ARCH+ features 12: realities:united im Gespräch mit Andreas Ruby
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Formale Metadaten
Titel |
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Serientitel | ||
Anzahl der Teile | 101 | |
Autor | ||
Lizenz | CC-Namensnennung - keine kommerzielle Nutzung 3.0 Unported: Sie dürfen das Werk bzw. den Inhalt zu jedem legalen und nicht-kommerziellen Zweck nutzen, verändern und in unveränderter oder veränderter Form vervielfältigen, verbreiten und öffentlich zugänglich machen, sofern Sie den Namen des Autors/Rechteinhabers in der von ihm festgelegten Weise nennen. | |
Identifikatoren | 10.5446/54016 (DOI) | |
Herausgeber | ||
Erscheinungsjahr | ||
Sprache | ||
Produzent |
Inhaltliche Metadaten
Fachgebiet | ||
Genre | ||
Abstract |
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Fournier, ColinArchitektRaumstrukturArchitektinComputeranimationBesprechung/Interview
00:48
Fournier, ColinArchitektHalleFilmtheaterArchitektinGebäudeBauausführungAusstellungshalleBesprechung/Interview
01:59
KlimatechnikKlimaanlageInstallationGebäudeAuskernungComputeranimationVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
02:51
ArchitekturFensterFilmtheaterSäulenordnungArchitektinGebäudeLettnerVereinigung Bildender KünstlerInnen Wiener Secession <Wien> / AusstellungAuskernungWasserwaageSchiebfensterOstfassadeMikroarchitektur <Gebäude>ComputeranimationVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
03:56
ArchitektHausArchitektinGebäudeProfilblechGebäudeTechnische Zeichnung
04:47
ArchitektBrandschutzKlimaanlageInstallationArchitektinPassageProfilblechVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
05:36
ArchitektErdbauArchitektinMauerFeuerlöscherAuskernungProfilblechGebäudeVorlesung/Konferenz
07:53
ArchitektSozialer WohnungsbauArchitektinGebäudeToiletteTäfelungGradienteStufeGebäudeVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
10:15
ArchitektHausArchitektinGebäudeAuskernungMedienfassadeTechnische ZeichnungVorlesung/Konferenz
11:05
HausFilmtheaterStuckGebäudeAuskernungUmlandVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
11:54
FensterAuskernungDiagrammTechnische ZeichnungVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
12:44
DachGebäudeInnenraumbeleuchtungAuskernungComputeranimationInnenraumVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
13:37
TransportbetonLeuchteAuskernungMiniaturmodellMedienfassadeTechnische ZeichnungInnenraumVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
14:33
GebäudeGebäudeFassadeVorlesung/Konferenz
15:21
GebäudeAuskernungVorlesung/Konferenz
16:17
ArchitektDenkmalpflegeSozialer WohnungsbauBauträgerAuskernungVorlesung/Konferenz
18:00
ArchitektArchitekturErdbauSozialer WohnungsbauArchitektinMikroarchitektur <Gebäude>GebäudeVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
19:12
ArchitektErdbauPrivatgrundstückKonzertsaalArchitektinGebäudeAuskernungMiniaturmodellGeschoss <Bauwesen>Vorlesung/Konferenz
21:30
GrundrissInfrastrukturSozialer WohnungsbauCoop HimmelblauWohnungsgemeinnützigkeitGebäudeInnenraumbeleuchtungLeuchteStauhaltungVorlesung/Konferenz
22:58
GrundrissCoop HimmelblauArchitektinBauteilFachplanungGebäudeInnenraumbeleuchtungGebäudeleittechnikStufeWasserwaageVorlesung/Konferenz
25:12
ArchitektDachGrundrissHausHaustechnikArchitektinBesprechung/Interview
26:23
ErdbauHochhausGebäudeInnenraumbeleuchtungLeuchteAuskernungProfilblechTierkörperbeseitigungSchiebfensterMedienfassadeStadt
27:57
ArchitektHaustechnikArchitektinGebäudeAuskernungStadtBesprechung/Interview
29:03
ArchitektErdbauArchitektinBesprechung/Interview
30:20
AbfallParkNeubauBauausführungBrückeVorlesung/Konferenz
31:12
AbfallMüllverbrennungsanlageArchitektParkSchornsteinUmbauter RaumSymbolismusAuskernungProfilblechTechnische ZeichnungVorlesung/Konferenz
32:18
MüllverbrennungsanlageDachParkSchornsteinPrivatgrundstückCityGebäudeTraggerüstComputeranimationDiagramm
33:49
DachGrünanlageSchornsteinGebäudeBesprechung/Interview
34:39
GrundrissRauchgasSchornstein
35:35
AbfallMüllverbrennungsanlageArchitektErdbauRauchgasSchornsteinKlimaanlagePrivatgrundstückArchitektinWassernutzungCityProfilblechUmlandMiniaturmodellTraggerüstBrückeComputeranimation
39:06
ArchitektPrivatgrundstückMiniaturmodellVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
41:01
AbfallMüllverbrennungsanlageFuturismusParkInstallationBauausführungStadt
41:57
ArchitektArchitekturParkInstallationStuckSäulenordnungArchitektinProfilblechKonservatorinMikroarchitektur <Gebäude>Besprechung/Interview
43:30
ErdbauFensterFuturismusSozialer WohnungsbauInnenarchitekturPrivatgrundstückRokokoRaumstrukturPassageGebäudeVerkehrsstraßeZimmerStraßenwalzeAbwrackungEinschnitt <Bautechnik>Geschoss <Bauwesen>BrückeVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
47:26
WassernutzungCitySchwimmbadPrivatschwimmbadKonservatorinTraggerüstTechnische ZeichnungVorlesung/Konferenz
49:01
Ingels, BjarkeAbfallBrunnenWassernutzungCityBauträgerRammeBesprechung/Interview
50:11
WassernutzungCityTraggerüstDiagrammTechnische Zeichnung
51:01
Modernisierung <Bauwesen>WassernutzungTraggerüstVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
51:52
ParkCityTraggerüstGebäudeVorlesung/Konferenz
52:40
UmweltplanungPrivatgrundstückVierungsturmGebäudeStadtVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
53:26
BurgFuturismusPalastSchlossCitySchwimmbadPrivatschwimmbadStadtschlossVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
54:24
HausInfrastrukturKanalKellerTürFußgängerbrückeSchifffahrtskanalSockelZimmerHaustürVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
55:23
TrinkwasserWassernutzungUmlandGebäudeStadtVorlesung/Konferenz
56:21
KläranlageLandschaftsgestaltungUmweltplanungBetonbrückeDiagrammBesprechung/Interview
57:08
ArchitektArchitekturHausLändlicher RaumKlimaanlageWassernutzungGebäudeRammeVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
57:56
ArchitektFilmtheaterArchitektinUmlandMikroarchitektur <Gebäude>Vorlesung/Konferenz
58:48
PrivatgrundstückTierkörperbeseitigungBesprechung/Interview
01:00:11
HausPrivatgrundstückCityVorlesung/Konferenz
01:01:09
ArchitekturCityWärmespeicherungMikroarchitektur <Gebäude>ComputeranimationBesprechung/Interview
Transkript: Deutsch(automatisch erzeugt)
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Das erste Projekt, das wir hier beispielhaft zeigen wollen, ist auch das, was wahrscheinlich am bekanntesten ist, die Zusammenarbeit mit den britischen Architekten Peter Hooke und Colin Fournier.
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Und man muss eigentlich auch sagen, dem Büro Space Lab, was nur für dieses eine Büro oder dieses eine Projekt in Graz 2003 existiert hat. Das war also eine Gruppe von relativ jungen Architekten, die gerade aus dem Hochschulkontext entlassen waren und die zusammen mit Peter Hooke dort
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und Colin Fournier den Wettbewerb für das Kunsthaus in Graz gemacht haben, gewonnen haben. Und dann eigentlich nur zwei Personen aus dieser Wettbewerbsgruppe, nämlich Nils Jonkans und Anja Jonkans, ein Ehepaar nach Graz gegangen sind. Das muss an dieser Stelle eben auch erwähnt werden, weil ohne dieses Paar hätte es dieses Projekt auch nie gegeben. Peter Hooke hat keine Lust hatte zu bauen.
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Colin Fournier war gar nicht so richtig involviert. Und die haben dann dieses Büro in Graz aufgemacht. Das heißt, eigentlich ist dieses Projekt zu einem Großteil von Nils Jonkans am Ende gewesen, der das als Projektleiter dort in Graz auf die Beine gestellt hat und wo eben lokale Architektenfirmen mit dazu gekommen sind, um diesen Traum von Architekram dann dort entstehen zu lassen.
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Wir sind kurze Zeit, nachdem eigentlich der Bau begonnen hatte, 2003 sind wir Bestandteil geworden von diesem Projekt. Auf Einladung oder auf Initialzündung eigentlich der Architekten, zwar nicht unbedingt um uns an Bord zu holen, aber die Architekten wollten, dass aus diesem Gebäude so die Ausstellungshalle bis nächsten Jahrhunderts wird.
