Fragen waren einfach immer sehr allgemein. Ich kann mich erinnern an dein Interview, das du da geführt hast mit diesen beiden Lehmbauern, damals in diesem Lehmbauheft. Und die hast du wirklich inquisitorisch verhört eigentlich, weil es darum ging, kann man das verallgemeinern,
46:05
kann man das überführen in einen größeren Maßstab? Welche Klasse baut eigentlich so, wer kann sich das hier überbärt hier hinteressen, wen betrifft das? Das waren eure Fragen. Und ich denke, das wäre noch meine nächste Frage an dich, wenn du Anna Herringers Projekte gesehen hättest Anfang der 70er Jahre,
46:23
wo ihr begonnen habt. Hätten sie dir eigentlich gefallen? Hätte das Anklang gefunden bei euch? Wirklich so Anfang der 70er Jahre. Der Jörg Pampe ist ja da, also die Zeitschrift hast du ja eingeführt, ist in Stuttgart, ist in Stuttgart entstanden, im Umfeld von Max Spencer.
46:44
Und sozusagen, das ist eine ganz andere Zeit. Das ist die Zeit, wo sozusagen die CDU wieder wie heute ein Abonnement hat auf die Regierung. Und die SPD sich bewegen kann und was sie machen kann, sie kommt nicht an die Macht.
47:02
Also entwickelte sich in dieser Zeit ein Bedürfnis nach Reformen. Und diese Reformen wurden verbunden mit der Frage der Steigerung der Rationalität der Gesellschaft oder des Regierungshandel. Und das ist der Kontext, nicht nur sozusagen der damals beginnenden Reform in der Bundesrepublik,
47:27
sondern auch der Kontext für die Zeitschrift. Das ist ein ganz anderer Kontext, eine ganz andere Zeit, die auf Vertrauen setzte in die Reformierbarkeit dieser Gesellschaft.
47:42
Und die damals alle Hoffnungen verband. Und Hoffnung war nicht nur eine Utopie oder eine Flausel, sondern war ganz konkret die Hoffnung auf ein besseres Lebenbrand. Man muss sich erinnern, in 1972 mit dem Schlungen angetreten, den Himmel über dem Ruhrgebiet wieder blau werden zu lassen, also zu verändern.
48:12
Das ist die Zeit, und in der Zeit entsteht natürlich Eichbluss oder die Redaktion. Das sind andere Vorstellungen, die damals herrschten.
48:22
Erst später, also in den 80er Jahren, kurz vor Gründung der Grünen, diese 1980, also nach der Gründung korrigieren, werden Fragen des Selbstbaus, der Ökopaksbewegung, des Siegebaus, des Holzbaus im traditionellen vernarkulären Sinne zum Thema von der Zeitschrift.
48:49
Das ist auch eine andere Zeit. Da ist die Reformeifer von Brand und die Möglichkeit der Reformierbarkeit dieser Gesellschaft längst aufgegeben.
49:05
Und es herrscht im Grunde genommen nur noch die Verbesserung des Systems. Es geht nicht mehr um Reformierbarkeit, sondern um Steigerung der Kontrolle über die Gesellschaft. Allgemein, aber bei Eichbluss geht es schon ein bisschen anders zu, oder?
49:26
Wir haben versucht, zusammen mit der Ökopaksbewegung Hefte zu machen, die parallel konzipiert werden zu den politischen Debatten der Grünen damals. Und haben in dem Zusammenhang diese Themen wie Lehmbau oder Selbstbau oder Holzbau und so weiter aufgegriffen.
49:49
Und gleichzeitig, und das wird jetzt wichtig, versucht, an die historischen Ursprünger der Ökopaksbewegung zu erinnern. Das Kürkelhausheft oder andere Hefte, da haben wir die Baufiebeln von Emil Stephan gemacht.
50:04
Also, die Ökologie ist auch eine Frage in den zwanziger Jahren und in den dreißiger Jahren. Und das Beispiel war Kürkelhaus. Sie ist also auch braun beherrscht und besetzt worden in Deutschland. Und war sozusagen etwas Blut und Boden, was sehr nah dieser Art von denken kam.
50:27
Wir haben also versucht, dieses Thema in den historischen Zusammenhang zu stellen. Um von links, wir haben uns immer links verstanden in Eichbluss, rechte Themen, Heimat, Heimatschutz und so weiter zu besetzen.
50:45
Und jetzt muss man sehen, wir leben heute, also 2017 in einer anderen Zeit, mit einer Renaissance der rechten Bewegung. Also das, was wir damals versucht haben, von links zu besetzen, das wird heute von den Rechten zurück geordert.
51:06
Schulze Nauenburg ist das Beispiel. In der Zeit hatte sich niemand außer Kante kommen und jemand, Schulze Nauenburg. Und wir haben, Posner hat über ihn gesprochen, über seine Rolle im Heimatschutz und so weiter.
51:23
Aber er war immer, das war klar, aber das muss man damals nicht extra artikulieren. Er war ein Antisemit und ein Rassist. Und genau das interessiert heute wieder von rechts. Und das muss man sich durch den Kopf gehen lassen. Es kommt alles wieder hoch, was wir in den 70er, 80er Jahren dachten, es wäre vorbei.
51:49
Und was sozusagen scheinbar aus der Geschichte gefallen war. Und es kommt wieder zurück. Das heißt, wir müssen heute mit diesen Fragen Heimatschutz, Selbstbau, aber auch Lebenbau ganz anders umgehen.
52:07
Wir müssen wieder sehen, dass wir nicht nur mit Lebenbau, wie es damals war, das war ein Experiment. Man hat sich an alte Materialien und die Fähigkeiten alter Materialien erinnert.
52:24
Das wird heute wieder ideologisch, also wieder besetzt und ideologisch überhöht von rechts. Also wir werden in ganz kurzer Zeit das, was du thematisierst, mit der Schule oder mit den anderen Projekten, das wird eine Hoffnung von rechts werden.
52:44
Das ist jetzt schon sehr pessimistisch. Und du hast jetzt auch einen sehr großen Sprung gemacht von Anfang der 70er Jahre in die 80er Jahre und hast es dazwischen ausgelassen. Es gab ja jede Menge lokale Projekte auch ohne Leben in den 70er Jahren schon, die einfach von links kamen sozusagen oder jedenfalls relativ flinken Bewegungen.
53:04
Das hast du jetzt alles ausgelassen. Also ich glaube diese Idee, kleine lokale Projekte, die wurde gerade in dieser Zeit auch ganz anders besetzt. Also wenn man eben an Berlin denkt, behutsame Stadterneuerung hier, wie das entstanden ist, mit Hausbesetzung und so weiter. Ich denke, all das muss man zusammen denken. Das sind auch Formen von lokalen Selbsthilfeinitiativen, die völlig anders situiert sind politisch.
