Was sind Datenstandards?
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Formal Metadata
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| Number of Parts | 15 | |
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| License | CC Attribution 4.0 International: You are free to use, adapt and copy, distribute and transmit the work or content in adapted or unchanged form for any legal purpose as long as the work is attributed to the author in the manner specified by the author or licensor. | |
| Identifiers | 10.5446/64414 (DOI) | |
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Meeting/InterviewComputer animation
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Computer animationLecture/ConferenceMeeting/Interview
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Computer animation
Transcript: German(auto-generated)
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Hallo und herzlich willkommen bei DataRBTH. In diesem Video geht es um Datenstandards. Wenn Sie dieses Video und die dazugehörigen Übungen bearbeitet haben, dann sollten Sie in der Lage sein zu definieren, was ein Standard überhaupt ist. Außerdem können Sie Beispiele
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für Aspekte von Daten benennen, die man aktuell schon standardisieren kann. Sie können ISO und DIN-Normen sowie SI-Einheiten als Beispiele von Datenstandards aufzählen. Sie können auch die Funktionen von Datenstandards benennen und Sie können Herausforderungen bei der Etablierung von Standards diskutieren. Standards finden sich in allen Lebensbereichen. Sie werden uns aber vor
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allem dann bewusst, wenn sie fehlen. Wenn Sie zum Beispiel schon einmal im Urlaub in der Schweiz waren und im Hotel Ihr Handy laden wollten, dann mussten Sie wahrscheinlich feststellen, dass ein deutscher Stromstecker nicht in die Schweizer Steckdose passt, so sehr man es auch versucht. In der Schweiz werden offensichtlich andere Stromstecker als in Deutschland verwendet.
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In der Schweiz ist das der sogenannte Typ-J-Stromstecker, statt des in Deutschland üblichen Typ-C- oder Typ-F-Stromsteckers. Dass es diese Buchstaben für die unterschiedlichen Typen von Steckern überhaupt gibt, ist bereits Folge eines Standards. Unter einem solchen Standard
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verstehen wir eine vereinbarte Norm, die von Menschen, der Industrie und der Regierung verwendet wird und die die beste Art und Weise beschreibt, etwas zu tun. Sei es die Entwicklung eines Produkts, die Bereitstellung einer Dienstleistung, die Steuerung eines Prozesses oder die Interaktion mit der Welt. Ein Standard ist also etwas Einheitliches, Vereinbartes,
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Etabliertes. Trotzdem kann es für dieselbe Sache mehrere Standards geben. Und diese Standards können sich durchaus unterscheiden. Zum Beispiel zwischen verschiedenen Ländern, wie wir am Beispiel der Stromstecker gesehen haben, aber auch länderübergreifend in verschiedenen Industriezweigen oder zwischen wissenschaftlichen Disziplinen. Der Begriff vereinbart in der
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Definition des Standards kann übrigens unterschiedliche Dinge bedeuten. Standards können von bestimmten Organisationen gesetzt werden. Dann haben die Mitglieder der Organisation den Es gibt aber auch informelle Standards, die sich einfach mit der Zeit etablieren und eine kritische
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Masse erreichen. Die Vereinbarung ist hier also eher etwas, das im Laufe der Zeit passiert und kein hochoffizieller Vorgang. Natürlich gibt es solche Standards auch für den Umgang mit Daten. Mit Beispielen geht alles besser, also schauen wir auf ein Beispiel. Nehmen wir an, wir möchten eine
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Lerngruppe ins Leben rufen. Dafür haben wir interessierte Kommilitoninnen und Kommilitonen gebeten, uns erstens ihre Kontaktdaten zuzusenden und zweitens einen Terminvorschlag für ein erstes Treffen zu machen. Noch am selben Tag stellen wir fest, dass wir uns wohl nicht klar ausgedruckt haben und zwar darüber, wie uns die Informationen zugeschickt werden sollen. Einige haben sich bei
