In diesem Hörsaal dreht sich jetzt in den nächsten drei Tracks alles um Open Street Map und die Referenten, die wir zu sehen bekommen, sind alle Urgesteine der Open Street Map Deutschland Fraktion. Das heißt, sie hatten vor über zehn

Jahren das Privileg noch in weitgehend weiße Karten hineinmalen zu dürfen oder eben die Herausforderung, wie man eben will. Und der erste davon ist jemand, der den Düsseldorfer Stammtisch vor über zehn Jahren gegründet hat

und ihn seitdem erfolgreich betreibt. Und zugleich beschäftigt er sich in Düsseldorf mit einem Phänomen. Es gibt tatsächlich in der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens Straßen, die nicht elektrisch beleuchtet werden. Und wie er die erfasst hat, das wird uns jetzt Harald Schwarz berichten. Guten Morgen erst mal. Ich begrüße euch. Ich will was über die Düsseldorfer

Gasbeleuchtung erzielen. Ich war noch in der Phase, wo alles weiß war. Die war irgendwann mal vorbei und ich brauchte neue Aufgaben. Und da dachte ich mir auch, da stehen da Laternen rum, die ganz den OSM eintragen. Das Ergebnis sieht man dann hier. Man kriegt dann so Karten, wo dann jede Gaslaterne als Punkt dargestellt

ist. Es geht um diese Objekte. Das ist so eine Laterne aus den 50er Jahren, entsprechend vor einem Haus aus den 50er Jahren. Und die will ich euch zeigen. Über mich, also ich heiß Harald Schwarz, bin bei OSM als Blackbike unterwegs. Bin 59 Jahre alt, hab so ein bisschen Informatik studiert, kenne mich also mit Daten aus, verdiene mein Geld aber mit

elektrischen Anlagen, lebe in der Nähe von Düsseldorf. Ich habe keine Ahnung von Denkmalschutz, Gehs-Informationssystem, Gaslaternen, Lichttechnik. Bin also mit dem, was ich euch hier heute erzähle, absoluter Laie. Aber als Amateur kann man ja alles machen. Ich will ein bisschen über euch wissen. Wer hat irgendwas mit kommunalen

Infrastrukturen zu tun? Gibt's? Okay. Wer was mit Denkmalschutz, Historie, Geschichte? Zielgruppe da. Wer beschäftigt sich mit Tourismus, Stadtentwicklung und so weiter? Auch da, alle klar. Okay. Wer interessiert sich privat für sowas? Ja, ich bin hier richtig.

Dann nochmal in den Bereichen Verwaltung, Politik, Medien, Initiativarbeit. Wer nutzt da OSM, um seine Arbeit zu zeigen oder zu erweitern? Okay, müsst ihr also noch lernen. Wer hat das schon mal

wahrgenommen, dass das gemacht wird? Okay, jo. Könnt ihr euch vorstellen, dass so eine Großstadt flächendeckend noch mit Feuer beleuchtet wird und ohne Verwendung von Strom? Naja, also man sieht das hier,

dass das in Düsseldorf wirklich noch flächendeckend gemacht wird. Dank an Hartmut für die Karte. Wer kommt aus Düsseldorf oder Umgebung? Wer war schon mal da? Und wer von euch kennt das Düsseldorfer

Gaslicht? Schon mal was von gehört? Also muss ich hier noch eine ganze Menge erzählen. Also Vorsicht, es geht um 150 Jahre Geschichte der Gasbeleuchtung Düsseldorf. Ich habe acht Jahre an meinem Projekt gearbeitet. Das große Ziel ist die Denkmalschutz für die Gasleitblutbeleuchtung. Ich habe nur 20 Minuten. Es sind

jetzt noch 17. Das kann schnell gehen. Ich werde sicher einige Folien überspringen, weil ich weiß, okay, da wisst ihr ein bisschen mehr darüber. Und die Folien kommen ja ins Netz über den Foskis-Konferenz-Dreck. Düsseldorf ist eine Großstadt im Westen