53:27
Ich glaube, man muss das links und rechts neu definieren in einer gewissen Hinsicht, weil man schreibt ja immer noch irgendwie links auch mit Industrialisierung zusammen, Befreiung von Arbeit etc.
53:44
Und drum bleibt der Rest recht sozusagen. Wenn ich aber anschaue, auch jetzt in dem ACH-Plus-Heft drinnen mit den verschiedenen Themen auch, wie stark wieder, sagen wir mal, autotone Entwicklungen gesehen werden, lokale
54:05
Entwicklungen gesehen werden, was auch in China ganz stark passiert jetzt. Also wäre ich da ein bisschen vorsichtig. Natürlich ist sozusagen deutscher Österreich hier historisch belastet.
54:22
Ich nehme die Schweiz mit, weil sozusagen Monte Verita ist auch durchaus sozusagen zweischneidig politisch zu sehen. Aber meine Frage ist ja eher, also es stellt sich bei diesen Projekten und der Entwicklungszusammenarbeit stellt sich diese Frage nicht.
54:42
Oder bei jetzigen Projekten, die hier passieren, stellt sich diese Frage nicht. Aber ich weiß im Moment noch keine Antwort darauf, welcher der beiden Seiten politisch diese architektonische Entwicklung dient, sage ich jetzt einmal.
55:01
Ich weiß es nicht. Ich möchte nicht von vornherein jetzt den, wie heißen die, den Reichsbürgern zuordnen. Wie? Den Reichsbürgern zuordnen. Ja, ja, ja. Das ist ja alles richtig. Wir müssen nur, kann ich vielleicht ein bisschen zurücknehmen, wir müssen nur registrieren, dass es eine neue Konstitution der Ideologie von rechts gibt.
55:28
Und das wird die Kultur verändern. Weil damals war für uns das eben kein Thema als Recht, sondern es war die Frage Heimatschutz oder landschaftsgebundenes Bauen.
55:46
Aber wir wussten durch Hoffmann Axel und andere, die darüber historisch gearbeitet haben, wie hoch die Belastung war. Aber es war für uns ein Experiment, es auszuprobieren, wie kann man durch Selbstbau weiterkommen.
56:02
Was bedeutet das, wie du dich auch äußerst und so weiter. Aber das war eine andere Zeit. Der Kontext war nicht wie jetzt beginnend, dass sich sozusagen der ideologische Hintergrund der Gesellschaft anfängt zu verändern.
56:22
Das gab es nicht. Man hat ein Gefühl der Freiheit, das Experiment, der Experiment, hier Lust gehabt. Und es kam nicht darauf an, die historischen Hintergründe im aktuellen zu berücksichtigen.
56:41
Man wusste die wissen und wir haben gesagt, als Zeitschriftmacher arbeiten sie auf. Aber wir haben nicht mit der ideologischen Brille, die wir aufarbeiteten, das was man praktisch machte in der Gegenwart bewertet. Das war ganz anders. Man hat das als Freiheitsversprechen gesehen.
57:06
Das ging so weit, wie ich die Leben war, die lebten alle um den Bodensee. Und wie ich sie besucht habe, haben die mir klar gemacht, Leben ist nicht nur gesund, sondern man muss auch gesund leben. Also quasi, was in irgendwelchen Therapien mit Leben gemacht wurde, das ist sozusagen zum Einsatz und alles.
57:29
Das haben die praktiziert. Wir haben mich auch gefreut, man soll auch den Leben fressen. Dann geht es einem besser, wie immer. Aber das gibt so ein Stimmungsbild.
57:43
Es war sozusagen besetzt mit einem bestimmten Heilsversprechen, mit Leben zu bauen. Was du ja auch sagst, man benutzt wieder seine eigene Hände, Matsch und Wansch da rum und alles Mögliche. Das war ein Glücksversprechen. Und das, was irgendwelche Leute als Therapie angeboten haben,
58:06
das konnte der Architekter praktisch mit den Bewohnern auch verwirken. Das war die Zeit, also Hoffnung war da enthalten, indem, wenn man praktisch wurde und sich mit lokalen Bauweisen
58:21
oder wie Rudofsky mit dem Buch Architektur ohne Architekten argumentiert hatte, es war sozusagen eine fast grenzenlose Zeit in dem Sinne, dass alle historischen Begrenzungen weit hinter sich lagen.
58:42
Und die Frage, wie man das Thema Selbstbau, Lebenbau ideologisch besetzt, das spielte keine Rolle. Sondern es war nur, wenn du dich selbst baust, dann kannst du dich momentan selbst verwirken. Ich höre jetzt sozusagen zwei Stimmungslagen bei dir heraus.
59:01
Du hast zuerst extrem kritisch reagiert auf das Thema Lebenbau und gleich uns versucht zu erklären, wie wichtig es ist, sich mit rechten Hintergründen von Landschaft, Ideologie usw. zu beschäftigen. Jetzt erzählst du von dem Freiheitsversprechen, das es damals für euch hatte. Was mir wichtig wäre, dass wir vielleicht hier noch gemeinsam mit herausarbeiten, was ja eigentlich Mitte der 70er Jahre bei Achtplus passiert ist.
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Da gab es eine große Tendenz, wenn du mit dabei warst, sie auszurufen, weil diese Liebe zu diesen kleinen lokalen Projekten, die dann irgendwann auch im Lebenbau gelandet sind, das habt ihr euch hart erarbeitet, weil zuerst wurde das harsh abgelehnt. Es gab bei euch eine marxistische Fraktion, die eben über Gesellschaft im Großen nachdenken wollte und die eigentlich alle diese kleinen Initiativen, die es längst gab in Berlin,
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Häuserbesetzer, kleine Stadtteil-Initiativen, die wurden als kleinbürgerlich abgetan, weil das eben einfach zu lokal gedacht schien, wo man eigentlich größere Fragen gestellt hat. Und dann sukzessive habt ihr euch von euren großen...
01:00:00
Vorstellungen verabschiedet und habt euch genähert dieser Praxis, die längst stattgefunden hat. Also ich habe wirklich den Eindruck, dass sozusagen diese Töne noch bei dir sozusagen nachheilen, dass du einerseits so eine große Skepsis immer noch mitbringst gegenüber diesen lokalen Projekten, gleichzeitig also kannst du dich jetzt sozusagen an diesen Aufbruchsgeist erinnern. Wie war das damals? Kannst du uns von diesen harschen Debatten irgendwie erzählen,
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diese Veränderungen? Das ist schwierig und es ist ganz anders gewesen. Die Redaktion ist gegründet worden in Stuttgart, die Eichplus und mit dem Heft 16 kommt diese Redaktion thematisch
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zur Wende und versucht sich zu erweitern um Berliner. Der eine Teil sitzt wirklich in Berlin, der andere Teil ist schon wir damals nach Aach gegangen. Also findet in der Redaktion eine politische Auseinandersetzung statt.
