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Open Data und Selbstorganisation

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Formal Metadata

Title
Open Data und Selbstorganisation
Title of Series
Number of Parts
71
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CC Attribution 3.0 Unported:
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Production PlaceBerlin

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Abstract
Public Space Invaders und die Berliner Gartenkarte setzen sich beide auf ihre Weise mit dem öffentlichen Stadtraum auseinander: Auf der einen Seite stehen Selbstorganisationsprozesse temorärer architektonischer Interventionen, auf der anderen die Visualisierung der Verteilung von Projekten der Urbanen Landwirtschaft in Berlin. Vermittelt werden beide Aspekte durch die ausschließliche Verwendung von Open Source Software und einer medientheoretischen Betrachtung der Prozesse als "Organisierte Netzwerke". Nicht nur flache Hierarchien der Selbstverwaltung oder dezentrale Kommunikationsstrukturen zeichnen diese Vorgänge empirisch aus, sondern auch ein Bekenntnis zur legalen Ausreizung des Urheberrechts zur Schaffung einer Wissensallmende. Die Lizenzierung von Daten und Source Code ermöglicht demnach neue Handlungsformen, die erst langsam in der Allgemeinheit Anerkennung finden. Leider führen Mischformen noch allzu häufig zu präkeren Arbeitsbeziehungen, da Kollaboration oftmals mit kostenloser Arbeit verwechselt wird. Nun stellen wir uns die Frage, wie in Realisierung der gemeinschaftlichen Zukunft unserer Gesellschaften Offene Daten und dezentrale Prozesse dem Gemeinwohl dienen werden. Daher liegt ein großes Augenmerk gegenwärtig auf der Sichtbarmachung bereits stattfindender Entwicklungen, um sie gemeinsam in einen größeren Kontext zu stellen. Ideellerweise helfen semantische Technologien dabei monistische Theorien durch ein Netz lokal definierter Ontologien zu ersetzen, um selbst die Epistemologie zu dezentralisieren. Wir arbeiten gemeinsam an der Schaffung neuer Sprachen der Selbstorganisation.
HTMLIP addressComputer animationLecture/Conference
Zoom lensXMLUMLComputer animation
User interfaceWeb applicationLecture/Conference
SummierbarkeitIMPACT <Programmierumgebung>ProviderZoom lensMaxima and minimaDrahtloses vermaschtes NetzComputer animation
Computer animation
HierarchySurfaceLecture/Conference
BlogDatabaseSmart cardMicrosoftComputer animation
Row (database)Server (computing)MicrosoftRoute of administrationSmart card
Smart cardPrint <4->Lecture/Conference
RoundingDatabaseVisualization (computer graphics)Process (computing)Open sourceLecture/Conference
HTTPProcess (computing)HierarchySurfaceXML
InformationPerspective (visual)Decision theoryLink (knot theory)Lecture/Conference
Process (computing)XMLComputer animation
High-level programming languageOrganic computingAbbildung <Physik>Computer animation
InformationsgesellschaftHierarchyService (economics)Self-organizationField (mathematics)Engineering drawing
State of matterService (economics)Lecture/Conference
Row (database)KommunikationRoute of administrationPresentation of a groupWeb browserSwitch <Kommunikationstechnik>DemosceneSelf-organizationXML
InternetHierarchyComputer animation
Electronic data processingRoute of administrationForm (programming)GoogleStandard deviationWikiService (economics)Interface (computing)Lecture/Conference
SoftwareWikiHardware-in-the-loop simulationGodACM <Nachrichtentechnik>Artificial neural networkNetwork switching subsystemRSA (algorithm)Set (mathematics)Presentation of a groupSpeciesRepresentation (politics)XMLComputer animation
Uniform resource locatorVertical directionBlu-ray DiscHTTPReal-time operating systemGit <Software>Lecture/ConferenceComputer animation
Electronic data processingCurve fittingComputer animation
Eigenvalues and eigenvectorsMittelungsverfahrenPlane (geometry)Gebiet <Mathematik>Local ringMathematical structureNumerisches GitterProcess (computing)HierarchyWikiLecture/Conference
Local ringSound <Multimedia>PDF <Dateiformat>CountingHidden Markov modelLucas sequenceWikiXML
Agent <Informatik>Hidden Markov modelNetwork-attached storageKommunikationWikiInformationComputer animation
Division (mathematics)Civil engineeringDigital object identifierPoint of saleCDC <Computer>TypCAPE <Informatik>Gebiet <Mathematik>Link (knot theory)Graph (mathematics)Similarity (geometry)Representation (politics)WikiComputer animation
CW-KomplexARCHIVE <Programm>Lecture/Conference
Computer animation
Transcript: German(auto-generated)
Vielen Dank, dann zunächst zum Einstieg. Die Frage ist, ist irgendjemand aus der Verwaltung anwesend, der in irgendeinem Amt arbeitet oder so? Ah, das ist schon mehr als ich erwartet hatte. Dann könnt ihr euch den ganzen Kram auch unter der oder der anderen Adresse selbst ansehen und auf den Schirm holen.