Deutschlands, ist die Hauptstadt von Nordrhein-Westfalen, hat so ca. 600.000 Einwohner, vergleichbar Dresden ungefähr. Düsseldorf ist ein bisschen besonders. Also die trinken da anderes Bier als anderswo. Die haben auch einige, sage ich mal, so Altlasten. Also die müssen einen Stadtteil mit holzgeschnitzten Schildern versehen, weil die konnten

den nur eingemeinten, wenn sie diese Vertragsbedingungen da erfüllen. Wir haben auch eine ganz besondere Verkehrsregelung. Also unsere Fußgängerampeln sind dreifarbig, wie die Kfz-Ampeln auch. Das ist eigentlich nach SDRVO eigentlich gar nicht abgedeckt, aber das wird einfach als Feldversuch seit

1958 durchgeführt. Was wirklich einzigartig in der Welt ist, ist sozusagen, dass so eine Großstadt flächendeckend mit Gaslicht beleuchtet wird. So richtig mit Feuer und absolut ohne Elektrizität. Andere Städte machen wenigstens die Zündung und so weiter mit Elektrizität. Also bei uns wird

sogar die Zündung und die Steuerung an und aus mit Gasdruck geregelt. Ja, was ist das Projektziel? Also ich wollte jede Gaslaterne, die in Düsseldorf rumsteht, in Open Speedmap einbringen. Ich wollte über jede gasbeleutete Straße die Information eintragen. Warum habe ich das

gemacht? Mein Vater hat mal bei den Stadtwerken Düsseldorf die Gaslaternen gepflegt, ist da also bei Wind und Wetter durch die Straßen gefahren und hat die gereinigt, gewartet, geputzt. Und da ist so ein bisschen Erinnerung daran. Und im November 2010 habe ich dann die erste Gaslaterne bei Open Streetmap eingepflegt.

Ich habe ganz simples Werkzeug benutzt. Also das war hier so ein billig Fotoapparat und so ein GPS-Logger. Kostet nicht viel. Also wenn man auch mal als Kommune irgendwie mal so sagt, wir brauchen Riesenequipment, um irgendwas zu erfassen, geht alles ganz billig. Man braucht einen normalen Computer, um die Daten

einzugeben. Ich habe dann die Daten mit dem JOSM eingetragen und natürlich braucht man als Hintergrund so ein großes Projekt, wo das Ganze gehostet wird. Das ist dann die Open-Streetmap-Datenbank. Alle Daten, die ich erfasst habe, sind selbstständig erfasst. Ich hatte noch nicht mal irgendwie eine Grundlage, in den Straßen oder so ist überhaupt

Gaslicht. Also das ist kein Import gewesen. Also ich habe wirklich alles mir selber gesucht. Wie habe ich es gemacht? Ich bin wirklich mit dem Fahrrad erst mal durch die Straßen gefahren und habe geguckt, wo steht Gaslicht. Mein Username ist Blackbike. Ihr wisst jetzt, welche Farbe mein Fahrrad hat und habe dann die Straßen

gesucht, wo Gasbeleuchtung ist. Wenn man in der Straße lebt, hat man erst mal einen Anfang und weiß, wo stehen die Dinger. Okay, hier sind einige Leute aus Düsseldorf, die sagen, die sind mir nie aufgefallen. Man kriegt damit in der Zeit einen Blick für. Nachdem ich dann wusste, in welchen Straßen das Gaslicht war, habe ich dann später eine Detailaufnahme gemacht und

habe jede einzelne Gasleuchte angelaufen. Und wenn ich dann an den Gaslaternen gewesen bin, habe ich dann immer zwei Fotos im Prinzip gemacht oder manchmal drei, vier. Aber im Prinzip hatte ich einen GPS-Logger dabei, der hat immer sozusagen gewusst, wo ich gewesen bin und hat dann Zeit und Position erfasst.

