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Formale Metadaten

Titel
OpenSeaMap
Serientitel
Anzahl der Teile
71
Autor
Lizenz
CC-Namensnennung 3.0 Unported:
Sie dürfen das Werk bzw. den Inhalt zu jedem legalen Zweck nutzen, verändern und in unveränderter oder veränderter Form vervielfältigen, verbreiten und öffentlich zugänglich machen, sofern Sie den Namen des Autors/Rechteinhabers in der von ihm festgelegten Weise nennen.
Identifikatoren
Herausgeber
Erscheinungsjahr
Sprache
ProduktionsortBerlin

Inhaltliche Metadaten

Fachgebiet
Genre
Abstract
OpenData ist in aller Munde... aber wie sieht es in der Praxis aus? Erfahrungen mit Bundes- und Landesbehörden in DE und international. OpenSeaMap hat in den letzten Monaten mit vielen Behörden sehr positive Erfahrungen gemacht: - Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrogrphie - Wasser- nd Schiffahrtsverwaltung - Bundesamt für Kartographie und Geodäsie - SwissTopo - Land Bayern - Land Baden-Würtemberg - Land Vorarlberg und weitere Behörden
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ChipkarteZeitreiseHöheGoogle MapsComputeranimation
Computeranimation
World Wide WebKonfigurationsdatenbankComputeranimation
FlächeDatenbankGebiet <Mathematik>Instanz <Informatik>ComputeranimationDiagramm
Gebiet <Mathematik>Open SourceComputeranimation
Turm <Mathematik>Machsches PrinzipOpen Source
Computeranimation
DatenbankVektorMeter
Computeranimation
DatenbankPILOT <Programmiersprache>Vorlesung/Konferenz
MeterPILOT <Programmiersprache>MagnettrommelspeicherComputeranimation
MeterFlächeComputeranimation
Fluss <Mathematik>Computeranimation
GeometrieOrdnungsrelationVorlesung/Konferenz
RechteckUpdateComputeranimation
MAPWiki
ModenWarren Abstract MachineGeodätische Linie
MetadatenZusammenhang <Mathematik>Zusammenhang <Mathematik>MetadatenBetrag <Mathematik>Quelle <Physik>Erkennbarkeit <Automatentheorie>Programm/Quellcode
Zusammenhang <Mathematik>Computeranimation
Chipkarte
Computeranimation
Transkript: Deutsch(automatisch erzeugt)
Ich möchte euch gerne mitnehmen auf eine kleine Zeitreise zum Thema Open Data. Ich bin Markus Berlocher, der Initiator von OpenSeaMap.
Zu OpenStreetMap und dem ganzen Kartenthema bin ich über Wikipedia gekommen, weil ich dort nach Möglichkeiten gesucht habe, Artikel mit Geo-Bezug mit schönen Karten zu verbessern. Ich habe dann bei Wikipedia vorgeschlagen, man könnte doch einfach Google Maps nehmen,
steht allen zur Verfügung, kann man da gut reinmachen und kann man jeden Artikel wunderschön illustrieren. Die haben mich fast gesteinigt. Sie haben mir dann erklärt, es gibt sowas wie OSM. Habe ich noch nie gehört, habe ich mir angeschaut, meine Heimatstadt Zürich. Ich habe noch nie so einen tollen Stadtplan gesehen wie von OpenStreetMap.
Dann mein Dorf, in dem ich lebe, jetzt in Franken. Mein Dorf bestand nur aus einer Straße und alles andere hat gefehlt. Da habe ich bei Wikipedia gesagt, OpenStreetMap kann man nicht brauchen, das taucht einfach nicht. Dann haben die mir gesagt, das ist ein Mitmachprojekt, da kann jeder mitmachen.
Da kannst du dein Dorf, was da fehlt, einfach selber zeichnen. Also habe ich angefangen als alter Pfadfinder mit dem GPS und dem Compass mein Dorf zu zeichnen. Dann habe ich gehört, es gibt Luftbilder, damit geht es viel einfacher. Also habe ich gedacht, Luftbilder reinladen, Luftbilder abzeichnen.
