OpenPlanB - Stufe 2
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Formal Metadata
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Title of Series | ||
Number of Parts | 132 | |
Author | ||
License | CC Attribution - ShareAlike 3.0 Germany: You are free to use, adapt and copy, distribute and transmit the work or content in adapted or unchanged form for any legal purpose as long as the work is attributed to the author in the manner specified by the author or licensor and the work or content is shared also in adapted form only under the conditions of this | |
Identifiers | 10.5446/33529 (DOI) | |
Publisher | ||
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Content Metadata
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Abstract |
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00:00
WINDOWS <Programm>Route of administrationBusiness reportingXMLUMLLecture/Conference
00:25
AudiovisualisierungRoute of administrationSoftware developerLecture/ConferenceMeeting/Interview
00:54
Lecture/Conference
01:13
Lecture/Conference
01:34
UMLDrum memoryPlane (geometry)Block (periodic table)Hacker (term)Route of administrationGoogle MapsSet (mathematics)Google
03:57
InformationsgesellschaftStatistikerBeta functionMeeting/Interview
05:15
Service (economics)Mobile appInformationXML
06:00
Data exchangeElectronic mailing listFile formatLevel (video gaming)Texture mappingMeeting/Interview
07:23
Moment (mathematics)AgreeablenessSound effectInformationPDF <Dateiformat>Liste <Informatik>Set (mathematics)DatabaseFile formatNoten <Programm>ARCHIVE <Programm>PrototypeBlock (periodic table)EmailSurfaceTable (information)Smart cardAutomatonZUGEWINN <Programm>GoogleMobile appSpreadsheetMongoDBPresentation of a groupLevel (video gaming)Coordinate systemComputer animation
13:26
CodeLevel (video gaming)AgreeablenessMeeting/InterviewXMLComputer animation
14:29
Level (video gaming)CodeMeeting/Interview
15:05
Computer animationLecture/ConferenceMeeting/Interview
15:31
Parameter (computer programming)Lecture/Conference
17:11
Set (mathematics)Level (video gaming)Lecture/ConferenceMeeting/Interview
18:57
Mobile appWeb pageLecture/Conference
19:50
Grand Unified TheoryDirection (geometry)Meeting/Interview
21:11
Electronic mailing listDirection (geometry)Lecture/Conference
21:44
Absolute valueNoten <Programm>Level (video gaming)Electronic mailing listMeeting/Interview
23:20
WINDOWS <Programm>XML
Transcript: German(auto-generated)
00:14
So, wir machen weiter immer noch mit Open Data. In der letzten dreiviertel Stunde haben wir ganz viele praktische Anwendungen gesehen,
00:23
wie wir Open Data als Bürger nutzen können und im nächsten Talk erfahren wir was über den Status Quo in Deutschland. Wie schaut es denn da aus, sind wir da ganz vorne dabei, was Open Data angeht oder sind wir da eher in der Entwicklungswüste? Das erzählt uns gleich Michael Kray, Data Scientist.
00:40
Er hat schon mehrere Anwendungen entwickelt, unter anderem hat er den Grimme Online Award gewonnen für die Visualisierung von Vorratsdaten. Ich wünsche jetzt ganz viel Spaß bei den nächsten 45 Minuten. Da kommt er, einen herzlichen Applaus für ihn. Ja, hallo.
01:01
Test, Test. Mein Name ist Michael Kray und genau, ich bin Entwickler bei Open Data City. Wir haben schon viele lustige Projekte gestartet und beschäftigen uns auch die ganze Zeit mit Open Data. Und das ist Folie Nummer 14, ich gehe mal auf Folie Nummer 1.
01:22
Genau, das letzte Projekt, von dem man gehört hat, war das Projekt Open Plan B. Da ging es konkret darum, Daten der Deutschen Bahn freizubekommen. Das ist der offene Brief. Offiziell ist es glaube ich der einzige offene Brief, den die Deutsche Bahn jemals geschickt hat und dann noch mal eine Privatperson, in diesem Fall an mich. Da hatte man sich darüber beschwert, dass ich einfach deren Fahrpläne veröffentlicht habe.