Dann habe ich ein Foto von der Laterne von unten gemacht, damit ich erkennen konnte, was ist das für eine Laterne. Also es gibt verschiedene Laternentypen und die habe ich damit qualifiziert. Und dann habe ich ein zweites Foto gemacht, weil die sind alle nummeriert. Und zwar besonders im Prinzip Straßenweise. Und das Besondere ist, auf

der Hausnummernseite mit geraden Hausnummern sind gerade Laternennummern und auf der Seite mit den ungeraden Hausnummern sind sozusagen die ungeraden Laternennummern. Es wurden zuerst die Gaslaternennummern in Open Speed mit eingetragen vor Hausnummern. Also wenn man damals, das ist jetzt zehn Jahre her, wissen wollte,

auf welcher Straßenseite sind die geraden Hausnummern, guckte man damals nach den Gaslaternen. Nachdem ich dann meine Rundgänge gemacht habe, trage ich dann zu Hause diese Informationen in Open Speedmap ein und ich habe dafür den Chosen benutzt. Welche Informationen

habe ich denn eingetragen? Also im Prinzip die Position. Klar, jeder Node in Open Speedmap hat automatisch Breitengrad, Längengrad. Dann habe ich eingetragen, welcher Typ der Gaslaterne oder erstmal, dass es eine Laterne ist, dann ist es ein Typ eine Gaslaterne und dann welches Modell würde verwendet. Also das ist bei Gaslaternen relativ

einfach. Es gibt nur fünf Gaslaternen- Typen. Wenn man sich so eine elektrische Beleuchtung angucken würde, da gibt es in jeder Straße irgendwo 27 verschiedene Gaslaternen-Typen, weil die werden einfach aus Katalog bestellt und dann wird das nächste Modell genommen. Dann habe ich eingetragen, wie viele Leuchtkörper sind in dem Modell

drin. Das hängt also von dem Modell ab. Es gibt Leuchten, die haben vier, manche haben sechs, manche haben acht und bis zu neun Leuchtkörpern. Die dann habe ich aufgetragen, welche Art von Mast ist verwendet worden oder sind die eventuell auch an der Wand befestigt worden. Das mit der Wand- befestigung ist hinterher nochmal

kritisch geworden, weil irgendjemand hat dann so eine Verordnung geguckt und gesagt, wenn irgendwo eine Laterne an der Wand befestigt ist und ein Fenster ist in der Nähe, das ist Gefahr, da kann Gas einströmen und so weiter, dann muss das entfernt werden. Hinterher hat sich jemand dann nochmal die Bedingungen genau angeguckt. Das gilt für große

Gasthermen, die wirklich massive Gasdurchleitungen haben. Durch so eine Gaslaterne gilt das nicht, weil die viel zu wenig Gas im Prinzip Fluss hat und gar keine Gefahr besteht, dass da irgendwas passiert. Aber man konnte der Stadt dann sagen, wenn er gucken wollte, dann guckt hier. Die Laternen sind alle an der Wand befestigt. Jede Laterne hat

eben, wie ich schon sagte, so eine Nummer drauf. Die ist eingetragen. Dann habe ich noch Informationen zu Straße, Stadtteil und so weiter dazu eingetragen. Das machte mir die Auswertung leichter. Hier in der OSM- Szene habe ich dann oft gehört, das geht auch mit Georecoding. Ich sage, es geht nicht. Inzwischen hat sich auch die Art der Zündung bei den

Gaslaternen geändert. Also es wird jetzt teilweise umgestellt, dass die elektrisch gezündet werden. Das wird jetzt sozusagen auch dann nachgetragen. Der Projekt Stratus aktuell ist, ich sage einfach, ich habe fast alle gasgeleuchteten Straßen erfasst. Es gibt kleine Lücken, okay, aber das sind wirklich nur zwei, drei, vier im gesamten

Stadtbereich. Bei den Gaslaternen ist es ähnlich. Also ich weiß, ich habe nicht alle drin, aber es sind wirklich im Verschwinden ein kleiner Teil. Aber trotzdem sage ich, ich bin noch nicht fertig. Es werden immer wieder Gaslaternen entfernt und das muss man dann nachtragen und es

werden aber auch wieder neue aufgestellt. Also ganz besonders ist das im Hofgarten der Fall. Da war ein großer Sturm und da hat dann die Stadt gleich alle Gaslaternen abgeräumt, bis sie dann merken, dass ausgerechnet die unter Denkmalschutz stehen, weil der ganze Hofgarten unter Denkmalschutz steht. Müssen sie wieder aufbauen. Inzwischen wird die

Art der Zündung verändert. Also die stellen um von Gassteuerung auf elektrische Steuerung. Inzwischen weiß ich ein bisschen mehr, worauf man achten muss. Also da sind Schilder beschäftigt, befestigt an den Masten. Das darf nicht sein. Also Gasleuchten dürfen keinen Schilder tragen. Das kann man mal eintragen. Die sind manchmal geschützt durch