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Und da mussten irgendwie halt Medien rein. Und wir waren Leute, die sich irgendwie mit Medien beschäftigt haben. Und wir haben dann einen Auftrag bekommen, der hieß, dass wir ein Konzept entwickeln sollten für die Integration von Medien-Technologie. Es gab keine klare Anweisung, was ein solches Konzept sein sollte.
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Und wir haben dann einen großen Katalog von Ideen entwickelt. Und eine der Ideen, die im Rahmen dieser Überlegungen entstanden sind, war eine Installation namens BICS und die beruhte darauf, das können wir hier in einem alten Rendering aus der Zeit ganz gut sehen, dass die Fassade des Gebäudes, oder man muss eben sagen, eher Haut,
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weil die das Gebäude zu einem Großteil dreidimensional entwickelt, verschiedene Transparenzen haben sollten, um das Gebäude zu belichten natürlich, aber auch um eine Kommunikation zwischen innen und außen herzustellen. Und dieser Aspekt ist dann aus verschiedenen Gründen, vor allem kostengruende, aber auch technische Gründe,
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insbesondere der Klimatisierung dieses Gebäudes, wo Graz ja auf der Südseite der Alpen liegt und es dort schon relativ warm wird, sind eigentlich diese ganzen transparenten Aspekte der Fassade verloren gegangen. Und 2003 war es dann an die Statistruhe, dass es keine Fenster mehr in dem Gebäude gab, außer die sogenannten Nozzles, die wir hier in diesem Bild oben sehen können,
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die eigentlich hier noch eingebettet waren an einem transparenten Dach, aber die eben Nordlicht in die obere Ausbildungsebene von dem Kunsthaus bringen sollten. Und eigentlich hier jetzt dieses von den Architekten erträumte transparente Material um eine Blackbox gewickelt wurde und keine richtige Funktion mehr hatte. Und das fanden wir zu der Zeit frustrierend und haben dann eben,
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obwohl wir gar nicht aufgefordert waren, in der Fassade zu arbeiten, sondern diese Konzeption für die Integration von Medien-Technologie war im Bild her eher so was, wie was für Videoplayer und Projektoren muss man kaufen, um gute Ausstellungen zu machen, haben sie vorgeschlagen, diese Ostfassade des Ausstellungsgebäudes,
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die zum Fluss hin zeigt, eben in einen Bildschirm, im Prinzip ein niedrig auflösendes architektonisches Display, zu verwandeln, um damit eben diesem ursprünglichen Anspruch, die Architektur zurück in das Berg zu holen, dass das Haus eine Form von Kommunikation ermöglicht zwischen innen und außen,
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wenn auch halt in digitaler Form in dem Fall. Dazu haben wir dann die Leuchtstoffführer damals, diese Ringformige, außer Kuren, die man hier sehen kann und so ist die in Gebäude angekommen. Bezogen auf die Zusammenarbeit war hier das Interessante, dass eben, wo wir dieses Mandat nicht hatten,
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dass zwar bei den Architekten eine Begeisterung zu diesem Projekt gab, aber es gab natürlich auch kein Budget und kein Budget zu haben, ist eine schlechte Sache in so einem Prozess. Und wir sind dann sehr knapp vor Eröffnung des Gebäudes, nämlich, ich glaube, nur für ein Jahr vor Eröffnung des Gebäudes haben wir es geschafft, dort ein Realisierungsbudget aus dem laufenden Projekt zu bekommen,
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und zwar deswegen, weil der politische Druck auf die Architekten zu dem Zeitpunkt so groß war, weil unklar war, was genau dieses äußere Material eigentlich sein sollte. Das heißt also, da lief parallel Materialforschung, die Architekten wollten wirklich ein transparentes Material haben, aber man wusste nicht genau, wie man das mit Brandschutz und statischen Bedienungen
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an das verformte Acrylglas vereinbaren können sollte. Und dann waren wir also mit dieser Installation im Endeffekt das politische Argument für die Rettung dieser Passage. Und das ist vermutlich auf der Ebene dann auch zum symbiotischsten Projekt geworden, was wir in der Form bisher gemacht haben,
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also weil beide Projekte uneinander eigentlich nur schlecht leben können. Und jetzt willst du was sagen? Ja, ich soll mal was sagen, was Sie vergessen.
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Ich finde, was an dem Projekt wirklich spannend war, ist ja eigentlich, ihr habt überhaupt den Grund für eine virtuelle Transparenz geschaffen, die real nicht geschaffen werden konnte, weil hinter euch eine Betonwand, eine Stallwand, und das fand ich interessant, wie ihr das macht auf eine symbolische Weise, diese Transparenz wieder herstellt, indem, wenn man jetzt untersucht, welche Rolle habt ihr dort eigentlich gehabt,
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in Form einer Zusammenarbeit zwischen Architekten und euch, dann wart ihr dort eigentlich die Feuerlöscher, oder? Ihr habt das Projekt überhaupt gerettet. Man darf nicht vergessen, der Wettbewerb, es gab drei Wettbewerbe für das Kunsthaus Graz, es war ein riesiges, wo heute sind hunderten Entwürfe gemacht worden,
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in verschiedensten Generationen, und dieses Wort Kunsthaus Graz in Graz war auch erwähnt, und man merkt, das ist so ein Irrlicht, so ein Phantomschmerz, so eine Paranoia, taucht dann auf in den Augen der Gesprächspartner, und da merkt man eindeutig, das war ganz, ganz spitze auf Klopf, und ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn ihr das nicht gemacht hättet, dann wäre auf jeden Fall die doppelt gekurfte Acryl-Glas-Fassade nicht gekommen,
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sondern es wäre irgendeine Art von Voralberger, schätze ich mal, Holzlamellen-Lösung, Metallfassade oder so. Metallfassade, okay. Insofern, das ist der Moment, oder eure Rolle besteht darin, das Versprechen des Projektes im Moment des Wettbewerbs,
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in der Realisierung durch alle Widerstände hindurch, dennoch zu bewahren und leben zu halten. Das fand ich eigentlich sehr, sehr großzügig. Ich finde, man könnte ja auch das emphatische Design beschreiben. Das ist eine Art tuter Einfühlung, weil ihr habt euch da nicht groß abgebildet,
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sondern ihr habt eigentlich versucht, eigentlich so den großen Stolz dieses Projektes, den es am Anfang hatte, diese kulturelle Jack-Black in das 68er-Archigram-Projekt in der Steiermark verwüstet und disorientiert gelandet, so wie der Cousponant in Odyssey 2001,
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der sich dann in diesem Rococoin-Interieur widerspiegelt und auch nicht weiß, was er da macht. Das habt ihr eigentlich mit einer unglaublichen Liebe zum Projekt in Würde landen lassen. Das fand ich eigentlich sehr schön. Im Gegensatz dazu ist die Art und Weise, wie er in der Presse für dieses Projekt überhaupt gekreditiert wurde,
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war nicht sehr nett. Aber es gab ein paar Zeitschriften, wie Archplus zu werden. Aber ansonsten ist es natürlich Peter Cook, Peter Cook, Peter Cook. Und natürlich weiß keiner, dass Peter Cook beim Eröffnungsabendessen den Projektarchitekten fragen muss, wo er eigentlich zur Toilette geht. Er muss mal schnell ins Klo. Ein Gebäude, in dem er sich nicht so viel befasst hat,
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kann man auch nicht wissen, wo der Weg zur Toilette geht. Wunderbar. Ich gehe aber eine Stufe runter. Vielleicht darf ich Co-Moderator sein. Wir sind alle Co-Moderator. Nachher dürfen wir alle mitreden. Ich würde sagen, jeder ahnt es ja.
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Hier geht es natürlich darum, uns hoch zu hieven. Wir sollen jetzt auch ein bisschen Architekten sein und wollen mit auf die Credits. Aber damit das vielleicht interessanter wird, versuchen wir eigentlich nur drei verschiedene Aspekte, würde ich jetzt mal sagen, Gründe zu geben, warum wir solche Arbeiten machen.
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Der erste Grund ist derzeit entsprechend sehr leistungsorientiert, glaube ich, hier, dass man sagen kann, das ist ein Projekt, wo wir sagen, vielleicht durch die Dokumentarenschaft besteht etwas mehr. Also vielleicht etwas nach ihrem Wunsch des Gruppbüros, nach einer medialen Präsenz und der Unbeholfenheit, zu sagen, vielleicht das müssen dann diese jene Panels sein,
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haben wir vielleicht etwas der Zeit angestellt. Und derart werde ich jetzt auch noch ein Projekt vorstellen, dass man nicht diesen Grad hat, weil wir nicht als Erfinder tätig sind in Côte d'Ivoire. Ich will aber schon mal vorweg sagen, dass, glaube ich, die zwei anderen Punkte,
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die wir heute noch versuchen an diesem Abend, damit das nicht langweilig für jetzt erreicht ist. Also Verbesserung, also mehrere Autoren möglicherweise machen ein besseres Ergebnis oder eine mögliche Sicht. Die zweite, die wir vielleicht noch schaffen, ist auch sowas zu haben, die nicht dasselbe meinen,
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also vielleicht einen gleichen Widerspruch zu haben, was auch in der hierarchischen Arbeitsweise schwierig ist. Und das letzte, vielleicht kommen wir dazu heute auch noch, vielleicht das Versprechen, was passiert eigentlich, wenn wir es schaffen, uns von uns selbst zu bestreiten, als Autoren. Ich würde sagen, dass es darum der Spannungsbogen hält. Also ganz kurz machen wir das hier auch nur,
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dass es ein Projekt, das gerade in Veränderung ist. Das sage ich auch schon in den Vorträgen seit zwei oder drei Jahren. Aber jetzt ist es wirklich soweit. Ein absolut wunderschönes Haus. Wer nach Côte d'Ivoire kommen kann, ein absoluter Tipp, sich da rein zu drängeln. Es wird schwierig, weil es nicht offen ist.
