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Jugendliche als Kontributoren

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Formale Metadaten

Titel
Jugendliche als Kontributoren
Serientitel
Anzahl der Teile
275
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Abstract
Das Ziel unseres Vortrages ist es, Entwicklergemeinden zu zeigen, dass sie die Jugend als wichtigen Bestandteil der Softwareentwicklung erkennen. Ebenfalls möchten wir sie motivieren, Kinder und Jugendliche an der Entwicklung von freien Projekten teilhaben zu lassen. Die Computer- und Internetwelt ist ein Platz, an dem alle Generationen vertreten sind. Warum sollten alle Generationen dann nicht auch an der Entwicklung dieses Ortes beteiligt sein. Oftmals ist die Entwicklergemeinschaft in einen bestimmte Altersbereich vertreten heute und jüngere Personen sind außen vor, obwohl die Jugend einer Generation angehört, die praktisch mit dem Internet aufgewachsen ist. Junge Menschen können die Softwareentwicklung in neue Bahnen lenken und andere Sichtweisen mit einfließen lassen. Eine Entwicklergemeinde die diverse Altersgruppen beteiligt und sich aktiv dafür einsetzt, dass Jugendliche und Kinder involviert sind, können kreativer und innovativer handeln. Jedes Softwareprojekt, dass erfolgreich sein möchte, braucht Kontributoren. Da aber keine Kontributoren Kontributoren sein können, bevor sie gelernt haben Software zu entwickeln, müssen für potentielle neue Entwickler und alle Anderen, die sich in jeglicher Form an einem Softwareprojekt beteiligen wollen, Personen in das Thema eingeführt werden. Im Idealfall stoßen junge Menschen aufgrund ihres Interesses auf das Thema und beschließen, sich weiter mit diesem Projekt auseinander zu setzen. Handelt es sich hierbei um Projekte, die frei sind, erhalten Interessierte die besten Möglichkeiten sich mit ihrem Können, Wissen oder auch einfach nur ihrem Interesse engagieren. Da aber nur selten Jugendliche und Kinder von freier Software und seinen Potentialen gehört haben, bedarf es andern Wegen. Es muss aktiv dafür geworben und aufmerksam gemacht werden. Dies kann beispielsweise in Schulen, aber auch in den eigenen Entwicklerkreisen geschehen. Der Teckids e.V. konnte feststellen, dass das sehr gut funktionieren kann. So stellten Kinder Bugs in einer Entwicklungsumgebung fest und konnten daraufhin mit der Hilfestellung Erwachsener eigenständig diese Fehler beheben. Dieses Beispiel soll zeigen, dass zwischen Softwareentwicklung und Kindern keine Distanz herrschen muss, sondern beide erfolgreich interagieren können
Schlagwörter
Café <Programm>SchnittmengeSoftwareentwicklerApp <Programm>InformatikVektorrechnungDateiformatFRAMEWORK <Programm>SoundverarbeitungKomponente <Software>SystemplattformStandardabweichungMengeExpertensystemElementare ZahlentheorieProgramminspektionProzess <Physik>HöheRuhmasseFlächentheorieHausdorff-RaumEmpfindlichkeitVerbrennungKonfigurationsdatenbankRollbewegungConstraint <Künstliche Intelligenz>RichtungLernprogrammMoodleALT <Programm>AchtProgrammierungZusammenhang <Mathematik>Web SiteÄhnlichkeitsgeometrieFlächeSupremum <Mathematik>QuellcodeHackerAggregatzustandWeb ServicesProzessautomationRahmen <Statistik>Open SourceSoftwareSchätzungSoftwareentwicklungKommunikationProgrammInternetAlgorithmusSystems <München>BetriebssystemChipkarteAnwendungssoftwareVideokonferenzDurchschnitt <Mengenlehre>Ordnung <Mathematik>VideospielZustandsmaschineEndlicher AutomatREST <Informatik>SicherungskopieMultimediaAutomatische HandlungsplanungFunktionalitätDatenverarbeitungssystemLösung <Mathematik>HochgeschwindigkeitsnetzKanteKontakt <Reibung>Berührung <Mathematik>ACT <Programm>ZoomInhalt <Mathematik>SoftwareprojektLaufwerk <Datentechnik>CodeChatten <Kommunikation>MagnetbandlaufwerkEbene KurveIT-BerufPrägruppePhysikalische GrößeBesprechung/Interview
Transkript: Deutsch(automatisch erzeugt)
Nach einem kleineren Schluck auf geht es jetzt weiter. Wir haben den Benedict, den Dominik,
den Jona und den Kirill. Sie sind in einem Verein, der sich damit befasst, wie man Jugendliche und junge Erwachsene an freie Software ranführen kann. Sie haben gemerkt,
dass viele Projekte, also dass in der Entwicklung von vielen Projekten Erwachsene dominieren und haben sich deshalb mit der Fragestellung beschäftigt, wie kann ich die Zusammenarbeit und die Integration von jugendlichen Kontributoren in Open-Source-Projekten
gestalten. Und daher jetzt Jugendliche als Kontributoren. Ja, danke für die Erhaltung. Herzlich willkommen zu Jugendliche als Kontributoren. Bevor wir mit der Materie starten, stellen wir uns kurz vor. Ich bin Benedict Suska, bin 17 Jahre alt und Schüler
der FNH-Gangstufe in Wuppertal. Ich bin Mitglied des TicketCV. Was der TicketCV komplett ist, bei meinen persönlichen Interessen, zum Beispiel Heimautomatisierung, Hacker-Spaces-Arbeit, was es noch möglich war, oder eben auch Instrumenten zu spielen.