01:44
Also Erwähnung, die Fahrpläne, die überall öffentlich aushängen. Habe ich noch mal in elektronischer Form veröffentlicht und das fand die Deutsche Bahn nicht gut. Sie glaubt, sie habe Urheberrechte da dran. Ich will auch gar nicht so viel über Open Plan B erzählen. Es gibt da diesen Blog, den ich eingerichtet habe.
02:01
Mal Open Plan B, tamla.com, Innovation Without Permission. So mal die Idee, was kann man mit Fahrplänen eigentlich noch so machen. Es gibt auch einen Vortrag, da erkläre ich mal eine halbe Stunde lang genau, was da alles passiert ist und wie das technisch funktioniert. Das Spannende an dem Projekt war, dass man endlich mal einen Einblick bekommen hat, wie die Deutsche Bahn funktioniert.
02:20
Also hier so ein ICE beklebt, jetzt ist die Deutsche Bahn ganz groß, gibt die Fahrpläne an Google Maps. Natürlich nicht an die Öffentlichkeit, sondern nur in einem exklusiven Vertrag an Google. Es gibt Pressekonferenzen, es gibt den schönen roten Button, den man dort sieht, in dem man dann draufdrückt, damit dann das Projekt gestartet wird. Okay, das war halt schon einen halben Tag online, aber man braucht trotzdem ein Foto von dem roten Knopf.
02:42
Und das war schön zu sehen, wie solche großen Unternehmen halt funktionieren intern. Und das ist wichtig, wenn man als Hacker versucht, so ein System auseinanderzunehmen, um ja Open Data dort durchzusetzen. Da muss man natürlich erst mal verstehen, was ist das System, Deutsche Bahn beispielsweise. Und mir ist relativ schnell klar geworden, dass wir, wenn wir Open Data in Deutschland machen wollen,
03:05
dass wir eigentlich einen Zweifrontenkrieg haben. Also wir müssen auf zwei verschiedenen Gleisen fahren. Und zwar, das eine ist Open Data für mehr Transparenz. Die Open Knowledge Foundation hat da eine Menge Sachen dazu gezeigt. Das ist ein harter Kampf.
03:21
Also wenn ich zum Beispiel die Nebeneinkünfte von Bundestagsabgeordneten als Open Data haben möchte. Wenn ich was über die Infrastruktur, die eine Deutsche Bahn oder eine Deutsche Telekom steuerfinanziert, verwaltet. Das ist Transparenz, an denen Unternehmen oder Verwaltungsstrukturen nicht interessiert sind. Das kann man nicht einfach so mal hingehen und sagen, ich würde das für euch machen.
03:44
Sondern muss man wirklich auf politischer Ebene oder auf einer gesamten gesellschaftlichen Ebene dafür kämpfen, dass das gemacht wird. Man sieht auch, dass zum Beispiel Open Data ja in anderen Ländern geführt wird, wie zum Beispiel Amerika oder Großbritannien. Ich habe vor kurzem ein schönes Zitat gehört, dass natürlich der Aspekt dabei ist, dass diese Transparenzinitiative,
04:03
also das Offenlegen von Open Data, dass das oftmals ein Decoy ist, ein Ablenkungsmanöver. Man packt an so irgendwelche belanglosen Statistiken raus und sagt hier, wir sind total offen und transparent. Aber die wirklichen Fakten über was, was ich kriege in Afghanistan etc., das wird immer noch geheim gehalten und nicht offengelegt.
04:24
Und wenn wir dann als Gesellschaft für solche Transparenz in Form von Open Data kämpfen wollen, dann brauchen wir auch den Rückhalt der Bevölkerung. Und als Nerd kann ich euch empfehlen, mal irgendwie in der Familie herumzufragen, wer von denen kennt denn Open Data. Also Open Data, das ist ein verschwindender kleiner Bevölkerungsanteil, der tatsächlich mit diesem Begriff anfangen kann.