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Der Architekten Nieto Soricano. Und sie haben das entworfen und haben damals eine Medienfassade in dieses Gebäude eingeplant, weil es nämlich eine Art Medienkunstzentrum sein soll. Und es liegt an einem Fluss. Und dabei die Idee, dass es eben auch medial kommuniziert.
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Und es mag sein, dass einer der Gründe für diese Fassade, die bestehen sollte, aus Leuchtstoff kringeln. Dann habe ich noch ein Stück interessanter Medienkunstzentrum. Heißt hier so etwas wie das ZKM. Das heißt also keine reine Ausstellungsinstitution, sondern eine Mischung. Also eigentlich nur das Produktionsort und Resultationsort.
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Und deswegen die Fassade bedacht für die Künstler, die im Inneren arbeiten, also als Tool und mit der Umgebung für dieses eigentlich sonst undurchsichtige Gebäude eine Verbindung zu bringen nach Hause. Das hatten die schon. Und dann haben sie uns gefragt, ob wir da mithelfen können. Und diese Lokfassade eben zum Leuchten zu bringen.
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Das war eigentlich die Idee. Jetzt sieht man aber interessanterweise schon das kleine Einbild zurück. Dass diese Fassade vor einem sehr interessanten Baukörper liegt, darauf komme ich noch zu sprechen. Das ist der Schnitt. Da ist diese Fassade teilweise auch als Fenster gedacht. Das sind dann die Leuchtstoffröhrenfassade,
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wie sie am Anfang existierte. Ja, durch ein paar Röhren sollte man durchkommen. Also da gab es eine Anleihe an die Leuchtstoffröhre, von uns aus Graz eindeutig, dieses Projekt. Und da sind wir dann eigentlich erst ins Projekt gekommen.
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Das war ziemlich spät. Also überhaupt keine Erfinder in dem Fall. Also wir haben nicht gesagt, das Ding braucht das. Das waren andere. Was hier gelaufen ist, war dann ein Zusammenarbeitsprozess, wo wir als Optimierer gefragt waren. Und das hat aber dann dazu geführt,
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wir fanden das technisch und aus anderen Gründen nicht so attraktiv, diese Leuchten dort einzulassen. Und es kam, ich nehme es jetzt schnell vorweg, eigentlich dazu, dass wir gesagt haben, wir müssen eigentlich den Beton beleuchten hier und nicht Leuchten zeigen, wie bei anderen Projekten. Und haben dann in einigen hin und her im Ping-Pong mit dem Büro
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den Kurzschluss, den ich gut finde, geleistet zu sagen. Das, was in Strukturs bildet, sich außen nochmal ab. Und haben dann dieses Tessellationsprinzip der inneren Struktur. Das ist eben so eine komplexe, natürlich dem Maurischen entlehnte
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Wiederholungsgrundrissnummer im Inneren, die wir da eben gesehen haben. Die wurde dann eben variiert, in verschiedenen Versuchen dann irgendwann auf die Fassade zurückprojiziert in solchen komischen Schüsseln. Das ist sehr ähnlich diesen Einkerbungen, die das Gebäude im Dach hat. Und die dann eben statt einer Lampe wurden,
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die jetzt neuerdings seitlich beleuchtet, sodass der Beton angeleuchtet wurde. Und im Ergebnis sah dann die Fassade so aus. Das Ganze war für uns eine gute Gelegenheit, eine Reihe anderer Fantasien auszulegen, die wir im Bezug auf Medienfassaden hatten.
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Also wir hatten ja ein paar Jahre jetzt schon experimentiert. Und hier konnten wir dann ungehemmt noch weiter bei jedem Einreißen, die wir hatten. Also bei Graz hatten wir schon sträblich den Maßstab gerissen, also einen völlig zu groben Maßstab eingeführt. Und hier haben wir dann das orthogonale Grip
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der gleichmäßigen Körper aufgelöst, die normalerweise Medienhochflächen prägen. Und auch den gleichmäßigen Größenmachstab. Also hier ist jetzt unterschiedlich groß zwischen kleinen Pixel in der Mitte, halbgroßen und groß. Und einem supergroßen Pixel, das ist dieser eingeschnittenen Hof. Also diese verschiedenen Größenmachstäbe hat das eben auch.
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Das war für uns ein schönes Spiel. So sieht das dann tagsüber aus. Also es war auch ein wichtiger Aspekt, dass das Ganze in der Tagesgerneranz bekommen sollte. Prototypen bauen wir schon eins zu eins, nur um das so ein bisschen aus heutiger Sicht zu zeigen. Das hat es, wie Tim schon gesagt hat, eigentlich fertig.
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Also hier in der Tagesgestalt. Nachts sollten das dann so ungefähr aussehen. Es überspringen wir, würde ich sagen. Und so sieht das dann eben momentan. Aber sollen wir den Film dazu nennen? Ja, das ist ein Werkstattfilm, können wir mal zeigen. Damit man mal eine Ahnung davon hat. Eigentlich ist der Film echt vollkommen daneben, finde ich.
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Weil die Inhalte, die da drauf laufen... Bitte sofort wieder vergessen. Nicht so zum Lachen sind sie gar nicht, aber das Ding ist halt, dass das schon genau die Inhalte waren, die wir zum Test in Graz genommen haben, 2003.
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Deswegen ist das wirklich peinlich. Aber man sieht, es funktioniert. Also die Idee übrigens hier, was man vielleicht erahnen kann, ist, dass eben diese Mischung der Pixelmaßstäbe hier ganz interessant ist. Es war so ein Forschungsauftrag schlussendlich, um hier in den ungünstigen Proportionen des Gebäudes
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irgendwie Informationen auf der Fassade unterzubekommen. Und wenn man wenig Budget hat, wie das hier erfahrbar, heißt das große Pixel und große Pixel heißt dann weniger in der Höhe und viel in der Breite. Und da kann man eben nichts drauf spielen. Und hier ist jetzt eben der Gedanke, dass diese verschiedenen Auflösungen zusammen im Gehirn ankommen und dort waren wir wahrgenommen werden.
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Und irgendwie funktioniert es, oder? Ich habe es noch nicht gesehen, ich war noch nicht da. Es reicht, oder? Ja, das reicht für Kordoba. Also es ist im Prinzip, wenn man so will, eine ähnliche Version von Graz. Und wo ich würde sagen, eine milde Kooperation dazu geführt, dass die Fassade tags und nachts anders aussieht.
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Also wo auf jeden Fall schon mal zwei Geister mitgewirkt haben. Vielleicht mal kurz? Ja, super. Das war ganz das Projekt, ich kann mich erinnern, als ihr mir das Projekt gezeigt habt aus dem Büro und so von der Zusammenarbeit von Nito Sobiano gesprochen habt. Da war die Idee, wo das mit den Featuringen losging. Wo ihr sagt, wie machen wir das jetzt mit der Autorenschaft? Das ist ja irgendwie auch wieder hier der Fall.
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Wenn ihr richtig knallhart nach Brandingmaß bestehend gedacht hättet, dann hättet ihr dort Graz Nummer 2 drauf geknallt. Weil man natürlich als Architekt heute weiß, je mehr man sich wiederholt, umso wiedererkennbarer wird man, umso mehr wird man einfach beauftragt. Also das Prinzip des Bewahrungseffekts und Gary und Jürgen Meier
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und was es also gibt. Und das habt ihr genau nicht gemacht. Das finde ich sehr bemerkenswert, weil es im Prinzip total geschäftsschädigend ist, selbst autogeschäftsschädigend. Es gibt ja dieses Phänomen der Autoaggression, wo man sich selber so Schlitte zufügt. Das macht ihr hier im Prinzip mit eurer Buchhaltung. Und gleichzeitig habt ihr aber dadurch dieses Projekt, glaube ich,
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gerettet davor ein völlig seiner Entwurflogik entfremdetes Hightech-Tool, sich auf die Lase zu kriegen, das mit dem Rest des Projektes gar nichts zu tun gehabt hat. Und so merkt man es einfach. Das ist eine Art ganz natürliche Fortentwicklung dieses Gedankens, in dem der Grundruf gestrukturiert wird auf der Fassade.
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Und das finde ich, das konnte nur ein Architekt machen. Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass es zwei Architekten sind, die sich entschieden haben, Architektur in einer anderen Körperlichkeit zu bearbeiten. Das finde ich sehr wichtig. Ein reiner Medienplaner hätte niemals so eine Idee gehabt. Der hätte sich nämlich gar nicht den Grundes angeguckt. Und wer sich angeguckt hätte, der hätte ihn nicht verstanden. Das ist das, was ich mit emphatisches Design meine.