Leider haben aber die Luftbilder von Yahoo! waren die damals. Die haben genau vor meinem Dorf aufgehört. Und dann ging es los mit Open Data. Ich also zu meinem Bürgermeister, weil ich wusste, in seinem Büro hängt ein wunderschönes Luftbild. Da habe ich gesagt, können wir das nicht haben?
Da hat er gesagt, ja, wir haben Luftbilder von der ganzen Gemeinde, aber die gehören nicht uns. Da musste das Vermessungsamt fragen. Also ich zum Vermessungsamt und habe gefragt, Vermessungsamt, können wir eure Luftbilder benutzen? Da haben die gesagt, ja haben wir, aber wir sind nur eine Außensstelle, da musst du nach Nürnberg rein.
Also ich nach Nürnberg rein, gefragt, können wir eure Luftbilder haben? Da haben die gesagt, ja haben wir, aber wir sind nicht zuständig, da musst du nach München. Also ich nach München zum Vermessungsamt. Die gesagt, ja, wir haben einen, der nur dafür zuständig ist, Daten auszugeben. Mit dem verbinden wir dich jetzt. Und der hat gesagt, ja, super, endlich fragt mal einer nach unten Luftbildern.
Wie viel möchten Sie denn gerne haben? Also da ist man immer per Sie, bei den Ämtern. Wie viel möchten Sie gerne haben? Stellen Sie uns doch eine kurze Anfrage. Und da habe ich gedacht, ja, eigentlich brauche ich nur meinen Dorf, aber wenn wir schon ganz Bayern jetzt drüber reden, könnte man ganz Bayern nehmen. Also habe ich gesagt, ich hätte gerne die Luftbilder von Bayern.
Dann haben sie mir einen Kostenvoranschlag geschickt in fünfstelliger Höhe. Da habe ich gesagt, habe ich wieder angerufen und habe gesagt, so war das jetzt nicht gedacht. Weil wir machen das erstens alles ehrenamtlich, zweitens seit hier unsere Angestellten, wir haben mit unseren Steuergeldern die ganzen Luftbilder schon bezahlt, können wir nicht nochmal bezahlen.
War ein sehr freundlicher Mann, der hat mir sehr freundlich erklärt, gehen Sie auch manchmal ins Theater? Ich habe gesagt, ja, warum? Was hat das mit meinen Luftbildern zu tun? Ja, zahlen Sie da auch eine Eintrittskarte? Wissen Sie, dass das auch mit Steuermitteln finanziert ist? Und bei uns ist das genauso.
Dann haben wir ein bisschen hin und her geredet und so und dann hat er gesagt, ja, ich soll doch mal einfach im Ministerium fragen. Also ist der Minister angerufen und gefragt, wie ist denn das jetzt mit den Luftbildern? Und der hat gesagt, geben Sie mir ein bisschen Zeit. 14 Tage später hat er wieder angerufen und hat gesagt, wissen Sie was, OpenStreetMap ist ein cooles Projekt.
Dann machen wir ein Pilotprojekt. Weil, ich darf Ihnen die Luftbilder nicht schenken, da gibt es eine Gebührenordnung. Aber wir machen ein Pilotprojekt, nehmen einen großen Bereich von Bayern und dafür braucht OpenStreetMap nichts zu bezahlen. Also das war das erste Luftbilder aus Bayern 2008.
Das war ein Pilotprojekt, das hat so angefangen, zuerst eine Anfrage bei der Regierung. Die Regierung hat kurze Zeit, das hat drei Wochen gedauert, haben die das Pilotprojekt beschlossen. Dann gab es einen Vertragsentwurf im Linux-Haus in Essen.
Bei so einer Hacker-Tagung haben wir darüber diskutiert, wie man das am besten macht. Weil die wollten einen Unterschrift, die brauchen einen Partner, mit dem sie einen Vertrag machen. Und da habe ich gedacht, okay, also kein Problem. Ich heiße Markus Berlauer, ich unterschreibe Markus Berlauer. Die haben gesagt, ja, das reicht uns. Ich weiß nicht, was ich unterschrieben habe.