Ich bin Junabel, ich bin 11 Jahre alt, auch Mitglied beim TicketCV. Mein Interesse sind Tabierspielen, Wandern und sich mit Freisaufgaben beschäftigen. Ja, ich bin Kirill Schmidt, ich bin 16 Jahre alt, ich bin regelmäßiger Besucher eines Hacker-Spaces in meiner Stadt.
Ich besuche genauso wie Benedict die 11. Jahrgangsstufe in Wuppertal. Ich bin Licht- und Tontechniker in meiner Schule und setze mich verstärkt seitdem 36 Zettel mit Freisaufte auseinander, weil mich das beim Kongress letztes Jahr sehr begeistert hat. Außerdem bin ich Projektleiter des Schulfreiprojekts. Über das Schulfreiprojekt werden wir auch gleich
noch ein bisschen reden. Und ich bin ansonsten noch Licht- und Tontechniker in meiner Schule. Ja, und ich bin Nick, ein bisschen älter als der Durchschnitt hier. Das ist auch gut so. Also, dass der Durchschnitt jünger ist als ich, ist gut so. Ja, auch Mitglied im
TicketCV und in diversen Projekten, Gründer der ganzen Sache. Diverse Talks aus unserem Umfeld hat es ja schon gegeben. Dieses Jahr haben wir uns in…
Es scheint die Verbindung gerade zu erhaken. Gut, dann mache ich einfach schon mal weiter, mit der Hoffnung, dass er gleich wiederkommt. Ja, dann fangen wir mal an. Welche Gründe gibt es überhaupt dafür, dass jugendliche Konditoren sein sollten? Ja, es ist klar,
dass Jugendliche eine sehr große Zielgruppe sind, die ständig in Kontakt sind mit der Computerwelt. Das heißt, auch Jugendliche sind mit der Computerwelt aufgewachsen. Und das kann man eigentlich bestätigen. Sie haben in der Freizeit viel Kontakt mit Software. Das heißt,
in Entwicklungsumgebungen, Videospielen, Kommunikationsplattformen, Betriebssystemen oder Karten. Die haben also ständig Kontakt damit. Aber sogar in der Schule in Deutschland, obwohl das Internet ja noch Neuland ist, ist man als Schüler ständig in Kontakt mit Software.
Jetzt auch verstärkt durch die Corona-Pandemie, aber auch sonst Office-Anwendungen, Videokonferenzen oder Lernmanagementsysteme. Das sind alles Beispiele, die zeigen, dass Schüler in Kontakt mit Software sind. Und da zeigt sich schon, dass Schüler Berührungen
in bestimmten Bereichen haben, die die meisten Erwachsenen halt eben nicht haben. Zum Beispiel an dem Punkt Software in der Schule, dem können halt die meisten Erwachsenen wenig mehr in der Schule zu tun. Deswegen haben da Jugendliche schon ein Alleinstellungsmerkmal.