Ich werde euch etwas zu zwei Projekten zeigen, an denen ich teilgenommen habe in den letzten zwei Jahren. Das ist eines Public Space Invaders. Das war eine kollektive Forschung zu Kollaborationspraktiken im Feld von architektonischen Interventionen.
Das klingt für euch jetzt erstmal ziemlich fern. Und im zweiten Schritt erzähle ich euch etwas über die Berliner Gartenkarte ebenfalls. Das ist eine kollektive Forschung zu Urban Gardening und urbaner Landwirtschaft in Berlin, inklusive
dann auch einer Karte, wo wir dann auch hier wahrscheinlich wieder besser aufgehoben sind. Und dann versuche ich die beiden Konzepte, die sich da entwickelt haben, hinterher zusammenzuführen und ein bisschen zu extrapolieren und zu gucken, wohin bewegen wir uns mit Open Data aus der Zivilgesellschaft quasi.
Zunächst die Public Space Invaders haben versucht... der Bildschirm ist wirklich... nein... genau. Zunächst ging es einfach darum, verschiedene Personen und Kollektive und deren
Projekte zu kartieren und nachzuzeichnen, welche Personen in welchen Projekten mitgearbeitet haben. Eigentlich geht es nur darum, ein Grafen, ein Netzwerk zu zeichnen von Aktivisten, die unterschiedlich miteinander kollaborieren. Das Ganze ist dann in einer Web-Applikation gemündet, wo man sich das aussuchen konnte, wie man sich das filtert.
Der Prototyp ist nie wirklich weiterentwickelt worden, aber im Endeffekt sollte es sowas werden wie dieses nette Ding, dass man an einem Zeitstrahl sehen kann, welche Personen wann im Prozess beteiligt waren
und mit welchen Fähigkeiten oder welches Wissen sie in einen Prozess reingebracht haben, wie dieses Wissen auf andere Menschen weitergegeben wurde und wie sich Arbeitsgruppen zum Beispiel bilden.
So, ich mache das jetzt doch zu kompliziert hier. Dieser Prozess lief vor zwei Jahren und wir hatten uns hauptsächlich auf Initiativen in Berlin und Paris konzentriert, weil wir da selbst mit dran teilgenommen haben. Deswegen sind beide Projekte auch Action Research, also Aktionsforschung, direkt im
Feld, die versucht, aus den Anforderungen des konkreten Arbeitsalltags Methoden daraus abzuleiten, wie wir uns als Gruppen selbst organisieren, also ad hoc Kollaboration spielt da eine Rolle und dezentrale Entscheidungsfindungen, flache Hierarchien und so weiter.
