Eine Veranstaltung in der Reihe: Quo vadis offene Wissenschaft? Eine virtuelle Open Access Woche für Berlin-Brandenburg. Open Science hat weitreichende Auswirkungen auf das tradierte Geschäftsmodell von Bibliotheken und eröffnet zugleich Perspektiven für völlig neue Serviceangebote. Unter einem Paradigma völliger „Offenheit“ wissenschaftlicher Inhalte wäre beispielsweise fraglich, welche Rolle Bibliotheken in Bezug auf die Bereitstellung wissenschaftlicher Informationsressourcen künftig noch spielen. Es geht dann möglicherweise nicht mehr primär um die Auswahl und Erwerbung – mit begrenzten Mitteln – kostenpflichtiger Ressourcen, sondern eher um inhaltsgetriebene Kuratierungs-, Vernetzungs- und Vermittlungsleistungen in Bezug auf die unüberschaubare Menge frei verfügbarer Inhalte oder auch um die Sicherstellung von deren Langzeitverfügbarkeit. Gleichzeitig müssen Mittel für publikationsbasierte Open-Access-Kosten verwaltet und ggf. eingeworben werden, oder es gilt, Infrastrukturen für die Bereitstellung „offener“ Inhalte zu betreiben und/oder zu finanzieren. Auch müssen nachhaltige, möglichst kosteneffiziente Lösungen für die Verfügbarmachung von Forschungsdaten z.B. nach den FAIR-Prinzipien entwickelt werden. Mit Blick auf diese und viele andere Services gibt es zudem Beratungsbedarfe der wissenschaftlich Tätigen, nicht zuletzt auch im Zusammenhang mit komplexen rechtlichen Fragen. Die Veranstaltung beleuchtet die eben skizzierten Entwicklungen aus der Perspektive von drei sehr unterschiedlichen Bibliotheken: des Bereichs „Wissenschaftliche Information“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz und der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft. Dabei soll es um die folgenden Fragen gehen: - Welche Services bieten die Einrichtungen an, um Forschende bei der Umsetzung der Prinzipien von Open Science zu unterstützen? - Wie entwickelt sich – z.B. in Bezug auf die eingesetzten Sachmittel und Personalressourcen – das Verhältnis zwischen Services, die fokussiert sind auf die Bereitstellung und ggf. Bewahrung kostenpflichtiger Informationsressourcen, und Services z.B. im Zusammenhang mit Open Access für Publikationen oder offenen (Forschungs-)Daten? Können Ressourcen ggf. auch dadurch gewonnen werden, dass bestehende Services kritisch hinterfragt werden? - Inwiefern müssen infolge von mehr „Openness“ Werkzeuge wie z.B. Bibliotheksmanagementsysteme an neue Anforderungen angepasst werden? - Welche Auswirkungen hat ein sich sukzessive in Richtung Open Science weiterentwickelndes Service-Portfolio in Bezug auf die notwendige Qualifikation der Mitarbeitenden? - Welche Rolle spielt Open Science mittel- und langfristig bei der strategischen Weiterentwicklung der Einrichtungen? |