Polar. Das kann man auch noch mal eintragen und solche Sachen. Ich weiß, jeder Entwickler und jeder, der irgendwas macht, muss immer mal die Dokumentation verbessern. Da hänge ich noch hinterher. Ich muss noch die Nutzbarkeit von den Karten verbessern, die genutzt werden können, um das anzuzeigen. Ich reise rum

und mache jetzt Vorträge. Da sind wir schon der zweite. Naja, es ist viel zu tun. Es gibt auch Nebenwirkungen von dem Eintragen von Gasleuchten. Also die Straßenbelege in Düsseldorf sind ganz gut erfasst, die Geschwindigkeitsbeschränkungen auch und die Notwendigkeit, dass ich mich durch die Stadt bewegt habe und wirklich den letzten Winkel erkunden musste. Also ich hatte jetzt

eine gute Ortskenntnis. Es bleibt auch nicht irgendwie, geht nicht an einem vorbei, was irgendwo mit einem passiert. Ich bin letztens irgendwo eine Straße lang gefahren, war ein tiefes Schlagloch. Habe ich gesagt, musste man melden. Dann kam mir so ein Polizist entgegen. Ich habe ihn angehalten und gesagt, der tiefes Schlagloch müsste man sperren. Er sagte, wo ist denn das genau? Ich sage, ja da hinten an

der Laterne mit der Nummer 27. Wer hat mich ein bisschen komisch angeguckt? Es gibt auch Nachwirkungen. Also inzwischen trage ich auch LED-Beleuchtung ein. Noch nicht die Laternen, aber welche Straßen mit LED beleuchtet wird. Das Gaslicht wird auch in anderen Städten erfasst von anderen Leuten. Hier zum

Beispiel in Dresden, in Berlin, Lübeck und auch in Nottingham. Prag hat auch Gaslaternen, die sind noch nicht drin. Ja, mit mir ist was passiert. Ich habe als neutraler Mapper angefangen, habe einfach so Objekte im Straßenraum eingetragen. Aber dann wurde ich politisiert und bin sozusagen in den acht Jahren

zum Gaslichtaktivisten geworden. Wie kam es? Also wenn man durch die Straßen läuft und an jeder Laterne stehen bleibt, Fotos macht, wird man schon oft angequatscht. Und dann kommt man eben ins Gespräch mit den Düsseldorfern und erklärt, was man so macht. Und dann kriegt

man langsam so raus, dass den Leuten die Gasbeleuchtung sehr gefällt und die wirklich sagen, okay, das soll bleiben. Okay, es gibt Einzelfälle, die sagen, das soll weg. Aber die meisten sagen, oh, unser Gaslicht, das ist unser Düsseldorf. Das muss bleiben. Und in der Zeit habe ich eine ganze Menge über das Gaslicht

gelernt. Ich kam dann in Kontakt mit einer Initiative, die sich für das den Schutz der Gaslaternen einsetzt und das eben verhindert werden soll, dass die alle abgerissen werden sollen. Ich habe gelernt, dass die Gaslaternen alle sehr alt sind, aber

trotzdem sehr gut funktionieren, dass sie für Düsseldorf und für die historische Bedeutung ganz wichtig sind. Die sind sozusagen das, was industrielle Revolutionen möglich gemacht hat. Früher, als die Städte industrialisiert wurden, mussten die Arbeiter auch noch spät abends zur Arbeit. Und das war nur möglich, wenn Licht in

den Straßen war. Und damals ging es nur mit Gas. Das Elektrische war noch nicht so weit. Und ich lernte, dass Düsseldorf was ganz Besonderes ist, weil es die einzige Großstadt ist, die flächendeckend mit Gas beleuchtet ist. Ich lernte auch etwas über die Schönheit des Gaslichts, dass es ein ganz besonderes Licht, also es ist ein streuendes Licht, sorgt irgendwie für ein schönes