Dann als nächstes kurz, einfach nur, weil ich am Ende lieber mehr Diskussion hätte oder die Sonne genieße. Die Berliner Gartenkarte ist entstanden als Studienprojekt an der FU Berlin und wir haben einfach den urbanen Acker hier in Berlin gefragt,
können wir eure Daten haben und daraus ein Webgiz machen? Ganz einfache Frage. Die Antwort war dann leider nicht so einfach, weil die selbst eine ganz neue Datenbank aufgebaut haben, die von Stadtacker und Vipromt in diesen Prozess mit einbezogen worden sind und eine Webkarte gebaut haben, die war jetzt falsch rum,
die versucht hat, die Gärten halbwegs schön zu visualisieren. Das ist, na, noch mal zurück, diese hier. Leider basierte das System, und da fängt es jetzt schon langsam an ein bisschen zu knistern, auf Microsoft Sharepoint
und es war ihnen leider nicht möglich, unsere Applikation bei sich zu integrieren, weil wir Administrationszugänge zu den Servern hätten haben müssen, um eine ganz einfache Webkarte mit anzubinden. Deshalb die jetzt selbst auf
etwas aufbauen, was ich besser nicht zeige, sonst fallen euch die Augen raus. Aber der Prozess setzte sich weiter, wir hatten zumindest schon im Prozess darauf gepocht, dass offene Lizenzen verwendet werden, dass die Daten als Creative Commons zumindest, wenn schon nicht als ODBL, lizenziert werden, sodass wir weitere Derivate von den Datensätzen erstellen könnten.
Und das nächste war dann die Printkarte, die auf A0 gedruckt in diesen 100 Gärten, die auf der Karte zu sehen sind, ausgehängt wurde.
Hier haben wir sie nochmal schöner. Also haben wir uns mit diesen anderen Initiativen in diesem Forschungsverbund zusammengetan, die Daten von verschiedenen Leuten weiter aktualisieren und bereinigen lassen, über die kollektive Datenbank, dieses Sharepoint-Ding,
und haben unsere Erfahrungen aus der Webkarte, die wir vorher gewonnen hatten, benutzt, um dieses Stück dort zu produzieren, was einfach auch für die Initiativen und für die Leute, die in den Initiativen tätig sind, schon eine sehr wichtige Visualisierung war und weiterhin ist,
um zu zeigen, wie aktiv ist das Feld. Und da ähnelt diese Forschung dann irgendwo auch wieder den Public Space Invaders, weil es einfach darum geht, sichtbar zu machen, was für Ressourcen eigentlich in gemeinschaftlich orientierten Prozessen gebunden sind und was Leute durch Zusammenarbeit in der Lage sind, auf die Beine zu stellen.
Ihr kennt das in Form von Open Source, aber da werde ich später nochmal drauf eingehen.
Letztendlich habe ich auch durch meine Arbeit beim Institut für kreative Nachhaltigkeit und deren Teilnahme am Wintercamp 2009 vom Institut für Netzwerkkulturen aus Amsterdam die Theorie der Organized Networks kennengelernt, welche von Ned Rossiter aus Australien und Hed Loving eben vom INC in Amsterdam ausgearbeitet wurde
und beschreibt, wie wichtig es eigentlich ist, dass selbstorganisierte Prozesse, die mit flachen Hierarchien arbeiten, effektive Entscheidungsfindungsmethoden etablieren und aber auch dabei nicht an einzelne Personen gebunden sind,
sondern eben Netzwerkeffekte ausnutzen können, die zu resilienterem Verhalten des gesamten kollektiven Organismus führen. Also die Philosophen sprechen davon Collective Intentionality oder andere Leute.
Es gibt diesen Text von Eugene Thacker, Networks, Swarms and Multitudes, wo einfach das Schwarmdenken, wie organisiert sich der Menschheit, soziales Wesen in der Gruppe, auch mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien.
Hier hinter diesem Link befindet sich auch ein recht aktueller Text von den beiden zu dem Thema, der auch nochmal in der Perspektive der Finanzkrise und den aktuellen politisch-ökonomischen Gegebenheiten der Welt diskutiert werden.
Als nächstes springen wir dann auch in den Prozess, den ich gestern schon kurz im Lightning Talk angesprochen habe. Mende.io ist unsere Kommunikationsplattform und basiert gewissermaßen auch auf den Erfahrungen, die in den anderen Prozessen vorher gewonnen wurden.