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Das ist der Unterschied zu der Zeit davor. In Stuttgart war das eine Zeitschrift, die im Grunde genommen versucht hat, ein bestimmtes, also eigentlich die Reformbarkeit oder die Reformierbarkeit der Gesellschaft auf der Ebene, die sie betraf, die Planung, die Planungswissenschaft voran zu
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bringen. Mit der Erweiterung der Redaktion beginnt die politische Auseinandersetzung in Fraktionen. Und jetzt muss man vorsichtig sein, das war nicht marxistisch, das war eine traditionelle marxistische Position,
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die stand gegenüber der Position, die wir vertreten haben und wir waren anti-autoritäre. Ich weiß nicht, sagt euch das noch was. Erklär es doch ein bisschen. Was? Erklär es doch ein bisschen. Ja, das ist ganz schwierig, weil das ist die große Leistung von Rudi Dutschke, der ja immer hier, also entweder ist er
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der Charismatiker oder er ist der der Krawallmacher, wie immer man ihn sieht. Der Rudi Dutschke, zusammen mit dem Karl in Frankfurt, entwickeln ein bestimmtes Konzept und Rudi ist eigentlich derjenige, der das sehr innovativ
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vertritt. Ein Konzept der anti-autoritären Politik, das meint, und zwar der Begriff autoritär, da greifen sie zurück auf Horkheimer und
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und wohlgemerkt, Horkheimer, der in der Zeit, er war Rektor der Frankfurter Universität und sehr sehr kritisch gegenüber den Positionen der Studentenbewegung, aus bestimmten ganz persönlichen Gründen, die man auch
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verstehen kann. So, Horkheimer schreibt in den 30er Jahren oder beschäftigt sich mit dem Thema, wie war der Nationalsozialismus, der Faschismus in Deutschland möglich und kommt zu der These und das halt auch Adorno, dass sozusagen die Charakterstruktur der Deutschen autoritär verfasst war und
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sozusagen sie einen autoritären Staat ersehnten, aufgrund Ausbildung, Herkunft und so weiter. Das sind Analysen des Faschismus in den 30er Jahren in
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Deutschland. So und Rudi gibt dem einen bestimmten Akzent und zwar vertritt er die These, dass man durch Regelverletzungen diese autoritären Charaktere aufbrechen muss. In der Aktion erfährt der, der die Regel
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verletzt, ein Bewusstseinsprozess, der ihn von den angestammten autoritären Strukturen befreit, in dem Sinne, dass in der Regelverletzung die autoritäre Struktur des Staates oder der Gesellschaft offensichtlich wirkt.
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Das Konzept der Regelverletzungen war also gebunden an einen Aufklärungswunsch und genau das passierte. Die Schwierigkeit, da sind wir bei den Hamburger Krawallen, das nennt Adorno die Wendung auf das Objekt. Man muss das Objekt stärken,
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damit es sozusagen in einer autoritären Gesellschaft aktionsfähig wird. Was heißt das für die Architektur und für die Stadtplanung? Wie habt ihr das versucht zu übertragen? Das kommt noch. So kann es nicht kurz schließen.
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So und die Schwierigkeit im SDS war, dass sie mit dieser Strategie der Regelverletzung Erfolg haben, aber nicht mehr erfolgt in dem Sinne, dass der Diskussionsprozess die Akteure einwandt. Schon im Verhältnis zwischen
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SDS und Kommune 1 zerbricht das. Und dann weißt du, warum sich sozusagen, also das Private, die Wendung des Privates in gegengesellschaftliche Formen entwickelt sich unabhängig von jedem politischen Kontext. Und dann
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genau diese Entwicklung, nicht was die Gewaltförmigkeit betrifft, sondern eine der Formen der Weiterentwicklung aus dem universitären Kontext war die Stadtteil, die Stadterarbeit, das Wohnen und die sich entwickelnden
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Wohnmodelle, Wohngemeinschaften, Kommune und so weiter. Das hat uns interessiert thematisch und politisch, weil es eine der Differenzen waren zwischen uns als Antiorientären und der traditionell orientierten Berliner Fraktion. Und das kann man jetzt, was ich sage,
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das kann man als Lebenslauf von uns definieren. Aber das ist die Geschichte von Lefebvre, der aus dem traditionellen Partei sozusagen mal in Frankreich ausbricht und auf die Stadt und die Stadt als neues Thema der
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Politik definiert. Die These vom Recht auf die Stadt und so weiter und so weiter. Das heißt, in der Zeit zieht sich durch Europa, also das ist Deutschland, Frankreich, aber auch in Italien, ein Konflikt zwischen der
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alten Linken, der Frage der Organisation der alten Linken, das immer die Partei und die Gewerkschaft, und dem Versuch der neuen Linken, also des Anti-Autoritären, Flügels hier in Deutschland, neue Räume zu entwickeln, neue Themen zu entwickeln. Und das ist das Thema von der ARCH Plus ab
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Heft 34, wo wir dominant in der Redaktion, wir die Aachener, dominant in der Redaktion werden. Da machen wir zum Beispiel, das ist die Sabine Kraft gewesen, ein Heft zum Thema Aneignung der Stadt und veröffentlichen
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zum ersten Mal Lefebvre, Schombardylo und andere. So, das muss man im politischen Kontext sehen, den habe ich erwähnt, im Theoretischen auch. Also Lefebvre, auch die anderen sind Soziologen, aber auch, das heißt, wenn man sie politisch definiert, versuchen sie sich zu verabschieden,
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zu lösen, aus dem Verband der KPF. Das sind also viele dieser Themen, die sozusagen aus dem politischen Zusammenhang herausgenommen und spiegeln die Entwicklung der neuen Linken in Deutschland oder in Frankreich,
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also in Europa und Italien, in Europa wieder. Gut, also was damit verbunden ist, ist doch wirklich die Entstehung eines neuen Gesellschaftsbildes auch, dass Gesellschaft nicht mehr so monolithisch verstanden wird, nicht mehr als große Struktur verstanden wird, sondern sich quasi auflöst in viele kleine Akteure, kleine Gruppen, wo so ganz andere
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Arbeitsweisen möglich sind. Und das verfolgte ja bis in die 80er Jahre diese eher lokalen Projekte, an was ich spannend finde in euren Heften, dass ich eigentlich nie aufgegeben habe. Das sind immer noch diese großen Fragen, was kann das allgemein bewirken? Und ich denke, auf diese Ebene sollten wir vielleicht auch jetzt kommen, weil vielleicht diese Frage auch im Raum steht. Jetzt haben wir diese wunderbaren lokalen Projekte
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gesehen. Und die Frage ist ja, inwieweit kann das wirklich etwas verändern? Ist es verallgemeinerweise, kann man da eine größere Bewegung draus machen oder ist es etwas, was dazu verdammt ist, sozusagen doch letztlich peripher zu bleiben? Vielleicht, es geht euch alle sozusagen an. Wie geht es da weiter?