04:43
Also wie kann eine Gesellschaft für Open Data kämpfen, wenn sie nicht mal weiß, was es ist? Ich glaube, dieser Kampf ist hart und ich würde vorschlagen, dass wir erstmal eine andere Front bedienen, und zwar Open Data für mehr Zukunft als Informationsgesellschaft.
05:01
Denn es gibt unglaublich viele Kleinigkeiten an Daten, die offengelegt werden sollten, die auf den ersten Blick jetzt belanglos sind, denn es geht jetzt nicht um transparente Regierungen, aber es geht darum, dass wir das als Informationsgesellschaft einfach wissen müssen. Es geht um so belanglose Sachen wie, wo sind die Briefkästen der deutschen Post?
05:20
Gibt es eine App, gibt es eine Post-App? Das heißt, wenn ich das wissen will, muss ich nur die Post-App installieren und mich durch diesen Kram durchfusseln. Aber man könnte, wenn diese Daten offengelegt werden, diese Information überall einbinden. Genauso mit Geokoordinaten von Tankstellen oder Fahrpläne. Das Spannende dabei ist, dass diese Daten, wenn die offengelegt werden, im Sinne der Unternehmen sind.
05:46
Denn Unternehmen sind kundenorientiert, die wollen mehr Services bieten. Die Deutsche Bahn verdient nicht Geld damit, Fahrpläne zu verkaufen, sondern Leute von A nach B zu transportieren. Würden sie diese Fahrpläne offengelegt und es erleichtern, dass man mit neuen Apps oder so den Kunden eine Zugauskunft anbietet? Dann wäre das doch eigentlich im Interesse des Unternehmens.
06:02
Genauso wie es im Interesse der deutschen Post sein müsste, dass jeder weiß, wo Briefkästen sind. Oder dass jede Tankstelle ihre Vialen offenlegt. Also ich habe mir den Kopf zerbrochen, wie bekommt man das hin? Wie schafft man das Unternehmen davon zu überzeugen?
06:22
Und mit den Unternehmen, mit denen ich gesprochen habe, die sind davon oder lassen sich relativ leicht überzeugen. Aber es sind verdammt viele Daten und verdammt viele Unternehmen und verdammt viele Verwaltungen. Und das schafft ich nicht allein, das schafft die Open Knowledge Foundation nicht allein, sondern da braucht es Open Data Gewissen vor Ort. Beispielsweise, ich wurde angesprochen, ein Verkehrsunternehmen in Regensburg möchte gerne seine Fahrpläne öffnen.
06:44
Gibt es hier irgendjemanden, der sich mit Open Data in Regensburg auseinandersetzt? Dass man mal Kontaktdaten austauscht? Die Leute, die Open Data machen wollen, sind irgendwie nicht gut organisiert. Es gibt natürlich Mailinglisten, aber es gibt keinen großen Überblick. Wir müssten das einfach mal kartografieren. Was gibt es für Daten? Was gibt es für Verwaltungen und Unternehmen da draußen?
07:02
Und wie ist der aktuelle Stand? Und können wir dafür kämpfen? Kann man die mal anfragen und sagen, wie sind deren Antworten? Vielleicht haben sie ihre Daten offenlegt, unter welchen Lizenzen oder Dateiformaten kann man mitarbeiten oder nicht? Und dafür schlage ich ein neues Projekt vor und das heißt Open Data Map. Also relativ einfach übersetzt. Wir wollen Open Data kartografieren.
07:23
Fragen, die dabei geklärt werden sollen, ist, Mapping Open Data, was fehlt noch? Es gibt natürlich eine Menge Archive, wie zum Beispiel das Datenportal der Regierung. Da sind eine Menge Daten drin und die kann man schön katalogisieren. Aber da kann man nur katalogisieren, was es für Daten bereits gibt.