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Interessant kam es dann immer an den Punkt, wie kann man denn jetzt diese Art von wirklicher Zusammenarbeit, Zusammenarbeit in dem Sinne nicht, dass man jetzt wirklich ganz Zeit zusammen gezeichnet hätte, sondern dass einer eine Idee übernimmt und sie dann weiterentwickelt, sie zurückspielt und der andere kann sie dann wieder weiter bearbeiten. Das ist doch etwas Besonderes. Das ist halt nicht einfach nur der Ingenieur, der mal drüber geguckt hat, dass es funktioniert.
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Wie kann man das dann kommunizieren? Und da kommt der Vorschlag von den beiden an Nito Soriano mit diesem Featuring. Also analog zu Madonna Featuring Justin Timberlake wäre hier gewesen, Nito Soriano Featuring Reality United. Hätte ich eine unglaublich elegante Lösung gefunden, aber das ging bei dem Spanischen Büro nicht.
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Das konnten Sie sich nicht vorstellen, weil Sie hatten das anders gemacht. In dem bisherigen Projekt, da gab es auch mal so Special Effects von Künstlern. Und das war dann einfach ein Projekt von Nito Soriano. Und da gab es auch so künstlerische Mitarbeit Künstler XY. Aber genau das ist es hier nicht. Der Künstler XY macht eine Art eigenständige Kreation. Der will sich da auch wieder finden. Wenn Olafur Eliasson in Rijkerijk eine Konzerthalle von Schmidt haben lassen,
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und wer das macht, weiß nicht mehr genau, seine riesen dicke Fassade dran macht, die ist toll, die ist wunderbar, die schert sich in das Gebäude in den Scheißdreck. Das ist völlig klar. Sondern die schert sich sehr viel darum, dass es ein Olafur Eliasson wert ist und dass es als solches erkennbar ist. Das ist hier nicht der Fall.
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Und da gibt es offensichtlich auch eine Art mentalen Generationsabstand, dass diese Art von emphatischer Co-Autoren schafft, die keinem irgendwie an Ruhm nimmt, sondern eigentlich die kulturelle Kompetenz weiter, auch des Gastgebers, steigert.
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Nämlich derjenige, der dann wissermaßen Talente entdeckt. Denken wir an Miles Davis. Bitches Brew ist irgendwie das Gründungsalbum des Rockjazz in den 70er-Jahren. Ganz viele tolle Jazzmusiker, die dieses Album eingespielt haben. Und sie sind bekannt geworden da, weil das Miles Davis sie eingeführt hat. Und das hat er wunderbar gemacht.
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Und das wäre hier so ein Moment gewesen, wo ein großer, also schon ein bekannter Artitekt wie Nietzsche Soviano, einfach mal mit einer ganz großzügigen, ruhmigen Gelassenheit sagen, kommt ihr, Jungen Hüpfer, ihr seid nett, ich nehme euch unter meine Arme und wir schieben euch jetzt mal in den Weltruh. Ihr habt es verdient. War da leider nicht der Fall.
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Aber gut, es geht immer weiter. Und wie man jetzt schon gesehen hat, das Featuring-Modell ist jetzt, plus schon das erste Mal revolutionär, ein Applaus, umgesetzt worden. Und es werden andere folgen. Ja, also bei dem Projekt ist es jetzt so, dass wir uns dort auf einen, also wir verstehen uns mit Architekten sehr gut.
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Ja, es gab zwischendrin Spannung. Ich meine, wir haben eben auch etwas verlangt, diese Idee zu wagen, dass es eben ein Wurf von Meet the Soviano Featuring, Realities Tonight hat, ohne anzuheben, dass es nur um die Fassade geht. Wir haben uns jetzt auch als klassische Modell ereinigt, dass die Fassade eine Zusammenarbeit unserer beiden Büros ist.
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Und damit sind jetzt auch alle glücklich. Ja, nichts zeigen wir auch kurz. Das ist ein Projekt, das bisher nur angedacht ist. Das war mal beinahe ausflugensreif.
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Und das wurde soweit geplant für die EZB. Mit Coop Himmelblau. Und der einfache Gedanke hier, das hat auch zu tun letztendlich mit Lichtplanung, war eben eine Zusammenschaltung von den sowieso Beleuchtungselementen
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von großen Gebäuden zu erreichen. Also aus dieser Infrastrukturtechnik eben einen Gestaltungsaspekt werden zu lassen. Also große Gebäude werden belebt durch dreidimensionale interne Lichtereignisse. Das ist so ein Vorschlag, die Infrastruktur, die wir kennen, etwas zu pushen.
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Das ist technisch kein so großes Problem, wird noch nicht angekundet. Ein bisschen schwer zu sehen mit dem gerenen Kontrast. Also hier sehen wir die Skizze, wie das jetzt eigentlich aufgebaut ist. Lauter normale Lampen.
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Das gab es im Prinzip, bevor wir da in das Coop Himmelblau-Projekt reingerutscht sind, gab es das schon als Forschungsprojekt. Und dann sind wir da bei Coop Himmelblau angekommen. Das war jetzt so die Vorstufe, dass es jetzt die Transformation zu finden aus dem Coop Himmelblau-Projekt. Ich sprühe mal vor.
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Natürlich mit Bach. Jazz. Warum ist das interessant? Ist es gescheitert? Das hat viele Komponenten des Scheiterns dieses Projektes. Vielleicht auf der einen Seite zu nennen ein nicht ganz ausgereiftes gegenseitiges Verständnis zwischen uns und den Architekten.
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Es geht ja ein bisschen darum, warum macht das vielleicht Sinn über Autorenschaft oder überhaupt kreative Prozesse nachzudenken. Eben auch eingeschränkt in eine Situation, wo EZB eigentlich ganz viele Entscheidungen schon getroffen waren, bevor kreativ gedacht wurde.
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Das heißt, eines der größten Hindernisse, die wir hatten, war, nur 5 Jahre vor dem Baubeginn oder so, darüber nachdenken zu können, ob man die Aspekte Lichtplanung mit Gebäudeautomation und Sicherheitstechnologie zum Beispiel in Verbindung bringen darf. Dürfen diese Bereiche, die die Projektsteuerer vor 10 Jahren schon sorgsam getrennt hatten, budgetiert hatten, beauftragt hatten etc.,
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kann man die nachträglich zusammenfinden. Dann muss man ruhig sagen, es ist gescheitert bei diesem Projekt, diese Art von Querverbindung später noch einzuführen. Und also diesen Fluss, diesen heragischen Fluss der Planung, nicht nur im Sinne von jetzt sagt eben was, sondern auch zeitlich natürlich,
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dass also die Entscheidungen nicht nacheinander getroffen werden, dem später noch so durchgebrochen werden. Schade. Weil Fachplaner dazu auch keine Lust haben. Wie meint ihr das jetzt genau? Welche Fachplaner haben da keine Lust?
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In dem Fall war es, weil diese ganze Planung schon so weit war, dann kamen wir an und haben gesagt, wir machen das mit eurer Elektro- und Lichtplanung noch was anderes und das fanden wir halt nicht so toll. Und ohne die ging es halt nicht, weil die im Prinzip auf der Realisierungsebene schon die Stufe waren, irgendwann zu sagen,
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das Projekt kann man machen. Graz war auch nur deswegen möglich als Projekt, weil die irgendwann eine Machbarkeitsstudie gemacht haben und im Prinzip nachgewiesen haben, dass man diese Leuchterführung zum Beispiel da benutzen kann, um ein Display zu bauen. Und hier war das eben schon der Schritt, wo wir hätten Unterstützung gebraucht von den Fachplanern, die gesagt haben, das kriegen wir schon in den Griff.
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Also alle Bedenkenträger, die halt sagen, dass aus Sicherheitsgründen man das nicht machen kann usw. Und man muss vielleicht dazu sagen, dass die Architekten, die eigentlich die waren, also du hast eben das so sehr kollegial umschrieben, also die Architekten waren diejenigen, die uns in das Projekt eingeholt haben,
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und zwar eigentlich mit dem Grund, weil die Angst hatten vor dem Eurozeichen auf dem Dach. Die dachten, dass sie halt eine intelligentere Nachtgestalt brauchen. Und die kannten dieses Projekt halt auch schon von uns und deswegen sind wir halt in dem Projekt eingestiegen und wir hatten alle das Gefühl, dass es inhaltlich für die Europäische Zentralbank eigentlich ein ganz tolles Projekt ist,
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weil es auch sehr austragte Art und Weise vielleicht versucht wiederzuspiegeln, wie die EZP, oder eins der Selbstverständnis der EZP, was hier Mehrwert ist, das man heute vielleicht auch anders vorschreiben will, aber damals war das noch so, nämlich dass sie einzelne Module zusammenfügen und daraus ein neues machen und ein Mehrwert generieren.