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Also ich hätte da noch zu den 70ern einiges zu sagen, aber das lassen wir jetzt, das führt zu weit. Also es gibt für mich eine ganz einfache numerische Feststellung zu dieser Entwicklung. Und zwar eine, die im Berufswandel des Architekturberufs auch begründet ist. Wir erleben seit
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vielen Jahren jetzt sozusagen die klassische kapitalistische Entwicklung auch der Architekturbüros. Das heißt, die Großen werden immer größer, die Mittleren brechen weg und es bleiben nur marginalisierte kleine übrig sozusagen. Und das heißt, das aber in einer Zeit, wo wir
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so viele Architekturabsolventinnen und Absolventen produzieren, wie niemals zuvor. Also vor allen Dingen in Südamerika und in Europa. Warum das in Südamerika so ist, weiß ich nicht, aber ich kenne nur wirklich horrible Zahlen von Neugründungen von Architekturfakultäten
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in den letzten 20 Jahren, in Brasilien und anderswo. Also das heißt, wohin sollen die gehen, diese ganzen Absolventinnen und Absolventen? Und die früher, die das noch in etwas ausgeglicheren Populationen waren, halt aufgefangen wurden bei diesen mittleren Büros, wo sie dann halt
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auch endlich nach dem Studium was gelernt haben, was das Bauen eigentlich ist. Und deshalb gibt es einfach, glaube ich, durchaus diese Bewegung vor allen Dingen auch wieder jetzt in Südamerika und vor allen Dingen in Spanien, in Europa, dass Absolventinnen und Absolventen einfach rausgehen und im wirklichen Leben die Probleme suchen und
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versuchen, mit den Bewohnern von einem kleinen Dorf oder von einer Stadt, den Anwohnern rund um einen Platz, die Kommune macht nichts, hat kein Geld oder sonst irgendwas, hier Initiativen zu starten, die jetzt durchaus wieder so einen partizipativen Anspruch haben, wie er auch in den 70er Jahren vorhanden war. Also ich sagte schon
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seit über zehn Jahren, dass die sollen raus auf die Straße und nicht glauben jetzt, sie hängen beim 760. Bildschirm von Norman Foster im Büro. Also das ist ja, wird es geben, klarerweise, aber sozusagen um wirklich, wenn jemand glaubt, mit Architektur, Gesellschaft und
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Gestalt formen zu können, dann ist das sicherlich eine Alternative, rein numerisch. Du würdest sagen, es hat eben auch was mit der beruflichen Situation der Architekten und Architekten selbst zu tun, das finde ich eine sehr spannende Beobachtung, weil die wurde genau in 8 Plus für 75 auch gemacht. Diese Tendenzwende, von der jetzt schon die
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Rede war, da ging dem ein Heft voraus mit einem Artikel, der ein großer Aufreger in Berlin wurde, wo eine sehr kritische Architekt, 8 Plus-Autorin gemeint hat, euer neues Interesse an Berlin, an den Stadtteilen, an dieser kleinen Stadtteilarbeit, das hat auch nur etwas damit zu tun, dass es jetzt eben die Krise gibt, 73, dass es
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sozusagen das Massenarbeitslosigkeit unter Architekten ins Haus steht, dass die Großbüros zum Teil eben mehr oder weniger aufgelöst wurden und dass sich in der Situation eben kleine neue Büros auf die Suche auch gemacht haben, nach neuen Arbeitsformen. Das war damals sehr harsh und etwas
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denunziatorisch auch, aber ich finde, das ist eine sehr spannende Beobachtung, dass das eben korreliert, die eigene Situation mit Arbeitsweisen und so weiter. Und auch jetzt ist wieder Krise sozusagen angesagt. Gibt es da Zusammenhänge? Es ist keine Krise angesagt, sondern zumindest in Europa herrscht eine Baubut ohne Gleichen, also im Gegenteil, es gibt immer
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weniger Architekturbüros, zumindest, was ich weiß, Deutschland, Schweiz, Österreich zum Teil auch suchen verzweifelte Leute, sondern es geht einfach um die Zahl, um die rein numerische Zahl, glaube ich, das ist das Entscheidende. Und natürlich, ich bemerke schon, jetzt so im
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Architekturzentrum, vom Publikum und von den Kontakten her, dass sich, was nicht so, Anfang der Nullerjahre setzt langsam die Krise, dass da Architektur ein oder die Fragestellung, nämlich auch bei Studentinnen und Studenten, bis dahin, haben Sie noch geglaubt, diese 15 Minuten Star,
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das wird sich im Laufe des Lebens schon irgendwann einmal arrangieren lassen. Also ich habe es bemerkt, zum Beispiel die Reaktion von Jüngeren, von Studentinnen und Studenten, als so Ende der 90er Jahre, so 97, 98, so die
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ersten Projekte von La Carteau Versailles publiziert waren, da war schon so eine Interessenswechsel vorhanden. Und ich glaube, das ist, mein Gott, wir sind alt genug, um diese Wellen der Aufmerksamkeit, die sich wandeln, zu feststellen zu können. Und das hat sich
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einfach im Laufe der Nullerjahre geändert, innerhalb des Architekturdiskurses selbst, glaube ich, auch. Ja, nicht nur des Architekturdiskurses, sondern der Praxis. Also 2000, Beginn oder etwa abgeschlossen, ist die Digitalisierung der Arbeit von Architekten. Also in meiner Zeit, wie ich angefangen
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habe, da hat man über dem Tisch gelegen, hatte Postpapier aufgestanden und hat gezeichnet, ab der Zeit entweder die ersten Büros waren die Engländer, Rogers oder Foster, dann schwappte das unmittelbar nach Europa hier über, also auf den Kontinent.