Die wissen nicht, in was für eine Rolle ich unterschrieben habe. Aber wichtig, die Unterschrift musste hin. Es ging dann sehr schnell nach der Vertragsunterzeichnung. Kurz darauf wurden die Daten geliefert. Der Sven Gegus hat einen WMS-Surfer aufgebaut, hat die ganzen Luftbilder da reingezogen.
Und so sahen die Bilder aus, da auf der rechten Seite. Und das Dunkelgelbe, das ist die Fläche von Bayern, die wir gekriegt haben. Dann wollten wir wissen, was bringt uns das eigentlich? Also ich wollte ja nur, um mein Dorf zu zeichnen.
Das wollte ich ja eigentlich. Und dann haben wir untersucht, was bringt uns das Ganze? Und Frederik Kram hat ein Vergleichsgebiet genommen, wo wir keine Luftbilder hatten. Und wir haben dann untersucht, das, was wir bekommen haben, und das Vergleichsgebiet, wie da die unterschiedlichen Mapping-Performen war.
Die Grafiken zeigen es ganz deutlich. Ab da, wo die Luftbilder geliefert wurden, ging das exponentiell hoch. Also ein Luftbilder ist richtig gut. In diesen drei Monaten, so war das Projekt befristet, gab es für die 10.000 Quadratkilometer Luftbilder 600 Freiwillige. Die haben insgesamt zwei Mannjahre Freizeit investiert.
Und es wurden 1,6 Millionen Punkte in die Datenbank eingetragen. Gleichzeitig war ich auf dieser Entwickler-Konferenz eben da im Linux-Haus. Ich habe keine Ahnung von IT. Aber die haben gesagt, wenn du was haben willst, dann musst du dorthin.
Dort werden die Entscheidungen getroffen. Und ich habe dann gesagt, ich bin Hochsegler. Und ich hätte gern Seekarten. Und OpenStreetMap macht irgendwie nur Landkarten. Und das ist ja nur, was weiß ich, 30 Prozent von der Welt. Und 70 Prozent sind ja mehrere.
Also mach doch da auch mal was. Und habe dann einen dringlichen Vortrag gehalten und darum gebeten. Und die haben gesagt, das ist alles Open Source. Mach einfach selber. Da habe ich gesagt, ich keine Ahnung. Also mit IT nichts am Hut. Und dann war aber dort der Olaf Hannemann. Das ist auch zufälliger Hochseesegler. Und da hat man Bier getrunken und geschnackt und von seinen Turns erzählt.
Und morgen früh um vier war das Projekt geboren. Wir haben gesagt, okay, wir fangen mal an zu zweit. Wir haben Rostock genommen, weil das kenne ich. Da war ich lange Zeit Segellehrer. Und da kenne ich die Stadt. Und haben gesagt, das nehmen wir mal als Musterhafen, um zu zeigen, wie denn das am Schluss ausschauen soll.
Nun, Rostock sah nicht so aus wie auf diesem Bild. Sondern es war ziemlich leer. Und dann habe ich gedacht, als Musterhafen, wenn das jetzt auf der Landseite so leer ist, ist eigentlich blöd. Also habe ich den Rostock angerufen bei der Stadt. Zweites Thema. 2009 habe ich den Rostock angerufen und habe gesagt, können wir eure Luftbilder haben? Ich war ein bisschen angefixt von Bayern.
Und habe gedacht, das geht da oben auch. Dann haben die gesagt, wir haben keine eigenen, aber die Landesvermessung, die hat. Und die Landesvermessung hat gesagt, nicht. Dann habe ich gesagt, aber in Bayern, also schaut mal da um, die können das, könnt ihr doch auch. Dann haben sie nochmal mit dem Minister telefoniert und nicht. Und der nette Mann von Rostock, von der Stadt,
der hat gesagt, lass uns mal ein bisschen Zeit, ich rufe sie wieder an. 14 Tage später ruft er an und sagt, ihr könnt alle Hausumrisse haben und die Hausnummern dazu. Und ich habe gesagt, wie geht denn das, die gehören doch auch dem Staat. Ja, die gehören dem Staat, aber wir haben die erfasst
und die sind bei uns in der Datenbank. Und wir müssen die zwar verkaufen, da kommen wir auch nicht drum herum, aber wir haben uns Folgendes einfallen lassen. Wir nehmen einfach jeden Hausumriss und tun den um Vektor 2 Meter irgendwo hin verschieben. Dann sind die Daten nämlich falsch.