07:41
Was man nicht katalogisieren kann, ist, was noch fehlt. Also wir haben keine Karte, wo wir die weißen Flächen sehen. Was fehlt da drin noch? Zweite Frage natürlich, wer sind die schwarzen Schafe? Ich finde das eine schöne, charmante Idee, wenn man sieht, fast alle Nahverkehrsunternehmen haben ihre Fahrpläne veröffentlicht. Aber da gibt es dieses eine, das weigert sich. Warum eigentlich?
08:01
Und in dem Moment, wo man natürlich dann diese schwarzen Schafe zeigt, gibt es einen interessanten Effekt. Vorher mussten Open Data Aktivisten erklären, warum wir Open Data brauchen. Also die Aktivisten waren in einem Rechtfertigungsdruck. Jetzt kann man über den Spieß einfach umdrehen und kann sehen, hey, das machen alle, bloß ihr nicht. Und jetzt seid mit einmal ihr in einem Rechtfertigungsdruck.
08:22
Spieß umgedreht. Welche Aktivisten arbeiten daran? Find ich ein spannendes Thema. Wenn ich zum Beispiel mich mit Fahrplänen in Regensburg auseinandersetze, gibt es denn dort Leute, die in Regensburg was tun? Oder gibt es bereits Leute, die sich mit den Offenlegungen von Fahrplänen beschäftigt haben?
08:41
Die ja was zu machen können. Und welche Datenquellen gibt es? Denn wir hatten jetzt schon bei der Open Knowledge Foundation eine Menge Beispiele gesehen. Ich kenne viele solcher Listen. Listen, die beispielsweise durch Mails rumgehen, Google Spreadsheets oder in Präsentationen. Aber sie sind irgendwo gebündelt.
09:00
Es gibt da irgendwie immer viel Überlappungsbereich, aber es gibt keinen zentralen Ort dafür. Und das ist die Idee hinter Open Data. Ich möchte mal ein Beispiel geben. Filialen. Nur das Beispiel Filialen. Filialen von Apotheken. Von McDonalds, von irgendwelchen Lebensbildketten, all die Tankstellen, Einwohnermeldeämter, im Prinzip alle Ämter. Und von jedem einzelnen dieser Filialen wollen wir wissen,
09:23
wie ist der Standort? Wo sind die? Wo ist eine Apotheke beispielsweise? Wann hat sie offen? Es gibt auch gar keine offenen Daten dazu, wo ist die nächste Notfallapotheke? Da braucht man dringend ein Herzmedikament und man braucht drei Stunden lang und muss durchtelefonieren oder sonst was. Warum gibt es das nicht als Open Data? Warum liegt das nicht als eine Exit-Tabelle vor?
09:42
Und natürlich auch die Frage nach Barrierefreiheit. Also ich möchte jetzt, kann ich zum Beispiel in eine Apotheke mit dem Rollstuhl überhaupt reinkommen oder sind dort Treppen davor? Das sind alles Informationen, das wissen Apotheken, das wissen all die Filialen oder Tankstellen oder so. Und die haben da garantiert auch Datenbanken, aber sie packen sich online. Die machen eine blöde Web-App oder eine eigene App
10:02
oder sonst irgendwas. Aber ich will ja gar nicht wirklich jetzt die nächste Jet-Tankstelle aufsuchen oder so, sondern ich will die nächste Tankstelle finden. Das kann man halt super aggregieren, würde ich jetzt mal alle offenlegen. Die Idee von Open Data Map ist sozusagen, eine normale Karte besteht ja in Längen und Breitengrade,
10:21