Da gibt es eigentlich auch ein schöneres Bild, das wird auch wieder kleiner. Das ist nicht ganz so triviales, wenn zehn Initiativen zusammenkommen. Alle sagen jetzt, wir kartieren alle Alternativen, die es gibt.
Vielleicht habe ich da nochmal ein schöneres Bild. Dass wir gerade jetzt merken, wie die Gewohnheiten der Personen, die aus hierarchischen Arbeitsumfällen kommen,
also alles, was ähnliche soziale Strukturen aufweist, wie die Universität oder Academia, der Nationalstaat mit seinen hierarchischen Institutionen und auf der anderen Seite auch die kommerziellen Kooperationen,
die in der Theorie der Organized Networks als Networked Organizations dargestellt werden. Dort wird quasi erklärt, dass der Machterhalt in hierarchischen Strukturen daraus resultiert, dass sich dieselbe Form der sozialen Organisation stets reproduziert dadurch,
dass wir strukturelle Ähnlichkeit zwischen den sozialen Körpern haben und quasi ein horizontaler Austausch zwischen zwar verschiedenen Hierarchieebenen von hierarchischen Organisationen stattfindet, aber eben kein vertikaler Austausch von unten nach oben.
Und das versuchen wir halt als Netzwerkgesellschaft oder Informationsgesellschaft zu bekämpfen oder neu zu formulieren. Die These wäre, die Selbstorganisationen der Zivilgesellschaft wird durch die Schaffung neuer Institutionen die gleichen Dienstleistungen anbieten können, die heute vom Staat oder von Firmen getragen werden,
aber eben auf gemeinschaftliche, soziale Art und Weise. Das ist die These. Und deswegen gibt es eben auch diesen Prozess, der versucht darzustellen, was es überhaupt schon an alternativen Ökonomien gibt.
Und interessanterweise bezieht sich quasi der Prozess auf sich selbst, da es hauptsächlich darum geht, die Sichtbarkeit von Selbstorganisationen zu erhöhen. Man packet 30 Layer auf eine Karte und alle sind sofort schlauer. Aber auf der anderen Seite fällt in der Selbstorganisation dieser Gruppe auf,
dass die Leute noch in ihren alten Schemata gefangen sind und die verteilte Kommunikation, die wir aus 20, 30 Kommunikationskanälen gleichzeitig, die wir bespielen, als Digital Natives überhaupt nicht nachvollziehen können.
Das heißt, das war jetzt gar nicht mehr in der Präsentation. Da möchte ich euch was Schönes zeigen. Das haut jetzt in der Auflösung überhaupt gar nicht hin, aber vielleicht so.
Ja, genau. Also das ist eine Applikation, die zum Browsen von semantischen Datenbeständen geschaffen wurde als Demo. Und es wird einfach offensichtlich, dass wir mit der linearen Repräsentation von Wissen nicht mehr sehr weit kommen werden,
wenn wir versuchen, diese Vielfalt, die in diesen Datensätzen steckt, abzubilden. Was heißt, ist, dass die Filter, die wir benutzen, um unsere Kommunikation zu ermöglichen,
stets uns nur noch einen Ausschnitt dessen zeigen, was uns wirklich interessiert. Der totalitäre Universalismus des Projektes der Moderne kann langsam vielleicht wirklich an den Nagel gehangen werden. Und die Links sind alle in dieser Präsentation. Im Endeffekt, ihr kennt diesen Spruch, the medium is the message,
geben uns die neuen Kommunikationsmöglichkeiten des Internets quasi als nächsten Schritt nach dem Buchdruck seit bald 400 Jahren
ganz neue Möglichkeiten in die Hand, wie wir uns als Gemeinschaft organisieren. Und flache Hierarchien herbeiführen können, wo Wissen einfach schneller fließen kann
oder wo sachlich und emotional gleichzeitig ein stärkerer Austausch stattfindet, weil wir in die Breite gehen können und uns dank der Visualisierungsmöglichkeiten wie zuvor, einfach nur als Brainstorming-Idee diese Vielfalt eben auch trotz der Komplexität irgendwann zu eigen machen können.