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Das war die, also in den Büros gab es plötzlich einen Mittelstrang mit Bildschirmen, unten waren die Computer und die Leute saßen sich gegenüber und arbeiten jeweils am Rechner. Und damit entwickeln sich die Bedeutung der Programme, das heißt, du
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zeichnest nicht mehr, sondern du arbeitest ein bestimmtes Thema mit den Programmen, die du vorhanden hast, ab und durch. Und was dazukommt natürlich in Verbindung mit der Digitalisierung, in Verbindung mit der Bildschirmarbeit, kommt
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auch, erstärkt auch ungemein ab den Nullerjahren ungefähr die Bauindustrie. Und das befördert natürlich zunächst noch sozusagen die Spektakelbauten, weil ohne die jeweilige Software bei den Ingenieurbüros wären viele dieser Bündner überhaupt nicht, also Wolf Brick sagt
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immer, also endlich kann ich das bauen, was ich in den 60er Jahren geträumt habe, nein nicht er, sondern Bollinger-Kroman natürlich. Also das sind die Statikbüros, das sind die Ingenieurbüros, die das geleistet haben. Und ja, und das stimmt, also diese Entwicklung geht einher damit. Und dass es darauf eine Gegenbewegung gibt, ist
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völlig logisch. Weil, ich meine, warum sollen sich die ganzen Architekten der Welt auf einmal da in den Bildschirmen hineinsaugen lassen? Das traue ich ihnen nicht zu. Aber kannst du dazu noch mehr erzählen? Es gibt ja diese Design- Bildbewegung, wo es genau darum geht, dass Architektur, Studierende von Anfang an lernen, entwerfen und bauen, zu verbinden und
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eben nicht nur am Rechner zu setzen. Und das beginnt auch genau in der Zeit als doch eben Gegenbewegung? Ja, es beginnt, es gibt auch hier eine Tradition, die schon länger zurückreicht. Aber es beginnt eigentlich dann so richtig initial Anfang der 90er mit Sam Mockby in den Royal Studio in Alabama. Das
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wird damals sozusagen in Wien ausgestellt und entdeckt haben Anfang der Nuller Jahre. Aber das geht auch, das geht wiederum zurück historisch auf, also das haben wir dort in Alabama erlebt mit den Reviews und den Kollegen von Sam Mockby, der war damals gerade ein Jahr vorher gestorben. Das geht
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wieder auf die Hippie-Bewegung, auf die Amerikanische zurück. Ich meine, komischerweise die ganze Softwareentwicklung geht auch auf die Hippie-Bewegung zurück. Also hier geht es dann, irgendwann geht es halt auseinander. Und das war auch die ersten Bauten der ersten Phase vom Royal Studio, waren ebenso noch in dieser Shanty-Romantik mit Wiederverwendung oder Färfremdung von
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Materialien etc. Ja, und dann kommt es eigentlich, also es ist die Geschichte der Design-Bild-Studios noch nicht geschrieben. Also ich war gerade voriges Wochenende bei so einem Meeting, wo die österreichischen Initiativen sich einmal unterhalten haben
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auch. Ich glaube, es gibt dann schon ein bisschen einen Einfluss aus der Kunst, weil es finden viele temporäre Installationen sozusagen statt, wo sich eigentlich die Architektur mit der Kunst zugeschneidet. Und dann wird es zunehmend sozusagen zum Curriculum oder
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zur Agenda bei den Architekturfakultäten. Und ich glaube, es gibt jetzt kaum eine Architekturfakultät, die Design-Bild- Studios nicht anbietet. Was das Entscheidende dabei ist, ist nicht nur, also viele machen immer noch, das hat es übrigens meines Wissens immer gegeben, dass Architekturfakultäten halt so
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irgendwelche eins-zu-eins-Sachen zum meisten so statisch-experimentelle Skulpturen oder so irgendwas hingestellt haben. Was neu ist oder neu war dann ab den 90er Jahren ist, dass man vor Ort gegangen ist, konkrete Aufgaben gesucht hat, konkrete Personen gesucht hat und das gleichzeitig auch
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als soziale Leistung gesehen hat. Und ich glaube, das ist schon nicht nur das Trainieren eins-zu-eins zu bauen, sondern auch ein partizipativer Aspekt und was sich in den letzten Jahren dann herausgestellt hat, was Diana ja auch mit ihren Projekten immer macht, dass es für die Bevölkerung vor Ort ein Empowerment
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gibt. Das heißt, die trauen sich dann endlich, diese Dinge für ihre eigene Umgebung und für ihre eigenen Bedürfnisse zu sorgen. Also es gibt immer so einen leichten Vorwurf des Neokolonialismus. Da kommen jetzt ein paar Weisse in ein Entwicklungsland und zeigen denen, wie es geht. Also meiner Beobachtung
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nach sind die Erfahrungen eher umgekehrt. Also das werden die Weissen sensibilisiert für die Fragen, die sich vor Ort in Entwicklungsländern stellen und im Gegenteil, sie entdecken auch mit, was sie alles lernen können. Also in der Zwischenzeit glaube ich, bei den
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engagierten Design-Bild-Studios findet hier ziemlich einen Austausch auf Augenhöhe statt. Anlin bedeutet uns schon, dass wir uns die Zeit schon überschreiten. Wie viel Zeit haben wir noch? Wir würden gerne jetzt ins Publikum öffnen, das ist noch möglich, oder? Genau, das würde ich gerne und vielleicht zum Anfang nochmal Anna einbringen. Was
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sagst du zu den Geschichten der beiden Altvorderen? Hat das was mit deiner eigenen Praxis jetzt zu tun oder wie beziehst du dich da drin? Wie beziehst du da drin Stellung? Weil du ja auch immer sagst, dass Dietmar Steiner auch für dich ein wichtiger Bezugspunkt ist.