bildet ein Koordinatensystem und genauso funktioniert Open Data Map auch. Bloß, dass es nicht in Längen und Breitengrade sind, sondern das eine sind die Institutionen und das andere sind die Themen. Also was sind das für Institutionen? Hier beispielsweise Bundesministerium, Landesregierungen, Bürgermeister, Banken, Lebensbilderketten, Tankstellen, Verkehrsunternehmen und und und. Krankenhäuser, alles was es da draußen gibt,
10:42
die Daten haben und die offengelegt werden sollten. Zweiter Block, Themen. Was gibt es? Haushalte, Haushalt der Bundesregierung oder Haushalt der einzelnen Ländern, Gemeinden, Kommunen, Unternehmensregister, Verträge, zum Beispiel der Vertrag der Stadt Berlin mit der S-Bahn. Fahrpläne sowieso, Geodaten,
11:00
EC-Automaten. Wo sind die nächsten EC-Automaten? Es ärgert mich jedes Mal, wenn ich in irgendeiner Stadt bin und will den nächsten EC-Automat finden. Da muss man nach Bank googeln und bei der Bank kommt natürlich nicht die Sparkasse als Ergebnis raus. Warum gibt es das nicht einfach mal als eine offene Datenbank, dass jeder darauf zugreifen kann? Briefkästen. Wo sind die und wann werden die als nächstes geleert? Ich brauche den Briefkasten,
11:20
der heute noch geleert wird. Vialen, hatte ich schon gesagt, Produktpreise. Warum packen nicht alle raus, was sie für eine Produktpalette haben? Und schreiben den Preis mit dran. Ich will jetzt ein Stück Butter haben. Wo kriege ich das? Händlerströme. Ständig haben wir irgendwelche Lebensmittel-Skandale. Warum legt eine Bioladenkette nicht offen, wie ihre Händler sind? Dass man das irgendwie mal nachprüfen kann. Karten,
11:41
Straßen, Wahlkreise. Das gibt es immer irgendwie als Listen oder Papier oder PDF oder sowas. Warum gibt es das nicht als Datenbank? Ich meine, wir leben im Jahr fucking 2013, da kann man irgendwie mal, Entschuldigung, Wetterdaten. Genau das Gleiche. Die Idee ist, wenn ich jetzt eine Institution und ein Thema gewählt habe,
12:01
dass ich jetzt dieser Kombination zuordnen kann. Zum Beispiel Kommentare. Nehmen wir mal das Beispiel Apotheken, wo sind deren Vialen? Kommentare. Kann man sofort kommentieren. Hier gibt es irgendwie eine Quelle oder ich habe mal mit dem gesprochen und so weiter.
12:21
Vielleicht Aktivisten dazu, die sich bei einem Apothekerverband befinden und irgendwie Ansprechpartner sein können für das Thema. Wie ist der aktuelle Status? Schreiben wir die mal an, fragen wir mal nach. Wie sieht es denn aus? Habt ihr darüber nachgedacht? Legen die das ab?
12:40
Wahrscheinlich wieder wegen Urheberrechten. Dann, vielleicht haben sie sogar offizielle Daten freigelegt. Wie ist die URL? In welchem Format legen die vor? Sind die Lizenzen okay? Und falls das irgendwie alles nicht klappt, gibt es immer noch ein Feld für inoffizielle Daten. Ich habe mal die Apotheken-Webseite gescrapet. Hier habt ihr sie. Das heißt, Unternehmen kommen natürlich unter dem Druck mit, entweder sie machen
13:01
Open Data oder wir machen für sie Open Data. Ich habe die letzten Tage intensiv daran gearbeitet, diesen Prototypen fertigzustellen. Ich war kurz davor, Markus Becke da zu fragen, ob er die Republika zwei Wochen nach hinten verschieben kann, weil ich noch nicht fertig bin. Sieht relativ schlecht aus.