Ja, und wir behaupten, dass Jugendliche generell eine konkrete Sichtweise und Punkte zur Computer- und Onlinewelt haben. Wie schon gesagt, andere Orte, in denen Software benutzt wird, die sorgen für andere Ansichten, aber auch andere Use-Cases. Wenn man spielt mit
Freunden beispielsweise, wird Software genutzt. Aber insgesamt haben Jugendliche auch andere Klar, jeder Mensch hat generell auch andere Ansichten und andere Ziele, aber dennoch
unterscheidet sich das stärker zwischen Erwachsenen und Jugendlichen. Ja, und vermutlich können Jugendliche auch kreativer mit Problemen umgehen. Ich will jetzt nicht damit sagen, dass Erwachsene nicht kreativ sind. Was ich damit meine, ist, dass Erwachsene schon oft
Erfahrungen gesammelt haben und wissen, wie sie Probleme lösen sollen, weil sie das schon oft gemacht haben. Und ich in meinem Alter kann jetzt behaupten, ich sammle gerade erst diese Erfahrungen und suche eben nach Lösungen oder nach Ideen, wie man Probleme lösen kann. Und deswegen könnte ich behaupten, dass ich kreativer mit Problemen umgehen könnte. Also
nicht nur ich, sondern generell Leute in meiner Altersgruppe. Ja, das zeigt sich ja, dass Jugendliche schon eine große Zielgruppe sind. Und das spricht dafür, dass sie mitarbeiten könnten in Projekten. Ihr stellt jetzt den Punkt, jede Form von Mitarbeit ist wichtig.
Was ist denn überhaupt jede Form? Man kann nicht davon ausgehen, dass junge Kontributoren von Anfang an in der komplexen Softwareentwicklung beteiligt sind. Es fängt an mit Fragen stellen, Ideen vorstellen, dann in gemeinsamen Plänen arbeiten und dann kann es auch irgendwann zur
Softwareentwicklung kommen. Warum ist Fragen stellen? Also das bringt es einem Projekt. Wenn keiner kleiner anfängt und Fragen stellt, dann kann sich auch keiner zum Kontributor in der Softwareentwicklung hocharbeiten. Es ist eben kein Kontributor
vom Himmel gefallen, sondern man fängt klein an und jemand muss eben jemanden anleiten. Das heißt, in jedem Projekt sollte es eben Menschen geben, die auch bereit sind, Beginnern zu helfen. Aber nichtsdestotrotz sollten Jugendliche mitarbeiten können und
aktuell ist das halt eben noch seltener Fall. Jugendliche sind eine Minderheit in der Fossfeld. Da wachsen und dominieren das Ganze halt noch. Die ganzen Punkte, die ich jetzt genannt habe, die kann man gut auf die Projektarbeit des TechEdCV übertragen.
Wir sind alle Mitglied des Vereins und Ziel des Vereins ist, in Kontakt von Kindern und Jugendlichen mit freier Software zu fördern. Das geschieht im Wesentlichen in drei Projekten. Einmal im Projekt Hack & Fun. Dort ist der erste Einstieg in die Fossfeld
als Nutzende. Das heißt, in Workshops nutzen eben die Workshop-Teilnehmer erstmal freie Software und erfahren überhaupt, dass es freie Software gibt, wenn man noch nie was davon gehört hat. Und nach dem Projekt Hack & Fun kann man sich an anderen Projekten orientieren,
beispielsweise im Projekt Schulfrei. Es ist ein Kuratorium für freie Software für die Bildung. Das heißt, wir sammeln Software, die für die Bildung geeignet ist und präsentieren die Software Schulen, die wir eben nutzen können. Dabei beziehen wir eben auch Jugendliche in
die Projekte ein. Das heißt, jetzt in die Mitgestaltung oder auch im Konferenzteilnahmen, wie jetzt gerade hier. Ein anderes Projekt ist das Projekt Leopard. Das ist mit der Teilnahme an Parkamp Sessions verbunden und dort kann man sich eben verschiedenen Themen fortbilden.