Flair in der Stadt, hat aber auch technische Vorteile, weil es ein breites Spektrum hat. Also man kann erkennen, ob ein dunkelblaues oder ein dunkelgrünes Auto unter der Laterne steht. Das kann man mit manchen elektrischen Quellen nicht erkennen. Es wurde in der Zeit eine ganze Menge gemacht, um die Gaslaternen zu

schützen. Die Bürger haben sich eingesetzt, haben Initiativen gemacht. Es gibt monatliche Spaziergänge, die durch Düsseldorf führen und die Leute auf die Gaslaternen aufmachen. Es gibt viele Diskussionen und Gesprächsrunden. Es wurden Broschüren, Filme gemacht, gab Interviews in Zeitungen und Presseinformationen. Aber diese Gaslichtkarte war auch ein sehr wichtiges

Werkzeug, um den Bürgern zu zeigen und den Politikern zu zeigen. Es geht nicht um einen kleinen Teil, sondern es geht um etwas ganz Großes. Und es hat sehr viel beeinflusst. Also die Stadt Düsseldorf hat in der Zeit auch eine ganze Menge Kehrtwendungen gemacht. Also sie erkennen inzwischen, dass sie sich nicht mehr einfach über die Bürger hinwegsetzen wollen und

alle Gaslaternen abreißen. Die Stadt zeigt das auch offen, dass sie zu den Gaslaternen steht. Sie haben also zum Beispiel im Jahr 2018, im September, am Tag des offenen Denkmals die Gaslaternen in den Mittelpunkt dieser Vereinigung gestellt. Oh, da muss ich anziehen. Und aber ich komme gleich zu OSM und das kennt ihr alle schon.

Also die Stadt Düsseldorf, die macht inzwischen also auch den Denkmalschutz zu ihrem Thema. Hier habt ihr mal so eine Karte. Da sieht man sozusagen die Gaslaternen stehen. Das orange Farben ist als Gas beleuchtet, das gelbe elektrisch. Mein Kartenwerkzeug ist Overpass Turbo.

Und hier sieht man das mal in der Detailansicht. Was ich hier habe, das rote ist Fake Gas Licht. Also ich hatte den Begriff Fake in der Notierung schon sehr früh drin, bevor er überhaupt zum Hype wurde. Das sind Gaslaternen, die mit LED umgebaut wurden. Hier sieht man Gaslaternen in den Details. Da kann man die unterschiedlichen Typen sehen. Die roten sind die,

die in den Zeitraum abgerissen wurden. Es gibt auch andere Mitbewerber, die sozusagen Gaslichtkarten machen. Der Hartmut ist es, der User U-Bahn Verleih, die Uni Heidelberg und auch ein Projekt in Wuppertal zeigt Gaslaternen an. Düsseldorf hat es inzwischen auch geschafft, eine Gaslaterne ins Netz zu stellen.

Ja, ich zeige euch jetzt nochmal kurz die Laternen. Es gibt fünf verschiedene. Das ist die Alte Düsseldorfer. Die Aufsatzleuchte, die ist sozusagen das Brot und Putter Licht. Die Frankfurter ist sozusagen die Leuchte, die Kirchen und so weiter Referenz erweist. Die Rheinleuchte ist, die in den 50er Jahren gekommen ist

und für mehr Licht für Straßenverkehr sorgen sollte. Ich will mal ein bisschen provokant sein. Das sind Licht und Fassade aus den 50er Jahren. Wenn man sowas in der Garage hat, das funktioniert noch. Wer kommt auf die Idee, das zu verschrotten? Open Street Map kennt ihr. Da kann man normale Straßendaten eintragen,

aber auch so Spezialdaten wie Kunstwerke. Die Daten sind eben dann nicht nur für das einzelne Projekt notwendig und jeder kann im Prinzip die weltweit nutzen. Fehler können von jedem berichtigt werden und das können dann auch andere weitermachen. Man kann nicht nur Karten aus diesen OSM-Sachen generieren, sondern auch Statistiken machen,