13:21
Deswegen, Becke entsteht. Ich habe es in MongoDB und Node.js gebastelt. Der Code ist bereits auf GitHub. Der ist seit fünf Minuten public. Ich würde jetzt mir wünschen, dass ganz viele Aktivisten kommen und das unterstützen, das Projekt. Die Idee ist, dass es dann tatsächlich so aussieht. Das ist wirklich ein grobes Mockup. Das habe ich in fünf Minuten vorhin im VIP-Raum
13:43
zusammengeklebt. Also wirklich, dass man irgendwie die Unternehmen hat und die Daten, die es da draußen gibt, und den Status. Rot, rot, rot, rot, rot. Würden wir gerne alles haben. Wir würden gerne die Verträge wissen, die Bundesregierung abschließen und so weiter. Da unten sind ein paar Grüne. Das sind die Nahverkehrsunternehmen, die angefangen haben Fahrpläne zu veröffentlichen. VBB beispielsweise oder die Stadtwerke Ulm.
14:02
Das ist die Idee von Open Data Map. Die Idee von Open Data Map ist, wir machen Lobbyarbeit. Das ist es nämlich. Ich meine, wir gehen auf Regierungen zu oder auf Unternehmen und versuchen sie von irgendetwas zu überzeugen. Im Sinne der Gesellschaft. Das nennt man Lobbyarbeit. Lobbyarbeit für die Gesellschaft. Lobbyarbeit kennen wir
14:22
auch im Rahmen von der EU oder von irgendwelchen merkwürdigen Kommunikationswegen innerhalb von Entscheidungsträgern. Das Besondere aber bei Open Data Map ist, dass es Lobbyarbeit dezentral organisiert. Hier gibt es eine Gruppe, da gibt es eine Ortsgruppe und so weiter. Und das Spannende dabei ist,
14:42
dass diese Lobbyarbeit in diesem Fall absolut transparent ist. Jeder kann sehen, was brauchen wir, was sind die nächsten Ziele, wer kümmert sich darum. Das ist die Idee von Open Data Map. Mich kann man erreichen auf Michael Krall. Ich kämpfe gerade darum, den Open Data Map Twitter-Accounts zu bekommen, aber der ist seit drei Jahren
15:00
inaktiv. Vielleicht hat jemand einen Tipp dafür. Der Code ist momentan auf GitHub. Kann man gerne schon mal forken. Ich brauche Unterstützung dafür. Es gibt noch keinen Official Launch dafür, aber das wird kommen. Es gibt Fragen dazu.
15:34
Ja, also bei den Wünschen, was man so gerne hätte, ist das immer so eine Frage, ob man das bekommt und warum man das dann nicht
15:41
bekommt. Also zu sagen, die sind jetzt alle Verwaltungen oder Unternehmen, wissen noch nicht Bescheid und sie verweigern sich. Also wäre aus meiner Sicht vielleicht ein bisschen kurz gesprungen. Also ich würde mich zuerst fragen, muss, wie kann man eigentlich Daten klassifizieren? Also welche Daten sind
16:00
wirklich für die Öffentlichkeit bestimmt und welche eben nicht? Und natürlich ist dieses Thema Datenschutz jetzt auch schon ziemlich ausgelatscht und personenbezogene Daten schwer zu definieren. Aber irgendwo gibt es ja eine Grenze zwischen den Daten, die ich veröffentlichen will und die ich nicht veröffentlichen will. Und dann
16:20
in der Liste der Organisation waren ja nicht nur Verwaltungen, sondern es auch Unternehmen, also Handelsketten, Banken etc. Und da ist eben die Frage, und das ist eine ureignispolitische Frage, inwieweit die Politik dann die Unternehmen zwingen soll, die bei ihnen gespeicherten Daten dann eben auch so offenlegen zu müssen,
16:41
wie die Verwaltungen das machen. Und dieses Argument, dass die Verwaltung das dann über die Steuer schon bezahlt ist, dass die Daten erhoben sind, ist ja nur für mich eine Scheinhilfe. Die eigentliche Frage ist, Organisationen, die auf diesem Datenschatz sitzen, was ist das Kriterium dafür,
17:01
dass diese Daten veröffentlicht werden können und sollen? Und wo ist die Grenze der schützenswerten Daten? Völlig korrekt. Also nicht, dass der falsche Eindruck entsteht, aber ich hatte ja nun mehrfach die Möglichkeiten, mich mit Leuten in den Verwaltungen oder in den Nahverkehrsunternehmen zu unterhalten. Und das meiste Resonanz,
17:21
was ich bekommen habe, ist, sie wussten erstmal gar nicht, was Open Data ist und was es bedeutet. Ich war relativ überrascht davon, wie schnell sich Nahverkehrsunternehmen davon begeistern lassen, denn sie sind sehr kundenorientiert. Sie sehen eine Verantwortung für ihre Gesellschaft, für ihre Stadt, in der sie das bedienen. Und man kann sich relativ schnell davon überzeugen,
17:41
aber es gibt eine Menge Nahverkehrsunternehmen da draußen, es gibt eine Menge Verwaltungen dafür. Ich bekomme das nicht bezahlt, dass ich jetzt dort überall rumfahre und die Leute davon überzeuge. Aber es gibt halt Leute, die sich vor Ort darum kümmern können. Natürlich muss man abwägen, ob diese Daten nun von öffentlichen Interesse sind oder nicht.