Und falsche Daten dürfen wir verschenken. Ja, das hat auch wieder Sven Gäggus gemacht, also wunderschön, der macht ganz tolle Arbeit, der hat das dann da integriert. So sieht die Stadt in Rostock aus, wunderschön.
Und so sah es dann nachher aus, nachdem die Hausumrisse drin war. Dann ein kleiner Zwischensport in meiner Heimat in Bayern. Da ist ein Feuerwehrmensch und der hat gesagt, wäre doch cool, wenn man alle Hydranten drin hätte.
Ich habe gesagt, ja, wäre eigentlich cool. Da haben wir eine kleine Karte gemacht, das ist ja relativ einfach, mit oben leer, ist einfach so, Dinge da so rauszunehmen. Und da ist einer rumgereist und hat einfach jeden Hydranten eingezeichnet. Das dauert so lange. Also ich war wieder zur Gemeinde und habe gesagt, habt ihr denn jetzt irgendwie,
ihr habt doch irgendwie so ein KISS? Und da haben die gesagt, ja, wir haben ein KISS. Ja, dürft ihr die Daten rausgeben? Ja klar, dürften wir die? Ja, müsst ihr da nicht erst Bayern fragen? Nein, müssen wir nicht. Weil wir haben eigenes KISS, wir haben eigene Daten und die gehören uns. Und ihr wollt die haben? Ja klar, könnt ihr die haben.
Also wir haben den ganzen Kataster gekriegt von der Gemeinde. Wieder der Sven Gegos, das Ganze eingepflegt in die Datenbank. Und so sind jetzt alle Häuser drin und alle Hydranten drin. Was lernen wir dabei? Was habe ich dabei gelernt? Ich möchte euch das gerne weitergeben, das ist meine Botschaft an euch.
Es gibt immer eine Lösung. Es ist eigentlich ganz einfach. Die Leute, die wollen, die wissen, was Open Data ist, die müssen nur eine Lösung finden. Aber Fragen reicht. Und wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Dann war ich in Lauf. Die Stadt Lauf hat eigene Luftbilder. Die haben nämlich einen IT-Verantwortlichen, der zufällig auch Pilot ist. Und der hat ein Faible für digitale Autos.
Und der hat gesagt, du geh doch mal zu meinem Bürgermeister und frag den mal. Und der hat gesagt, ja klar, könnt ihr haben. Wir brauchen sie ja eh nicht. Wir haben das einfach einmal gemacht, weil es hip ist. Drum liegen die jetzt rum. Und da hat wieder Sven Gegghus WMS aufgesetzt, die Luftbilder hineingezogen.
Und die haben eine Auflösung von 15 cm. Im Gegensatz zu den von Bayern, die nun eine Auflösung von 2 m hatten. Also hat man da in Lauf hervorragende Luftbilder gehabt, konnte hervorragend kartografieren, also richtig vom Feinsten abmalen. War ein tolles Projekt.
Ja, noch einmal zurück. Etwas später, also zwei Jahre später, hatten das Land Bayern beschlossen aufgrund von dieser tollen Erfahrung von damals mit den 2 m Luftbildern. Sie stellen jetzt alle Luftbilder frei für ganz Bayern, für den ganzen Freistaat, die ganze Fläche. Allerdings in 2 m.
Und dann habe ich angerufen, habe mich bedankt und habe gesagt, ich habe ein bisschen lange gewartet. Inzwischen ist State of the Art 15 cm. Dann haben sie noch einmal diskutiert und haben dann aber beschlossen, das machen sie nicht. Die wollen es lieber verkaufen.
Also auch nicht immer wo ein Wille ist, ist auch der Wille weitgehend. Dann gab es das Geordatenzugangsgesetz. Und das war ja auch 2009. Da hat man beschlossen, alle Bundesdaten öffentlich zur Verfügung zu stellen.