Listen machen, irgendwelche Längen berechnet für den Straßen. Wie viel von welchem Typ gibt es? Gibt es alles Möglichkeiten, das auszufassen? Das Gaslicht ist sehr alt, soll aber geschützt werden. Was ich schon sagte, es gibt 14.500 Gaslaternen in Düsseldorf und mit der Infrastruktur

soll das alles unter Denkmalschutz stellen. Düsseldorf funktioniert. Also wenn das alles nicht klappen würde, gäbe es Riesenärger. Also ist schon allein ein Zeichen für die Funktion. Mit Open Street Map kann man eine ganze Menge erreichen. Und was allgemein bekannt ist, Karten haben eine politische Macht. Wenn du mal was lesen wollt, lest die Lichtbläcke

von Herrn Schiefelbusch. Und ich sage herzlichen Dank an eine ganze Menge Leute. Düsseldorf, Initiative Düsseldorf Gaslicht, Rheinischer Verein, den Bürgern von Düsseldorf, dem Steve Coase, das der OSM möglich gemacht hat, der Open Street Map Community. Ohne die wäre das gar nicht möglich alles. Und natürlich, bin ich der Voskis-Konferenz dankbar, dass ich hier was reden durfte.

Ja, Informationen findet er dort. Ja, vielen Dank, Harald. Ich gehöre auch zu den Betroffenen. Ich komme zwar hier aus einem Stadtteil, wo die Gaslaternen

nicht existiert haben, bin aber 20 Jahre lang aufgewachsen und habe sie also auch nicht wahrgenommen. Aber habe das jetzt noch mal in meinem Alter noch einmal durch dich quasi wiedererkannt, diese Leuchten. So, und wie sieht es aus? Fragen da oben. Bitte das Mikrofon einmal heben. Dankeschön.

Vielen Dank. 1, 2, 3. Vielen Dank für den Vortrag. Ich erinnere mich, dass es in Berlin mal eine journalistische Berichterstattung darüber gab, dass die Stadt bei Nacht von oben anders aussieht beim West- und Ostteil der Stadt verschiedener Laternen stehen. Gibt es sowas auch für Düsseldorf im Bezug auf die Gaslaternen?

Da weiß ich nichts davon. Also die Farbgebung. Die Farbgebung ist natürlich anders, aber ob es da irgendwie Luftaufnahmen sind, wo das erkennbar ist, weiß ich leider nicht. Ja, danke für den Vortrag. Ist das Technikschema schon offiziell bei OSM für die Gaslaternen?

Das verstehe ich nicht. Moment. Das Technikschema ist das schon offiziell bei OSM für die Feinheiten der Gaslaternen? Das ist sozusagen auf meiner Seite dokumentiert. Unter Wiki oben steht das Projekt Düsseldorf Gaslaternen. Weitere Fragen?

Dann hätte ich noch eine. Ich habe auch noch welche. Gibt es eigentlich Untersuchungen, wie kostengünstig das Ganze ist mit den Gaslaternen im Vergleich zu elektrischem Betrieb? Vor allen Dingen, weil das ja jetzt befeuert werden könnte durch LED-Beleuchtungen,

die ja kostengünstiger ist als die alte Beleuchtung. Gibt es da irgendwelche Untersuchungen? Da gibt es ja, aber die sind nicht richtig belastbar. Also es ist ein ganz schwieriges Thema. Also wenn man einfach nur den aktuellen Verbrauch in einer Nacht nimmt, sind die LED-Leuchten oder auch elektrische Leuchten viel günstiger. Sag mal, LED-Leuchten

sind auch ein bisschen wartungsärmer. Aber denen wird oft gesagt, dass sie gar keine Wartung brauchen. Das ist nicht der Fall. Und was man auch sagen muss, man muss das über die lange Zeit sehen, weil die Dinger, die stehen seit mindestens 70 Jahren in den Straßen. Offiziell hat eine elektrische Laterne eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren.

Die ersten LED-Leuchten in Düsseldorf haben es neun Jahre geschafft, dann mussten sie ersetzt werden. Also was da wirklich jetzt wirtschaftlicher ist, muss irgendwie so ein Stadtkamera mal durchrechnen. Okay, weitere Fragen? Ja, dann nochmal herzlichen Dank

an Harald für seinen Vortrag. Ich habe auch noch die beiden Fragen. Also habe ich jetzt bei euch mal das Interesse geweckt, dass man mit Open Street mir auch mal ein bisschen Politik beeinflussen kann? Ja, gut. Wollt ihr vielleicht mal nach Düsseldorf kommen und euch das vor Ort anschauen? Okay, das war's.