Man kann Wissen und Ideen teilen oder sich als Mentor oder Tutor einbinden. Aber zum Projekt Leopard gehen wir später noch etwas genauer ein. Ich bin vom Teilnehmer zum Contributor geworden, als ich das erste Mal bei den Summer Froglabs 2019 im Jugendprogramm
der Froscon war. Da war ich beim Workshop Spiele programmieren. Danach hatte ich meine erste Mitarbeit als Tutor im Team die Multimedia und Kreatives und hat danach auch einen ersten Workshop gehalten, der Hörspiel-Workshop bei den Hörsatz Froglabs 2020 und bin seitdem
auch im Projekt Schulfreuer tätig. Vorteile durch Jugendliche als Contributoren sind unter anderem, dass Jugendliche ihre Meinungen und Ideen in das Projekt einbringen, wodurch das Projekt kreativer und innovativer wird. Die Projekte werden auch aus der Sicht der Jugendlichen selbst mitgestaltet. Die Jugendlichen erfahren selbst viel mehr über das Thema des Projektes
und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Jugendliche auch später noch beim Projekt mitmachen oder kleine Verbesserungen beitragen, sodass sie das später auch von selber tun. Projekte können auch bekannter werden durch die Verbreitung durch Jugendliche und die
Motivation sich an einem Thema zum Beispiel mit Freistoft auseinanderzusetzen, steigt mit den Möglichkeiten sich aktiv im Projekt einzubringen. Ein Beispiel für ein Entwicklungsprojekt, in dem wir sehr gezielt versuchen, Jugendliche zu befähigen und das
in seiner gesamten Entwicklung darauf ausgerichtet ist, auch auf Jugendliche einzubeziehen. Sowohl jetzt als auch nachhaltig später in der Zukunft ist das Projekt Alexis. Das ist ein Projekt, in dem wir ein freies Schulinformationssystem entwickeln. Es geht
um ein System, das viele Digitalisierungsprozesse in Schulen vereinfachen soll, angefangen von Planungsfunktionalitäten, also Stundenplänen, Vertretungsplänen, Raumplänen und so weiter,
was man aus dem klassischen Schulalltag kennt. Da hört es aber nicht auf. Wir entwickeln ein Framework, ein App Framework, das man erweitern kann durch verschiedenste Module. Die Idee dahinter ist, dieses System so zu entwickeln, dass nicht nur das Entwicklungsteam,
gehe ich gleich noch ein bisschen auf ein auf das Team, dass nicht nur das Entwicklungsteam Komponenten und Apps entwickeln kann, sondern wir wollen das Ganze so gestalten, dass letztendlich auch zum Beispiel ein Informatikkurs oder eine Programmier AG dieses
Framework nehmen kann und dann letztendlich herausfinden kann, wie man für dieses System entwickelt. So soll in der realen Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler das Ganze stattfinden, sodass Lehr- und Lernprojekte aus dem Informatikunterricht nicht nur reine
Lehrbuchbeispiele sind, die danach wieder weggeschmissen werden, sondern tatsächlich auch einen dauerhaften Mehrwert für die Lernenden selber und für ihr Umfeld in der Schule bietet. Das Entwicklungsteam von Alexis selber besteht zum großen Teil aus Schülern
vom Gymnasium Katarinium in Lübeck. Es gab vorher zwei Entwicklungsprojekte. Wir hatten bei uns im Verein mit einer Schule zusammen und mit Schülern und Lehrkräften zusammen ein System entwickelt und dann später entdeckt, dass am Katarinium in-house auch so was entwickelt
wurde. Wir haben da eine große technologische und ideologische Schnittmenge gefunden und dann in einem ersten großen Sprint Anfang diesen Jahres die beiden Projekte gemercht und zusammengeführt und seitdem entwickeln wir in einem angepassten agilen Entwicklungsprozess, der eine gewisse Herausforderung ist aufgrund der Dezentralität und vor allem der Asynchronität.
Das sind berufstätige Softwareentwickler und Systemadministratoren, Lehrkraft und Schülerinnen, leider momentan nur Schüler, die alle in ihrer Freizeit und nach den
Möglichkeiten, die sie haben, zusammenarbeiten. Trotzdem haben wir da einen Prozess entwickelt, der sowohl den Schülern auch die Schüler weiterbildet fachlich, was die Softwareentwicklung angeht mit Reviewprozessen und recht hohen Maß an Qualitätsstandards und auch was die
Entwicklungsprozesse angeht. Wir wollen also da ein bisschen gesamtheitlich das auch fördern, dass die Schüler daraus dann auch noch zusätzlich mitnehmen, dass sie für den späteren Einstieg in einen potenziellen IT-Beruf auch da schon einen Erfahrungsschatz
mitbringen. Dieses Jahr neu entwickelt, also beziehungsweise angetrieben durch, dadurch dass unsere regulären Veranstaltungsformate, bei denen wir eigentlich unter dem Namen Workday bei uns in unseren Vereinsgruppen, also festen Prägruppen gearbeitet
haben alle zwei Monate, hatten wir dieses Jahr die Anforderung, einmal viel mehr online zu arbeiten und Dinge auch dezentraler zu halten. Zwischendurch konnten wir auch einzelne Präsenzveranstaltungen machen, dadurch hat sich dann letztendlich die Idee
eines Formats ergeben, das ein Dauer-Barcamp ist. Es gibt ein Barcamp-Raster, in dem die anderen Projekte, zum Beispiel die Entwicklungsprojekte aus dem Schulfreiekanon oder auch technische Bastelprojekte aus dem Hack'n'Fun-Bereich, sich zu Sessions
zusammenfinden, wo die teilnehmenden Kinder, Jugendlichen, Erwachsenen halt sich aussuchen, für was sie sich interessieren, an welchen Teilen sie gerne teilnehmen möchten. Das ist momentan bei uns in der Entwicklung dieses Format und da gehört eine ganze Menge
noch mit dazu, was wir jetzt erreichen wollen, dass sich aus diesen Experten-Sessions dann auch Mentorinnen und Mentoren ergeben, die dann in einem Hack'n'Fun-Kanon wieder mit anderen Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten. Das sind alles keine furchtbar
neuen Dinge, das enthält alles Teile, die man aus Coder-Dojos und ähnlichen Einrichtungen kennt oder aus regulären Coding- und Making-Workshops. Das Wichtige dahinter ist, dass wir einen deutlichen Entwicklungsprozess darin auch sehen möchten.