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Genau das, was hier eben mit dieser Haustechnik passiert wäre, die im Gebäude sowieso vorhanden ist und man also nichts zusätzlich braucht, deswegen auch der Projektname und daraus eben eine Megachoreografie nachts machen kann, um das Gebäude nach außen mitzutragen. Das hat eben leider nicht funktioniert und wird jetzt in einer verkrüppelten Form dort eingebaut
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und deswegen sind wir auch immer noch auf der Suche nach Hochhäusern. Wir gucken immer mal, ob wir eins finden, was gerade noch verfügbar ist und was mit Bürobotung ist, also wenn jemand eins bauen möchte und auch eine Beleuchtung braucht, dann sind wir auf jeden Fall da.
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Willst du noch was sagen? Ich finde, es ist notwendig, ein bisschen zu erklären, wie das Ganze funktioniert, sonst wundern sich die Leute, ob die Leute mit so einer Lichttherapie finnische Erkränkungen machen. Also die Idee ist eigentlich, dass man sagt, ein Büro, das nicht genutzt wird abends, wird an den Computer übergeben, der darf damit spielen.
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Man sieht dann ab und zu, zum Beispiel in diesen Büros, da bleibt das nicht an, da arbeiten noch welche, arme Praktikanten. Hier in diesen Fenstern, wo die Muster jetzt abgefeiert werden, da ist schon Dienstschluss und da darf der Computer damit spielen. Und der Gedanke des Projekts, warum das nichts heißt, das ist eigentlich wunderschön. Ich habe ein Projekt gemacht, das ist nichts.
27:40
Das ist eigentlich nur, dass es hier keine Medienfassade gibt. Man nimmt die Beleuchtungstechnik, die das Gebäude ohnehin hat, das haben wir in der internen Generation gesehen, die Schreibtischlampen, die Deckenbeleuchtung wird benutzt, die wird dreidimensional animiert. Es werden also dreidimensionale, wirkliche räumliche Renderings durch dieses System, durch diesen Wireframe geschickt.
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Und damit ist es für meine Begriffe architekturhistorisch wirklich bedeutend, das Projekt, weil es ist die erste dreidimensionale Medienfassade, die ich so in dem Sinne kenne, wo das Bild wirklich durch den Körper des Gebäudes durch erzeugt wird und nicht auf die Haut des Gebäudes appliziert wird. Das ist glaube ich von der räumlichen Verschränkung, von was ist Gebäudetechnik und was ist Medientechnik in meinen Scheinen.
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Deswegen ist es sehr, sehr schade, dass es noch nicht umgesetzt wird, aber man kann nur hoffen, dass es einen Architekten gibt, der emphatisch genug ist, das an seinem Gebäude zu realisieren und dass bis dahin irgendwie die Energiediskussion so weit auf nachhaltige Energien umgespielt haben,
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dass mich das niemand zum Vorruf machen kann, dass er damit doch grandios Energie verschwendet. Darum geht es ja auch nicht. Und vielleicht nochmal die reale Bedeutung von Star-Architekten im Umfeld der wirklich Mächtigen, die bei unseren Währungen entscheiden, zu korrigieren. Wie viel Zeit hat der Wolf Briggs das Projekt Johnny Treschet nur gestellt hat?
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Das genau wissen wir, tun wir das nicht, aber ich glaube die Präsentationszyklen für die Architekten um beim EZB-Vorstand als Grund vorzustellen, waren 15 Minuten und über das ursprüngliche Mal 800 Millionen Euro sollten sein am Anfang.
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Davor sogar nochmal mehr, aber es ist dann auf 800 Millionen bestrenkt worden, um das Projekt durch den Vorstand zu kriegen. Da sind wir dann nie hingekommen und da muss man eben sagen, da sind wir dann eben an dem klassischen Rockstar-Architekten weil Wolf Briggs das Projekt eigentlich nicht verstanden hat.
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Er hätte niemals LEDs draußen angeklebt, das hat er auch nicht wirklich gesagt. Die Leute, die uns reinbohnt haben, also die Projektleiter, die hatten einen etwas weiter gespannten Horizont und da der aber seinen Beruf charismatisch leiten kann, haben die dann auch nichts mehr gesagt und damit war das Projekt einfach tot.
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Der Vorstand hat dieses Video, den wir noch nicht produziert haben, nie gesehen und das war für uns schon ein sehr einschneidendes Projekt, muss man ehrlich gesagt sagen.
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Das hier ist ein Projekt, das noch in Bearbeitung befindlich ist und zwar für einen Neubau einer Milchverbrennungsanlage in Kopenhagen. Das war ein international zweistufig ausgeschriebener Wettbewerb. Hier sieht man die ursprünglich oder noch existierte
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Milchverbrennungsanlage in Kopenhagen. Kopenhagen ist so ein selbsternannter Weltmeister in Müll verbrennen und daraus Energie erzeugen und Städte heizen. Das machen die da auch. Schon sehr lange, das war euch 40 Jahre alt und die sollen eben ersetzt werden durch ein effizienteres System.
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Das war die Wettbewerbsaufgabe bzw. nicht der Entwurf dieser Anlage, sondern eigentlich die Verpackung. Das war ein reiner Verpackungswettbewerb. Hier sieht man also als Volumen die neue Anlage neben der alten mit mehr Leistungsfähigkeit, aber mit jedem Volumen, das es braucht, um die Technik da rein zu bekommen.
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Da soll die grünste Müllverbrennungsanlage auf diesem Planeten werden mit der effizientesten Technik usw. Wir haben uns beworben für diesen Verpackungswettbewerb, wo es um die Fassade ging, zusammen mit den Kopenhagenarchitekten der Biage-Innes-Group, kurz BiG genannt,
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und sind ausgelebt worden. Da gab es also fünf Büros und wir hatten mit Biage zusammen schon diverse andere Wettbewerbsprojekte versucht und haben dann gedacht, wir versuchen in diesem Projekt mal eine andere Form der Zusammenarbeit, die vielleicht hier mehr parallel verlaufen sollte
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und haben vorgeschlagen, dass wir uns mit dem Schornstein beschäftigen, weil der Schornstein eigentlich immer als notwendiges technisches Modul in dieser Anlage auftauchte, aber nicht wirklich Bestandteil der Gestaltung war. Das fand ich aber ein ganz interessantes Ding, so als das Sinn des industriellen Prozesses
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und den man halt auch nicht wegdiskutieren kann und wollten uns halt gern damit beschäftigen. Und Biage hat so gearbeitet, wie er immer arbeitet und hat sehr viele positive Botschaften hier verbreitet und hat für sich auserkannt, dass es ja auch das höchste
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oder fast höchste Gebäude Kopenhagens werden wird und das nur drei Kilometer vom Stadtzentrum aus. Und deswegen waren wir unserem Schornstein ganz schnell wieder los, weil Biage nämlich aus dem ganzen Ding einen Berg gemacht hatte. Hier war also der Versuch der Gewerketrennung sofort vollkommen schiefgelaufen. Und was dann im Endeffekt nicht so besonders tragisch war,
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aber am Anfang schon bei uns temporär erst mal für Unwohlbehagen gesorgt hat, hier kann man das also noch mal sehen, die Verpackungssystematik, diese Technik, die schon 15 Jahre lang, glaube ich, 12 Jahre lang geplant worden ist und optimiert worden ist,
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eben dort in eine Hille zu stecken mit dem Ziel, dass Biage eben gesagt hat, Nachhaltigkeit, also das ist die grünste Müllverbrennungsanlage der Welt und nachhaltig heißt hier aber nicht nur, dass die Technologie nachhaltig sein muss, sondern dass wir eigentlich versuchen müssen, ein solches Monstrum an Gebäuden
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auch durch die Kopenhagener nutzen lassen zu können und hat eben vorgeschlagen, dass das Dach dieser Anlage umfunktioniert werden soll in einem öffentlichen Park, wo man im Winter Ski laufen kann. Bei Biage behauptet zumindest, das ist in einem Punkt, wo ich so ein bisschen zweise, dass Kopenhagen genug Schnee hat und Winter war keine Berge.
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Ich kann das mit dem Schnee nicht wirklich beurteilen, aber wir glauben nun das, aber erst mal die Idee zu sagen, dort entsteht also nicht ein durch Zau abgetrenntes Industriegelände, sondern eben ein öffentlicher Park, auf dem man im Winter, die Sommers, ein Ausflugsziel hat und dann noch einen fantastischen Blick auf Kopenhagen hat.
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Also diese Doppelfunktion, was erst mal von Grundgedanken eine ganz gute Sache ist. Und wir haben uns dann eben weiter mit diesem Schornstein beschäftigt, den man hier in einer Entwurfsversion oben auf dem Dach angekommen sieht.
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Und haben vorgeschlagen, dass der Schornstein dort, seine Rauchgase, die halt eben immer nach oben rauskommen, nicht kontinuierlich ausstößt, sondern dass wir einen besonderen Mechanismus oben anbringen. Das ist ein ca. 25 Meter Durchmesser großer Zylinder,
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in dem das Rauchgas gesammelt wird. Und in der jetzigen Stand der Planung so, dass eben immer wenn 250 Gramm an CO2 in dem Rauchgas gesammelt sind, in den Zylinder dort oben, der zusammen geschoben wird.