Habe ich mich gefreut und habe gedacht, nehmen wir doch einfach. Nur das Problem war, sie haben vergessen reinzuschreiben, dass das nichts kosten soll. Also galt die alte Gebührenordnung und das hat uns nicht wirklich genützt. 2012 hat man dann nachgebessert und hat gesagt, okay, das soll geldleistungsfrei zur Verfügung gestellt werden.
Und die Nutzung soll auch kommerziell möglich sein. Damit haben wir gedacht, es ist eigentlich jetzt überhaupt kein Problem mehr mit unserer Lizenz. Ich kenne mich überhaupt nicht aus mit Lizenzen, aber mir hat man erklärt, wir müssen das auch für kommerziell frei zur Verfügung stellen können, sonst geht es nicht.
Wir von OpenSeaMap machen vor allem mit mehr. Und was uns fehlt, sind die Binnenwasserstraßen. Nun gibt es aber eine Wasser- und Schifffahrtsverwaltung. Und die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung hat alle Binnenwasserstraßen hervorragend erfasst. Mit allem drum, was man braucht für die nautische Orientierung auf den Binnenwasserstraßen,
inklusive den Flüssen, Flussbetten, Flussbreite, Wasserstraßen, was gebackert ist und so, das ist alles drin. Dann gab es eine Geodatennutzungsverordnung.
Und da steht in § 2 drin, alles ist erlaubt. Man darf die Daten verändern, man darf sie kombinieren mit OpenStripMap-Daten, man darf sie veröffentlichen, also man darf OpenData vom Feinsten. In § 2 steht, man muss einen Quellvermerk machen, das ist die einzige Bedingung. Kein Problem, Quellvermerk, RefTag an die Daten schreiben,
kommt von der Wasser- und Schifffahrtsdirektion, die hatten so einen langen Sermon, den man da reinkopieren konnte, überhaupt kein Problem. Also haben wir angefangen. Hier in Mainz haben wir die Binnenwasserstraßen eingetragen. Das Hellblaue, was man da sieht, ist die gebackerte Fahrrinne.
Also da dürfen die Schiffe, können die Schiffe mit Tiefgang fahren. Und die ganzen Seezeichen und Brückendurchfahrtshöhen und zwischen welchen Pfeilern man wo, wie, wann durch kann, wenn der Schiff wie, wie groß ist und so, haben wir alles da rein gemacht in OpenStripMap, nachher gerendert und sieht cool aus. Wir haben leider die Rechnung nicht mit dem Wert gemacht.
Der Wert war in diesem Fall nicht das Wasser- und Schifffahrtsamt, weil mit denen haben wir telefoniert, sondern der Wert war OpenStripMap. OpenStripMap hat irgendwann einen ganz bösen Mail geschrieben, dass wir doch da die Bedingungen nicht einhalten dürfen und können und dass wir da an der Lizenz vorbei arbeiten.
Das Problem ist folgendes, man kann zwar einen RefTag machen und das da reinschreiben, aber im RefTag, den kann ja jeder löschen. Das ist ja Open Data, auch bei uns. Wenn der gelöscht werden kann und gelöscht werden würde,
würden wir die Bedingungen von dem Bundesdatengesetz nicht mehr erfüllen. Da waren wir ziemlich verärgert, haben dann wieder bei der WSV angerufen und gefragt, was sollen wir denn machen? Die haben gesagt, ja, das müsst ihr schon selber wissen. Also wir können euch nur sagen, unsere Daten sind frei.