18:01
Die Frage ist, wer wiegt das ab? Und ich wäre vorsichtig, wenn eine Verwaltung abliegt, ob die jetzt von öffentlichen Interesse sind oder nicht. Denn es gibt öfters mal Daten, da sagt man, ok, da greift Datenschutz oder so und mit einem kommt ein ganz erhebliches öffentliches Interesse dazu. Ich erinnere zum Beispiel an den Geburtstag von Frau Merkel, wo Herr Ackermann mit eingeladen war. Oder andersrum.
18:21
Auf jeden Fall, da kann man auch sagen, das ist Privatsphäre, aber es gab ein ganz hohes öffentliches Interesse dahinter. Und ich finde, da muss es irgendwie eine Organisationsform geben, zu sagen, ok, hier haben wir Daten, die gibt es irgendwo, wer hat die denn? Und werden die dann veröffentlicht oder gibt es dann zum Programm oder am Plan, gibt es einen Grund, das zu tun,
18:41
gibt es einen Grund, das nicht zu tun? Bis jetzt ist das alles relativ unorganisiert und ich würde mich freuen, wenn Open Data Map dazu helfen würde, das ein bisschen besser zu organisieren. Ich habe auch mal eine Frage. Es wurde jetzt gerade auch mit privaten Unternehmen angesprochen. Tankstellen, die stellen ja bekannterweise über Webseiten und Apps
19:01
ja auch ihre Filialen und ihre Preise rein. Dass die natürlich kein Interesse haben, dass man jetzt sehen kann, oh, die nächste Tankstelle, zwei Kilometer weiter, nimmt zehn Cent weniger, kann ich verstehen. Aber gerade bei diesem Beispiel gibt es ja demnächst dieses neue zentrale Register, wo die Tankstellen das alles melden sollen. Und da wäre es dann ja meiner Meinung nach vielleicht ganz sinnvoll,
19:20
wenn man im Vorfeld da dann darauf hinwirkt, dass die Sachen dann nicht über irgendeine Bundesapp nur verfügbar sind, sondern dass das jeder nutzen kann. Und da wollte ich mal fragen, ob es da vielleicht schon irgendwelche Initiativen gibt, weil das ist meines Wissens noch im Gesetzgebungsprozess. Das heißt, da hat man jetzt noch die Chance, was zu bewegen und das wäre dann wahrscheinlich viel erfolgreicher, als wenn man hinterher sagt,
19:40
das habt ihr nicht so toll gelöst. Also mein aktueller Stand ist, dass es eine kleine Unterabteilung der Bundesnetzagentur geben wird, die sich darum kümmert. Mein aktueller Kenntnisstand dazu. Ich habe keine Ansprechpartner dazu gefunden. Es gibt aber die ersten Veranstaltungen, in der
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ersten Pressekonferenzen und die ersten Veranstaltungen, zu denen man gehen kann und sich das anhören kann. Ich habe keinen aktuellen Stand dazu. Aber ich glaube, da kann man wunderbar, wenn diese Tankstellenfahrpreise in Echtzeit dort veröffentlicht werden, da kann man mal wunderbar sehen, erstens, dass die deutsche Bevölkerung dann mal versteht,
20:20
was Open Data ist und dass sie davon profitiert und dass es was Gutes ist und dass man das vielleicht auch in andere Branchen ausstrahlen lassen sollte. Und das zweite, ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich glaube, spätestens, wenn man in Ferienzeiten fahren möchte und Tank möchte und feststellt, wie diese Benzinpreise nach oben springen,