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Grundartig, dass obere Gate aufgeschlossen wird und dann eben automatisch durch diese Ringöffnung ein Rauchring entsteht. Um zu zeigen, dass das vielleicht schon eine ganz tolle Sache ist,
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dass es eine tolle grüne und wahnsinnig leistungsfähige Müllverbrennungsanlage ist, aber dass das Problem, dass da eben oben trotzdem noch CO2 rauskommt, auch weiterhin Bestand hat. Ich könnte jetzt mal ein paar Videoaufnahmen dazu anschauen. Also hier steht dieser Berg-Inwurf.
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Da kann man Ski laufen, alles ganz super. Die sind also sehr groß. Die haben 25 Meter Durchmesser, diese Dinge, und circa 3 Meter Höhe. Und machen damit eben in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum
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und auch in Sichtbarkeit vom Stadtzentrum aus für die Kopenhagen erzielbar, was sie in die Luft steudern nach wie vor. Es gibt diese Rauchringe auch in der Natur. Das sind hier Aufnahmen von Mount Edna, der angeblich bis zu 300 Meter große Rauchringe in die Luft stößt ab und zu.
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Und dem liegt ein physikalisches Prinzip zugrunde, was nach dem Physiker Bellui benannt ist, wonach eben durch die Reibung, also wenn man dieses Gas durch eine runde Öffnung stößt, oder eigentlich auch durch eine eckige, es funktioniert sogar mit einer eckigen, aber wenn man das an einer solchen Öffnung rauspust,
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ist das dann durch die Reibung und die Rotation des Gases dort eine sehr stabile Form entsteht, die eben auch unter Einflussnahme des Windes und der klimatischen Voraussetzungen dort relativ lange stabil bleibt. Was wir sehen, ist also im Prinzip nichts anderes als Wasser, was kondensiert, wenn das da rauskommt.
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Also eigentlich ist das Rauchgas unsichtbar. Und das, was wir sehen, ist die Restfeuchtigkeit, die dort noch vorhanden ist. Ich habe, ich sage mal es dazu, ich habe ja angekündigt, verschiedene Erklärungsmodelle. Ich finde, das ist eben das Projekt zu zeigen, was passiert, wenn zwei nicht das Gleiche meinen,
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was in einer hierarchischen Entwurfsarbeit nicht so gut möglich ist. Und nachdem also Rick uns den Schornstein geklaut hatte, haben wir uns quasi im klassischen Sinne gezwungen, ja. Auch das hinzuweiten, das ist noch viel mit dem Rauch selber.
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Und ich glaube, da gibt es eben auch einen Widerspruch, den ich gut finde, zwischen den absoluten Bestreben der Architekten ist besser aus dem Projekt zu machen. So möchte ich es mal sehen. Also diese Idee, lass es uns als Ort auch noch für Freizeitszwecke usw. verwenden.
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Und ich glaube, diese positive Haltung erzwingt sie natürlich auch dazu, das sehr einsam zu sehen und zu sagen, ja, sie nennen das hedonistic sustainability. Das heißt, das hat dann bei uns ein bisschen den Nachhalt gehabt, naja, lass uns doch noch mehr Müll verbrennen, dann können wir noch besser Ski fahren
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und haben noch mehr Energie. Also man hat irgendwann nicht mehr gesehen, das ist das Problem. Und dann haben wir gedacht, auf diese Art und Weise bringen wir auf so eine appetitliche Art und Weise das Kernproblem doch wieder zurück in die Stadt. Nämlich, dass das Ding ja weiterhin Kohlendioxid produziert, zwar massenhaft.
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Und nachts, das wurde jetzt nicht gesagt, werden wir auch auf diese Ringe als Pie-Chart drauf projizieren, welcher Anteil gutes CO2 ist im System. Und dann grün eingefärbt, aber leider zwei Drittel oder drei Viertel ist immer noch rot. Das heißt, das ist ja eben das Grundproblem natürlich so einer Anlage, worin man eben als Architekt gefangen ist, um zu sagen,
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ich muss es hier eigentlich mit aller Kraft vorwärts treiben. Aber die entscheidenden Parameter, die dafür zuständig sind, dass das ein Erfolg wird, also das Erfolg des Projektes, dass wir diese Götter des Klimas günstig stimmen können durch unsere Opferdinge.
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Das ist ja ohnehin bei den ganzen Klimaprojekten so, das ist ja auf Hoffnung gegründet. Das heißt, wir bauen ein gutes Kraftwerk, aber erst wenn alle anderen auch ein gutes Kraftwerk gebaut haben, eventuell wird sich das Klima entsprechend und positiv verhalten. Und in der Weise entsteht so ein Zweileicht, das sehr positiv zu sehen.
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Und wir haben gedacht, es ist aber vielleicht sehr angemessen, auch auf diese Ambivalenz solcher Projekte hinzuweisen, weil sie zum Beispiel eben auf Glauben beruhen. Das wird auch letztlich ein Zeichen bauen, wo man sagen kann, das ist so wie auch ein Rauchzeichen geben den Göttern.
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Also bitte, bitte seid genehmigt mit uns. Oder vielleicht kann man es auch zynisch sehen, dass wir sagen, also am Ende dieser ganzen Ingenieurskunst, nachdem sich alle möglichen Leute sehr viel Gedanken gemacht haben und tatsächlich das beste Kraftwerk Europas geschaffen haben, machen die Kerle dann so einen Quatsch da unten und ziehen das durch den Kakao.
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Aber wir halten das eben für notwendig, dass das Projekt auf einer gewissen Größe nicht nur in einem einzigen Gedanken vorangetragen werden kann. Da ist das etwas, was wir nicht können. Bignis, weil auch so ein Stichwort, da trägt überhaupt Bignis noch so etwas wie eine einzige Aussage. Vielleicht, dass man hier so sehen kann.
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Interessanterweise muss man vielleicht dazu sagen, dass dieses Projekt steckt in der Krise. Also öffentlich ist es in der Presse zum Teil auch schon totgesagt worden, wobei wir daran nicht so richtig glauben. Ich will da nicht ins Detail gehen, aber das ist in der Krise gerade deswegen, weil das Gesamtkönig, also der Bau der Müllverbrennungsanlage zum politischen Spielball von Wahlen in Kopenhagen geworden ist.
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Und wo eine Seite, also eine politische Seite, die Meinung vertreten hat, dass es ja nicht sein kann, dass dort jetzt 2012, wo man weiß, da muss man vieles besser machen, dass dort eigentlich immer noch eine Anlage von gestern gebaut wird und nicht für überhaupt Müll verbrannt wird und dass doch Recycling die Strategie der Zukunft sein muss.
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Was eben vollkommen richtig ist. Also natürlich, wir müssen eigentlich Recycling den Müll vermeiden. Das ist ja auch die Botschaft von unserer Installation. Aber ohne dort eben die Alternative anbieten zu können, weil das Recycling kann man von heute auf morgen leider nicht realisieren. Das ist auch eine Strukturfrage.
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Und wo es eben klar ist, dass diese 40 Jahre alte Anlage so ineffizient ist, wie dort momentan existiert, dass wir schon vermuten, dass dort jetzt eben auf lange Sicht dann dieses Projekt auch realisiert werden wird. In welche Form das wird noch abzuwarten sein, das wird wahrscheinlich in der Größe etwas reduziert werden, das ist die Vermutung zumindest.
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Aber es wird halt irgendwie kommen. Ob wir dann dann mit unserer Installation Bestandteil sein werden, ist noch eine ganz andere Frage, weil eben auch ein Stück Produktionsrealität ist, dass wir, weil wir dort kein Zeh in der Teil der Architektur sind und natürlich niemand im Wettbewerb nach einem Rauchringgenerator gefragt hat, die auch keine Beauftragung haben.
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Das heißt, die Architekten haben den Wettbewerb gewonnen, das haben wir vielleicht nicht erwähnt, und das waren auch alle toll, und die Rauchzeichen waren auch überall international in der Presse und ganz fantastisch. Aber mit einem Auftrag war das bisher eben nicht verbunden, weil es natürlich klar ist, dass dort halt ganz viele sehr schwierige politische Prozesse dahinter hängen,
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uns dann dort auch zu beschäftigen. Das muss man auch erstmal rechtfertigen, dass man sowas machen muss, obwohl die Direktoren dem Verbrennungsanlage das Projekt selbst tatsächlich ganz gut findet.
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Ich finde es ganz wichtig, den Aspekt von dem nochmal aufzugreifen, die Möglichkeit, zwei verschiedene innerliche Aussagen in einem Projekt zu generieren. Das finde ich das Wunderbare an dem Projekt, oder an dem Effekt der Zusammenarbeit von euch,
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die da teilweise auch nebeneinander waren, noch gegeneinander. Das finde ich eigentlich faszinierend, weil es gibt bei dem Buch von de Lewis über Nietzsche diesen wunderschönen Satz, wo de Lewis meint, eigentlich hätte Nietzsche Hegel von hinten ein Kind angetreten, also von hinten ein Kind gemacht,
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und daraus etwas erzeugt, was Hegel nie denken könnte. Hier ist es eigentlich genauso. Ihr nehmt diesen erbarmungslosen Positivismus, diesen neoliberalen Totaloptimismus, der irgendwann ins Gegenteil sich erklärt ist, Erbrechen und so eine verdrängte Dystopie von Big.