Es kann darum gehen, dass man nur einmalig mitmacht, also dass Kinder und Jugendliche sich halt mal für ein Thema interessieren und da dann ein bisschen reinschnuppern. Was wir aber ermöglichen wollen, ist ein kontinuierlicher Entwicklungsprozess, wo wir auch über eine längere Zeit hinweg Jugendliche begleiten, halt auch Fähigkeiten zu sammeln und dann
auch Wege zu finden, ihre Fähigkeiten wieder weiterzugeben. Und zwar sowohl im technischen Bereich, was die rein fachlichen Inhalte der Technik-Sessions angeht, als auch in Bereichen wie zum Beispiel Konferenzen besuchen, Messestände bespielen, Vorträge
halten und präsentieren. Ich erzähle jetzt ein bisschen über die Hindernisse, die auftreten können, wenn man versucht, Jugendliche oder Kinder in Freisoftware-Projekte mit einzubeziehen. Zum einen können da Vorurteile durch andere Projektmitglieder sein. Über
mögliche Vorurteile werde ich gleich noch ein bisschen mehr erzählen. Dann Plattformen, die benutzt werden, um solche Softwareprojekte weiter zu treiben, könnten durch die Nutzungsbedingungen Kinder und Jugendliche ausschließen. GitHub ist ja zum Beispiel eine sehr beliebte Plattform zum Hosten von Softwareprojekten und da GitHub eben
ein amerikanisches Unternehmen ist, unterliegt das im amerikanischen Recht. Und da gibt es eine Altersbeschränkung ab 13 Jahren bzw. faktisch ab 16 Jahren. Und diese Beschränkung ist aufgrund des amerikanischen Children's Online Privacy Detection Act. Und dieses NEO und COPPA musste sich da eben einschalten aufgrund des sehr prominenten
Premium-Buttons bei GitHub. Ohne diesen Knopf müsste diese Altersbeschränkung eigentlich gar nicht sein. Daher sieht man auch, dass diese Einschränkungen meistens wegen kommerziellen Interesse sind. Die Lösung wäre eben, dass man diesen GitHub Premium Button einfach unauffälliger gestaltet. Und nach Rücksprache mit dem
Legal Department wurde eben entschieden, dass das kommerzielle Interesse überliegt und deswegen Kinder und Jugendliche von GitHub ausgeschlossen werden. Bei Slack ist es
dass man Slack nur verwenden darf, wenn man sein Leben unterhalb mit IT verdient. Dadurch werden auch direkt Leute ausgeschlossen, die z.B. auch nur Software als Hobby entwickeln und eigentlich beruflich damit nichts am Hut haben. Und bei Zoom ist es so, dass man auch mindestens 16 Jahre alt sein muss, um Zoom verwenden zu können. Daher
sind das Plattformen, die man eher meiden sollte. Man sollte lieber auf drei Alternativen setzen, wenn man eben möglichst viele Leute in sein Softwareprojekt mit einbeziehen möchte. Dann kann die Kontakterstellung mit Jugendlichen generell erst mal schwierig sein, Jugendliche zu finden. Wenn man, weiß
ich nicht, z.B. nicht in irgendeinem schulischen Umfeld arbeitet, könnte das schwer sein. Außerdem mit dem Jugendschutz, man müsste dann irgendwie sicherstellen können, dass es nicht zu Missbrauch kommt oder ähnlichem. Und pädagogische Belangen. Man müsste z.B. irgendwie ein pädagogisches Konzept entwickeln, damit man Jugendliche und Kinder mit einbezieht, sie motiviert und
sie auch irgendwie weiterbilden kann. Und das Schuhfreiprojekt und der Check-its-EV wollen und können dabei vermitteln und beraten. Das heißt, wenn ihr Kinder und Jugendliche mit einbeziehen wollt, könnt ihr auch uns ansprechen und wir würden euch dann helfen. Dann habe ich ja gesagt, dass ich mehr auf die
