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Wie lernen wir Wörter?

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Formale Metadaten

Titel
Wie lernen wir Wörter?
Serientitel
Teil
52
Anzahl der Teile
52
Autor
Mitwirkende
Lizenz
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Identifikatoren
Herausgeber
Erscheinungsjahr
Sprache
Produzent
ProduktionsortHannover

Inhaltliche Metadaten

Fachgebiet
Genre
Besprechung/Interview
Besprechung/Interview
Besprechung/Interview
Besprechung/Interview
Besprechung/Interview
Computeranimation
Transkript: Deutsch(automatisch erzeugt)
Herzlich willkommen zum Experiment der Woche. Wenn wir eine Fremdsprache lernen, dann müssen wir uns mit der Aussprache, der Grammatik und natürlich den Vokabeln auseinandersetzen. Die Vokabeln lernen wir dadurch, dass wir einem Wort aus unserer Muttersprache das entsprechend passende Wort der Fremdsprache zuordnen. So entspricht zum Beispiel dem deutschen Verb laufen, das englische Verb to run und house heißt im Spanischen la casa.
Wenn wir also genau wissen, was mit laufen oder house gemeint ist, müssen wir nur noch lernen, wie das entsprechende Wort in der Fremdsprache lautet. Aber woher wissen wir eigentlich, was mit laufen oder house gemeint ist? Wie lernen wir die Bedeutung von Wörtern in unserer Muttersprache, wenn wir noch gar keine Wörter kennen? Das ist tatsächlich ein ziemlich
komplizierter Vorgang. Um überhaupt Sprache zu verstehen, müssen wir eine Lautfolge einer Bedeutung zuordnen. Man kann sich den Ablauf ungefähr so vorstellen, dass man als Kind in einer komplexen Situation eine Lautfolge mit einem bestimmten Gegenstand oder einer bestimmten Handlung verbinden muss. Wir müssen also wissen, dass mit der
Lautfolge Baum dieses große Ding mit Blättern und Stamm gemeint ist, um eine Vorstellung darüber zu bekommen, was die Bedeutung des Wortes Baum ist. Was genau womit verbunden werden soll, muss uns durch ein Erwachsenen gezeigt werden. Denn in der Lernsituation steht der Baum ja nicht alleine da. Da steht vielleicht noch eine Parkbank und es fliegt gerade ein Vogel vorbei. Es braucht also zusätzliche Lernhilfen, damit wir
genau wissen, was gemeint ist. Diese zusätzlichen Lernhilfen können zum Beispiel Zeigegeisten oder die Blickrichtung des Erwachsenen sein oder auch die Satzstruktur, in der das unbekannte Wort geäußert wird. Um diesen ganzen Wortlernprozess besser zu verstehen, werden hier in der Abteilung Sprachpädagogik und Therapie des Instituts für
Sonderpädagogik Experimente mit kleinen Kindern gemacht. So komm her du kleine Racker. Die Kinder sitzen während des Experimentes auf den Shows ihrer Eltern und bekommen Videos gezeigt, wie zum Beispiel hier im Hintergrund auf dem Bildschirm zu sehen ist. In diesen Videos werden gewisse Handlungen präsentiert und völlig unbekannte Kunstwörter genannt, wie zum Beispiel Büffen, Glammen oder Telpen. Hier wird also genau dieser
erste Sprachlernprozess experimentell nachvollzogen. Während des Experimentes werden die Kinder aufgezeichnet, damit sich dann später die Augenbewegungen auswerten lassen. Ein wichtiges Ziel dieser Experimente ist zu untersuchen, inwieweit emotionale Hinweise der Erwachsenen eine Lernhilfe für die Kinder darstellen.
Daraus lässt sich dann verstehen, ob sich sprachliche und emotionale Faktoren bei der Sprachentwicklung der Kinder gegenseitig beeinflussen. Mit diesem Wissen über die Zusammenhänge von sprachlicher und emotionaler Entwicklung, lassen sich neue Verfahren zur Diagnose und zur Therapie von Sprachentwicklungsstörungen, aber auch anderen
Störungen, wie zum Beispiel Autismus entwickeln. Und wahrscheinlich lassen sich auch einige Entwicklungsstörungen bereits im Vorfeld verhindern. Das war es für diese Folge. Bis zum nächsten Mal. Neugierig bleiben. So und du sagst mir jetzt, was du alles schon gelernt hast.