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Ja, also kann man da schon drin finden, also gerade natürlich mit diesem Anspruch, wirklich Gesellschaft mit verändern zu wollen und auch das Anti-Autoritäre, also ich bin mit dem Grundsatz meines Vaters aufgewachsen, qualifiziert bei Rot über die Ampel. Und da finde
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ich mich natürlich schon drinnen und auch, also eben gerade das numerische, wenn man sagt, ja hat jetzt Zukunft oder nicht, da bin ich sehr, sehr positiv, weil ich mir denke, also erstens mal gibt es Regionen wie Vorarlberg, die zeigen, dass das Holzbau zum Beispiel, dass das durchaus wirklich skalierbar ist, das Ganze. Und dann ist natürlich
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der Lehmbau jetzt nicht nur so mit der Hand bauen, sondern es gibt ja technologische Entwicklungen, wie es der Martin Rauch entwickelt hat bei Alnatura beim Projekt im Darmstadt zum Beispiel, wo übrigens der Aushub von Stuttgart 21 verarbeitet wird. Und, und also jetzt gerade, wenn man das faktisch betrachtet, was braucht, das braucht Materie,
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Energie und Information, also Materie ist vorhanden in großer Fülle, Energiequelle kann man zur Not eben die menschliche Arbeitskraft verwenden, wenn es keine sonstige Energiequelle zur Verfügung gibt und die haben wir auch, wachsend und vor allem, wenn wir sie nicht benutzen, dann haben wir soziales Problem. Und das dritte, die Information, das ist das, wo es noch hakt und
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deswegen bin ja wirklich engagiert in der Lehre, weil das natürlich, wenn es kein Ingenieur berechnen kann oder will oder Angst davor hat und wenn die Architekten mit dem Material noch nie gearbeitet haben, wissen sie ja nicht, wie man materialgerecht entwirft. Das ist natürlich, wo so Design-Build-Studios ganz wichtig sind, aber da gibt es wirklich, es gibt von von Harvard, Cornell, also von der Iverly genauso
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die Anfragen, die sind wirklich konkret da, wie also ich bin, ich habe das ähnlich, die Sicht wie Dietmar, dass da der Hunger danach sehr, sehr groß ist. Darf ich eines ergänzen dazu? Was mir an Anders Kampf für den Lehm so gefällt, ist,
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weil es sozusagen eine fundamentale Kritik ist, egal ob man jetzt dann mit Lehm baut oder nicht, aber er zwingt darüber nachzudenken, mit welchen Ressourcen gehen wir um. Und dann kommen wir mal drauf, also nicht nur jetzt auf den Zementverbrauch von China, wir kommen auf die größte ökologische Katastrophe drauf, die uns in Mitteleuropa
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nicht überhaupt, wir kennen das gar nicht, aber das ist Sand. Sand ist das größte ökologische Problem und vor allen Dingen Amerika, Australien und Südaustasien, weil man glaubt, womit werden diese ganzen, diese ganzen Schrottstürme da auf der arabischen Halbinsel gebaut? Die Saudis haben
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genug Sand in der Wüste, Edge geht nicht, Wüstensand ist zu glatt, mit den ganzen Betonieren, die importieren den Sand aus Australien, von der Australischen Küste. Da gibt es zwischen Singapur und Kambodscha extreme Schmuggel, kriminelle Schmuggelaktionen, also das derben wir alles, das ist in einer Dimension. Also
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ich meine, da können alle Dieselfilter abgeschaltet werden. Also da brauchen wir uns überhaupt über Europa gar keine Gedanken machen. Sie haben jetzt die Möglichkeit, Fragen zu stellen, Anna Heringer an uns alle, bitte. Ja, guten Tag,
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mein Name ist Pete Nieder, bin Architekt hier in Berlin und habe zwei Jahre in Äthiopien gelebt und dort angehende Architekten unterrichtet und habe auch versucht, diese jungen
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Architekten so gut es geht, auch für lokale Materialien zu begeistern und eigentlich ist es auch gelungen. Also es gab sehr viele junge Architekten auch dort in Addis Abeba, die all diese Argumente, die ja durch ihr Werk auch unheimlich gut
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quasi veranschaulicht sind, auch nachvollziehen können und ich habe halt auch also alle ihre theoretischen Ansätze, die sie auch in die Praxis umgesetzt haben, zeigen ja auf so viele unterschiedlichen Ebenen, also makroökonomisch bis
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mikroökonomisch, ökologisch und so weiter. Sie haben das ja alles dargelegt, wie viele Argumente es eigentlich dafür gibt, dass das eigentlich ein Rollen, ein Architekturverständnis oder eine Handhabe von Architektur sein kann, die eigentlich auch in eigentlich fast jedem Entwicklungsland auch Schule machen könnte.
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Was ich mich aber halt frage ist, warum passiert das nicht oder warum dauert das so lange? Das würde ich gerne wissen. Warum? Weil es gibt also vielleicht nur mit ganz bisschen Kritik, das jetzt noch zu verbinden, meinen Ansatz. Ich war zum
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Beispiel auch auf dem Symposium in Formel. Wie hieß das nochmal? In München. Ich habe jetzt vergessen, wie das heißt. Auf jeden Fall ist es halt so, es gibt natürlich auch in diesem Social Engagement Architektur gibt es ja halt auch schon wieder wie so eine Art Star Liga und so weiter und so fort, die dann halt ihre Interessen vor europäischem Publikum und
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so weiter vertreten. Aber Hauptinteresse wäre ja eigentlich, dass sich das wirklich in der Breite verbreitet. Ja, also ich glaube, es braucht jetzt vor allem. Also ich habe das Gefühl, was wichtig ist, ist eben, dass, also wenn ich in
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Bangladesch zum Beispiel das Ricola-Kräuterzentrum vom Herzog Dömeren herzeige, dann hat das eine Riesenwirkung und man sieht natürlich auch, wenn die jetzt von dem her sind, es sind solche Hefte unglaublich viel wert, dass man sagt, schaut euch das an. Also es wird in einem wirklich hochglanzhochwertigen einer Produktion, also
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mehr glänzend kann es nicht sein. Also mit Pritzker-Preistägern wird dieses Material sozusagen auch wirklich gefeiert auch und das ist wahnsinnig wichtig so was und das wird Früchte tragen und das wäre jetzt also, dass es auf diesem Niveau Architektur in diesem Materialien gibt, das ist was Neues und ich
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denke, es ist mal am Anfang braucht es immer wirklich lang und ich verliere auch ab und zu wirklich die Geduld, aber wenn ich mir dann wirklich zurücknehme und sage, hey, wie viel ist da schon passiert? Ich glaube, na jetzt, das Vietnam-Heft hat es gezeigt. Also es ist irgendwo, es ist eine wahnsinnige Sehnsucht weltweit da noch nach Sinnhaftigkeit, also
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auch wieder in unserer Berufsbranche und ich denke, dass da schon, es ist am Anfang, es ist jede Entwicklung oder startet mit ein paar Hanzeln und es geht langsam voran, die Ökologiebewegung mit ein paar Hippies oder auch selbst die Demokratie mit ein paar Hippies in Griechenland, wie man es nennen will, aber es
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geht immer mit ein paar wenigen los und es wird schon mehr werden. Also ich denke, dass eben gerade auch Universitäten, wo man sich nie gedacht hätte, wie die Avril League in Amerika, wo also wenn die schon langsam auf den Geschmack kommen, dann denke ich, dann sind die Sensoren schon mal da und
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wahrscheinlich ist die alte Garde, die jetzt einfach noch an den Hebeln sitzt, sozusagen, die muss man halt vielleicht in Generationswechsel abwarten, damit meine ich jetzt nicht euch, aber halt die natürlich auch damit Geld verdient haben, natürlich mit einer anderen Art des Bauens und so, das ist natürlich schon einfach schmerzhaft auch verdrängt zu werden und das blockiert
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unter Umständen auch noch, aber ich denke schon, dass der Schwung immer mehr kommt und dass es dann irgendwann das Rad wirklich ins Laufen kommt, vor allem, weil wir das Klima auf unserer Seite haben. Hallo, mein Name ist
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Ronny Schiller. Ich habe eigentlich eine ganz kurze Frage, die auf die Wirtschaftlichkeit hinabzieht. Sie haben das vorhin im Nebensatz so kurz erwähnt, dass dieser Lebenbau klamm und heimlich überall verboten wird und für mich verbindet sich die Frage dieser Projekte natürlich auch eher damit. Diese Form von
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Arbeit steht ja Kapitalverwertungsinteressen diametral entgegen und das sind die Regeln, nach denen unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft und das ganze System funktioniert und ich frage mich, wird es dabei bleiben, dass solche Projekte natürlich mit Awards ausgezeichnet werden, dass sie vielleicht auch mal irgendwann den ersten Hochhaus Tower bauen,
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wie auf der Saphogli so schön gesehen ist oder gibt es Möglichkeiten, gibt es Tendenzen, die sich abzeichnen, dass man damit ein Stück weit diese diese unheilige Verbindung aus Kapitalinteressen, Investoren, Immobilienwirtschaft, Stadtverwaltung, Stadtplanungsämtern und mittlerer bis hoher Politik
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irgendwie aufbrechen kann, weil ich bin tatsächlich sehr pessimistisch, was das angeht. Ja, das ist sicher, das wird schon ein gewaltiger Umbruch sein, aber also das gerade, also ich denke, CO2-Steuer wird auf jeden Fall Umbrüche voranbringen.