Vorurteile eingehen werde. Zum einen, also der größte Vorurteil ist dann wahrscheinlich, dass Kinder unerfahren sind, weil sie eben oft weniger Lebenserfahrung haben als Erwachsene. Jedoch ist Erfahrung nicht zwingend vom Alter abhängig. Ob jetzt ein
Kind z.B. lernen möchte zu programmieren oder ein Erwachsener macht ja in dem Rahmen erst mal keinen Unterschied. Und die Kontribution ist eben eine Chance, um solche Erfahrungen zu sammeln. Daher wäre ein Auschluss nicht sinnvoll. Auch das Vorurteil, dass Kinder und Jugendliche nicht selbstständig sind und ständig Anleitung brauchen, da ist einem ja auch nicht geholfen, wenn man eben den Kindern die Chance verbietet, um
selbstständig zu arbeiten und Erfahrungen zu sammeln. Und im Grunde ist es also so, dass Kinder und Jugendliche mit Interesse sehr schnell lernen können und auch viel wissen können. Weshalb es wirklich dumm wäre, Kinder und Jugendliche auszuschließen, da, wie
schon gesagt, auch die Nicht-Erfahrenheit z.B. auch auf Erwachsene zutreffen könnte. Ja, zum Ausblick, wo wir hin wollen. Ja, ein sehr, sehr wichtiger Punkt ist, das Ganze muss weiter
dezentraler werden. Dezentralität bedeutet nicht nur, dass es die Einstimmungen gibt und jeder irgendwie bei sich zu Hause sitzt. Das muss nach meinem persönlichen Empfinden nach natürlich nach der Pandemie wieder weniger werden. Beziehungsweise muss man Lösungen
finden, dass sowohl Leute, die gerne reisen oder die nicht gerne reisen, irgendwie teilnehmen können. Das ist eine Herausforderung, die hoffentlich viele Veranstaltungen und Formate jetzt annehmen und dann auch weiterentwickeln. Dezentralität heißt auch, dass relativ flächendeckend Menschen verfügbar sind, die sich für das Thema
interessieren. Das heißt, dass nicht immer nur eine kleine Gruppe und immer dieselben Leute auf Konferenzen rumtanzen und Vorträge halten und den Schältefinger hochhalten und sagen, ihr haltet eure Plattformen offen, nutzt Plattformen, die keine
Menschen ausschließen, egal ob es jetzt um Kinder und Jugendliche oder junge, alte, egal aufgrund welcher Eigenschaften sie auf manchen Plattformen ausgeschlossen sind. Plattformen genutzt werden, die dann keine Richtung diskriminieren, auch nicht in Richtung jungen
Menschen. Und darüber erzählen, das müssen mehr Leute sein, dieses Bewusstsein, dass es da Altersgruppen gibt, auf die man genauso Rücksicht nehmen muss, wie man auf andere marginalisierte Minderheiten Rücksicht nimmt. Das muss weiter gestreut sein und das muss eigentlich in jedem Hacker-Space, in jeder Lienungsübergruppe überall, muss dieses Bewusstsein eigentlich
gestärkt werden und das müssen auch Leute da sein, die einen Blick dafür haben, wo interessierte Kinder und Jugendliche gefunden werden können, die einen Blick dafür haben, dass es zwar eine super Sache ist, Schulen, freie Software und freie
Lernplattformen, Moodle, Big Blue Button, sie hinzustellen. Aber dass es genauso wichtig ist, dann auch die Chance, die man durch freie Plattform erhält, nämlich die Mitgestaltung und das Lernen am Leben und Objekt, sage ich jetzt mal und so weiter, dass man die auch mitnehmen muss. Und die auch Menschen, die das