Und ich denke, dass die Personen, die hier als Vertreter der freien Softwarebewegung und im Besonderen für Geostandards und Geodatenverarbeitung eine führende Rolle führen sollten
in der Lobbyarbeit gegenüber den Verwaltungen und den Firmen, um zu zeigen, dass offene Standards funktionieren, dass offene Schnittstellen ein fruchtbares Ökosystem von Diensten und von Firmen oder einfachen Anwendungen, irgendwie eine Kartierung, wo ist der nächste Bäcker?
Okay, das kann Google auch, aber wir können das besser herstellen können. Und da appelliere ich quasi an alle Anwesenden, in den Austausch zu treten und einfach auch andere Medien zu benutzen, um das Wissen zu präsentieren.
Ich spreche dabei zum Beispiel von Sachen wie dem Federated Wiki. Ward Cunningham, der Erfinder des Wikis, hat dieses Ding irgendwann mal zusammengebaut. Und was wir jetzt hier oben schon sehen, hier ist es neu.
Es gibt nicht mehr wie in Wikipedia den neutralen Standpunkt und die neutrale Sicht der Dinge, aber es gibt eine Vielfalt und eine große Menge von Repräsentation. Hier unten laden sich jetzt andere Wikis, die mit diesem verbunden sind.
Und eigene Felder abdecken, aber doch dasselbe Thema wie zum Beispiel diese Welcome Visitor Seite auf unterschiedliche Arten und Weisen repräsentieren. Das heißt, wir suchen nach Möglichkeiten, wie wir, so das war jetzt eigentlich die Präsentation,
hier in so einem Baum angeordnet, wie wir durch die Verwendung von Echtzeit-Kollaborationsmethoden oder versionierten Kollaborationsmethoden Ideen, die von Git her stammen, in unser soziales Protokoll integrieren und die Werkzeuge tatsächlich benutzen,
um eine freie, offene, gleiche und so weiter Gesellschaft herbeizuführen. Danke.
Ja, recht vielen Dank für den Beitrag, der denke ich doch viele Thesen enthalten hat, die zur Diskussion einladen. Sind schon Wortmeldungen. Gut, dann überlegen Sie wieder sich eine Frage und ich stelle derweil eine.
Und zwar habe ich das richtig verstanden, dass Ihr der Hierarchie quasi den Kampf angesagt habt und sagt, Selbstorganisation ist die Lösung für fast alles in der Zukunft.
Das sind ja jetzt schon wieder zwei Behauptungen. Das eine ist, dass wir der Hierarchie den Kampf angesagt haben und das andere, dass Selbstorganisation eine Lösung ist. Also das erste ist, dass natürlich sich in verteilten Netzen lokale Hierarchien bilden können und auch gewissermaßen manchmal sollten, wenn sich zum Beispiel in so einem Prozess wie dem MMM,
irgendwo war ein Bild hier, wenn da 50 Leute oder 30 Leute zusammen können, dann können nicht alle basisdemokratisch über jede Einzelheit entscheiden. Das heißt, es kommt zur Ausbildung von lokalen Hierarchien mit ein, vielleicht zwei, drei Ebenen, je nachdem was benötigt wird.
Aber wenn die Kommunikationsweisen, die dem zugrunde liegen, selbst schon dezentral aufgebaut sind, kann es sich gar nicht viel weiter aufstapeln, ist die These. Und das zweite ist, dass Selbstorganisation nicht die Lösung ist, aber ein Mittel. Okay, aber ist dann nicht Wikipedia der Beweis des Gegenteils,
dass sich also viele Hierarchiestufen bilden und die dann auch das System selber nicht mehr voranbringen oder den Zweck selber nicht mehr voranbringen, sondern einfach auch bloß noch dem eigenen Machterhalt und der eigenen Sicherung der Wichtigkeit dienen?