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uns per Mail, andere per WhatsApp und wieder andere per Signal gemeldet. In den Zusendungen finden sich dann auch noch unterschiedliche Dateiformate, zum Beispiel im Anhang. Einige haben ihre Daten als Word, andere als Excel-Datei und wieder andere als digitale Visitenkarte
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geschickt und noch andere als Link auf ein Cloud-Dokument. Für uns bedeutet das vor allem eines, mehr Aufwand beim Zusammenführen der Informationen. Wir entscheiden uns beim Zusammenführen aller Daten mal für eine Excel-Liste, stellen dann aber bei der Sichtung der Daten fest, dass es offenbar inhaltliche Missverständnisse gab. Wir haben nämlich nicht definiert und damit standardisiert
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vorgegeben, welche Kontaktdaten wir genau benötigen. Einige haben uns ihre Postadresse übermittelt, andere nur ihre Telefonnummer, wieder andere nur ihre E-Mail-Adresse. Auch das Startdatum der Lerngruppe haben einige in verschiedenen Formaten angegeben. Während die
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meisten erst den Tag, dann den Monat aufgeführt haben, haben andere Kommilitoninnen eine andere Reihenfolge gewählt. Zum Beispiel beginnend mit dem aktuellen Jahr, dann der Monat, dann der Tag. Um unsere Excel-Liste einheitlich zu gestalten, müssen wir solche Angaben also nochmal umformatieren. Hätten wir vorher einfach standardsdefiniert zum Beispiel allen eine
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Excel-Vorlage mit festem Datumsformat zum Ausfüllen geschickt, dann wäre das zwar am Anfang etwas aufwendiger, insgesamt aber viel einfacher gewesen. An diesem Beispiel wird eines ganz klar, Standards können sich auf ganz verschiedene Aspekte im Umgang mit Daten beziehen. Sie können
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beschreiben, wie wir über Daten sprechen und welche Begriffe wir dabei benutzen. So können Standards über Disziplinen oder auch Unternehmensgrenzen hinweg sicherstellen, dass wir uns verstehen. Im Beispiel der Lerngruppe war eben nicht allen klar, was mit Kontaktdaten gemeint war. Auch
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Maßeinheiten können sich in verschiedenen Ländern unterscheiden, zum Beispiel Gradfahrenheit in den Vereinigten Staaten und Grad Celsius in Europa. Standards können auch Modelle festlegen oder Prozesse definieren. Oft passiert das mit Hilfe von Leitlinien, an denen wir uns wie etwa beim
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Datenmanagement orientieren. Datenstandards können regeln, wie und über welche Schnittstellen wir Daten übertragen. Für verschiedene Datenformate gibt es ebenfalls Standards, zum Beispiel um zu vereinheitlichen, wie wir ein Datum oder eine Uhrzeit angeben. In Deutschland würden wir Viertel nach 8 abends als 20.15 schreiben, im englischsprachigen Raum als 8.15 pm, weil dort
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die 12-Stunden-Darstellung üblich ist, bei uns die 24-Stunden-Darstellung. Datenstandards legen außerdem Dateiformate fest, in denen wir Bilder oder Texte speichern. Im Beispiel der Lerngruppe
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hatten manche für ihre Kontaktdaten Word, manche Excel gewählt, weil eben kein Standard vorgegeben wurde. Wir würden noch viele weitere Beispiele dafür finden, was sich in Bezug auf Daten standardisieren lässt. Aber Sie sehen schon, es ist eine ganze Menge von Begriffen über Abläufe bis hin zu technischen Standards. Zum Abschluss wollen wir uns zwei dieser Standards,
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denen alle von Ihnen schon einmal begegnet sind, genauer anschauen. Wir beginnen mit dem Datumsformat und erschlagen damit direkt auch die Uhrzeit, denn beide sind Teil desselben Standards. Das numerische Datums- und Uhrzeitformat ist seit 1988 in der ISO-Norm 8601 festgelegt. Die