machen wollen, die sowohl im technischen Bereich fit sind und auch gerne gerne mit Jugendlichen arbeiten wollen, die die Schülerinnen und Schüler an die Hand nehmen wollen, um mitzugestalten und mitzumachen, dass sie auch Ansprechpartner finden, die sie pädagogisch und didaktisch halt unterstützen, die auch
transparent und offen als Ansprechpartner da sind, die sich um Themen wie Jugendschutz, Prävention und so weiter kümmern. Das muss flächendeckender gestreut werden. Und ja, da hoffen wir, dass wir da jetzt in der nächsten Zeit hinkommen. Ja, wir haben auch vor, über
verschiedenste Barcams oder Meetups noch ein bisschen zu tun und da ein bisschen von diesen Ideen und Gedanken zu erzählen. Man kann aber gerne auch auf uns zukommen und ja, mit uns Ideen entwickeln oder Ideen teilen, wie man dieses Thema weiter in die Fläche streuen kann. Und dazu
gehört weiterhin auch eine Methode, die wir für unser Leopardcamp momentan entwickeln, mit der wir langfristig die Fähigkeiten, die Personen, die damit entwickeln, irgendwie tracken können beziehungsweise Entwicklungswege finden können. Das läuft bei uns unter dem
Wir haben die Skill Flux Methode und das ist ein recht neues Konzept, das wir auch über die Grenzen dieses Camps hinaustragen möchten. Nächstes Jahr hoffentlich auf Open Education Camps und so weiter, dass wir da auch noch mehr
Mitstreiter aus dem schulischen Bereich oder pädagogischen Bereich halt auch dazu gewinnen. Ja, das was wir uns in Zukunft hingehen, wir hoffen vielleicht den einen oder anderen irgendwie dafür interessiert zu haben,
ja, Ideen zu entwickeln, wie mit Kindern und Jugendlichen aktiver zusammengearbeitet werden kann, wie flächendeckender Kinder und Jugendliche befähigt werden können. Ja, so werden wir nicht durch uns befragen.
Okay, super. Ja, also ein sehr, sehr interessanter Talk. Ich hab das gerade ein bisschen im IRC mitverfolgt, was da so an Feedback war. Das war sehr, sehr positiv. Die Signal
Angels waren so lieb und haben mal ein paar Fragen rausgeschrieben. Die erste wäre, kann man mal ein konkretes Projekt etwas genauer sehen, so mit Quelltext, einem Repo, Issue Tracker und Co. Ja, Kirill, vielleicht kannst du mal das Alexis Gruppe auf Edo geht öffnen und da mal ein
Benedict Stream. Vielleicht müssen wir das nicht jetzt hier synchron machen. Das Alexis-Projekt ist auf jeden Fall auch wieder Vorzeigebeispiel, findet man auf edogit.org und da findet man die Struktur auch in der
Dokumentation und auf Vorgehensweisen, wie wir entwickeln und auf der Website des Katharineums oder auch verlinkt auf alexis.org, h-l-e-k-s-i-s.org, findet man auch einen schönen bebilderten Artikel, wie unseres Merch
Sprint abgelaufen ist und stattgefunden hat Anfang des Jahres. Da kann man gut rein. Okay, dann haben wir die Frage. Was würdet ihr empfehlen, um junge Leute in der Schule für solche Themen zu motivieren oder gar vorzubereiten? Sollte man im Informatikunterricht programmieren lernen? Falls ja, wie und ab welchem Alter? Das ist eine, ich glaube, ich
höre gerade nicht alle. Beantwortet schon jemand die Frage, oder?
Nee. Das ist eine sehr, sehr breit gestellte Frage. Das ist ein Thema, mit dem sich Experten unter Hashtag hauptfachinformatik und ähnlichem beschäftigen, auch ein sehr wichtiges Thema. In unserer Sicht ist das Wichtigste, finde ich eigentlich, nicht das Programmieren lernen. Das kommt irgendwann von ganz selber dazu.