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Also wir waren neulich zusammengesessen mit den Vertretern von der von der Innung der Ziegeleien in der Schweiz und der hat gesagt, der ist jetzt nicht unbedingt der Ökologe, aber er weiß, aus wirtschaftlichen Gründen, dass irgendwann der Ziegel wird mit diesen CO2-Zertifikaten und so weiter wird das nicht mehr leistbar sein. Da muss er sich einfach,
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ist er gezwungenermaßen, ist er am Leben interessiert, weil er weiß, also der Ziegel hat da wenig Zukunft, weil der braucht eine gewisse, braucht einfach nicht wie beim Beton, wo man die Asche mit rein verbrennen kann, sozusagen, um die Temperatur zu enthalten. Beim Beton kann man
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tricksen, indem man eben die Qualität runtersetzt. Das ist ja schon passiert, deswegen glauben sie alle, dass man grünen Beton machen kann. Das ist eigentlich ein Fake-Beton oder ein Fake-grüner Beton. Aber ich bin überzeugt, dass sie da schon, also es war jetzt gerade bei der TET-Konferenz, da waren es dann sehr
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gute Konzepte vorgestellt worden, wie ein CO2-Steuer wirklich umsetzbar ist. Und da war, also wenn ich jetzt das in Kurzfassung mache, der hat das so dargestellt, dass du quasi als Privat, also Steuer reduziert wird, also das quasi, was du einnimmst mit diesen CO2-Steuern, dass das wirklich den Steuerzahler zugutekommt und brauchst du mehr an CO2,
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dann hast du halt ein Minus, aber bist du, also quasi du wirst belohnt, wenn du weniger brauchst. Und mit diesen Mitteln, sozusagen, wenn du sagst, also das Geld, das du an CO2 einnimmst, fließt direkt zurück und man hat direkt, spürts am eigenen Geldsackl, dann kann ich mir das schon vorstellen, dass das sowas funktioniert, aber es braucht schon
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natürlich eine Ummelzung, aber es ist schaffbar, es ist keine Naturgewalt, der Kapitalismus ist keine Naturgewalt möglich. Aber das heißt, es würde eben auch Lobbyarbeit brauchen, es braucht einerseits tolle Herzeigeprojekte, weil es ist auch notwendig, dass Architekten, Architekten, Indie mit Politikern reden, mit der Bauwirtschaft reden
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und wirklich da größere Initiativen. Ja, also ich bin, also dass wir uns immer raushalten aus der Politik, finde ich falsch, also weil unsere Arbeit ist politisch, ob wir es wollen oder nicht, also es ist wichtig, dass wir uns das bewusst werden, die Verantwortung, die wir haben und auch die Kraft, die Power, die wir haben und das wirklich auch bewusst einsetzen.
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Gibt es weitere Fragen? Architektur ist politisch, das war doch, ist ein politisches Medium. Das war doch euer Beginn. Vielen herzlichen Dank. Den beiden kann man natürlich stundenlang zuhören. Das können Sie in kondensierter
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Form nachlesen. Dafür weise ich auf unser Heft. Ich möchte zum Abschluss noch einen Ausblick geben auf das, was wir in den letzten Wochen, Monaten getan haben, zusammen mit Florian Lamm von LammKirch der Agentur.
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Ach so, ihr müsst leider von der Bühne, weil die, vielen Dank. Dankeschön. Wir können gleich noch zusammen anstoßen, aber zunächst noch ganz kurz,
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drei Minuten, was wir in petto haben, zusammen mit Florian Lamm. Ich muss mal ganz kurz wieder ausblenden. Es stellt sich für uns natürlich auch die Frage, um die keine Zeitschrift herumkommt. Ups, was ist denn hier passiert?
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Dass wir natürlich uns auch für die Zukunft im digitalen Sinne wappnen müssen. Und wir haben lange überlegt, wie man das macht, wie man ein solches Medium, eine solche Dichte, eine solche Qualität übertragen kann, wo man auch wirklich noch das Ursprungsmedium des Prinz
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erlebt, erfahrbar macht. Und das werden wir jetzt kurz andeuten. Die Website wird demnächst online gehen. Was wir heute präsentieren, ist eigentlich der Lesemodus der englischen Ausgabe, die wir dann für eine gewisse Zeit
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auch online kostenlos zugänglich machen wollen. In Kooperation mit dem AZW, aber dann auch anlässlich unseres 50-jährigen Jubiläums. Und ich freue mich sehr, dass Florian Lamm mit uns dieses Wagnis
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eingegangen ist, denn es ist nicht einfach. Da ist noch die alte Präsentation. Wie macht man jetzt das hier drauf? Ach so, das ist der Präsentation. Ah, zwei Sekunden.
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Ah, da ist es. Ja, hallo. Vom Materiellen in die digitale Antipode sozusagen. Wir haben in Zusammenarbeit mit dem Aich-Plus-Team ziemlich lange dran überlegt, was können wir eigentlich tun? Wie können wir dieses, was du auch schon vorweggenommen hast,
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dieses Dichte Stück für Stück übertragen? Wie können wir daraus etwas Lesbares machen, was vielleicht eben dieses dieses sehr kompakte Moment, dieses Bollwerk an Text und Bild irgendwie ins Netz überträgt, ohne es komplett zu zersplittern, komplett in einzelne Seiten zu übertragen.
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Und haben uns schließlich für eine Art des Blätterns entschieden, die wirklich nur in einer Ebene funktioniert. Also wir schlagen ein Heft auf, wir schlagen es wieder zu. Wir lesen mehrspaltig. Wir arbeiten uns durch den Text und wir haben diesen ganzen Inhalt sozusagen permanent
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präsent und sind nicht mehr irgendwie auf einzelne kleine Unterseiten angewiesen. Das ist eine Kooperation, die wir mit noch einem anderen Büro gemacht haben, was hauptsächlich in der Programmierung statt, also eingegriffen hat, das Büro Knod Renner, zwei sehr fähige Herren und dem Büro C&X, die das Backend gemacht haben.