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Und erinnert man so ganz sacht und sehr dezent, finde ich, ohne den oberlehrerhaften Zeigefingern, dass es zwar grün ist, aber es ist eben auch schwarz. So grün-schwarz, neue Kondition. Es macht eben immer noch Scheiße ab, das ganze Projekt. Und es ist eigentlich alt. Und es ist wunderbar, weil natürlich ist das ein ganz sublimer poetischer Effekt,
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den wir aus dem Film und aus der Kunst generell immer kennen. Ich denke an diesen wunderbaren Moment in Greed von Erich von Stroheim, wo diese berühmte Szene ist, wo die über das Paar, was ein einfaches Ehepaar ist, im Lotto gewonnen hatte, ganz viel Geld und mit diesem Reichtum nicht klarkommt,
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und sie heiraten in einer Szene. Und Frau Scholl will darauf hinweisen, dass das alles ganz furchtbar enden würde, nämlich, dass sie an ihre Gier zerbrechen, die Ehe zerbricht und er stirbt irgendwann in der Wüste. Und in dieser Szene gibt es die erste,
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wie heißt das, diese Tiefe scharfe Kombination, wo man nicht mehr nach Eisensteins Prinzip der Parallelmontage zwei Erzählungen innerhalb eines Bildes verknüpft hat, nämlich man steht im Inneren eines Raumes, sieht von hinten das Hauptsatzpaar, das getraut wird in ein Zimmer, wir sehen an ihm vorbei, durch die Fenster nach draußen und an der Straße
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zieht ein Begräbniszug vorbei. Das ist wunderbar. Und das endet im Chaos. Stanley Kubrick, Odyssey 2001, wunderbare, genauso wunderbare Situation. Wir wissen auch, der Film endet im Chaos hier oben, das Weltraum funktioniert nicht, es überlegt nur ein Kosmonaut, der sich im Rococo-Interieur wiederfindet, im Raumanzug,
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und ich weiß, wer diese beiden Zeiten zusammenbringen soll, weil er eigentlich dachte, er endet in der Zukunft, aber er endet im Rococo. Und es gibt eine wunderbare Vorwegnahme in dieser Szene vorher, das ist genau diese Ambivalenz, die ihr hier drin habt, nämlich am Anfang nach dem berühmten Jumpcut, wo der Knochen hochfliegt aus der Affenszene und das Raumschiff wieder runterkommt im nächsten Schnitt,
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gibt es diese wunderschöne Szene, wo die Raumschiffe sich durch den Weltraum drehen zu Jürgen Strauß an der Walze an der Blauen Donau. Also wo die stärkste Verkörperung und Visualisierung von Zukunft, die damals möglich war, 1968, in dem Moment, wo die politische Zukunft auch schon gerade in den Bach runterging,
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kombiniert wird mit einer kompletten Vorstellung von einer zeitlichen Passage. Diese Art von Entzauberung, eine entzaubernde Verzauberung, das ist unglaublich, wir kennen das nur nacheinander,
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die Verzauberung, die Begeisterung, ja, let's go, wir machen die Revolution und im Moment, wo du die Barrikade aufbaust, merkst du schon, wie der Bein deinen Kopf bricht und dich beerdigt. Und das ist irgendwie drin und ich finde, ich muss euch so unendlich dankbar sein, dass ihr eben dieses Projekt gemacht habt, ich hoffe, es wird wirklich realisiert, weil es könnte eines der Projekte sein,
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was eine längere ästhetische Haltwertzeit, eine physische Lebensdauer des Gebäudes haben könnte, außer in Ölbrach. Wir zeigen noch eine Sache, okay, dann sind wir auch am Ende. Dann wollen wir mal Fragen stellen hier.
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Wir zeigen jetzt so ein Projekt, und zwar eben unter der, also wir deuten mal an, es könnte ein Projekt sein, wo es sich darüber lohnt nachzudenken, dass die Autoren gehen sollten, und das feinerweise, und nehmen wir dafür ein Projekt, wo wir die Autoren sind. Das ist ein Projekt in Berlin,
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was gerade sehr aktuell ist, obwohl es schon 13 Jahre alt ist, und zwar ist unser Vorschlag in Berlin, wo ja die Stadtzentrum in einer Insel ist, durch die Spree gebildet. Eine Insel hat zwei Flussarme, und der Vorschlag ist zwar einfach gesagt, den einen Flussarme zu einem Schwimmbad zu machen,
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nämlich den kleineren, der hier unten liegt, das ist der westliche Arm, und entsprechend das Wasser in einem Flussarme zu reinigen durch eine Filteranlage, die im höheren Flussabschnitt liegt. Also das ist vereinfachter als Projekt. Und ich habe das schon erwähnt, das lag 13 Jahre lang auf Eis, wir hatten das 1998 veröffentlicht,
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schon damals so dämlich, das glaube ich eine Woche zu machen, vor der Bundestagswahl. Echt wohl. Und dann gab es ja in Berlin auch sehr viele Jahre unter Senatbaudirektor Stimmern, der zumindest auch uns in den Aussagen hatte, dass wir keine Lust hatten darüber,
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dafür wirklich in den Ring zu steigen für dieses Projekt, weil es uns absolut aussichtslos erschien. Aber das hat sich jetzt in Berlin geändert. Es gibt vielleicht jetzt eben eine Nachfrage nach Projekten, die die Entwicklung etwas vielschichtiger vorantreiben wollen. Und hier gibt es also eben noch diesen Angriffspunkt
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vielleicht zu diesem Öko-Nachhaltigkeitsprojekt von Bjarke Ingels. Also die Rauchringe, die vielleicht einen ermahnen, nachzudenken. Reicht es, den Müll getrennt wegzuwerfen, da muss ich nicht auf die Müllmenge auch doch noch achten. Gibt es in Berlin einfach das Problem, dass wir diesen herrlichen Fluss haben,
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aber wir damit nichts zu tun haben, was daran liegt, dass wir selber das Wasser versauen. Ich muss noch ein bisschen vor, das ist eine andere Präsentation, die ist hier gerade nur rübergeschwappt. Da müssen wir so reintitschen einfach. Hier unten, diese Brühe, können wir kurz umbilden,
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Bild Nr. 13. Also Berlin, wie viele andere Städte, hat so ein Abwassersystem aus dem 19. Jahrhundert, ein Mischabwassersystem. Das haben viele Städte im Zentrum. Und das Problem der Systeme ist immer, das ist hier gelb eingefärbt, dass sie eben auch die Regen besser einsammeln,
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derselbe Rohr. Und das führt dazu, dass diese Systeme überlaufen. Das wird immer mit dem Staat regelt. Und dann üblicherweise in die Flüsse, es sei, man hat unendlich viele Vorhaltebecken, Vorfluter gebaut, was ja kostspielig ist, hat natürlich in Berlin, gibt es das nicht. Und deshalb läuft halt diese Brühe
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in die Spree hinein und lässt sie quasi umkippen. Deshalb dürfen wir nicht in das Wasser hinein. Und das ist natürlich gemein, weil das Wasser bis Berlin beginnt gut ist. Also bis Berlin beginnt, kann man in Möbbelsee wunderbar schwimmen und danach ist das verboten, weil wir dieses Abwassersystem haben. Und ich sage das deshalb, weil dieses Projekt eben den Sinn hat,
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an einer, wenn man so exemplarischen Vorführung der Vorzügigungs haben könnte, den Fluss beagen zu können, also auch die Bewusstsein bestärken, dass da ein Thema lauert, was zum Beispiel heute politisch kaum vermittelbar ist. Also man kann heute mit dem Thema teure Sanierungen der Mischabwassersysteme
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oder diesen ganzen anderen, es gibt unendlich viele Sekundärthemen, die wir zu tun haben, die Landwirtschaft, wie sie betrieben wird, die Versickerung von Oberflächen, gewesen sind alles so sehr staubtrocknende politische Themen, mit denen man heute keinen Wahlkampf führen kann. Wir haben gedacht, vielleicht hilft es,
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dieses in dem Fluss schwimmen zu können, eben genau im Stadtzentrum aufzuführen. Vielleicht gehen wir nochmal auf dieses Bild zurück, das erste Bild. Das ist nun ja der Lustgarten selber mit dem berühmten alten Museum, das wir also im allerinnersten und heiligsten Zentrum Berlin sind,
52:00
wo jetzt auch das Humboldt-Forum-Schloss wieder entsteht. Also an dieser Stelle diesen gesellschaftlichen Belang einzuführen und nebenbei auch einen Anlass zu geben, dass die Berliner Bevölkerung durch dieses Angebot an eine echte Preisabnutzung, also diesen Ort der Mitte, auch wieder wahrnimmt. Das ist ja auch so ein Prozess,
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der in Berlin ist. Und dass sich eigentlich dieser innerste Stadt teils zu einem völlig exterritorialen Gelände entwickelt hat, auf dem halt touristischer und struktureller Umschlag geleistet wird, was eben mit dem Alltagseben der Stadt wenig zu tun hat. Also da eben dieses Projekt. Jetzt kommt eben der Punkt mit der Autorenschaft.