Das Wichtige ist, das Interesse dafür zu gewinnen. Das ist eigentlich immer ein Problem der Bildung. Bildung möchte eigentlich nicht nur Wissen vermitteln, Bildung möchte Interesse wecken und Lernprozesse finden. Lernprozesse werden über Interesse angestoßen. Nicht darüber, dass man ein Thema auferlegt bekommen, mit dem man sich beschäftigen muss. Und dazu gehört dann vor allem,
dass schon in der Grundschule die Begeisterung für logische Zusammenhänge, für algorithmische Zusammenhänge, für logische Denk- und Gestaltungsprozesse geweckt wird. Es gibt da interessante Ansätze, Computer Science unplugged, ist da eine gute Sammelstelle, die auch Material
und Methoden hat, die schon spielerisch an solche Denkweisen heranführt. Und ist natürlich auch ganz, ganz wichtig, dass man nicht, wie gesagt, nur Programmieren als Selbstzweck macht, beziehungsweise Informatik als Selbstzweck. Wir entwickeln heute, wir schmalen heute in endlichen Automaten an die Tafel und dann programmieren wir
ein Programm, was sich genauso verhält wie der endliche Automat. Das begeistert keine Sau. Naja, übertrieben ausgedrückt, aber es ist wichtig, dass man die Begeisterung dafür entwickelt, dass man echte Dinge mitgestaltet. Programme, Software, Algorithmen, die
die eigene Lebenswelt vertreffen. So wie wir das auch beim Alexis-Projekt gesagt haben. Das ist der wichtige Weg. Dass man dafür dann irgendwann Coding lernen muss, kommt ganz von selber mit dazu. Okay, dann hätten wir noch eine Frage. Wie kann man das mit den Elternregeln,
die oft besorgt sind, dass ihre Kinder im Internet mit Fremden kommunizieren oder vielleicht Angst haben, dass die Kinder beim Programmieren irgendetwas kaputt machen? Viele Eltern wissen halt nicht so viel über Technik, kann man nichts machen. Man soll die mitmachen. Das ist eine tatsächlich sehr wichtige
Frage. Deswegen, wie gesagt, man kann nicht einfach, Entschuldigung an die Horde Nerds da draußen, aber man kann nicht einfach eine Horde Nerds auf eine Horde Kinder loslassen. Das wirft an irgendeinem Punkt garantiert Fragen auf. Man hat in der Jugendarbeit immer mit Personen zu tun, die die Ängste haben.
Das ist bei uns auch ein ganz großes Thema. Wir möchten ohne Angst pädagogisch zusammenarbeiten. Wir gehen da sehr, sehr weit. Bei uns im Verein und in unseren Projekten sind Kinder und Kinderjugendliche, Erwachsene grundsätzlich gleichgestellt. Wir haben das Prinzip, dass jeder die Unterstützung bekommt, die er braucht, unabhängig vom Alter. Es gibt genauso
Erwachsene, die in vielen Bereichen Unterstützung brauchen. Es gibt Kinder, die Unterstützung brauchen. Und da ist wichtig, dass sie dann unterstützt werden. Das heißt genauso wie die Fähigkeit, irgendwo mitzuwirken oder zu coden, nicht direkt ans Alter geknüpft. Dennoch braucht es Präventionskonzepte und Ansätze, die auch klar dokumentiert sind, die Eltern von
vornherein nachlesen können und die sie auch sehen können. Man macht nichts in Verborgenen, grundsätzlich nicht. Eltern haben grundsätzlich die Möglichkeit mitzugucken. Nicht nur der Code der Software ist offen, auch die Projekte sind offen. Chaträume sind offen. Es finden Projekte in offenen
Chaträumen statt, nicht in geheimen privaten Chats. Das ist zum Beispiel ein Grundsatz bei uns, das von vornherein auch für die Kinder klar ist. Wenn jemand zu mir sagt, ich will das Projekt jetzt aber nur mit dir privat machen, dann das gibt es nicht. Wenn jemand was zusammen basteln möchte, dann findet das im öffentlichen Chatraum statt und
findet in einer öffentlich angekündigten Big Blue Button oder so statt und da kann jeder mitgucken. Das ist ein wichtiger Grundsatz, den wir von vornherein auch jedem vermitteln, unabhängig vom Alter. Ansonsten trotzdem, es gibt immer Punkte, wo man natürlich mit Eltern auch eng zusammenarbeiten muss.
Die meisten Eltern lernen, unsere Projekte vorher schon kennen, die meisten Kinder und Jugendlichen kommen über die öffentlichen Ferienfreizeiten rein, wo die Eltern auch schon ein bisschen sehen, wie wir arbeiten und so weiter. Das braucht aber viel Kommunikation und Ansprechpartner. Ja, das finde ich auch sehr schöne Schlussworte. Also vielen Dank, dass ihr den Vortrag vorbereitet
habt. Vielen Dank für die Arbeit und schön, dass ihr uns hier, wenn auch virtuell, besucht habt. Dann euch noch einen wunderschönen RC3 und viel Spaß. Ja, vielen Dank. Danke für die Möglichkeit.