Wenn man das jetzt wieder in die Begriffe von der hegemonialen Reproduktion von Machtstrukturen formuliert, dann sehen wir einfach aber auch, dass durch den Ansatz des neutral point of view auch wieder eine universalistische Tendenz in Wikipedia als Medium eingebaut ist,
die eben zu der Reproduktion von solchen Strukturen führt. Deshalb ich hier dieses Federated Wiki so groß hochhalte und auch versuche, in der Selbstorganisation von Organisationen zu verwenden, in der Dokumentation von Prozessen,
in dem eben mehrere Perspektiven auf ein Thema zusammenkommen können und dann, das Protokoll entwickelt sich ständig weiter, da werden neue Versionierungsmechanismen gebastelt, um zum Beispiel, wir können mal ein neues Wiki aufmachen. Dazu hätte ich gleich noch eine Frage.
Und zwar, wenn es jetzt also nicht mehr eine feste Sichtweise gibt, sondern jede sozusagen seine eigene Sichtweise beitragen kann, dann wird das Ganze ja relativ komplex und unüberschaubar und man ist ja in der Regel darauf angewiesen, sich schnell zu informieren,
Informationen zu sammeln, um dann damit zu arbeiten und nicht sich dann erstmal eine Zusammenfassung dessen zu erarbeiten, was verschiedene Leute gesagt haben. Wie seht ihr das? Das läuft halt so, dass hier erst mal eine technische Grundlage geschaffen wird,
um solche Kommunikationsprozesse überhaupt erst mal formulieren zu können. Welche Ansicht dann auf die Daten, die dem Ganzen zugrunde liegen, hier unten haben wir das Journal oder einfach irgendein Jason-Kram,
wie damit dann umgegangen wird, welche Übersichten ich zum Beispiel aufmachen kann, wie hier das automatisch aus meinem Wiki, wenn die Seite sich lädt, heute nicht. Zumindest ist selbst in diesem Wiki schon eine Linkmap drin,
die mir einen Graph zeichnet, wie die einzelnen Artikel miteinander zusammenhängen. Aber ich spreche halt nicht nur von diesem Werkzeug. Mir geht es darum, andere Repräsentationen zu fördern, die die verschiedenartige Einstiege auf Themengebiete zulassen.
Gut. Sind jetzt noch Fragen aufgetreten? Immer noch nicht? Dann hätte ich noch eine. Wie sieht es mit der Kooperation zwischen kollaborativen Projekten und hierarchischen Projekten aus? Also zum Beispiel eben Kooperation mit der Verwaltung.
Weil Ziel der Verwaltung im Sinne von Open Data und Ähnlichem ist es eben der Gesellschaft wieder was zurückzugeben und eben einen Mehrwert in der Gesellschaft zu generieren und aber möglicherweise auch selber wieder Vorteile davon zu ziehen.
Aber vielleicht, hier würde mich deine Sichtweise interessieren. Ich sehe die Verwaltung als Partner ganz klar, weil dort Ressourcen gebündelt sind und wissen, welches einfach aus den Archiven gehoben werden muss und zur Verfügung gestellt. Und wenn das zur Verfügung steht, können wir in Diskussionen treten,
dann können wir miteinander reden. Und dass es überall Arschlöcher gibt, aber auch Leute, mit denen man klarkommt, das ist naturgegeben irgendwie. Und da kann man Allianzen formen auch. Und es gibt einzelne Beispiele auch, wie Leute, selbst in Bezirksverwaltung hier in Berlin, Offenheit propagieren
und auch dafür Fördertöpfe zur Verfügung stellen und in anderen Bezirken sieht es wieder anders aus. Also da reden wir mit der Verwaltung auch auf einer Augenhöhe, weil die Vielfalt an Persönlichkeiten genau die gleiche ist. Gut. Sind noch Fragen oder ist eine Frage eingefallen dem Auditorium?
Das Auditorium hat keine Frage. Erstmal geflasht. Ja, dann recht herzlichen Dank für Einblick in eine ganz andere Welt. Vielleicht hören wir irgendwann mal mehr.