Ihr könnt sie verändern, nutzen, einbinden, machen. Wir wollen, dass die Open Data sind. Wir haben nur eine Bedingung, ihr müsst halt reinschreiben, dass sie von uns sind. Ja, wo soll man das reinschreiben? Haben wir überlegt und überlegt und überlegt. Und sie müssen nahe bei den Daten sein, also man kann es nicht ins Wiki reinschreiben. Selbst im Wiki hätte es ja nicht genützt,
weil das Wiki ist ja auch frei editiert mal, das kann auch jeder löschen und verändern. Da waren wir ziemlich stinkig. Jetzt sagt die WSV, also der Bund sagt, ihr dürft die Daten haben. Und Open Street Map sagt, geht nicht. Also ich habe die Welt nicht mehr verstanden. Dann haben wir bei der WSV gesagt,
so jetzt müsst ihr diese Benutzungsverordnung, also wenn ihr wirklich Open Data wollt, dann müsst ihr die Benutzungsordnung ändern. Da haben die gesagt, die ist jetzt vier Wochen alt. Vor vier Wochen hat der Minister die vorgelegt gekriegt, hat die unterschrieben. Jetzt können wir nicht nach vier Wochen kommen und sagen,
das taugt nicht, lieber Herr Minister, wir haben einen Fehler gemacht, nochmal von vorne. Wenn wir das vorher gewusst hätten, weil das überhaupt kein Problem gewesen wäre, haben die gesagt, aber jetzt ist es zu spät. Also ich bin beim Minister angerufen und gesagt, wir haben da ein Problem, was kann man denn da machen? Weil ich kann mir das ja leisten, ich bin ein Privatmann
und ich kriege keins auf den Deckel, ich habe ja nicht das Ding verbockt. Der Minister gesagt, ja sehen wir, wir haben das Problem schon erkannt. Ich habe gesagt, ja gut, und was machen wir jetzt? Er sagt, ja wir sind dran. Also er ist mir auf die Wiedervorlage gelegt,
nach einem Monat wieder angerufen und fragte uns. Er hat gesagt, ja wir sind dran. Wiedervorlage nach einem Monat wieder angerufen. Also so muss man mit Behörden, das ist vielleicht auch noch ein Tipp, wenn ihr mit Behörden umgeht, einfach dranbleiben. Freundlich, der muss wissen, alle Monate vier Wochen seid ihr wieder da.
Dann hat das Wirtschaftsministerium damals, das ist noch ein schönes Bild, wie Mainz aussieht im Luftbild. Wir haben auch Bing-Luftbilder integriert, weil manche Sachen kann man besser auf ein Bing-Luftbild erkennen als in der Karte.
Darum haben wir als zweiten Layer Bing in OpenCMAT mit drin. Also Geo-Nutzverordnung, Geodatennutzungsverordnung. OpenCMAT und die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung. Wir also gefragt, die also geantwortet, ja klar. Dann OpenCMAT gesagt, jetzt.
Dann wieder wir an die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung angerufen und gesagt, was machen wir jetzt? Dann die gesagt, Bundesgesetz, wir können da auch nichts machen, Minister hat schon unterschrieben. Dann wir gesagt, ja und was machen wir denn jetzt?
Dann die ans Ministerium gefragt, die gesagt, du ist eure Sache, wir haben das Gesetz erlassen, ihr müsst es jetzt nur umsetzen, findet einen gescheiten Weg. Die, das uns wieder kommuniziert, wir dann selber zum Bundesministerium und gefragt,
also irgendwie muss man da eine Lösung finden. Der Bund hat dann gesagt, okay, das geht nicht mehr in die Zuständigkeit vom Verkehrsministerium, sondern das geben wir dem Umweltministerium. Die sollen einen neuen Entwurf machen für Geodatennzugangsgesetz. Also ich bei denen regelmässig mit denen telefoniert,
wie man das am besten machen könnte und was wir denn gerne hätten, wie es denn ausschauen müsste. Die dann den neuen Entwurf wieder zurück zum Ministerium, das wurde dann irgendwann verabschiedet, und kam dann wieder zurück zu WSV. Aber inzwischen hieß das Ministerium plötzlich anders, die haben dann den Namen gewechselt und auch die Leute gewechselt,
das macht es immer kompliziert. Also wenn man irgendwo dran ist, ein Ansprechpartner hat sich mit dem gut verständigt, sich mit dem gut auskennt und dann kommt plötzlich ein neuer und man muss von vorne anfangen. So, die Geonutzverordnung heißt, der Paragraph 3, um den es ja ging mit der Referenzierung,
alle den Geodaten, Metadaten und beigegebenen Quellenvermerken und sonstigen rechtlichen Hinweise müssen erkennbar und im optischen Zusammenhang eingebunden werden. Kein Problem. Veränderungen, Bearbeitungen, neue Gestaltungen oder sonstige Abwandelungen mit einem Veränderungshinweis beigesehen werden, auch kein Problem.