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Genau. Und das ist unser erster Versuch, sozusagen, diesen kompakten Moment, der eigentlich bloß eigentlich Stück für Stück in etwas Digitales zu überführen, was wir dann am heimischen Bildschirm konsumieren können. Eigentlich eine sehr,
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sehr einfache Idee. So wahnsinnig viel wollen wir gar nicht vorwegnehmen. Nächste Woche geht es online und ist für einen und dich alle zugänglich. Vielleicht noch kurz. Also dieses Moment, dass man im Grunde genommen so diese Erlebbarkeit des Blätterns, das hat man dann in solchen Momenten,
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wo wir dann in ein neues Kapitel eintreten und diese Kapitelüberschrift dann oben hängen bleibt und uns zeigt, wo wir sind, dass wir im Grunde genommen wie in der Realwelt uns einfach in einem Heft fortbewegen.
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Und hier, das wäre dann ein Projektbeispiel, wie das aussehen wird und die die Idee ist auch das Entdecken und die Übersicht zu generieren in einem dann verbunden ist. ich
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glaube, dass es einigermaßen gelungen ist. Bisher, wir arbeiten noch dran, insgesamt in eine Form zu bringen, die auf allen Medien heutzutage funktioniert und freue mich sehr,
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dass wir im Grunde genommen noch das die gesamte Website voranbringen wollen und unser großer Traum, das Archiv der Archplus zu heben der letzten 40, 50 Jahre. Dazu bedarf das natürlich große Mittel,
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die wir als unabhängiges Medium nicht haben und wir sind auf die große Community angewiesen, die die Archplus unterstützen, unsere Leserinnen und Leser, die Abonnentinnen und Abonnenten, aber wir werden auch versuchen,
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ein großes Forschungsprojekt zu initiieren. Wo wir mit Zeitzeugen, wie wir das heute erlebt haben, Nikolaus Kuhner, Dietmar Steiner, aber auch Karin Wilhelm und andere eine Kommentar eben noch hinzuzufügen, um zu diskutieren,
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warum Inhalte in einer bestimmten Zeit so diskutiert worden sind, wie sie diskutiert wurden, warum bestimmte Themen aufkamen und das ist etwas, was uns dann die nächsten Jahre begleiten wird. Wir haben angefangen mit Nikolaus Kuhner ein neunstundiges Gespräch zu führen. Sie haben ihn heute erlebt. Also wenn er einmal anfängt,
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kann er große Bögen spinnen und das macht unheimlich viel Spaß, aber auch natürlich unheimlich viel Arbeit. Also ich kann Sie nur dazu auffordern, unsere Arbeit zu unterstützen, einzuladen, mitzumachen, ganz banal die Hefte zu kaufen, ein Abo abzuschließen,
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aber wir haben natürlich auch ganz andere Partner und Unterstützer wie das HKW, wo wir hier zu Gast sein dürfen und ich möchte Bernd Scherer und dem gesamten HKW-Team sehr herzlich danken, dass wir hier sein
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dürfen. Dann natürlich solche Kooperationen und Partnerschaften im inhaltlichen Sinne wie mit dem AZW. Dankeschön Dietmar Steiner dass wir zu deinem Abschied so etwas Großartiges machen konnten. Danke Sonja Pisarek,
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Katharina Ritter, in Abwesenheit auch Caroline Mayer. Aber die ARCH Plus würde nicht funktionieren ohne auch eine wirtschaftliche Basis. Wir sind angewiesen auf die Abonnentinnen und Abonnenten, aber wir haben sehr starke Partner wie Siedle mit der Firma,
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die wir seit über sieben, acht Jahren zusammenarbeiten und diese Reihe hier gestalten dürfen. Dort brachten Euroboden, im Zusammenhang mit dem Jubiläum hat uns auch FSB und Wilkarn sehr unter die Arme gegriffen,
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weil sie können sich vorstellen, was das alles bedeutet, diese Arbeit zu machen. Aber auch die Stufstiftung hat uns mit mit den Stipendien für die Stipendiaten sehr geholfen in den letzten Jahren. Ich möchte ganz persönlich auch
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Karin Wilhelm für ihre Unterstützung und Johann Sauer für ihre Unterstützung danken. Aber das Ganze wäre natürlich nichts ohne das ARCH Plus Team. Das Heft ist entstanden in Kooperation mit Christian Hiller, meinem Kollegen. Der wirklich
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in kürzester Zeit eingestiegen und mitgemacht hat und ohne dem das Heft nicht entstanden wäre. Herzlichen Dank, Christian. Aber danke auch Alexandra Nehmer,
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Leo Herrmann, die sehr stark an der Ausgabe mitgearbeitet haben. Nicole Mendenjung. Herzlichen Dank Sarah Lusits Alavanya, Max Kaldenhof, Mirko Gatti, Rob Maddow, der alle Texte in Englisch redigiert und die Übersetzungen betreut hat.
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Herzlichen Dank, der uns leider jetzt mit einem großartigen Stipendium nach Amerika zurückgehen wird und uns verlassen wird. Das bedauere ich sehr und wünsche ihm für das Fiction Projekt, das er in Angriff nehmen wird, alles erdenklich. Gute, herzlichen Dank, Rob.
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Wo auch immer du bist. Danke auch Jörg Riekert und Alex Delev, die das Team verstärkt haben. das ganze Heft, wenn Sie das in die Hand nehmen, die Freude, die wir da ausstrahlen wollen,
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trotz der ökonomischen Schwierigkeit, wäre undenkbar ohne die Arbeit von Meire und Meire, unter anderem Charlotte Kasse und Tobias Czernse, die für das Design verantwortlich zeichnen. Dann David von Becker, der die Reihe seit Jahren dokumentiert,
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fotografisch und Architektur Clips, unser Medienpartner Fred Plassmann. Vielen Dank, Fred, dass ihr uns so lange begleitet habt und deinem gesamten Team und uns dieses Archiv Wissen auch ermöglicht, dass man sich auch online auf der Website anschauen kann und
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dann natürlich auch danke Krista Kamleitner für die Moderation heute, aber nicht nur das, sondern auch als treue Autorin, die wir sehr wertschätzen. Und damit möchte ich Sie, Christine, genau,
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habe ich hier notiert, zum Schluss, die leider vor Erschöpfung muss man wirklich sagen, auch heute nicht dabei sein kann und wir wünschen ihr gute Besserung. Man bringt hier wirklich große Opfer mit, um dieses Projekt hier zu stemmen und ich wäre
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ziemlich aufgeschmissen ohne Christine Rüb und möchte ihr hier an dieser Stelle nochmal sehr herzlich danken. So, ich hoffe, wir können noch in der Bar hinten auf die neue Ausgabe anstoßen und entlassen Sie jetzt in den Abend.
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Herzlichen Dank.
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