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ISO ist die internationale Organisation für Normen. In Deutschland kennen wir noch das Deutsche Institut für Normierung, kurz DIN. Die DIN-Normen folgen aber inzwischen sehr häufig dem ISO-Standard, sodass DIN und ISO oftmals Synonyme desselben Standards sind. Entsprechend der ISO 8601 werden Datumsangaben mit Jahr-Monat-Tag angegeben. Wir würden Weihnachten 2020,
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also nicht als 24. Dezember 2020, schreiben, sondern als 2020-12-24. Und wenn wir nun noch 8 abends als Uhrzeitform zufügen möchten, dann würden wir hinter das Datum ohne Leerzeichen
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ein großes T schreiben und dann ergänzen 20.15.00. Das sind die Sekunden. Obwohl das der offizielle Standard ist, merken Sie schon, dass wir uns im Alltag nicht unbedingt daran halten. Aber in Momenten, wo es um Einheitlichkeit geht, zum Beispiel wenn wir Daten automatisiert verarbeiten
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wollen, sind solche Konventionen eminent wichtig. Als zweites Beispiel werfen wir einen Blick auf Maßeinheiten. Auch hier gibt es unterschiedliche Einheiten, die sich regional etabliert haben. Für die Wissenschaft haben sich die sogenannten SI-Einheiten etabliert. SI steht für System
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Internationales Einheitensystem. SI definiert sieben Maßeinheiten verschiedener physikalischer Größen. Für Längenangaben wird der Meter als Standardeinheit festgelegt, die Sekunde für die Zeit, das Ampere für die Stromstärke und so weiter. Für die Temperatur müssen wir uns dank SI nicht
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mehr fragen, ob wir die Celsius- oder Fahrenheitskala benutzen sollen. Die SI-Einheit für die Temperatur ist Kelvin. Inzwischen sind übrigens alle SI-Einheiten über Naturkonstanten definiert. So können sie überall auf der Welt abgeleitet werden und man braucht sie nicht immer wieder zu messen und zu vibrieren. Früher war das anders. Da gab es zum Teil physische Prototypen als Referenz, die dann
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vor Ort abgeglichen werden mussten. Erst 2019 wurde zum Beispiel das Uhrkilo, ein Kilogramm Prototyp aus Platin, abgeschafft. Der Uhrmeter, ein Stab aus Metall, hatte schon 1983 ausgedient. An diesen gerade vorgestellten Beispielen für Format- und Maßeinheitenstandards wird noch einmal die Bedeutung
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von Standards für den Umgang mit Daten klar. Wir brauchen Standards, um Daten zuverlässig handhabbar zu machen. Sie begleiten uns über den gesamten Weg zur datengestützten Erkenntnis und Entscheidung. Standards werden eingeführt und genutzt, um Daten nicht nur zwischen Akteuren,
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sondern auch zwischen Systemen verlässlich auszutauschen. Sie zielen auf Einheitlichkeit, auf Transparenz und sie erleichtern die Interpretation von Daten. Sie unterstützen auch eine systematische und nachhaltige Verwaltung von Daten. Daten sind mit Hilfe von Standards auch nach langer Zeit noch auffindbar und nachvollziehbar. Standards
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beispielsweise für Dateiformate ermöglichen es über dies anderen, unsere Daten weiter zu verarbeiten und zu modifizieren. Und auch bei der Veröffentlichung und Nachnutzung von Daten geben Standards wichtige Leitlinien, indem sie zum Beispiel vorschreiben, in welcher Form und mit
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welchen Hinweisen Daten publiziert werden sollen. Mit Blick auf die Formen und Zielsetzungen von Standards lässt sich also festhalten, Datenstandards begegnen uns in verschiedenen Formen, zum Beispiel für Abläufe, Dateien, Datenformate oder Einheiten. Und auch wenn eine Vereinheitlichung durch Standards zunächst Zeitaufwand bedeutet, lohnt es sich, denn nur so können Fehlinterpretationen und
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Mehraufwand durch eine erstnachträgliche Vereinheitlichung verhindert werden.