Der Zusatz, dass man das garantieren muss für immer, der ist weggefallen. Und es kam ein neuer Zusatz dazu, oder sofern die geodatenhaltende Stelle dies verlangt, der beigegebene Quellenvermerk gelöscht wird. Und diesen Satz, den müsst ihr euch merken. Das ist der entscheidende Satz. Also, wenn ihr Daten vom Bund braucht,
sagt denen Paragraph 3 Absatz 2, zweiter Satz, bitte verlangt, dass wir, wenn wir eure Daten nehmen, den Quellenvermerk löschen. Was haben die davon? Erstens, wir tun ja Daten verändern, also verbessern.
Wenn wir die Daten verändern und verbessern, dann sind sie keine amtliche Daten mehr. Und wenn die dafür haften müssen für ihre amtlichen Daten, wir aber die verändert haben, verbessert natürlich, wir könnten sie auch verschlechtert haben, dann hätten die ein Haftungsproblem. Also haben die ein Interesse daran,
dass wir den Zusatz löschen und die Attributierung löschen. Und genau das hat jetzt die WSV gemacht. Die haben mir einen Brief geschrieben, wir werden jetzt als nächstes für alle unsere Daten verlangen, dass ihr die Referenzierung löscht. Und sofort haben wir angefangen zu importieren.
Diesen Satz, den müsst ihr euch merken, der gilt für alle Bundesdaten. Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung hat inzwischen, das ist jetzt auch wieder ein Vierteljahr her, die haben inzwischen beschlossen, für alle Daten gilt das, die sie haben. Die haben das einfach im Amt beschlossen,
dieser Zusatz im Zusammenhang mit Open-Strip-Map gilt für alle Daten der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung. Und das ist sozusagen ein Modell. Und dieses Modell, das könnte sich bundesweit umsprechen. Vielen Dank.
Erstmal danke für den Vortrag. Gibt es Fragen? Ja. Fangen wir mal da um an. Wir müssen erst mal ein Mikro dahin kriegen. Spreche einfach laut, das geht schon. Ich habe eine Frage.
Wie ist das Verhältnis zur freien Tonne? Keine Ahnung. Hast du das gleiche, was du mit dem Schifffahrtsamt probiert hast, auch beim BSH probiert? Beim BSH ist es viel einfacher. Das BSH weiß, das sind lauter Kartografen.
Und die Kartografen sagen, wir machen unsere tolle Arbeit und wir möchten, dass möglichst viele Leute von profitieren. Und wir möchten die verschenken. Leider haben wir eine Benutzungsordnung. Eine Gebührenverordnung. Und da kommen wir nicht drum herum. Und die haben uns vor drei Jahren gesagt, es dauert mindestens zehn Jahre, bis wir da irgendwie dran sind.
Inzwischen sind sie dran, alle Daten sind frei. Gibt es weitere Fragen? Ich bin Achim Poprich vom Bundesamt für Kartografie und Geodesie. Erstmal vielen Dank für die Darstellung.
Ich möchte nur noch einmal betonen, es handelt sich bei diesen ganzen Vorschriften um Bundesdaten. Richtig. Also es geht nicht um die Luftbilder, die von den Ländern erfasst werden oder von Katastardaten. Richtig. Aber es hat auch ganz klar gezeigt, es sind zwei verschiedene Welten. Und in allen Welten gibt es solche und solche Menschen.
Das ist ein solcher. Es kommt nur darauf an, die Richtigen zu treffen und die Richtigen, die auch eine Entscheidung treffen. Ich denke, eine Frage können wir noch. Eine unbeantwortbare Frage, wo kommt der gute Wille her, bei den richtigen Menschen? Von den Beamten?
Naja, ich bin Hochseesegler. Denk mal, ja. Ich bin Hochseesegler, ich will gratis Karten haben, darum mache ich das Ganze. Genau, ich denke mal, wir sehen das einfach mal als Kompliment für alle Beteiligten, dass da wirklich Klimmzüge gemacht wurden, um Sachen möglich zu machen. Da möchte ich mich auch noch einmal für bedanken,
auch für den Vortrag. Und dann machen wir jetzt fünf Minuten Pause.