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Das zum Beispiel ist ein Projekt, wo vor der politischen Landschaft ist auch wieder die Verbindung zu Kopenhagen vielleicht. Es eigentlich uns ganz klar ist, dass wir aus unserer Autorenrolle auch aussteigen müssen. Weil so ein Projekt... Nicht das, das andere. Solche Projekte...
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Ich wollte die politische Landschaft zeigen. Genau, die politische Landschaft. Sind eben in diesem Rahmen nicht zu machen, indem wir sagen, wir haben eine tolle Idee. Und das... Wir wollen schon mal immer auf einen Titel oder so drauf. Sondern daraus muss ja eine politische Bewegung werden. Das müssen sehr viele Leute wollen. Wir hoffen eben auf eine Allianz, der... Ich sag mal, eine Querallianz,
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zumindest in der Generation, der nicht mehr so stark Faschismus, Krieg und Heilungstraumatisierten Generationen, die eigentlich erkennen, dass sie in dieser Mitte auch ihr eigenes Projekt ansiedeln können, ohne das Schloss zum Beispiel Tage zu stellen. Sehr friedliche Koexistenz.
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Aber wo eben ganz klare Stichworte, Crowdfunding und so weiter, ist es einfach nicht mehr zeitgemäß, dass da ein Autor nachher sagt, so, mein Schwimmbad ist jetzt endlich fertig, und ich danke euch. Ganz klar. Sonst muss einfach das Schwimmbad dann noch drin. Jetzt muss man gerade noch, die zumindest in das Präg ansatzweise verstehen zu können,
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und sagen können, was die Bestandteile dieses Prägs sind. Also es gibt den Schwimmbereich, den Tim gerade erwähnt hat, das ist der untere Flussverlauf, d.h. also zwischen dem zukünftigen Stadtschloss bis zum Bode-Museum. Das ist der Hellblaubereich hier, den wir sehen können,
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haben wir exemplarisch, isometrisch diesen Krambereich rausgehoben, wo wir uns vorstellen, dass dort die Leute, also dass wir dort Zugänglichkeiten schaffen, d.h. die Ufermauer abtreppen, damit man überhaupt in den Kanal da rein gehen kann, und wir haben dort minimal Infrastruktur,
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d.h. eine Steganlage entlang dieses Schwimmbad- Bereich, der über 700 Meter lang ist, damit, wenn man Probleme hat, mich ersäuft, wenn man irgendwie da rauskommt, und dann gibt es auch eine Umkleideanlage, die wir momentan im Sockel des zukünftigen Denkmals für
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Freiheit und Einheit, so heißt es, das ist hier, das ist der Kaiser Wilhelm Sockel, also vor der Haustür des Kaisers hatte er seine Bootsgarage und oben drauf hat er praktischerweise auch noch eine Statue von sich selbst drauf geplant. Und dann gibt es,
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so sieht das dann aus, also das ist dieser Kernbereich, und dann gibt es irgendwie eine Kläranlage, das ist eine natürliche Kläranlage, die aus Pflanzen besteht, die ist in einem kleineren Bereich davor angesiedelt, wo das von oben dreckig reinkommende
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Wasser auf natürliche Weise gefiltert wird, da kommt dann hoffnungsweise fast Trinkwasser-Qualität oder Trinkwasser-Qualität und die Einläufe, die wir halt haben, von dem Kanal, die momentan existieren, werden durch einen Bypass in den unteren Spähverlauf weitergeleitet.
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Hier sieht man links hier diese Stekanlage, die ist dann der Bypass, wo das Kanalisationswasser im Fall eines Starkregenereignisses eben durchgeleitet wird und nach unten weitergegeben wird, sodass doch kein Problem mehr verursachen kann.
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Wo sie die Kläranlage ungefähr aus Man-Made-Land aus Berlin haben für diesen Bereich die Landschaftsgestaltung gemacht. Und dann gibt es in dem oberen Flusslauf, das ist also vom historischen Hafen eigentlich bis zur Getraubenbrücke
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in der Bereich hier zwischen der Getraubenbrücke und dem historischen Hafen haben wir vorgeschlagen, also ursprünglich dachten wir auch dort wäre die Kläranlage festgestellt, nachdem das System schon mal
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in den Grundzügen durchgerechnet worden ist, dass wir nicht so viel Kläranlage brauchen, deswegen ist dort jetzt der obere Flusslauf als der renaturierte oder teilrenaturierte Flusslauf vorgesehen, um dort A, eine das ist eher so ein Seiteneffekt, eine Vorreinigung vorzunehmen, weil sich dort Sedimente schon mal absetzen können und B, was dort
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im Prinzip ein Wasserwasserplatz entstehen kann für Tiere, die im Fluss auf und ab landen. Das sind eigentlich die drei Module des Begriffs. Und was man noch dazusagen muss, das ist die lang benachteiligte Fischerinsel, also so ein paar DDR-Wohnhochhäuser, die da rumstehen, in eine Marina-Condition verwandeln. Das ist so eine ausreichende Gerechtigkeit
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für die Allianz Verlierer. Aber ich glaube das Wichtigste an dem Projekt ist ja eben eigentlich, dass es eine Qualität hat, in Bezug auf die Rolle des Architekten, die Werner Rudofsky als Architektur oder Architekt beschrieben hat. Macht doch bitte mal das schöne Red Ring.
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Eure Million Dollar-Shot. Ja, natürlich. Und jetzt mal auf der Welt. Okay. Das Wunderschöne bei dem Buch von Rudolfsky, Architektisch oder Architekt, was in einer Ausstellung war, im Moment 1964, mit dem er eigentlich gegen die Autorenverbrähmung der Moderne protestiert und gesagt hat,
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ihr bildet euch alles so viel ein auf was für tolle Erfindungen ihr euch gemacht habt. Und guckt euch mal an, hier 5000 Jahre Architektur, wo wir keinen Architekten kennen, wo wir das räumliche Produkt nicht auf eine auktoriale Intention zurückführen können. Wo wir gar nicht mehr wissen, hat das jemand erfunden und hat das einfach jemand über 20.000 Mal wiederholt.
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Und es ist dadurch so gut geworden. Also die chinesische Tradition der Vollkommnung durch Nachahmung. Ganz anderes Konzept als bei unserer Kultur. Hat er einfach gezeigt und gibt es ganz viele Erfindungen, die heute Bjarke Ines als neue Erfindung beschreibt, unterirdische Kliemanner Berönte und sowas, und wir wissen nicht, wer das gemacht hat.
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Und das widerspricht dem kulturellen Erfolg, die Situation mitnichten. Umgekehrt, die gewissermaßen die Tatsache, dass kein durch auktoriale Intentionalität vermiente Wüste von individuellen Ansprüchen und
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Absichtsgesten ist, sondern einfach nur eine Situation, die man benutzen kann, ermöglicht es allen Leuten sie zu appropriieren. Das ist das Wunderbare an diesem Ding. Das Tolle an diesem Bild, finde ich, ist immer so ein unglaublich gutes Rendering, das nicht mit Rendering-Software gemacht wurde, sondern ganz klassisch komponiert wurde, von jemandem, dem Photoshop und aus Fotos
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hergestellt worden ist. Das Tolle ist echt, dass du gar nicht weißt... Wenn man seinem Motto treu bleibt, muss man den Namen jetzt auch sagen. Adrian Krügerich. Eines der schönsten Renderings, das ich je gesehen habe, weil es eben nicht diese furchtbare künstliche Stelle hat. Das Schöne an diesem Bild ist, und an dem ganzen Projekt, dass das von eigentlich gar nicht wahr ist, wo ist das Projekt?
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Ich weiß gar nicht, wo das letztlich anfängt. Wenn man es nicht weiß, weiß man nicht, dass diese Stufen von euch dort hingemacht worden sind. Man hätte es schickl zutrauen können, dass ihr das selber hingemacht habt. Ich glaube, dir wäre auch kein Bart gegangen. Und das ist, glaube ich, das Tolle an dem Projekt, dass es nicht sichtbar ist als Projekt, sondern dass es ebenso wieder ein relationaler Verstärker ist. Es vergoldet nicht euch, sondern die Stadt. Es zeigt, aus diesem Stadtgebiet kann man noch so viel mehr rausholen.
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Ich muss nicht verzweifeln und zwölf Museen lang im Mordmarathon durchdonnern und dann mit wunden Knie und Füßen mich nach Hause oder in irgendeines dieser Cappuccino-Höllen abschleppen lassen und dann dort eigentlich frustriert werden.
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Weißt du, das ist Tagesverbrechen. Nein, ich kann auch was für meinen Körper tun. Also das ist jetzt mal das richtige Hero-Mystik-Sustene-Wild. Die Räume wussten das. Die Termen, da hat man alles gemacht. Und das ist eigentlich hier Schinkels Absicht, Athen an die Spree zu bringen, wirklich zur Vollendung. Oder die Antikenkultur, die hat ja sehr viel mit Sinnes-Freuden zu tun.
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Und das ist wahrscheinlich nur möglich, wie gesagt, weil man nicht weiß, wo das Projekt ist. Also man weiß nicht, was habt ihr daran gemacht. Und das ist vielleicht ein neues Beispiel für eine Werner-Kulewe-Architektur, wie sie es genannt hat. Und das heißt eigentlich, das ist spezifisches Stadtraum und keine Architektur mehr.