20:40
wird man relativ schnell feststellen, dass irgendwie dieser Tankstellen- und Benzinmarkt kaputt ist. Und da ist der Hauptgrund dafür, dass es kaputt ist, weil keine Transparenz herrscht. Also in einem Markt, der, ich kann nur überblicken, was die nächsten drei Tankstellen für Preise haben. Und ich glaube, das würde dann tatsächlich auch noch diesen Markt reparieren mit Open Data. Vielleicht ist das auch eine Message,
21:00
die man dann in ganz viele andere Märkte tragen sollte. Danke, es sieht nach einem coolen Projekt aus, ich bin gespannt. Funktioniert das dann auch in die andere Richtung, weil nicht nur unsere Stadtwerke sind cool, sondern auch unser Bürgermeister hat unseren Haushalt bereitgestellt. Und ich habe mich jetzt tagelang in die Verwaltungsvorschrift für Doppik eingelesen
21:20
und ich sehe immer noch kein Land und ich will den Scheiß loswerden. Jetzt kann man auf die Mailinglisten das so reinhallen, ich habe hier einen Haushalt und wer macht mir den, wer kann mir helfen, den zu visualisieren. Aber ich habe da auch den Eindruck, dass es auf der anderen Seite, gerade wegen der Freiwilligkeit und den vielen ehrenamtlichen Aktivistinnen und Aktivisten, da auch ein bisschen krankt. Kannst du dir vorstellen, in die Richtung das auch aufzubuchen?
21:41
Ja, absolut korrekt. Also erster Schritt ist natürlich, wenn eine Verwaltung tatsächlich selber Daten veröffentlichen möchte, wo findet sie einen Ansprechpartner dafür? Also allein schon diese Mailinglisten zu finden ist nicht so einfach. Da würde natürlich eine Open Data Map helfen, weil man sehen kann, direkt mit diesem Thema beschäftigen sich diese und diese Leute. Die andere Frage ist natürlich,
22:02
gibt es, ist es schwierig, damit Geld zu verdienen? Es gibt halt sowas wie Datenjournalismus, dass ich mit Open Data das mal für ein Medium aufbereite oder so. Aber das ist nicht unbedingt eine Finanzierungsquelle. Es wäre natürlich schön, wenn Open Data Aktivisten eine Finanzierung hätten. Die einzige aktuell wirklich gut strukturierte Organisation, die ich dazu kenne,
22:20
ist die Open Knowledge Foundation und die ist auf finanzielle Spenden angewiesen. Die Hoffnung ist, dass vielleicht eine Verwaltung oder mehrere Verwaltungen auf die Idee kommen, mal irgendwie ein schlagkräftiges Team zusammenzuschmieden. Und dann sieht man, hier sind drei, vier Aktivisten, wir zahlen mal für ein Jahr und dann arbeiten wir das
22:41
mal richtig aus und entwickeln das. Dass das nicht irgendwie an Frauenhofer abgeben für einen sechsstelligen Betrag oder so, sondern sondern keine Ahnung, also ich meine, also für die Rechte der Gesellschaft einzutreten,
23:01
das war monetär nie besonders interessant. Das macht man halt aus Idealismus. Weitere Fragen? Ja, war kurz und knapp.